TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Die Erdoberfläche.
Fig. 1. Höhen und Tiefen auf der Erde.
Maßstab 1 : 200 000. Halbmesser der Erde im Maßstab der Zeichnung =
Höhen:
Ola, tiefstes Gletscherende in den Alpen .
Bh, obere Baumgrenze im südl. Himalaja
Ba, „ „ in den Alpen 3,5-
G, höchster Berg, Ganrisankar......8,8 km
ilo, „ „ in den Alpen, Montblanc 4,s
Br, „ „ im Harz, Brocken. . . . i,i
K, mittlere Hohe der Kontinente.....0,7
ilt, höchste menschliche Wohnung in Tibet 5,o
Ma, „ „ „ iudeualpeu 2,s
Sh, Grenze des ewigen Schnees im südl.
Himalaja..............4,s
Sa, Grenze des ewigenschnees in denalpen 2,s— 2,7
Glh, tiefstes Gletscherende im südl. Himalaja 2,s
30 m.
Bha, „ „ im Harz.....
La, obere Laubwaldgrenze in den Alpen .
tl'i, mittlere Höhe der Hauptreaenwolken 0,v
ira, „ „ „ oberen Wolken . 4,o-
W3, höchste Federwolken.........
Luy, höchste Ballonfahrt mit Bemannung .
Lu2, „ „ ohne „
Tiefen:
M, größte Tiefe der Oceane.....................
0, mittlere „ „ „ .................... •
Bo, tiefstes Eindringen in die Erde unter den Meeresspiegel (Bohrloch)
To, tiefste Senke des Landes, totes Meer, | ^ruitti^. .........
1,0
1,2
-2,o
14,0
9,2
16,5
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Himalaja Bha Luy
Extrahierte Ortsnamen: Himalaja
Ba Tibet Himalaja_2,s Harz.....
La
6 Europa.
Die Menschenrassen und ihre Wohnsitze,
Mittelländische (kaukasische) Rasse. Nordafrika, Südwestasien, Kaukasieu und
Hamiten, Semiten, Jndogermanen, Europa.
Kaukasusvölker, Basken.
Dravidas. Vorderindien.
Dravidas, Singhalesen.
Mongolen. Nord- und Ostasien.
Südostasiaten (Chinesen), Koreaner,
Japaner, Nordasiaten, Beringsvölker.
Malaien. Malaiischer Archipel, Siidseeinseln, Mada-
Eigentliche Malaien, Mikronesier, gaskar.
Polynesier, Hovas.
Indianer. Amerika.
Papuas oder Melanesien Neuguinea und Jnselu östlich und südöstlich
davon.
Australier. Australien.
Hottentotten und Buschmänner. Südafrika.
Neger. Afrika.
Sudanneger, Fellata (Fulbe), Bantu-
ueger.
Europa.
§ 4. Europa nimmt in der großen Ländermasse der alten Welt den
Erdteil, äußersten Nordwesten ein. Es erscheint nur wie eine Halbinsel des mäch-
tigeren Nachbarerdteils Asien. Allein die Eigenart des Ausbaues wie der
Natur und mehr noch die Stellung in der Weltgeschichte verleihen Europa
ganz die Bedeutung eines selbständigen Erdteils.
Grenzen. Von Asien läßt es sich nur schwer dnrch natürliche Grenzen scheiden.
Das Uralgebirge und der Uralfluß müssen als solche dienen, aber
beide sind niemals wirkliche Schranken für den Berkehr der Menschen wie
für Tiere und Pflanzen gewesen. Besser grenzt der kaspische See
Europa im Südosteu ab. Nördlich des Kaukasus muß jedoch wieder eine mehr
willkürliche Scheidelinie gezogen werden. Sie führt von der Manytsch-
niederuug zum Wefteude des Kaukasus am schwarzen Meere hin-
über. Dort beginnt dann die natürliche Wassergrenze, die bald durch enge
Straßen und Kanäle, bald durch die weiten Flächen des Oeeans uns um
Europa herum zu dem asiatischen Kontinent zurückführt. Das mittel-
ländische Meer bespült es im Süden, der atlantische Oeean im
Westen und das Eismeer im Norden.
In westöstlicher und nordsüdlicher Richtung besitzt Europa eine weite
d'erung.° Erftreckuug. Es reicht vou 10° w. L. bis gegen 65" ö. L. und von 35°
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Südafrika
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordafrika Kaukasieu Europa Ostasien Nordasiaten Amerika Melanesien Neuguinea Australien Afrika Europa Europa Asien Europa Asien kaspische_See
Europa Südosteu Kaukasus Kaukasus Oeeans Europa Europa
10
Europa.
Entfaltung menschlicher Thatkraft wirkliche Schranken setzt, dem Reichtum
seines Bodens an nutzbaren Mineralschätzen wie Kohle und Eisen, dem ganzen
Aufbau seiner Länder, in denen uuüberfchreitbare Gebirgsmauern fehlen,
große Ströme aber bis in das Innere hinein den Verkehr ermöglichen,
weiter der außerordentlichen Gliederung in seiner Gestalt, wodurch die
Segnungen des Weltverkehrs überallhin eindringen, und endlich anch seiner
Stellung zur übrigen Welt, die es hineinsetzt in die Mitte der gesamten
Ländermasse der Erde. So ist Europa die Pflanzstätte der höchsten mensch-
lichen Kultur geworden; es hat seine Bewohner zu thatkräftigen, arbeits-
freudigen Menschen erzogen, die auch auf geistigem Gebiete, in Kunst und
Wissenschaft unaufhaltsam fortschreiten. Die Europäer sind in gewissem
Sinne die Herren der Erde geworden.
Reu- Die hohe Kultur der europäischen Völker giebt sich auch in ihrer
Religion zu erkennen. Über 340 Millionen sind Christen, der Rest fällt
auf I u d e u, M o h a m m e d a n e r und Heiden. Die christliche Kirche scheidet
sich in die katholische, in die griechische und die evangelische.
Der ersteren gehören fast sämtliche westliche Romanen und außerdem viele
Germanen und Slaven an. Die evangelische Kirche hat namentlich unter
den Germanen, die griechische unter den östlichen Slaven und den Rumänen
und Griecheu ihre Anhänger.
Staaten. Unabhängig von ethnographischer Stellung und Religion sind die
Bewohner Europas im Lanfe der Geschichte durch die Macht der Natur-
bedingnngen und der natürlichen Grenzen zu einzelnen Gemeinschaften vereint
worden, welche die heutigen Staaten bilden.
Die Völker Europas.
Mittelländische Rasse.
Jndogermanen.
Germanen.
Ober- und Niederdeutsche, Engländer,
Skandinavier.
Romanen.
Franzosen, Wallonen, Spanier,
Portugiesen, Italiener, Räto-
romanen, Friauler, Rumänen.
Slaven.
Ostslaven (Groß-, Weiß- und Klein-
russen, Rnthenen).
Westslaven (Polen, Wenden,
Tschechen, Slovaken).
Südslaven (Slovenen, Kroaten,
Serben, Bulgaren).
Litauer.
Litauer, Letten.
Kelten.
Gälen, Iren, Walliser, Bretonen.
Zigeuner.
Hellenen (Griechen).
Albanesen.
Semiten.
Juden.
Basken.
Mongolische Rasse.
Finnen.
Baltische Finnen, Wolgafinnen,
Nordische Finnen, Magyaren.
Türken.
Tataren, Baschkiren, Kirgisen, Os-
manen.
Kalmüken,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europas Europas Polen
12
Europa.
Ge-
wässer.
Östlich setzt sich der Gebirgszug der Alpen
jenseits der Donau in der langen Kette der Kar-
Paten fort. Diese umschließen in mächtigem Bogen
die weite ungarische Ebene, deren fernere Grenze
im Südeu die bosnisch-serbischen Gebirge,
im Westen die Alpen bilden.
Dieser Bodengestalt entsprechend wird Mittel-
europa vorwiegend nach Norden entwässert. Zur
Nordsee fließen Rhein, Weser und Elbe, zur
Ostsee Oder und Weichsel. Die meisten dieser
Ströme entspringen im deutschen Mittelgebirge. Im
nordwestlichen Tiefland ist die Neigung des Bodeus
vielfach so gering, daß das Wasser nicht mehr ab-
zufließen vermag, und daher Sümpfe und Moore
entstehen. Die Alpen senden ihre Gewässer durch
den Rheiu zur Nordsee, durch die Donau zum
schwärzen Meer, durch Po und Rhone zum mittel-
ländischen Meer. Die Donau ist zugleich auch die
Hauptentwässernngsader der voralpinen Hochfläche
der Karpaten und der ungarischen Tiefebene.
§ 9. Das Fehlen hoher Gebirgsmauern außerhalb
Klima, der Alpen verleiht Mitteleuropa in feiner Natur
jwtoeit. viele gemeinsame Züge. Nur der von den Karpaten
umgrenzte Südosten will sich dieser geographischen
Einheit nicht einreihen. Dort hat das Klima bereits
einen mehr kontinentalen Charakter. In der nn-
garischen Tiefebene haben wir geradezu Steppen-
klima, dem auch ganz die Vegetation entspricht.
In dem Klima des übrigen Mitteleuropa macht sich
der Einfluß des benachbarte« Meeres geltend. Die
allmähliche Abdachung des Bodens mildert die
Wärmeuuterfchiede in der zunehmenden geographischen
Breite. Es herrscht große Gleichmäßigkeit in
der Temperatur. Auch erfreut sich das Land
reichlicher B e n e tz n n g; nirgends hat die Vegetation
unter auhalteuder Dürre zu leideu. Wo nicht Un-
fruchtbarkeit des Bodens deu Pflanzenwuchs
behindert, finden wir dichte Wälder, grüue Wiesen
und wogende Felder. Trotz des gleichmäßigen Klimas
besitzt unser Gebiet zwei wichtige Vegetatious-
greuzen, die des Weines und der Rotbuche.
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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22 Europa.
ewigen Schnees. Die hohen Tauern bieten noch einmal
alle Reize einer Hochgebirgslandschaft dar, namentlich
in der Umgebung des großen Pasterz eng let sch ers
am Fuße des Großglockuers. Weiter nach Osten
senkt sich das Gebirge immer mehr. Die Eisen-
e r z e r Alpen und die st e i r i s ch e n A l p e u südlich
der Mur zeigen nichts mehr von Gletschern und
ewigem Schnee, aber sie besitzen wieder den Schmuck
lieblicher Seeeu.
^liche° Eine Reihe von Längsthälern bildet die Grenze
Kalk- frer Centralalpen nach Norden. Inn, Salzach, Enns c#
a\m- und Salza trennen von ihnen die nördliche Kalk- ®
alpenzone. Diese reiht sich unmittelbar an die
der Voralpen der Schweiz an. Zwischen Rhein und I
Lech erheben sich zunächst die Algäner Alpen. 3
Ihnen folgen die Nordtiroler Kalkalpen, das R
wildzerrisseue Wetter st ein- und Karwendel- 3
gebirge, mit dem höchsten Berge Deutschlands, ^
der Zugspitze, die fast 3000 m erreicht. Weiter &
vom Inn bis zur Salzach ziehen die Salzburger A
Alpen, welche mehr plateauartigen Charakter zeigen ®
und in steilen Felswänden aus den Thälern auf- A
ragen, mit dem Watzmauu und dem 2900 ???. &■.
hohen Hochkönig. Jenseits der Salzach liegt das ^
Salzkammergut, in dem das Dachsteinge-
birge noch bis zu 3000 m ansteigt und uns noch Z-
einmal Gletscher und ewigen Schnee darbietet. Die %
langen Ketten der österreichischen Kalkalpen g>
führen uns zu dem äußersten Ostende des Gebirges, Z
dem Wiener Wald, der unmittelbar bis an die s
Donau herantritt.
Die ganze Zone der nördlichen Kalkalpen ist
überaus reich an Naturschönheiten; wieder sind es vor
allem die Seeen, denen in den Landschaftsbildern
der Preis gebührt, der Walchensee, Achensee
und Königsee und nicht minder der Atter-,
St. Wolfgang- und Trannsee im Salz-
kammergut. Inmitten der letztgenannten erhebt sich
der Schafberg, von dessen 1800 ???- hohem Gipfel
man einen Ausblick hat, der dem vom Rigi in der
Schweiz gleicht.
•flbchkönig
^Dacjisteins
Pjbernr7iay
Iortler
Ü/zl/iahv
'Jivermer
Zule7-t/uder
Griglockner
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa c# Rhein Karwendel- Deutschlands Donau Schafberg
26
Europa.
Deutschland ist reich an Gewässern; auch größere Seeen fehlen ihm
nicht. Wir finden sie am Rande der Alpen und im norddeutschen Tiefland.
m,ma. Die Fülle von Wasser verdankt das Land zum Teil seinem Klima,
peratur. Dieses ist durchweg gemäßigt. Die mittlere Jahreswärme sinkt nur auf
den Höhen der Gebirge unter 6°, in den Thälern und in der Ebene liegt sie
zwischen 6 und 10°, in der oberrheinischen Tiefebene steigt sie noch etwas
über 10° hinaus. Eine ähnliche Gleichmäßigkeit besteht im Sommer. Im
Südwesten, am Rhein, finden wir dann im Juli im Mittel eine Wärme
von 20°; im übrigen Deutschland schwankt sie zwischen 17 und 18°. Dabei
herrscht der kälteste Sommer keineswegs im Nordosten, sondern im Nord-
Westen, wo das Meer und die stärkere Bewölkung eine kühlende Wirkung
ausübt. Wilhelmshaven hat im Juli unter, Königsberg dagegen noch über
17°. Etwas anders wird das Bild im Winter, wo der Osten in den Bereich
des asiatischen Kontinentalklimas hineingezogen wird. Dann ist jenes
oceanische Gebiet das warme. Königsberg hat im Januar — 4°, Berlin
— 1°, Wilhelmshaven und Münster dagegen nahezu 4-1°.
frieren Safi im ganzen deutschen Reich sind somit die Bedingungen für ein
der Ge- Gefrieren der Gewässer gegeben. Die Seeen und Flüsse der oberdeutschen
Wässer. Hochfläche, die Flüsse Mitteldeutschlands und die des östlichen Tieflandes
bedecken sich fast alljährlich mit Eis. Auch die Ostsee gefriert an den Küsten
und verschließt dann die Häfen und Flußmüuduugen für den Verkehr. Die
warme Nordsee dagegen bleibt frei von diesem Hindernis der Schiffahrt.
Infolge ihres höheren Salzgehalts ist sie schon an sich dem Erstarren zu
Eis weniger ausgesetzt. Ebenso sind die Süßwasserströme Nordwest-
deutschlands meist eisfrei.
Winde. Von großer Bedeutung ist das Vorherrschen westlicher und südwest-
licher Winde. Besonders treten im Winter die letzteren andauernd auf und
tragen dann oceanische, warme Lust weit nach Osten hinein. Im Sommer
ist Wechsel der Winde häufiger. Norddeutschland kommt dann in ein
Gebiet niedrigen Luftdrucks hinein, der westöstlich fortschreitet und über alle
Länder, die er bestreicht, Änderung der Wiude und des Wetters bringt. Die
reichlichen sommerlichen Niederschläge treten meist im Gefolge solcher Luftdruck-
Regen, minima auf. Regen haben wir in allen Zeiten des Jahres. Andauernde
Dürren sind selten. Dabei ist der Betrag des Niederschlags kein über-
mäßiger, die Regenhöhe schwankt im allgemeinen zwischen 50 und 70 cm.
Nur in den Gebirgen steigt sie auf 1 oder fogar 2 m an, so im Wasgau
und Schwarzwald, im Thüringer Wald und im Harz.
An den zahlreichen Gebirgen müssen die Luftströme aufsteigen, wodurch
eine Verdichtung des Wafferdampfes verursacht wird. Jenseits der Ge-
birge senkt sich die Luft wieder, aber der Feuchtigkeit beraubt und in
abwärts gerichteter Bewegung vermag sie nicht mehr Regen zu briugeu.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Rhein Deutschland Nord-
Westen Wilhelmshaven Königsberg Königsberg Berlin Wilhelmshaven Safi Mitteldeutschlands Norddeutschland Schwarzwald
30 Europa.
Fleiß und der Rührigkeit der Deutschen Zeugnis ablegt. Das deutsche Reich
besitzt nach Belgien unter den Staaten Enropas das dichteste Eisenbahnnetz. Die
Schienenlänge sämtlicher Bahnen hat 45 000 km erreicht. Daneben laufen
noch überall gut gehaltene Landstraßen her. Mehr als diese spielen die
Wasserstraßen im Verkehre eine Rolle, zu deren Ausbau und Justaudhaltuug
außerordentlich viel geschieht. Die Flußsysteme siud durch Kauäle mit
einander verbunden, und die Flüsse selbst werden ununterbrochen im Dienste
der Binnenschiffahrt geregelt. Die glänzendste That in dieser Richtung ist
die Anlage des fast 100 hm langen Kaiser Wilhelm - Kanals zwischen
Nordsee und Ostsee.
Bildung solche Entfaltung von Handel und Industrie war in Deutschland
nur möglich durch gleichzeitige Pflege der Wissenschaft. Auf diesem Gebiete
stehen die Deutschen keinem Volke der Erde nach, ja sie sind vielfach die
Führer geworden. Dabei haben sie keineswegs die Wissenschaft aus Sucht
nach äußerem Gewinn betrieben, sondern die deutschen Universitäten sind
freie Stätten des Strebens und Forschens um der Erkenntnis der Wahrheit
willen. Mit der Wissenschaft zugleich fand die Kunst allezeit einen guten
Boden. Auch sie ist ein Beweis eines gewissen Wohlstandes, dessen sich
Deutschland dank der Ertragsfähigkeit seines Bodens und der Thätigkeit
seiner Bewohner erfreut.
§ 21. Unter solchen Verhältnissen mußte sich die Bevölkerung stark ver-
Bevor- dichten. Auf der 540 000 qkm umfassenden Fläche des Reiches wohnen
' über 50 Millionen Menschen. Der Einwohnerzahl nach nimmt Dentschland
unter den europäischen Staaten die zweite Stelle ein, während es der
Fläche nach erst an dritter Reihe steht. Bei gleichmäßiger Verteilung würde
das Quadratkilometer rund 95 Bewohner ausweisen. Nur Belgien, die
Niederlande, Großbritannien und Italien sind dichter bewohnt.
Aus- Aber die Erzeugnisse des Landes sind doch nicht hinreichend, um der
mng! sich stetig vermehrenden Bevölkerung den Unterhalt zu gewähreu. Alljährlich
wandern darum viele Tauseude in der Hoffnung ans besseren Erwerb nach
überseeischen Ländern aus. In allen Erdteilen treffen wir deutsche Kolonisten,
die oft viele Generationen hindurch ihr deutsches Wesen bewahrt haben,
öfter freilich auch in der herrschenden Nation der neuen Heimat ausgegangen
sind. Überall haben sie sich als tüchtige und brauchbare Ansiedler bewährt.
Im Ausland kommt der deutsche Charakter erst so recht zur Geltung. Seine
Thatkrast, seine Rührigkeit, seine Ausdauer, ja selbst seine Schwerfälligkeit
machen den Deutschen ganz besonders zum Kolonisator geeignet.
Ethno- Die Bewohner sind vorwiegend deutscher Herkunft. Doch ist
sch^Ver-slavisches und keltisches Blnt dem deutschen in beträchtlichem Maße
hält- beigemischt. In den östlichen Gebieten wohnen noch heute in größerer Anzahl
m,,c' Slaveu, die auch ihre Sprache behalten haben. Zu ihnen gehören die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Europa Belgien Nordsee Ostsee Deutschland Deutschland Belgien Niederlande Italien
34
Europa.
Hochgebirge entströmten. Die Hügelketten zeigen ein Gemenge von Schotter
und thonigen Ablagerungen, das ganz dem Material gleicht, aus dem die
End- und Grundmoränen der heutigen Alpengletscher aufgebaut sind. Da die
Schotter oder Geschiebe dieser Hügel zudem noch die Spuren der Gletscher-
bewegung tragen — sie sind voller Schrammen und Kritzer und vielfach
völlig abgeschliffen —, so haben die Geologen den Schluß gezogen, daß in
einer Zeit, welche der Gegenwart vorausging, die Vergletscherung der Alpen
weit größer gewesen ist als heute, und daß die Eisströme damals bis
weit in das Vorland hinein sich erstreckt haben. Man nennt diese Periode
der Erdgeschichte die diluviale Eiszeit.
Die voralpine Hochfläche ist vom Bodensee bis zur Grenze des Reiches
im Osten mit den Ablagerungen dieser diluvialen Gletscher bedeckt. Es ist eine
an sich eintönige Landschaft, die aber wohlthnend belebt wird durch ausgedehnte
Waldungen, durch tief einschneidende Flnßthäler, sowie dnrch die lang hinge-
zogenen Moränenhügel, in die überdies noch zahlreiche Seeen eingebettet sind.
Unter diesen zeichnen sich viele dnrch hohe malerische Schönheit aus, so
der Würmsee, der Ammersee und der große Chiemsee. Stelleuweise
erscheiut der Boden völlig eben; dann fehlt es auch an der genügenden
Entwässerung. In dem stagnierenden Wasser entwickeln sich unbewohnbare
Moore, iu Bayern als Möser, in Schwaben als Riede bezeichnet. Von
größerer Ausdehnung ist das Dachauer und das Erdinger Moos
nördlich von München.
Donau- Nach dem Nordrande zu geht die Hochfläche in ein sanftwelliges Hügel-
^ar' land über, das zugleich das südliche Gehänge des Donanthales bildet. In
vielfach gewundenem Verlauf begleitet es diesen Fluß, bald sich ihm nähernd,
bald sich entfernend. Dadurch entstehen einzelne weitere Becken, die infolge
mangelnder Entwässerung wieder zu Mooren geworden sind, so das Donau-
ried oberhalb und das Donaumoos unterhalb der Lechmündnng.
Böhm.- Jenseits der Donau erheben sich als Nordgrenze des Alpenvorlandes
bayer. der schwäbische und fränkische Jura, die schon dem südwestdeutschen
*2bal&' Gebirgsland angehören, und im Osten der b ö h m i s ch - b a y e r i s ch e Wald,
die südwestliche Umrahmung des böhmischen Beckens. Das schöne, waldreiche
Gebirge mit seinen abgerundeten Granitrücken und tief eingeschnittenen
Thälern steigt im Arber nahezu auf 1500 m auf. Es liegt nur mit den
westlichen Ketten auf deutschem Boden. Mit dem fränkischen Jura im
Westen und dem Fichtelgebirge im Norden umschließt es die weite
Ober- Ebene der Oberpfalz, die wie eine Fortsetzung der oberdeutschen Hoch-
fläche erscheint.
Gc- Die Abdachung der oberdeutschen Hochebene ist nach Norden und
toöffer* Osten gerichtet. Von 900 bis 700 m senkt sie sich auf 300 m herab.
Ihre mittlere Höhe mag etwa 500 m betragen. Dieser Abdachung folgen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Kritzer Riede
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schwaben Donanthales Donaumoos Donau