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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 983

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Nußland. 983 man jährlich an 500000 Ctr. Auch der lebhafte Bergbau und Hütteubetrieb im Ural gehört diesem mittleren Landgürtel an. — Im Junern sind Moskau und Nischnej Nowgorod (wohin die ehemalige Makariew-Messe verlegt ist), Kasan, Oreuburg und Charkow die bedeutendsten Handelsplätze; an der See: Petersburg und R'.ga, Odessa, Astrachan, Archangel. Die meiste Ausfuhr besteht in Flachs und Flachs- sameu, Häuf und Hanfsamen, Getreide, Nutzholz, Wolle, Talg, Häuten, Pelzwerk, Schlachtvieh, Pferden, Graphit u. a. Rohprodukten, ferner (besonders nach Asien hin) in Metall-, Webe- und S eilerw a aren, Seifen und Kerzen, sowie Leder, letzteres vorzüglich als Saffian und als Insten, das seinen Geruch durch Gerbung mit Birkentheer erhält. Der Handel zur See ist übrigeus noch zum großen Theil in den Händen der Ausländer; die Haudelsstotte zählt ca. 2600 Schiffe (hievon 750 Seeschiffe, 114 Dampfer) mit 230000 Tonnen (ä 1000 Kilogramm) Tragfähigkeit. Die Gesammtansfnhr von Rußland und Polen hat einen Werth von 410, die Einfuhr von 384 Mill. vr. Thalern; dazu kommt noch Finnland mit einer Ausfuhr von 10 und einer Einfuhr von 11 Mill. Thlr. Der innere Verkehr hebt sich, da man die Flußsysteme durch Kanäle, besonders die Wolga mit der Newa und Dwina, den Dnjepr mit Riemen und Düna in Verbindung gesetzt hat, und gegenwärtig Schienenwege baut. Die kleine Eisenbahn von Petersburg nach den nahen kaiserlichen Schlössern war der Anfang, worauf die von Libau zum Riemen folgte; in den Jahren von 1867 bis 1872 hat sich das russische Eisenbahnuetz um 1255 Mln. verlängert, und der größte Theil dieser Linien entfällt auf die Verbindung mit Südrußland. Deutlich bekundet Rußland durch diese Bahubanten das Streben, durch die Verbindung des Westens und Nordens mit dem Süden seine politische und wirtschaftliche Entwicklung immer mehr gegen das schwarze Meer hin zu verlegen und anf diesem Wege die orientalische Frage in Europa, die kaukasische in Asien einer Lösung entgegenzuführen. Durch diese Bahubauteu steht einerseits Petersburg mit Königsberg und (über Warschau) mit Krakau in Verbindung, anderseits führt eine Hauptlinie von Libau und Riga nach Odessa, eine andere von Finnland und Petersburg uach Moskau und von da nach Odessa, nach Sewastopol und auch zur Wolga und nach Astrachan. (Selbst jenseit des Kaukasus wird zur Verbindung von Poli und Baku, also des schwarzen und des kaspischeu Meeres eiue Bahu gebaut und ist durch dieselbe bereits Tiflis mit dem Pontus verbunden). Die Länge der russischen Bahnen betrug schon 1872 ca. 1900 Mln. — Obwohl die Zahl der Schulen sich vergrößert, ist der Volks- Unterricht (mit Ausnahme der Ostseeproviuzeu und Finnlands) doch noch sehr Mangel- Haft, da vonseiten der griechischen Kirche gar nichts für Hebung desselben geschieht. Kaum Vio der Bevölkerung des Reiches genießt Elementarunterricht; i. I. 1869 konnten von der Gesammtzahl der eingestellten Rekruten 30^o °/o weder lesen noch schreiben. Es gibt unter den Grundbesitzern und Kanflenten Millionäre, die nicht lesen und nicht schreiben können. Gymnasien sind zwar jetzt in jedem Gouvernement; doch werden nurv gewisse Stände zum höhern Unterricht zugelassen, und es herrscht (wie auch an andern Mittelschulen und an den Universitäten) an den meisten großer Lehrermangel. Universitäten hat das Reich 8: zu Moskau, Petersburg, Dorpat, Kiew, Kasan, Char- kow, Odessa, Helsingfors. Sehr hart war es, daß Kaiser Nikolaus die 1816 gestiftete Warschauer Universität 1832 wieder aufhob und den Polen nur die medicinifch-chirur-

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 988

1874 - Mainz : Kunze
988 Europa — Nußland. fchisarai Tschnfut-Kaleh, zionartig auf einem malerischen Fels gelegen, nach Demi- dow die einzige Stadt der Erde, welche ausschließlich von Israeliten bewohnt ist, und zwar von Karäern (Karaiten, d. i. Schriftforschern, Textlern), welche den Talmud ver- werfen und. sich streng an den Buchstaben des mosaischen Gesetzes halten. Die im Mittelalter wichtige Handelsstadt Feodosia oder Kaffa hat heutzutage wenig Be- deutung. An die älteste Zeit, wo es griechische Niederlasfungen in Taurien gab, und an den pontifchen König Mithridat erinnern noch Ruinen und ausgegrabene schätzbare Nlterthümer; die Uferstelle, wo unweit Balaklava das Gebirgskloster liegt, hält man für den Platz, wo Jphigenia den Tempel der Diana bediente. Panti- kapäum lag unweit des jetzigen Städtchens Kertsch. Nach der kleinen Feste Jeni- kale wird die Meerenge genannt, welche die Krim von Asien trennt. Der Ort Or- kapi oder Perekop am Isthmus ist jetzt völlig unbedeutend. — Die Bevölkerung Südrußlands, namentlich in den Städten, nimmt sichtbar zu, und die Benutzung der unlängst entdeckten Steinkohlenlager im Kosakenlande am Donez wird den Steppenbewohnern, die bisher gedörrten Mist als Brennmaterial gebrauchten, sehr zu gut kommen. 6) Kasan und Astrachan. (S. S. 514 u. ff.) — a) Das ehemalige Königreich Kasan wird im südlichen Theile von der Wolga, im nordöstlichen von der Kama durch- flössen. Kasan nahe der Wolga mit 79000 E., wichtig durch Gewerbe und durch den Handel, den die Tataren besorgen, die in den Sloboden oder Vorstädten wohnen. Die Universität ist für das Studium der nordasiatischen Sprachen von Bedeutung. Von den andern Städten sind zu merken: das hübsche Pensa mit behäbigen Dörfern und adligen Gütern umher; sie liegen im schon erwähnten Schwarzboden. Sim- birsk a. d. Wolga. Perm in knpfer» und eisenreicher Gegend an der Kama mit 23000 E>, Hauptort Permiens, wozu jetzt der 60 Meilen lange Metalldistrikt an beiden Seiten des mittleren Ural, nördlich bis Werchoturje, südlich bis Slatust gehört. Je- katerinburg mit 25000 E. ist vornehmste Bergstadt und Sitz des kaiserlichen Ober- bergamts. Auch Private sind im Besitz von Gruben, Hütten, Gold- und Platina- Wäschen. So ist die Familie Demidoff dort sehr reich geworden; der große Hütten- ort Nischnej Tagilsk, wo 1752 der Schmied Nikita Demidoff — er war aus Tula — zuerst Erze entdeckte, ist ihr Eigenthum. Außer den Erzeu noch andre werthvolle Minerale, wie Marmor, Markasit :c. — b) Im Reiche Astrachan, das meistens ans ungeheuren Steppen besteht, gibt es an der Ufa und Wolga auch fruchtbare Landstriche. Das ganze linke Ufer dieses Stromes, das sogen. Wiesenufer, von Kasan über 150 Meilen abwärts, ist unübersehbare Grasfläche. Seit der Kaiserin Katharina hat man auch hieher deutsche Kolonisten gezogen, deren Zahl jetzt in und um Saratow (Philippsfeld, Alexandersdorf, Weizenfeld :c.) allein 150000 beträgt; au beiden Seiten des Stroms ziehen sich die Koloniedörfer hin. Der vornehmste Sitz deutscher Herrnhuter ist der saubere gewerbthätige Ort Sarepta (Zarizyn), am Zusammenflusse von Sarpa und Wolga, 1765 gegründet und malerisch schön gelegen; 12000 E, Die von Paul I. 1797 verliehene Selbstverwaltung hat man ihnen jetzt genommen und dadurch ihre Blüte be- deutend geschädigt. Der Hauptort im westlichen Theile Astrachans ist aber Saratow an der Wolga mit 93000 E. und steigendem Handel. Samara mit 34000 am Znsammenflnsse der Samara und der Wolga und zwar gerade da, wo diese in raschester
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