113
Breite. Januar. Juli.
Bagdad............ 330 rt. Br. + 10° + 35°
llrgci (Mongolei).......48° „ „ ■—■ 27° + 18°
Iii. Die Mittelmeerländer Armenien, Syrien und Kleinasien liegen,
wie Südeuropa, in dem subtropischen Gürtel: die Sommer sind sehr regen-
arm, die Winter naß. Im übrigen wechselt das Klima nach dem größeren
oder geringeren Einfluß, den das Meer ausüben kann, z. B.
Breite. Januar. August.
Eriwan (in Armenien) . . . 40" n. Br. — 10° + 27°
Trapeznnt........... 37° „ „ + 7° + 24°
Ähnlich wie in Trapeznnt liegen die Temperaturverhältnisse in Jerusalem
(c. 32° n. Br.).
Iv. Das Monsungebiet Asiens umfaßt den Rest des Erdteils, also
Vorder- und Hinterindien, den malaiischen Archipel (bis zum Äquator),
das eigentliche China, die Mandschurei und Japan. In diesen Ländern
ist, im Gegensatz zu dem subtropischen Gebiet, der Sommer naß und der
Winter trocken. Im Sommerhalbjahr wehen nämlich vorwiegend mit Feuchtig-
feit gesättigte Seewinde, welche vom indischen Ozean her ans Südwesten,
vom großen Ozean aus Süden und Südosten kommen und überaus reichliche
Regenmassen an den Küsten abladen; an einigen Orten, besonders Bengalens,
hat man eine jährliche Regenmenge von 12 in und mehr beobachtet, während
in deu Alpeu nur etwa 2 m jährlich fallen. Im Winterhalbjahr strebt
dagegen die schwere kalte Lust aus dem Inneren Asiens nach der dünneren
und wärmeren Lnst des Meeres; es wehen also meist trockene Nordwest-,
Nord- und Nordostmonsune.
Eben diese kalten Landwinde, verbunden mit einer kalten Meeresströmung,
welche die Küsten entlang zieht, bewirken, daß die Mandschurei und China
noch rauhe Winter haben; dagegen erhöht sich die Wintertemperatur bereits in
Japan, dessen Ost- und Westküste von einer warmen Strömung begleitet werden.
In den tropischen Gegenden endlich bleiben sich die Sommer- und Winter-
temperaturen sast gleich.
Breite. Kältester Monat. Wärmster Monat.
Peking.......40° n. Br. — 5" (Jan.) + 26° (Aug.)
Jokohama (Japan) 35 V ,, „ + 4° „ -f 26°
Manila......14 V „ „ +24° (Dez.) + 28° (Mai.)
Beim Wechsel der Monsune entstehen die heftigsten Orkane, hier Teisnne
genannt.
Itora. Kulturgewächse. An Fülle der Pflanzenformen, wie sie
namentlich in den Urwäldern zutage tritt, wird Asien zwar von Amerika über-
troffen, nicht aber in der Menge der nutzbaren Pflanzen. So stammen
aus Vorderasien die meisten der europäischen Getreidearten, das Edelobst,
der Feigen- und Ölbaum, die Weinrebe und der Nußbaum, der Hans
und Flachs. Auch die Gartenrose und viele andere Ziergewächse sind
von Asien her in die anderen Erdteile eingewandert. Indien ist das Vater-
land vieler Gewürze, der Palmen (42 Arten!), des Reis, des Pisangv), des
. 1) Der Pisang oder die Banane ist nach A. v. Humboldt l33mal ergiebiger als
Weizen, 44 mal ergiebiger als die Kartoffel.
Jaenicke, Lehrbuch der Geographie. Ii- 8
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: August Itora Hans Jaenicke
Extrahierte Ortsnamen: Bagdad Mongolei Armenien Syrien Kleinasien Südeuropa Armenien Jerusalem Asiens Hinterindien China Japan Asiens China Japan Peking Japan Manila Amerika Vorderasien Asien Indien
Einleitung.
117
liche Bewohner Asiens drei Rassen an, der kaukasischen, mongolischen
und malaiischen. Im ganzen zählt man etwa 840 Millionen Einwohner-
in Asien, also mehr als die Hälfte aller Menschen auf Erden.
I. Die kaukasische Rasse. Von den drei Sprachstämmen, in welche
wiederum die kaukasische Rasse zerfällt, den Ariern (oder Jndogermanen, auch
Japhetiteu), Semiten und Hamiten, kommen in Asien nur die beiden ersteren
inbetracht.
a. Die Arier. Uber den gemeinsamen Stammsitz der Arier ist schon bei
Europa die Rede gewesen. Sie wanderten in vorgeschichtlicher Zeit aus ihrer
Urheimat nach Indien und Vorderasien, wo sie noch heute einen großen
Teil der Bevölkerung ausmachen. Ihre wichtigsten Stämme sind solgende:
1) Die Inder oder Hindu drangen, dem Kabulstrome folgend, in das
P and sch ab (d. i. das Fünfstromland) ein und breiteten sich allmählich über die ganze
Nordhälfte Vorderindiensaus, indem sie die vorgefundene Bevölkerung teils
unterwarfen, teils auf das südliche Dekan beschränkten. Die Hautfarbe der
Hindu, die sich mehr oder weniger mit der Urbevölkerung vermischten, schwankt
wischen hellbraun und tief-dunkel. Ihre Religion, ursprünglich ein ein-
sticher Naturdienst, erweiterte sich später zu einer sehr ceremonieenreichen Ver-
ehrnng der drei Hauptgottheiten, des „schaffenden" Brahma, des „erhaltenden"
Vischnn und des „vernichtenden" Schiva; sie schreibt eine strenge Einteilung
des Volks in die 4 Hauptkasten der Priester (Brahminen), der Krieger
(Kschatrija), der Ackerbau- und Gewerbetreibenden und der freiwillig
unterworfenen Urbewohner (Sndra) vor, denen sich als fünfte, unreine Kaste
die rechtlosen Paria anschließen. Nnr die durch gute Werke, Gebete und Ent-
sagung gereinigte Seele geht nach diesem Leben in den Himmel ein, die unreine
Seele waudert dagegen durch Tiere, Menschen und Götter, um sich endlich mit
dem höchsten Wesen wieder zu vereinigen. Die uns überlieferten heiligen
Bücher der Brahma-Religion, die V^das, find im Sanskrit geschrieben,
einer altertümlichen, schon lange vor Christi Geburt ausgestorbenen Schwester-
spräche des Griechischen, Lateinischen, Deutschen n. s. w.; daneben gab es viele
Volksdialekte (z. B. das Pali), von denen die heutigen Hindu-Dialekte
abstammen. — Um 600 v. Chr. trat Buddha, der Königssohn eines kleinen
Reiches am Südabhange des Himalaya, mit einer neuen Religion ans; er lehrte,
die Menschen seien alle gleich, die Kasten müßten also fallen; die Welt sei ans
dem Nichts entstanden und der Mensch in den Kreislauf einer Seelenwanderung
gebannt, nach der er erst nach Millionen von Jahren in das Nichts (Nirväna)
zurücksinke. Ertötung der Leidenschaften fei daher das würdigste Streben der
Menschen. Es entspann sich nun eiu Jahrhunderte langer Kamps zwischen den
Brahmanen und Buddhisten, welcher damit endete, daß der Buddhismus zwar
aus Vorderindien verdrängt wurde (c. 300 n. Chr.), sich aber über fast ganz
Hinterasien ausbreitete. Da die Buddhisten ihrem Religionsstifter zu Ehren
Tempelhallen errichtet hatten, so begannen auch die Brahmanen, ihren Göttern
riesige Tempelbezirke (Pagoden) und Felsentempel zu bauen, wie z. B. auf
den Jufelu Salfette und Elefante bei Bombay, bei Ellora im Inneren und
anf Ceylon. Von den Wifsenschasten blühten die Heilkunde, Mathematik
und Philosophie; die Litteratur war reich entwickelt.
^ ^Seit 1000 n. Chr. drangen Mohammedaner von Afghanistan nach
Indien ein, gründeten Staaten und verbreiteten den Islam, dem jetzt 55 Mil-
lionen zugethan sind. Gegen 1500 bemächtigte sich der Mongole Baber aus
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Christi Ellora
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Europa Indien Vorderasien Nirväna Bombay Ceylon Afghanistan Indien
Vorderasien (die asiatische Türkei und Arabien.)
121
1. Vorderasien (die asiatische Türkei und Arabien).
Begrenzung und Küsten. Umfang. Unter Vorderasien werden hier,
wie im ersten Teile dieses Buches, die westlichsten Länder des asiatischen
Kontinents verstanden, also Kleinasien, Armenien, Syrien, Mesopota-
mien und Arabien.
Kleinasien. Die Nordküste Kleinasiens ist wenig gegliedert, besitzt aber
gute Häsen, unter denen Trapezunt (Tarabison), an der Handelsstraße nach
Armenien und Persien, von jeher die größte Bedeutung beansprucht; aber auch
Siuöpe, auf dem Vorsprunge in der Mitte der Küste, einst die Residenz Mithra-
dates Vi von Pontns, erfreut sich immer noch eines lebhasten Handels. —- Die
Strömung des schwarzen Meeres führt durch den Bosporus oder die Straße
scher Nationen nicht Rücksicht genommen worden; denn die Zahl der in Asien wohnen-
den Europäer ist erstaunlich gering. In Ostindien leben z. B. unter 250 Millionen
Bewohnern nur 150 Tausend Europäer, in den holländischen Besitzungen mit 27 Millionen
Bewohnern nur 50 Tausend Europäer. Wie große Volksmassen sind dagegen von Asien
nach Europa gewandert!
Statistik.
qkm Einw.
Asien....................... 45 Mill. 840 Mill.
Europa...................... 10 „ 315 „
Deutsches Reich.................. 540 Tausend 45 ,,
Russischer Besitz (Sibirien, Tnrkestan, Kaukasien) . . .
Chinesischer Besitz (eigentl. China, Mandschurei, Tibet,
Mongolei, Ostturkestan).............
Britischer Besitz (Vorderindien u. Teile von Hinterindien)
Türkischer Besitz (Kleinasien, Armenien, Mesopotamien,
Syrien und Teile Arabiens)...........
Persien......................
Niederländischer Besitz (Große und kleine Suuda-
Inseln, Molukken)................
Staut.......................
Afghanistan...................
Französischer Besitz (Anain, Tongking, Kambodscha) .
Japan ... .................. .
Spanischer Besitz (Philippinen und Sulu-Jnseln) . .
Belutschistan...................
Hierzu ist zu bemerken, daß die Einwohnerzähl Chinas wahrscheinlich zu hoch ge-
griffen ist;^ die Hungersnöte und Bürgerkriege der letzten Jahrzehnte haben die Zahl viel-
leicht auf 350 Millionen herabgedrückt. Darnach änderte sich auch die Einwohnerzahl
für Asien.
Jubezug auf die Volksdichtigkeit bestehen in Asien die größten Gegensätze: int
eigentlichen China, in Indien und Japan wohnen auf einem Räume von zusammen
4 Mill. qkm gegen 550 Mill. Menschen, ix h. durchschnittlich auf 1 qkm 138 Menschen
>also mehr als z. B. in den Niederlanden). Dagegen kommen in Nord-, Central-und
Westasien durchschnittlich nur 2 Bewohner auf 1 qkm.
163/4 Mill. 15 "
11?/4 400
33/4 " 256 "
l3/4 I6v3
1% " 72/3 "
1v2 27
700 Tausend 6
700 4
440 22
380 36
300 6v3
280 ?v3 „
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Syrien Kleinasien Kleinasiens Armenien Persien Asien Ostindien Europa Europa Sibirien Kaukasien China Tibet Mongolei Ostturkestan Hinterindien Kleinasien Armenien Mesopotamien Syrien Arabiens Persien Afghanistan Kambodscha Japan Belutschistan Chinas Asien Asien China Indien Japan Niederlanden Westasien
Vorderasien (die asiatische Türkei und Arabien). ]*23
bemächtigt (1839); dieser jetzt blühende Handelsplatz liegt in dem eingestürzten
Krater eines erloschenen Vulkans. — Die Nordostküste Arabiens endlich wird
vom persischen Gols bespült; in denselben führt die Straße von Ormns um
einen spitzen Vorsprung herum. Ehe man denselben erreicht, etwa unter dem
Wendekreise, begegnet man an der steilen Küste Oman der reichen Seehandels-
stadt Maskat. Der eigentliche Golf, in dem (besonders auf der Insel Bahrein)
ebenso wie im roten Meere viel Perlenfischerei getrieben wird, hat eine mehr
als zehnfach geringere Tiese, als das soeben genannte Meer, und wird durch
die Anschwemmungen der großen, in ihn mündenden Zwillingsströme Enphrat
und Tigris fortwahrend verkürzt.
Aie asiatische Mirkei. Kleinasien. Kleinasien, morgenländisch Ana-
doli (Natolien) genannt, steigt von der buchtenreichen Westküste allmählich nach
Osten hin an und erreicht im Inneren eine durchschnittliche Höhe von 1000 m.
Das ganze Gebiet läßt sich in drei Teile zerlegen: 1) das westliche Drittel
wird von kleineren, vielfach vulkanischen Bergzügen mit dazwischen liegenden,
sehr fruchtbaren Thalmulden ausgefüllt; in diesen strömen zahlreiche Flüsse
zum ägäischen Meere, so der Mäander und der Her mos. Einzelne Berge,
wie die Granitkuppe des Ida (1750 in) im alten Troas, und der Olympos
(1900 m) im Süden des Marmara-Meeres, erheben sich zu stattlicher Höhe. Am
Nordsnße des Olymp residierten in dem malerisch schönen Brnssa die türkischen
Snltane, bevor sie nach Europa übergingen. 2) Das mittlere Drittel, bis
zum Kisil Jrmak (Halys) reichend, wird im Süden und Südosten vom
Tanrns und seiner niedrigeren Fortsetzung, dem Antitanrns, begrenzt. Die
innere Hochebene, ans der sich der isolierte, jetzt erloschene Vulkan Erdschjas
Dagh (Ärgäos der Alten, 3800 in) erhebt, besteht ans einer großen Salz-
steppe, die ihre spärlichen Gewässer in Salzseeen sammelt und nur zur
Schafzucht benutzt werden kann; in der nördlichen Landschaft Angora weiden
die durch ihr Seideuhaar eigenartigen Ziegen. 3) Das östliche z. T. frncht-
barere Drittel wird vom Kifil Jrmäk im großen Bogen umflossen.
Dieser Fluß hat beim Durchbruch durch die nördlichen, das schwarze Meer
begleitenden Gebirge mehrere Katarakte zu überwinden und ist daher für den
Verkehr ganz unbrauchbar.
Armenien. Der Übergang von Kleinasien nach Armenien geschieht so
unmerklich, daß die Grenze zwischen beiden Ländern von jeher schwankend ge-
Wesen ist. Die letztere Landschaft, gegenwärtig unter die Türkei, Rußland
und Persien verteilt, bildet die höchste Stufe des vorderasiatischen Hochlandes;
ihr Nordrand fällt steil gegen die Tiefebene der Knra (znm Kaspi-See) und
das fchwarze Meer ab, ihr Südrand, der armenische Tanrns, ebenso
steil gegen Mesopotamien. Die innere Landschaft, gebirgiger als Kleinasien,
aber ebenso trocken und dürr, wird in westöstlicher Richtung vom Aras, der
sich mit der Knra vereinigt, und in ostwestlicher Richtung von den beiden Quell-
strömen des Enphrat durchflössen; der vereinigte Strom durchbricht in einem
engen Felsenthal den armenischen Taurus. Die geringeren Gewässer sammeln
sich dagegen in großen Salzseeen, unter denen der Wän- und der Urmia-
See erwähnt seien. Wo sich der schöne Doppelgipfel des Ararat (5200 m)
erhebt, da berühren sich die drei politischen Gebiete. In der nördlich vor-
gelagerten Ebene des Aras lag Artäxata, die Hauptstadt des alten Reiches,
1) Merke: Eriwan und Kars russisch, Ersernm türkisch und Tttbris persisch.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Kifil_Jrmäk
Extrahierte Ortsnamen: Arabiens Gols Oman Bahrein Kleinasien Kleinasien Troas Marmara-Meeres Europa Angora Armenien Kleinasien Armenien Mesopotamien Kleinasien Kars
128 Asien.
3. Vorderindien.
Küsten. Westküste. Von der Grenze Belutsch ist ans verlauft die Küste
Vorderindiens zunächst nach Südosten bis zum Golf von Cambay [fämbe];
die Mündungen des Indus sind feicht und lassen daher keinen größeren Hafen-
platz aufkommen; auf der etwas nach Süden hervortretenden Halbinsel Gud-
scherat besitzt nur der portugiesische Hasen Diu einiges Leben. — Von jenem
Golfe an wendet sich die Küste nach Süden und weiterhin nach Südsüdosten bis
Zum Kap Comörin; nur auf der letzteren Strecke führt sie den Namen Mä-
labar. Fast die ganze Strecke ist aber eine herrliche Steilküste mit vielen vor-
trefflichen Hafen: unter allen ragt Bombay [bombe] hervor, auf einer kleinen
Insel gelegen, die zweite Handels- und erste Fabrikstadt Ostindiens; einerseits
von Europa her durch deu Suez-Kanal am schnellsten zu erreichen, führt sie
andrerseits die Baumwolle des ausgedehnten, durch die Eisenbahnen erschlossenen
Hinterlandes in großen Massen aus. Etwa in der Mitte der Küste besitzen die
Portugiesen noch ein kleines Gebiet mh Goa, weiter südlich die Franzosen den
Hafen Mahe, beide verdunkelt durch deu aufblühenden Hafenplatz Calieüt, der
einst bei der Ankunft der Portugiesen die erste Handelsstadt der Westküste war.
In einiger Entfernung von derselben ruhen auf einem untermeerischen Rücken
die Korallenklippen der Lakkadiveu und Malediven, die sich kaum über den
Meeresspiegel erheben. ')
Ostküste. Ceylon. An der Ostküste (Koromaudel) treten die Gebirge
weiter zurück und machen einer flachen, von Strandfeeeu befetzten Sandebene
Platz, die von gefährlichen Meeresbrandungen gepeitscht wird und keinen einzigen
nennenswerten Naturhafen darbietet; selbst Madras [mädras], obwohl die dritte
Handelsstadt des Landes, ist von der See aus schwer zu erreichen. Südlicher
gehört Poudichery den Franzosen. Am Eingang zum bengalischeu Meer-
busen steigt hoch aus dem Meere empor die paradiesische Insel Ceylon; sie
ist vom Festlande, mit dem sie, nach ihrer eigentümlichen Flora und Fauna
zu schließen, schon seit sehr langen Zeiträumen keinen Zusammenhang mehr hat,
im Süden durch den perlenreichen Golf von Manaar [mcmdr] und im Norden
durch die feichte Palkstraße geschieden; zwischen den genannten Meeresteilen
befindet sich die Adamsbrücke, d. i. eine Reihe kleiner Felsinseln, welche vom
Festland zur Insel führen. An der Südwestküste der letzteren liegen die
beiden wichtigsten Orte: Colombo, der erste Ausfuhrhafen der reichen Insel,
und Point de Galle [pennt de gäl], die Hauptstation der nach Ostasien be-
stimmten Dampfer.
Im Norden des bengalischen Busens schiebt sich das Delta des vereinigten
Gang es-Brahmaputra immer mehr in die See hinaus; hier hat sich Cal-
cutta am Hugli, dem westlichsten Mündungsarm, aber über 100 km land-
einwärts gelegen, im Laufe eines Jahrhunderts von einem unansehnlichen Dorfe
Il Afghanistan mit 700000 qkm und etwa 4 Millionen Einwohnern hat sich erst
1747 von persischer Herrschaft freigemacht; es löste sich aber bald in mehrere Khanate
auf, die sich bitter befehden.
Städte: Kabul 60 000; Herat 85 000; Kandahar 50 000.
Iii. Belutschistan mit 280 000 qkm und etwa V3 Million Einwohnern; neben
dem Khan, welcher den Engländern vertragsmäßig untergeben ist, herrschen zahlreiche
Häuptlinge.
Stadt: Kelat 14000.
1) Siehe über die Korallenbildungen bei Polynesien (Bodenbeschaffenheit).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Cambay
Extrahierte Ortsnamen: Asien Bombay Europa Ceylon Madras Ceylon Colombo Ostasien Hugli Afghanistan Kabul Herat Kandahar Polynesien
129
biß zur ersten Handelsstadt Ostindiens und gur Residenz des Vicekönigs empor-
geschwungen.
Kindostan. Hindostän, die Tiesebene zwischen dem Südsnße des Himä-
laya (s. u.) und dem Dekan, zerfällt in zwei ganz verschieden geartete Bestand-
teile, in das Gebiet des Indus und in dasjenige des Ganges.
Jndusgebiet. Der westliche, vom Indus und seinen Nebenflüssen
durchströmte Teil Hindostans wird von den Südwest-Monsunen nicht mehr
erreicht nud leidet daher unter großer Dürre und Hitze; so erstreckt sich vom
Himälaya bis zum arabischen Meere ein breiter Wüstenstreisen (Tharr),
dessen unterer Teil von dem Salzsumpfe Räu erfüllt wird. Dagegen empfangt
1)as obere P and schab, d. i. das Gebiet des Indus mit seinen linken Neben-
flüfsen, von dem nahen Gebirge her eine größere Feuchtigkeit und enthält daher
sehr fruchtbare Landstriche. Ein folcher befindet sich bereits im Thale des
Käbul, des einzigen größeren Nebenflusses, den der Indus von rechts erhält;
hier liegt die wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan, Peschawar Ipeschanr^.
Den Mittelpunkt des Pandschäb bildet Lahore [tähör], wo sich die Straßen
von Afghanistan und vom Sindh, der südwestlichsten Landschaft am Indus,
kreuzen.
Gangesgebiet. Über eiue mäßige Bodenanfchwellnng gelangt man oft-
wärts in die Ganges-Ebene, welche, abgesehen von dem hügeligen, sumpfigen
und höchst ungesunden Waldgürtel Taräi, am Südfuße des Himälaya, mit allen
Herrlichkeiten der südlichen Länder überaus reich gesegnet ist. Der fast ganz
ebene Alluvialboden dieser zweiten Poebeue wird durch die Überschwemmungen
des Ganges und seiner Nebenflüsse (von rechts die Dschamna), alljährlich
anss ueue befruchtet; höher gelegene Stellen werden durch großartige Kanäle
bewässert. Die Landschaft Assäm, d. i. die Ebene des Brahmaputra, aus
der die Kette der Khassia-Berge bis zu 2000 m emporsteigt, ist erst in neuerer
Zeit in diese hohe Kultur hineingezogen worden. Die Landschaft Bengalen
endlich (d. i. das breite Tieflandsthor zwischen dem Unterlaufe der weiterhin sich
vereinigenden Hauptströme), dient fast ausschließlich dem Anbau von Reis und
Baumwolle; hier aber, in dem heiß-feuchten Klima, ist auch die Heimat ver-
heerender Epidemieen. Fast nnr von Raubtieren bewohnt sind die dichten Ur-
wälder der sumpfigen Sänderbäns (Deltamündungen).
Dem Reichtum des östlichen Hindostän entsprechend, giebt es hier eine
große Zahl sehr volkreicher Städte, welche z. T. schon aus alter Zeit stammen,
und an der natürlichen Verkehrsader des Landes, dem Ganges und seinem Neben-
slusse, der Dschamna, sich erheben. Von einer zweiten, etwas nördlicher ge-
legenen Städtereihe, sei nur Laknän wegeu seiner Größe erwähnt. An der
Dschamna liegen: Delhi, das „Rom Indiens", einst die prächtige Residenz
des Großmoguls; Agra mit der Perlenmoschee Tadsch Mahal und anderen
großartigen Bauten aus der älteren Zeit der Großmoguls; Allah ab äd, am
Zusammenfluß mit dem Ganges, stark befestigt und durch eine Eisenbahn mit
Bombay verbunden. Am Ganges seien erwähnt: Benäres, die heiligste Stadt
der Hindus und Hauptsitz brahmauischer Gelehrsamkeit, voll von Brahminen
(Priestern), Fakirs (Büßern), Pagoden (Hiudutempeln) und Moscheen (mohamme-
danischen Tempeln), durchwandert von heiligen Stieren und dnrchschwärmt von.
unantastbaren Affen; Patna, Mittelpunkt des Opiumhandels.
Pekan. Die eigentliche Halbinsel, das Dekan, besteht aus einem etwa
600—700 m hohen, im allgemeinen wohl angebauten und wohlbewässerten
Jaenicke, Lehrbuch der Geographie. Ii. g
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Hinterindien. — Der ostindische Archipel.
131
geworden ist *), in den großen Ozean; die an der Maläka-Küste gelegenen
britischen Besitzungen heißen daher kurzweg Straits settlements d. h.
Besitzungen an der Straße (von Malüka). Die wichtigste derselben ist der Frei-
Hafen Singapur, der fast nur von Südasiaten, besonders Chinesen, bewohnt
wird.
Ostküste. Die Ostküste Hinterindiens wird vom südchinesischen
Meere bespült, welches im Süden flach, im Norden dagegen sehr tief'ist.
Zwei Meerbusen schneiden in die Halbinsel ein: im Süden der Golf von
Siam, im Norden, durch die Insel Hai na n eingeengt, der Golf vontong-
king. In den ersteren mündet der Menam, an dessen Unterlauf die fiame-
fische Hauptstadt Bangkok liegt; neben vergoldeten Tempeln und Palästen
sieht man meist ärmliche, auf schwimmenden Flößen erb ante Bambushütten;
der Handel ist sehr bedeutend, wird aber fast nur von den Chinesen betrieben^
die etwa die Hälfte der Bewohnerschaft ausmachen. Saigon [ßaigon], im
Delta des Mekong und Hauptstadt vou Cambodscha oder Französisch-
Cochinchina ^koschinschinaj, wird sogar fast ausschließlich vou Chinesen be-
wohnt. Die von Natur vortrefflichen Häfen Ana ms (wie H n e) und Tong-
kings (Hanoi am Songka) sind noch zu wenig erschlossen und haben ein.
wenig zugängliches Hinterland.
Das Innere. Der vertikale Bau Hinterindiens ist noch nicht völlig
bekannt; die großen Ströme Jräwadi, Salnen und Mekong scheinen auf
dem Hochlande von Tibet zu entspringen und uach Durchbrechung eines
hohen, zwischen Tibet und China gelegenen Gebirges in die Halbinsel ein-
zutreten; der Menam hat dagegen auf dieser selbst seinen Ursprung. Zwischen
den Flüssen ziehen von Nordwest nach Südost hohe und waldreiche Gebirgs-
ketten, die sich stellenweise zu breiten Plateaux erweitern und die Halbinsel
in einzelne Landschaften zerlegen. Im Gebiet der Jräwadi, des einzigen
schiffbaren Flusses Hinterindiens, und des Saluen bildet Birma jetzt einen
völligen Binnenstaat; seine Hauptstadt ist Mandale^).
5. Der ostindischc Archipel.
Die großen Sunda-Insetn. Die ostindischen oder malaiischen
Inseln bilden eigentlich eine Welt für sich, ein Verbindungsglied zwischen
Asien und Australien, ähnlich wie die westindischen Inseln Nord- und-
1) Früher, als man um Südafrika zu segeln gezwungen war, benutzte, man die süd-
lichere Sunda-Straß e häufiger; übrigens wird ein Durchstich von Maläka an der
schmälsten Stelle beabsichtigt, wodurch Singapur verlieren würde.
2) I. Die Engländer besitzen in Hinderindien etwa Mill. qkm mit 3 Mill..
Einwohnern.
Städte: Rangun 100000; Singapur 100000.
Ii. Birma (mit Mandate 100000) und Siam (mit Banakok 600000) sind despotisch-
regierte Königreiche.
Hi-, An am, ein despotisch regiertes Kaiserreich, brachte bis 1884 dem Kaiser von
^uen Tribut dar, ist jetzt aber in französische Verwaltung übergegangen. Fran-
zusijch Jmb nunmehr: a) Tongking (mit Hanoi); b) das eigentliche Änam (mit
Hue 150000); c) Cambodscha oder Cochinchina (mit Saigon 70000).
9*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Cambodscha
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Malüka Singapur Bangkok Saigon Cambodscha Hanoi Songka Hinterindiens Tibet Tibet China Nordwest Hinterindiens Birma Australien Hinderindien Rangun Singapur Birma Hanoi Saigon
132
Asien.
Südamerika, ober der griechische Archipel Europa und Asien untereinander ver-
brücken. Mehr zu Asien gehörig, weil in derselben Flachsee wie Hinterindien
gelegen, sind von den 4 großen Sunda-Jnseln Sumatra, Java sdschäwaj
und Börneo, letzteres die zweitgrößte Insel der Erde^); wogegen Celebes
[ßelebes] ebenso wie der übrige Archipel aus einem sehr tiesen Meere
emporsteigt.
Sumatra. Sumatra, iu der Gestalt der benachbarten Halbinsel Malaka
ähnlich und von ihr durch die inselreiche Malaka-Straße geschieden, wird
auch an seiner Süd Westküste von einer Reihe kleinerer Inseln begleitet.
Der Hauptkamm eines hohen Gebirges zieht an derselben Küste entlang;
etwa in der Mitte erhebt sich als höchster Gipfel der noch thätige Judrapura
(3700 m). Die Ostseite der Jusel ist meist flach; Palembaug (100 km vom
Meere entfernt) ist hier der Haupthafen. Von den heimischen Völkern haben
die int Nordwesten ansässigen Atschinesen am längsten der niederländischen
Herrschaft widerstanden.
Java, An Sumatra schließt sich, durch die Snnda-Straße getrennt,
stumpfwinklig die Insel Java ^dfchäwa) an, die Perle des ganzen Archipels,
an der Außenseite mit einer Menge thatiger Vulkane durchseht und teilweise
von flacheu und tödliche Gase aushauchenden Niederungen, besonders an
der Nordküste, durchzogen; der Boden ist überaus fruchtbar und fo dicht
bevölkert,' wie wenige Gebiete Asiens. Die wichtigsten Städte liegen an der
Nordseite: Batävia in sumpfiger und ungesunder Umgebung, aber durch die
Nähe der für die Niederländer so wertvollen Suuda-Straße emporgekommen;
weiter östlich Surabäya, der beste Hafeu der Insel, in dessen Süden sich
"der höchste Vulkangipfel der Insel, Semerü (3666 m), befindet.
Börneo und Celebes. Über die Bodenbefchasfenheit von Börneo und
Celebes [ßelebes] läßt sich bis jetzt ein sicherer Überblick noch nicht geben.
Erstere Insel scheint nicht vulkanisch zu sein und wird von mäßig hohen Ge-
birgen durchzogen; sie besitzt einen großen Reichtum an kostbaren Steinen
(Diamanten und Rubinen), edlen Metallen und Steinkohlen. Hier sowie auf
Celebes haben die Niederländer bisher nur au den Küsten kleinere Nieder-
lassungen gegründet.
Z>ie Kleinen Sunda-Insetn. Im Osten von Java folgt die vulkanische
Doppelkette der kleinen Sunda-Jnseln, welche ebenfalls noch wenig von
den Niederländern ausgenutzt werden; der südlichen Kette gehören Snmba
oder die Sandelholz-Jnsel und Timor an, deren Osthälfte den Portu-
giesen gehört. Unter der nördlichen Reihe befindet sich Lombok mit dem
höchsten Gipfel des gesamten Archipels (4200 m).
1) Einige Inseln der Erde nach ihrer Größe (Deutsches Reich 540 000 qkm):
Neu-Guinea...... 785 000 qkm
Borneo......... 740000 „
Madagaskar...... 590000 „
Sumatra........ 440000 „
Äceu-Seeland...... 275000 „
Java.......... 130000 ,.
Euba ......... 120000 „
Island......... 100000 „
Tasmania..............68000 qkm
Ceylon..................64000 „
Sieilien..................26000 „
Jamaica................11 000 „
Cypern..................9600 „
Trinidad................4500 „
Rhodos )................H00 „
Rügen I
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Euba
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Asien Hinterindien Sumatra Sumatra Sumatra Sumatra Asiens Timor Lombok Borneo Madagaskar Island Ceylon Cypern Trinidad Rhodos
136
wiederum aus zwei verschiedenen Teilen, welche durch einen niedrigen Höhen-
zng von einander getrennt sind. Der westliche Teil, das Tarimdecken
(politisch: Osttnrkestän oder hohe Tatar ei) wird auf drei Seiten von hohen
Gebirgen umgeben, im Westen vom Pamir-Plateau, im Norden vom Tien-
schau *) und int Süden vom Kuenluu. An den Abhängen dieser Hochgebirge
entspringen zahlreiche Flüsse, welche fruchtbare und milde Thäler schaffen, dann
aber versiegen oder auch den Hauptstrom des ganzen Gebiets, den Tarim, er-
reichen. Selbst dieser lange Fluß verliert sich in mehreren Wüstenseeeu, von
denen der Lob-nor (nor — See) der bedeutendste zu sein scheint. Fast das
ganze Becken ist eine großartige Sandwüste; die drei größten Städte befinden
sich im Südwesten, wo die drei gleichnamigen Ouellflüffe des Tarim aus dem
Gebirge hervorbrechen: Kaschgar, Jarkand und Kot an (oder Jltschi); be-
sonders die erste Stadt hat als Schlüssel für Centralasien eine hohe Bedeutung.
Die türkischen Bewohner, tüchtige, tapfere Menschen, suchen sich von der
chinesischen Herrschaft zu befreien, vermögen es aber wegen ihrer geringen An-
zahl nicht durchzusetzen.
Nach Osten hin geht das Tarimbecken allmählich in die Wüste Gobi oder
Schamo (d. h. chinesich Sandmeer) über; Flüsse sind hier eine Seltenheit, da
jedoch die atmosphärische Feuchtigkeit nicht allzu gering ist, so giebt es hier
ausgedehnte Steppen, welche den Viehherden der nomadischen Mongolen ge-
nügende Nahrung bieten; erst nach der muldenartigen Mitte hin nehmen die
Wüsteneien, mehr mit Geröllsteinen, als mit Sand bedeckt, an Umfang zu. Die
wichtigste Karawanenstraße führt von Peking aus über einen 1600 m hohen
Gebirgspaß nach Urga und Maimatschin, an der russischen Grenze.
Dsungarei. ^Wie die mongolische Wüste im Südosten bis über den mittleren
Hoangho vordringt und daher den nomadischeu Stämmen das Vordringen nach
dein Kulturlande China ermöglichte, so greift sie andrerseits zwischen den Aus-
läusern des Tienschan und Altai tief nach Nordwesten hinein. Dieses jetzt
von den Chinesen und Russen viel umstrittene Gebiet ist die Dsungarei, ein
rechtes Durchgangsland nicht bloß für das iu einer früheren Erdepoche abfließende
Wasser des Gobi-Meeres, sondern auch für die Mongolenschwärme zu verschiedenen
Zeiten (Hunnen, Türken und Mongolen). Dabei enthält die Dsungarei mn
wenigsten Steppe, sondern vielmehr eine große Zahl Oasen mit vortrefflichem
Humusboden, der auf den Gebirgen bis zu einer Höhe von 1300 m angebaut
werden kann. Besonders fruchtreich ist die schöne Kulturebene von Knldscha,
welche von dem im Balkasch-See mündenden Jli durchströmt wird.-2)
Tibet (Pamir, Kuenluu, Karakorüm und Himälaya). Ter wenigstens
doppelt so hohe südliche Teil Centralasiens, zu dem wir jetzt gelangen,
umfaßt namentlich im Westen, aber auch im Süden einige nicht zu China ge-
hörige Länder; so die britischen Gebiete von Kaschmir und Sitkim und die
unabhängigen Staaten Nepal und Butan.
Das Pamir-Plateau, welches auch deu Namen „Dach der Welt" führt.
1) Diese Schreibweise ist derjenigen vorzuziehen, welche im 1. Teile gebraucht wurde.
2) Die thätigeu Vulkane, welche man im Ti-nschan vermutete, scheinen sich auf
brennende Kohlenberge im Inneren der Krater zurückführen zu lassen; sicherlich trifft dies
beim Beschan zu.'-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Knldscha
Extrahierte Ortsnamen: Peking China Balkasch-See Tibet China Kaschmir Nepal
*
Das chinesische Reich. 137
weil von ihm ans nach allen vier Himmelsrichtungen hohe Gebirge ausgehen,
stellt die Verbindung zwischen dem Tienschan und dem Himälaya her; es-
ist eine Hochsteppe mit ausgesetzten, über die Schneegrenze reichenden Berg-
rücken; trotz der großen Öde, welche hier herrscht, gingen seit den ältesten Zeiten
wichtige Handelsstraßen (Seidenstraßen) über das Plateau.
Nach Osten und Südosten folgen alsdann die gewaltigsten Bergketten der
Erde: der Knenlnn und Himälaya, welche Tibet umrahmen, und zwischen
ihnen der Karakorüm, der sich nach Westen hin in dem obengenannten Hin-
dnkusch fortzusetzen scheint. Der Knenlnn übertrifft den Himälaya an Ältev
und an Höhe der Kammlinie, während seine Gipfel niedriger sind; die Pässe
liegen aber sämtlich über der Schneegrenze. Der gletscherbeladene Karakorüm,
von dem Passe dieses Namens so benannt, enthält im Däpsang (8600 m) den
zweithöchsten Berg der Erde. Der Himälaya endlich besteht aus zwei parallelen
Ketten, von denen die nördliche die geschlossenere aber niedrigere ist, während
die südliche von zahlreichen, wenn auch wenig passierbaren Querthälern durch-
brochen wird und die höchsten Gipfel in sich birgt, so in Nepäl den Dhawa-
lagiri (8200) und Ganrisankar (oder Monnt Everest 8840 m) und an der
Grenze von Nepal und Sikkim den Kantschindschinga (8600 m). Aussallend
niedrig ist dagegen die Kammlinie, welche nur 5000—5500 m betrügt, und
ebenso auffallend erscheint es, daß die Schneegrenze des der Sonne zugekehrten
Südabhangs tiefer liegt, als im Norden, eine Thatsache, die sich nur durch die
Fülle der Niederschläge am Südabhange erklären läßt. Dem entsprechend reichen
die Alpeusträucher und Alpenkräuter am Südabhang nur bis ^u 4000 m, da-
gegen am Nordabhang bis zu 5000 m. Über diese Höhe hinaus beginnt erst
der ewige Schnee, und unterhalb dieser Höhe folgen stattliche Nadelwälder, dann
Getreide und Obst, ferner Thee und Kaffee-Pflanznngen, am Fuße endlich und
in den Thälern die Palmen.') Vielleicht das herrlichste Hochthal mit mildem
Klima und starker Bevölkerung ist Kaschmir, wo in der gleichnamigen Haupt-
stadt die Seidenhaare einer dortigen Ziegenrasse zur Shawlmanufaktur verwendet
werden. Der östliche Himälaya, wo man noch Gipfel von über 7000 m
Höhe gemessen hat, verknüpft sich dann mit den Gebirgszügen Hinterindiens
und Chinas.
Als Nord grenze dieses mächtigen Gebirgswalles gegen Tibet hin kann
man das große Längsthal annehmen, in welchem der obere Indus uach
Nordwesten hin und der obere Brahmaputra (oder Saupo) nach Osten hin.
abfließen. An einem linken Nebenfluß des letzteren liegt Lasa (3600 m), der
Sitz des Dalai-Lama, der dem Namen nach Tibet regiert, aber vom chinesischen
Kaiser ernannt wird; die Stadt ist zur Hälfte von Lamas, d. h. buddhistischen
Priestern bewohnt und gilt als der erste Wallfahrtsort aller Buddhisten. Ab-
gesehen von diesem Längsthal ist das Platean von Tibet sehr dünn bevölkert,
aber desto reicher an vierfüßigen Tieren, an Ziegen, Schafen, Jaks, Dschiggetais,
Antilopen und Moschustieren; es senkt sich im allgemeinen von Westen nach
Osten und entsendet in derselben Richtung die gewaltigen Ströme, welche sich
ihrenweg durch hohe Gebirgsketten nach Chinannd Hinterindien bahnen. Wohl
der größte Teil des Hochlands besteht aus Steppe mit salzigen Seeen, darunter
^ tu ®° erinnert der Himälaya in vielen Beziehungen an die Alpen, nur daß alle
Verhältnisse des ersteren weitaus großartiger sind; auch die Alpenseeen sehleu hier nicht.
Vergl. die Schneegrenze in den Alpen (27<J0 m).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Jaks
Extrahierte Ortsnamen: Himälaya Himälaya Karakorüm Nepal Sikkim Niederschläge Nordabhang Kaschmir Chinas Tibet Tibet Chinannd_Hinterindien