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1. Für Seminare - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
1. Vorderasien, 127 Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten. Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West- liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und Samos Südfrüchte und Wein ausführen. 2. Armenien. u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100. 2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs- ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg". Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken, die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See). d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge- müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose. c) Bewohner. „Armenien verbindet ethnographisch die asia- tischen Jndogermanen (die so- genannten Arier) mit den in Europa wohnhaften; denn ohne die zu den Ariern gehörenden Armenier wäre eine Lücke zwi- scheu den westlichsten Ariern (den Jraniern) und den östlichenjndo- germanen in Europa (den Rus- sen>." Die Armenier wußten dem Ansturm des Islam gegen- über ihren christlichen Glauben zu behaupten; politische Selb- ständigkeit haben sie nie erlangt. Sie leben meist als friedliche Viehzüchter und Bauern in halb unterirdischen Häusern; aus- gewanderte Armenier haben sich als Kaufleute und Ban- kiers in den großen Städten des Orients niedergelassen. d) Politische Einteilung und Siedlungen. Staatlich ge- hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu- zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan) und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel 74. Türkische Landleute in Kleinasien.

2. Für Seminare - S. 313

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 313 5. Die Südosteuropäische oder Balkan-Halbinsel. Fast 500000 qkm, rund 18 Mill. E., 36 (£. auf 1 qkm. Etwas kleiner als das D. R, aber nur -f- der Einwohnerzahl und kaum i- der Volksdichte. I. Lage, Umrisse, Grenzen. Als südöstlichster Vorsprung Europas, der § 212. noch bis in die jüngste Erdzeit mit Kleinasien zusammenhing, bildet die Halbinsel die Brücke nach Asien, dem sie sich an der schmälsten Stelle des Bosporus auf Stromesbreite (550 m) nähert. Im Gegensatz zu den übrigen südeuropäischen Halbinseln, die durch hohe Gebirge deutlich vom Rumpfe Europas geschieden sind, fehlt der Balkan-Halbinsel nicht nur ein solcher Grenzwall, sondern die Gebirge des europäischen Rumpfes setzen sich sogar in die Halbinsel hinein fort. Daher ist keine bestimmte Landgrenze vorhanden, wenn man nicht die Linie der Save und der Donau als nördliche Be- grenzung ansehen will. In breiter Ausdehnung (Entfernung Finme—donau- müudnng — 1200 km) geht der nördliche Teil der Halbinsel aus dem europäischen Kontinentalrumpf hervor und erstreckt sich in Trapezform, nach S sich verschmälernd, bis etwa 41° N. Daran schließt sich im W mit 300 km langer Grnndseite das Parallelogramm von Nord- und Mittelgriechen- land, von dessen Südostecke das „Maulbeerblatt" des Peloponnes sich bis fast 36° N ausdehnt. Die Verbindung des Peloponnes mit der übrigen Halbinsel wurde neuerdings dnrch den 6,3 km langen Kanal von Korinth gelöst. (Vgl. § 362.) Der schmale S ist der am meisten gegliederte Teil Europas, besonders infolge zahlreicher, paarweise einander gegenüberliegender Meerbusen, die zwischen inselumkränzten Halbinseln eindringen. Der 30 entspricht an Jnselreichtnm dem Nw: hier die Dalmatinischen Inseln, dort die Kykladen. Im Jonischen Meer erreicht das Einbruchsbecken des Mittel- meeres seine größte Tiefe (4400 m). m Albanien Rhodo pe-Geb. m 3000 Wardar Struma Maritia Tundscha ^3000 ' Adriat.m. A Philippopel 180. Höhenquerschnitt durch die Balkan-Halbinsel auf 42° N. 12jfach überhöht. Ii. Oberstächenban (Fig. 180). Das Innere der Halbinsel ist ein mannig- faltig gestaltetes Gebirgsland mit verschieden streichenden Erhebungen, zwischen denen einige Tiefebenen, die durch bequeme Übergänge miteinander in Verbindung stehen, das Land nach Ungarn, dem Schwarzen und Ägäischeu Meere öffnen. Dagegen wird die Westseite durch breite Erhebungsmassen lückenlos geschlossen. Vier große natürliche Gebiete treten in dem Boden- ansban der Halbinsel deutlich hervor: das Faltengebirge des Balkan- systems, das Thrakisch-Makedonische oder Rnmelische Schollen- land, das Faltenland des Westens (das Dinarische Gebirge) und das Griechische Gebirgsland.

3. Für Seminare - S. 319

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 319 182. Kalabaka in Thessalien. Den Nordrand des Thessalischen Beckens bildet bei Kalabaka am oberen Peneios ein Berg- und Hügelland, das aus zusammengekitteten Trümmern älterer Gesteine besteht. Diese sind zu merkwürdigen Felskegeln verwittert, auf denen mehrere Klöster erbaut wurden. Am Futze eines dieser Felstürme steigt Kalabaka stufenartig empor, umgeben von Getreidefeldern, Weingärten, Olivenhainen, Obstbäumen und Zypressen. Nach den Klöstern führen Zickzackwege sowie in den Felsen gehauene Treppen und Leitern empor. 183. Korinth. Im Schutze des Burgberges, des Kreidekalkklotzes Akrokorinth <575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karst- landichaft emst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Auf den Ruinen der Stadt erwuchs später nur ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, am Kanal von Korinth, entstand das Städtchen Neukorinth.

4. Für Seminare - S. 321

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropüischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 321 Kunstfreunden besucht. Patras (40) ist Hauptausfuhrplatz der an Korinthen reichen Nordküste des Peloponnes, dagegen Korinth (Bild 183) heute ein unbedeuten- der Ort. Im Ägäischen Meere sind Euböa und die Kyklad eu meist gut angebaut. Aus Paros werden die Marmorlager neuerdings wieder ausgebeutet. Hermüpolis (20) auf der Insel Syra wurde infolge seiner zentralen Lage und seines guten Hafens ein Knotenpunkt der Schiffahrtslinien. Im Jonischen Meer umspannen die süd- lichen der Jonischen Inseln den Ausgang des Golfs von Paträs. Sie erzeugen Oliven, Wein und Korinthen in bedeutenden Mengen, namentlich Korfu, eine durch hohe landschaftliche Schönheit ausgezeichnete Insel (Bild 184). 184. Ölbäume an der Straße von Korfu. Rückblick auf die Südosteuropäische Halbinsel. Die Halbinsel ist in eine Reihe natürlicher Landschaften getrennt, in denen sich, wie im Altertum, auch seit dem Zerfall des Türkenreiches in Europa zahlreiche Staaten- gebilde entwickelten. — Vielseitig sind die Einzelgebiete nach Bodengestalt, Klima, Be- völkerung (Slawen in Serbien und Bulgarien, Griechen in Griechenland und den Eestadeländern des Ägäischen Meeres, Albanesen und osmanische Türken) und Religion (griechisch-orthodoxe Kirche und Islam). Als Erwerbstätigkeit überwiegt überall der Ackerbau. Die Haupterzeugnisse sind Weizen, Mais, Tabak, Oliven, im Maritza- Gebiet Rosen, im 8 und auf den Inseln Korinthen und Wein. Die Viehzucht ist noch rückständig. Im 8 herrscht die Ziegen-, Schaf- und Bienenzucht vor, im N die Rinder- Zucht und im Morawa-Gebiet die Schweinezucht. Die Ausbeute von Erzen steht erst in den Anfängen. In Bulgarien sind Leder- und Webindustrie, ebenso Teppichknüpferei verbreitet,' neuerdings entwickelt sich auch die Zucht der Seidenraupe. Die größeren Flüsse, die Küstenebenen, die zahlreichen Inseln des Ägäischen Meeres weisen das Land auf den Verkehr mit dem nahen Asien hin. Im Altertum war Griechen- land der Marktplatz für den Handel zwischen den alten orientalischen Kulturländern und den neuen Kulturländern im W des Mittelmeeres (Italien, Gallien, Spanien). Diese Welthandelsstellung verlor Griechenland, als die Küstenschiffahrt sich zur freien Fahrt über das Meer hin entwickelte. Lennarz, Erdkunde für Seminare. gi

5. Für Seminare - S. 316

1912 - Breslau : Hirt
316 B. Länderkunde. — Vi. Europa. unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm). Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti- nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien, die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum- wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung, der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch 181. Rosenernte im Tal von Kasanlik. Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich, aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt. 3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.) wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen. Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In- duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab- nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran. Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be- ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen 1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.

6. Für Seminare - S. 317

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. Zi? Halbinsel Chalkidike an, die durch Küstenhebung dem Festlande angegliedert wurde. Ganz am Südende des östlichen Landvorsprungs erhebt sich als weithin sichtbare Landmarke der Berg Athos (1900 m) mit dem berühmten Kloster. In Rumelieu, dem alten Thrakien, dehnt sich am Eingange ansdemmärmara- Meer in den Bosporus * Konstantinopel (türkisch Stambül, ehedem Byzänz, 1100) aus, der Sitz des Großsultans und die Hauptstadt des Türkischen Reiches. Auf der dreieckigen Halbinsel zwischen dem Märmara-Meer und dem „Goldenen Horn", einer tiefen, schmalen, 6 km weit ins Land eindringenden Bucht, liegt das eigentliche Konstantinopel; jenseits des Goldenen Horns find die Vorstädte Gälata und Pera erbaut, auf asiatischer Seite erhebt sich die Nebenstadt S kütari. Die unvergleich- liehe Lage an der Grenze zweier auf Stromesbreite genäherten Erdteile, wo die einzige Seestraße aus dem Schwarzen Meere in das Mittelmeer sich mit dem Land- wege zwischen Europa und dem Orient kreuzt, die Möglichkeit leichtester Verteidi- gung, der vortreffliche Hafen: das alles gibt dieser Stelle „eine Lebenskraft, die auf der Erde kaum ihresgleichen hat". — Unter den großartigen Bauwerken der Stadt sind die Sophien-Moschee, der Serail, die „Hohe Pforte" die bekanntesten. Das eigentliche Konstantinopel ist im Inneren eng und fchmutzig, die Häuser be- stehen meist aus Holz oder Lehm; daher wirken Feuersbrünste so verheerend. Als Handelsstadt kommt Konstantinopel der erste Platz unter allen türkischen Städten zu. Der Handel ruht vornehmlich in der Hand von Engländern, Griechen und Armeniern. Au der Straßenkreuzung des Binnenlandes entstand Adrianopel (125). Es treibt Industrie und Handel mit Rosenöl, Seide und Leder. a) Das Land. Das westliche Falten- § 215. gebirge2, an der Nordwestwurzel der Halbinsel mit dem Karst verwachsen, besteht aus zahlreichen Ketten, die parallel zur Küste streichen. Bis zum Durchbruchstal des Drin erstrecken sich die Dinarischen Alpen mit den Schwarzen Bergen in Montenegro. Jenseits der Drin-Senke^ beginnt das südlich gerichtete Albanische Gebirge. Den Hauptanteil an dem Aufbau der Gebirgszüge haben Kalksteine ver- schiedenen Alters, die ganz die typischen Erscheinungen des Karstes darbieten: Wasser- und waldarme Hochflächen, zahlreiche Spalten und Höhlen, in denen das Wasser versinkt, steilwandige, tiefe Einstnrztrichter (Dolmen), flache, bootförmig gestaltete, blinde Täler (Poljen). Soweit die Flüsse nicht unterirdisch abfließen, durchbrechen sie die Ketten reißenden Laufes in ge- wnndenen, zum Teil schluchtartigen Tälern, die dem Verkehr ins Innere keine Straßen offnen. Das vor dem jähen Absturz liegende schmale Küsten- land, in Albanien weithin versumpft und durch Fieber verfeucht, wird darum auf die Adria und den W hingewiesen. Es ist sehr regenreich, jedoch nimmt i Der Bosporus, ein gesunkenes Flußtal, ist im Mittel 1600 m, an der engsten Stelle 550 m breit. Auch die Straße der Dardanellen stellt ein untergetauchtes Flußtal dar: sie mißt an der schmälsten Stelle nur 1500 m. sdie Breite des Rheins bei Cöln beträgt 400 m. Die Donau zwischen Rumänien und Bulgarien ist streckenweise zwei- bis dreimal so breit wie der Bosporus an der engsten Stelle.) Jenseits des Bosporus, bei Skütari, begmnt die Anatolische Bahn. — 2 Vgl. § 204. » Die Drin-Senke, ein Grabenbruch zwischen den Schwarzen Bergen und dem Schar- Dagh, zeigte den Weg für die von den alten Römern erbaute West-Oststraße, die über das vielumkämpfte Amselfeld führte. C. Das westliche Faltengebirge.

7. Für Seminare - S. 318

1912 - Breslau : Hirt
318 B. Länderkunde. — Vi. Europa. nach S die Niederschlagsmenge ab. — Die rauhen Gebirgsländer, die nirgends 3000 m Höhe erreichen, waren stets der Wohnplatz kriegerischer Stämme, die sich von der Kultur der Umgebung abschlössen, ihre Freiheitsliebe und Eigen- tümlichkeiten bewahrten und fremden Herren nur widerstrebend gehorchten. Der von Serben bewohnte Nw gehört größtenteils zu Österreich-Uugaru. (S. § 204, c.) b) Die Staaten. 1. Das Königreich Montenegro (d. i. schwarzes, unwirtliches Bergland; 9000 qkm, { Mill. E., 27 E. auf 1 qkm) ist das einzige Gebiet der Halb- infel, das infolge der Freiheitsliebe und Tapferkeit seiner armen Gebirgsbewohner von der Herrschaft der Türken immer frei blieb. Freilich erschienen seine dürftigen Bergweiden den Türken auch wenig begehrenswert. In dem dorfähnlichen Cetinje [§ettxnje] wohnt der König des Landes. 2. Das türkische Albanien wird von den stark mit andern Völkern gemischten Nachkommen der alten Jllyrier in spärlicher Zahl bewohnt. Sie sind trotzige und unruhige Bergstämme, deren geringer Besitz in Schaf- und Ziegenherden besteht. Die Mehrzahl von ihnen hängt dem Islam an. Größere Siedlungen sehlen dem von der Natur dürftig ausgestatteten Lande. a) Das Land. Das Faltengebirge setzt sich in Griechenland fort. Während aber die westlichen Ketten der Richtung der Küste folgen, biegen diejenigen in Ostgriechenland bogenförmig nach 0 ab. Längs- und Qnerbrnche haben das Gebirge mannigfaltig zerstückelt, und die Schollen sind an vielen Stellen abgesunken. So entstand ein gitterartiges Gebirgssystem mit ab- geschlossenen Tieslaudsbecken, in denen sich im Altertum viele kleine Staaten bildeten. Im 0 des Pindos, dessen Parallelfalten West- und Ostgriechen- land trennen, breitet sich die Thessalische Ebene (Bild 182) aus; ihr öst- licher Grenzwall steigt in dem Schiefer- und Marmormassiv des Olymp zu 3000 in aus. Im 8 wird das Becken Thessaliens durch den Querriegel des Othrys abgeschlossen. Jenseits des zum Meere geöffneten Senkungsfeldes von Lamm, dessen Ebene vom Peneios durchströmt wird, streichen zwei Ge- birgszüge, Verzweigungen des Pindos, nach 80. Der nördliche Zug beginnt mit dem Ötagebirge, der südliche enthält u. a. den Parnaß (Buntbild): beide schließen die Böotische Ebene mit dem jetzt trockengelegten Kopais-See ein. Auch der Peloponnes, fast ganz Gebirgsland, ist in zahlreiche Einzel- landschasten aufgelöst, die der Zerstückelung der Gebirgsketten infolge von Brüchen ihre Entstehung verdanken. — Aber die Brüche schufen nicht nur ein wechselvolles Bodenrelief, sondern auch eine starke Küstengliederung, die durch Senkung des Landes in junger Erdzeit noch gefördert wurde. Es gibt kaum eine Stelle auf der Erdoberfläche, wo Meer und Land in so inniger Berührung und Wechselwirkung stehen, wo das Meer in so zahlreichen Buchten mit guten Häfen tief ins Land eindringt, wie in Griechenland. Meist stoßen Gebirge und Meer unmittelbar aneinander. Aus tiefem Meeresgründe geht es empor zu schmalen Küstenebenen und von ihnen zu hohen Gebirgen; hier kann der Mensch von den Orangen- und Olivenhainen der Küste in wenigen Stunden fast bis zur Grenze des ewigen Schnees wandern. Er sindet auf D. Die Griechische Halbinsel.

8. Für Seminare - S. 320

1912 - Breslau : Hirt
320 B. Länderkunde, — Vi. Europa. engem Räume eine Fülle verschiedenartigster Lebensbedingungen, dazu die Möglichkeit leichten Güteraustausches, den das Meer vermittelt. So konnte sich die einzig dastehende Kultur Altgriecheulauds entwickeln, die alle Kultur- Völker beeinflußte. Ein großes Einbruchsbecken, ein untergetauchtes Stück der Südosteuro- püischen Halbinsel, stellt auch das Ägäische Meer dar. in dem zahlreiche Reste des einstigen Festlandes als Inseln ans dem Wasser emportauchen. Der östliche Grenzwall der Thessalischen Ebene setzt sich in den nördlichen Sporaden fort; an Enböa und die Halbinsel Attika schließen sich die Ky- kladen und an die östliche der drei Südhalbinseln des Poloponnes die Inseln des Kretabogens mit der karstartigen, von schneebedeckten Kreidegebirgen erfüllten Insel Kandia oder Kreta. An der Westküste liegen als losgelöste Teile des Festlandes die Jonischen Inseln. Häufige Erdbeben im süd- lichen Griechenland und in seiner Inselwelt beweisen, daß diese Gebiete noch nicht zur Ruhe gekommen sind. Die Insel Santorin hat bis in die jüngste Zeit vulkanische Ausbrüche erlebt. Das Klima Griechenlands ist ein typisches Mittelmeerklima: Regen- zeit im Winter, Trockenheit im Sommer. Die äußerst seltenen und kurzen Platzregengüsse verdampfen obendrein sofort wieder, so daß sie keine merkbare Erquickung bringen. Die Niederschlagsarmut steigert sich im Juli und August bis zur Regenlosigkeit, Der Himmel ist dann unverändert tiefblau, der Dünen- sand am Hafen von Athen erwärmt sich bis zu 71°, die erhitzte Luft zittert über der glühenden Erde, die Flüsse versiegen, die Kräuter verdorren, Trockenrisse spalten den Boden, über den der Wind oft dichte Staubwolken dahertreibt. Wüstenhaft sieht dann die im Frühjahr fruchtstrotzende Landschaft aus; die einzige Unterbrechung der Öde bilden grüne Wein- und Maisfelder. fo) Staat und Siedlungen. Das Königreich Griechenland (65 000 qkm, 2,6 Mill. E., 41 E. auf 1 qkm) ist trotz der meist nicht günstigen Bodenverhältnisse und des Klimas — für viele Nutzpflanzungen ist in Mittel- nud Südgriechenland künstliche Bewässerung nötig — ein Ackerbaustaat, der nur unbedeutende Vieh- zucht treibt. Das im Lande gebaute Brotgetreide reicht nicht für den eigenen Be- darf, dagegen liefert Griechenland Korinthen, Wein, Feigen und Olivenöl für den Weltmarkt. Neben dieser Ausfuhr vermehren Schiffahrt und Fischerei das Volksvermögeu. Im Handel steht England an erster Stelle; der Handel mit Deutschland kommt etwa der Hülste des britischen gleich. Den weitaus bedeu- teudsten Ausfuhrartikel bilden Korinthen; wir führen chemische Erzeugnisse, Web- und Eisenwaren ein. — Die als Kaufleute und Bankiers des Orients bekannten Neugriechen sind ein Mischvolk aus den Nachkommen der Hellenen mit anderen Völkerbestandteilen, Slawen und Albanesen; die Sprache hat jedoch ihr griechisches Gepräge bewahrt. Der unter der Herrschaft der Türken gesunkene Kulturzustand des Landes hebt sich langsam wieder infolge der dem Volke eigenen Strebsamkeit. Die Siedlungen sind ganz überwiegend Dörfer. Auch die Städte, die meist an der Küste liegen, haben im allgemeinen nur eine geringe Volkszahl aufzuweisen. Die einzige Großstadt, Athen (mit dem Hafen Piräus 250), erwuchs wieder zum Mittelpunkt des Handels und des Geisteslebens der Griechen. Wegen ihres Reichtums an gut erhaltenen Denkmälern der alten Kunst wird sie viel von
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