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und in immer breiter werdendem Gürtel erstreckt sich von der
Wurzel der Halbinsel Kola nach O die Moossteppe oder Tundra.
Infolge des langen Winters ist der Boden bis tief hinab gefroren.
Im Sommer taut er nur oberflächlich auf; Moor und Sumpf, Morast
und Bruch, soweit das Auge reicht. Auf dem zu Dünen gehäuften Sande,
der tagelang von den Strahlen der Sonne durchwärmt wird, sprießen
allerlei Blumen; zwergartige Birkensträucher sind die Vertreter des Baum-
wuchses. Mit leichtem Fuß eilt das wilde Renntier über den offenen
Boden, verfolgt von wolkenartigen Scharen von Stechmücken.
Bis zum 60. Grade folgt die nordische Waldzone, Wenn
auch je weiter nach S in zunehmendem Maße Acker und Wiesen
den Wald durchsetzen, so bleibt doch der Wald überwiegend, der
sechs bis sieben Zehntel des Bodens bedeckt. Petschora und Dwina
sühren die Baumstämme an die Küste, und Archangelsk^ an
der Mündung der Dwina ist der wichtigste Ausfuhrort von Schiffs-
bauholz aus dem Innern.
Die Wälder bergen einen großen Reichtum an jagdbaren
Tieren, deren Pelze einen lohnenden Handelsartikel bilden.
Im W bildet den Abschluß des Nordrussischen Tieflandes
eine Seenreihe, die die größten Süßwasserseen des Festlandes
enthält: den Ladogasee (so groß wie Württemberg) und den
Onegasee (onjegasee) (halb so groß). Ladoga- und Onegasee
stehen untereinander und mit der Ostsee sowie mit der Dwina
und durch das große Tieflandstor zwischen dem Nordrussischen
Landrücken und der Waldaihöhe mit der Wolga in Verbindung.
Hier ist darum das große ö-e Kanalnetz; das w-e verbindet
Dnjepr, Weichsel und Njemen. Suche die Verbindungen auf der
Karte auf!
Nenne die großen Ströme und ordne sie nach den Meeren, in die
sie münden! Gib kurz Quelle, Richtung des Stromlaufs und Mündung
an! Inwiefern kann die Waldaihöhe ein Quellenmittelpunkt genannt
werden? Stelle das Längenverhältnis in geraden Linien dar, wenn die
Wolga 3600 km, Dnjepr 2000 km, Don 1800 km, Weichsel 1100 km, Düna
1000 km, Njemen 900 km, Newa 70 km Länge hat.
Zwischen dem Finnischen und Bosnischen Meerbusen liegt
Finnland, das „Land der tausend Seen". Flachgewölbte Boden-
schwellen und wallartige Hügelrücken durchziehen besonders den
S, während im N der feste Fels zu Tage tritt und aus der mit
Finnland zusammenhängenden Halbinsel Kola Höhen bis 700 m
bildet. Zahllose, vielgegliederte, durch kurze Flußläufe verbundene
Seen, Stromschnellen und Wasserfälle, ausgedehnte Moore und
Sümpfe, und die weithin sich erstreckenden, jegliche Aussicht hindernden
Nadelwälder vervollständigen das Charakterbild dieser nordischen
Landschaft. Am Meer zieht sich ein ziemlich breiter Tieflandssaum
hin, der vorzugsweise sür den Ackerbau gewonnen worden ist.
Land- und Waldwirtschast sind die Hauptzweige der Be-
schästigung der Bewohner. An den Waldreichtum des Landes
schließt sich auch die Industrie an (Pottaschefabrikation, Pech- und
Nach dem Erzengel (archängelos) Michael benannt; sk statt skoe —
Stadt, Ortschaft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in
das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet.
Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine
Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz
gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein
ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem
in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf
absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt
man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird,
wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge
(Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge
(Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man
einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile
miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück
Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei-
einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die
küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben,
bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme
nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der
Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in
Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89,
in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land-
masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der
s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander
zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern,
scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen.
t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder-
raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht
auf seine Erhebung.
Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder
vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge-
legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines
senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute,
die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe.
c
Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die
absolute, b c die relative Höhe.
1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe
auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit
dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter
dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd-
boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Normal-Null Ostsee Berliner_Sternwarte
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Zweier Stromgebiete, d. i. die Linie, die zwei Stromgebiete voneinan-
der scheidet, wird Wasserscheide genannt. Die Stelle, wo sich
ein fließendes Gewässer in ein anderes ergießt, ist seine Mündung.
Die Rinne, in der das Wasser dahinströmt, ist sein Bett;
die Ränder bilden das rechte und linke User. Der Höhenunter-
schied zwischen zwei Punkten des Flußlaufes, also auch zwischen
Quelle und Mündung, heißt das Gefälle.
_ An vielen größeren Flüssen lassen sich drei Stufen unter-
scheiden: Ober-, Mittel- und Unterlauf. Der Oberlauf gehört
dem Gebirge an; in stark geneigtem Bette schießt das Wasser da-
hin, oft über Talstufen hinab und bildet dann Wasserfälle.
Der Mittellauf beginnt beim Eintritt in das Hügelland; das
Gefälle wird geringer, der Lauf langsamer. Der Unterlaus,
im Tieflande, hat flache Ufer; seine Neigung ist gering, und
darum ist er für die Schiffahrt von hoher Bedeutung.
Künstlich gegrabene Wasserläufe, meist zu Schiffahrtszwecken,
heißen Kanäle. Größere stehende Gewässer im Binnenlande
nennt man Seen.
Einführung in das Verständnis des Globus und der Karte.
Der Globus ist (nach S. 5) eine künstliche Erdkugel im ver-
jüngten Maßstabe.
Die einfachen Globen bestehen nur aus der Erdkugel und
einem Fuße, oder sie haben höchstens noch einen Messingmeridian.
An den Globen mit vollständiger Armatur (Ausrüstung) unter-
scheidet man zwei Hauptteile: die Erdkugel und das Gestell.
Zur Erdkugel gehören:
1. Die Achse, deren Enden die Pole heißen.
2. Das Gradnetz.
3. Die Ekliptik, die eigentlich auf den Himmelsglobus gehört.
4. Die Zeichnung der Land- und Wasserflächen in großen Zügen.
5. Der Meridianring, innerhab dessen sich die Erdkugel hin und her
drehen läßt. Er ist in 4 mal 90° geteilt und so beschrieben, daß die Grade
von dem Äquator nach N und S abgelesen werden können. An ihm
werden die Breitengrade, an dem Äquator die Längengrade abgelesen.
6. Die Stund ensch eiben. Sie sind am Nord- und Südpol so ange-
bracht, daß sie sich um ihre Achse drehen lassen, zugleich den Bewe-
gungen der Kugel folgen. Jede ist entsprechend den 24 Stunden des
Tages in 2 mal 12 Stunden geteilt. Sie dienen u. a. dazu, die
Tageslänge für einen bestimmten Ort der Erdoberfläche zu bestimmen.
7. Der Höhenquadrant. Er ist ein dünner Messingstreisen, der durch
eine Messingschraube an dem Meridianring befestigt werden kann.
Gleich einem Viertelkreise des Globus sind auf ihm 90 und meistens
noch 18—30 Grade abgetragen. Er wird benutzt zur Bestimmung der
Himmelsgegend, in der zwei Orte zueinander liegen, und zur Be-
rechnung des Abstandes dieser Orte.
Das Gestell besteht 1. aus dem Fuß mit dem Kompaß und 2. dem
Horizontring.
Der Kompaß dient dazu, den Globus nach den Himmelsrichtungen
einzustellen. . . _ f>.
Der Horizontring ist strenggenommen die obere breite flache des
hölzernen Ringes, in dem sich die Erdkugel frei bewegen kann. Er halbiert
die Erdoberfläche und enrhält mehrere konzentrische Kreise. Der innere
Kreisring ist viermal in 90° eingeteilt, und zwar von dem Ost- und West-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch-
land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte
ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin
nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese
würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke
von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger
als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der
Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche
Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs-
kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten
durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen.
Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche
vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren
und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören
nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen
und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art
des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs-
wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m.
Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans?
Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober-
fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung.
Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg-
gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen
Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche
alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen-
kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden-
heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht
man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen
Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100
bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu-
sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum
Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres-
spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind
die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange-
deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^,
begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung
benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene
Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der
Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu
lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er-
kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von
Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt
das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche,
wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten.
Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht
herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt
eines Erdraumes ist das Profil.
1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Rußland.
ßflgc. Bestimme die Lage Rußlands im Gradnetz! Gib den Zeit-
unterschied zwischen dem Ural und dem äußersten W an! Welche Länder-
strecken im übrigen Europa berührt der s-ste Parallelkreis? An der
Temperatur- und Regenkarte ist zu zeigen, wie mit der Entfernung vom
Ozean die Gunst des Klimas sich mindert. Bestimme die Grenzen! Im
S wird die Einsenkung am Manytschflusse als Grenze gegen Asien ange-
sehen, Wie greifen die begrenzenden Meere in das Land ein? Weise an
der Karte die allseitige Abdachung des russischen Flachlandes nach!
Rußland, das mehr als halb so groß ist wie ganz Europa,
nimmt den ganzen O des Erdteils ein. Durch 40 Längen- und
25 Breitengrade hindurch beträgt die ns-e und wö-e Ausdehnung
rund 2500 km, d. i. das 2^ fache der Strecke von Cöln bis
Königsberg. Moskau, in der Nähe des Schnittpunktes des
40. Meridians und des 55. Parallels, bezeichnet den natürlichen
Mittelpunkt des Landes. Ein Kreis von hier aus mit der doppelten
Entfernung Moskau—petersburg geschlagen, schließt mit Ausnahme des
äußersten Nw und No das ganze Land ein*. Im W liegen freilich noch
innerhalb des Kreises Ost- und Westpreußen, der ö-ste Teil von Pommern
und die Ostsee.
Oberflächenbild. Den Hauptteil bildet ein ungeheures Tief-
land, in dem nur wenige flache Bodenerhebungen über die Tief-
landsgrenze hinausgehen. Trotz diefer Gleichförmigkeit entbehrt
doch das Land nicht der Mannigfaltigkeit, besonders infolge seiner
Ausdehnung von der unwirtlichen Eismeerküste des N bis zu den
milden Mittelmeergestaden.
Zwischen dem Ural im O und den Grenzländern Finnland,
den russischen Ostseeländern und Russisch-Polen im
W lagert im N das waldreiche, sehr dünn bevölkerte Nordrus-
sische Tiefland und s des Nordrussischen Landrückens das
hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht zugewandte Mittel- und
Südrußland, dem sich die Kaspische Niederung und die
Halbinsel Krim anschließt.
a) Die russischen Ostseeländer und Russisch-Polen. Die russischen
Ostseeländer ziehen von der deutschen Grenze bis zum Finnischen
Meerbusen und sind in manchen Stücken den Landschaften des
deutschen Ostens ähnlich. An der Fortsetzung der deutschen Küste
treten Dünenketten auf; jenseit des Rigaischen Meerbusens folgt
eine niedrige Steilküste. Hinter der Düne in der Nähe _ der
Grenze der russische Rivale von Memel, Libau Q, neuerdings
zum Kriegshafen umgeschaffen. Im N schneidet der Rigaische
Meerbusen tief ein; in dessen sö-em Winkel Riga □ (325)
an der Dünamündung, die dritte Seehandelsstadt des Reichs, einst
der Eingang der deutschen Hansa in das Flachland. An _ der
innersten Stelle des Finnischen Meerbusens, inmitten öder Heiden
und Moräste, aus dem Delta des breiten Newastromes die
* Ein zweiter konzentrischer Kreis mit der einfachen Entfernung Moskau
—Petersburg trifft eine Anzahl wichtiger Punkte, so daß beide Kreise als
Grundfiguren zu einer Skizze betrachtet werden können.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Europa Königsberg Moskau Moskau—petersburg Pommern Ostsee Finnland Finnischen
Meerbusen Rigaischen_Meerbusens Libau Rigaische
Meerbusen Riga Moskau
—Petersburg