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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 36

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 36 — fernt man die Grundmoräne, so bemerkt man ferner, daß nnch der Felsgrund glatt poliert und geritzt ist. Von derselben Beschaffenheit sind die Seitenwände des Tales, soweit sie das Gletschereis bedeckt. Wie sind diese eigentümlichen Erscheinungen zu erklären? Es ist bereits erwähnt worden, daß der Gletscher nicht bloß fließt, sondern anch eine allerdings geringe gleitende Bewegung hat. Bei dem ungeheuren Gewichte nun, das er besitzt, ist es leicht erklärlich, daß er bei feiner Fortbewegung alle noch so kleinen Ecken und Spitzen seiner Unterlage abschleifen und so sein Bett allmählich ver- tiefen umß. Verstärkt wird diese Arbeit noch durch die zahlreichen Gesteins- trümmer, die vou den Seitenwänden her und durch Gletscherspalten aus deu Grund geraten. Hier werden sie durch die sich langsam fortbewegenden Eis- Massen mit fortgeschoben, wobei sie dann mit ihren scharfen Kanten und Spitzeu deu Felsboden kratzen und ritzeu. Dabei werden sie fortwährend auch selbst ab- genutzt, geglättet und gestreift wie das unter ihnen liegende Gestein oder anch ganz zerrieben. So entsteht eine sandige, schlammige, mit Steinen durchsetzte Masse, die Grundmoräne. Ihre feineren Teile werden unaufhörlich vom Wasser mit fortgespült, daher denn auch der Bach, der dem untern Ende des Gletschers entströmt, eine trübe Färbung hat. Was der Gletscher an Gesteinstrümmern am Grunde sortschiebt oder auf feinem Rücken mit sich fortträgt, häuft sich an seinem untern Ende an und bildet hier die Eud- oder Stirnmoräue. Sie erscheiut hier als schmaler, niedriger, dort als breiter, mächtiger, bergartiger Steinwall. Anderwärts tritt sie uns alz eine weite Schlamm- und Kiessläche entgegen, in der mächtige Fels- trümmer zwischen unregelmäßigen Schutthügeln zerstreut liegen. In der Mitte ist stets eiue Lücke, durch die der Gletscherbach absließt. Schwankungen in der Größe der Gletscher. Die Größe der Gletscher ist periodischen Veränderungen unterworfen. Auf Zeiten scheinbaren Stillstandes folgen solche merklichen Rückganges, bis wieder nach einem Stillstande ein erneutes Wachstum beginnt. Im 17. und 18. Jahrhundert scheint in den Alpen eine allgemeine Zunahme der Vereisung stattgefunden zu haben. Seit etwa 1850 dagegen ist fast überall, und zwar nicht nur in den Alpen, sondern auch iu den Pyrenäen, in Norwegen und im Kaukasus eiu Zurück- weichen der Gletscher beobachtet worden. Der Rhonegletscher z. B. hat Wo m an Länge verloren, der viel mächtigere Pasterzengletscher allerdings nur etwa 100 m, aber seinen Raumverlust hat man auf 218 Mill. cbm geschätzt. Nach Richters Berechnung beträgt die Gesamtverkleinerung der Ostalpengletscher beim letzten Rückgange über 9 Kubik- kilometer. Wie es scheint, geht die Periode des Rückganges aber jetzt ihrem Ende entgegen. Zwar hat in den letzten Jahren bei den meisten Alpengletschern noch eine Abnahme statt- gefunden. So ist z. B. der Rhonegletscher 1303 noch um 111 /.2 m zurückgewichen. Andere dagegen habeu wieder zugenommen. Während dies 1.901 nur erst in einem Falle beobachtet wurde, konnte man im Jahre 1903 schon ein Wachstum bei 15 Gletschern feststellen. Die Ursachen solcher Ab- und Zunahme der Gletscher liegen ohne Zweifel in klimatischen Verhältnissen, sind aber noch nicht genügend erforscht. Ein Rückgang kann

2. Die Alpen und Süddeutschland - S. 117

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 117 — Mittel, das relative Alter der Gesteine zu bestimmen. Es sind das die Versteinerungen oder Fossilien, d. h. die zu Stein erhärteten Reste von Pflanzen und Tieren, die sich in allen im Wasser abgelagerten Gesteinen finden. Die Erde hat nämlich in früheren Zeiten andere Lebewesen getragen als jetzt, und zwar hat eine stufenmäßige Entwicklung stattgefunden. Erst gab es nur niedere Tiere und Pflanzen, denen dann höher entwickelte folgten, bis zuletzt als höchst organisierte unsere Vögel und Säugetiere auftraten. Von allen diesen Geschöpfen enthält die Erde Versteinerungen. Findet man nun in zwei Gesteinsschichten, mögen sie auch noch so weit auseinander liegen, etwa die eine in Europa, die andere in Amerika, dieselben Versteinerungen, so schließt man daraus, daß diese Schichten in derselben Zeit- Periode entstanden sein müssen, zu der Zeit nämlich, als gerade die Pflanzen und Tiere auf der Erde lebten. Schichten, in denen man nur niedere Lebewesen eingeschlossen findet, müssen also älter, solche, die auch höher entwickelte enthalten, jünger sein. Entsprechend nun der Geschichte des Menschengeschlechts hat man auch die Geschichte der Erde iu vier große Zeitabschnitte oder Perioden eingeteilt: die Urzeit (archäisches Zeitalter), das Altertum (paläozoisches Z.), das Mittelalter (mesozoisches Z.) und die Neuzeit (käuozoisches Z.). Jeder von diesen Zeitabschnitten, der ohne Zweifel Millionen von Jahren umfaßt, zerfällt wieder in mehrere Unterabteilungen oder For- mationen. Diese sind z. T. nach gewissen Gesteinen benannt, die stark in ihnen ver- treten sind. So spricht man z. B. von einer Steinkohlen- und von einer Kreideformation. Die einzelnen Formationen sind nicht streng voneinander geschieden, sondern gehen all- mählich ineinander über. Sie sind auch nicht überall auf der Erde vollzählig vorhanden. Hier fehlen diese, dort jene Schichten, und nur indem man die Funde der ganzen Erde zusammengestellt hat, ist man zu der nachstehenden Reihenfolge gelangt. Übersicht über die Entwicklungsgeschichte der Erde. I. Archäisches Zeitalter (Urzeit). Ii. Paläozoisches Zeitalter (Altertum). 1. Eambrische Formation. 2. Silnr-Formatiou. 3. Devon-Formation. 4. Kohlen-Formation. 5. Perm-Formation. Iii. Mesozoisches Zeitalter (Mittelalter). 6. Trias-Formation. 7. Jura-Formalion. 8. Kreide-Formation. Iv. Känozoisches Zeitalter (Neuzeit). 9. Tertiär-Formation. 10. Quartär-Formation oder Diluvium. 11. Jetztzeit oder Alluvium. I). Die Gesteine der Erde und ihre Lagerung. Absatz- und Erstarrungsgesteine. Die Gesteine, die sich in der früher angegebenen Weise durch Ablagerung unter Wasser gebildet haben, nennt man Absatzgesteine oder Sedimente. Sie sind leicht daran zu erkennen, daß sie in gleichlaufenden, mehr oder weniger dicken Schichten übereinander lagern, weshalb sie auch geschichtete Gesteine heißen.

3. Die Alpen und Süddeutschland - S. 122

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 122 — Häufig sind in Gebirgen die obern Teile der Sättel zerstört, so daß die Schichten- köpfe mehr oder weniger wagerecht nebeneinander liegen, wie dies Figur 24 zeigt. Den Fig. 22. Gefallene Schichten. Fig. 23. Uberkippung. abgetragenen Teil des Sattels, der in unserer Figur durch punktierte Linien bezeichnet ist, nennt man Lnftfattel.

4. Die Alpen und Süddeutschland - S. 119

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 119 — Schichtenfolge hindurch, und die eine Seite ist gegen die andere verschoben. Einige Ab- bildungen sollen die Hauptarten der Störung veranschaulichen. Figur 15 zeigt uns vier Gesteinsschichten in ursprünglicher, ungestörter wagerechter Lagerung. Scmcme .. i tw#+w#+w+v a-1---jb L ! Fig. \5. Ungestörte wagerechte Lagerung. Bei den Figuren 16 und 17 bezeichnet die schräge Linie einen Bruch. Die rechte Halste der Schichten ist um die Strecke a b abwärts gerutscht. Eine solche Verschiebung der Schichten gegeneinander nennt man Verwerfung. Verwerfungen entstehen ge- wöhnlich dadurch, daß sich infolge der Zusammenziehung des Erdinnern oder durch die auswaschende Tätigkeit des Wassers größere Hohlräume bilden, wie ein solcher in Fig. 15 durch l angedeutet ist. Die darüber lagernden Schichten verlieren dadurch ihre Unter- stütznng, es erfolgt ein Bruch, und sie sinken nach und nach ein. Derartige Verwerfungen sind so zahlreich, daß man wohl sagen kann, die Erdrinde sei mit einem Netzwerk von Sprüngen durchzogen. — Die häufigste Art der Verwerfung ist die in Figur 16 dar- gestellte, wobei eine Raumerweiterung stattfindet. Der Punkt B, der sich ursprünglich bei b1 befand, ist um die Strecke C B nach rechts verschoben worden. Soviel beträgt also in diesem Falle die Raumerweiterung. Haumerweiter uiig Fig. \6. Bruch mit Verwerfung. (Raumerweiterung.) Fig. ^7. Verwerfung mit Raumverengung. Figur 17 zeigt den umgekehrten, viel seltener vorkommenden Fall einer Verwerfung mit Raumverengung. Die rechte Hälfte der Schichten ist unter die linke hinabgesunken, wodurch der Schein entsteht, als sei diese über jene hinausgeschoben worden. Doch kommen infolge starken seitlichen Druckes auch wirkliche Überschiebungen vor. — Die Größe der Verschiebung bezeichnet man als Sprunghöhe. Sie beträgt mitunter nur einige cm, erreicht aber in andern Fällen auch Hunderte, ja Tausende von Metern.

5. Die Alpen und Süddeutschland - S. 120

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 120 — Sinken mehrere Schollenstücke nach einer Seite hin zu verschiedener Tiefe ab, so daß treppenförmige Abstufungen entstehen, so spricht man von einem Staffelbruch (Fig. 18). Mitunter kommt es vor, daß ein Stück der Erdrinde stehen bleibt, während das Land ringsum in Stufen absinkt. Es entsteht dann ein allseitiger Staffelbruch. Die nicht Fig. \8. (Einseitiger Staffelbnich. gesunkene Scholle heißt Horst oder Massengebirge (Fig. 19). Ein solcher Horst ist z. B. der Harz. Auch der umgekehrte Fall kann eintreten. Ein Stück der Erdrinde sinkt in die Tiefe, während die Landmassen zu beideu Seiten stehen bleiben und nun als Gebirge emporragen (Fig. 20). Dadurch entsteht ein Senkungsfeld oder eine Senke. Ist das eingebrochene Stück mehr oder weniger rund, so spricht man von einem Kesselbruch,' zieht es sich in die Länge, so heißt es Graben oder Grabenversenkung. Einen solchen Graben bildet z. b. die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Seitengebirgen. Alle bisher besprochenen Störungen der Schichtenlagerung sind durch Brüche hervor- gerufen. Eine zweite Art der Störung entsteht durch Biegung oder Knickung der Schichten (Fig. 21).
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