Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 45

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland Qm Endrdes vreißigjährrgen ffrtrgcl 45 verbreitet; der Hexenaberglaube insbesondere war allgemein, und zahllose Frauen und Mädchen wurden als Hexen verbrannt. Gegen den Gebranch oer Folter vor Gericht, durch die man auch Unschuldigen oft ein Geständnis abpreßte, hatte sich noch keine Stimme erhoben. Dichter von Bedeutung gab es damals nur auf dem Gebiete des Kirchengesangs; damals dichtete Pmilns Gerhardt seine schönen Lieder. Noch fand sich überhaupt in weiten Kreisen, vornehmlich des Bürgerstandes. eine echte und herzliche Frömmigkeit; die Tiefe des Gemüts und der Empfindnng war dem deutschen Volke nicht abhanden gekommen. Einen wesentlich fachlichen Charakter hat auch diejenige Knust, die in den nächsten Jahrzehnten am meisten deutsche Art und deutsches Wesen bewährte, die Musik; im Zeitalter Bachs und Händels hat sie Herr-Musik, liche Schöpfungen hervorgebracht. Die bildenden Künste traten ganz unter den Einfluß des Auslandes, besonders Frankreichs. In der Bankunft gelangte der Barockstil zittsa„r„„rt. Herrschaft, der sich aus dem Renaissancestil entwickelt hatte. Glanz und Pracht bilden den Charakter dieses Stiles; die Baumeister der Zeit suchen durch gewaltige Ausdehnung und reiche Dekoration ihrer Banwerke den Eindruck des Würdevollen und Großartigen zu erreichen, wie er besonders für fürstliche Schlösser angemessen schien. Der größte Meister dieses Stils in Deutschland ist der kraftvolle Andreas Schlüter, der Schöpfer des königlichen Zeughauses (der Ruhmeshalle) und des Reiterstandbildes des Großen Kurfürsten in Berlin. In Dresden ist das Hauptwerk dieser Richtung der malerisch prunkvolle Zwinger. Dem Barock folgte im Laufe des 18. Jahrhunderts das Rokoko, das weniger auf das Imposante als auf das Graziöse ausgeht und in der Ausschmückung der Jnnen-rauine fürstlicher Schlösser seine Triumphe feiert. In diesem Stil sind Schloß Sanssouci zu Potsdam und die glänzenden Residenzen süddeutscher Bischofssitze und Münchens gebaut. Wo deutsche Künstler zu schwer-fällig waren, um die leichte Grazie der Franzosen zu erreichen, entstand der Zopfstil. '

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 6

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Dar Leitalter der religiösen Kämpfe 1619 —1648. Formcnschönheit der antiken Literatur. Von großer Bedeutung war es, daß im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts viele griechische Gelehrte aus dem von den Türken bedrohten Konstantinopel nach dem Abendlande kamen; ihnen verdankte man es, daß man auch die griechischen Schrift-steller wieder lesen und verstehen lernte. Bei den Menschen des Altertums glaubte man das Ideal der edlen, freien, harmonischen Menschlichkeit (Humanität) zu finden, dem man nachstrebte; Humanismus nennt man darum diese geistige Bewegung. Von Ort zu Ort, von einem Fürstenhof zum andern, von Hochschule zu Hochschule zogen die .Humanisten, ein geistvolles und begeisterndes, aber unstetes und heimatloses, dazu oft streitlustiges Geschlecht. Besondere Gunst erfuhren sie an dem Hofe der Mediceer in Florenz. Baukunst bet Gleichzeitig wandte sich das Interesse der Künstler den Formen der Renaissance. ant|fen $unft zu. Mit Bewunderung studierten sie die Trümmer der Bauten des Altertums, wie sie sich zu Nom und anderswo fanden, maßen ihre Verhältnisse aus, verglichen sie untereinander und suchten den Geist der großen antiken Baumeister zu verstehen. Von den Banformen des gotischen Stils wandten sie sich mit Verachtung ab. Eine neue Kunst sollte aus dem Studium der alten entstehen; mächtige, schmuckvolle Paläste, gewaltige, schön gegliederte Kirchen erhoben sich in dem neuen Stil der Renaissance. Der großartigste Ban, der jener Zeit entstammt, ist die Peterskirche in Nom, zu deren wundervollem Kuppelbau der Florentiner Michelangelo Buonarroti den Plan entworfen hat. Dildhauer- Dasselbe Zeitalter sah herrliche Werke der Plastik entstehen. Auch als Bildhauer hat Michelangelo, der Schöpfer des zürnenden Moses, Gewaltiges geleistet; kein andrer Bildhauer der Neuzeit kommt ihm Malerei, gleich. Und gleichzeitig erblühte die Malerei in vielen Schulen zu einer Höhe, die nicht wieder erreicht worden ist. Auch hier ist einer der größten Meister Michelangelo, der die Decke der sixtinischen Kapelle in dem vatikanischen Palast des Papstes ausgemalt hat. Neben ihm steht der mit einem wundervollen Schönheitssinn begabte Raffael Santi aus Urbino, der in demselben Jahre wie Luther, 1483, geboren ist, der Schöpfer vieler Madonnenbilder, unter denen die in der Dresdener Galerie befindliche fixtinische Madonna voransteht, und der Freskogemälde in mehreren Zimmern des Vatikans, z. B. der Schule von Athen. Diesen beiden geht voraus der geniale, vielseitige Lionardo da Vinci, dessen berühmtestes Werk die Darstellung des heiligen Abendmahls an der Wand des Refektoriums in einem Mailänder Kloster ist; e§ folgt ihnen der große Meister der Farbe, der Venezianer Tizian.

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 7

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
fift Nmwandkung Im gclstigrn Lrben. 7 § 7. Humanismus und Renaissance in Deutschland. Auch in^beuwje Deutschland hielt der Humanismus seinen Einzug. Der „König der mus. Humanisten", Desi^erius Erasmus, stammte aus Rotterdam, das damals noch für eine Stadt des deutschen Reiches galt, und lebte meist in Basel; er war ein feinsinniger und geschmackvoller Gelehrter, der auch die Schäden der Kirche wohl einsah, Luthers Bahnen aber nicht folgte. Ihm zur Seite steht Johannes Reuchlin, der aus Pforzheim stammte, und dessen besonderes Verdienst die Wiedererweckung der hebräischen Studien ist; größer noch als er wurde sein Großneffe Philipp Melanchthon, ursprünglich Schwarzerd, der bereits mit kaum 17 Jahren in Tübingen die Magisterwürde erhielt, nachher an die Universität Wittenberg berufen und Luthers vertrauter Freuud und Helfer wurde. Eine besondere Stellung unter den Humanisten nimmt der kühne und feurige Ritter Ulrich von Hutten ein, der einst für den geistlichen Stand bestimmt worden, aber aus dem Kloster entsprungen war und ein unstetes Wanderleben führte; in seinen Streitschriften, die er anfangs lateinisch, später deutsch schrieb, wandte er sich mit großer Schärfe gegen das Papsttum. Sein Wahlspruch war: „Ich hab's gewagt!" Von ihm stammt das Wort „O Jahrhnndert, o Wissenschaften, es ist eine Lust zu leben! Es blühen die Studien, die Geister erwachen!" In denselben Jahrzehnten erreichte die deutsche Kunst ihren Höhe-Die^dkunche Punkt, vor allem die Malerei. Damals lebte der aus Nürnberg gebürtige Albrecht Dürer, der größte deutsche Maler, der Schöpfer von Heiligenbildern, Porträts, Kupferstichen und Holzschnittwerken; ein Mann von tiefem deutschem Gemüt, ein treuer Anhänger Martin Luthers. Ihm steht zur Seite Hans Holbein, ein Augsburger von Geburt, der aber lange in England weilte, wo er mehr Aufträge erhielt als im Vaterlande; von ihm stammt u. a. das Darmstädter Bild der Mutter des Heilandes. Ferner sind der große Kolorist Mathias Grünewald und Luthers Freuud Lukas Kranach zu nennen. Unter den deutschen Erz-gießern ragt Peter Bischer hervor, der wie Dürer aus Nürnberg stammte, und dessen berühmtestes Werk, das figurenreiche Grabmal des heiligen Sebaldus, in der dortigen Sebaldnskirche steht. Zugleich blühte die Bildhauerkunst und die Holzschnitzerei. Was endlich die Baukunst anlangt, so folgt auch in Deutschland auf das Zeitalter der Gotik ein Zeitalter der Renaissance, das bis zum Dreißigjährigen Kriege gedauert hat; das herrlichste Baudenkmal jenes Stils ist wohl das Heidelberger Schloß, das leider seit seiner Zerstörung durch die Heere Ludwigs Xiv. eine Ruine ist.
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 2
4 8
5 0
6 0
7 6
8 3
9 32
10 1
11 1
12 0
13 3
14 0
15 5
16 13
17 20
18 0
19 7
20 11
21 0
22 0
23 8
24 0
25 6
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 19
35 5
36 2
37 15
38 25
39 2
40 0
41 18
42 1
43 15
44 2
45 6
46 6
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 5
59 8
60 2
61 4
62 1
63 0
64 6
65 1
66 6
67 4
68 2
69 4
70 1
71 6
72 8
73 1
74 4
75 0
76 1
77 2
78 3
79 0
80 1
81 0
82 2
83 0
84 0
85 23
86 34
87 1
88 0
89 1
90 11
91 0
92 27
93 0
94 1
95 0
96 13
97 0
98 11
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 2
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 1