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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 44

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Da« Zeitalter bet religiösen Kümpfe 1519 — 1648. gesetze eingeschritten waren. Jetzt hatten sich die Erwerbsverhältnisse völlig verändert. Die Bauern konnten sich nur mühsam aus dem Elend und aus der sittlichen Verwilderung, in die sie der Krieg gestürzt hatte, emporarbeiten. Die deutschen Handwerker, die einst so behäbig gehaust hatten, waren arme, gedrückte, mutlose Leute geworden; einst waren die Erzeugnisse des deutschen Gewerbes ins Ausland gegangen, jetzt wurden englische, holländische und französische Waren in Menge eingeführt. Der deutsche Handel lag danieder, denn die Mündungen der großen Ströme waren in den Händen der Fremden, die dort hohe Zölle erhoben. Am Welthandel nahm Deutschland keinen Anteil; während sich Holland, Frankreich und England zu Handelsund Kolonialvölkern ersten Ranges entwickelten, mußte Deutschland, dessen Handelsschiffe zur Zeit der Hause die nördlichen Meere beherrscht hatten, mühsam um die ersten Anfänge des Wohlstandes ringen. Die sozialen Auch die sozialen Verhältnisse machten in jenen Zeiten eine Verhältnisse. W^dlung durch. Am schlechtesten ging es dem Stande der Bauern, die fast allenthalben unter dem Drucke der Gutsherren standen, ihnen untertänig und zu Frondiensten verpflichtet und nicht einmal selbständige Besitzer ihrer Höfe waren. Aber auch das Bürgertum besaß nicht mehr die Bedeutung und das stolze Selbstgefühl früherer Zeiten; ein demütiges und unterwürfiges, zugleich aber geziertes und förmliches Wesen nahm überhand, und von nationalem Sinn und Selbstbewußtsein war an vielen Orten keine Spur mehr vorhanden. Auch der Adel stand nicht mehr so selbständig und trotzig da, wie vorzeiten: er hatte sich der Macht der Fürsten beugen müssen und bildete sich eben damals vielfach zu einem Hofadel oder, wie in Brandenburg, zu einem Offiziers- und Beamtenadel um. Dafür wurde er aber auch von den Fürsten in hohem Maße gefördert und mit Vorrechten ausgestattet; er genoß das höchste gesellschaftliche Ansehen und war in jeder Beziehung der erste Stand. Das adlige und höfische Lebeu abei nahm damals Formen an, die aus dem Auslande erborgt waren; mit der Etikette des französischen Hofes Übernahm man französische Sitten und Moden, französische Kleider und Perücken; die französische Sprache wurde die Sprache der feinen Welt, und wer deutsch sprach, glaubte sich dann am geschmackvollsten auszudrücken, wenn er möglichst viele Fremdwörter anwandte. Dar neirnoe § 49. Das geistige Leben. Auch das geistige Leben hatte durch 8t6en" den Krieg gelitten. Am schlimmsten war die geistige Roheit bei den. Bauernstande. Aber auch das höhere Schulwesen und die Wissenschaft nahmen erst allmählich wieder einen Aufschwung. Aberglaube war weit

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 75

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrichs Jugend. 75 Im Jahre 1740 starb der König, innerlich längst auf den Tod 1740, vorbereitet. Zu seinen Lebzeiten war er wenig beliebt, nach seinem Tode ist er lange verkannt worden; aber ohne seine vorbereitende Tätigkeit hätte sein genialer Sohn Preußen nicht zur Großmacht erheben können. Friedrich der Große. 1740—1786. Friedrichs Jugend. ^ § 81. Friedrich wurde am 24. Januar 1712 auf dem Schlosse zu Berlin geboren. Seine Mutter, die Königin Sophie Dorothea, war, wie Friedrichs I. Gemahlin, eine Welsische Prinzessin. Zwei Offizieren und einem Franzosen, Dnhan de Janduu, der wegen seines hugenotti- Erziehung, sehen Glaubens aus seinem Vaterlande ausgewandert war und sich im Felde unter den Augen des Königs ausgezeichnet hatte, wurde die Erziehung des Prinzen anvertraut. Der König gab diesen Männern eine Instruktion, welche darauf hinauslief, daß sein Sohn zu einem guten Christen, zu einem guten Wirt und zu einem guten Soldaten erzogen werden solle. Bald aber lehnte sich der Sinn des Prinzen auf gegen die strenge, soldatische Zucht, gegen das Einerlei der militärischen Übungen, gegen die Fernhaltung alles dessen, was das Leben zu zieren vermag. Besonders zog ihn die französische Literatur an, die der Vater verachtete; zudem entwickelte sich in ihm eine starke Neigung zur Musik, und im Flötenspiel brachte er es unter der Anleitung des Dresdener Musikers Quautz bald zu hervorragenden Leistungen. So kam Friedrich in einen unheilvollen Gegensatz zu seinem Vater, der über das weichliche und verstockte Wesen des „Qnerpfeifers und Poeten" empört war; durch strenge Behandlung, ja durch Schläge suchte er den Eigenwillen des Sohnes zu brechen, entfremdete ihn sich aber dadurch nur noch mehr. Leider tat die königliche Mutter, die selbst unter dem harten Sinn ihres Gemahls litt, nichts, um den Sohn zum Vater zurückzuführen; vielmehr bestärkte sie ihn eher, im Verein mit der älteren und Lieblingsschwester des Prinzen, Wilhelmine, der späteren Markgräfin von Bayreuth, in seinem Widerstande. Zumal seit einem Besuche, den Friedrich mit seinem Vater an dem üppigen, unsittlichen Hose von Dresden machte, kam er auf Abwege. Der Zwang am väterlichen Hofe

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 54

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Dar Zeitalter de? Emporkommens Preußens 1648 — 1786. lande, kam herüber, stürzte Jakob und wurde zum König von England erhoben. Jakob ging als Flüchtling nach Frankreich. Die Engländer nennen diese Umwälzung die glorreiche Revolution. In dem langen Kampfe zwischen Königtum und Parlament hatte das letztere gesiegt. England blieb ein Verfassungsstaat. Indessen ward in Frankreich der Absolutismus ausgebildet. Ludwig xiv. § 62, Frankreich unter Ludwig Xiv. In Frankreich hatte bereits der Kardinal Herzog von Richelieu, der gewaltige Minister Ludwigs Xiii., Außerordentliches für die Staatseinheit und die absolute Gewalt des Königs geleistet. Er hatte insbesondere die Hugenotten bezwungen und ihnen die Festungen entrissen, die ihnen durch das Edikt vou Nantes zugesichert worden waren. Ihm folgte in diesem Bestreben Mazarin, der während der Kindheit und Jugend Ludwigs Xiv. die Stellung eines ersten Ministers einnahm. Seit dessen Tode leitete Ludwig Xiv. selbst die innere und äußere Politik Frankreichs. Er war ein Mann, zum Herrschen geboren, von großen Geistesgaben, von starker Willenskraft, von außerordentlichem Ehrgeiz und Selbstgefühl, in seinem ganzen Wesen majestätisch. Er umgab sich mit dem größten Prunk und erbaute prächtige Schlösser, vor Innere allem das ausgedehute Schloß Versailles, das mit seinen großartigen, yolttt!" in öder, ungesunder Gegend angelegten Gärten und Wasserkünsten ungeheure Summen kostete. Nach dem Grundsatz l’Etat c’est moi hat er in Frankreich die Staatseinheit und den Absolutismus durchgeführt. Keinen andern Willen duldete er neben dem seiuigen; die Hilfskräfte des Landes machte er seiner persönlichen Politik dienstbar. Die Industrie und den Handel hat er durch kluge Maßregeln beschützt und gefördert, zugleich aber auch durch seine Herrschsucht sein Land und Europa in verheerende Kriege,' durch seine Verschwendung und die großen Kosten seiner Feldzüge einen großen Teil seines Volkes in bittere Armut gestürzt. Nicht einmal die Gewissensfreiheit wollte er seinen Untertanen gönnen. 1685 hob er das Edikt von Nantes auf und untersagte die Ausübung des protestantischen Gottesdienstes. Auch die Dichtkunst dieses „goldenen Zeitalters" der französischen Literatur staud uuter dem Einfluß des Königs; ihre bedeutendsten Vertreter sind die Tragödiendichter Corneille und Racine und der große Lustspieldichter Moliöre. Außere Nach außen suchte Ludwig, der Schöpfer eines starken Heeres, Frankreich zur beherrschenden Macht Europas zu erheben. Die Gegner,
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