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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 15

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Erhebung der Reichsritter und der Bauernkrieg. 15 Stand und konnten sich nicht, wie Adel und Städte, gegen zu große Belastung wehren. Auch darunter, daß damals die Preise der Waren merklich stiegen, litt vor allem der Bauernstand; und so entstand allmählich eine starke Mißstimmung und Unzufriedenheit. Schon im fünfzehnten und zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts hatten mehrfach Aufstände der Bauern stattgefunden; den „armen Konrad" nannten sie sich, der bäuerliche „Bundschuh" war vielfach ihr Abzeichen. Im Jahre 1524 brach zuerst im südlichen Schwarz- £tr9j$g walde eine neue Erhebung aus, die sich schnell über den größten Teil Süd- ° ' 8 deutschlauds mit Einschluß des Elsasses, dazu über Thüringen erstreckte. Die Bauern faßten ihre Forderungen in den „zwölf Artikeln" zusammen; sie beriefen sich vielfach auf die „Freiheit des Evangeliums" und darauf, daß nach Gottes Wort alle gleich wären. Sie rotteten sich zu Heerhaufeu zusammen, die teils von Bauern, Gastwirten, Dorfpfarrern, teils auch von Rittern, wie Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand und Florian Geyer befehligt wurden; sie zerstörten und verbrannten Schlösser, Burgen und Klöster und begingen an manchen Orten furchtbare Grausamkeiten; in Weinsberg wurde die ganze ritterliche Besatzung durch die Spieße getrieben. In Thüringen stand einer der „Schwarmgeister" an der Spitze des Aufstandes, Thomas Münzer, der durch Prophezeiungen und schwärmerische, blutgierige Predigten die Menge an sich fesselte. Luther hatte anfangs beiden Parteien, den Herren und' den Bauern, mrder-ihr Unrecht vorgehalten. Dann aber empörten ihn die Roheiten und Gewalt- w»au"nuet taten der Bauern so, daß er in einer Flugschrift die Fürsten aufforderte, auf 1525. das strengste und härteste gegen sie einzuschreiten; diese Schrift hat seiner Volkstümlichkeit sehr geschadet. Indessen hatten die Fürsten, nachdem anfangs manche der kleineren Herren sich aus Angst den Aufrührern gefügt hatten, bereits gehandelt. Der schwäbische Bund, ein Bund von Fürsten und Städten Süddeutschlands, hatte ein Heer aufgestellt, das der Truchseß von Waldburg als Feldherr befehligte; und dieser siegle in mehreren Schlachten über die Haufen der süddeutschen Bauern. Gleichzeitig wurde Thomas Münzer mit seinem Haufen bei Frankenhausen unweit des Kyffhäusers besiegt. Er hatte noch knrz vor der Schlacht einen am Himmel stehenden Regenbogen für ein Zeichen der göttlichen Hilfe erklärt. Nach dem Kampfe versteckte er sich auf dem Boden eines Hauses in Frankenhausen, wurde aber gefunden und hingerichtet. Grausam war allenthalben die Rache der Sieger. Den Bauern ging es fortan noch schlechter als vordem; ihr Recht wurde noch mehr mißachtet, der Druck wurde noch ärger.

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 26

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. 2. Die Zeit der Gegenreformation. Die Wiedererhebung des Katholizismus und die Weltpolitik Philipps H. uott Spanien. § 30. Die Gegenreformation. Das Zeitalter, welches auf den Augsburger Neligionsfrieden folgt, heißt das Zeitalter der Gegeu-reformation. Damals machte die wiedererstarkte, mit neuem Leben erfüllte katholische Kirche den vielfach erfolgreichen Versuch, deu Protestantismus zurückzudrängen und die Abgefallenen dem alten Glauben wieder Konzil von zuzuführen. Das Konzil von Trient war, nachdem es zuerst durch xüent' den Papst verlegt, sodann durch Moritz von Sachsen auseinander getrieben worden, von- neuem zusammengetreten und wurde im Jahre 1563 geschlossen. Dieses Konzil hatte die große Bedeutung, die katholische Lehre genau und scharf festzustellen und zusammenzufassen; mancherlei Mißbräuche wurden abgestellt. Den Kampf gegen den Protestantismus führte man teils auf gewaltsamem Wege, indem man in den katholischen Inquisition.ländern, in Spanien, Portugal, Italien, die Ketzer dnrch die Inquisition verfolgte und dem Feuertode überlieferte, teils durch die Mittel der Predigt, des Unterrichts, der Überredung, durch die man die Gemüter zu gewinnen suchte. Von größter Bedeutung für die Bestrebungen der Gegenreformation Les'iiten.wnrde die Gründung des Jesuitenordens. Diesen stiftete der Spanier 0lben' Ignaz von Loyola, der früher spanischer Offizier gewesen, als solcher verwundet worden war und auf dem Krankenlager den Entschluß gefaßt hatte, sich ganz dem Dienste der Religion zu weihen. Der Orden Jesu verpflichtete seine Mitglieder außer den üblichen Mönchsgelübden znm unbedingten Gehorsam gegen den Papst; sein Zweck war die Mission unter den Heiden sowie die Bekehrung der Protestanten. Das letztere suchten die Jesuiten zu erreichen, indem sie Schulen und Universitäten gründeten, indem sie als Beichtvater auf die Fürsten und ihre Höfe, als Prediger auf die höheren Stände Einflnß gewannen. Sie breiteten sich schnell auch in Deutschland aus; ihnen besonders hat es der Katholizismus zu danken, daß er der Ausbreitung des Protestantismus einen Niegel vorschieben und wieder Boden gewinnen konnte. Philipp ii. § 31. Philipp Ii. von Spanien und der Abfall der Niederlande. Für deu Kampf der beiden Bekenntnisse wurde es besonders bedeutsam, daß

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 14

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Das Zeitalter der religiösen Kampfe 1519 — 1649. x/ Die Erheb,tilg -er Reichsritter und der Bauernkrieg. § 15. Die Erhebung der Reichsritter. Es war nicht nur die religiöse Erregung, die damals große Teile des deutschen Bolkes ergriffen hatte. Zunächst erhob sich ein Teil der deutscheu Reichsritter unter der Führung Sickingens; noch gefährlicher wurde der große Banern-guffuuü). Diese Erhebungen gingen vor sich, ohne daß der Kaisei schlichtend und Ordnung stiftend eingriff. Karl hatte nach dem Wormser Reichstag Deutschland verlassen und blieb ihm jahrelang fern, durch auswärtige Händel ganz in Anspruch genommen. Di^Reich«. Die Reichsritter waren längst in Erregung über die Schmälerung ihrer Selbständigkeit durch die vordringende Macht der Fürsten. Ihr Haupt Sickingen. war Fklllz-von- Sickir. gen, dessen Güter in der Pfalz lagen; sein Freund und Berater war Ulrich Uam-Hntt-en., der aus der Ebernburg an der Nahe, der Burg Sickingens, der „Herberge der Gerechtigkeit", eine Zuflucht gefunden hatte. Jetzt brach Sickingen plötzlich los und fiel über den geistlichen Kurfürsten von Trier her. Aber der Angriff mißlang völlig. Andere Fürsten kamen dem Trierer zu Hilfe; Sickingen wnrde auf seiner Burg Landstuhl belagert, und ein bei der Beschießung abgesplittertes Balkenstück verwundete ihn tödlich. In demselben Jahre, 1523, fand Tod Huttens, auch Hutten den Tod. Er starb als Flüchtling, von Acht und Baun verfolgt, arm und verlassen auf der Insel Ufnau im Züricher See. / ^ ®rflnbebes § 16. Der große Bauernkrieg. Einen weit größeren Umfang als fitege*. die ritterliche Erhebung hatte der Aufstand der Bauern, die größte Revolution, welche die deutsche Geschichte kennt. Die deutsche Bauernschaft hatte sich im dreizehnten Jahrhundert in vielen Landschaften recht wohl befunden. Sie erfreute sich damals eines steigenden Wohlstandes, da die Erträge des Ackerbaus wuchsen; sie litt nicht sehr unter dem Drucke der Gutsherren, da diese selten selbst Landwirtschaft trieben und die gntsherr-lichen Dienste daher gering waren; wem es im Jnlande nicht nach Wunsch ging, der giug in die Kolonisationsgebiete jenseits der Elbe und ließ sich als freier Bauer dort auf neuerworbenem Grund und Boden nieder. Aber im Laufe der Zeit war die Lage der Bauern teilweise schlechter geworden. Adlige und geistliche Gutsherren erhöhten willkürlich die Abgaben und die Fron-, d. H. Herrendienste; sie mißachteten ihre Rechte und suchten sie möglichst zu Leibeigenen zu machen; das Gemeindeland, besonders den Gemeindewald, schlugen sie zum eigenen Besitz. Bon den Stenern ferner, welche der Staat jetzt auferlegte, wurde ein unverhältnismäßig großer Teil den Bauern aufgebürdet; deuu sie waren der schwächste
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