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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 24

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Das Zeitalter der religiösen Kümpfe 1619-161s. den Schalk hinter ihm", hieß es; selbst Moritz von Sachsen veröffentlichte es nur in einer abgeänderten Form. Magdeburg. Am entschlossensten weigerte sich Magdeburg das Interim anzunehmen. Diese Stadt erlebte damals große Tage. Sie wurde ein Zufluchtsort vieler, die ihres Glaubens wegen die Heimat verlassen hatten; dort wurden die Flug- und Streitschriften gedruckt, in denen gegen die „hispanische Tyrannei" Protestiert wurde; Magdeburg erwarb sich damals beit Namen „unsers Hergotts Kanzlei". Die Erhebung des Kurfürsten Moritz und der Augsburger Rcligiousfricdc. § 28. Die Erhebung des Kurfürsten Moritz. Magdeburg war vom Kaiser mit der Acht belegt und Kurfürst Moritz beauftragt worden sie zu vollstrecken. Nach längerer Belagerung ergab sich ihm die Stadt; vorher aber hatte er ihr in geheimen Unterhandlungen ihre Freiheit zn-Moritz gesichert. Denn Kurfürst Moritz, der eben als der „Judas von Meißen", wie die Protestanten sagten, dem Kaiser zum Siege über seine Glaubensgenossen verholfen hatte, ging längst mit dem Gedanken um, wieder von ihm abzufallen. Karl hatte ihn durch die Gefangenhaltung und harte Kerkerhaft des Landgrafen Philipp empfindlich gekränkt; Moritz fürchtete, wenn des Kaisers Macht noch ferner wüchse, weitere Demütigungen des deutschen Fürstenstandes. Jetzt stellte er sich an die Spitze einer Ver-Bündnis mit schwörung deutscher Fürsten gegen den Kaiser. Zugleich verband er sich von'frank- mit König Heinrich Ii. von Frankreich, dem Nachfolger Franz' I., lcid) wobei er leider kein Bedenken trug, ihm Stucke des deutschen Landes, die französisch sprechenden, aber zum Reich gehörigen Bischossstädte Metz, To ul und Verdun zu überlassen. Im Frühjahr 1552 zog Moritz plötzlich durch Süddeutschland hindurch auf Innsbruck los, wo Karl weilte; kaum konnte sich der gichtbrüchige Kaiser über den Brenner nach Kärnten retten. Das Konzil, das seit einiger Zeit wieder in Trient tagte, löste sich auf. Jetzt über-Paffauer nahm König Ferdinand, Karls Bruder, die Vermittelung; und in Passau *552. kam ein Vertrag zustande, den der Kaiser genehmigte und welcher be-stimmte, daß außer dem von Karl bereits freigelassenen Johann Friedrich auch Landgraf Philipp seine Freiheit wiedererhalten und das Interim wieder aufgehoben werden sollte. Die Erhebung des Kurfürsten Moritz hatte einen gewaltigen Erfolg gehabt; des Kaisers Herrschaftspläne waren vereitelt, der Protestantismus gerettet. Johann Friedrich kehrte in die Heimat zurück; etwas später

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 25

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Erhebung des Kurfürsten Moritz und der Augsburger Religionsfriede. 25 kam zwischen der ernestinischen und albertinischen Linie ein Vertrag zustande, wonach der ersteren die Lande verblieben, die heute zu den thüringischen Herzogtümern gehören. Kurfürst Moritz fand schon vorher seinen Tod. Sein früherer Bundesgenosse, der wilde Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, hatte den Passauer Frieden nicht anerkennen wollen, sondern auch fernerhin die Bistümer geplündert und gebrandschatzt. Da trat ihm Moritz selbst entgegen; bei Sievershausen unweit Braunschweig kam es im Jahre 1553 zur Schlacht, in der Moritz zwar siegte, aber tödlich verwundet wurde. Er zählte beimorihens seinem Tode erst 32 Jahre. Zob" § 29. Der Augsburger Religionsfriede und der Ausgang Karls Y. Der «uq* Im Jahre 1555 führten die Verhandlungen, die zwischen König Ferdinand Relw7s-und den protestantischen Fürsten stattfanden, zum Abschluß des Augs- 1555. burger Religionsfriedens. Den lutherischen Fürsten, den „Augsburger Konfessionsverwandten", wurde freie Religionsübung und jedem weltlichen Reichsfürsten das Recht zugesprochen, sich zwischen dem katholischen und dem lutherischen Glauben zu entscheiden. Damit erhielten freilich nur die Fürsten, nicht ihre Untertanen das Recht der Gewissens- ymwa -f reih eit. Es galt der Satz: „wessen das Land, dessen der Glanbe";^^^^-^ ' -andersgläubigen Untertanen ward nur das Recht der Auswanderung zuerkannt. Ferner wurde das reformierte Bekenntnis auch jetzt noch nicht reichsgesetzlich anerkannt. Über die Frage, ob auch ein geistlicher Fürst in seinem Lande die Reformation durchführen dürfe, einigte man sich nicht.. Die Katholiken setzten es durch, daß der „geistliche Vorbehalt", trotzdem ihn die Protestanten nicht anerkannten, in den Frieden auf- ^ genommen wurde; danach sollte ein Bischof oder Abt, der zur Reformation übertreten wollte, verpflichtet sein sein Amt niederzulegen. Immerhin war ein vorläufiger Friede zwischen den Religionsparteien zustande gekommen. Indessen hatte Karl V., ein vor der Zeit gealterter, müder Mann,Abdankung bereits seine italienischen Lande, dabei auch Mailand, das bisher M V" deutsches Reichslehen gewesen war, seinem Sohne Philipp überlassen; ihm übertrug er in feierlicher Versammlung auch die Niederlande, die auf diese Weise ebenfalls vom deutschen Reiche losgelöst wurden, und im Jahre 1556 auch Spanien. Er selbst begab sich in das Kloster San 1556. Inste in der spanischen Provinz Estremadura. Dort verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens und starb im Jahre 155 8. 1558.

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 30

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Das Zeitalter der rellntbfrn Sümpfe 1619— 1648. %erotcftanb-e8 <So Eonnte sich zunächst der Protestantismus immer weiter ans-lismus. breiten. Um 1570 berechnete man, daß etwa neun Zehntel der deutschen Nation vom alten Glauben abgefallen waren. Zwei Kurfürsten, die von Brandenburg und Sachsen, waren lutherisch, einer, der Kurfürst von der Pfalz, calvinisch. In Deutschland hatten die meisten weltlichen Fürsten die Reformation durchgeführt; aber auch eine ganze Reihe geistlicher Stifter, waren dem geistlichen Vorbehalt zum Trotz, säkularisiert worden und wurden nicht mehr von Bischöfen, sondern von weltlichen Administratoren, meist Prinzen benachbarter Fürstenhäuser, verwaltet. Die meisten Reichsstädte ferner bekannten sich zum neuen Glauben. Ja. selbst in den Ländern katholischer Fürsten, in den habsbnrgischen Erblanden und vielen geistlichen Gebieten griff der Protestantismus um sich; in Böhmen und Österreich waren der größte Teil des Adels und viele Städte ihm zugetan. Verhängnisvoll aber war es, daß die beiden protestantischen Richtungen sich auf das stärkste befehdeten; dem Lutheraner galt oft der Calvinist für einen schlimmeren Feind als der Katholik. So war denn unter den evangelischen Fürsten keine Einigkeit zu erreichen; der lutherische Kurfürst von Sachsen hielt gern gute Freundschaft mit dem Kaiser, der Pfälzer Kurfürst galt als das Haupt der dem Kaiser feindseligen Partei. Unter diesen Umständen begann der Jesuitenorden seine stille, aber unermüdliche Tätigkeit. Unter seinem Einfluß wuchsen insbesondere zwei Fürstensöhne heran, die berufen waren, in den religiösen Kämpfen b ©tetenim!')cr Zeit eine hervorragende Rolle zu spielen, Erzherzog Ferdi- ünd^Maxt- nond von Steiermark und Maximilian I. von Bayern. Der von Bayern, letztere war der bedeutendere und kraftvollere, ganz erfüllt von dem Gedanken, den Protestantismus zurückzudrängen und zugleich Bayern groß zu machen; er war der erste deutsche Fürst, der ein stehendes Heer schnf. Während sich in Bayern nur wenige Protestanten fanden, war Steiermark zum größten Teil evangelisch. Hier aber führte Ferdinand, sobald er den Thron bestiegen hatte, mit Gewalt die Gegenreformation durch; die protestantischen Prediger wurden Vertrieben, die Kirchen geschlossen, die Bibeln öffentlich verbrannt, die Untertanen gezwungen, sich zu bekehren oder auszuwandern. Lieber, sagte Ferdinand, wollte er über eine Wüste als über ein Land voller Ketzer herrschen. § 35. Union und Liga. Der klevische Erbfolgestreit. Die Spannung, die zwischen den religiösen Parteien bestand, führte zur Entstehung von Bündnissen. Zuerst schlossen sich eine Reihe evangelischer, vorwiegend

4. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 31

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland tm Zeitalter der Gegenreformation. 31 süddeutscher Neichsstände. zum Schutze ihres Glaubens und ihrer Selbständigkeit zu der Union zusammen, an deren Spitze Kurfürst Fried-Union,m» rich Iv. von der Pfalz stand. Diesem evangelischen Bunde trat die stßa" katholische Liga gegenüber, deren Führer Maximilian von Bayern war. Und bald schien es, als stehe der Ausbruch eines großen Krieges Der rievische unmittelbar bevor. Um das Erbe des 1609 ausgestorbenen Geschlechts der Herzöge von Jülich, Kleve und Berg, die auch Grafen von Mark und Ravensberg waren, stritten sich Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und der Erbprinz Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Da machte Kaiser Rudolf den Versuch, die Lande als erledigtes Neichslehen einzuziehen; ihm standen die Liga und Spanien zur Seite. Jetzt einigten sich die beiden streitenden Fürsten. Sie wurden von der Union unterstützt; und diese schloß Bündnisse mit Heinrich Iv. von Frankreich, der nur auf die Gelegenheit wartete, einen großen Krieg gegen das Haus Habsburg zu beginnen, und mit den Niederlanden. Da wurde Heinrich Iv. mitten in seinen Rüstungen von einem Tod fanatischen Menschen namens Ravaillac, der in ihm trotz seines Übet;6eindc^Iv' tritts einen Feind des katholischen Glaubens sah, im Jahre 1610 ermordet. Liga und Union schlossen einen Waffenstillstand; so wurde der Ausbruch des Entscheidungskrieges zwischen den religiösen Parteien aufgeschoben. Zwischen Johann Sigismund und Wolfgang Wilhelm blieb indessen die Einigkeit nicht lange bestehen; sie entzweiten sich, und Wolfgang Wilhelm trat zum katholischen Glauben und zur Liga über, während Johann Sigismund in derselben Zeit, nicht aus politischen Gründen, sondern aus religiöser Überzeugung das reformierte Bekenntnis annahm. Zum Kriege jedoch kam es auch jetzt nicht. Vielmehr ver- Teilung der ständlgten sich die beiden Nebenbuhler in einem Vertrage dahin, daß “ffi” vorläufig Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg, Berg und Jülich an Pfalz-Neuburg fallen sollten. § 36. Der Zwist im Kaiserhaus-. Matthias. Indessen tror6„,,6„„m, Jiuöolf Ii von seinen eigenen Verwandten, die mit seinem schlaffen und tatenlosen Wesen, den „an römisch-kaiserlicher Majestät zu unterschied, lichen Zeiten sich zeigenden Gemütsblödigkeiten", unzufrieden waren, aus der Regierung verdrängt worden. Zuerst wurde er gezwungen, auf Ungarn und Österreich zu verzichten und sie seinem Bruder Matthias zu überlassen. So behielt Rudolf nur Böhmen; und die in der Mehrheit evangelischen Stände Böhmens benutzten damals die Gelegenheit,

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 32

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Da« Zeitalter bet reltgtötm Kämpfe 1519-1618. Um ihm den „Majestätsbrief" abzutrotzen, eine Urkunde, in der er ihnen volle Religionsfreiheit zusicherte. Bald daranf aber mußte Rudolf Matthias auch Böhmen überlassen; er starb, machtlos und verbittert, im Jahre 1612. Matthias. Ihm folgte auf t)cm kaiserlichen Throne Matthias. Auch er war, wie Rudolf, kinderlos. So wurde denn bestimmt, daß ihm sein Vetter Ferdinand von Steiermark, der Verfolger der Protestanten, auf dem Throne folgen sollte. In der Tat erreichte man, daß in Böhmen und Ungarn seiue Nachfolge anerkannt wurde; da traten Ereignisse ein r welche den Anlaß zu dem verheerendsten und unheilvollsten Kriege gaben, der Deutschland heimgesucht hat. 3. Der Dreißigjährige Krieg 1618 —1648. Der Böhmisch-Pfälzische Kries,. §37. Der Böhmische Krieg. Im Jahre 1618 brach in Böhmen ein Ansstand aus. Den ersten Anlaß dazu gab, daß von zwei etimv gelischen, auf geistlichem Gebiet errichteten Kirchen die eine geschlossen, die andere niedergerissen worden war, was die Protestanten als eine Verletzung der ihnen zugestandenen Rechte auffaßten. Beschwerden, die Der sie beim Kaiser einreichten, hatten keinen Erfolg. Da entstanden in Prag ?u Prag" Unruhen, in deren Verlauf bewaffnete Protestanten auf das Schloß 1018 zogen und zwei von den kaiserlichen Statthaltern, denen man die Schuld an der ungnädigen Antwort des Kaisers beimaß, nebst ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinausstürzten; übrigens kamen diese mit dem Leben davon. Darauf wurde eine neue Regierung eingesetzt und ein Heer zur Verteidigung ausgestellt. Die Seele der aufständischen Bewegung war der ehrgeizige Graf Thum, der sich persönlich vom Kaiser beleidigt glaubte; eine wesentliche Hilfe fanden die Böhmen an dem Grafen Ernst von Mansfeld, einem tapferen und verwegenen Söldnerführer, der aber zügellos lebte und auch seinen Soldaten viele Ausschweifungen nachsah. Es gelang, die in das Land eingedrungenen kaiserlichen Truppen wieder herauszuschlagen. Da starb im Jahre 1619 Matthias. Sein Nachfolger, Ferdinand von Steiermark, befand sich zunächst in einer sehr gefährlichen Lage. Der

6. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 33

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Böhmisch.pfälzische Krieg. 33 Wufftanb verbreitete sich nicht nur über Mähren und Schlesien, sondern in Österreich selbst traf Ferdinand auf Ungehorsam; während Thnrn vor Wien stand, legte ihm eine Abordnung der österreichischen Stände auf der Hofburg in drohendem Tone ihre Forderungen vor, und ihn rettete nur das plötzliche Erscheinen einer Kürassierabteilung im Burghofe. Da war es ein großer Erfolg, daß Ferdinand infolge der Uneinigkeit der S«bf. evangelischen Kurfürsten zu Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde Kaiserwahl. Dagegen wählten gleichzeitig die Böhmen den jugendlichen, ehr-^chsv geizigen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König, und A,m°n'" dieser nahm die Krone an. Aber es war ein unheilvoller Entschluß töntfl-Obwohl Friedrich V. der Schwiegersohn des Königs Jakob I. von Eng-land war, fand er wenig Beistand. Der Union, an deren Spitze er gestanden hatte, fehlte der Mnt, ihm zu helfen; einige Zeit später löste sie sich auf. Ferdinand dagegen fand tatkräftige Bundesgenossen, vor Em tu Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. Ein Jahr lang herrschte Friedrich unter mancherlei Lustbarkeiten in Prag- dann brach im Sommer 1620 das kaiserlich-ligistische Heer unter dem Grasen Xilft), einem Wallonen von Geburt, einem erprobten Feldherrn und glaubenstrenen Katholiken, in Böhmen ein, und im November wurde Fiiedrtchy Heer in der einstündigen Schlacht am weißen Berae bei Schlacht am Prag völlig zersprengt. Der „Winterkönig" verließ als Flüchtling da^lest Umd^Bom Kaiser geächtet, fand er eine Znflncht in den Niederlanden. In Böhmen aber nahm Ferdinand furchtbare Rache. Den Majestäts-brief zerschnitt er mit eigener Hand; die Protestanten wurden durch vielfache Drangsale verfolgt, viele Adlige hingerichtet oder verbannt und ihre Guter eingezogen. Zugleich mit dem Protestantismus wurden die staudi,chen Freiheiten vernichtet und jeder Widerstand gebrochen, freilich auch durch den furchtbaren Druck der Wohlstand des Landes zerstört-viele böhmische Protestanten wanderten damals aus und suchten anderswo eme neue Heimat. § 38. Tcr Pfälzische Krieg. Der Krieg wurde nun nach der Pfas* gefragen, wohin einerseits Tillh, andrerseits von den Niederlanden her dre Spanier eindrangen. Unter den Fürsten, die dagegen für die «ache Friedrichs V unter ine Waffen traten, ist der Administrator des Bistums Halberstadt, Christian von Braunschweig, zu erwähnen Er war en, Vetter der Böhme,ikönigin, deren Handschuh er an seinem ^ tcm9' Cm toubet' "beencrlicher Kriegs,uaun, der zunächst westfalischen Bistümer brandschatzte und damals Münzen prägen ließ Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Iv. 11. Aufl. q

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 11

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl V. und die Anfänge der Reformation. 11 folgen ließ. Indessen war Eck nach Non, gereist und hatte bei Leo X. eine Bulle erwirkt, die Luther, falls er nicht binnen 60 Tagen widerriefe, mit dem Banne bedrohte. Da verbrannte Luther die Bannbulle ^rdremmng am 10. Dezember 1520 im Beisein der gesamten Universität vor dem Elstertore zu Wittenberg; so brach er endgültig mit dem Papsttum. 1520. 1. Karl V. und die deutsche Reformation. 1519 — 1556. A. von Äaxls V. Thronbesteigung bis zum Nürnberger Religionsfrieden. 1519 -1532. Karl V. und die Anfänge der Reformation. § 11. Die Wahl Karls V. 1519 war Kaiser Maximilian gestorben. Um die Krone des deutschen Reiches bewarben sich zwei fremde Fürsten: König Karl I. von Spanien und König Franz I. von Frankreich. Ersterer Karl v. war der Sohn Philipps von Burgund, der Enkel Maximilians, der Erbe der burgundischen, Habsburgischen und spanischen Lande, zu denen auch Neapel und Sizilien und die amerikanischen Kolonien gehörten; er war der Herr eines Reiches, in dem „die Sonne nicht unterging". In den Niederlanden war er geboren. Streng kirchlich erzogen, hielt er durchaus am alten Glauben fest. Er sprach nur gebrochen deutsch; ?uch sein Denken und Fühlen war nicht deutsch. Seine Interessen waren nicht die eines deutschen Fürsten, sondern die eines Weltherrschers. Das letzte Ziel seiner Staatskunst war, dem Hause Habsburg eine beherrschende Machtstellung in Europa zu erwerben. Immerhin stand Karl Deutschland näher als der Franzose; und so wurde er denn, nachdem Friedrich der Weise die Krone abgelehnt hatte, von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt und im Jahre 1520 zu Aachen gekrönt. So erhielt Deutschland in einem der entscheidungsreichsten Augenblicke seiner Geschichte einen Fremden zum Herrscher. § 12. Der Reichstag zu Worms. Seinen ersten Reichstag hielt der junge Kaiser in Worms ab, und hier tarn neben mancherlei politischen

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 16

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1b19—1648. Die Fortschritte der Reformation. § 17. Kaiser Karl V. führte, während Deutschland diese schwere Revolution durchmachte, im Interesse seines Hauses in Italien Krieg. Für die Reformation war seine Abwesenheit von Nutzen; an die Durch-Evangelische führung des Wormser Ediktes war nicht zu denken. Nicht wenige N°ichssta»de. Reichsstände sielen von der alten Kirche ab; unter ihnen waren der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, dem nach seinem Tode sein Bruder Johann der Beständige folgte, und Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen die mächtigsten. Auch eine Reihe von Städten führten die Reformation durch. Von besonderer Bedeutung war es. daß der Hochmeister des deutschen Ordens, der Hohenzoller Albrecht von Brandenburg, übertrat, sein Land säkularisierte, d. H. in ein weltliches Fürstentum umwandelte und sich von nun an Herzog von Preußen nannte. Schon ergriff die Reformation auch die nordischen Lande. Der Schwedenkönig Gustav Wasa, der Schweden von der dänischen Herrschaft befreite, reformierte sein Land und ebenso der König von Dänemark das seinige. Reichstag Im Jahre 1526 beschloß der Reichstag von Speier, in reli-gwsen Angelegenheiten solle es jeder Reichsstand halten, wie er es „gegen Gott und Kaiserliche Majestät hoffe und vertraue zu verantworten". Nunmehr gingen Kurfürst Johann, Landgraf Philipp und andere Reichs-stände daran, den kirchlichen Verhältnissen in ihren Landen eine gesetzliche Ordnung zu geben. Bisher hatte die katholische, d. h. allgemeine Kirche alle abendländischen Staaten gleichmäßig umfaßt; jetzt entstanden Lande? in den eiuzeluen evangelischen Landen besondere Landeskirchen. Sie tud,m' konnten nur von der bürgerlichen Obrigkeit begründet und eingerichtet werden; so kam es, daß dem Landesherrn, obwohl er ein Laie war, meistens eine Art bischöflicher Machtbefugnis zugesprochen wurde. Ihm und seinen kirchlichen Räten lag zunächst die Ernennung von Pfarrern ob, sodauu die Einziehung des Kirchenguts, das für Staatsgut erklärt und zum größeren Teil für Kirchen- und Schulzwecke verwandt wurde, ferner die Neuordnung des Gottesdienstes, in welchem nun Predigt und Gemeindegesang in den Vordergrund traten, endlich auch die Sorge für die Schulen, für die bisher meist die Kirche gesorgt hatte, und die nun der Staat in seine Obhut nahm. Das Vorbild für andere deutsche Laude wurde Knrsclchsen. Während Luther für b-m Religionsunterricht den großen und den kleinen Katechismus verfaßte, machte sich Melanchthon um die Kirchenordnung und die Einrichtung von Schulen hochverdient.

9. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 18

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 tat Zeitalter der religiösen Ksmpfe 1619—1648. fein Schwager Ferdinand, Karls V. Brnder, der nun die Krone von Böhmen und Ungarn erhielt. So wurde der Grund gelegt zu der österreichisch-ungarischen Monarchie. Freilich war Ungarn zunächst nur teilweise in Ferdinands Besitz. Suleimau belagerte bald darauf sogar Wien, konnte es aber nicht nehmen. Ter Augsburger Reichstag und der Nürnberger Religionsfrtede. § 20. Der Reichstag von Augsburg 1530 und der Schmalkaldische Bund. Seit Karl V. den Krieg mit Franz I. beendet und auch mit dem Papste Frieden geschloffen hatte, erfüllte ihn mehr als je das Verlangen, der Ketzerei in Deutschland ein Ende zu machen und die Abgefallenen zur katholischen Kirche zurückzuführen. Schon auf dem Reichstag, der im Jahre 1529 zu Speier stattfand, traten feine Beauftragten sehr scharf gegen die Reformation auf, und die Mehrheit des Reichstages beschloß, daß jede weitere Neuerung in kirchlichen Diu gen verboten fein solle. Gegen Protektion^^n Reichstagsbeschluß gaben die evangelischen Neichsstände eine Pro-»>on ©pcier. testation ab, in der sie sich für ihr Vorgehen auf ihr Gewissen und auf 0 ' Gott selbst, „den höchsten König und Herrn aller Herren", beriefen. Seit- dem trugen sie den Namen Protestanten. Eine Einigung zwischen den Lutheranern und den Anhängern Zwinglis suchte Philipp von Hessen durch Nelitzions-das Marburger Religiousgespräch herbeizuführen, bei dem Luther ^Marburg! und Zwingli anwesend waren. Aber allzusehr wurden die beiden Männer durch Verschiedenheiten in ihrer Lehre, besonders der Abendmahlslehrc, getrennt, und es ergab sich kein Einverständnis. Im nächsten Jahre erschien nun Karl V. selbst im Reich und berief einen Reichstag nach Augsburg. Hier fanden sich auch die evangelischen Stände ein, aber nicht um sich zu fügen, sondern um ihren Glauben offen zu vertreten. Luther freilich durfte nicht wagen sie zu begleiten, sondern weilte indessen auf der Feste Koburg; dafür war Melanchthon mitgegangen. Dieser faßte auch in seinem milden und versöhnlichen Sinne die Bekenntnisschrift ab, welche die Evangelischen dem Kaiser einreichte» Tie Angs- und vor ihm verlasen, die Augsburgische Konfession. Auch als der Konfession. Kaiser dagegen durch den Dr. Eck eine Widerlegung abfassen ließ und, 1530. ohne aus ihre Gewissensbedenken einzugehen, unbedingten Gehorsam forderte, blieben sie fest; ehe der Reichstag geschlossen worden war, verließen Kurfürst Johann und die anderen evangelischen Fürsten Augsburg. Der schmal- Sie mußten nunmehr einen baldigen Angriff des Kaisers fürchten. So '©unbt kamen denn im folgenden Winter Kurfürst Johann der Beständige, Philipp

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 96

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 1519—1648 1498 1492 1483 io. No». 1501 not 1517 31. Okt. 1530 10. Dez. 1510—1556 1519—1532 1521 18. April Das Zeitalter -er religiösen Kümpfe. Übergang vom Mittelatter zur Neuzeit, a) Das Zeitalter der Entdeckungen. Entdeckung des Seewegs nach Ostindien durch Vasco da Gama. Entdeckung von Amerika (Guanahani) durch Columbus. Die erste Weltumsegelung: Magelhäes. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez, von Peru durch Franz Pizarro. d) Umwandlung des Heerwesens (Landsknechte, Schießpulver) und des Staats Wesens (Sieg des Absolutismus über das Lehnswesen). c) Das Zeitalter des Humanismus und der Re- naissance. d) Die Ersindung der Buchdruckerkunst. e) Die Reformation. Martin Luther zu Eisleben geboren. Ee bezieht die Universität Erfurt. Er tritt in das Augustinerkloster ein. Er wird an die Universität Wittenberg berufen. Die 95 Thesen. Verhör durch Eajetan zu Augsburg. Disputation mit Eck zu Leipzig. Verbrennung der Bannbulle. 1. Karl V. und die Reformation. A. von Maxis V. Thronbesteigung bis zum Nürnberger Religionsfrieden. Luther vor dem Reichstag zu Worms. Das Wormser Edikt. Luther auf der Wartburg. Die Schwarmgeister in Wittenberg.
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