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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 80

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Dar Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 — 1786. stark gelichtet, kam das Heer wieder in Schlesien an. Im darauf folgenden Winter starb Karl Yil; sein Sohn vertrug sich mit Maria Theresia und entsagte den Erbansprüchen auf österreichische Lande. Im Jahre 1745 brach Prinz Karl von Lothringen, Maria Theresias Schwager, mit einem österreichischen, durch sächsische Hilfstruppen verstärkten Heere über die Pässe der Sudeten nach Schlesien ein. Da ohenftiede-griff ihn der König bei dem Dorfe Hohenfriedeberg am Fuße des 1745. Gebirges an. In der Morgendämmerung kam es auf dem vielfach durch Gräben, Bäche und Teiche durchschnittenen Gelände zu einem harten und blutigen Kampfe; da wurde die Entscheidung durch den berühmten Reiterangriff des Generals von Geßler herbeigeführt, der mit dem Dragonerregiment Bayreuth, dem heutigen Kürassierregiment Königin, sechs Regimenter über den Haufen ritt, 2500 Gefangene machte und 66 Fahnen erbeutete. Der Feind ging nach Böhmen zurück. „Niemals haben die alten Römer etwas Glänzenderes getan", schrieb der König, „mit solchen Truppen würde man die ganze Welt bändigen." Keflelrdorf. Die letzte Schlacht des Krieges wurde im Dezember 1745 bei Kesselsdorf, westlich von Dresden, geschlagen, wo der alte Dessauer ein Friede von bedeutend stärkeres sächsisch-österreichisches Heer besiegte. Wenige Tage $i745n" später zog Friedrich als Sieger in Dresden ein und unterzeichnete hier den Frieden, in welchem Maria Theresia von neuem auf Schlesien ver-Franz I., zichtete. Dagegen erkannte der König ihren Gemahl Franz von Loth-1<6° ringen, Großherzog von Toskana, der inzwischen zum deutschen Kaiser gewählt worden war, als solchen-an. Franz I. ist der erste Kaiser aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Der österreichische Erbfolgekrieg dauerte noch bis zum Jahre Friede von 1748. In diesem Jahre wurde er durch den Frieden von Aachen beendigt. Afnrftoti J Die Friedens- § 85. Vorgeschichte und Ausbruch des Krieges. Als „der Große" mxt' begrüßt, war Friedrich nach Berlin zurückgekehrt; Preußen war zur Großmacht geworden. In rastloser Tätigkeit für die Landesverwaltung, für das Rechtswesen, für die Hebung der Volkswirtschaft und nicht zuletzt für die Landesverteidigung verflossen ihm die zehn Friedensjahre, die ihm geschenkt waren. Das königliche Kabinet war der Mittelpunkt des preußischen Staatswesens; dort liefen von allen Seiten die Berichte ein, von dort ergingen die Entscheidungen. Mitten in der geistvollen Geselligkeit. die der Monarch in seinem neuerbauten Lustschloß Sanssouci bei Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763.

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 85

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Siebenjährige Krieg. 1766 — 1763. 85 § 87. Zorndorf, Hochkirch und Kunersdorf. 1758 und 1759. Die 1758. Führung der englisch-hannöverschen-Armee, die gegen die Franzosen aufgestellt wurde, übernahm jetzt der preußische General Prinz Ferdinand von Braunschweig. Dieser drängte die französische Armee bis über den Rhein zurück und schlug sie, als sie ihm endlich stand hielt, bei ^refe^' Krefeld. Friedrich selbst hatte es jetzt nicht nur mit den Österreichern, sondern zugleich mit den Russen zu tun; diese waren, durch polnisches Gebiet marschierend, an der Oder erschienen, wo sie das Land furchtbar verwüsteten. Bei Zorndorf, nordöstlich von Küstrin, griff sie Friedrichz°r»d°rf. an, und nach schwerem Kampfe, in dem sich Seydlitz glänzenden Ruhm erwarb, wurde der Feind zum Rückzug gezwungen. Jetzt zog Friedrich wieder nach der Lausitz, wo Prinz Heinrich den Österreichern unter Daun gegenüberstand. Dann war ein äußerst bedachtsamer Feldherr, dessen Grundsatz es war, mit seinem Heere feste Stellungen zu beziehen, aus denen er sich, trotzdem er dem König an Zahl um das Doppelte überlegen war, nicht zur Schlacht herauslocken ließ. Als aber Friedrich im Vertrauen auf die ängstliche Vorsicht seines Gegners bei dem Dorfe Hochkirch in sehr gefährdeter Stellung ein Lager Hochkirch. bezog, wagte dieser in der Frühe eines Herbsttages einen Überfall, der ihm glückte. Nur der Heldenmut und die Mannszucht der Truppen rettete das preußische Heer vor der Vernichtung. Nach mehrstündigem Kampfe konnte Friedrich den Rückzug antreten, ohne vom Feinde verfolgt zu werden; aber fast alle Geschütze waren verloren und fast ein Drittel des Heeres tot oder verwundet. Den nächsten Winter verlebte Friedrich in Breslau; mit trüben Ahnungen sah er der Zukunft entgegen. Zwar die Kosten des Krieges vermochte er zu bestreiten; England schickte ihm Subsidien, ein Teil der Kriegskosten wurde auf Sachsen und das ebenfalls besetzte Mecklenburg abgewälzt, endlich mußte die Ausgabe von minderwertigen Münzen und öon Kassenscheinen aushelfen. Aber fein Heer war stark zusammengeschmolzen, und die neu eingestellten Rekruten konnten die gefallenen Veteranen nicht ersetzen. Es wurde einsam um ihn; seine Mutter, seine Schwester, die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, und mehrere seiner vertrautesten Freunde hatte der Tod hinweggerafft; ihn selbst Überschlich oft ein Gefühl der Lebensmüdigkeit, und er beschäftigte sich viel mit dem Gedanken an das Ende. Wie er es befürchtet hatte, bereinigte sich 1759 ein Teil des öfter-1759. reichischen Heeres unter dem Feldmarschallleutnant Laudon mit den

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 86

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
86 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648—1786. russischen Truppen, an deren Spitze jetzt General Ssaltykow stand Friedrich konnte den 68000 Russen und Österreichern nur 48000 Preußen gegenüberstellen. Dennoch griff er sie am 12. August bei dem Dorfe Kunersdorf. Kunersdorf an, das bei Frankfurt auf dem rechten Oderufer liegt. Die Seinen drangen anfangs, obwohl von einem langen Marsch ermüdet, mit der größten Tapferkeit vor und erstürmten einen Teil der Höhen, welche die feindliche Armee besetzt hatte. Als es dann aber galt, durch eine tiefe Schlucht hindurch die dahinter gelegenen Hügel zu erklettern, erlahmten unter dem furchtbaren Kugelregen allmählich die Kräfte der preußischen Bataillone; und ein plötzlicher, zur rechten Zeit ausgeführter Reiterangriff Laudons entschied die Schlacht. Die preußische Armee wurde fast auseinander gesprengt; damals wurde auch der preußische Major Ewald von Kleist, der Dichter des „ Frühlings", tödlich verwundet. Dem König selbst wurden zwei Pferde unter dem Leibe erschossen; eine Kugel, die ihn traf, prallte glücklicherweise von einem goldenen Etui ab, das er in der Tasche trug. Eine Husarenabteilung unter dem Rittmeister v. Pritt-witz rettete ihn vor der Gefangennahme durch die Kosaken. Er war tief erschüttert: „ich werde den Untergang meines Vaterlandes nicht überleben", schrieb er damals, „lebt wohl für immer!" Aber die Feinde konnten sich nicht zu gemeinsamem Handeln zusammenfinden, Daun, der in Sachsen stand, sich nicht zum Vormarsch auf Berlin entschließen. Beim Herannahen des Winters zogen die Russen ab; Preußen war gerettet. 1760. § 88. Die drei letzten Kriegsjahre. Auch in den nächsten Jahren vermochte sich der König trotz der feindlichen Übermacht zu behaupten. 1760 Licgnitzrettete er zunächst Schlesien durch den Sieg, den er bei Liegnitz über den bedeutendsten seiner Gegner, Laudon, erfocht. Bald darauf gelang es zwar einer russisch-österreichischen Heeresabteilung, durch einen plötzlichen Vorstoß bis nach Berlin und Potsdam vorzudringen und beide Städte zu besetzen und zu brandschatzen. Sowie aber die Nachricht kam, der König nahe in Eilmärschen heran, zogen die Feinde eilig ab. Friedrich Torgau. wandte sich darauf nach Torgau, um Daun anzugreifen, der auf Anhöhen in der Nähe der Stadt eine feste Stellung eingenommen hatte; er war fest entschlossen, wie er damals schrieb, „alles, auch das Verzweifeltste zu wagen, um entweder den Sieg oder ein ruhmvolles Ende zu finden". Die stürmenden Preußen erlitten schwere Verluste. Friedrich selbst wurde von einer Kartätschenkugel getroffen; zwar rettete ihm der Pelz das Leben, aber er sank bewußtlos vom Pferde und mußte

4. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 4

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Das Zeitalter brr religiösen Kämpfe 1619 —1618. wurden Pflanzen, die in der alten Welt heimisch waren, wie Kaffee, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, in Amerika angepflanzt. Derjenige Staat, der zunächst durch die Kolonien am meisten an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern füllten sich, seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblüht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herüberbrachten. llmitmttbstmit des Heer- und Staatswesens. § 4. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heerwesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich auf dem Verfall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rüstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fußvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlässig, erfüllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wünschte, weit entfernt. Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschaft nennen, hatte sich so verbreitet, daß die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle früher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuer-wesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen möglich. Söldner anzuwerben; und so kamen die Soldheere immer mehr auf. Heere von Die Lands-Landsknechten, die, mit langen Spießen, teilweise auch mächtigen. Ill£tw' zweihändigen Schwertern, hier und da auch mit Hakenbüchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todesmutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten siezn beten; sonst führten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Erachten einher und verschwendeten bei Becher und Würfelspiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreißigjährigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere. Tai Schieß- Noch eine zweite Veränderung im Kriegswesen trat damals ein: der *ul0tr' zunehmende Gebrauch des Schießpulvers. Das Schießpulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Geschossen verwandt. Die Überlieferung schreibt seine Erfindung einem Mönche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunächst führte der

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 58

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Das Zeitalter deß Enivorkoinmens Prenhens 1g48 —1786. Der § 66. Der Einfall der Schweden und die Schlacht bei Fehrbellitt. einfau. Indessen fielen die mit Frankreich verbündeten Schweden von Pommern aus unter Wrangel in die von Truppen entblößte Mark Brandenburg ein, in der sie übel hausten; sie drangen allmählich bis an die Havel vor und drohten die Elbe zu überschreiten. Zwar bewaffneten sich die Bauern der Altmark und schriebe« auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Guth und dienen unserm Gnädigsten Churfürsten und Herrn mit unserm Bluth". Aber die Gcfahr war groß. Da kehrte der Kurfürst zurück. Über Magdeburg marschierte er der Havel zu; Rathenow, der Mittelpunkt der feindlichen Stellung, wnrde von feinem Neitcrgcneral Dersflinger, einem österreichischen Bauernsohn, der einst unter schwedischen Fahnen gefochten hatte und dann in brandenburgische Dienste getreten war, überfallen; nun mußten die übrigen feindlichen Abteilungen S^ch'acht von sich zurückziehen, um sich zu vereinigen. Bei Fehrbellin erreichten am ^Annt 28. Juni 1675 die Brandenburger, nur 6400 Mann Kavallerie stark, 167o. £,a die Infanterie nicht so schnell folgen konnte, den 11000 Mann starken und besser mit Geschützen versehenen Feind. Der tapfere Retter-führer Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg, der die Vorhut führte, begann mit Ungestüm den Angriff. Es war ein hartes Ringen, und lange schwankte der Kampf hin und her; der Kurfürst war selbst oft mitten im Getümmel, und neben ihm fiel fein Stallmeister Froben. Endlich ward der Feind nach mehrstündigem Kampfe gezwungen, unter großen Verlusten den Rückzug anzutreten. Es war der erste Sieg, den die Brandenburger allein errangen, desto bedeutungsvoller, weil er über die waffenberühmten Schweden davongetragen wurde. Eroberung Nunmehr warf sich Friedrich Wilhelm, jetzt „der Große Kurfürst" pommern. genannt, auf das schwedische Pommern. Er nahm nach längerer Belagerung Stettin und eroberte das ganze Festland und die Insel Rügen. Schwedischer Ein Einfall, den die Schweden im Winter 1678/79 unter dem Feld-e&Benn marschall Horn von Livland her in Preußen machten, mißlang völlig. Der Kurfürst eilte mit feinen Truppen herbei, führte sie auf Schlitten über das feftgefrorene frische Haff und jagte die Feinde vor sich her, die keinen Widerstand versuchten und bis Riga flohen. Aber die Frucht solcher Erfolge sollte ihm nicht zufallen. Seine Verbündeten nämlich, die Holländer, die Spanier und der Kaiser, hatten indessen Friedensverhand-Friede von lungen mit Frankreich angeknüpft und den Frieden von Nimwegen Nimwegen, abgeschlossen, durch welchen Frankreich sich wiederum stark vergrößerte. Von einem französischen Heere bedroht, von Kaiser und Reich im Stich gelassen, mußte sich der Kurfürst zum Friede» entschließen. Ans dem

6. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 82

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Das Zeitalter des Emporkoinmens Preußen» 1648 —1786. König von Poleu-war. und sein verschwenderischer und gewissenloser Minister Graf unter dessen Verwaltung das Volk mit Steuern überlastet und doch der Staat in Schulden gestürzt wurde, waren ihm feindlich gesinnt; es stand bei Friedrich fest, daß er bei dem geplanten Einfall nach Österreich nicht in seinem Rücken eine Regierung bestehen lassen durfte, die sich bei der ersten Gelegenheit feinen Gegnern anschließen würde. Während sich die sächsischen Truppen in einem befestigten Lager bei Pirna sammelten, besetzte Friedrich Dreien und entnahm dem dortigen Archiv eine Reihe von Aktenstücken, welche er veröffentlichen ließ, um die große Verschwörung gegen ihn aller Welt zu beweisen. Das Lager bei Pirna wurde eingeschlossen. Als ein österreichisches Heer unter dem Feldmarschall Sbrnvnwp sich näherte, ging ihm der König nach Böhmen ent-Sieq bei gegen und schlug es bei ^Latmsjt) zurück. Bald daraus mußten sich die er9ebu«g°der ®a$fen' kie unter der schlechten Witterung und dem Mangel an Vorräten diatöv nuf schwerste litten, ergeben; August Iii. begab sich nach Warschau. Die Mannschaften wurden genötigt dem König von Preußen den Fahneneid zu leisten und der preußischen Armee einverleibt; doch desertierten von ihnen so viele zu den Österreichern, daß diese besondere sächsische Regimenter bilden konnten. Das Land trat unter preußische Verwaltung und hat einen großen Teil der Kriegslasten tragen müssen. Vollendung In den folgenden Monaten kam das endgültige Kriegsbündnis b ntffes.nb' gegen Friedrich zustande; es hatte den Zweck, ihn eines großen Teils seiner Lande zu berauben und so den preußischen Staat zu zerstören. Auch Schweden trat dem Bunde bei. in der Hoffnung, die im Stockholmer Frieden verlorenen Teile Pommerns wiederzugewinnen. Ferner beschloß das deutsche Reich gegen ihn wegen seines Friedensbruches den Reichs-Friedrich, krieg. Friedrich hatte nur einen starken Bundesgenossen, England, das. solange William Pitt Minister war, ihm treu blieb und ihn mit Subsidiengeldern unterstützte; dazu kamen Hannover und einige kleinere deutsche Staaten. Friedrich besaß, von den Besatzungstruppen abgesehen, für den Kampf im Felde ein Heer von 150000 Mann. Es waren trefflich ausgebildete Leute, Krieger von Beruf, deren Tapferkeit der König oft in den ehrendsten Worten anerkannt hat, freilich zum guten Teil Ausländer und zur Desertion geneigt. Unter feinen Feldherren ragte hervor der bewährte und allgemein beliebte Feldmarschall Schwerin: dem Prinzen Heinrich hat sein königlicher Bruder nach dem Kriege das Zeugnis gegeben, er sei der einzige General, der keinen Fehler gemacht habe; noch größeren Ruhm sollten sich der Husaren general Hans Joachim

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 83

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Siesenjührigk Krieg. 1756-1763. 83 tum. Zieten, dessen unbedingte Furchtlosigkeit und Pflichttreue aus einem tiefen und herzlichen Gottvertrauen entsprangen, und der kühne und frische Reiterführer Sevdlik erwerben. Einer Welt in Waffen stand König Friedrich wie ein Held gegenüber. „Ich aber, dem der Schiffbruch droht, Muß, mutig trotzend dem Verderben, Als König denken, leben, sterben." Er traf in einer Instruktion, die er einem seiner Minister übergab,Unordnungen die notwendigen Vorkehrungen für etwa eintretende Unglücksfälle. Falls 3rt£brtc6si er entscheidend geschlagen würde, so sollte die königliche Familie und der Staatsschatz je nach den Umständen nach Magdeburg, Küstrin oder Stettin gebracht werden; wenn er selbst fiele, so sollten „die Dinge ohne die geringste Veränderung ihren Fortgang nehmen" und seinem Bruder August Wilhelm, der als Thronfolger den Titel eines Prinzen von Preußen erhalten hatte, die Huldigung geleistet werden. „Wenn ich"» fährt er fort, „das Unglück haben sollte, in die Hände des Feindes zu fallen, so verbiete ich, daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehme; sollte mich ein solches Unglück treffen, so will ich mich für den Staat opfern, und man soll meinem Bruder gehorchen, welcher so wie alle meine Minister und Generäle mir mit seinem Kopfe dafür haften wird, daß man weder eine Provinz noch einen Heller für mich opfern und den Krieg mit Verfolgung der eigenen Vorteile fortsetzen wird, gleich als wenn ich nie auf der Welt gewesen wäre." § 86. Von Prag bis Leuthen. 1757. Im Frühjahr 1757 brach 1757. Friedrich plötzlich über die Pässe des Gebirges in Böhmen ein und besiegte den Prinzen Karl von Lothringen, der wieder den Oberbefehl führte, bei Prag. Die Preußen erlitten schwere Verluste; der Feld-Prag. marschall Schwerin, der selbst eine Fahne ergriff und mit ihr den Truppen voranstürmte, starb den Heldentod. Aber Karl von Lothringen wurde genötigt sich nach Prag zurückzuziehen, das nun von den Preußen belagert wurde. Da nahte von Osten ein Entsatzheer heran, das von dem Feldmarschall Dann befehligt wurde; der König mußte sich entschließen ihm mit einem Teil seiner Truppen entgegenzugehen. Bei Kolln, kam es K°irn zur Schlacht. Der Feind hatte die Übermacht, und es gelang nicht ihn18'3unl zurückzudrängen. Als die Seinen zurückwichen, versuchte Friedrich selbst sie zu sammeln und gegen eine Batterie zu führen; auch als sie zurückblieben, ritt er weiter; erst als ein Offizier ihm zurief: „Sire, wollen 6*

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 84

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 Da» Zettalter de? Emporkommen» Preußen» 1648 — 1786. Sie die Batterie allein erobern", machte er langsam Kehrt. Er hatte keine Reserven mehr. „Noch vier Bataillone", sagte er nachher, „und die Schlacht war gewonnen". Zielen deckte den Rückzug, den der Feind nicht störte. Aber Friedrich mußte nunmehr die Belagerung von Prag aufgeben und Böhmen räumen. Seine Lage war gefährlich. Während er in der Lausitz den Österreichern gegenüberstand, waren die Russen in Ostpreußen, zwei französische Heere in die Weserlande und Thüringen eingedrungen. Gegen das südliche der französischen Heere, da3 von dem Prinzen von Soubise befehligt wurde und sich mit der deutschen Reichsarmee vereinigt hatte, Noßback, wandte sich nunmehr der König. Bei Roßbach, nordwestlich von Weißen-5‘3t0dember'fels, standen 33000 Franzosen und 10000 Mann Reichstruppen dem König gegenüber, der nur 22000 Mann bei sich hatte. Die Feinde glaubten die Preußen umgehen und in der Flanke angreifen zu können. Da ließ Friedrich — es war am 5. November kurz nach Mittag — plötzlich die Zelte abbrechen. Die von Seydlitz befehligte Kavallerie erschien auf einem langgestreckten Hügel, der sie bisher verdeckt hatte, und warf in zweimaligem, glänzendem Angriff die feindliche Reiterei; es folgte ein kurzes Feuergefecht des Fußvolks; dann riß allgemeine Flucht unter den Feinden ein. Die Preußen hatten wenig über 500 Mann verloren, die feindliche Armee war zersprengt. Darüber aber» daß es gelungen war, die übermütigen Franzosen zu schlagen, entstand nicht in Preußen allein, sondern weithin in deutschen Landen freudige Begeisterung; seitdem wurde der große Preußeukönig der Held der deutschen Nation. Nunmehr mußte Friedrich aber nach Schlesien zurückeilen; dort waren die Österreicher eingebrochen und hatten Breslau genommen. Friedrich mußte dem übermächtigen Feinde eine Schlacht liefern, wenn er nicht für den Winter den größeren Teil der Provinz in der Han^ des Feindes Leuthen lassen wollte. Bei dem Dorfe Leuthen, westlich von Breslau, stieß er 6. Dezember ^ 5. Dezember mit 35000 Mann auf das 70000 Mann starke Heer Karls von Lothringen. Er wandte die schiefe Schlachtordnung an; dem rechten Flügel der Feinde stellte er nur wenige Bataillone gegenüber und warf sich mit dem größten Teil der Armee auf ihren linken Flügel. Nach heftigem Kampf um Leuthen, den Mittelpunkt der feindlichen Schlachtlinie, wurde die Schlacht durch den Sieg der Reiterei entschieden. Am Abend des blutigen Tages erscholl allenthalben aus dem Schlachtfelde der Choral: Nun danket alle Gott! Das feindliche Heer, das schwere Verluste erlitten hatte, verließ Schlesien, und Breslau ergab sich dem Sieger. Ar
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