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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 27

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Wiedererhebung der Katholizismus und die Weltpolitik Philipp? Ii. 27 auf dem Throne Spaniens ein Fürst saß. der mit den großen Machtmitteln seines gewaltigen Reiches für die alte Kirche eintrat. Philipp Ii., ein Fürst von rastloser Arbeitsamkeit und zäher Beharrlichkeit, zugleich aber von düsterem, mißtrauischem, despotischem Wesen, strebte denselben Zielen wie sein Vater nach, der Weltherrschaft Spaniens, der Herstellung einer unbeschränkten königlichen Gewalt in allen seinen Landen, zugleich der Ausbreitung des Katholizismus und der Bekämpfung des neuen Glaubens. Von der Verfolgung dieser Ziele hat er während seiner mehr als vierzig Jahre langen Negierung nicht abgelassen; zeitweise schien ihm ein glänzender Erfolg zu winken, schließlich aber erlitt er Mißgeschick auf Mißgeschick, während Spanien unter dem Drucke der Steuerlast und einer despotischen Regierung verarmte und innerlich verfiel. Ganz besonders waren es die Niederlande, in denen Philipp die Die meder. ererbten Freiheiten der Stünde zu vernichten und den um sich greifenden Calvinismus auszurotten gedachte. Er sandte dorthin den Herzog Alba, der mit blutiger, erbarmungsloser Strenge auftrat. Zwei Führer der ständischen Partei, den als Feldherrn bewährten, ritterlichen und beliebten Grasen Egmont und den Admiral Grafen Hoorn, ließ er verhaften und auf dem Marktplatz zu Brüssel hinrichten. Er setzte einen Gerichtshof ein, den das Volk den Blutrat nannte, weil er zahllose Hinrich- tungen verfügte, und drückte das Volk durch schwere Steuern. Da brach in den nördlichen Provinzen ein Aufstand ans, an dessen Spitze Graf Wilhelm von Nassan-Olanien trat. Geusen nannten sich die Aufständischen; sie hatten den Spottnamen gueux, d. h. Bettler, mit dem sie einst bei einem feierlichen Aufzuge in Brüssel ein spanischer Edelmann bezeichnet hatte, als Parteinamen angenommen. Alba wurde von Philipp abgerufen; aber auch seine Nachfolger konnten der Erhebung nicht Herr werden, und die sieben nördlichen sibfnn der Staaten der Niederlande schlossen unter sich eine Union und sagten sich ^5“' im Jahre 1581 von Spanien los. In langen, schweren Kümpfen haben sie dann, anfangs von Wilhelm von Dr anien, nach dessen Ermordung von seinem Sohne Moritz ge'ührt, ihre Unabhängigkeit behauptet. Zugleich erwuchsen sie zu einem Handels- und Kolonialvolk, das eine Blüte des mächtige Flotte schuf, den hanseatischen Kaufleuten bcn Ostseehanbel ent-5anbcls-riß und auf bcn Sunbainscln, auf Ceylon, im Kaplanbe gewinnbringende Kolonien erwarb. Damals war Amsterdam der Mittelpunkt des europäischen Handels und der gelbreichste Platz des Erbteils. Auch die nieberlänbische Malerei erlebte im 17. Jahrhundert eine herrliche Blütezeit. Der größte Maler der nördlichen Nieberlanbe war Rembranbt,

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 64

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dn» Zeualirr bet dmporlomnitnö Preiitzen» 1648 — 1786. stürzen und der Herrschaft des Hauses Stuart ein Ende zu machen. Da 1688.starb er 1688 im Schloß zu Potsdam. Ter Grobe Er war ein Maun aus einem Guß, eine kraftvolle, männliche Persönlichkeit, hoheitsvoll und gewaltig schon in seinem Äußeren, so wie ihn sein mächtiges, von Andreas Schlüter gegossenes Reiterstandbild auf der langen Brücke zu Berlin der Nachwelt zeigt. Er war zngleich ein großer Feldherr, Diplomat und Regent. Stolz, von starkem Selbstvertrauen und dem Bewußtsein seiner Macht erfüllt, unterscheidet er sich doch dadurch von seinem Zeitgenossen 'Ludwig Xiv., daß er nicht das Wohl des Staates dem eigenen Ehrgeiz opferte, sondern immerdar dem Staate diente und in der Sorge für sein Wohl aufging. Unter ihm hatten die Landesverwaltung, das Heerwesen, die Finanzen, die Volkswirtschaft bedeutende Fortschritte gemacht; unter ihm hatte sich Brandenburg-Preußen zuerst tatkräftig an den Händeln der europäischen Politik beteiligt. Der dritte fflnitfifricn Ludwigs Xiv. und die Türken kriege. § 72. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. Auf den Großen Kur fürsten folgte sein Sohn, der als Kurfürst Friedrich Iii., nach der Köuigskrönuug Friedrich I. heißt. In seine Negierungszeit fallen eine Reihe großer europäischer Kriege, durch welche gewaltige politische Veränderungen herbeigeführt worden sind. Thron- Zunächst führte im Jahre 1688 Wilhelm von Oranien seinen toselmsni. Anschlag auf Euglaud aus; von dem englischen Volke gerufen, setzte er tn i688nb' über das Meer und vertrieb Jakob Ii., der eine Zuflucht bei Ludwig Xiv. in Frankreich fand (vgl. § 61). Der neue König von England aber, Wilhelm Iii., wurde die Seele des großen Bündnisses, das sich gegen Ludwig Xiv. bildete, als er zum dritten Mal einen Krieg vom Zaune brach. Ludwigs Xiv. Bruder nämlich, der Herzog von Orleans, war vermählt mit einer pfälzischen Prinzessin, Elisabeth Charlotte, die meist „Liselotte" heißt; diese Frau ist dadurch bemerkenswert, daß sie an dem Der dritte verderbten französischen Hofe ihre echt deutsche, tüchtige und ehrl che Raubkrieg Gesinnung bewahrte, wie sie sie in vielen uns erhaltenen Briefen aus-w'gs xiv. ^.sprechen hat. In ihrem Namen nun, wenn auch wider ihren Willen, erhob Ludwig Erbausprüche auf die Pfsilz und besetzte plötzlich einen großen Teil der deutschen Rheinlande mit seinen Truppen. Da schlossen

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 11

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl V. und die Anfänge der Reformation. 11 folgen ließ. Indessen war Eck nach Non, gereist und hatte bei Leo X. eine Bulle erwirkt, die Luther, falls er nicht binnen 60 Tagen widerriefe, mit dem Banne bedrohte. Da verbrannte Luther die Bannbulle ^rdremmng am 10. Dezember 1520 im Beisein der gesamten Universität vor dem Elstertore zu Wittenberg; so brach er endgültig mit dem Papsttum. 1520. 1. Karl V. und die deutsche Reformation. 1519 — 1556. A. von Äaxls V. Thronbesteigung bis zum Nürnberger Religionsfrieden. 1519 -1532. Karl V. und die Anfänge der Reformation. § 11. Die Wahl Karls V. 1519 war Kaiser Maximilian gestorben. Um die Krone des deutschen Reiches bewarben sich zwei fremde Fürsten: König Karl I. von Spanien und König Franz I. von Frankreich. Ersterer Karl v. war der Sohn Philipps von Burgund, der Enkel Maximilians, der Erbe der burgundischen, Habsburgischen und spanischen Lande, zu denen auch Neapel und Sizilien und die amerikanischen Kolonien gehörten; er war der Herr eines Reiches, in dem „die Sonne nicht unterging". In den Niederlanden war er geboren. Streng kirchlich erzogen, hielt er durchaus am alten Glauben fest. Er sprach nur gebrochen deutsch; ?uch sein Denken und Fühlen war nicht deutsch. Seine Interessen waren nicht die eines deutschen Fürsten, sondern die eines Weltherrschers. Das letzte Ziel seiner Staatskunst war, dem Hause Habsburg eine beherrschende Machtstellung in Europa zu erwerben. Immerhin stand Karl Deutschland näher als der Franzose; und so wurde er denn, nachdem Friedrich der Weise die Krone abgelehnt hatte, von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt und im Jahre 1520 zu Aachen gekrönt. So erhielt Deutschland in einem der entscheidungsreichsten Augenblicke seiner Geschichte einen Fremden zum Herrscher. § 12. Der Reichstag zu Worms. Seinen ersten Reichstag hielt der junge Kaiser in Worms ab, und hier tarn neben mancherlei politischen

4. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 17

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karls V. Sdrge mit Franz I. von Frankreich: die Erwerbung Mhmens »nd Ungarns. 17 Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich; die Erwerbung Böhmens und Ullgarns. § 18. Karls Y. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl Y. Der erst-mit Franz I. von Frankreich führte, handelte es sich besonders um die toc9" Herrschaft über Italien, zumal Über Mailand, das deutsches Neichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wnrde mit wechselndem (Müde gefochten; do wurde Franz in der Schlacht Schlacht be, bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nadj *üma' Madrid geführt. Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfüllen versprad). Aber er hielt ihn nicht, sondern sd)loß sofort nach seiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bündnis mit mehreren italienisd)en Negierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge über Karls wachsende Madjt in Italien war und für seinen Kirdjenftcmt fürchtete So begann ein zweiter Krieg. Dessen denkwürdigstes Ereignis ist es,Der zweite ba)3 die deutschen Landsknechte im kaiserlichen Heere, erbittert über die Suc8' säumige Soldzahlnng und in offener Empörung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Nom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewährten Führer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spieße; in der Erregnng traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, der zu Karl übergegangen war und das Heer befehligte, tat den Empörten den Willen und führte sie vor Nom. Bei der Bestürmung wurde er Erstürmung selbst tödlich getroffen; aber die Mauern wurden erstiegen, und während m°‘nä' der Papst in der Engelsburg eine Zusludjt gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plündernd und die kirchlichen Einrichtungen verhöhnend, wochenlang in der ewigen Stadt. Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzidjt. Auch mit dem Papst versöhnte sid) der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und ließ sich dort von ihm zum Kaiser krönen; er ist der letzte deutsdje Kaiser, der seine Karls Kaiser. Krone von einem Papste erhalten hat. immun. § 19. Die Türkengefahr und die Erwerbung Böhmens und Ungarns durch das Haus Haböliurg. In jener Zeit erschienen die Türken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Suleiman der Prächtige fiel im Jahre 1526 über Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Böhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Badje. Der Erbe seiner Länder war Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Iv. 11. Aufl. 2

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 79

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die ersten beiden Schlesischen Kriege. 79 fürften trotz des von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrags von dem Kaiser eingezogen worden waren (vgl. § 67). So fiel denn Friedrich in Schlesien ein und besetzte schnell fast das ganze Land, wo er besonders von den protestantischen Einwohnern mit Freuden aufgenommen wurde. Durch den Sieg bei Mollwitz (unweit Brieg) behauptete er seine Er-oberung. 174i- Indessen brach der österreichische Erbfolgekrieg aus. Unterstützt von Frankreich, eroberte Karl Albert von Bayern Böhmen. In dieser Not wandte sich Maria Theresia, der von den auswärtigen Mächten nur England Beistand, an die Ungarn; ihren kleinen Sohn Joseph auf dem Arme, erschien sie im Reichstag zu Preßburg. Bald trat ein Umschwung ein. Zwar wurde der Kurfürst von Bayern zu Beginn des Jahres 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gewählt, und so Karlvu. siel zum ersten Male wieder seit dreihundert Jahren die deutsche Krone an 1742 ~ 1745, einen Fürsten, der nicht dem Hause Habsburg entstammte; aber inzwischen besetzten die Truppen Maria Theresias seine Hauptstadt München. Weniger glücklich fochten die Österreicher gegen die Preußen. Da entschloß sich Maria Theresia, um sich dieses Gegners zu entledigen, 1742“" zum Frieden. In Breslau wurde er abgeschlossen; sie trat Schlesien (außer Troppau und Jägerndors) und die Grasschaft Glatz an Preußen ab- Der preußische Staat wuchs dadurch um fast ein Drittel des bisherigen Bestandes; ein reiches, im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert durch die deutsche Einwanderung den Slaven abgewonnenes Land, wo der Boden fruchtbar war, wo seit alters die Leineweberei blühte, mit der wichtigen Wasserstraße der Oder und der großen Handelsstadt Breslau war gewonnen worden. Zwei Jahre später fiel infolge eines älteren Vertrages Ostfriesland an Preußen, das so auch an der Nordsee festen d-sland. Fuß faßte. § 84. Der zweite Schlesische Krieg 1744—1745. Seit dem Friedens-1744-1745. schluß mit Preußen machten die österreichischen Waffen immer weitere Fortschritte; der deutsche Kaiser, aus seinen Erblonden vertrieben, befand sich in einer traurigen Lage; er war völlig abhängig von den Franzosen. Friedrich war überzeugt, daß Maria Theresia daran denke, nach Besiegung der Franzosen auch Schlesien wiederzuerobern. Da hielt er es einforr für besser, ihr zuvorzukommen. Er schloß ein Bündnis mit Lud- täx. wig Xv. von Frankreich und Überschritt im Sommer 1744 mit 8 0 0 0 0 1744’ Mann „kaiserlicher Hilfsvölker", wie er sie nannte, die böhmische Grenze. Aber dieses Unternehmen ging nicht glücklich bonstatten; durch Desertion

6. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 80

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Dar Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 — 1786. stark gelichtet, kam das Heer wieder in Schlesien an. Im darauf folgenden Winter starb Karl Yil; sein Sohn vertrug sich mit Maria Theresia und entsagte den Erbansprüchen auf österreichische Lande. Im Jahre 1745 brach Prinz Karl von Lothringen, Maria Theresias Schwager, mit einem österreichischen, durch sächsische Hilfstruppen verstärkten Heere über die Pässe der Sudeten nach Schlesien ein. Da ohenftiede-griff ihn der König bei dem Dorfe Hohenfriedeberg am Fuße des 1745. Gebirges an. In der Morgendämmerung kam es auf dem vielfach durch Gräben, Bäche und Teiche durchschnittenen Gelände zu einem harten und blutigen Kampfe; da wurde die Entscheidung durch den berühmten Reiterangriff des Generals von Geßler herbeigeführt, der mit dem Dragonerregiment Bayreuth, dem heutigen Kürassierregiment Königin, sechs Regimenter über den Haufen ritt, 2500 Gefangene machte und 66 Fahnen erbeutete. Der Feind ging nach Böhmen zurück. „Niemals haben die alten Römer etwas Glänzenderes getan", schrieb der König, „mit solchen Truppen würde man die ganze Welt bändigen." Keflelrdorf. Die letzte Schlacht des Krieges wurde im Dezember 1745 bei Kesselsdorf, westlich von Dresden, geschlagen, wo der alte Dessauer ein Friede von bedeutend stärkeres sächsisch-österreichisches Heer besiegte. Wenige Tage $i745n" später zog Friedrich als Sieger in Dresden ein und unterzeichnete hier den Frieden, in welchem Maria Theresia von neuem auf Schlesien ver-Franz I., zichtete. Dagegen erkannte der König ihren Gemahl Franz von Loth-1<6° ringen, Großherzog von Toskana, der inzwischen zum deutschen Kaiser gewählt worden war, als solchen-an. Franz I. ist der erste Kaiser aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Der österreichische Erbfolgekrieg dauerte noch bis zum Jahre Friede von 1748. In diesem Jahre wurde er durch den Frieden von Aachen beendigt. Afnrftoti J Die Friedens- § 85. Vorgeschichte und Ausbruch des Krieges. Als „der Große" mxt' begrüßt, war Friedrich nach Berlin zurückgekehrt; Preußen war zur Großmacht geworden. In rastloser Tätigkeit für die Landesverwaltung, für das Rechtswesen, für die Hebung der Volkswirtschaft und nicht zuletzt für die Landesverteidigung verflossen ihm die zehn Friedensjahre, die ihm geschenkt waren. Das königliche Kabinet war der Mittelpunkt des preußischen Staatswesens; dort liefen von allen Seiten die Berichte ein, von dort ergingen die Entscheidungen. Mitten in der geistvollen Geselligkeit. die der Monarch in seinem neuerbauten Lustschloß Sanssouci bei Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763.

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 98

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Geschichtliche Tabellen. 1545-1556 1546 1546 — 1547 1552 1555 1556 1556-1618 1588 1572 1689 C. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. Tod Martin Luthers zu Eis leben. Der Schmalkaldische Krieg. Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg. Übertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. Moritz erzwingt von Karl V. den Passauer Vertrag. — Metz. Toul und Verdun fallen an Frankreich. Moritz fällt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Der Augsburger Neligionsfriede. Abdankung Karls V. Mailand und die Niederlande gehen an Spanien über. Tod Karls in San Iuste. 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition, Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranten). Unabhängigkeitserklärung der 7 nördlichen Provinzen. Untergang der Armaba. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. Ermorbung der Hugenotten in der Bartholomäusnacht. Ermordung Heinrichs Iii., des letzten Königs ans dem Hanse Valois; Thronbesteigung Heinrichs Iv. (Bourbon). Das Edikt von Nantes. Ferdinand I. Maximilian Ii. Rudolf Ii.

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 20

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. Williger, herrischer, grausamer König. Dieser wünschte sich von seiner Gemahlin, einer spanischen Prinzessin, der Tante Karls V., zu scheiden, itm die Hofdame Anna Boleyn zu heirateu. Als diesem Wunsche der Papst seine Genehmigung versagte, verbot Heinrich der englischen Geistlichkeit, ferner mit ihm in Verkehr zu treten und ihm Gehorsam zu leisten, und machte sich selbst zum Oberhaupte der englischen Kirche, ohne indessen in Lehre und Kirchenversassnng weitere Änderungen zu treffen. Erst unter seinen Nachfolgern wurde auch in England die Reformation durchgeführt; die Königin Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und der Anna Boleyn, wurde ein Hort des Protestantismus. Calvin in Von großer Bedeutung wurde es ferner, daß in der Schweiz ein (Scnf' neuer Mittelpunkt der Reformation entstand. Johann Calvin, der aus dem nördlichen Frankreich stammte, setzte das Werk Zwinglis fort. In Genf gelangte er seit 1541 zu maßgebendem Einfluß, ordnete die kirchlichen Verhältnisse und führte in dieser wohlhabenden und genußsüchtigen Stadt eine äußerst strenge Kirchenzucht ein. Er war ein Mann von großer Schroffheit, ja Härte, rücksichtslos gegen anders Denkende; aber in seiner Schule erwuchsen glaubensstarke Männer, denen ihre religiöse Überzeugung das Höchste war, die, streng gegen sich wie gegen andere, ihr ganzes Leben nach den Vorschriften ihres Glaubens zu formen suchten, Männer, die kampfesfreudig und zuversichtlich auch in den Tod gingen. In Deutschland Ausbreitung wurde die Kurpfalz das wichtigste Land, das sich zum Calvinismus Calviilis^iius. bekannte, und der Heidelberger Katechismus die Bekenntnisschrift der deutschen Calvinisten oder, wie sie sich auch nannten, „Reformierten". Aber auch nach Frankreich, nach den Niederlanden, nach Schottland und England wurde die reformierte Lehre getragen. . § 23. Die Wiedertäufer in Münster. Während das Luthertum in Nord- und Süddeutschland Fortschritte machte, gewannen an einer Stelle auch die Schwarmgeister und Wiedertäufer eine verhängnisvolle Gewalt. Die Stadt Münster in Westfalen hatte den evangelischen Glauben angenommen; dann waren aber aus den benachbarten Niederlanden schwärmerische Anhänger jener Sekte eingewandert, hatten die Mehrheit im Rat gewonnen und ihre Macht dazu benutzt, um alle, die sich nicht zum zweiten Male taufen lassen wollten, aus den Toren zu treiben. An D-rwieder-ihrer Spitze standen Jan Matthys, ein Bäcker aus Haarlem, und tautest. 3sln Bockelson, ein früherer Schneider ans Leyden. Als der erstere im Kampfe gegen die Truppen des Bifchofs von Münster, der, von anderen Fürsten unterstützt, die Stadt belagerte, gefallen war, machte

9. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 28

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 -1648. der Maler der „Nachtwache" und der „Staalmeesters". Einige Jahrzehnte älter als er war Rubens, der in Antwerpen begraben liegt; er hat die „Kreuzabnahme" und zahllose andere biblische und mythologische Bilder geschaffen. Elisabeth. § 32. Elisabeth von England. Die Armada. Auf dem englischen Throne saß damals Elisabeth, Heinrichs Viii. Tochter, die dem Protestantismus anhing. Zu ihr floh, durch einen Aufstund aus ihrem protestantisch gewordenem Lande Vertrieben, die schöne, katholische Königin von Schottland, Maria Stuart, ihre Verwandte. Sie kam als Schntz-flehende; da sie aber als Großnichte Heinrichs Viii. einst auch ihrerseits auf den englischen Thron Anspruch erhoben hatte und den englischen Katholiken noch immer als die rechtmäßige Königin galt, sah Elisabeth in ihr eine Gegnerin und hielt sie in Haft. Neunzehn Jahre lang blieb Maria Stuart in Gefangenschaft; als man ihr dann nachwies, daß sie um einen Mordversuch gegen die Königin gewußt habe, ward sie vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Schon vorher hatte der Papst Elisabeth mit dem Banne belegt, und in dem katholischen, unterdrückten Irland war ein blutiger Ausstand gegen die englische Herrschaft ausgebrochen. Jetzt unternahm es Philipp von Spanien, Elisabeth vom Throne zu stoßen und England zugleich dem Katholizismus und seiner eigenen Herrschaft zu unterwerfen. Eine ge-Diearmada wältige Flotte, die unüberwindliche Armada, rüstete er im Jahre 1588 aus; aber schlecht geführt und dnrch die Angriffe der englischen Schiffe hart mitgenommen, wurde sie zum großen Teil vernichtet. Es war der furchtbarste Schlag, der Philipp Ii. getroffen hat; seitdem beginnt der Niedergang Spaniens. Aufblühen Dagegen schwang sich Englands Seemacht und Handel empor; Englands mq^renj) eg anfangs hinter Holland zurückstand, überflügelte es dieses Land seit der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Auch das geistige Leben Englands erblühte; ein Zeitgenosse Elisabeths ist der große Dramatiker William Shakespeare. Die Hl,ge- § 33. Die französischen Religionskriege. Auch in Frankreich hatte notten. kcr Calvinismus Fuß gefaßt. Hier war es besonders ein Teil des Adels und des gebildeten Bürgerstandes, der sich zu ihm bekannte; man nannte die Ealvinisten in Frankreich Hugenotten, d. H. Eidgenossen. An der Spitze der katholischen Partei stand die mächtige Familie Gnise, die unter den drei schwachen Söhnen König Heinrichs Ii., die einander auf dem Throne folgten, einen großen Einfluß ausübte. Mit der Niederinetze-lung einer Hugenottengemeinde in einem Dorfe der Champagne begann der

10. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 29

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation. 29 erste Religionskrieg. Diesem folgten immer neue Religionskriege; im Jahre 1572 führte der ruchlose Ehrgeiz der Königin-Mntter Katharina Medici und die Erbitterung der katholischen Partei zu dem furchtbaren Massenmorde der Hugenotten in der Bartholomäusnacht (24. August), D,e dem auch der ehrenhafte und tiefreligiöse Admiral Coliguy, einer der muurnach!. hugenottischen Führer, zum Opfer fiel. Frankreich litt schwer unter den lo7ri' Kämpfen und Verwüstungen. Auch als im Jahre 1589 König Heinrich Hl, 1589. der letzte männliche Sproß des Hauses Valois, ermordet wurde, war zunächst kein Ende des Bürgerkrieges abzusehen; denn Heinrich Bourbon, der gesetzliche Erbe der Krone, war Protestant, und die katholische Partei wollte, unterstützt von Philipp H., der auch Frankreich seinem Einfluß zu unterwerfen gedachte, keinen Ketzer auf dem Throne dulden. Da entschloß Heinrich rv. sich Heinrich zum katholischen Glauben überzutreten. „Paris ist eine Messe wert", soll er gesagt haben; die Hanptstadt öffnete ihm jetzt ihre Tore, die Gegner legten die Waffen nieder, und dem zerrütteten Lande wurde endlich der Friede wiedergegeben. Den Hugenotten aber gestand Heinrich Iv. durch das Edikt von Nantes freie Neligionsübung zu. Zu derselben Zeit starb Philipp Ii. Er hatte weder den Pro- Tod testantismus besiegen noch Spaniens Weltherrschaft begründen sönnen. ^titw§ Il Unter feinen Nachfolgern nahm der Verfall Spaniens zu. Schlecht verwaltet, nach außen ohnmächtig, büßte es die Großmachtstellung ein, zu der es durch Karl Y. erhoben worden war.. > Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation. § 34. Die Zeit Ferdinands L, Maximilians Ii. und Rudolfs H. Während im übrigen Europa die streitenden Mächte und Religions- Parteien sich bekämpften, herrschte in dieser Zeit in Deutschland ein nur selten gestörter Friede. Ferdinand I. war ernstlich bemüht, den Augs-^rmnnnb t. bnrger Religionsfrieden aufrecht zu erhalten. Sein Sohn und Nach; 1568 ""1064, folger Maximilian H. legte sogar eine ziemliche Hinneigung zum Pro- ml^asl£t5n testantismus an den Tag, so daß man eine Zeitlang- seinen Übertritt iöm -1576, erwartete. Der in Spanien erzogene, streng katholische Rudolf Ii. war^Rudou^ ein taten- und menschenscheuer, zum Trübsinn geneigter Fürst, der schwer Entschlüsse faßte und sich ungern mit politischen Dingen befaßte; am liebsten gab er sich in der Einsamkeit seinen Lieblingsstudien hin, der Astrologie, d. h. der Sterndeuterei, und der Alchymie (Chemie), durch die man u.a. die Kunst zu entdecken hoffte, Gold zu machen.
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