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Gegenden dem Boden entsteigenden ungesunden Dünste,
welche die Luft verpesten und namentlich in der
Campagna di Roma bösartige Fieber erzeugen.
Gebirge. — Die Gebirge Italiens sind, wie
schon angedeutet, die Alpen im N. und die Apeuninen
welche das Land von N. nach S. durchziehen. Die
größte Breite und Höhe erreicht der Apennin ungefähr
in der Mitte seiuer Länge, wo er in mehreren Ketten
und Gruppen das Hochland der Abruzzen bildet, und
dort im Gran Sasfo d'jtalia zu 2995 M. emporragt.
Flüsse. — Zum adriatischen Meere fließen:
Die Etsch, welche in den Tyroler Alpen entspringt;
der Po, der bedeutendste Fluß Italiens, welcher seine
Quellen in den cottischen Alpen hat.
Seine größten Zuflüsse sind links:
Der Te s si n o durch den Lago Maggiore, die A d d a
durch den Comersee und der M i n c i o, Abfluß des
Gardasees.
Zum tyrrheuischen Meere:
Der Arno und der Tiber, welche beide von den
Apenninen kommen.
Produkte. — Das Mineralreich liefert vor-
züglich Marmor, Eisen und Schwefel; das Pflanzen-
reich, Getreide, Mais, Reis, Baumwolle, Korkeichen,
Lorbeerbäume und Südfrüchte aller Art. Auch die
Seidenzucht wird stark betrieben, besonders berühmt
ist die piemontesische Seide.
Italien, welches vormals in mehrere Staaten zerfiel,
bildet seit 1871 ein einziges Königreich, mit 69 Pro-
vinzen (Verwaltungs-Bezirken).
Städte. — Rom (244,000 E.), am Tiber, seit
1871 Hauptstadt von Italien, Residenz des Papstes.
Unter den zahlreichen Denkmälern und Prachtgebäuden
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Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Gran_Sasfo Italiens Italien Rom Italien
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Ist die höchste Gewalt durch Volkswahl einer
oder mehreren Personen auf eine gewisse Zeit
übertragen, so heißt der Staat eine Republik oder
Freistaat.
Natürliche und Politische Grenzen.
Nach der Bevölkerung und Oberfläche wird die
Größe eines Staates bestimmt. Jeder Staat ist be-
grenzt durch die anstoßenden Nachbarländer oder durch
ein Meer.
Man unterscheidet politische und natürliche
Grenzen; diese letzteren werden durch Meere oder
Gebirge (manchmal auch durch Flüsse) gebildet.
Verkehr.
Alle gebildeten Völker verkehren mit einander durch
den Handel, sowohl mit Naturprodukten, als mit den
Erzeugnissen der Industrie.
Der Verkehr wird befördert durch
a) Straßen und Eisenbahnen;
b) die Schifffahrt auf den Flüssen, Kanälen 1 und
Meeren.
Europa.
9,850,000 Quadrat-Kilom. — 300,000,000 Einwohner 2.
Europa, der kleinste, aber wichtigste Welttheil,
bildet den westlichen Theil der alten Welt, und liegt
beinahe ganz in der nördlichen gemäßigten Zone
1 Kanäle sind von Menschen gegrabene Flüsse, welche ihr
Wasser von benachbarten Bächen oder Flüssen erhalten, und
dieselben mit einander verbinden. Einige Kanäle verbinden
zwei Meere (der Suez-Kanal).
2 Die Bevölkerung ist in runden Zahlen angegeben.
3 In Beziehung auf die klimatischen Verhältnisse theilt
man die Erde in fünf Zonen: die nördl. kalte, die
südl. kalte, die nördl. gemäßigte, die südl. gemäßigte und
die heiße Zone. (Siehe dritter Theil.)
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gehört vorherrschend der Form des Hochlandes an,
welches als zusammenhängende Gebirgsmasse gegen
W. meist steil in's Meer abfällt. Ganz verschieden ver-
hält sich der Abfall des Hochlandes gegen O.; hier senkt
es sich allmählich zum schmalen, unfruchtbaren bottni-
sehen Küstenstrich. Gegen S.-O. verflacht es sich in
die gothländische Ebene, welche den fruchtbarsten Theil
der Halbinsel einnimmt. Im westlichen Norwegen
dringen zahlreiche Meerbusen (Fjorde) mit schmalen
Armen bis an die hohen Gebirge. Die zerrissene Küste
ist mit vielen kleinern und größern Inseln umgeben.
Auch die Ostküste ist zerrissen und von zahllosen
Rissen, Scheren genannt, umlagert. Die nördlichen
Theile der Halbinsel haben strenge Winterkälte; die
südlichen Provinzen Schwedens haben gleiches Klima
mit Nord-Dentschland. Der Uebergang von Winter
zu Sommer geschieht außerordentlich schnell und die
durch die langen Tage gesteigerte Wärme bringt die
Vegetation bald zur Reife.
Gebirge. — Das skandinavische Gebirge, welches
sich von S. nach N. zieht, bildet keine eigentliche Kette,
sondern meist Gebirgsmassen mit Hochflächen, Fjelds
(Felder) genannt. Den südlichen Theil von Norwegen
bedecken die skandinavischen Alpen, deren Hochfelder
2000 M. übersteigen. Von diesem Hochlande geht in
nördlicher Richtung das Kjölengebirge aus und bildet
die Grenze zwischen Schweden und Norwegen.
Flüsse. — Naturgemäß fallen die meisten Flüsse,
Elf genannt, zur Ostsee ab, sind aber wegen ihrer
zahlreichen Klippen, Wasserfälle und Stromschnellen
wenig schiffbar. Die bedeutendsten derselben sind der
Dal-Elf (Thalfluß) und der Gotha-Elf.
Die gothländische Ebene ist von Seen ausgefüllt,
wovon der Wetter-, der Wener - und der Mälar-
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Seine Grenzen sind: Im N., das Eismeer; im
O., das uralische Gebirge, der Fluß Ural und das
kaspische Meer; im S>, der Kaukasus, das schwarze
Meer und die Türkei; im W., Oesterreich, Preußen,
die Ostsee und Schweden.
Bodenform und Klima. — Die Oberfläche
Rußlands besteht vorwiegend aus einer Ungeheuern
Tiefebene, die sarmatische Ebene genannt,
welche westlich von der Weichsel in die norddeutsche
übergeht. Diese Fläche wird nur von zerstreuten
Hügelzügen und breiten Landrücken unterbrochen.
Ueber den südlichen Theil, den Küsten des schwarzen
und kaspischen Meeres entlang erstrecken sich nner-
meßliche Steppen.
Das Klima muß natürlich in einem so ausgedehnten
Lande sehr verschieden sein. Während in Ta nrien
(Halbinsel Krim), Südfrüchte gedeihen und das Kameel
die südlichen Steppen durchzieht, während die mittle-
ren Provinzen Getreide im Ueberfluß hervorbringen,
erstarren die nördlichen Gegenden am weißen Meere
zur kalten Einöde, wo das Rennthier sich von dürf-
tigem Moose ernährt, und Hermeline und Eisbären
die Schneefelder durchziehen.
Gebirge. — Das innere Rußland hat keine
eigentlichen Gebirge aufzuweisen. Unter den so eben
erwähnten Hügelzügen bezeichnet man
1) Den Uralisch-baltischen Landrücken,
welcher von der Petschora-Quelle bis zur Wolga-
Quelle hinzieht; hier unter dem Namen Waldai-
Höhe und Wolchonskywald, eine Höhe von
325 M. erreicht, und dann mit geringer Senkung in
die norddeutsche Tiefebene übergeht.
2) Der uralisch-karpathische Landrücken,
welcher am Südende des Ural beginnt und sich
westwärts bis an die Karpathen erstreckt.
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