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1. Bilder vom Niederrhein - S. 125

1882 - Leipzig : Spamer
Erzbischof Hanno. 125 waren aus Köln entflohen und riefen Heinrich, der sich damals zu einem Zuge nach Ungarn rüstete, um Hülfe an. Dieser eilte aus Regensburg herbei, und nachdem er in Mainz das Pfingstfest gefeiert, kam er nach Köln und lud Hanno vor, um über sein Verhalten in jener Fehde Gericht zu halten. Doch konnte er dem Erzbischof nichts anhaben, da jene 690 selbst zu viel gefrevelt hatteu. Ja, als der König verlangte. Hanno solle ihnen die Rückkehr in die Stadt er- lauben, weigerte sich dieser entschieden, und Heinrich gab auf den Rath seiner Freunde nach, da seine augenblickliche Lage es ihm unmöglich machte, seinen Willen durchzusetzen. So schieden diese beiden Männer, um sich von da ab nicht mehr zu be- gegnen. Denn mit Hanno's Kraft war es seit jenem Aufstand vorbei, es ging mit ihm zu Ende. Sein geliebtes Köln hatte sich in Feindschaft von ihm ab- gewendet; darum sollte es auch seine Gebeine nicht haben. Nicht, wie er früher verordnet, in der Kirche Maria ad gradus wollte er beigesetzt sein, sondern in der von ihm gegründeten Abtei Siegburg. Vor seinem Tode aber verzieh er den Empörern, wie es heißt, infolge eines Traumes, in dem er sich in einer Versammlung der übrigen Bischöfe erblickte, angethan mit einem glänzend weißen Kleide. Auf der Brust aber hatte er einen großen, häßlichen Fleck, und der Bischof Arnulf von Worms bedeutete ihn, er möge diesen tilgen, denn er werde bald abberufen werden. Kurz darauf starb er und ward seinem Willen gemäß in Siegburg beigesetzt. Hanno's kirchliche Wirksamkeit zeigte sich nicht nur in der Bekämpfung der damals herrschenden Simonie und der Verbesserung der klösterlichen Zucht, sondern auch in der Verschönerung und Bereicherung der Kölner Kirchen, be- sonders des Domes St. Peter und der Kirche Maria ad gradus. Noch größere Wichtigkeit für die ganze Rheingegend hatte die Gründung nener Klöster. Von diesen Stiftungen ist die Abtei Siegburg die wichtigste. An die Er- Werbung von Siegburg knüpft sich eine gar traurige Geschichte. Der mächtige Pfalzgraf Heinrich verwüstete Hanno's Gebiet mit Feuer und Schwert, wes- halb dieser den Bann über ihn aussprach. Da ging Heinrich in sich, schenkte die Siegburg der Kirche St. Peter in Köln und ging in ein Kloster. Lange hielt er es aber darin nicht aus, da brach er wieder los, und die Verwüstung und Plünderung ging von Neuem au. Endlich scharten sich die Kölner und ihre Nachbarn zusammen. Vor ihnen zog sich der Pfalzgraf auf sein festes Schloß bei Kochem an der Mosel zurück. In einem Anfall von Tobsucht, woran er oft gelitten haben soll, erschlug er dort seine Gemahlin Adelheid und zeigte den schaudernden Feinden ihr abgeschlagenes Haupt. Damit war der Krieg zu Ende; denn das Licht des Geistes kehrte dem Unglücklichen nie wieder. Hanno verwandelte die Burg in ein Kloster, in das er zuerst Mönche aus der Gegend von Trier und später, als diese sich seiner strengen Ordnung nicht fügten, solche aus Oberitalien kommen ließ. Heinrich Iv. sowol wie Hanno und seine Nachfolger statteten die Abtei reichlich mit Gütern und Ge- rechtsamen aus, so daß sie in der Folge sehr mächtig wurde. Erst im Jahre 1803 ward sie aufgehoben, und später gründete der edle König Friedrich Wil- Helm Hi. auf ihr eine Irrenanstalt, die noch heute segensreich wirkt. — Doch kehren wir uach dieser geschichtlichen Episode zu den weiteren Schick- salen der Stadt Kaiserswerth zurück.

2. Bilder vom Niederrhein - S. 386

1882 - Leipzig : Spamer
386 Die Lenne, das mittlere und untere Ruhrthal, tritt. Ueberall hat hier die Romantik der Sage ihren poetischen Nimbus um die waldigen Höhen und Burgruinen gewoben; aus dem Wilzenberg weiß sie von den Hünen zu erzählen, am Teuselssteiu treibt der Fürst der Hölle sein Unwesen und in den Felsenlöchern Hansen die Berggeister (Hollen). Von Altenhunden treten wir in das reizende Thal von Bilstein, das eine Zeit lang den Grafen von der Mark gehörte, aber in der Soester Fehde von Kölnischen Lehnsmannen eingenommen ward. Bei Attendorn ergießt sich die vom Städtchen Olpe kommende Bigge in anmuthigeu Windungen in die Lenne. Auf dem benachbarten Schnellenberg, einem der schönsten Schlösser Westfalens, verlebte der Erzbischos Gebhard Truchseß von Waldburg mit der schönen Agnes von Mansseld heitere Tage weltlichen Glückes zum Aergeruiß der Attendorner, die ihn auf Bilstein belagert haben sollen. Dabei ward irrthümlich auf eine Katze, die sich am Erkerfenster zeigte und die man für den Truchseß hielt, mit dem Ausruf: „Kattenfillers" geschossen, ein Spottname, welchen noch heute die Attendorner tragen. Von der Sauerländer Spottsucht und Witzelei haben wir gelegentlich schon gesprochen. So spottet man bezüglich der Christlichkeit der Attendorner, „der einzige Christ im Städtlein sei der Jude Moses." Attendorn ward auch im Dreißigjährigen Kriege von den Schweden be- lagert, aber die Einwohner schleuderten den Feinden ihre Bienenkörbe an den Kopf, wodurch diese, übel zugerichtet, zum Verlassen des Platzes getrieben wurden. Zur Erinnerung an die glückliche Befreiung führen sie noch jährlich am Frohn- leichnamstag einen künstlich verschlungenen Waffentanz mit den, wie es heißt, von den Schweden erbeuteten Waffen auf. Doch schreibt sich dies wol nur daher, daß Attendorn einst durch seine Waffenindustrie berühmt war, die sich nach dem Dreißigjährigen Kriege nach Solingen verpflanzte. Die Lenne rauscht bei Gräfenbrück an einer wildromantischen Felswand vorbei, auf der einst die Poperburg stand. Ringsum gemahnen Trümmer zer- sallener Burgen an das verschollene Geschlecht der Vogte von Elspe. Nun scheint sich die Lenne, nachdem sie in den drei unvergleichlich reizenden Thälern der Aspe und Veischede ein wunderliebliches Rundbild gezeigt hat, gewisser- maßen zu sputen, „als könne sie nicht früh genug all ihre Märchen, Elementar- geheimniffe und Herrlichkeiten der fernen Ruhr erzählen, wie ein beschenktes Kind, das seiner Mutter seine Freude zu zeigen läuft. Da kommt von der linken Seite, unter dem freundlichen Bamenol mit seinen zwei alten Rittersitzen, die Bigge auf sie zugestürmt und schwatzt und gurgelt: aber unser Fluß rauscht weiter und hört sie nicht; er weiß ja, was sie zu erzählen hat, das sind Ge- schichten und Mären ans den Ruiuen, aus den Bergen und den Klüften, wie ihrer die Lenne viel fchönere kennt. Hat doch die Lenne gar einst den leib- hastigen Satanas über sich her nach Westfalen hineinfliegen sehen, einen Sack voller Adeligen unter dem Arm. fo voll, daß über der Mar! und dem Hellweg einzelne herauspurzeln, über dem Münsterlande aber der Sack birst und sie alle herunterfallen, die von Schlüngel, von Schade, de Gryper (Greifer), de Byter (Beißer), bat Strick, de Pepersack (Pfeffersack). Waschpenning. Springinsleben oder Ziegenbart, Supetut (Sausaus), de Onbescheydene. Springerus Rodeustert (Rothschwanz), Schnapümme, Schudüwel, de Duiwel, Jagetho, Packstroh und wie alle die Ehrennamen heißen, welche die Naivetät des 14. Jahrhunderts für seine ritterlichen Beherrscher und Dränger erfand."
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