Majores Domuö der Franken. Z89
franken. — Siegbert» Sohn, Dagobert Iii wurde von
seinem Oberhofmeister Grimoald nach Irland geführt und
dieser setzte dagegen seinen eigenen Sohn auf den Thron.
Aber Klodwig nahm diesen gefangen und vereinigte
Austrasien mit seinem Reiche. Seine Sühne, Klotar Iii
und Childerich theilten jedoch wieder.
Iv. Klotar Iii starb ohne Sohn. Sein Major
Domu- Ebroin wollte zwar dessen jüngsten Bruder
*) Jeder von diesen fränkischen Königen hatte seinen Ma-
jor D om us (Oberhofmeistcr, oder Oberstatthaltcr)
dem sie die Anführung des Kricgsheers, die Besorgung
ihres Haus - oder Hofwesens und oft die ganze Regie-
rung überließen, anfänglich freiwillig, weil es Sitte
war, in der Folge, gezwungen. Außer dem Major
Domus gehörten zu den vornehmsten Haus - oder Hof-
bedienten: der Ober - oder Erzkanzler, der gewöhn-
lich ein Geistlicher und zugleich Erzkaplan war; der
Pfalzgraf, oder Hofrichter; der Seneschall oder
Erztruchseß, dem die Verwaltung der königlichen
Güter, die Besorgung der Küche und Tafel anvertrauet
war; der Erzmarschall, oder Constabel; der Erz-
kämmerer und der Erzschenk. Die Provinzen wurden
durch Herzöge verwaltet, denen Grafen und Centrichter
beigeordnet waren. Alle diese Staatödiener erwarben
durch die Schwäche ihrer Könige Gewalt und maßten
es sich endlich an, ihre Könige ein - und abzusetzcn.
Ueber alle erhoben sich die Major es Domus. Weil
diese Stelle so viel Ansehn gab; so wurde sie von vielen
gesucht und einige Mächtige zwangen sich ihren Köni-
gen mit Gewalt zu Majores Domus auf.
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390 Pipin v. Herstall wird Major Domus.
Theodorich auf den Thron heben; aber die übrigen
Großen des Reichs zogen den altern Bruder, Ehilde,
rich, König von Australien vor. Theodorich und Ebrojn
mußten Mönche werden und Childs rich wurde nun
König aller Franken. — Aber er war nicht fä-
hig, sich zu behaupten. Er wurde abgesetzt und getödtet.
(673.) Starc seines Sohns wurde Theodorich wieder
aus dem Kloster hervorgezogen und auf den Thron ge-
hoben.
V. Mit dieser Revolution waren die Austrasier
nicht zufrieden. Sie widersetzten sich unter der Anführung
Pipin's von Her st all, eines sächsischen Edlen. —
Pipin besaß Muth und Klugheit. Er besiegte die Neu-
strier (687) und zwang den König Theodorich, ihn zum
Major Domuü anzunehmen, ihm die Schatzkammer, die
Anführung des Heers und endlich die ganze Regierung
anzuvertrauen. — Nun nannte er sich Herzog und
Fürst der Franken; nichts fehlte ihm als der königli-
che Titel. — Da er jedoch, ohne diesen, alle Gewalt in
feinen Händen hatte, so ließ er es noch geschehen, daß die
Franken, nach Theodorich« Lode, aus Merowichs Ge-
schlechts, den Klodwig, Childebert und Dagobert zu Kö-
nigen wählten. Alle drei starben jung, Pipin herrschte
in ihrem Namen und wußte sich'die Zuneigung der Fran-
ken zu erwerben. Ec stellte die Volksversammlungen (die
Marz selb er) wieder her, sorgte für gute Verwaltung
der Gerechtigkeit und ehrte die Priester- —
vi. Als Pipin sterben wollte, beging er auf An-
trieb feiner Gemahlin Plektrud den Fehler, daß er statt
seines Sohns, Karl Martell, seinen unmündigen En-
kel Theudbald zu seinem Nachfolger einsetzte. Hierdurch
entstanden Unruhen. Die Neustrier suchten sich überhaupt
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Extrahierte Personennamen: Childs Major_Domuü Merowichs Karl_Martell Karl
Herrschaft der Gothen in Spanien. 431
gegen den König der Franken Klodwig I. Darauf ent,
standen Slretligksiten wegen der Thronfolge und wegen
der Religion, indem der größte Theil der Gothen die
Lehrmeynung des berühmten Arius annahm, also in
Christo nur eine Natur, die menschliche, erkannte. —
Diese Uneinigkeiten benutzten die Franken und entrissen
den Gothen die gallischen Provinzen. Endlich stellte der
gothische König Leowigild (567) die innere Ruhe wie,
der her, trieb die Römer vollends aus Spanien und fing
auch an, die Macht der Großen seines Reich«, der Grafen,
Herzöge and Bischöfe, einzuschränken. Sein Sohn, R ek,
kared wandte sich zur katholischen Kirche. Seit dieser
Zeitbemächtigten sich die Geistlichen aller Macht im gvlhischen
Reiche. König Suintilla (621) wollte ihre Gewalt
wieder einschranken, er wurde aber durch eine Versamm,
lung der Bischöfe zu Toledo abgesetzt. Dessen Nachfol,
ger waren von der Geistlichkeit und den Vasallen noch
noch mehr abhängig. — Während der Regierung des
Königs Wttiza (70») drangen die muhamevanischen
Araber (Sarazenen) auf der Küste von Afrika vor und
bedroheten Spanien. — Nach seinem Tode bemächtigte
sich Roderich von Kordova der Krone. Aber Wiliza'r
Söhne, Evan und Srsebut, nebst dem Erzbischof von Se-
villa, Oppaö und dem Graf Julian, den Roderich we-
gen seiner Tochter beleidigt hatte, riefen, um den Rode-
r i ch wieder vom Throne zu stoßen, die Sarazenen nach
Spanien. (710.) Sie kamen unter der Anführung ihres
Emirs Ta rek, (oder Tarif), besiegten den König Rods-
rich bei Xercs, blieben aber darauf selbst im Lande und
machten Spanien zu einer Provinz der Kalifen.
Bei diesem Vorfälle flohen viele Gothen au« dem
südlichen Spanien in die Gebirge des nördlichen Theils,
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392 Der M. D. Pipin wird König d. Franken.
verachteten hingegen ihre thatenlosen Könige, die sich dem
Müssiggange ergaben, und sich nicht sehen ließen, als wenn
sie auf ihren, mit Ochsen bespannten Wagen in den Gaffender
Stadl herumgefahren wurden. Alle diese Umstande benützte
Pipin, um endlich die Absicht seines Geschlechts, den Thron
der Franken einzunehmen, zu erreichen. Besonders bewarb
er sich um die Gunst der Geistlichen und es gelang ihm,
den damals höchst g-schatzren Erzbischof Bonifacius
(Winfried) zu gewinnen. Durch diesen ließ er den Papst
Zacharias fragen: ob es nicht bester wäre, daß der, wel-
cher dis Regierung des Reichs besorge, König sei, als ein
Prinz ohne Verstand und Ansehen ? — Der Papst freuete
sich, Gelegenheit zu erhalten, die Freundschaft des gewal-
tigen Major Domus zu verdienen, um dessen Beistand ge-
gen die Longobarden gebrauchen zu können. Seine
Antwort war, wie sie Pipin wünschte. — Dieser legte
nun die Meynung des Papstes den Großen frcd Reichs,
besonders der Geistlichkeit, vor. Dadurch wurde ihr Ge,
wissen beruhigt und sie ernannten Pipin zum König der
Franken. — Childerich und dessen Sohn Theuderich muß-
ten Mönche werden. (752)
Unterdessen hatten die Longobarden dem Erarchat
der Griechen in Italien ein Ende gemacht und Rom zur
Unterwerfung aufgefordert. In dieser Noch eilte der Papst
nach Frankreich und flehete um Hülfe- Pipin ließ sich
vom Papste krönen, nahm den Titel eines römischen Pa-
triciers an, ging mit einem Heere nach Italien und zwang
den König der Longobarden, Aistulf, das Exarchat der rö-
mischen Kirche zu überlassen. — Darauf setzte er den
Krieg gegen die Sachsen fort und nöthigte sie, einen
jährlichen Tribut von 300 Pferden zu versprechen. Nun
verbreitete sich sein Ruhm durch ganz Europa. Er wurde
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Herrschaft der Araber in Spanien.
433
dova die Hauptstadt war. (762) Ihn folgte sein Sohn
Ha sch am und darauf dessen Sohn Abulhasi al Hak-
kam-
Hl. Die Regierung dieser Araber war sehr milde.
Sie ließen die Gothen ruhig im Lande wohnen, schafften
das Feudalwesen ab, nahmen geringe Abgaben und ver-
statteten die Uebung der christlichen Religion. Ueberdieß
brachten sie Gewerbe und Handel empor, verbreiteten Kul-
tur und Geschmack an den Wissenschaften, trieben besonders
Arzneikunde und Mathematik, legten Schulen und Biblio-
theken an und haben durch Ueberfetzung der Schriften al-
ter Griechen und Römer zur Erhaltung und Wiederaufle-
den der Wissenschaften beigetragen.
Iv. Aber bald rissen auch Uneinigkeiten unter ihnen
ein. Die Statthalter der einzelnen Provinzen und Städte
entzogen sich nach und nach der Oberherrschaft der Emire
zu Kordova und stifteten besondre Reiche, z. B. Sara-
gossa, Iaen, Toledo, Murcia, Sevilia, Almena, Mal-
lorka u. a. m.
V. Die Christen im nördlichen Theile Spanien« be-
nutzten diese Uneinigkeiten der Araber. Sie griffen die einzeln
arabischen Staaten an und vernichteten einen nach dem
andern. Als aber der König von Kastilien, Alfons Vi,
auch den arabischen König von Kordova anfiel, rief dieser
die Morabethuns (Moraviden), eine arabische Völ-
kerschaft, welche unter ihrem Anführer Josef Tasfin Ma-
rokko, (1069), gestiftet hatte und durch ihre Eroberungen
in Mauritanien in der Folge den Namen Mauren (Moh.
ren) erhielt, zu Hülfe. Sie kamen und besiegten die Chri-
sten bei Zelava, (1087), blieben aber auch im Lande und
stifteten darin verschiedene moh rische Staaten. Als diese
Mohren in der Folge gleichfalls von den Christen bedrängt
28
V, (;
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B
394 Die Karolinger. Entstehung Frankreichs.
dagegen mildere Sitten zu empfehlen und eine bessere Ger
rea,tigkiitkflege eirzusübren. Er schrankte die Anzahl und
die Gewalt der Herzoge ein und setzte dagegen mehr
Grasen an. — Sechs Jahre vor seinem Tode, der 814
erfolgte, »heilte er sein Reich unter seine drei Söhne,
Karl, Pipin und Ludwig. Da aber Karl und Pj,
pin vor ihm starben; so er Parte er Ludwig Zum Nach,
folger und verordnete, daß Pipin'« Sohn, Bernhard,
unter Ludwigs Oberherrschaft, König von Italien seyn
sollte.
Zweites Kapitel.
b) Karolingische Könige in Frankreich.
§ud wig I, (der Fromme, auch der Gute und Schwache
zubenamt) besaß die Fähigkeiten nicht, da« vom Vater
ererbte Reich zu befestigen- Er theilte es dreifach unter
feine Sohne und Enkel. Darüber entstanden zerrüttende
Kriege, auch noch nach seinem Tode, zwischen seinen Söh,
nen, Lothar, Ludwig, Karl und Enkeln. Nach vie,
lem Blutvergießen machten endlich die Stande de« Reich«
eine Theilung zu Verdun. (84;.)
1) Lothar erhielt die Kaiserwürde und Italien nebst
dem Lande, da« sich zwischen dem Rhein und der Rhone
bi« an die Nordsee erstreckte.
2) Ludwig erhielt Deutschland also auch Böhmen
nebst den Eroberungen in Ungarn.
z) Karl, der Kahle, bekam da« an der westlü
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig Ludwig Bernhard Ludwigs Ludwigs Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Italien Frankreich Italien Rhein Rhone Nordsee Deutschland Ungarn
Navarra
435
Staat, der anfangs nur eine Grafschaft war und größten-
theils unter dem Schutze und Oberherrschaft der fränkischen
Könige stand.— Garsias Lnnikus (868) vermehrte
diesen Staat durch seine Vermählung mit der Tochter de»
Grafen Fortun von Arragonien. Einer seiner Nachfolger,
Sanctius Major (Sancho, der altere oder d. Große) er,
warb durch seine Gemahlin auch Kastilien und vereinigte
sogar alle christliche Königreiche in Spanien unter sich,
(lozs.) Aber seine vier Söhne theilten wieder. Gar-
sia» bekam Navarra.
b) Des letzten Königs aus diesem Stamme, San-
cho Vh, Schwester, Bianka, brachte Navarra auf ihren,
mit dem Grafen von Champagne erzeugten Sohn,
Theobald. (12^4.) Al» dessen männliche Nachkommen
ausfiarben; so brachte die Erbin, Johanna, Navarra an
ihren Gemahl, Philipp I. König von Fran kreich. (12z;)
Darauf kam es durch Königs Ludwig», Hütin, oder des
Zänkers Tochter, Johanna, an den Grafen Philipp von
Evreux, (1328.) Als dessen Geschlecht sich endigte; so
brachte die übriggebliebene Erbin, Blanka, dieses König-
reich an ihren Gemahl, Johann Ii, König von Arrago-
nien. Da aber der aus dieser Ehe erzeugte Prinz früh
starb, fiel es an Eleonore, aus Blanka's erster Ehe, und
zwar an deren Enkel, Franz, Grafen von Foix und Für-
sten von Bearn, und da auch dieser bald starb, kam es an
dessen Schwester,Katharine, die mit dem Grafen Johann
von Alb re t vermählt war.
e) Weil sich König Johann mit Ludwig Xii von
Frankreich zum Kriege in Italien verband, so lhat ihn der
Papst in den Bann. König Ferdinand, der Kathol. über,
nahm die Execution, entriß ihm den an der westlichen
Seite der Pyrenäen liegenden Theil (Obervavarra) und
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Extrahierte Personennamen: Garsias_Lnnikus Sancho Bianka Theobald Johanna Philipp_I. Fran Johanna Philipp_von
Evreux Philipp Blanka Johann_Ii Johann Eleonore Franz Franz Foix Johann
von_Alb Johann König_Johann Johann Ludwig_Xii_von
Frankreich Ludwig Ferdinand
Karl, der Einfältige.
Aber er war nicht fähig, diese« Reich zu regieren. Die
Großen suchten sich unabhängig und in ihren Aemtern
und Würden erblich zu machen. Die unterjochten Völker
strebten, sich von der Herrschaft der Franken loszureißen;
dis Normannen verwüsteten die Küsten und belager-
ten sogar Paris. Endlich erhob sich Arnulf, Karlmann«
außerehelicher Sohn, also Ludwigs, de« Deutschen, Enkel,
ließ sich (88?) zum König der Deutschen wählen und setzte
Karin den Dicken ab.
Iii. Nun hätte Karl, der Einfältige, als König
in Frankreich folgen sotten : aber ein Theil der Stände wählte,
statt seiner, den Graf Odo (Otto), welcher von müt-
terlicher Seite von Karl d. Gr. abstammte. Karl machte
ihm jedoch mit Hülfe des deutschen König« Arnulf« die
Krone streitig und wurde endlich auch nach Odo's Tode,
( 898 ) von einem andern Theile der Stände anerkannt.
Aber er mußte dis Gunst derselben immer mit neuen Scheu-
kungen und Abtretungen königlicher Vorrechte erkaufen.
Endlich blieb ihm nichls, als die Städte Rheims und
Laon übrig. — Unterdessen setzten sich die Norman-
nen im nördlichen Frankreich fest. Ihr Anführer, Rollo,
zwang endlich den König, ihm alle« Land zwischen der
Seine, Eure und dem Meere, als ein Lehn, einzuräumen.
(912.) Rollo strftete also das Herzogthum Norman-
die und nahm den chrrstl. Glauben an.
Iv. Nach Odo'« Tode brachte dessen Bruder, Graf
Robert, eitlen Theil der Großen auf feine Seite und
ließ sich zum König wählen. Aber Karl, d. Einfältige über-
fiel ihn bei Soisson«, wo Robert getödtet wurde. Den-
noch erhob Robert« Partei den Herzog von Burgund, Ru-
dolf, auf dem Thron (92;.) Karl suchte nun zwar Hülfe
bei dem König von Deutschland, Heinrich, dem Finkler;
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Arnulf Ludwigs Karin Karl Karl Otto Karl_d Karl Karl Karl Rollo Rollo Robert Karl Karl Robert Karl Karl Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Rheims Laon Frankreich Burgund Deutschland
Kastilien.
437
4) Kastilien.
Bei dem Eindringen der Araber entstand eine chrifil.
Grafschaft zu Burgoe unter der Oberherrschaft der Kö-
ntge von Leon. Graf Ferdinand Gonzalez machte
sich unabhängig. (985.) Dessen Nachfolger nahmen den
Königstitel an. K. Sanctius major, welcher (ioz;)
alle christl. Reiche in Spanien vereinigte, legte sich sogar
den Kaisertitel bei, den ihm aber der römisch-deut-
sche Kaiser,- Heinrich Iii, absprach. Als seine vier Söhne
theilten, bekam Ferdinand I, Kastilien und Leon. Dessen
Nachkommen machten zwar neue Theilungen; aber endlich
vereinigte K. Ferdinand Iii, Kastilien und Leon auf
immer, (1217), entriß auch den Arabern Korduba, Mur-
cia, Jaen, Sevilla, Kadix und machte selbst Granada
zinsbar. — Sein Sohn, Alfons X der Weise, (1252)
ein bekannter Freund der Wissenschaften, wurde von
einigen Kurfürsten zum deutschen Kaiser gewählt; er
lehnte zwar die Ehre nicht ab, kam aber nicht nach
dem unruhigen Deutschland. Sein Großenkel, Al-
fons Xi besiegte die Mauren bei Tariffa. (i;i2.) Des-
sen Sohn, Peter, der Grausame, wurde wegen seines
gewalrthatigen Verfahrens von den Standen der Krone
verlustig erklärt, und dagegen sein Halbbruder, Heinrich,
der Bastard, auf den Thron gehoben. Peter floh zu den
Engländern in Frankreich und drang mit deren Beistände
wieder ein, wurde aber endlich von Heinrich erstochen. (1369.)
Heinrich behauptete nun auch den Thron gegen den K.
Ferdinand v. Portugal, welcher wegen seiner Großmutter
nähere Ansprüche zu haben glaubte. — Als aber sein
Sohn, Johann I, nach Ferdinands Absterben, als des-
sen Schwiegersohn, in Portugal folgen wollte, so wählten
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Extrahierte Personennamen: Leon Ferdinand_Gonzalez Ferdinand Heinrich_Iii Heinrich Ferdinand_I Ferdinand Ferdinand_Iii Ferdinand Korduba Alfons Peter Heinrich Heinrich Peter Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Ferdinand_v Ferdinand Johann_I Johann Ferdinands
Extrahierte Ortsnamen: Kastilien Kastilien Spanien Kastilien Kastilien Jaen Sevilla Kadix Granada Deutschland Frankreich Portugal Ferdinands Portugal
398
Hugo Kapct, wird König
Hugo, mit dem Zunamen Kap et, folgte ihm, als Graf
von Paris und Orleans, als Herzog der Franken, Vor-
mund des Königs und Regent des Reichs. Der Schatten-
könig Lothar starb (986) — 2hm folgte fein Sohn,
Ludwig V, derunthätige (der Trage) gleichfalls
unter der Vormundschaft Hugo Kapets, starb aber
schon nach 16 Monaten und mit ihm endigte sich die Re-
gierung der Nachkommen Karls d. Gr. oder der Karolin-
ger in Frankreich.
O Kapetingische Könige in Frankreich.
Herzog Karl von Lothringen, Karls des Kahlen Groß-
enkel, übrig, allein er war ohne Fähigkeiten und nicht
beliebt. Hugo hingegen war mächtig und klug und wußte
es einzuleiten, daß er von den Ständen des Reichs auf
ihrer Versammlung zu Noyon zum König gewählt und
darauf zu Rheims gekrönt wurde, zumal da Karl sich
nicht meldete und nicht in Vorschlag gebracht wurde. —
Sechs Monate nachher ließ er auch seinen Sohn Robert
zum Mitregenten erklären. Nun wollte rhn zwar Karl
die Krone seiner Vater entreißen, wurde jedoch er,
griffen, und mußte im Gefangnrß zu Orleans sterben. —
Aber Hugo Kapet mußte seine Erhebung von den Großen
Drittes Kapitel,
(l. Die Kapetingische Linie.)
! t, (987.) Noch war zwar ein Karolinger/
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Extrahierte Personennamen: Hugo_Kapct Hugo Lothar Ludwig_V Ludwig Hugo_Kapets Karls Karl_von_Lothringen Karl Karls Hugo Karl Karl Robert Karl Karl Hugo_Kapet
Extrahierte Ortsnamen: Paris Karls Frankreich Frankreich Karls Rheims