Niederlassungen der Holländer und Engländer.
7
giesische Herrschaft in Ostindien, deren Mittelpunkt Goa war; die
Flotten der Portugiesen beherrschten alle Meere von Westafrika bis
zur Südsee. Bald dehnteu sie ihre Besitzungen sogar bis an die
Küste von China aus, wo sie Macao eingeräumt erhielten, und von
hier wies ein Sturm ihnen den Weg nach Japan, dessen Häfen zur
Einführung europäischer und indischer Waaren bereitwillig geöffnet
wurden. Diese Blüte ihres Handels erhielt sich, bis (1602) die
Holländer sich in Ostindien ansiedelten. — Brasilien, welches
Cabral auf der Fahrt nach Ostindien durch eine westliche Abwei-
chung zufällig aufgefunden hatte (1500), wurde erst später (um 1550)
colonisirt.
3. Niederlassungen und Eroberungen der hollän-
dischen Compagnien. Als die Spanier durch die Eroberung
Portugals (1580) auch Herren der portugiesischen Niederlassungen
geworden waren und den von spanischer Herrschaft abgesallenen
Holländern den Zwischenhandel mit ostindischen Waaren (von Lissa-
von aus) untersagt hatten, gingen diese selbst nach Ostindien, ver-
mieden aber Anfangs die Niederlassungen der Portugiesen und lan-
deten auf Java. Eine von den Generalstaaten (1602) privilegirte
ostindische Compagnie erhielt nicht nur das Monopol des hol-'
ländischen Handels jenseits des Caps und der Magellanstraße,
sondern auch die Hoheitsrechte über die künftigen Eroberungen und
Niederlassungen in Indien. Batavia ward der Sitz des General-
gouverueurs und der Mittelpunkt des indischen Berkehrs nach Europa.
Bald aber verdrängten sie auch die Portugieseu aus den indischen
Gewässern, sie nahmen ihnen die Molukken, Malacca, Ceylon, Cele-
des, vertrieben sie aus Japan, verfolgten sie zuletzt auch auf der
Küste von Malabar und entrissen ihnen hier die wichtigsten Plätze.
Borneo kam erst viel später (1747) hinzu. — Auch für den west-
indischen Handel ward eine Compagnie privilegirt.
4. Vergebens suchte man von England aus eine nördliche
Durchfahrt nach Ostindien: Davis eine nordwestliche und Hudson
eine nordöstliche. — Die Königin Elisabeth gab 1600 einer Gesell-
schaft Londoner Kaufleute ein ausschließliches Privilegium für den
Handel nach Ostindien. Diese stiftete einige Niederlassungen auf
Malabar und Coromandel, später auch auf den indischen Inseln.
Gleichzeitig übernahmen zwei andere englische Gesellschaften den An-
bau der Küste von Nordamerika, während auch
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Davis
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Westafrika China Macao Japan Ostindien Brasilien Ostindien Portugals Ostindien Indien Europa Malacca Ceylon Japan Borneo England Ostindien Ostindien Nordamerika
Theilung der spanischen Monarchie. Der nordische Krieg. 63
die Wiedervereinigung der österreichischen Länder mit der spanischen
Monarchie auch nicht wünschten, Frieden zu Utrecht 1713: Philipp
V. ward als König von Spanien und dessen europäischen Besitzun-
gen anerkannt unter der Bedingung, daß die Kronen Frankreichs und
Spaniens nie vereinigt würden, England erhielt von Spanien Gi-
braltar (und Minorka); Preußen gewann Obergeldern und die all-
gemeine Anerkennung seiner neuen Königswürde, Savoyen bekam
Sicilien als Königreich, welches es bald darauf gegen Sardiuieu
vertauschte. Der Kaiser trat diesem Frieden zu Nastadt 1714 bei
und erhielt die spanischen Nebenländer: die Niederlande, Neapel,
Mailand und Sardinien, die Kurfürsten von Baiern und Köln wur-
den wieder in ihre Würden eingesetzt. Dieser von Eugen unterhan-
delte Friede wurde von demselben in Baden im Aargau auch für
das deutsche Reich vollzogen.
8- 20.
Der nordische Krieg 1700—1721.
August, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, verband
sich mit Rußland und Dänemark, die Jugend Karl's Xii. zu benutzen,
um ihn zur Rückgabe aller Länder, welche Schweden den Russen,
Polen und Dänen entrissen hatte, zu zwingen.
1) Der dänische Krieg (1700). Der Krieg begann mit
einem Einfalle der Dänen in Schleswig (welches dem Schwager
Karl's Xii., dem Herzoge von Holstein-Gottorp, gehörte) und der
Sachsen in Liefland. Der junge König wandte sich zuerst gegen die
Dänen und nöthigte sie durch eine kühne Landung auf Seeland dem
Bündnisse gegen Schweden zu entsagen (und dem Herzoge von Hol-
stein-Gottorp alles Eroberte zurückzugeben). Aber zu derselben Zeit
trat auch der Czar als dritter Feind gegen ihn auf.
2) Der russisch-sächsische Krieg (1700—1706). Peter
zog mit einem großen Heere dem in Liefland eingerückten Polenkönige
zu Hülfe und belagerte Narva in Jngermannland, aber Karl ent-
setzte durch einen glänzenden Sieg (1700) über das mehrfach zahl-
reichere russische Belagerungsheer diese Stadt, vertrieb auch die
Sachsen aus Liefland, drang siegreich in Polen ein, wies alle Frie-
densanträge ab und zwang die Polen, August Ii. abzusetzen und deir
ihm ergebenen Woiwoden Stanislaus Leszinsky zu wählen
(1704), dem er auch durch neue Siege über die Sachsen allgemeine
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Philipp
V. Philipp
V. Eugen Eugen August Holstein-Gottorp Karl_ent- Karl August Stanislaus_Leszinsky
Ludwig Xv.
79
sigen Kriege wirkte der gänzliche Verfall der Sittlichkeit und der
Religiosität, herbeigeführt durch die sog. Schule der Philosophen
(Voltaire, I. I. Rousseau, d'alembert, Diderot), welche alles Be-
stehende in Kirche und Staat mit den Waffen des Spottes und der
Sophistik bekämpften. Ihrer Hauptfeinde, der Jesuiten, entledigten
sie sich dadurch, daß sie bei dem Pariser Parlamente und dem Kö-
nige die Aufhebung des Jesuitenordens in Frankreich durch-
setzten (1764). — Corsica ward von Genua an Frankreich verkauft
(1768). — Die sinnlose Verschwendung des Hofes hatte die Schul-
denlast des Staates auf eine solche Höhe gebracht, daß trotz der
unerschwinglichen Auflagen ein Staatsbankerott nahe war, als der
elende König zur großen Freude der Nation starb, die seinen Enkel
und Nachfolger
Ludwig Xvi. 1774—1792 mit dem Beinamen Io désiré be-
grüßte. Allein dessen gutmüthige Redlichkeit konnte den Mangel an
Klugheit und Entschlossenheit nicht ersetzen; der häufige Wechsel der
Finauzminister, der Aufwand der Königin Marie Antoinette und die
Theilnahme am nordamerikanischen Freiheitskriege gegen England
(s. S. 81) vermehrten die Nationalschuld und veranlaßten ein un-
heilbares Deficit (140 Mill. Livres jährlich), welches in Verbindung
mit den von den Philosophen angeregten und durch den nordameri-
kanischen Krieg genährten revolutionären Grundsätzen den Ausbruch
der Revolution herbeiführte.
8- 27.
Großbritannien.
Auf Wilhelm Iii. folgte seine Schwägerin Anna (1702—1714).
Die Theilnahme am spanischen Erbfolgekriege und die Erwerbungen
im Utrechter Frieden s. §. 19. Anna's Bemühen, in Verbindung
mit den Tories (daher Marlborough gestürzt), ihrem Stiefbruder,
dem Prätendenten Jakob (Iii.), die Thronfolge zu verschaffen, war
vergebens; die mächtigem Whigs bestanden auf der protestantischen
Erbfolge und erhoben 1714
das Haus Hannover
mit Georg I. (1714—1727), Kurfürsten von Hannover und Ur-
enkel Jacobs I. von mütterlicher Seite, auf den Thron, welcher die
wiederholten Versuche des Prätendenten, nach England zurückzukeh-
ren, vereitelte. Unter seinem Sohne
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Diderot Corsica Ludwig_Xvi Ludwig Marie_Antoinette Wilhelm Anna Marlborough Jakob_( Jacobs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Genua Frankreich England Haus_Hannover Hannover England
Ferdinand der Katholische.
33
so wie der vereinigten Niederlande wurde anerkannt. Frankreich
und Schweden übernahmen die Garantie des westphälischen Friedens
und behielten dadurch Gelegenheit, sich auch ferner in die deutschen
Angelegenheiten einzumischen.
c) In Hinsicht des Staatsrechts wurde bestimmt: über Gesetzgebung,
Krieg und Frieden, Steuern, Aushebungen, Befestigungen, Bündnisse u. s. w-
soll der Kaiser nur nach Abstimmung aller Reichsstände auf einem Reichstage ver-
fügen; den Reichsständen, die somit eine entscheidende, statt einer berathenden
Stimme erhalten hatten, ward die Landeshoheit in ihren Territorien bestätigt und
ihnen gestattet, Bündnisse unter einander und mit fremden Fürsten zu schließen,
nur nicht gegen den Kaiser und das Reich, den Landfrieden und den westphälischen
Frieden.
8- 4.
Spanien.
1. Ferdinand der Katholische von Aragonien (1479 bis
1516) und Isabelle von Castilien (1474— 1504) legten durch
ihre Vermählung den Grund zur Vereinigung der bisher getrennten
Reiche Aragonien (wozu auch Sicilien und Sardinien gehörten)
und Castilien nebst den canarischen Inseln und Granada (seit
1492). Dazu kam noch Neapel, welches die Franzosen und Spanier
gemeinschaftlich erobert, letztere aber bei dem Streite über die Thei-
lung der Beute (nach einem Siege Gonzalvo's von Cordova über
die Franzosen) allein behalten hatten, ferner die Eroberungen auf
der Nordküste Afrika's §Oran 1509) durch Ximenez und die in
Amerika (Domingo, Jamaica, Portorico, Cuba, Terra firma), end-
lich die Erwerbung Navarra's. Die Entdeckung Amerika's, die treff-
liche Verwaltung des als Staatsmann, Krieger und Gelehrten gleich
ausgezeichneten Cardinals Ximenez und der Kriegsruhm der spa-
nischen Waffen unter Anführung des Gonzalvo von Cordova, des
Eroberers Granada's und Neapels, erhöhten den Glanz von Fer-
dinand's Regierung.
Nach Jsabellens Tode folgte in Castilien ihre Tochter Johanna
und deren Gemahl Philipp I., Sohn des Kaisers Maximilian, und
als dieser schon nach 2 I. (1506) starb, seine Gemahlin aber dar-
über in Wahnsinn verfiel, so wußte Ximenez die Stände von Ca-
stilien zu bewegen, Ferdinand dem Katholischen die Regentschaft zu
übertragen. Diesem folgte in beiden Reichen Philipp's I. Sohn
2. Karl I. 1516—1556, Anfangs unter der Regentschaft des
Cardinals Timenez, der jedoch bei Karl's Ankunft aus den Nieder-
Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. 111.»» 3 -
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand_der_Katholische Ferdinand Isabelle_von_Castilien Cordova Gonzalvo_von_Cordova Johanna Philipp_I. Philipp_I. Maximilian Maximilian Ferdinand_dem_Katholischen Ferdinand Karl_I.
Extrahierte Ortsnamen: Katholische Niederlande Frankreich Schweden Spanien Aragonien Aragonien Sicilien Sardinien Granada Neapel Amerika_(Domingo Jamaica Cuba Neapels Nieder-
Pütz_Geogr
34
Spanien auf dem Gipfel seiner Macht.
landen entlassen wurde (und vor Gram? starb). Schon von seinen
Vorfahren hatte er ganz Spanien, die Niederlande, die österrei-
chischen Staaten (außer Böhmen und Ungarn), Sicilien, Sardinien
und Neapel, die neu entdeckten westindischen Inseln, die Kolonien
auf der Nordküste Afrika's und die canarischen Inseln geerbt; dazu
erhielt er die deutsche Krone, erwarb das Herzogthum Mailand,
vermehrte die burgundische Erbschaft durch Utrecht, Overyssel und
Gröningen, und in der neuen Welt ließ er die größten und reichsten
Länder: Mexico, Peru nebst Quito, Chile, Neu-Granada für
sich in Besitz nehmen *). Diese ganze Ländermasse, mit Ausnahme
Deutschlands und der österreichischen Staaten, übertrug er seinem
einzigen Sohne
3. Philipp Ii. 1556—1598, dem Gemahl der Königin Ma-
ria von England, der durch sein finsteres, zurückhaltendes, stolzes
Benehmen keineswegs die Liebe seiner Unterthanen, und bei seiner
ausschließenden Vorliebe für Spanien am wenigsten das Zutrauen
der Nebenländer gewinnen konnte. Den von seinem Vater ererbten
Krieg mit Frankreich setzte er mit Hülfe Englands fort und be-
endigte ihn nach einem zweimaligen Siege des Grafen Lamoral van
Egmond bei St. Quentin und bei Gravelingen, durch den Frieden
zu Chateau Cambresis 1559, demzufolge er gegen Rückgabe
seiner Eroberungen in der Picardie eine Menge befestigter Grenz-
plätze theils in Italien, theils in den Niederlanden erhielt. Damals
hatte Spanien, dessen Hauptstadt von je^t an Madrid war, den
höchsten Gipfel seiner politischen Macht und seiner geistigen Größe
erreicht, von dem es jedoch schnell wieder herabsank.
Die Erneuerung der schon von Ferdinand dem Katholischen begonnenen, von
Karl V. wiederholten Verfolgung der Mauren, die nicht nur ihrem Glauben,
sondern auch ihren Sitten, ihrer Kleidung, Sprache u. s. w. entsagen sollten, erzeugte
einen zweijährigen Bürgerkrieg, in welchem Grausamkeiten aller Art auf beiden Sei-
ten verübt wurden.
Die Seemacht der Türken, welche die Plünderung der
italienischen und spanischen Küsten durch die afrikanischen Raubstaaten
begünstigten und den Veuetianern Cypern entrissen hatten, wurde
durch den Sieg bei Lepanto 1571, den Philipp's Bruder Don
Juan d'austria erfocht, vernichtet, aber der Sieg durch die Eifer-
S. v. Spruner's historisch-geographischer Handatlas 41. Blatt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Egmond Ferdinand_dem_Katholischen Ferdinand Karl_V. Karl_V. Juan_d'austria
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlande Ungarn Sicilien Sardinien Neapel Mailand Utrecht Overyssel Peru Chile Neu-Granada Deutschlands England Spanien Frankreich Englands Italien Niederlanden Spanien Madrid Cypern
Verfall Spaniens. Die Niederlande.
35
sucht Philipp's über den Ruhm seines Bruders nicht benutzt. Einen
bedeutenden Verlust erlitt Spanien durch den Abfall der sieben
vereinigten Provinzen der Niederlande 1579 (s. §. 5). — Da-
gegen ließ Philipp nach dem Aussterben der burgundischen Dynastie
in Portugal 1580 (s. §. 6) dieses Reich, worauf er von mütter-,
licher Seite (als Enkel Emanuel's des Gr.) Ansprüche machte,
durch den Herzog Alba für sich in Besitz nehmen. — Als die pro-
testantische Königin Elisabeth von England die vereinigten Nieder-
lande gegen Spanien unterstützte und zugleich die spanischen Colo-
nien in Amerika angreifen ließ, rüstete Philipp die Armada oder
die sog. unüberwindliche Flotte (von 150 Schiffen) aus, welche
(bei Dünkirchen) von den Engländern geschlagen und durch den
Sturm zum großen Theil vernichtet wurde 1588.
4. und 5. Unter Philipp Iii. und Iv., „welche die Regierung
ganz ihren unfähigen Ministern überließen, mußte den Niederländern
zuerst ein 12jähriger Waffenstillstand und im westphälischen Frieden
die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit bewilligt werden, Portugal
fiel ab (s. §. 6), ein Anfstand der Catalonier und die Empörung
Neapels unter Masaniello konnten nur mit Mühe unterdrückt werden.
8- 5.
Die Niederlande.
Die Niederlande gehörten im Mittelalter zum fränkischen und
nach deffen Theilung zum lothringischen Reiche, später zum Herzog-
thum Niederlothringeu, dessen Besitzer sich nachher Herzöge von Bra-
barrt nannten. Diese verloren allmälig die Herrschaft über die
Grafschaften, Herrschaften und Bisthümer des Herzogthums Nieder-
lothringeu, welche unabhängig und erst im 15. Jahrh. wieder in einen
Staatskörper verbunden wurden durch die Herzöge von Burgund
aus der französischen Dynastie der Valois. Ihr Land war> wenn
auch nicht an Ausdehnung, doch an Bevölkerung und Wohlstand
eines der vorzüglichsten des damaligen Europa's. Karl der Kühne
besaß zuletzt 14 niederländische Provinzen, welche durch die Ver-
mähluug seiner Tochter Maria mit Maximilian I. an Oesterreich
kamen und von Karl V. noch um 3 (Utrecht, Overyssel und Grö-
ningen) vermehrt wurden. Das Haus Oesterreich erlangte für alle
Niederlande als burgundischen Kreis Sitz und Stimme auf dem
Reichstage. Schon unter den burgundischen Herzögen hatten sich
3 *
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp_Iii Philipp Karl Maria Maria Maximilian_I. Maximilian_I. Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Niederlande Spanien Niederlande Portugal England Spanien Amerika Portugal Neapels Niederlande Niederlande Herzog-
thum_Niederlothringeu Burgund Oesterreich Utrecht Overyssel Oesterreich Niederlande
36
Unzufriedenheit der Niederländer. Alba.
die niederländischen Stände, Staaten genannt, bedeutende Privi-
legien, wie die Bewilligung der Steuern und Truppen, erworben,
welche Philipp Ii. bei der ihm zweimal geleisteten Huldigung zu
schützen und zu erhalten schwur. Als er nach dem Frieden von
Chltean Cambresis die Niederlande verließ, ertheilte er die Ober-
statthalterschast seiner natürlichen Schwester,
der Herzogin Margaretha von Parma, einer Niederlän-
derin, welcher er den Granvella, Bischof von Arras, zur Seite
setzte; die ersten Edelleute der Nation: Wilhelm von Nassau, Fürst
von Oranien, und Lamoral Graf van Egmond erhielten Stellen
im Staatsrathe und die Statthalterschaft in einer oder mehreren
Provinzen; der Graf van Horn ward Admiral der niederländischen
Seemacht. Aber die Vorliebe des Königs 'für die Spanier, die An-
stellung des Granvella mit fast despotischer Gewalt, die Zurücklas-
sung spanischer Soldaten, die Errichtung von (14) neuen Bisthümern
und (3) Erzbisthümern, deren erstes (Mecheln) dem Granvella (der
auch bald den Cardinalshut erhielt) verliehen wurde, insbesondere
aber die Verfolgungen der Protestanten erzeugten Klagen in Menge,
und der Haß gegen den Ausländer Granvella äußerte sich so laut,
daß die Statthalterin selbst auf seine Abberufung drang. Dieser
kam Granvella zuvor, indem er freiwillig die Niederlande verließ.
Die Einführung der Beschlüsse des Tr.identiner Conciliums ver-
anlaßte den Bund des Adels (den Compromiß), der den Grund
zur niederländischen Freiheit legte. Zunächst überreichten etwa 300
Edelleute („Geusen") der Statthalterin zu Brüssel eine zweimalige
Bittschrift, wovon die erste Aufhebung, die zweite nur Milderung
der Religionsedicte beantragte. Zwar bewilligte Margaretha nach
einer fast allgemeinen Bilderstürmerei freies Predigen, aber als die
Nachricht von dem Herannahen eines spanischen Heeres unter Alba's
Befehl'sich verbreitete, verließen viele Protestanten (auch Oranien)
die Niederlande. Da Alba ohne Zustimmung der Statthalterin Eg-
mond, Hoorn und andere Edellente verhaften ließ, so nahm diese
ihre Entlassung und verlebte den Rest ihrer Tage größtentheils in
Italien. Alba erhielt nun die ganze Verwaltung, welche er mit
Errichtung des „Rathes der Unruhen", vom Volke „der Blut-
rath" genannt, begann. Dieser machte dem Prinzen von Oranien
und denen, die den Compromiß unterzeichnet hatten, so wie den
Bilderstürmern den Prozeß; die nicht Erscheinenden wurden in die
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Chltean_Cambresis Margaretha_von_Parma Wilhelm Lamoral_Graf Egmond Granvella Margaretha
38 Offensivkrieg der Niederländer gegen Spanien. Portugal.
Tod schien dem neuen Staate den Untergang zu drohen; die Regie-
rung ward einem Staatsrathe übertragen, an dessen Spitze Wil-
helm's tapferer Sohn Moritz von Nassau-Oranien (1584 bis
1625) trat. Da Alexander von Parma allmälig Gent, Brüssel,
Mecheln, Nimwegen und nach einer für beide Theile höchst rühm-
lichen Belagerung Antwerpen (1585) eroberte und dadurch die Un-
terwerfung der südlichen Niederlande entschied, so suchte die Union
bei der Königin von England Hülfe. Dagegen rüstete Philipp Ii.
die Armada wider England, indem er glaubte, wenn England er-
obert sei, könne sich auch die Republik nicht gegen ihn behaupten.
Aber die Vernichtung der Armada durch Stürme und die Tapfer-
keit der verbündeten Gegner, so wie die daraus folgende Erschöpfung
der Hülfsmittel Philipp's, gab dem Kriege eine unerwartete Wen-
dung und hob die Republik vom Rande des Verderbens, dem sie
auch durch innere Zwietracht nahe gekommen war, auf eine so glän-
zende Höhe, daß sie den Offensivkrieg gegen Alexander von Parma
beginnen konnte, den sie, von Frankreich und England unterstützt,
mit solchem Glücke' fortsetzte, daß sie zuerst einen Waffenstillstand
auf 12 Jahre (1609) und endlich im westphälischen Frieden die
Anerkennung ihrer Unabhängigkeit von Spanien erhielt.
8- 6.
Portugal.
Portugal erlebte seine goldene Zeit unter den letzten Regenten
des bnrgundischen Hauses, namentlich unter Emanuel dem Großen
(reg. 1495—1521). Durch die Auffindung des neuen Seeweges
nach Indien, die Eroberungen und Niederlassungen in Asien (s. S.
4) erhob sich dieser kleine Staat an Ruhm und Macht über weit
größere, und Lissabon ward der erste Markt Europa's. Nachdem
der König Sebastian in einem Kriege gegen Fez und Marokko bei
Alkassar (1578) Schlacht und Leben (?) verloren hatte, entstanden
mannigfache Thronansprüche auf Portugal, doch alle Prätendenten
wichen bald der Uebermacht des Königs von Spanien, und Portu-
gal ward eine spanische Provinz 1581 — 1640. Als solche
verlor es nicht nur seine meisten auswärtigen Besitzungen, sondern
auch seine Privilegien und Rechte, der Wohlstand ward durch Stö-
rung des Handels und die drückendsten Gelderpressungen vernichtet,
die Krongüter veräußert, die Festungen entwaffnet. Dieser Sclaverei
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Nassau-Oranien Alexander_von_Parma Alexander Philipp_Ii Philipp Alexander_von_Parma Alexander Emanuel Sebastian
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Mecheln Nimwegen Antwerpen Niederlande England England England Frankreich England Spanien Portugal Portugal Indien Asien Lissabon Marokko Portugal Spanien
England unter dem Hause Tudor.
41
den Cardinal Richelieu, welcher durch seine einsichtsvolle Thätig-
keit dem sich bereits auflösenden Staate ein neues Leben einhauchte.
Während seiner 18jährigen Verwaltung (1624— 1642) strebte er
a) nach Erhebung der königlichen Macht im Innern, in-
dem er die Hugenotten, denen er den Sicherheitsplatz la Rochelle
nach harter Belagerung entriß, nicht mehr als politische, sondern
nur als kirchliche Partei bestehen ließ, keine allgemeine Reichstage
berief u. s. w., b) nach Erweiterung des politischen Ein-
flusses Frankreichs im Auslande, den er in Schweden be-
gründete und in Italien, in den Niederlanden und in Deutschland
herftellte, indem er, um das Haus Habsburg (sowohl in Deutsch-
land als in Italien) zu schwächen, dessen Feinde (die Niederländer
und die Protestanten in Deutschland) unterstützte, auch den Abfall
der Catalonier und Portugiesen von Spanien begünstigte. Durch
ihn erhielt Frankreich die Leitung der europäischen Völkerinteressen,
welche im Mittelalter und selbst noch während der Reformation
durch den Papst vermittelt worden war. Zugleich war seine Alles
umfassende Thätigkeit auf Vermehrung der Seemacht, Erweiterung
des Handels, Vermehrung der Colonien, Anlage von Kanälen, Ver-
schönerung von Paris gerichtet, und ihm verdankt die àaàemie
française ihre Entstehung (1635). Wenige Monate nach Richelieu's
Tode starb auch Ludwig Xiii. und hinterließ das Reich seinem
5jährigen Sohne Ludwig Xiv.
8- 8.
England unter dem Hause Tudor H 1483—1603. Schottland
unter den Stuarts.
Nach Beendigung des 3ojahrigen Burgerkrieges der beiden Ro-
stn (s. Ii. Abth., §. 40) durch Heinrich Vii. Tudor, den letzten
L-prohling des lancaster'schen Hauses, welcher durch seiue Vermah-
0
Arthur 4 1502.
Heinrich Vii., f 1509.
Heinrich Viii. f 1547?
Maria Elisabeth Eduard Vi.
4 1558. 4 1603. 4 1553.
Margaretha
mit Jacob Iv. v. Schottland.
Jacob V. Margaretha.
Maria Stuart. Heinr. Darnley.
^Jacob V^lt
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Cardinal_Richelieu Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Heinrich_Vii Heinrich Tudor Arthur Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Maria_Elisabeth_Eduard_Vi Maria Eduard Margaretha Jacob_Iv Jacob_V._Margaretha Maria_Stuart Maria Darnley
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreichs Schweden Italien Niederlanden Deutschland Haus_Habsburg Deutsch- Italien Deutschland Spanien Frankreich Paris England Schottland Schottland
96 , Holland eine batavische Republik. Friede zu Basel.
2. Der Krieg gegen die große Coalition bis zum
Frieden zu Basel 1793—1795. Nach der Hinrichtung Ludwig's
Xvi. traten alle enropäischen Mächte, außer Schweden, Dänemark,
der Türkei und der schweizerischen Eidgenossenschaft in eine große
Coalition gegen Frankreich, an deren Spitze England stand.
а) Der Krieg in Belgien, am Niederrhein und in
Holland. Die Oesterreicher (unter dem Prinzen von Coburg, dem
Erzherzog Karl als Divisionsgeneral untergeordnet war) eröffneten
den Feldzug von 1793 mit der Wiedereroberung Belgiens
in Folge des großen Sieges bei Ne er winden über Dnmouriez
(dessen Unterfeldherrn Miranda sie schon bei Aldenhoven geschlagen
hatten) und drangen bis ins französische Flandern vor. Als aber
die Franzosen durch das Aufgebot aller waffenfähigen Mannschaft
ihren Gegnern an Truppenzahl weit überlegen waren, wurden die
Oesterreicher von Jourdan nach der entscheidenden Niederlage bei
Fleurus 1794 (wo die österreichische Stellung von einem Luftballon
aus erspähet wurde) aus den Niederlanden über den Rhein getrie-
den und bis zum Main verfolgt, wo (bei Höchst) Jourdan geschlagen
ward und über den Rhein zurückkehren mußte. Von Belgien ans
drang Pichegru, begünstigt von einem ungewöhnlich strengen Winter,
in Holland ein, welches er nach der Flucht des Erbstatthalters in
eine batavische Republik verwandelte 1795, die mit Frankreich
ein Schutz- und Trutzbündniß schloß.
б) In dem Kriege am Ober- und Mittelrhein waren
die Franzosen auch nach dem allgemeinen Aufgebote Anfangs noch
unglücklich, erst als die Preußen ihre Kräfte durch Entsendung meh-
rerer Heeresabtheilungen nach Polen geschwächt hatten, und die Fran-
zosen ihre Rhein- und Moselarmee vereinigten, die Preußen und
Oesterreicher dagegen sich entzweiten, mußten die Verbündeten sich
ungeachtet mehrmaliger Vortheile bei Kaiserslautern, über den Rhein
zurückziehen; Preußen schloß, als die Schreckensherrschaft Robes-
pierre's beendigt und das Directorium an die Spitze Frankreichs ge-
treten war, mit diesem den Separatfrieden zu Basel 1795,
wonach es seine Länder auf dem linken Rheinufer bis zum Reichs-
frieden in den Händen der Franzosen ließ.
c) Nur im Sekriege waren die Franzosen der überlegenen
Taktik der Engländer nicht gewachsen; diese eroberten die meisten
französischen Colonien in beiden Indien.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Miranda Aldenhoven Jourdan Jourdan Pichegru
Extrahierte Ortsnamen: Holland Basel Basel Schweden Dänemark Frankreich England Belgien Niederrhein Holland Coburg Belgiens Niederlanden Rhein Main Rhein Belgien Holland Frankreich Polen Kaiserslautern Rhein Frankreichs Basel Indien