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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 69

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
21. Der Brahmanismus und Buddhismus. C9 thologie kennt sie zwar nur verbunden, aber je nachdem der eine oder der andere höher gestellt wird, gestalten sich Cultur und Moral ver- schieden. Der Sivadienst ist es besonders, der jenen schauerlichen Aber- glauben der Selbstquälerei und Selbstvernichtung herbeiführt, während der Cultus des Vischnu überall mildere Sinnesweise begünstigt. Diese drei Hauptgötter, Brahma, Siva und Vischnu, werden auch wohl als Dreieinigkeit, in dreiköpfiger Gestalt, vereint gedacht. An sie schließt sich eine große Zahl unterer Götter an, von denen Indra, der Herr- scher des Firmamentes, die bedeutendste Gestalt ist. Aber auch die heiligen Ströme sind hochverehrte Götter, die Leidenschaften sind per- sonificirt, und die Menschen können sich durch Weisheit, Frömmigkeit und beharrliche Duldung in dieses Pantheon anfschwingen. Sogar die Thiere haben ihre Repräsentanten unter den Himmlischen, der Affe Hanumann ist der Waffengenosse des Gottes Rama, die Könige der Löwen und Adler sind von mythologischer Bedeutung, und andere Thiere mindestens Symbole und göttlicher Verehrung theilhaftig. Endlich fehlt es denn auch uicht an Dämonen, Rakscha's, welche zwar verhaßt und von den Göttern bekämpft, aber dennoch von übermenschlicher Macht sind. So ist also ein überreich besetzter Olymp vorhanden, der, wie es in polytheistischen Religionen nicht anders sein kann, nicht völlig abgeschlossen ist, sondern nach Localansichten und dichterischen Aus- schmückungen wechselt. Daher gibt es denn auch unter den Hindus selbst unzählige verschiedene Secten, philosophische sowohl als populäre, die aber großentheilö friedlich und ohne strenge Unterscheidung ne- den einander leben. Zwei Hauptsecten indessen stehen sich feindlich gegenüber, die Brahmaneu und die Buddhisten, und dieser Gegen- satz verdient nähere Betrachtung. In der ganzen Culturgeschichte der Inder war seit dem Beginne der wahrhaft historischen Zeit bei ihnen kein Ereigniß eiugctreten, welches so tief in alle bestehenden religiösen, politischen und bürgerlichen Zustände eingegriffen, so glänzende Aussichten auf folgcureiche Fortschritte iu der geistigen Entwicklung dargeboten hätte, als der Buddhismus. Als sein Gründer seine Laufbahn antrat, bestand längst der brahmanische Priesterstaat, und war auf eine scheinbar unerschütterliche Grundlage erbaut. Der Priesterstand wurde von den übrigen Kasten als der Be- sitzer der göttlichen Offenbarung und der aus ihr geschöpften Kenntniß der wahren Götterverehrung und des rechten Wandels, als der einzige Inhaber der Wissenschaften verehrt. Das ganze Leben war durch Satzungen geregelt, allen Mitgliedern des Staates ihre besondere Stel- lung und die aus ihr entspringenden Rechte und Pflichten bestimmt. Selbst bei den Menschen der niedrigsten und verachtetsten Kasten hatte sich der Glaube festgesetzt, daß ihr Loos eine durch ihre Geburt herbei- geführte Nothwendigkeit sei. Unter einem Volke, bei welchem auf diese Weise das Bewußtsein der Freiheit ganz unterdrückt worden war, dem der Gedanke an eine Besserung seiner Zustände ganz fremd war, trat Buddha gegen die Allmacht der Brahmanen iu die Schranken. Statt,

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 72

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
72 Iy. Die Inder. überaus alte Ueberzeugung, daß die menschliche Thätigkeit eine erbliche sein müsse, und die daraus hervortretende Verbindung derer, welche die- selbe Thatigkeit haben, zu socialen Vereinen. Je nach der Werthschützung dieser Thatigkeit standen die ihnen sich widmenden Vereine in höherer oder geringerer Achtung, und bildeten so gleichsam eine Stufenleiter, in welcher sich die ganze indische Bevölkerung einander über- oder unter- ordnete. Sobald ein Volk ans demjenigen Zustande hervortrat, wo jeder alles, was zur Sicherheit und Gemächlichkeit seines Lebens nothwendig oder dienlich ist, selbst verrichtete, und einzelne aus demselben sich be- sonderen Thätigkeitcn widmeten, lag der Gedanke sehr nahe, daß der- jenige eine Thatigkeit am besten üben würde, welcher sie von Jugend auf schon von seinem Vater und nächsten Verwandten üben sähe und gleichsam in ihr erzogen würde. Als der arische Volksstamm (sowohl die östlichen als westlichen, das Sanskrit- und das Zendvolk) sich von ihren Sprachverwandten und einst mit ihnen vereinigten Brüdern trennten, gab es noch keine aus- geprägte Verfassung, welche sich auf diesen Grundsatz stützte, keine so- genannte Kastenverfassung (von einem portugiesischen Worte easta). Zur Zeit, wo die ganze arische Volksmasse ein vereinigtes Volk bildete, scheint der Name des eigentlichen Volkes, seiner Hauptmasse, arjas, die Ehr- würdigen, gewesen zu sein. Aus dieser Masse hatten sich jedoch schon die kshatträs d. h. die herrschenden ausgeschicden, deren Namen in entsprechender Form und im Allgemeinen mit derselben Bedeutung, wie im Sanskrit, auch bei den Zendvölkern erscheint. Sie bildeten damals wahrscheinlich die Elaste der kleinen Häuptlinge, der nol>il68. Wer ihre Untergebenen waren, läßt sich natürlich nicht mit Gewißheit bestimmen. Doch macht es die Analogie der verwandten Völkerstümine und der natürliche Gang der Entwickelung von Staatseinrichtungeu bei Völkern, welche sich erobernd unter stammverschicdenen Völkern festsetzen, wahr- scheinlich, daß die Hauptmasse ihrer Untergebenen nicht aus den ver- wandten Freien, den arjas, Ehrwürdigen, bestand, sondern aus der im eroberten Lande Vorgefundenen und unterworfenen Bevölkerung. Diese letzteren mögen die Cvidräs gewesen sein, welche in der, jedoch erst in der Zeit nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgcstellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich auch die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einteilung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von de- nen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Uralnnanas die erste Stelle Annahmen; die zweite die Kshatträs; die dritte die eigentlich arjas genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vi§ (im Plural vig-as), führten.; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassnug noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst hcrabgekommenen arjas gedrängt wurden.

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 73

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
22. Das Kastenwesen der Inder. 73 Wann diese Einteilung sich festsetzte, ist der Zeit nach natürlich nicht zu bestimmen. Nachdem sie einmal im Allgemeinen sich gebildet hatte, arbeiteten ohne Zweifel die Priester dahin, sie als göttliche Ord- nung für ewige Zeiten sestzustellen. Früh schon mochten sie sie mit ihren Schöpfungstheorien in Verbindung gebracht haben und suchten ihre gegenseitige Stufenordnnng religiös zu motioircn. Weil die Brah- manen ans Brahma's Mund hervorgcgangen sind, so ist ihre Bcsiun- mung, die Beschäftigung mit dem heiligen Worte und die Verwaltung des Heiligen überhaupt; weil die Xsllattras aus seinen Armen ent- sprungen sind, so ist ihre Pflicht, die Menschen zu schützen, also Kriegs- dienst; die vicas, aus dem Schenkel desselben hervorgetrctcn, sind ver- pflichtet, aller Dinge zu warten, welche znm menschlichen Lebensunter- halt gehören. Die Hüuras, ans seinen Beineu gezeugt, sind zum Dienste der über ihnen stehenden Kasten verpflichtet. Die Kasten sind erblich, daher heißen sie g'ätajas (gentes). Die drei höheren Kasten zeichnen sich vor der vierten zunächst da- durch aus, daß sie in einem bestimmten Lebensalter initiirt werden. Diese Einweihung geschieht vermittels Anlegung einer Schnur, welche von der linken Schulter quer über die Brust herabgetragen wird. Diese Einweihung, welche mit religiösen Ceremonieu verbunden ist, gilt gleich- sam für eine zweite Geburt im Leben, daher die drei oberen Kasten die zwiefach geborenen (dvig'a) genannt werden. Was die vier Hauptkasten betrifft, außer denen keine reine existirt, so machen die Brahmanen ohne bedeutenden Erfolg aus das Vor- recht aufmerksam, nicht am Leben gestraft werden zu dürfen. Ihre Be- schäftigungen sollen nach dem Gesetzbuche sechs sein: Lesen der Veda's und Erklärung derselben, Opfern und Beistand bei Anderer Opfer, Geben und Empfangen von Almosen. Drei von diesen: Erklärung der Veda's, Beistand bei Anderer Opfer und Empfangen von Almosen aus reinen Händen kommen den Brahmaneu allein, mit Ausschluß der übri- gen Kasten, zu. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Rich- ter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sollen nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Na- türlich ist diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht absonder- lich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemtcr, benutzten ihre Stelle ans echt orientalische Weise, so weit wir die Ge- schichte verfolgen können; znm Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. An der Spitze der Brahmanen, welche sich dem religiösen Dienste weihen, steht in den einzelnen Königreichen ein Guru, welcher vom Fürsteu unterhalten wird; überhaupt rechneten sich ehemals und auch jetzt noch die indischen Fürsten zur Ehre, eine

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 76

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
76 V. Die Baktrer und Meder. Die Wichtigkeit Baktriens erhellt endlich daraus, daß Alexander in diesem Lande und in Sogdiana acht oder nach einer andern Nachricht zwölf Städte gründete. Er legte daher ein großes Gewicht aus die Behauptung dieser zwei Länder, welche unter allen ihm unterworfenen asiatischen die am entferntesten nach Nordost gelegen waren; sie waren die Marken seines großen Reiches gegen das innere Asien und die üu- ßersten Vorposten des Hellenismus. 24. Die Arier in Iran im Dergteich mit den Ariern in Indien. (Nach Max Duncker, Geschichte des Alterthums.) Die Arier in Indien und die Arier in Iran bieten den Anblick von zwei verschiedenen Bildungen, welche ans einer Wurzel emporge- wachscn sind. Diese Verschiedenheit ist wesentlich durch den Unterschied der Länder, welche von diesen und jenen besetzt wurden, bedingt. In einein Gebiete von schroffen Gegensätzen des Klima's, des Frucht- landes und der Wüste erfüllt, blieb das Leben der Arier in Iran mannhafter und kräftiger, bewahrte es seinen ursprünglichen Charakter- treuer als im Gangeslande. Die Statuer entwickelten den alten Glau- den vom Kampfe der guten und der bösen Geister zu einem System des Gegensatzes der himmlischen und höllischen Heerschaaren. Ihre Götter bleiben außer und über der Welt, sie sind die Schöpfer und Geber alles Guten, und Ahuramasda (Ormuzd) wird in den ältesten Hymnen des Zendavcsta kaum mit minderem Schwünge als Schöpfer der Welt gepriesen, als Iehovah bei den Propheten der Hebräer. Den Ariern in Iran ist nicht die ganze Natur, nicht die Natur als solche böse und vom Uebel wie den Indern, sondern nur die dem Menschen schädliche Seite derselben. Die Arier in Iran sind voll Ehrfurcht ge- gen die Erde und freuen sich des Lebens, während die Inder dasselbe verachten. Die Iranier sollen die dein Menschen wohlthätige Seite der Natur unterstützen, die schädliche Seite von sich abwehren, sie sollen, so weit es an ihnen ist, die Schöpfung des Teufels vernichten. Nicht Selbstvernichtung, sondern Arbeit, Wachsamkeit, Thätigkeit wird von jedem verlangt. Es waren hiermit praktische Aufgaben gestellt, welche wieder ans die Erhaltung eines kräftigeren Willens zurückwirkten, wenn auch diesem Kampfe gegen den Bösen in der Religion Zoroaster's vielmehr ein abwehrender, ähnlich wie in der christlichen Lehre, als ein angreifender Charakter beiwohnt. Auch die Arier in Iran haben eine spéculative Anlage wie die Inder, auch sie wissen frühzeitig die leib- liche und geistige Welt zu unterscheiden, auch sie haben eine Neigung zur Distinction und Abstraction, zur Systematik und Rubricirung, aber sie sind frei von der durch die Natur des Gangeslandes und durch
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