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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2 - S. 167

1880 - Stuttgart : Heitz
Friedrich Ii. Gregor Ix. 167 zurück nach ihren Steppen. Auf der Stelle, wo Heinrich gefallen war, wurde Kloster Wahlstatt erbaut, noch heute ein weit zu sehendes Wahrzeichen für die Bewohner jener weiten Fläche. Zu dieser Zeit nun regierte in Deutschland, wie schon erwähnt, Kaiser Friedrich Ii. von 1212—50. Friedrich Ii. war ein schöner Jüugling, von mehr zartem als kräftigem Körperbau. Sein schönes, blondes Haar, das ihm in Locken die Schultern umwallte, erinnerte an seinen Großvater Friedrich den Rothbart, und das Feuer, das ihm aus den blauen Augen strahlte, an seine italienische Mutter. Er besaß außer der deutschen Kaiserkrone auch noch Neapel und Sicilien, ein paar herrliche Länder, die er vorzugsweise liebte, und in der That sind auch beide seit dieses Friedrichs Tode nie wieder so blühend gewesen und so gut regiert worden. Aber er hatte das Unglück, sich mit dem Papste zu veruneinigen, der ihn in den Bann that, und wir wissen schon aus der Geschichte Heinrichs Iv., wie übel es war, wenn man den Papst zum Fem^ß hatte. Zwar war Friedrich kein Heinrich, aber trotz aller Anstrengungen während der 38 Jahre, die er regierte, hat er endlich unterliegen müssen. Zuerst veruneinigte er sich mit dem Papste wegen eines Kreuzzuges. Friedrich hatte versprochen nach Palästina zu ziehen, schob aber die Sache von einem Jahre zum andern auf, weil er Wichtigeres zu thun habe.- Das nahm aber der Papst sehr übel; denn das heilige Grab war immer noch in den Händen der Ungläubigen, weil die bisher dahin geführten Haufen nicht geeignet waren, es mit den tapfern Muhamedanern aufzunehmen. Es waren ja sogar knrz vorher, angeregt durch die Reden eines französischen Hirtenknaben, welcher vorgab, himmlische Erscheinungen zu haben, 7000 Knaben nach dem Morgenlande aufgebrochen und bald darauf gar 30,000 Knaben und Mädchen eben deßhalb zu Schiffe gegangen; aber jene hatten sich schon in Italien zerstreut und diese waren durch einen Sturm nach der afrikanischen Küste geworfen worden, wo die Sarazenen sie theils niederhieben, theils zu Sklaven machten. Wenige kehrten in ihre Heimath zurück. Da nun der Papst Gregor Ix., ein mehr als achtzigjähriger, aber schöner, kräftiger Greis von unbezwingbarer Hartnäckigkeit, immer aufs neue auf den Kreuzzug drang, so ging der Kaiser endlich zu Schiffe; doch schon nach drei Tagen stieg er bei Otranto wieder ans Land, weil eine" Seuche auf der Flotte eingerissen war. Der Papst war darüber sehr entrüstet, schrie, das sei ein bloßer Vorwand, und that den Kaiser in den Bann. Dieser, um dem Gregor seinen guten

2. Theil 2 - S. 223

1880 - Stuttgart : Heitz
Cola di Rienzi. den bestraft und das entzückte Volk ertheilte Cola di Rienzi den Titel eines Tribuns und Befreier des Volks. Und wirklich! er • leistete Außerordentliches. Auf seinen Ruf fanden sich der Edeln viele, mehrere Orsini's und Colonna's, vor ihm ein und leisteten den Eid des Friedens; in der Stadt herrschte Ruhe, Ordnung und Sicherheit, wie es seit Menschengedenken nicht gewesen war. Allein nun ergriff der Dämon der Eitelkeit den Tribun und stürzte ihn wieder in den Staub zurück, aus dem er sich erhoben hatte. Er sandte Boten, mit versilberten Stäben und mit seinem, des Papstes und der Stadt Rom Wappen versehen, an den Papst nach Avignon, an den Dogen von Venedig, an den Kaiser und viele andere Fürsten: „Nikolas der Strenge und Gütige" — so schrieb er — „Tribun der Freiheit, des Friedens und der Gerechtigkeit, Besreier der heiligen römischen Republik, ladet euch ein, Gesandte nach Rom zu senden, um mit ihm Europas Wohlfahrt zu berathen. Alle Straßen sind sicher, und Pilgrime, wie die Gesandten der Fürsten, können daher gefahrlos nach Rom reisen." Man sieht, der Schwindel, plötzlich so hoch gestiegen zu sein, hatte den Tribun ergriffen; er kleidete sich phantastisch, ließ Kronen und Fahnen vor sich' hertragen, ließ sich von Baronen bedienen, legte selbst seiner Frau einen Hofstaat zu, und da mehrere Städte und Fürsten ihn mit Gesandtschaften beehrten, konnte er sich in sein Glück nicht mehr finden. „Ich werde," sagte er einst zu den Gesandten des Königs von Ungarn, indem er sich eine Krone aufsetzte, „ich werde den Umkreis der Erde nach der Gerechtigkeit und die Völker nach der Billigkeit richten." Einst schickte er sogar einen Befehl an den Papst nach Avignon, seine Residenz wieder in Rom zu nehmen, und forderte den Kaiser auf, vor ihm seine Rechte aus Rom zu erweisen. Diese und andere Thorheiten zeigten, daß es ihm an wahrer Größe fehlte, und machten ihn lächerlich. Die Edeln ergriffen die Waffen gegen ihn, der Papst schickte einen Legaten nach Rom, der ihn in den Bann that, und da Cola die Sturmglocke läuten ließ, um das Volk zu bewegen, sür ihn die Waffen zu ergreifen, gehorchte ihm Niemand mehr. Vergebens hielt er wie vormals Reden an das Volk; man hörte ihm mit Theilnahme zu, man sah Thränen in den Augen der Zuhörer, aber keine Hand bewaffnete sich sür ihn. Da erkannte er, daß seine Zeit vorüber sei; und als er dem Volke ankündigte, er wolle jetzt, nach einer siebenmonatlichen Regierung, seine Gewalt niederlegen, erhob sich keine

3. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.

4. Theil 2 - S. 285

1880 - Stuttgart : Heitz
Schlacht bei Granson. 285 zu ihm und ließen ihm vorstellen, daß ja ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als die silbernen Zäume seiner Pferde. Alles vergebens; Karl Hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, die Rheinländer von den Qellen des Flusses an zu besitzen. Er drang in die Schweiz ein und belagerte Granson. Ungeduldig, wie er war, forderte er die Schweizer auf, ihm die Thore zu öffnen. „Wenn ihr mich aufhaltet, soll euer Lohn der Galgen sein!" — Es wurde ihm abgeschlagen. Darüber ergrimmte er, und als sie sich endlich ergaben, ließ er Einige widerrechtlich an Bäume hängen und Andere, an Stricke gebunden, so lange durch den See schwemmen, bis sie ertranken. Sonst war Karls Gemüth nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt und kannte nun kein Erbarmen. Aber die That war abscheulich und dieser Tag der letzte seines Glücks. Jetzt zogen die Schweizer herbei, so viele ihrer beisammen waren, und griffen die Burgunder an. Vorher fielen die frommen Helvetier nieder auf die Kniee, breiteten die Arme aus und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade und schlugen ein lautes Gelächter auf. Aber Karl empfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele seiner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was für ein Volk ist das?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. „Das erst," antwortete dieser, „sind die wahren alten Schweizer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Oestreicher schlugen!" — In diesem Augenblicke ertönte drei Mal der Uri-Stier, das lange Horn der Urner, welches sie in ihren Thälern, wie in der Schlacht, zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Waldhorn der Unterwaldner, daß es Karl durch Mark und Seele drang. „Ei," rief er bedenklich aus, „was wird aus uns werden? Schon die Wenigtzn haben uns so ermüdet." Und so war es auch. Die Burgunder verloren die Schlacht bei Granson, und eine überschwängliche Beute fiel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein ganzes Lager im Stiche lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edelsteinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Diamanten, Rubinen, Saphiren, Hyacinthen und Perlen glänzte, sein reiches Silbergeschirr, und andere Sachen von hohem Werthe wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt waren diese Leute mit den Luxuswaaren, daß sie die silbernen Teller für zinnerne,

5. Theil 2 - S. 304

1880 - Stuttgart : Heitz
304" Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. Aber er irrte sich. Die Rathsherren von Genua hörten ihm zwar ruhig zu, dann sagten sie ihm aber rund heraus, es schiene ihnen, als sei er nicht recht gescheid. Colombo war außer sich vor Aerger. Er umarmte noch einmal seinen alten Vater, den er seitdem nie wiedersah, und beschloß, es einmal mit Spanien zu versuchen, während er seinen Bruder Bartolomeo Colombo, einen geschickten Kartenzeichner und Mathematiker, in derselben Absicht an den König von England, Heinrich Vii. sandte. In Spanien lebte damals König Ferdinand der Katholische. Er war eigentlich nur König von Aragonien, seit 1479, aber er hatte die Königin Jsabella von Castilien 1469 geheiratet, und dadurch war das bisher getheilte Spanien vereinigt worden. Nur in Granada war noch ein maurischer König. An jenes Königspaar wollte sich nun Colombo wenden, aber er hatte keine -Empfehlungen. Da lernte er den Abt des Klosters Rabida, nicht weit von Cadiz, kennen, einen alten würdigen Mann. Der bestärkte ihn in seinen Ideen, übernahm seinen Sohn Diego zur Erziehung und gab ihm eine Empfehlung an den Beichtvater der Königin Jsabella; und als der König und die Königin nach Andalusien kamen, um die Mauren in Granada zu bekriegen, hatte Colombo das Vergnügen, ihnen vorgestellt zu werden. Beide hörten seine Gründe nüt Aufmerksamkeit an und gaben dann einer Anzahl von Geistlichen, welche Professoren auf der Universität von Salamanca waren, den Auftrag, seine Ideen zu prüfen. Aber hier wurde recht verkehrte Welt gespielt. Diese Leute waren in einer so tiefen Unwissenheit über Alles, was die Erde betraf, daß Colombo sie hätte examiniren sollen, aber nicht umgekehrt. Der Eine meinte: da die Erde rund sei, so sei das Meer auch rund; man müsse also, wenn man nach Westen führe, einen Wasserberg hinabfahren und, um zurückzukehren, wieder hinaus, und das sei unmöglich. Ein Anderer hielt die Größe des Oceans sür so ungeheuer, daß man in drei Jahren nicht bis ans Ende kommen könne. „I!" sagte ein Dritter, „'was willst du doch? Es hat so viele Weise auf der Erde gegeben, und Keiner von ihnen hat im Westen Länder entdeckt; alfo wirst du auch nichts finden." — „Und," rief ein Vierter, „gäbe es auch wirklich eine andere Welt da unten, so i|t sie uns nicht beschieden. Wir sollen hier oben bleiben." Alle seine Gegengründe halfen nichts; sie wiesen ihn ab. Zum Glück dachten nicht Alle so. Es fanden sich manche treffliche Männer, welche seinen Plan mit Achtung anhörten und ihm selbst alle Ehre

6. Theil 2 - S. 315

1880 - Stuttgart : Heitz
Colombo's Rückkehr nach Spanien. 315 Johann; im Gegentheil entließ er ihn beladen mit Geschenken und Ehrenbezeigungen. Colombo ging nun wieder unter Segel und landete in demselben Hafen (15. März 1493), aus welchem er vor sieben ein halb Monaten mit ungewissen und nun so schön erfüllten Erwartungen ausgelaufen war. Seine Rückkehr war schon von Lissabon aus bekannt geworden und eine Menge von Menschen empfing ihn am Ufer mit Freudengeschrei. Bald nach ihm fand sich auch der längst für verloren geglaubte Piuzou wieder ein, starb aber bald darauf als Opfer seines kleinlichen Neides. Er bat nämlich insgeheim den König um die Erlaubniß, nach Hofe kommen und Bericht abstatten zu dürfen, erhielt aber nicht einmal eine Antwort, während Colombo mit großen Ehrenbezeigungen sogleich nach Hofe berufen wurde. Das brach dem ehrgeizigen Manne das Herz und er starb recht eigentlich vor Aerger. Schade um ihn, da er sonst ein so tüchtiger Seemann war. Colombo dagegen feierte jetzt das glücklichste Jahr feines Lebens. Seine Reife von Palos war ein wahrer Triumphzug, und da sich der Hof gerade in Barcelona, also am entgegengesetzten Ende von Spanien, aufhielt, so konnte er seines Triumphes recht genießen. Aller Orten, durch die er kam, strömten die Leute schaarenweise herbei. „Das ist Colombo!" riesen sie einander zu; „seht da, die wunderbaren Pflanzen, Thiere und Menschen, die er aus Indien mitgebracht hat!" Endlich kam er in Barcelona an. Hier war der Zusammenfluß von Menschen ungeheuer, die alle den Entdecker der neuen Welt sehen wollten. Als er durch die Straßen nach dem königlichen Schlosse zog, begleitete ihn eine lange Procession von Hofleuten, Rittern und Leuten aller Stände. So trat er in den Saal, in welchem, der König und die Königin auf einem Throne saßen. Beide standen aus, reichten ihm die Hände zum Kusse dar, duldeten nicht, daß er vor ihnen die Kniee beuge, und befahlen ihm, sitzend zu ihnen zu reden, eine in Spanien unerhörte Gunst. Die Rede, die Colombo nun hielt, erregte die höchste Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Er erzählte kurz seine Reiseschicksale; dann zeigte er die mitgebrachten Stein- und Erdarten, Goldkörner und Goldstücke vor, und machte Hoffnung, daß dort große Schätze an Gold zu finden sein würden. Auch legte er die vielen mitgebrachten Thiere vor; die Vögel mit den schönsten, strahlendsten Farben, 40 Papageien allein, waren darunter. Am meisten aber erregten die sechs Indianer die Neugierde der Spanier; man konnte sich nicht satt

7. Theil 2 - S. 318

1880 - Stuttgart : Heitz
318 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. zu werden. Wie schauderten die- Spanier! Sie nahmen die armen Weiber und Kinder mit und setzten sie nachher wieder auf die Insel aus, auf welcher sie zu Hause waren. Einige der wilden Menschenfresser wurden mit Mühe gefangen genommen. Es waren Menschen von fürchterlichem Ansehen. Wild und zornig rollten ihre Augen umher, finster schauten sie die Spanier an. Rings um die Augen hatten sie sich das Gesicht schwarz gefärbt, um ihre natürliche Wildheit noch zu erhöhen. Das Haar war ungleich geschnitten und , hing verwirrt umher. Ein Weib war darunter, das sich durch wilde Geberden besonders auszeichnete und sich mit Pfeilen wüthend vertheidigt hatte, ehe es sich ergab. Sie wurde in Fesseln gelegt.; dennoch mußte man sich vor ihren Tücken in Acht nehmen. Diese Wilden sahen reißenden Thieren ähnlicher als Menschen. Nun wollte Colombo doch auch sehen, was die Spanier in Navidad aus Haiti machten! Hurtig verließ er die kleinen Antillen, und wandte sich nordwärts nach Haiti. Aber hier fand er keine Ursache zur Freude. Das Erste, was man, als man ans Land stieg, erblickte, waren — vier Leichen von Spaniern, mit deutlichen Spuren der Ermordung. Voll banger Ahnung suchte man eiligst das Fort Navidad auf und fand — keine Spur davon. Alles zerstört, Alles verbrannt, und umher lagen Leichname, zerrissene Glieder und zerschlagene Kisten und Kasten. Nun sah man sich nach den benachbarten Indianern um; aber die blieben nur von fern stehen, und leider hatte man keinen Dolmetscher mit, der mehr als einzelne Worte verstand. Aus diesen setzte man etwa Folgendes zusammen: Bald nach Colombo's Abreise hatten die 39 zurückgelassenen Spanier gerade das Gegentheil von dem gethan, was Colombo ihnen anbefohlen hatte. Sie hatten die Indianer hart und unfreundlich behandelt, ihnen mit Gewalt ihr Gold weggenommen und unter sich selbst Zänkereien angefangen. Ein Theil von ihnen hatte sich aufgemacht, und war ins Innere der Insel vorgedrungen. Ein dort wohnender Kazike, Namens Caonabo, war über sie hergefallen und hatte sie todtgeschlagen; dann aber war er bis Navidad vorgedrungen und hatte die dort zurückgebliebenen Spanier, die sämmtlich krank lagen, angegriffen. Guacanagari war diesen zwar zu Hülfe gekommen, aber die feindlichen Indianer waren viel zahlreicher gewesen, halten die Spanier ermordet, den Guacanagari zurückgeschlagen, ihn selbst verwundet und Navidad verbrannt. — Noch stand Colombo wehmüthig und
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