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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 36

1878 - Berlin : Nauck
36 Alte Geschichte. Ii. Abschnitt. 2. Kapitel. vor der Demostheues (. 25.) lange vergeblich gewarnt hatte. Philippus besiegte 838 in der Schlacht bei Chaeronea in Boeotien die vereinigten Griechen, die sich endlich zum Widerstande gegen ihn ermannt hatten, und lie sich nun zum Oberfeldherrn der dieselben gegen die Perser ernennen. So gerieth Griechenland in Abhngigkeit von Macedonien, aus der es auch Philipps Ermordung durch Pausanias (336) nicht befreite. . 25. Bildungszustand und Sitten der Griechen in jener Zeit. Im Zeitalter des Perikles gelangte die geistige Bildung der Griechen, besonders in Athen (Aspasia aus Milet), zur schnsten Blthe, während berall Gewerbe, Acker-bau, Handel und Schiffahrt herrlich gediehen. Die Tragdie erreichte den hchsten Grad ihrer Vollendung durch Aeschylns aus Eleusis, Sophokles aus dem Flecken Kolonos bei Athen, und Enripides aus Salamis. Als Komdien-dichter zeichnete sich der geistreiche Athener Aristphanes aus, der mit scharfem Witz die Gebrechen seiner Zeit geielte, als G e s ch i ch t s ch r e i b e r Herodt, Thnc> dides und Tonoph on Durch Beredtsamkeit glnzte Perikles selbst und nach ihm Lyfias, Aeschines, Iskrates und vor Allen des Jsus groer Schler Demosthenes, der durch unermdlichen Flei alle krperlichen Hindernisse berwand und bald so groen Einflu auf das Volk gewann, das Philipp von Macedonien in ihm seinen gefhrlichsten Feind erblickte. Auch die Bild-Hauerkunst und Malerei blhten. Phidias, der Freund des Perikles, schmckte den Tempel der Pallas zu Athen (den Parthenon) mit der Bildsule der Athene; sein Meisterwerk aber war die Bildsule des olympischen Zeus. Die grten Maler waren Zeuxis, Parrhsius, Polygtwtus und Apelles. Die griechesche Baukunst erreichte in jener Zeit ihre hchste Bollendung. Besonders hob sie sich durch den Bau prchtiger Tempel. So wurden kurz vor den Perserkriegen die Tempel des Apoll zu Delphi und Delos erbaut, etwas spter der als Wunder der Welt betrachtete Tempel der Artemis zu Ephesus, und zur Zeit des Perikles wurde Athen mit dem Parthenon, den Propylen, dem zu Musikfesten bestimmten Odeum und vielen anderen Prachtgebuden geschmckt. Die dramatische Dichtkunst der Hellenen entwickelte sich aus den Choraufzgen bei den Festen des Dionysns. Schon frh kam es vor, da in den Pausen zwischen den mit Tanz verbundenen Gesngen des Chors (Dithyramben) der Chorfhrer (Koryphe)

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 38

1878 - Berlin : Nauck
38 Alte Geschichte. Ii. Abschnitt. 2. Kapitel. den. Spter dursten Frauen der Auffhrung von Tragdien bei-wohnen; Jungfrauen war auch dies versagt. Auch die Bildhauerkunst (Sculptur) erhob sich erst unter Perikles zu ihrer wahren Schnheit (richtige, schne Zeichnung, reine und flieende Umrisse, vollkommene Uebereinstimmung der Slhetle mit dem Ganzen, edle und freie Stellungen, genaue Beobachtung des Charakters, edler Geschmack selbst in den Gewndern), während man in der ltesten Zeit nur rohe, in ein Menschenbaupt ausgehende Sulen (Hermen) verfertigte. Anfangs bildeten die Knstler aus Holz, das bald mit Elfenbem oder Gold berkleidet wurde, spter aus Marmor und gegossenem Erz. Auer eigentlichen Bildsaulen haben wir von den Griechen auch geschnittene Steine (Gemmen), theils tief geschnitten zu Ringen, theils erhaben (Kameen) zu Hals- und Armbandern und anderen Schmucksachen. Knstler-ichulen waren zu Aegina, Samos, Argos, Stryon. Unter der Leitung des Pyidias stand eine zahllose Menge von Knstlern; gleichzeitig zeichnete sich Polykl6t als Bildhauer aus (der Lanzen-trger"), und nach ihm sind besonders Myron (Kuh), Skopas (Gruppe der Niobe?) und Lysippus (,,bet Kolo des ruhenden Herakles") zu nennen, vor Allen aber Praxiteles, in dessen Werken (Aphrodite zu Knidos) Hoheit und nmuth sich vereinigten. Die Malerei bildete sich nach der Sculptur, und die alten griechischen Knstler malten theils in Wasserfarben, theils mit und auf Wachs; ihre Werke sind aber verloren gegangen. Erst nachdem alle anderen Knste ausgebildet waren, hob sich auch die Baukunst der Griechen. Die Tempel, an denen tie sich besonders entwickelte, befanden sich an Quellen und Flssen, auf Bergen oder Vorgebirgen, in lieblichen Thalern oder schattigen Hainen, wenigstens auf einem freien, erhabenen Platze. Gewhnlich bildeten sie ein lngliches Viereck und erhielten durch die offenen Thore reichliches Licht. Das Innere enthielt nur Altare und Gtterbilder und bestand gewhnlich aus einer Eingangshalle, einem gemeinen Theile fr das Volk und einem heiligen Theite fr die Priester. Das Dach wurde von Sulen getragen, und Sulenreihen umgaben auch den Tempel. Diese Sulen bestanden aus dem Fu, Dem Schaft und dem Capitl, und auf diesem ruhte das Geblk (Unterhalten, Fries, Kranzgesims). Die einfachsten sind die dorischen, (das Capitl ohne Verzierung), die sich bei den meisten Tempeln Griechenlands, namentlich m Athen finden. An der Kste Kleinasiens besonders findet sich die ionische Sule nordung (zwei Schnecken zu beiden Seiten des Kapitals) und in Konnth, Unteritalien und Sicilien die korinthisch e (das Capitl mit Acan-thublattern geschmckt, die einen Deckel tragen)*). Auch anbete ffentliche Gebube zeichneten sich durch Schnheit (Einfachheit, Festigkeit, Zweckmigkeit und Symmetrie) aus. Dagegen waren die Privatgebube der Athener bis in die sptere Zeit ganz kunstlos, obgleich nicht so klein und roh wie die der Spartaner. Uebethaupt waren die Athener und Spartaner auch im Charakter und in der Lebensweise sehr von einanber verschieben. *) Eine Zusammensetzung der ionischen und korinthischm Ordnung ist die rmische, die sich an spteren rmischen Bauwerken findet. Die lteste und einfachste aber in Italien ist die toskanische.

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 39

1878 - Berlin : Nauck
Die Griechen von c. 500 bis c. 333 v. Chr. 39 Das Leben des Spartaners war ernst und streng von Kindheit an. Er verschmhte prunkvolle Kleidung und ppige Mahlzeiten. Wissenschaften und Knste hielt er sr etwas berflssiges, und den Betrieb handwerksmiger Beschftigungen eines freien Mannes fr unwrdig. Die Athener dagegen bejahen einen leichtfertigen, der Alles beweglichen Charakter; jie liebten den Prunk in der Kleidung und die Freuden des Mahls (geistreiche, witzige Reden), nicht minder aber auch Knste und Wissenschaften, und frh schon wurde der junge Athener zur Beschftigung mit denselben angeleitet. Geaenstnde der Erziehung waren Grammatik, Musik oder Kunst der Musen, d. h. Tonkunst, Dichtkunst, Redekunst (schon lesen lernte das Kind am Homer) und Gymnastik. Die spartanische Jugend dagegen wurde nur in krperlichen Hebungen ausgebildet. D i e Stellung des weiblichen Geschlechts hatte sich seit der Heroenzeit auffallend gendert. Die Frauen galten jetzt fr ein dem Manne durchaus untergeordnetes Geschlecht, zum ffentlichen Leben ganz untauglich. Besonders schroff trat dies m Athen hervor, wo die Frauen ihr Leben lang als unmundig be> trachtet wurden, weniger bei den Spartanern. In Sparta nah-men auch die Mdchen ffentlich an den krperlichen Uebungen Theil; in Athen dagegen wurden sie von frh an zu einem abgeschiedenen Leben erzogen und in weiblichen Arbeiten und Besorgung des Haus-Halts, hufig aber auch in Gesang und Tanz unterrichtet. Die spartanischen Jungfrauen erschienen ffentlich mit unverhulltem Antlitz, nur die Frauen verschleiert; die Athenerinnen dagegen waren ganz auf ihre, im innersten Theile des Hauses, noch hinter dem Hofe, belegenen Gemcher beschrnkt, die sie nur selten und auch dann nur unter groen Beschrnkungen verlassen durften, beschftigt mit dem Hauswesen oder auch mit Putz, Stickereien und dergleichen. Oeffentlich erschienen die Athenerinnen bei Volksfesten, Opfern und Schauspielen, und dann wurden sie mit Anstand und Ehrerbietung behandelt. In hherem Glnze aber erschien die weibliche Wurde nur bei den Priesterinnen (Pythia). Geschmackvolle Kleidung der Frauen (schner Faltenwurf). Auch geistige Bildung fehlte ihnen nicht immer; sie trugen dieselbe jedoch nicht ffentlich zur Schau, und diejenigen, welche es wagten, frei und ungebunden Zu leben, an den Zechgelagen der Männer teilzunehmen und sie mit Gesang und Tanz zu belustigen (Hetren), traf allgemeine Verachtung. Auch sie wagten es nicht, als Schauspielerinnen aufzutreten. . 26. Sokrates und seine Schler. Je seltener man schon zur Zeit des Perikles noch Spuren der alten Sittenreinheit bei dem entarteten Geschlechte fand, um so mehr that es Roth, da ein Mann auftrat, der sich dem immer grer werdenden Sitten-verfall unerschrocken entgegenstellte. Dieser Mann war der weise Sokrates, ein Sohn des athenischen Bildhauers Sophroniskns. Nachdem er, durch den reichen Krit o n untersttzt, die Beschftigung mit der vterlichen Kunst aufgegeben hatte, weihte er sich ganz dem Studium der Weisheit. Seinen Tugendlehren, die er in

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 40

1878 - Berlin : Nauck
40 Alte Geschichte. Ii. Abschnitt. 3. Kapitel. Unterredungen mit Menschen aller Stnde vortrug, entsprach die Unbescholtenheit seines Wandels, und durch diesen, wie durch seine Uneigenntzigst und Anspruchslosigkeit, trug er der seine Gegner, die Sophisten, den Sieg davon. Gern unterrichtete er geistvolle Jnglinge (Alcibiades), und bald sammelte sich um ihn ein groer Kreis von Schlern, die mit der grten Liebe an ihm hingen. Antisthenes kam tglich vom Pirns, Euklides sogar vier Meilen weit von Megara, selbst der Todesgefahr trotzend, nach Athen^ um ihn zu hren. Bis in sein hohes Alter konnte er nnge-hindert seine Wirksamkeit fortsetzen; aber nach dem Sturze Athens wurde der siebzigjhrige Greis von seinen Feinden angeklagt, und 399 mute Sokrates den Giftbecher trinken, da er unwrdige Rettnngsmittel verschmhte. (Seine Frau Xanthippe. Platon's Gesprch: Phdon"). Sokrates erkannte, da die Menschen weise und gut werden mu-teil, um glcklich zu sein. Darum trat er besonders gegen die So-phisten lgorgias), ihre Spitzfindigkeiten, ihr Geprnge, ihre Gewinn-sucht und ihr ganzes, Unsittlichkelt befrderndes Treiben ans, lehrte den Glaube an emen Schpfer, eine Vorsehung, Unsterblichkeit der Seele , und wies auf Migkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit als Grundlage aller Tugenden, selbst der Feinoesliebe, hin. Am tiefsten hat fernen Geist und seine Lehre der Athener Platon (der Gttliche) aufgefat, der grte unter seinen Schlern und unter allen Philosophen des Alterthums, dessen Lehre von Gott und der Sittlichkeit sich der christlichen mit meisten nhert. Nach dem Tode des Sokrates unternahm er groe Reisen, und nach dreimaligem Aufenthalt in teilten (der Tyrann Dionysius zu Syrakus) widmete er sich bis an seinen, in hohem Alter erfolgten Tod dem Lehren der Weisheit in Athen (Akademie). Sem grter Schler war Aristoteles aus Stagira in Macedonien, der Lehrer Alexanders des Groen. (Lvceum. Peripatetiker). Andere Schler des Sokrates kamen dadurch, da sie nur Einzelnes aus der Lehre und dem Leben ihres Meisters besonders auffaten, zu den verschiedensten Ansichten. So^ fetzte Anttsthenes, der Stifter der Cyniker, unter denen Diogenes aus Sin 6pe in Kleinasien der bekannteste ist,, die Weisheit iit die grte Gengsamkeit, wurde aber dadurch zu einseitiger bertreibung und zur Verachtung alles Anstandes verleitet. Gerade entgegengesetzt erklrte ein anderer Schler des Sokrates, der reiche Aristtppns, der Stifter der cyrenischen Schule, die angenehmen Empfindungen fr das hchste Gut, wodurch viele seiner Schler sich zur Unsittltchkeit verleiten lieen. Drittes Kapitel. Alexander der Groe und feine Monarchie. . 27. Alexander der Groe. Philippus von Macedonien hinterlie einen zwanzigjhrigen Sohn von der Olympias,

5. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 41

1878 - Berlin : Nauck
Alexander der Groe und seine Monarchie. 41 den Alexander, i. I. 356 v. Chr. gerade itt der Nacht geboren, wo Herstratus den Tempel der Artemis zu Ephesns verbrannte. Schon frh hatten sich in dem Knaben glnzende Geistesanlagen gezeigt, fr deren Ausbildung Philippus dadurch sorgte, da er ihm acht Jahre laug den Aristoteles zum Erzieher gab, der ihm groe Borliebe fr griechische Kunst und Wissenschaft einflte (Homer). Eben so bezeigte er auch groe Khnheit (Bndigung des Bukephalus. Schlacht bei Chronea) und Ruhmbegierde. Philipp entzweite sich spter mit Olympias, was auch die Eut-fernuug Alexanders zur Folge hatte. Mit diesem shnte er sich zwar bald wieder aus, Olympias aber soll aus Rache die Er-mordung des Knigs veranlat haben. Gleich nach seiner Thronbesteigung (336) hatte Alexander mit berall ausbrechenden Unruhen zu kmpfen; er unterdrckte dieselben aber schnell und ging dauu nach Korinth, wo er auch den Diogenes und Apelles traf, um sich von den Griechen an seines Vaters Stelle zum Oberfeldherrn gegen die Perser ernennen zu lassen. Ehe er aber den Zug gegen Persien beginnen konnte, mute er die emprten Barbarenvlker an der Donau, die Thracier, Trieballer und Geten zum Gehorsam zurck bringen. Whrend seiner Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gercht von seinem Tode, und die Griechen emprten sich. Aber schnell eilte er zurck, zerstrte Thebeu bis auf die Tempel und das Hans des Pindar und machte die Einwohner auer den Nachkommen jenes Dichters zu Sklaven. Gegen die brigen Griechen zeigte er sich dagegen sehr milde, und i. I. 334 brach er nun an der Spitze eines nur 35,000 Mann starken Heeres nach Asien auf. Bei Sestus und Abydus ging er der den Hellespont, und nachdem er aus der Sttte Troja's den dort gefallenen Helden Opfer geweiht 334 hatte, besiegte er in der Schlacht am Granikns, in welcher ihm Clitns das Leben rettete, den tapferen persischen Feldherrn Memnon. Dann unterwarf er sich zuerst die westliche und einen Theil der sdlichen Kste Kleinasiens, um sich die Verbindung mit Europa zu sichern, und gab den kleinasiatischen Griechen die Freiheit wieder, die sie seit dem korinthischen Kriege (. 23} verloren hatten. Darauf ging er nach Gordinm in Phrygien, wo er mit dem Schwerte den berhmten Knoten lste, von dort wandte er sich nach Eilicien im sdstlichen Theile Kleinasiens, wo ein unvorsichtiges Bad im Kidnns in der Nhe von Tarsus ihm beinahe das Leben gekostet htte (Philippus Parmeuio). Schon war er aus dem Wege nach Syrien, als er erfuhr, da der persische König Darins Kodomannns ihm mit einem groen Heere in den Rcken komme. Schnell kehrte er um und besiegte den Darms i. I.

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 43

1878 - Berlin : Nauck
Alexander der Groe und seine Monarchie. 43 einer Verschwrung gegen ihn angeklagten Philtas hinrichten, sondern auch dessen Vater Parmenio durch Meuchelmrder tobten. Seinen Lebensretter Clitns ermordete er selbst im Rausch; balb barauf eutstanb eine neue Verschwrung durch Hermolaus, und in die Bestrafung der Schulbigen wrbe auch der Bruder des Hermolaus Kallisthenes, ein Schler des Aristoteles, verwickelt, der dem Könige verhat war, weil er ihm gttliche Verehrung verweigert hatte. Der Unglckliche wurde verstmmelt, in Ketten gelegt und in einem eisernen Kfig dem Heere nachgefhrt. Ob er seine Martern durch Gift enbete ober nachher noch gefoltert und gekreuzigt wrbe, ist ungewi. Alexander lie sich durch solche Verschwrungen in der weiteren Verfolgung seiner Plne nicht irre machen. Um sein Reich nach Osten bis zum Ganges auszudehnen, unternahm er 327 einen Zug nach Indien, ging der den Indus, schlo ein Bndni mit Taxiles und besiegte, nachdem er den Hydaspes berschritten, den Porns, den er aber wieder in sein Reich einsetzte. Die Inder (Vorfahren der heutigen Sikhs und Mahratten) leisteten tapferen Wiberstanb. Dennoch besiegte sie Alexander, burchzog siegreich das Penbschab, legte daselbst grie-chische Colonien an und grndete 70 Städte (Bukephala und Nicaea). Noch ehe er den Ganges erreichte, kehrte er um, entweder gezwungen durch sein Heer, das sich weiter zu gehen weigerte, oder um nicht durch weiteres Vordringen nach Osten seine Herrschaft im Westen zu gefhrden. Er zog den Indus hinab bis zum Ocean, bekmpfte auf diesem Zuge noch mehrere indische Fürsten und wurde bei der Belagerung der Stadt der kriegerischen Maller schwer verwundet. Den Besitz des fr den Handel so wichtigen unteren Jnbnslanbes sicherte er sich durch Anlegung von Festungen nnb Einsetzung eines macebonischen Statthalters. In Jnbien lernte er auch bte Brahmanen kennen, bereit Weisheit er fr bewunderte, ba er einen berfelbett, den Kalanns, bewog, ihn zu begleiten. An der Mttbitng des Jnbns theilte er sein Heer. Die Flotte unter dem Phntcier Nearchus segelte durch den persischen Meerbusen nach Babylon, während der König selbst mit dem andern Theile des Heeres unter groen Drangsalen durch bte Wsten Irans zog. Nur der vierte Theil des Heeres kam nach Persiett zurck, wo auch Kalauus erkrankte und sich verbrennen lie. In Susa vermhlte sich Alexander nun mit des Darms Tochter Statira; 30,000 Perser lie er in der macedonischen Kriegskunst unterrichten, und 9000 Macedouier, welche Perserinnen heiratheten, beschenkte er reich. Zwar wute er den

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 45

1878 - Berlin : Nauck
Alexander der Groe und seine Monarchie. 45 So zerfiel die groe macedonische Monarchie in mehrere kleinere Reiche, unter denen Syrien, Aegypten, Macedo-nien mit Griechenland und Thracien die bedeutendsten wurden. Sie alle aber wurden von den Rmern unterworfen, die jetzt immer mehr zur Weltherrschaft gelangten. 1) Die Herrschaft der Syrien erhielt Seleukus, der wegen seiner Milde berall geliebt, sich das Land bis zum Indus unter-warf, ja bis zum Ganges vordrang und viele Städte (Seleueia am Tigrrs, seine Residenz Antiochia) anlegte. Schon unter seinen Nach-folgern aber begann der Verfall des Reiches. Pergamum, Parthien und Barrien rissen sich los und bildeten eigene Knigreiche. Anti-ochus Iii., der Groe (c. 200), unter dem Armenien sich in zwei Knigreiche, Gro- und Klein-Armenien, theilte, wurde in einen nach-theiligen Krieg mit den Rmern verwickelt (. 41); er unterwarf sich jedoch Palaestina, das bis dahin zu Aegypten gehrt hatte. Sein Sohn Antiochus Iv. Epiphanes machte sich aber durch Beraubung des Tempelschatzes und Beschrnkung des jdischen Gottesdienstes, an dessen Stelle er griechische Gebruche setzen wollte, so verhat bei den Juden, da sie sich unter dem Priester Mattathias emprten und sich unter den groen Shnen desselben, dem Judas und Simon Maceabus, c. 150 unabhngig machten. Ihre Unabhngigkeit war indessen nicht von langer Dauer. Bald entstanden blutige Streitigkeiten in der Fannlie der Maceaber, und mit Hlfe der Rmer bezwang der Jdumer Her od es der Groe (f 4 a. Chr.) den letzten Fürsten dieses Stammes, eroberte Jerusalem und tobtete alle noch brigen Ab-kmmlinge der maccabischen Familie auer der Mariamne, die er heiratyete (39 v. Chr.). Syrien war schon im Jahre 64 rmische Provinz geworden. 2) Aegypten gelangte unter Ptolemus I. wie unter den beiden folgenden Ptolemern zu 23luthe und Wohlstand, und Alex-andria wurde nicht nur der Mittelpunkt des Welthandels, sondern auch der Sitz der Wissenschaften. Durch Aristoteles veranlat, legte Ptolemus I. in Alexandria in der Nhe des kniglichen Palastes eine Bibliothek an, die, von seinen Nachfolgern noch vermehrt, der 400,000 Schriften enthalten haben soll (eine zweite, die 70,000 Schriften enthielt, grndete sein Nachfolger); ebenso stiftete er das Museum fr ausgezeichnete Gelehrte, die daselbst nur den Wissenschaften leben sollten. Schon mit dem vierten Ptolemer begann aber eine Reihe ppiger und tyrannischer Fürsten, die den Verfall des Reiches herbei-fhrten. Zwar blhte der Handel Alexandras fort und fort; aber das Volk versank in Ueppigreit und Schwelgerei. Das Land gerieth immer mehr in Abhngigkeit von den Rmern, und endlich wurde Aegypten im Jahre 30 vor Chr. rmische Provinz. (. 52.) 3) Die Griechen hatten sich nach Alexanders Tode von Maeedo-nien unabhngig zu machen versucht, indem Demosthenes die meisten Staaten zu einem Bndni vereinigte; sie wurden aber in dem lamischen Kriege (-323322) von Antipater besiegt, und Demosthenes entzog sich der Auslieferung an Antipater durch Gift (322). Maeedonien fiel von jener Zeit an bald diesem, bald jenem Eroberer zu. Dazu kamen Plnderungszge der Gallier (c. 280), die bis Delphi vordrangen, indessen wieder verdrngt wurden

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 47

1878 - Berlin : Nauck
Hi. Abschnitt. Di- Rmer bra 753 bis 809 b. Chr. 47 Dritter Hauptabschnitt. Die Rmer bis zum Untergange ihrer Republik. Erstes Kapitel. Von der Erbauung Roms bis zur Abschaffung der Knigs-wrde. 753 bis 509 v. Chr. . 29. Italien und seine ltesten Bewohner. Die mehr als 150 Meilen lange Halbinsel, welche jetzt Italien heit, im Norden von den Alpen umkrnzt und ihrer ganzen Lnge nach von den Appeuniuen durchzogen wird, war schon frh durch mildes Klima, reiche Bewsserung und groe Fruchtbarkeit eins der herrlichsten Lnder von Europa. Der nrdlichste Theil, das cisalpinische Gallien (die lombardische Ebene), von Mittelitalien durch den Apennin geschieden, war von Kelten bewohnt, wurde von den Rmern nicht zu Italien gerechnet und hatte gleichen Ueberflu an Getreide, Wein und Viehweiden. Nicht minder fruchtbar waren die auf der Westseite der Apen-ntnen liegenden Landschaften Mittelitaliens Etruria, Latium und Campania. Auf der Ostseite lag Umbria, Picvnum und Samuium. Sditalien, von griechischen Colonien be-belfert (. 14), hie Grogriechenland. In demselben waren die Landschaften Lncania und sdlich dabou Bruttium, und am adriatischen Meere Apnlia und sdstlich dabon Calabria. Von den Vlkerschaften, die in der ltesten Zeit das Land bewohnten, haben wir nur sehr unsichere Nachrichten. Zu den bedeutendsten gehrten die Sabiner zwischen dem Tiber und den Apenninen, die Latiner an dem Tiber und die Etrusker, die sich bottt adriatischen bis zum tyrrhenischen Meere ausbreiteten, und deren Hauptsitz dann die Lombardei und spter Toscana wurde. Die Sabiner waren ein einfaches, Ackerbau und Viehzucht trei-beudes Naturvolk; auch ihre Religion staub in Beziehung zum Acker-bau. So verehrten Jie bte Erbgottheit Feronia, den Sonnengott Sol und bte Monbgttin Luna. Andere sabinische Gottheiten waren Quiriuus und Juno. Sie stanben unter Stammhuptern-, nur im Krieae whlten sie einen Feldherrn (Imperator). Die ebenfalls Ackerbau treibenben Latiner bilbeten einen Bunb von 30 Stbten (Bundesversammlungen. Senat. König. Dictator). Ihre Religion bestand m Naturdienst. Sie verehrten Jupiter und Juno als lichtsvenbenbe Gottheiten, den Erdgott Sa-turnus, die Mondgttin Diana und ihren Gemahl Janus. Die Etrnsker scheinen von Norden her eingewandert zu sein

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 49

1878 - Berlin : Nauck
Die Rmer von 753 bis 509 v. Chr. 49 durch den Raub der Sabinerinnen, und verband mit sich die besiegten Völker (gemeinschaftliche Regierung mit dem Könige Tatins von Cures). Nach seinem pltzlichen Tode wurde der Sabiuer Numa Pompilins König, der die Wild-heit des Volkes durch religise Gebruche milderte (Verpflanzung der Priesterschast der Vestalinnen nach Rom. Die Nymphe Egeria). Sein Nachfolger, der Lattner Tullus Hostilius, zerstrte Alba longa (Kampf der Horatier und Curiatier) und versetzte die Einwohner nach Rom. Noch mehr vergrerte sich die Macht Roms unter dein vierten Könige, dem Sabiner Ancus Marcius. Unter seiner Regierung kam der Lucumo Tarquinius aus Etrurieu, wohin sein Vater Dema-ratus aus Koriuth eingewandert war, nach Rom (Tauaquili. Nach dem Tode des Knigs wurde er Vormund der Shne desselben und endlich selbst König. Tarquinius Priscus vergrerte Rom und verschnerte es durch Bauwerke (Cloakeu, Forum, Circus). Nach seiner, durch die Shne des Ancus bewirkten Ermordung folgte ihm sein Pflegesohn Servius Tullius, der durch weise Einrichtungen das Wohl des Staates befrderte. Er theilte das Volk in fnf Vermgensklassen und bestimmte danach die Rechte und Pflichten der Staatsbrger, seine beiden Tchter vermhlte derselbe mit den Shnen des Tarquinius, dem Lucius und Arnns; doch Lucius tdtete seine Gemahlin und vermhlte sich dann mit der jngern Tullia, die den Arnns ermordet hatte. Darauf ermordete er auch den Servius Tullius und machte sich selbst zum König. Dieser, Tarquinius Superbus genannt, erweiterte das Gebiet Roms durch Eroberungen und erbaute das Capitol mit dem dreifachen Tempel des Jupiter, der Juno und Minerva, wo die fibyllinifchen Bcher niedergelegt wurden. Dabei aber machte er sich durch Grausamkeit verhat und wthete selbst gegen seine Verwandten (List des Jnnius Brutus). Whrend der Belagerung von A'rdea mihandelte sein Sohn Sextus Tarquinius die tugendhafte Lncretia, die Gemahlin des Collatinns. Da stellten sich Collatinns und Brutus an die Spitze der Unzufriedenen; Tarquinius wurde mit seiner Familie aus Rom verbannt; darauf wurde i. I. 509 Die^Knigswnrde auf ewige Zeit abgeschafft, und an die Stelle der Könige traten zwei jhrlich zu whlende Cousulu, anfangs Praetoren genannt. Die ersten waren Brutus und Collatinns. Tarquinius versuchte zwar durch eine Verschwrung sich wieder in Rom einzudrngen; dieselbe wurde aber entdeckt W er n i ck e, Weltgeschichte. 4

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 51

1878 - Berlin : Nauck
2. Kapitel. Rom als Freistaat, Von 509 bis 31 v. Chr. 51 jeder Ort und Gegenstand fanden in der Gtterwelt ihr geistiges Gegenbild. So gab es eine Gttin der Eintracht, der Recht-sckaffenheit, der Tapferkeit, der Keuschheit, der Ge sundheit, der Krankheit. Flora war die Gttin der Blumen, Annona die des Erntesegens, Ceres die Getreidegttin, Mer-curius der Gott des Handels, Bellona die Kriegsgttin. Es gab einen Gott des Sens, des Ackerns, des Pflgens u. s. w.; Gottheiten schtzen schon das Kind (Lev ana, Cunina, Juventas) und begleiten den Menschen durch das Leben. Besonders treten die Götter des huslichen Lebens hervor, Vesta, die Gttin des Herd-seuers, die Penaten, die den huslichen Vorrath, berhaupt das Haus beschtzen, und die Laren, die sr die Fortpflamnug der Familie sorgen. Die guten Geister der Verstorbenen, die Manen, schtzen das Haus, wo chre Ueberreste ausbewahrt werden, die bsen, die Lmures, irren als Nachtgespenster umher. Spter wurde durch den lebhaften Verkehr der Rmer mit den Griechen in Unter-italien ihre Religion der griechischen so hnlich, da sast nur die Namen verschieden sind. So entspricht Jupiter dem Zeus, Juno der Hera, Diana der Artemis; Neptnus, anfangs ein lndlicher Gott, unter dessen Schutz die Pferde standen, entsprach spter dem Poseidon, Minerva der Athene u. s. w. Kein wichtiges Staatsgeschst pflegten die Rmer vorzunehmen ohne religise Ceremonien und ohne Befragung der Götter, deren Willen sie durch Beobachtung des Vogelfluaes, des Donners und Blitzes, des Fressens heiliger Hhner, der Beschaffenheit der Opfer:c. (Auspicten, Augurien), in besonders wichtigen Fllen auch aus den nbyllinischen Bchern zu erkennen suchten. Die Beaufsichtigung des Gottesdienstes war den Priestern bertragen , die den Titel Pontifex hatten, und an deren Spitze ein Oberpriester (Pontifex mximus) stand. Die eigentlich sr den Dienst einzelner: Gottheiten bestimmten Priester hieen Flanien, so der des Jupiter, Mars u. a.; noch andere waren die Salier, die Bewahrer des vom Himmel gefallenen Schildes. Ferner sind zu nennen die Vestalinnen, endlich die Fetialen, welche die Staatsherolde waren. Zweites Kapitel. Rom als Freistaat, 50931 v. Chr. Erster Abschnitt. Bis zu den pumschen Kriegen, 264 v. Chr. . 32. Menenius Agrippa. Coriolanus. Seit der Vertreibung der Könige wurden die Plebejer, welche bei den fortwhrenden Kriegen mit den Nachbarvlkern in arge Schulden gerathen waren, von ihren Glubigern, von den nun bermchtigen Patriciern, hart bedrckt; daher zogen 494 die Plebejer auf den heiligen Berg bei Rom, von
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