Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. Hz
Jahreszeit, als den Winter giebt, dir Menschen sellen
über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr ungestaltet.
Hie und da findet man Menschen von außerordentlicher
Größe, welche 7 bis 8 Fuß hoch sind; man nennt sie
Riesen. Doch giebt es kein Volk auf der Erde, wel-
ches aus lauter Riesen besteht.
Auch in Ansehung ihrer Lebensart haben die ver-
schiedenen Völker der Erde Vieles mit einander gemein.
Einige nämlich, welche man wilde Völker nennt,
treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebensunter-
halts sicher zu seyn. Sie säen und pflanzen nicht, sie
sammeln keinen Vorrath von Lebensmitteln, sorgen über-
haupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann
auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt.
Ihre einzigen Beschäftigungen sind daher Jagd und
Fischerei. Sie wohnen gewöhnlich auch nicht ein Mal
in Dörfern bei einander, haben überhaupt keine ordent-
liche und feste Wohnungen, sondern nur elende Hütten,
die aus einigen Pfählen bestehen, welche in die Erde ge-
graben, und mit Thierhauten oder mir einer groben Filz-
decke überzogen , oder nur mit großen Baumblattern be-
deckt sind; einige wohnen sogar in Höhlen unter der
Erde, und gewöhnlich stehen bei diesen wilden Völkern
nur wenige Familien (Stämme) mit einander in Ver-
bindung, welche aber keinen gemeinschaftlichen Oberhcrrn,
keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege oder bei ei-
ner großen Jagd einen Anführer haben, dem sie so
lange gehorchen, als der Krieg oder die Jagd dauert.
Andere Völker der Erde, welche Hirtenvölker
oder Nomaden genannt werden, haben zwar auch kei-
ne künstliche und feste Wohnungen, sondern nur Zelte
oder Hütten, welche sie leicht abbrechen und wieder auf-
schlagen können, aber sie sind doch viel verständiger und
gesitteter, als die wilden Völker, weil sie sich mit der
Viehzucht beschäftigen, wozu mehr Aufmerksamkeit
utld Kenntniß erfordert wird, als zur Jagd. Jhrehccr--
den sind ihr ganzer Reichthum. Sie ziehen aus einer
Gegend in die andere, und lassen sich nur da auf eine
längere Zeit nieder, wo sie gute Weideplätze antreffen.
Noch andere Völker der Erde, welche gesittete
Völker genannt werden, beschäftigen sich, außer der
Viehzucht, auch noch mit dem Ackerbau, und verste-
Kinderfreund, l. Theil. H
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230,
Xi. Europa.
dem Könige von Schweden gehört. Es ist voll hoher
und rauher Berge, deren Gipfel zum Theil beständig
mir Schnee dedcckr sind. Diese Berge enrhalren den
Reichthum dieses Landes, denn in ihrem Innern findet
sich Silber, Kupfer und Eisen in Menge. Ackerbau
und Viehzucht können die Einwohner, welche Normarr-
ver genannt werden, fast gar nicht treiben, denn ihr
felsiges Land bringt weder Getreide noch Gras hervor.
Desto mehr beschäftigen sie sich mit der Jagd und Fi,
scheret. In den norwegischen Wäldern befinden sich Elen-
thiere, Baren, Wölfe» Hermeline und Hasen genug,
und das Meer, an welchem Norwegen liegt, versorgt
die Rormänncr mit Lachsen. Häringen, Stockfischen und
Austern so reichlich, daß sie einen große» Theil davon
verkaufen können. Die ansehnlichste Stadt in Norwegen
hcistr Bergen.
«2) Rüst land ist das grüßte Land in Europa, und
daher von sehr verschiedener Veschaffeàit. Im äußer-
sten Norden findet man nur Gesträuche, Beeren, Ma-
rieuglas, Pelzthicre in großer Menge, Fische und Feder-
vieh. In einem andern Tbeile des Landes bringt der
Boden doch Gerste und einige Gartenfrüchke hervor, und
die mittäglichen Gegenden haben Ackerbau, Obst und
gute Viehzucht, wilde Pferde und ungeheure Waldungen.
Noch weiter gegen N'uiag bringt das Land Wein, Obst,
Lorbeerbäume und Getreide, worunter auch der Reis
ist, in Menge hervor. In diesen Gegenden sind die
Esel und die Kameele die gewdhvlichen Lastrhiere, die
Büffelochsen ziehen den Pflug, und die Pferde werden
erlegt und gegessen. Viele Bewohner dieses fruchtbaren
Landstrichs wissen nichts von Häusern, sondern wohnen
beständig in schlechten Hütten oder in Zelten, und zie-
hen mit ihrer; Heerdcn ans einer Gegend irr die andere.
Viele schlagen in Felsenhöhlen oder Erdhütten ihre Woh-
nung auf. Diese Bewohner Rußlands beißen Tataren.
Die Hauptstadt Rußlands und Residenz des mächtigen
russischen Kaisers beißt Petersburg. Eine andere sehr
große Stadt dieses Landes heißt Moskau.
i3) Die Türkei ist ein sehr warmes und fruchtba-
res Land, und daher reich an vortrefflichen Produkten,
besonders an Reis, Wein, Südfrüchten, Baumwolle,
Seide, Taback; an Rindvieh, Schafen, Pferden, Eseln
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