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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 85

1867 - Rostock : Hirsch
85 Der ließ den Schwaben vor sich kommen. Er sprach: Sag an, mein Ritter werth! Wer hat dich solche Streiche gelehrt? Der Held bedacht sich nicht zu lang: Die Streiche sind bei uns im Schwang, Sie sind bekannt im ganzen Reiche. Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche. 14. Wie die Macht de« Papstes anfängt zu sinken. In einem Kriege zwischen den Engländern und Franzosen wollte der damalige Papst Bonifacius Frieden stiften. Das hätte ihm allerdings wohl angestanden. Aber er kam nicht als der Bote Gottes , der den Frieden verkündigt, sondern als der Herr, der seinen Untergebenen be- fiehlt: „Jetzt lasst das Streiten sein!“ Darob wurde der König Philipp von Frankreich so aufgebracht, dass er barsch antwortete, er sei nicht gewohnt, Befehle anzunehmen, und zugleich allen Franzosen verbot, fer- ner Zins oder Geschenke an den Papst zu geben. Bonifacius that jetzt den König in den Bann. Philipp aber liess die Bannbulle unter Trom- melschlag in Paris verbrennen und sammelte in Italien eine Schar ver- wegener Leute, welche den Papst überfallen und gefangen nehmen muss- ten. Zwar wurde Bonifacius durch das Volk wieder befreit; jedoch starb er noch in demselben Jahr aus Gram über die erlittenen Beleidi- gungen. Dies war das erste Zeichen, dass die Päpste in den Herzen der Gläubigen ihre Macht verloren hatten. Von nun an ging es mit Windeseile bergab. Der neue Papst, bis- her ein französischer Bischof, zog es vor, in Frankreich zu bleiben. Seinen Sitz nahm er in der Stadt Avignon. Vergebens erklärten die Römer, dass der Papst dort wohnen müsse, wo der heilige Petrus gelebt habe: jener war nicht mehr im Stande, sich aus der Abhängigkeit von dem geizigen und gewaltthätigen König Philipp zu befreien. Siebcnzig Jahre lang haben die Päpste unter Vormundschaft der französischen Könige in Avignon gelebt und ihre geistliche Gewalt zum Vortheil der Franzosen gebraucht. Endlich wurden die Römer der Sache überdrüssig und wählten selbst einen Papst, der seinen Wohnsitz wieder in Rom nahm. Aber nun hatte die Kirche zwei Päpste, die noch dazu in bitterer Feindschaft mit einander lebten. Um diesem Übel abzuhelfen , wurde im Jahre 1-409 eine grosse Kirchenversammlung in Pisa gehalten , auf welcher beide Päpste abgesetzt und ein neuer gewählt wurde. War es nicht schon arg gewesen , so wurde es jetzt arg. Denn da keiner von beiden weichen wollte , erlebte die Christenheit das Ärgerniss , dass zu gleicher Zeit drei Statthalter Christi auf Erden waren, die sich gegen- seitig mit Bann und Fluch belegten. Diesem unglaublichen Unfug wurde zwar auf der Kirchenversammlung zu Konstanz 1417 ein Ende gemacht; allein der Papst war in den Augen der Christen inzwischen zu tief ge- sunken , als dass er je hätte das frühere Ansehen wieder gewinnen kön- nen. Was aber die letzte Spur von Achtung gegen den Papst vernich- tete, war dies, dass eine Reihe der nichtswürdigsten Kreaturen nach ein- ander Petri Stuhl bestieg; Papst Johann war früher Seeräuber gewesen;

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 255

1867 - Rostock : Hirsch
255 Lande gang und gebe waren. Kaiser Konrad aber trug einstweilen den Sieg über seinen Gegner davon. Nach Konrads Tode wurde dessen Neffe Friedrich, den man wegen der röthlichen Farbe seines Bartes „Rothbart" oder „Barbarossa" nannte, zum Könige von Deutschland erwählt, einer der gewaltigsten Herrscher, die nach dem großen Karl die Kaiserkrone getragen haben. Friedrich war stattlich von Gestalt und hatte leuchtende, durchdringende Augen. Haar und Gesicht waren hell von Ansehen. In kurzer Zeit stieg sein Ansehen im deutschen Reiche. Denn Friedrich war groß an Geist, klug und fest im Rath, stark in der That, strenge gegen die Übelwollenden, leutselig gegen seine Freunde, ein gerechter Richter für alle, zur Rache über die Übelthäter und zu Lobe den Frommen. Die ihm persönlich nahe kamen, waren in der Regel gleich für ihn eingenommen; denn Barbarossa gehörte zu den Menschen, denen Gott die Gnade gege- den hat, daß sie schnell beliebt werden bei jedermann. Auch über die Grenzen von Deutschland verbreitete sich sein Ruhm. Aus ganz Europa kamen Gesandte an seinen Hof, ihn zu ehren; Fürsten und Herren suchten seine Gunst; der König von England schrieb an ihn: „Zwischen unsern Völkern sei Einigkeit und sicherer Verkehr; doch so, daß Euch als dem Größern der Befehl verbleibt, uns der Gehorsam." Das war Friedrich Rothbart, der große deutsche Kaiser. Als einen gerechten Herrn zeigte er sich bald dadurch, daß er Heinrich dem Löwen, dem nachgelassenen Sohne des Stolzen, die väterlichen Herzogthümer Sachsen und Baiern zurückgab. Sol- cher Beweis der Gerechtigkeit erregte große Freude in deutschen Landen. Seine Gerechtigkeit sah nicht die Person an. Als der Bischof von Mainz und der Pfalzgraf vom Rhein nicht von ihren verwüstenden Fehden lassen wollten, wurden sie zu der alten, aber fast außer Gebrauch gekommenen Strafe verurtheilt, daß sie eine Meile weit einen Hund auf ihren Rücken über Feld tragen mußten. Dann zerstörte er eine Menge Raubburgen am Rhein, deren Besitzer ihr unehrenhaftes Gewerbe nicht aufgeben wollten. Also übte Friedrich Gerechtigkeit und schaffte Ordnung im Reiche. Als er in Deutschland einigermaßen Frieden hatte, richtete er seinen Blick nach Italien, daß er die Kronen erwerbe, die seine Vor- gänger im Amte getragen hatten, die lombardische und die römische. In Welschland aber ging es um jene Zeit bunt her. Während in Deutschland die Hohenstaufen und Welsen wider einander standen, waren die lombardischen Städte reich und mächtig geworden und hatten ein Recht des Kaisers nach dem andern an sich gerissen, so daß sie Lust bekommen hatten, sich gar nichts mehr von ihrem Ober- herrn sagen zu lassen. An ihrer Spitze stand das mächtige Mailand,
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