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1. Für Oberklassen - S. 234

1870 - Altenburg : Bonde
234 der Städte Nürnberg und Reutlingen Abgeordnete und außerdem die gelehrten und geistlichen Stimmführer und Vertreter der jungen lutherischen Kirche, ein Melanchthon, Justus Jonas und Georg Spalatin. Nur der Held Luther fehlt in diesem Kreise, er weilt in der nicht zu fernen Feste Koburg, weil man den noch in der Reichsacht befindlichen und allzu hitzigen Streiter Christi hier nicht am Platze hält. Jetzt erhebt sich der Kurfürst Johann und ent- faltet die vor ihm liegende Schrift, sie enthält das herrliche Be- kenntniß unsers lutherischen Glaubens, wie es Philipp Melanchthon unter Luthers Beirath in den 20 Hauptartikeln und 7 Nebenartikeln so wunderbar klar und scharf verabsaßt hat. Es ist ein großer, heiliger Augenblick, als alle, des Kurfürsten Beispiele folgend, sich erheben und dieser nun zuerst seinen Namen: Johannes, Herzog und Kurfürst zu Sachsen, unter das herrliche Bekenntniß zeichnet und dabei spricht: „Der allmächtige Gott verleihe seine Gnade für und für, daß die Sachen ergehen zu seinem Lob und Preis." Dar- auf reicht er die Feder dem hochsinnigen Markgrafen von Branden- burg, und dieser schrieb seinen Namen mit seligem Leuchten seiner Augen und mit den Worten: „Möchte der barmherzige Gott diesen meinen Namen, wie ich ihn hieher schreibe, auch zeichnen in das Buch der Lebendigen!" Ihm folgten dann Ernst, Herzog zu Lüne- burg , und Philipp, Landgraf zu Hessen. Und als nun.die Reihe an den Fürsten von Anhalt kam, ergriff dieser ritterliche Herr die Feder mit solcher Freude, als werde ihm das Schwert des Geistes gegeben, und nachdem er seinen Namen: Wolfgang, Fürst zu Anhalt, unterzeichnet, sprach er: „Ich habe manchen schönen Ritt andern zu Gefallen gethan, warum sollt' ich denn nicht, wenn es vonnöthen, auch meinem Herrn und Erlöser Jesu Christo zu Ehren mein Pferd satteln und mit Dransetzung meines Leibes und Lebens zu dem ewigen Ehrenkränzlein in das himmlische Leben eilen I" Und nach- dem noch die beiden Abgesandten von Nürnberg und Reutlingen unterschrieben hatten, schloß der Kurfürst von Sachsen die bedeu- tungsschwere, feierliche Handlung mit brünstigem Gebet um Segen und Erfolg für den kommenden Tag. Und der ewig denkwürdige 25. Juni des Jahres 1530 kam, und der auf ihn herabgerufene Segen des Herrn fehlte ihm auch nicht. Nachmittags um 3 Uhr finden wir in der Kapellstube der bischöflichen Hofburg den ganzen Reichstag versammelt. Unter dem Vorsitz eines Herrschers, dessen Scepter sich über die Grenzen Europas hinaus weit über das Welt- meer erstreckt, sind die höchsten Würdenträger des ganzen deutschen Volkes hier erschienen, fremde Nationen haben ihre Botschafter, der Papst seinen Legaten gesandt, um das Bekenntniß zu vernehmen, welches einige Jahre zuvor ein armer, geächteter Mönch angesichts derselben Versammlung ablegte, das aber jetzt die edelsten Fürsten des deutschen Volkes als das ihrige auszusprechen im Begriff sind. Alsbald traten in die Mitte des Saales die beiden kursächsischen Kanzler Dr. Brück und Dr. Beyer, jener mit dem lateinischen, dieser mit dem deutschen Exemplare der Bekenntnißschrift. Die

2. Für Oberklassen - S. 235

1870 - Altenburg : Bonde
235 evangelischen Fürsten erheben sich, denn stehend wollen die Stand- haften bekennen. Der Kaiser verlangt, daß das lateinische Exemplar vorgelesen werde. Kurfürst Johann aber erwiedert: „Auf deutschem Grund und Boden soll man billig in deutscher Sprache lesen und hören." Der Kaiser bewilligt es; und nun beginnt Dr. Beyer mit so lauter und vernehmlicher Stimme zu lesen, daß auch die Menge, welche draußen im Schloßhofe zusammengeströmt ist, alle Worte verstehen kann. Zwei Stunden dauerte die Vorlesung, und nach Beendigung derselben überreichte Dr. Brück beide Exemplare der Schrift dem kaiserlichen Sekretär Alexander Schweis. Der Kaiser aber griff sogleich nach dem lateinischen, das deutsche gab er dem Kurfürsten von Mainz. Der Eindruck, den dieses vorgelesene Glaubensbekenntniß auf die ganze Versammlung machte, war ein gewaltiger, denn es war ja ein Zeugniß des heiligen Geistes, ge- flossen aus dem ewig klaren Brünnlein Gottes. Selber der Kaiser, wie wenig geneigt er sonst auch den Evangelischen war, ließ ihnen doch bedeuten, daß er mit gnädigem Wohlgefallen ihr Bekenntniß vernommen. Der gelehrte Bischof von Augsburg bekannte offen, es sei alles, was vorgetesen worden, die lautere, unleugbare Wahr- heit. Herzog Wilhelm von Baiern drückte dem Kurfürsten Johann freundlich die Hand, und als er dem dabeistehenden Dr. Eck vor- warf, er habe ihm die lutherische Lehre ganz falsch vorgestellt, und dieser erwiederte, mit den Kirchenvätern getraue er sich dieselbe wohl zu widerlegen, aber nicht mit der Schrift, da sprach Herzog Wilhelm: „So merke ich wohl, die Lutherischen sitzen in der Schrift, und wir darneben." Wie diesem Baiernherzog aber ging es Vielen, welche bei der Vorlesung gegenwärtig gewesen waren, und dazu auch noch unzähligen Andern, welche die vortreffliche Bekenntniß- schrift, die sich bald in alle Gegenden der Welt hin verbreitete und in alle mögliche Sprachen übersetzt wurde, lasen. Den größten Segen von dem Bekenntnisse hatten aber die Bekenner selbst; denn nachdem sie mit einem Munde, unter einer und derselben Gefahr ein so kräftiges Zeugniß ihres Glaubens abgelegt hatten, fühlten ihre Herzen sich auch in diesem Glauben inniger verknüpft, und so standen sie nun da als ein Mann in Christo, als ein heiliger Leib des Herrn, der mit einem Geiste getauft an dem, der das Haupt ist, fort und fort wächst zu göttlicher Größe. 250. Luthers Tod. 18. Febr. 1546. Im Januar 1546 reiste Luther mit drei Söhnen nach Eisleben. Dahin hatten ihn die Grafen von Mansfeld gerufen, um Streitig- keiten zu schlichten, die zwischen ihnen unter einander und mit einigen ihrer Unterthanen entstanden waren. Unterwegs war er schon sehr schwach; doch predigte er noch viermal in Eisleben, erschien auch über Tische recht gesprächig und schrieb an seine Frau nach Wittenberg

3. Für Oberklassen - S. 242

1870 - Altenburg : Bonde
242 Könige im Zweikampfe zu stehen; aber dieser war schon dort, wo kein Krieg mehr ist, und wo auch Pappenheim bald Ruhe finden sollte. Zwei Kugeln durchbohrten seine Brust. Man trug ihn aus der Schlacht; da hörte er, daß der König geblieben sei. „Nun," rief er aus, „so meldet dem Herzog von Friedland, daß ich zum Tode getroffen bin, aber gern sterbe, weil der unversöhnliche Feind meines Glaubens zu- gleich mit mir gestorben ist." Bernhard gebot noch einen Angriff und gewann die Schlacht. Pappenheims Infanterie traf eben zur rechten Zeit ein, um den Rückzug des kaiserlichen Heeres zu decken. 9 Stunden hatte die Schlacht gedauert, bei 10,000 Todte und Verwundete lagen auf der Ebene. Der Verlust war der Zahl nach auf beiden Seiten gleich. — Die Finnen hatten die Leiche des großen Königs erkämpft. Sie fanden den Körper unweit eines großen Steines, der von nun an den Namen Schwedenstein erhielt, geplündert, zertreten, von Blut und Wunden entstellt, das Angesicht zur Erde gewendet. 233. Der Gustav-Adolf-Verein. Es war am 6. November 1832, als sich in Lützen eine große Menschenmenge versammelte und unter Glockengeläute und Sang und Klang hinaus an den Schwedenstein zog, um eine einfache Feier zur Erinnerung an den Glaubenshelden zu begehen, welcher hier vor 200 Jahren gefallen war. Nach der Feier beschloß man die Errichtung eines eisernen Denkmales über dem Steine. Gaben dankbarer Liebe kamen reichlich dazu ein. Am 6. Novbr. 1837 wurde das neue Denk- mal in Gegenwart vieler Tausende, die aus der Nähe und Ferne ge- kommen waren, feierlich eingeweiht. Aus Gußeisen in gothischem Bau- style errichtet, bildet es ein offenes Thor über dem Schwedensteine und trägt die Inschrift: Hier fiel Gustav Adolf am 6. Novbr. 1632. Doch nicht von Stein oder Erz nur sollte dem großen Könige ein Denkmal errichtet werden, sondern ein bleibenderes, ein lebendiges, ein segnendes zugleich. Das war der Gedanke Großmanns, damals Superintendenten in Leipzig, früher Generalsuperintendenten in Alten- burg. Geweckt wurde er in ihm durch die Noth der evangelischen Ge- meinde zu Fleißen in Böhmen. Bisher war diese nach dem sächsischen Flecken Brambach eingepfarrt, wurde aber plötzlich von der österreichischen Regierung genöthigt, eine selbstständige Gemeinde zu werden. Bei ihrer großen Armuth war das Höchste, was sie thun konnte, daß sie ein bretternes Bethaus mit Wänden von Holzbohlen und ein Pfarrhaus erbaute, das zugleich als Schule diente, und zum Pastor einen ehe- maligen Schuhmacher aus Gera annahm, der nie studirt hatte. Wie Gustav Adolf und ihm zu Ehren lasset uns unseren evangelischen Brü- dern mitten unter den Katholischen aus ihrer kirchlichen Noth helfen, so lautete die Mahnung, welche Großmann an die Glieder der evan- gelischen Kirche richtete. Der Gedanke schlug ein. Das heilige Liebes- werk wurde mit einer Sechsersammlung begonnen, die solchen Anklang fand, daß sich bald in Leipzig und in Dresden zwei Hauptvereine bil- deten, welche in ihren Satzungen als Zweck der Gustav-Adolf-Stiftung

4. Für Oberklassen - S. 186

1870 - Altenburg : Bonde
186 215. Die Christenversolgungen. Der Herr hatte zu seinen Jüngern gesagt: „Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, so hasset euch die Welt." So geschah es denn auch. Anfangs wurden die Christen von den Juden verfolgt, wie davon die Apostelgeschichte erzählt. Nach der Zerstörung Jerusalems wütheten die Heiden gegen die Christen mit furchtbaren Martern. Sie wurden durch's Schwert getödtet, mit Feuer verbrannt, von wilden Thieren zerrissen, in Flüssen ersäuft, in siedendes Öl oder Pech gesenkt, mit Pech bestrichen und dann angezündet, ge- kreuzigt und zerschlagen; viele ließ man in dumpfen Kerkern hin- schmachten. Da ist mancher, bei dem der Same des Evangeliums nicht Wurzel hatte, abgefallen und hat Christum verleugnet. Aber die meisten Christen haben ihr irdisches Leben willig dargegeben, um das ewige zu erlangen. Das vergossene Märtyrerblut aber ist der Same der Kirche geworden. Wenn die Heiden die hohe Freudigkeit sahen, mit der die Christen in den Tod gingen, so staunten sie wohl und dachten: Der Christenglaube muß doch der rechte sein. Die heidnischen Verfolgungen begann der Kaiser Nero im Jahr 64. Er ließ die Stadt Rom anzünden; das gab einen furchtbaren Brand. Als das Volk darüber unmuths wurde, gab er vor, die Christen hätten es gethan. Nun wurden diese ergriffen und gekreuzigt, den Hunden vorgeworfen, mit brennbaren Stoffen bestrichen und Nachts angezündet. Damals priesen auch die beiden großen Apostel Paulus und Petrus den Herrn mit ihrem Tode. — Drittehalb Jahrhunderte dauerten die Christenverfolgungen. Die letzte und grausamste fand unter dem Kaiser Dioclctian, der vom Jahre 284 bis 305 regierte, statt. Noch einmal floß Märtyrerblut; es war das von 30 Bekennern, die im Jahre 310 im gelobten Lande enthauptet wurden. Da erhörete der Herr das Seufzen seiner Kirche, und es ward stille vor ihm. 216. Polykarp. Zur Zeit des römischen Kaisers Markus Aurelius lebte in der Stadt Smyrna in Klein-Asien der fromme Bischof Polykarpua. Er war ein Jünger des Apostels Johannes und hatte von diesem eben sowohl die Liebe, wie den Eifer für die Ehre des Herrn ge- lernt. Ein Irrlehrer Marcion, der die göttliche Wahrheit zu ver- fälschen suchte, sagte einst zu ihm, als er ihm auf der Strasse begegnete: „Polykarp, erkenne uns an!“ Polykarp antwortete: „Ja, ich erkenne dich, dass du der Erstgeborne des Satans bist.“ Von den Juden aufgestachelt, hatte das Volk die Christen zu Smyrna blutig verfolgt, und der schwache Statthalter gab jedem Verlangen desselben nach, obwohl er für seine Person kein Feind der Christen war. Sie wurden bis auf die Knochen gegeisselt, den wilden Thieren vorgeworfen oder auf Scheiterhaufen verbrannt. Aber sie bewiesen unter den Martern eine solche Standhaftigkeit,

5. Für Oberklassen - S. 196

1870 - Altenburg : Bonde
196 Ligen Predigten. Aber sein Herz zog ihn zu den Heiden. Er verließ England und fuhr über das Meer zu den Friesen. Doch der trotzige Heidenkönig Radb od gab ihm nicht die Erlaubniß, den Namen Christi in seinem Lande zu verkündigen. Winfried wählte einen andern Weg. Er ging zum Papste nach Rom, holte sich Rath für sein schweres Werk und langte im Jahre 718 am nördlichen Fuße der Alpen an. Deutsch- land lag mit seinen Gauen und Völkern vor ihm. Wohin sollte er sich wenden? Sein Geschichtsschreiber sagt: „Wie die Biene, die um die Blumen des Gartens prüfend kreist, bevor sie sich in den auser- wählten Kelch niederläßt, so zog Bonifacius in den verschiedenen Gauen Deutschlands umher, bis er bei den Nachbarn seines geliebten Sachsen- volkes, bei den Thüringern und Hessen, festen Fuß faßte." 2. Bei dem Dorfe Geismar in Niederhessen stand eine Eiche von ungeheurer Größe, welche die Deutschen ihrem höchsten Gotte ge- weihet hatten. Der Baum galt als besonders heilig, und aus der Nähe und Ferne wallfahrtete man zu ihm. Bonifacius beschloß im Vertrauen auf den Beistand des Herrn, einen kühnen Streich gegen das Heidenthum zu führen. In gewaltiger Rede schilderte er zuerst den Heiden die Thorheit ihres Aberglaubens. Um ihnen nun zu zei- gen, daß ihre Götter todte Götzen seien, legte er die Äxt an die Wurzel des Baumes. Seine Genossen halfen zuschlagen, und ein Sturmwind, vom Herrn gesandt, stürzte den Baum, daß er in vier Stücke zersplit- terte. Dem Volke entfuhr ein Schrei wilden Schreckens. Sie erwar- teten, ihr Gott werde den Frevler züchtigen und mit einem Blitzstrahl vernichten. Als das aber nicht geschah, erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götzen und ließen stch taufen. Aus dem Holze, welches der ge- fällte Baum des Aberglaubens gab, erbaute Bonifacius ein Bethaus zu Ehren des Apostels Petrus. 3. Unter den Klöstern, die Bonifacius gründete, wurde besonders das zu Fulda in Hessen wichtig. Sein Schüler Sturm hatte den Platz dazu aufgesucht. Auf einem Esel reitend, durchzog Sturm die wilden Gegenden und die düstern Wälder, Psalmen und Loblieder sin- gend. Überfiel ihn die Nacht, so bereitete er unter den weiten Zwei- gen der uralten Eichen sein Lager, getrost dem vertrauend, der alle Haare auf unserm Haupte gezählt hat. Und der schützte ihn gegen die Anfälle der reißenden Thiere wie der Menschen. Einst zog er seinen einsamen Weg an den Ufern eines Flusses hin. Da stürzte eine Schaar wilder Heiden auf ihn zu und umgab ihn mit höhnendem Geschrei. Er wußte, sein Leben stehe in des Herrn Hand, und trat ihnen ruhig und gefaßt entgegen; und sie ließen ihn ungehindert weiter ziehen. Endlich fand er eine Gegend, die ihm zum Bau eines Klosters passend schien. Nun holte er die Erlaubniß des Bonifacius ein. Die Bäume wurden ausgerodet; Kalköfen wurden gebaut, und schon nach Jahres- frist waren hohe Mauern erbaut. Diese Stiftung, die schon zu Sturms Zeiten 400 Brüder zählte, ward eine gesegnete Anstalt zur Ausbreitung des Evangeliums. 4. Bonifacius war nun hochbetagt und wußte, daß sein Tod nicht mehr fern sei. Da erwachte die alte Jugendliebe zu dem Frie-

6. Für Oberklassen - S. 220

1870 - Altenburg : Bonde
220 zu lassen, wenn er nur seine neun oder acht Ducaten zahle. Solche Gnade und Gewalt aber habe er vom Papste, der mehr Macht besitze, denn alle Apostel, Engel und Heiligen, weil demselben Christus nach der Himmelfahrt das Regiment über die Kirche abgetreten habe; kraft seiner Gewalt lange er nicht allein in den Himmel, sondern auch hin- unter in das Fegefeuer: sobald der Groschen im Kasten klinge, führe die Seele, für die man einlege, von Stund' an gen Himmel. Luther spürte gar bald die Früchte von Tezels Treiben. Er hörte in Wittenberg Beichte; da kamen oft nur zehn, wo sonst fünfzig ge- kommen waren, und unter diesen zehn waren sicherlich fünf, die zwar schwere Sünden beichteten, aber auf Luthers ernstliche Bußpredigt große Grumpen vorgaben, d. h. gottlose Reden führten und sich hören ließen, daß sie von Ehebruch, Hurerei, Wucherei, unrechtem Gut und der- gleichen nicht ablassen wollten. Als sie nun der Doctor nicht absol- viren wollte, beriefen sich die Beichtkinder auf ihre Papstbriefe und Tezels Gnade und Ablaß. Luther erwiderte, er kümmere sich nicht um Papiere, wenn sie sich nicht besserten, so würden sie alle umkommen; sie sollten Buße thun, sonst keine Absolution. Da wandten sie sich an Tezel und klagten ihm, wie dieser Augustinermönch auf seine Briefe nichts geben wolle. Tezel ward über dieser neuen Zeitung sehr zornig er wüthete, schalt und vermaledeite greulich auf dem Predigtstuhle, und damit er ein Schrecken machte, ließ er etliche Male in der Woche ein Feuer auf dem Markte anzünden, um anzuzeigen, daß er vom Papste Befehl habe, alle Ketzer zu verbrennen, die sich wider den aller- heiligsten Ablaß setzten. Aber er hatte sich in Luther geirrt. Der hätte sich von einem Feuer nicht schrecken lassen, das ihm auf den Leib brannte, geschweige denn von einem Feuer, acht Stunden von ihm. Zu der Zeit, erzählt Luther selbst, war ich Prediger allhier im Kloster, und ein junger Doctor, neulich aus der Esse gekommen, hitzig und lustig in der heiligen Schrift. Zu gleicher Zeit schrieb Luther einen Brief an den Bischof von Magdeburg mit der Bitte, dem Tezel Einhalt zu thun. Aber er bekam keine Antwort. Da schrieb er zum andern an den Bischof von Bran- denburg, zu dessen Sprengel Wittenberg gehörte. Dieser antwortete: Luther griffe der Kirche Gewalt an und würde sich selber Mühe machen; er riethe ihm, er möge davon lassen. So blieb Luther nur noch eins übrig. Nach der Sitte der da- maligen Zeit wurden auf Universitäten wichtige Lehrsätze in öffentlichen Disputationen zur Sprache gebracht. Luther beschloß, auch auf diesem Wege gegen die Mächte der Finsterniß anzukämpfen. Und so sehen wir ihn denn, wie er einige Minuten vor Mittag aus seinem Kloster heraustritt, in der Hand die Pergamentrolle, auf welche er seine Sätze wider die Lehre vom Ablasse geschrieben hatte, und neben sich einen Klosterdiener mit der Leiter aus der Achsel. Mit dem ersten Schlage auf zwölf schlug der Diener den ersten, mit dem zwölften Schlage den letzten Nagel ein, der die Streitschrift an die Thüre der Schloßkirche befestigte, so daß sie nun männiglich lesen konnte. Die Summe aller

7. Für Oberklassen - S. 224

1870 - Altenburg : Bonde
von Braunschweig aber liess ihm zur Erfrischung in einer silber- nen Kanne einen Trunk Eimbecker Bier reichen. Den nahm Dr. Luther an mit diesen Worten: „Wie Ehrst Erich mein gedenkt, so gedenke sein unser Herr Christus in seiner letzten Stunde.“ Freitags, da die Stände im Reichsrathe versammelt waren, sandte ihnen der Kaiser eine Schrift dieses Inhalts, weil Dr. Luther von seinen Irrthümern auch nicht eines Fingers breit abzustehen sich vorgenommen, so denke er, ihn und seine Anhänger mit Bann und Acht zu verfolgen. Luther war nun vogelfrei. Deswegen dünkte es den Kurfür- sten von Sachsen, Friedrich den Weisen, dem Luthers Verantwor- tung auf dem Reichstage herzlich Wohlgefallen hatte, denselben für einige Zeit an einem sicheren Orte aufzuheben. Auf Anhalten gu- ter Leute willigte Luther endlich in diesen weisen Rath, obgleich er sein Blut für die Wahrheit gern vergossen hätte. In der Nähe von Altenstein sprengten ihn 2 Edelleute mit 2 Knechten an, hiessen den Fuhrmann still halten, griffen Dr. Luther mit schein- barem Ungestüme und setzten ihn auf ein Pferd. Fast um Mitter- nacht kamen sie auf das Schloss Wartburg bei Eisenach. Da hielt man Luther unter dem Namen Junker Georg als einen Gefangenen. Seine Zeit brachte er damit zu, viele gute Bücher im Druck zu fertigen; auch fing er an, die Heilige Schrift zu verdeutschen. 244. Dr. Wenzel Links erste Predigt in Altenburg. Es ist in den letzten Vormittagsstunden an einem der ersten Februartage des Jahres 1523. Ein solches Drängen und Treiben unter seinen Fenstern hatte der alte Thorwart zu St. Johannes in Altenburg noch niemals in seinem Leben gesehen, selbst voriges Früh- jahr nicht, als Magister Gabriel Didymus von Wittenberg in die Stadt gekommen war und draußen vor dem Thore unter der großen Linde, säst an derselben Stelle, wo jetzt dem reichen Hospitale gegenüber eine halbwüchsige Linde in voller Kraft steht, das reine Gotteswort nach der Lehre des Dr. Martinus gepredigt hatte. Was von den 7000 Einwohnern der Stadt gesund war und nicht durch die Pflege der Alten und Kranken oder durch die Sorge für das Mittagsbrot in den Häusern gehalten wurde, das war auf den Beinen. Sonst traten die Leute aus dem Volke scheu zur Seite, wenn ihnen einer von den stol- zen Chorherren aus dem reichen Kloster Unserer Lieben Frauen auf dem Berge begegnete; aber heute müssen sie warten, wie andere, bis sie der Strom durch das Thor trägt, und doch halten sie gerade heute in ihren feinen, mit kostbarem Pelzwerk verbrämten Kutten den Nacken um eins so steif, und oen Kopf noch einmal so hoch, als sonst. Es dünkt sie, der Gang vor das Thor sei der Anfang zu neuen und größeren Siegen; hatten sie doch dem Magister Gabriel also zugesetzt, daß er von Altenburg nach Torgau entweichen mußte, und war eben in den letzten Tagen ein strenges Mandat vom Bischof Philippus in Naumburg angeschlagen worden, in welchem jedwede Theilnahme an

8. Für Oberklassen - S. 230

1870 - Altenburg : Bonde
230 wiederholte er, wie in Jena gegen Karlstadt, daß er nur insgemein geredet habe; habe er sie getroffen, so könne er nichts dazu. Die Rathspersonen wollten aber weder zugeben, daß ihr Brief ein Feinds- brief sei, noch annehmen, daß Luther sie wegen der Abthuung der Bilder nicht auch den schwärmerischen Geistern gleichgestellt habe, und wurden darüber immer heftiger, so daß Luther endlich in die Worte ausbrach: „Ob ich sonst nicht wüßte, daß ihr Schwärmer seid, so weiß ich's doch itzund; denn ihr brennt vor meinen Augen wie Feuer. Ihr werdet mich doch nicht fressen!" Er frug sie hierauf, wie sie denn aus der Schrift beweisen wollten, daß man die Bilder abzuthun habe? Sie beriefen sich hierauf auf die Worte der zehn Gebote: Du sollst nicht andere Götter haben, und die Auslegung Mosis dazu: Du sollst alle Bilder abthun und keines haben. Luther erklärte ihnen daraus, daß hiermit nur abgöttische Bilder gemeint sein könnten; aber was schade ein Crucifix an der Wand, das man nicht anbete. Allein die Orla- mündaer, unter denen sich hierbei ein Schuster besonders hervorthat, wollten dies nicht gelten lassen, sondern hielten daran fest, daß dies von allen Bildern gemeint sei. Als aber Luther dennoch auf seiner Auslegung beharrte, brach der Bürgermeister die Unterredung mit den Worten ab: „Hört, liebe Herren, hört, wir halten uns stracks nach dem Worte Gottes, denn es steht geschrieben: ihr sollt weder dazu setzen, noch davon abnehmen!" Der Hofprediger Stein ermahnte ihn still zu schweigen. Luther aber, durch die Rede des Bürgermeisters erzürnt, beschuldigte die Orlamündaer nun, daß sie ihn verdammt hätten. Da erhob sich der Schuster nochmals und antwortete ihm: „So du je ver- dammet wilt sein, halte ich dich und einen jeglichen verdammt, so lange er wider got und gotes Wahrheit redet oder liest!" — Das war Wohl genug, um Luther zu überzeugen, daß ein ferneres Streiten ganz ver- geblich gewesen wäre, und mit den Worten: „Das hätten mir wohl die Kinder auf den Gassen gesagt!" eilte er zum Wagen und fuhr schnell zum Städtchen hinaus. An höhnischen Nachrufen mag es hierbei nicht gefehlt haben, wie denn Luther selbst in einem Briefe an die Straßburger Christen schreibt: „Ich war froh, daß ich nicht mit Steinen und Dreck ausgeworfen ward, da mir etliche derselben einen solchen Segen gaben: Fahr hin in tausend Teufel Namen! daß du den Hals brächest, ehe du zur Stadt hinaus kommst!" In Folge dieses Auftritts erhielt der Rath vom Kurfürsten und seinem Bruder Johann einen scharfen Tadel über die gegen Luther begangenen Unschicklichkeiten; Karlstadt aber wurde des Landes verwiesen, und ein anderer in die von ihm eigenmächtig eingenommene Pfarrei eingesetzt. 247. Der Bauernkrieg. Zehn Tage nach dem Tode Friedrichs des Weisen, den 15. Mai 1525, schlug sein Bruder, Kurfürst Johann der Beständige, die Schlacht bei Frankenhausen wider die aufrührerischen Bauern. Wohl hatte sie Thomas Münzer ermuthigt: „Lasset euch durch den Schein der Gefahr nicht schrecken! Jede Kugel, die aus der

9. Für Oberklassen - S. 33

1870 - Altenburg : Bonde
33 ihren Fingern thun können, oder gar mit den Lippen, wie jene Frau in England, deren Fingerspitzen durch harte Arbeit so stumpf geworden waren, daß sie die Buchstaben nicht fühlen konnte. — Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. 53. Was Dr. Luther und Andere über den Katechismus gesagt haben. Luther sagt: „Ich, wiewohl ich ein alter Doctor der heiligen Schrift bin, so bin ich doch noch nicht aus der Kinderlehre ge- kommen und verstehe die zehn Gebote Gottes, den Glauben und das Vater-Unser noch nicht recht; ich kann's nicht ausstudiren, noch auslernen, aber ich lerne noch täglich darin und lerne den Kate- chismus mit meinem Sohne Hansen und mit meinem Töchterchen Magdalenen. Wann verstehet man doch durchaus und gründlich das erste Wort im Vater-Unser, da man sagt: Der du bist im Himmel! So habe ich auch gedacht, nachzutrachten den zehn Ge- boten, und wenn ich nun habe an dem ersten Worte angefangen, das da also lautet: Ich bin der Herr, dein Gott, so bin ich schier an dem Wörtlein „Ich" geblieben und kann das Wörtlein noch nicht verstehen." Justus Jonas, einer von Luthers Gehülfen am Werke der Reformation, pflegte den Katechismus die Kinderbibel zu nennen. Er sagt: „Es ist eine sonderliche Gottesgabe und Gnade, daß jetzt wiederum der Katechismus rein gelehret wird in der Kirche, näm- lich die zehn Gebote, Glaube und Vater-Unser. Denn dadurch hat ein jeglicher Mensch die ganze Theologie und kann erkennen lernen, was der rechte, beste, höchste, wahrhaftige Gottesdienst ist, was Gottes Wille und Gebot ist, was er von uns fordert, ebenso wie ein jeder in seinem Stande in allem Wandel und Leben gegen seinen Nächsten sich halten soll und leben, daß es Gott gefalle. Und wenn die Lutherische Lehre, welcher der Teufel so bitterlich feind ist, nichts anders genützt hätte, denn daß sie den Katechismus und die zehn Gebote hat wieder dem Volke bekannt gemacht, so hätte sie doch mehr in der christlichen Kirche gebauet, denn alle hohen Schulen, so lange sie auf Erden gewesen sind." Johann Matthesius, der alte Pastor in Joachimsthal, bekennt: „Wenn Dr. Luther sonst in seinem ganzen Laufe nichts Gutes gestiftet hätte, so könnte ihm doch die ganze Welt diesen segensreichen Schatz nicht genugsam danken," und bittet, es wolle der Herr Christus den heiligen Katechismus mit der Wittenberger Erklärung auf unseren Kanzeln und in unseren Schulen, in frommer 3

10. Für Oberklassen - S. 219

1870 - Altenburg : Bonde
219 ging er 1505 in das Kloster, um dort mit Mönchswerken Gott zu dienen und die Seligkeit zu erwerben. Aber obwohl er mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit sich fast zu Tode marterte, war er doch immer traurig; er würde verzweifelt sein, wenn ihm Gott nicht in seiner Noth einen alten Klosterbruder zugeschickt hätte. Dieser ver- wies ihn, als er ihm seine Anfechtungen klagte, auf die Worte: Ich glaube eine Vergebung der Sünden. Es sei nicht genug, im Allge- meinen zu glauben, daß etlichen vergeben werde, wie auch die Teufel glauben, daß dem David oder Petrus vergeben sei, sondern das sei Gottes Wille, daß jeglicher glaube, daß ihm vergeben werde. Im Jahre 1508 kam Luther wegen seiner sonderlichen Geschick- lichkeit und ernstlichen Frömmigkeit als Lehrer an die neue Universität nach Wittenberg. Er lehrte so gewaltig, daß sich verständige Männer sehr verwunderten und einer sagte: „Dieser Mönch wird alle Doctoren irre machen und eine neue Lehre aufbringen und die ganze römische Kirche reformiren; denn er legt sich auf der Propheten und Apostel Schrift und stehet auf Jesu Christi Wort." 15io wurde er in Klostergeschäften nach Rom geschickt, davon er später oftmals gesagt hat: „Ich wollte nicht 100,000 Gulden nehmen, daß ich Rom nicht gesehen hätte." In Andacht war Luther nach Rom gekommen und hoffte dort, den Frieden für seine Seele zu finden. Aber er entsetzte sich über die gotteslästerlichen Reden der Priester bei Tische. „Daneben ekelte mir sehr, daß sie so sicher und fein rips raps konnten Messe halten, als trieben sie ein Gaukelspiel; denn ehe ich zum Evangelio kam, hatte mein Nebenpfaffe seine Messe ausgerichtet und schrie zu mir: Immer weg, komm davon!" Und als er die Stufen an der Pilatusstiege hinauf rutschte, um mit solchem Werke Vergebung der Sünden zu verdienen, war ihm nicht anders zu Muthe, als riefe ihm eine Donnerstimme zu: Der Gerechte lebt seines Glaubens. 241. Am 31. Oktober 1517. Den 31. Oktober 1517 schlug Luther die 95 Streitsätze wider die Lehre vom Ablasse an der Thüre der Schloßkirche zu Wittenberg an. Willst du wissen, wie das so gekommen ist, mußt du mit mir die vier Meilen von Wittenberg nach Jüterbogk gehen und dich in dieser Stadt ein wenig umsehen. Hier hatten etwa vier Wochen vorher die Bürger, die Geistlichen an der Spitze, den Ablaßprediger Johann Tezel in einer feierlichen Prozession mit Kreuz und Fahnen eingeholt. Unter dem Geläute der Glocken fuhr er in die Stadt ein, indem die päpstliche Ablaßbulle auf einem Sammetkissen vor ihm hergetragen wurde. In der Stadtkirche hatte er dann ein rothes Kreuz mit des Papstes Wappen aufgerichtet und behauptete nun von diesem, es wäre so kräftig, wie das Kreuz Christi selber. Es wäre nicht Noth, Reue noch Leid oder Buße über die Sünde zu haben; wenn einer den Ablaß oder die Ab- laßbriefe bei ihm löste, so erhalte er völlige Vergebung der Sünde. Es brauche sich einer den Meineid, den er vor den Richtern geschworen, oder den Mord, den er an seinem Bruder begangen, nicht leid sein
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