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Extrahierte Personennamen: Jesus_Christ Jesum_Christum Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
63. Was Gott thut, das ist wohl gethan.
„Ich sterbe nicht, nur mein Elend stirbt," sagt mit der Blut-
zeugin Cäcilie jeder, der im lebendigen Glauben an Christum den letzten
Feind überwunden hat. Er fährt dahin, auf den Lippen das Triumph-
lied des Apostels: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
Besiegt, bleibt er Sieger, gestorben, ist er lebendig. Solche und ähn-
liche Gedanken waren es freilich nicht, welche dem Jenaischen Stadt-
kantor Gastorius durch den Kopf gingen, als er im Jahre 1675 zum
Tode krank auf seinem Bette lag. Eben hatte die alte Haushälterin
ihm wieder einmal einen Löffel voll Arzenei eingegeben. Sie hatte vor
die Lampe auf der Nußbaum-Kommode die große Nürnberger Bibel ge-
stellt und sich in den mit Leder beschlagenen Lehnstuhl am Ofen gesetzt.
Hier war sie, ermüdet von der Nachtwache, eingeschlafen. Gastorius
lag mit offenen Augen da. Die Todtenuhr im alten Wandschranke
hätte für diesen Abend ihr Picken sich ersparen können; auch ohne sie
konnte der Kantor von dem alten Spruche nicht loskommen: Hin geht
die Zeit, her kommt der Tod. Aber ein willkommner Bote wär er
ihm nicht. „Fünf und zwanzig Jahre alt, und schon sterben! Habe
bis vor Jahresfrist in meinem Leben nichts gehabt, als viele Mühe und
schmale Kost. Jetzt sitze ich in Amt und Würden, bei voller Schüssel,
da kommt das Ende. Ja, ja, je tiefer der Nagel in der Wand steckt,
desto schwerer ist es ihn herauszuziehen."
Da schlug es auf dem grünen Thürmchen der Stadtkirche acht Uhr.
Es pochte leise an der Thüre, und herein trat ein junger Mann mit
frischem Gesichte und blauen sinnigen Augen. „Wie ist es seit Mittag
gegangen, Severus?" „Ach, Samuel, das Fieber macht einen Angriff
nach dem andern; lange kann das der arme Leib nicht mehr aushalten.
Es wird bald mit mir aus und vorbei sein. Aber du kommst heute
spät, Samuel; es hat mich lange nach dir verlangt." „Seit einigen
Stunden schon bin ich um dich gewesen, habe eine Arzenei bereitet für
deine Seele. Hilf Gott, daß sie auch dem Leibe zu gute kommt!" Mit
diesen Worten rückte er die Bibel ein wenig von der Lampe weg und
las dem Jugendfreunde das Lied vor: Was Gott thut, das ist wohl
gethan. Er war fertig. „Lies mir's noch einmal, Samuel!" — „so
wird Gott mich ganz väterlich in seinen Armen halten, drum laß ich
ihn nur walten," wiederholte der Kantor mit leiser, aber fröhlicher
Stimme. Bei einer Viertelstunde war nichts zu hören, als der ein-
tönige Schlag der Wanduhr und das Schnurren der Katze, die sich auf
dem weichen Lager unter dem Ofen gütlich that. Über die eingefallenen
Backen des Kantors schlich sich eine Thräne nach der andern; mit jeder
fiel ein Sorgen - und Angststein von seiner Seele. „Habe Dank, Her-
zensfreund. Ich kann mit vr. Martino sagen: Es war ein wunder-
licher Krieg, da Tod und Leben rungen; das Leben das behielt den
Sieg und hat den Tod verschlungen. Nun sterbe ich fröhlich und
gebe es Gott! selig. Du hast mir den Tod zu einem Engel Gottes
gemacht, der eine gar fröhliche Botschaft bringt: der Vater holt sein
Kind heim zu ewiger Freude im Vaterhause." —
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Extrahierte Personennamen: Apostels Samuel Samuel Samuel Martino
„Gut, daß du kommst, Samuel," sagte am Morgen der Kantor
zu seinem Freunde. „Dein Lied hat die ganze Nacht bei mir Wache
gehalten, daß die Angst des Sterbens und die Gedanken der langen
Todesnacht keine Macht an mir gefunden haben. Aber wir wollen
auch im Tode verbunden bleiben. Du hast das Lied gemacht, ich die
Melodie, diese Nacht. Setze dich her, ich will sie dir dictiren. Wenn
sie in ein paar Tagen mich begraben, soll sie die Kantorei musiciren,
aller Welt zur Kunde, daß einer im Glauben an seinen Vater im
Himmel fröhlich von hinnen gegangen ist." Der Freund setzte die
Melodie auf, es ist dieselbe, die du so oft gehört, selber gesungen hast.
In Gottes Rathe war es anders beschlossen, als die beiden Freunde
dachten. Der Kantor genas von seiner Krankheit, aber der siegreichen
Schlacht, die er an jenem Abende mit seines Freundes Waffen wider
den Tod geschlagen, hat er nimmer vergessen; jede Woche mußten ihm
die Currentschüler das Lied unter seinen Fenstern singen. So ist es
denn geschehen, daß es mancher fromme Student gehört und mit in
sein Vaterland zurück genommen hat, daher es denn gar bald in der
ganzen Lutherischen Kirche bekannt geworden ist.
Und wer war Samuel? Ein paar Wochen später wanderte er von
Jena aus über den waldigen Höhenzug der Wölmse nach Grüben,
einem freundlichen Dörfchen in unserem Westkreise, 1 Stunde von Roda
gelegen. Von dem Gipfel des Berges, an welchen sich das Pfarrhaus
lehnte, tritt er durch die Thüre im Dache auf den Oberboden und geht
die zwei Treppen hinunter in die Studirstube seines Vaters, des Pastors
Rodigast. In der Kammer daneben hatte er am 19. Oktober 1649
das Licht der Welt erblickt. Gestorben ist er als Rector des Gym-
nasiums zum grauen Kloster in Berlin, den 19. März 1708, hoch
geachtet in der ganzen Stadt wegen seiner Gelehrsamkeit und seines
Wandels in allem, was irgend eine Tugend und irgend ein Lob ist.
66. Gebrauch der Glieder.
Soll dein Thun Gott wohl gefallen, So gebeut den Gliedern allen:
Deinem Auge, daß es spähe Gutes fern und in der Nähe;
Deinem Ohre, daß es höre Weisen Rath und fromme Lehre;
Deiner Zunge, daß sie bringe Dank dem Schöpfer aller Dinge;
Deinen Händen, daß sie spenden, Das Erworb'ne nicht verschwenden;
Deinen Füßen, daß sie gern Gehen zu dem Haus des Herrn!
So gebeut den Gliedern allen, Soll dein Thun Gott wohl gefallen.
67. Drei Paar und Einer.
Du hast zwei Ohren und einen Mund; Willst du’s beklagen?
Gar Vieles sollst du hören und Wenig drauf sagen.
Du hast zwei Augen und einen Mund; Mach dir’s zu eigen:
Gar Manches sollst du sehen und Manches verschweigen.
Du hast zwei Hände und einen Mund; Lern’ es ermessen!
Zwei sind da zur Arbeit und Einer zum Essen.
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Extrahierte Personennamen: Samuel Samuel Samuel Jena
44
68. Knabe und Hündchen.
Knabe: Komm nur, mein Hündchen, zu deinem Herrn; ordentlich
gerade sitzen lern!
Hündchen: Ach, soll ich schon lernen und bin so klein? O laß es doch
noch ein Weilchen sein!
Knabe: Nein, Hündchen, es gehet am besten früh; denn später macht
es dir große Müh'.
Das Hündchen lernte, bald war's gescheh'n, da konnt' es schon sitzen und
aufrecht geh'n,
Getrost in das tiefste Wasser springen und schnell das Verlorne wiederbringen.
Der Knabe sah seine Lust daran, lernt auch und ward ein kluger Mann.
69. Der dumme Hans.
1. Hänschen will ein Tischler werden, Ist zu schwer der Hobel;
Schornsteinfeger will er werden, Doch das ist nicht-nobel;
Hänschen will ein Bergmann werden, Mag sich doch nicht bücken;
Hänschen will ein Müller werden, Doch die Säcke drücken;
Hänschen will ein Weber werden, Doch das Garn zerreißt er:
Immer, wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister.
Hänschen, Hänschen, denke dran, Was aus dir noch werden kann!
2. Hänschen will ein Schlosser werden, Sind zu heiß die Kohlen;
Hänschen will ein Schuster werden, Sind zu hart die Sohlen;
Hänschen will ein Schneider werden, Doch die Nadeln stechen;
Hänschen will ein Glaser werden, Doch die Scheiben brechen;
Hänschen will Buchbinder werden — Riecht zu sehr der Kleister:
Immer, wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister.
Hänschen, Hänschen, denke dran, Was aus dir noch werden kann!
3. Hänschen hat noch viel begonnen, Brachte nichts zu Ende;
Drüber ist die Zeit verronnen, Schwach sind seine Hände.
Hänschen ist nun Hans geworden, Und er sitzt voll Sorgen,
Hungert, bettelt, weint und klagt Abends und am Morgen:
„Ach, warum nicht war ich Dummer In der Jugend fleißig?
Was ich immer auch beginne — Dummer Hans nur heiß' ich.
Ach, nun glaub' ich selbst daran, Daß aus mir nichts werden kann!"
70. Jungfer Margareth.
1. Das war die träge Margareth, Die wollte die Hand nicht regen;
Da mußte die alte Mutter allein Wischen, waschen und fegen.
2. Das war die eitle Margareth, Die putzte sich schon am Morgen;
Da mußte die alte Mutter allein Keller und Küche besorgen.
3. Das war die schöne Margareth, Die thät den Burschen gefallen;
Sie tanzten und kosten gern mit ihr, Doch nahm sie keiner von allen.
4. Das war die verlaßne Margareth, Es kamen und gingen die Jahre,
Vorbei war Putz und Spiel und Tanz, Die Mutter lag auf der Bahre.
5. Das ist die hungrige Margareth, Sie mag die Hand nicht rühren.
Dort kommt sie mit dem Bettelsack Und bettelt vor den Thüren.
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Extrahierte Personennamen: Hans Hans Margareth Margareth Margareth
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71. Schulgang.
„O du liebes Einmaleins, Hätt' ich dich im Köpfchen,
Wie mein Turteltäubelein Körnchen hat im Kröpfchen!"
„Aus dem schönen Bibelbuch Ich viel leichter lerne,
Wär' es auch der schwerste Spruch; Zahlen — gar nicht gerne!"
„Einmaleins und zweimalzwei — Ach die bösen Zahlen!
Bringen manchem guten Kind Sorgen, Thränen, Qualen "
„Auf der Rechnentafel läßt Sich doch etwas malen;
Aber Zahlen in den Kopf — Ach die schlimmen Zahlen!"
72. Wie man sich verrechnen kann.
Seltsam erging es einem Fürsten, der sein Leibpferd beschlagen
ließ und den Hufschmidt nach dem Preise seiner Arbeit fragte.
„Es sind zum Beschlagen des Pferdes," sagte der Schmidt, „gerade
32 Nägel erforderlich gewesen. Befiehl deinem Schatzmeister, daß
er mir für den ersten Nagel 1 Pfennig, für den zweiten 2, für den
dritten 4, für den vierten 8 und für jeden folgenden noch einmal
so viel, als für den vorhergehenden gebe." Wie ist dieser Mensch
doch so wunderlich, dachte der Fürst bei sich selber; das wird höch-
stens einen Thaler austragen, und ich hätte ihm, weil es mein
Leibpferd ist, unbedenklich 100 Dukaten gegeben. „Besinne dich eines
Bessern," sagte er endlich zu dem Hufschmidt, „ich will deine Arbeit
nicht wie ein gemeiner Bürger, sondern wie ein Fürst bezahlen."
Weil aber der Mann auf seiner Forderung beharrte, so gab der
Fürst den Befehl, ihm zu zahlen, was er verlangt hatte. „Da muß
man erst noch eine Pfennigrechnung anstellen," sagte der Schatz-
meister und fing an, die Summe zu berechnen. Aber wie erschrak
er, als er fand, daß der letzte Nagel nicht weniger, als 2,147,483,648
Pfennige, das ist beinahe 7 Millionen Thaler kostete. Ich weiß
nicht, ob der Fürst die ungeheure Summe bezahlt hat.
Sinnreicher aber endet eine ähnliche Erzählung von einem Fürsten
im Morgenlande. Sein Vezir, sein erster Beamter und Feldherr,
hatte das Schachspiel .erfunden. Dies Spiel stellt zwei mit einander
kämpfende Heere vor. Das Schlachtfeld ist ein in 64 Felder ge-
theiltes Viereck. Das Spiel gefiel dem Fürsten so wohl, daß er
dem Erfinder frei stellte, sich eine Belohnung zu erbitten, und als
dieser für das erste Feld 1 Weizenkorn, für das zweite 2, für das
dritte 4, für das vierte 8 und so fort für jedes Feld die doppelte
Anzahl Körner verlangte, wurde der Fürst beinahe unwillig, daß
der Mann seine Gnade verachte und sich höchstens einige Scheffel
Weizen erbitte, wo er 100 Goldstücke und noch mehr hätte fordern
können. Aber als der Schatzmeister die Anzahl der Weizenkörner
berechnete und einen Ueberschlag machte, wieviel Scheffel Weizen
das austragen sollte, da ergab sich, daß so viel Weizen, als dem
Manne versprochen war, auf der ganzen Erde nicht vorhanden
wäre und auch nicht in einem Jahre gebaut werden könnte, wenn
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
48
78. Was Hilst es!
I.wenn's Glück ihm günstig ist,
Was hilft's dem Michel?
Steckt er im Weizenfeld,
Fehlt ihm die Sichel.
2. Wenn's Glück ihm günstig ist,
Was hilft's dem Stöffel?
Denn regnet's Hirsebrei,
Fehlt ihm der Löffel.
79. Lob der Faulheit.
Faulheit, jetzo will ich dir auch ein kleines Loblied singen.
O, — wie — sau — er wird es mir, — dich — nach Wür-
den — zu besingen! Doch ich will mein Bestes thun, nach
der Arbeit ist gut ruh’n.
Bester Schatz! Wer dich nur hat, dessen ungestörtes
Leben — — Ach! — ich — gähn’ — — ich — werde matt.
Nun — so — magst du — mir’s vergeben, dass ich dich nicht
singen kann; du verhinderst mich ja dran.
80. Dienerschaft.
Ich habe gute Dienerschaft; Die Knechte heißen: Selbst - geschafft
Und Späbzu-Bett und Auf-bei-Zeit, Die Mägde: Ordnung, Rein-
lichkeit ;
Durst, Hunger heißen Schenk und Koch. Hab' auch zwei Edelknaben
noch,
Genannt: Gebet und gut Gewissen, Die, bis ich schlaf', mich wiegen
müssen.
81. Sprüchwörter und Sprüche.
Arbeit hat eine bittere Wurzel, aber süsse Frucht. — Ein fleissiger
Spinner hat ein langes Hemd. — Bau Hoffnungsfeld mit Gebet und
Fleiss, säe drein Geduld: trägt Ehrenpreis. — Bald gethan, ist wohl
gethan. — Selber ist der Mann. — Wer selbst geht, den betrügt der
Bote nicht. — Kann ich nicht, wie ich will, so will ich, wie ich kann. —
Schicke dich in die Welt hinein; denn dein Kopf ist viel zu klein, als
dass sich schicke die Welt hinein. — Ein jeder thue, was er soll, so
wird das Haus des Segens voll. — Thue das Rechte in deinen Sachen, das
Andere wird sich von selber machen. — Machst du’s gut, hast du’s gut;
machst du’s schlecht, geschieht dir recht. — Willst du die Spitze der Leiter
erreichen, musst du die unterste Sprosse ersteigen. — Besser ein dürrer
Habich, als ein fetter Hättich. — Rast’ ich, so rost’ ich. — Das schlech-
teste Rad am Wagen knarrt am meisten. — Faule Leute haben langen
Tag. — Blauer Montag, fauler Dinstag. — Die Katze, die Handschuhe
anhat, fängt keine Mäuse. — Trägheit geht langsam voran, und Armuth
folgt schnell hinterdrein. — Hans Gutgenug, der bequeme Knecht, macht
seine Sachen nur halb und schlecht. — Zwei Hälften machen zwar ein
Ganzes; aber merk: aus halb und halb gethan, entsteht kein ganzes
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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auch die übrigen fürstlichen Familienglieder geholt, und er nahm von
allen Abschied, segnete und ermahnte sie und legte namentlich seinem
Nachfolger und dessen junger Gemahlin dringend das Wohl des ihm
so theuern Landes an's Herz. Auch den Dienern in seiner Umgebung
dankte er für ihre Treue und bat, sie seinem Hause zu erhalten, auch
wenn er nicht mehr sei, und kettete durch so viel Liebe die ihm längst
gehörenden Herzen noch fester an sich.
Am Abend dieses Tages äußerte er lebhaftes Verlangen, ein Bild-
niß des Erlösers zu haben, und als ihm ein kleines Kruzifix gebracht
wurde, küßte er mit Inbrunst das Bild des Heilands; rief ihn an
als seine einzige Zuversicht und Stärke, als den, der erhaben ist über
alles, was die Erde bieten kann, und so oft in der Folge seine Qua-
len am heftigsten waren, stillte das Bild des für uns leidenden Erlö-
sers wieder die Ausbrüche seines Schmerzes.
Die Gegenwart und der Zuspruch seiner von ihm sehr geliebten
Schwiegermutter, einer vielfach geprüften christlichen Dulderin, war ihm
ein großer Trost, diese weilte mit der Frau Herzogin unausgesetzt an
seinem Bette. Letzterer hatte er noch besonders seinen Segen gegeben
und sie ermahnt, ihren ganzen Muth, ihren Glauben zu Hülfe zu neh-
men, um in seinem Sinne fortzuleben; welches Versprechen die hohe
Frau gleich dadurch zu bekräftigen strebte, daß sie durch keinerlei selbst-
süchtige Klage dem theuern Gemahl den Abschied aus diesem Leben
erschwerte.
Am 2. gegen Mittag verschlimmerte sich der Zustand des hohen
Patienten so sehr, daß man das Ende der Leiden, um das man flehen
mußte, jeden Augenblick erwartete; allein es kam noch nicht, und der
Kranke klagte laut, daß es ihm immer noch nicht vergönnt sei abzu-
scheiden, daß er ja nichts mehr wünsche, als zu sterben, und daß der
Erlöser immer noch nicht komme. Es übermannte ihn mitunter sogar
die Versuchung, und er flehete den Arzt an, seinen Leiden ein Ende
zu machen. Nachmittag, Abend und Nacht vergingen in gleicher Weise,
und das Leben des theuern Kranken war eigentlich nur ein fortgesetztes
Sterben.
Am Morgen des 3. August war sein Aussehen sehr verändert, die
Farbe schon todtenähnlich, die sonst so liebevollen Augen starr durch
den Ausdruck entsetzlichen Schmerzes; aber eine überraschende Muskel-
kraft ließ befürchten, daß der Kampf zwischen Leben und Tod noch
lange dauern könne. Des Dulders Sehnsucht nach dem letzteren ging
in ungeduldiges Verlangen über, und er forderte den ihn pfiegenden
Diener dringend auf, für seine Erlösung zu beten; auf die Entgeg-
nung: lassen Hoheit uns gemeinsam darum beten, doch, „wie Gott
will!" faßte sich der Kämpfende indeß sogleich wieder und wiederholte
mit dem Ausdruck innigster Ergebung, „wie Gott will!" — bei einer
späteren Wiederholung desselben Wortes ergänzte er sogar selbst den
Reim: „so halt ich still!"
Nach kurzer Ruhe erneuerte sich indeß der Körper- und Seelen-
kamps, und abermals drang die schmerzensvolle Frage über seine Lip-
pen: „wird es noch nicht baib?" — „kann es noch Stunden
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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und Forderungen; er verbarg ihre Briefe. Als einst sein Feldherr
Antipater sich über sie und ihre Briefe an Alexander beklagte,
sagte dieser: -„Antipater muss nicht wissen, dass eine einzige
Thräne einer Mutter tausend solcher Briefe auslöschen kann.“
c. D i e Römer.
Romulus und Nemus gründen Rom 753; über 200 Jahre
von Königen regiert, wird es 509 eine Republik.— Nach den 3
Punischen Kriegen, in deren zweitem es durch Hannibal an den
Rand des Untergangs gebracht wird, dehnt es seine Eroberungen über
die ganze damals bekannte Welt aus. 60 erobern die Römer Palästina.
Der Jdumäer Herodes wird König und vernichtet die Makkabäer;
seine' Söhne, Archelaus, Antipas und Philippus, sowie sein Enkel
Herodes Agrippa folgen ihm in der Regierung. — Nach der Über-
windung des Pompejus macht sich Cäsar zum Alleinherrscher, nach
seiner Ermordung, 44, Oktavianus, der als Kaiser Augustus genannt
wird. — Jesus wird geboren.
Born pejus räumte nicht nur den Seeräubern, die sich zu
einer anderen Lebensart verstanden, Städte zur Wohnung ein, son-
dern machte auch den König von Armenien, Tigranes, den er im
Triumphe hätte aufführen können, zum Bundesgenossen, indem er
sagte, an der Ewigkeit sei ihm mehr gelegen, als an einem einzigen
Tage. — Cäsar war es, welcher in 14 Jahren das ganze, von
streitbaren Völkern stark bewohnte Gallien und zweimal Spanien
unterwarf, Deutschland und England betrat, siegreich Italien durch-
zog, die Macht Pompejus des Grossen stürzte, Ägypten zum Ge-
horsam brachte, den Pharnaces sah und schlug, in Afrika den
grossen Kamen Catos und die Waffen Jubas besiegte, 50 Schlachten
lieferte, in denen 1 Million, 200,000 Mann geblieben sein sollen,
bei dem allen nach Cicero der grösste Redner, für Geschichts-
schreiber ein unübertroffenes Muster; an der Ausführung grosser
Pläne über Gesetzgebung und Ausbreitung des Reiches hinderte
ihn sein Tod. — Als seine Freunde ihm riethen, eine Leibwache
zu halten, verwarf er diese geradezu und sagte: „Es ist besser,
einmal zu sterben, als den Tod immer zu fürchten!“
Ii. Zeittafel der lvettbegebenheiten nach Christi Geburt.
1. Von Augustus bis zum Untergange des Römi-
schen Reichs. — Hermann befreit Deutschland durch den Sieg im
Teutoburger Walde, 9. — Unter Vespasianus zerstört Titus im Jahre
70 Jerusalem.— Große Ehristenversolgungen — 323 wird Con-
stantia Alleinherrscher; das Christenthum wird Staatsreligion. Erste
allgemeine Kirchenversammlung zu Nieäa; Verlegung der Residenz
nach Constantinopel. 375 fängt die Völkerwanderung an.
Das Römische Reich wird in das Morgenländische und Abendländische
getheilt; dieses geht unter durch Odoaeer, 476.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Hannibal Herodes_Agrippa Cäsar Cäsar Augustus Cäsar Augustus Augustus Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Oktavianus Armenien Gallien Spanien Deutschland England Italien Afrika Christi Deutschland Jerusalem Constantinopel
273
Als Alarich, König der Westgothen, 408 Rom belagerte,
wurden 2 angesehene Römer in sein Lager geschickt. Sie ver-
kündigten dem Könige, die Römer seien entschlossen, ihre Würde
zu behaupten; wenn Alarich einen anständigen Vergleich ausschlage,
so möge er nur das Zeichen zur Schlacht geben und sich gefasst
machen, ein zahlloses, in den Waffen geübtes und durch Ver-
zweiflung furchtbares Volk zu bekämpfen. „Desto besser,“ ant-
wortete Alarich, „je dichter das Gras, desto leichter das Mähen.“
Dieser Antwort gemäss waren seine Bedingungen. Alles Gold und
Silber, alle bewegliche Habe von Werth und alle Sklaven, die
nicht römischer Abkunft seien, müsse man ihm geben. „Wenn
aber dies deine Forderungen, sind, o König,“ fragten die Abge-
ordneten, „was denkst du dann uns zu lassen?“ „Euer Leben,“
antwortete der stolze Eroberer. —
2. Von Dboacer bis zu Karl dem Großen. — 486
stiftete Chlodwig das Fränkische Reich.— 622 Muhameds Flucht
von Mekka nach Medina (Hedschra). Karl der Große wird Römischer
Kaiser, 800.
Muhamed sah mit Schmerz den Verfall seines Vaterlandes
Arabien, wie es von den alten Sitten hinunter sank, fremde sich
angewöhnte. Er gewann die Überzeugung, dass er der wäre, dessen
die Völker bedürften. Im 40. Jahre seines Alters erschien ihm,
wie er erzählt, „die gesegnete Nacht,“ worin Gabriel ihn, so sagte
er, zum Propheten des Höchsten berief. Dieses erzählte er seiner
Gattin Kadischa und seinem Vetter Waraka; sein Spruch war
Feuer, er entflammte, sie schwuren: „Bei dem, in dessen Hand die
Seele der Kadischa und des Waraka ist! Muhamed ist Prophet.“
Hierauf glaubte der junge Ali, der erste der Zeugen, Muhamed
gab ihm seine Tochter. Nach diesem fiel Abubekr der Gerechte
ihm bei. Bald aber mehrten sich seine Gegner; doch er erklärte:
„Sollten sie auch die Sonne in meine Rechte und den Mond in
meine Linke legen, so lasse ich dennoch nicht ab.“ —
3. Von Karl dem Großen bis Rudolf vonhabsburg.
843 wird durch den Vertrag von Verdun das Frankenreich getheilt.
Von 843 — 911 herrschen die Karolinger in Deutschland; von
919 —1024 die Sächsischen Kaiser, von denen Heinrich I. die
Ungarn 933 bei Merseburg, Otto I. 955 auf dem Lechfelde schlug;
von 1024—1125 die Salisch-fränkischen Kaiser. Das Papst-
thum bekommt durch Gregor Vii. das Übergewicht über das Kaiser-
thum; Demüthigung Heinrichs Iv. zu Canossa 1077. — 1096 beginnen
bte Kreuzzüge; Gottfried von Bouillon erobert Jerusalem 1099.—
Von 1138—1254 herrschen die Hohen staufischen Kaiser; 1152—
1190 Friedrich Barbarossa. — Unter Innocenz Ui. ist das Papst-
thum auf dem Gipfel seiner Macht. — Von 1256 — 1273 das Inter-
regnum; das Faustrecht herrscht in seiner ganzen Ausdehnung. —
„Das sei ferne,“ sagte Gottfried von Bouillon, als ihn die
Kreuzfahrer zum Könige von Jerusalem machen wollten, „dass ich
4a die Königskrone trage, wo Christus die Dornenkrone getragen
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TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl Chlodwig Karl Kadischa Karl Karl Rudolf_vonhabsburg Rudolf Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gregor_Vii Gregor Heinrichs Heinrichs Gottfried_von_Bouillon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Innocenz_Ui Innocenz Gottfried_von_Bouillon Christus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Mekka Medina Waraka Deutschland Ungarn Merseburg Jerusalem Jerusalem
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gefallen! Da steht Karl auf und setzt sich auf einen Stuhl, und der
Mann im weißen Kleide predigt von Jesu, der gekommen ist, die Sün-
der selig zu machen, und Karl beugt sein hohes Haupt, so oft Jesu
Name genannt wird. Da segnet der Priester die Gemeine, der Gottes-
dienst ist aus. Es war nicht Karls Haus, in dem sie gewesen, es war
Gottes Haus, in welchem Karl gebetet hatte. Gott ist größer, als
Karl, darum mußte auch Gottes Haus das größeste sein in der Stadt.
Die Waffenbrüder gingen aus der Kirche. Vor der Kirchthür stand
ein großer Haufe Bettler, in gleichem Gewände, wie sie es anhatten.
Karl geht mild und freundlich zu den Armen und gibt jedem ein Stück-
lein Geld und sagt: Gott segne es euch, meine Kinder, betet auch für
mich. Ist das König Karl? fragen sich die erstaunten Blicke der Hel-
den. Da tritt der König auch zu ihnen, sieht sie freundlich an und
spricht: Ihr seid noch nicht hier gewesen, meine Freunde, kommt in
mein Haus, da will ich euch auch geben euer Theil. Er geht, und sie
folgen ihm. Sie kommen in sein Haus, das war kleiner, als Gottes
Haus. Sie treten in seine Stube, da heißt er die Diener hinausgehen
und geht aus Wittekind und Albion zu und reicht ihnen wie ein Bru-
der die Hand und spricht: Willkommen, ihr starken Helden der Sachsen,
in meiner Burg, Gott hat mein Gebet erhört, meine Feinde werden
nun meine Freunde. Legt weg eure Lumpen, ich will euch fürstliche
Kleider anziehen. Und er läßt ihnen fürstliche Kleider anziehen und
sagt weiter: nun seid ihr meine Gäste, und bald auch, hoffe ich, mei-
nes Herr Gottes Gäste. Das hatten die beiden Helden nicht erwartet,
daß Karl sie in ihrer Verkleidung erkennen würde, das noch viel weni-
ger, daß er sie so großmüthig und brüderlich behandeln würde. Vier-
zehn Tage darauf hat der Priester im weißen Gewände sie getauft auf
den Namen Gottes des Vaters, Sohnes und heiligen Geistes, und sie
haben Treue geschworen dem Heiland Jesu Christo.
225. Heinrich I.
1. Als Heinrich I. im Jahre 919 zum deutschen König ge-
wählt wurde, war Deutschland ein sehr unglückliches Land. Von
Südosten her jagten auf ihren schnellen Pferden die Ungarn
heran, trieben den Bauern das Yieh weg und sengten und plün-
derten, wohin sie kamen. Sammelte sich langsam ein Haufe deut-
scher Krieger wider sie, und fing er an sich in Marsch zu setzen,
so waren sie sammt ihrer Beute bereits wieder fort. Von Kord-
osten kamen die Wenden und machten es ebenso. Das war eine
traurige Zeit. Was that nun der weise und bedächtige Heinrich?
2. Zuerst schloss er einen neunjährigen Waffenstillstand mit
den gefährlichen Ungarn. Nun begann im ganzen deutschen Beiche
eine bessere Zeit. Ueberall fing man an, Häuser zu bauen, und
hier und da eine grössere Anzahl derselben mit Mauern und Grä-
den zu umgeben. Solch’ eine ummauerte Stätte nannte man Stadt
oder Burg. Ehre Bewohner hiessen Bürger. Aber es war leichter,
Städte zu bauen, als Bewohner für dieselben zu finden; denn die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Gottes_Gäste Karl Karl Jesu_Christo Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Gottes Gottes Sachsen Deutschland Ungarn