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1. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 33

1844 - Stuttgart : Metzler
Die olympischen Spiele. 33 Ringer nackt erschienen, dursten sich nicht anfassen, sondern blos schlagen. Sie umwanden sich Arm und Hand kreuzweis mit Riemen; mancher verließ blutrünstig oder mit Verlust der Ge- sundheit den Kampfplatz. Der Kampf, bei welchem Ringen und Schlagen verbunden war, hieß Pankra^ion. Auch im Sprin- gen und Werfen des Diskos (einer metallenen Scheibe) wurde gewetteisert. Künstler stellten ihre Werke aus, Geschichtschreiber wie Herüdotos, und Dichter wie Aeschylos, Sophokles, Eurípides lasen vor dem versammelten Griechenlande, was ihr Geist Großes und Bewundernswürdiges geschaffen hatte. Den Beschluß des Festes machte die Krönung der ausge- zeichnetsten Kämpfer, Nach einem feierlichen Opfer zogen die Sieger mit Palmzweigen in der Hand in schönen Gewändern unter Flötenmusik an den Sitzen der Zuschauer vorbei. Jedem wurde unter dem lauten Ausrufen seines Namens ein Oliven- kranz auf das Haupt gesetzt. Und die Griechen hätten diesen einfachen Schmuck mit keinem andern vertauscht. Ein Greis starb vor Freude, als sein bekränzter Sohn ihn umarmte. Zu Hause wurden die Sieger von ihren Mitbürgern mit Lobgesan- gen empfangen und der ausgezeichnetsten Ehrenstellen gewürdigt; ihre marmornen Bildsäulen, zu Olympia aufgestellt, und Dich- ter, welche ihr Lob besangen, brachten ihren Namen auch auf die Nachwelt. Der Einfluß der olympischen und ähnlicher Spiele auf die Griechen war unverkennbar. Kraft, Gewandtheit und Ge- schmeidigkeit zeichnete ihren Körper aus; die entferntesten Völker- schaften lernten sich als Glieder eines Volkes kennen, und wett- eiferten mit einander in dem, was der Grieche für ruhmwürdig hielt. Man theilte sich wechselseitig Nachrichten aus allen Thei- len Griechenlands mit; man erneuerte alte Freundschaften, schloß neue und freute sich des Ruhmes, den die Sieger dem Gesammt- vaterlande gebracht hatten. Hugendubel, Weltgeschichte. 3

2. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 35

1844 - Stuttgart : Metzler
3s oder die Erbauung der Stadt Rom. suchten eine Ehre darin, an der Spitze einer Schaar junger Leute, die sich freiwillig um sie gesammelt hatten, Räuber zu verfolgen, Diebe einzufangen und Unterdrückte in Schutz zu nehmen. So groß die Achtung war, welche sie sich dadurch bei den friedlichen Hirten ihrer Nachbarschaft erwarben: so verhaßt machten sie sich bei den Freibeutern, die nur auf eine schickliche Gelegenheit war- teten, um sich für den verlornen Raub an ihnen zu rächen. Diese Gelegenheit zeigte sich bald. Als sich nämlich einst beide Brüder sorglos bei einem Feste befanden, sahen sie sich plötzlich von einer überlegenen Anzahl jener Räuber angegriffen; sie wehrten sich zwar tapfer, aber dessenungeachtet konnte nur Romulus sich durchschlagen, Remus ward gefangen. Die Räuber führten ihn vor seinen ihm unbekannten Großvater und gaben vor, daß er und sein Bruder an der Spitze einer Schaar junger Leute häufig Einfälle in Numitors Ländereien gemacht und dieselben beraubt hätten. Der alte Numitvr gericth über des Jünglings Anstand, Wuchs und Gesichtszüge, aus denen ein kühner unerschrockener Muth sprach, in nicht geringes Erstaunen. Er fragte ihn über sein Alter, seine Eltern u. s. w., und eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf, daß die beiden Brüder vielleicht seine Enkel seyn könnten. Indessen wurde auch dem Faustulus bange um seinen ge- liebten Pflegesohn. Er hatte bis jetzt die Jünglinge wie seine Söhne gehalteil und sie nichts voll ihrer Abkunft merken lassen. Nun aber trieb ihil die Angst, das Geheimniß denl Romulus mitzutheilen. Dieser gillg zu Numitvr, elltdeckte sich ihm und brachte so die Vermuthung desselben zur Gewißheit. Romulus und Remus überrumpelten hierauf mit ihren treuen Gesellen die kölligliche Bllrg und nahmen dem ungerechten Amulius Krone ulld Leben. Nachdem nun die Ruhe wieder hergestellt und Numitvr in seine Rechte eingesetzt war, wollten die zwei Jünglinge nicht, ohne zu herrschen, in Alba wohnen, aber auch bei Lebzeiten ihres Großvaters nicht daselbst Könige seyn; sie faßten daher den Ent- schluß, eine Stadt zu bauen. Der König, welcher sie selbst dazu 3 *

3. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 202

1844 - Stuttgart : Metzler
202 Der Bund im Rütli. berg in Nidwalden. Zahlreiche Schaaren bewaffneter Knechte, welche auf öffentliche Kosten unterhalten werden mußten, beschütz- ten die Vögte. Bedrückungen jeder Art, Gewaltthaten und frevelhafte Ver- letzungen des Ehr- und Nationalgefühls nahmen nun ihren Anfang. Der freie Kauf und Verkauf auf den benachbarten Märkten ward gehemmt oder durch hohe Zölle erschwert. Ge- ringe Vergehen wurden hart bestraft; man führte sogar Gefan- gene über die Grenzen, um sie in Küßnacht, welches damals noch nicht zum Gebiete von Schwyz gehörte, einzukerkern. Leben, Eigenthum und Ehre jedes Biedermannes war gefährdet. Frucht- los war jede Klage. Sie sollteu sich dem Hause Oesterreich er- geben, hieß es, so würde sich die gerechte Strenge, die sie durch ihre hartnäckige Widerspenstigkeit wohl verdient hätten, in Milde verwandeln. / Im Melchthale in Obwalden wohnte ein wohlhabender und geachteter Landmann, Heinrich an der Halden. Sein Sohn Arnold sollte ein Gebot übertreten haben, worauf eine Strafe von fünf Schillingen gesetzt war. Dafür wollte ihm ein Diener des Vogts das schönste Paar Ochsen wegnehmen, und reizte durch die Aeußerung, die Bauern sollten den Pflug selbst ziehen, den feurigen Jüngling so, daß dieser ihm einen Finger zerschlug. Arnold floh nach Uri und hielt sich bei Walther Fürst, seinem Vetter, verborgen (1307). Landenberg aber be- schied den greisen Vater vor sich, ließ ihm, als er den Aufenthalts- ort seines Sohnes nicht angeben konnte oder wollte, die Augen ausstechen und Hab und Gut wegnehmen. In Uri und Schwyz herrschte Geßler gleichfalls mit grau- samer Willkühr und stolzer Verachtung des Adels und Volkes. Unweit Altdorf baute er, um seine Unterdrückungsversuche desto sicherer durchzusetzen, eine Burg, welche von ihm selbst den Namen Zwing-Uri erhielt. Auf dem Markte zu Altdorf ließ er am St. Jakobstage eine Stange mit dem österreichischen Herzogs- hute aufrichten, und machte den Befehl öffentlich bekannt, daß

4. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 204

1844 - Stuttgart : Metzler
— 204 Der Bund im Rütli. freiungswerk vollführt und die Vögte mit ihrem Gefolge über die Grenze gebracht werden sollten. Obgleich Viele von dem An- schlage wußten, so wurde doch von jedem das Geheimniß treu bewahrt; keiner war so verworfen, daß er für Gunst oder schnö- den Lohn sein Vaterland an die Unterdrücker desselben verrathen hätte. Indessen ereignete sich eine Begebenheit, welche leicht hätte die Landleute von Uri zu einem unbesonnenen Vorgreifen hin- reißen können, wodurch das Ganze der Gefahr des Mißlingens preisgegeben worden wäre. Sonntag den 18. Wintermonat kam Wilhelm Tell, ein frommer, redlicher Landmann und be- rühmter Armbrustschütze aus Bürglen, welcher auch zu dem heimlichen Bunde gehörte und Walther Fürsts Schwiegersohn war, nach Altdorf. Er hatte zu viel Selbstgefühl, um sich vor einem leeren Hute zu beugen. Als ihn daher sein Weg an dem Pfahle vorbeiführte, entblöste er sein Haupt nicht. Geßler be- schied ihn des andern Tages vor sich, stellte ihn darüber zu Rede und hörte nicht auf Tells Entschuldigung, sondern befahl ihm, zur Strafe seines Vergehens einem seiner Kinder — es war ein sechsjähriger Knabe — einen Apfel von dem Kopfe zu schießen. Bitten und Flehen waren fruchtlos. Mit zitternder Hand ergreift Tell die Armbrust; er legt an, aber seine Augen verdunkeln sich, und er bittet den Vogt noch einmal, ihm den schrecklichen Schuß zu erlassen. Als ihn aber Geßler hart anfährt iuib auf den Fehlschuß das Leben des Schützen, aus die Weigerung aber sein und seines Kindes Leben setzt: da faßt sich Tell wieder, legt im Vertrauen aus Gott noch einmal an, drückt los und — trifft. Mit einem dankbaren Blicke gen Himmel eilt jetzt Tell un- ter dem freudigen Zurusen des Volks auf sein Söhnchen zu, drückt es an die klopfende Brust und will sich nach Hause bege- den. Allein des Vogtes Rachgier war durch die grausame Strafe noch nicht befriedigt. Er hatte bemerkt, daß Tell noch einen zweiten Pfeil im Koller trug, und wollte nun wissen, wozu Tell diesen bestimmt habe. Tell gab zuerst eine ausweichende Ant- wort und sagte: „Herr, das ist bei Schützen so gebräuchlich."

5. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 206

1844 - Stuttgart : Metzler
206 Der Bund im Rütli. That an und wurde noch in der Nacht desselben Tages durch einen Genossen des Rütlibundes über den See nach Uri gebracht, wo er sich verborgen hielt. Das unerwartete Ereigniß veranlaßte noch eine nächtliche Zusammenkunft im Rütli; doch blieb man bei der früher getrof- fenen Verabredung. Mit den ersten Stunden des Jahres 1308 begann das Befreiungswerk und wurde eben so schnell als glück- lich zu Ende geführt. Die Feste Rotzberg fiel durch einen jungen Unterwaldner, welcher, im Einverständniß mit einer Magd, an einem Seile die Burg erkletterte, 20 Verbündete nachzog und den Schloßhauptmann nebst seinen Knechten gefangen nahm. Sarnen wurde durch eine andere List gewonnen. Nach einer von Landenberg eingeführten Sitte brachten ihm am Neu- jahrstage die Landleute Geschenke. Des Morgens, als er eben zur Kirche ging, begegneten ihm zwanzig Männer mit Geflügel, Kälbern, Ziegen u. dgl. Da sie unbewaffnet waren, wurden sie ohne Anstand in das Schloß gelassen. Jetzt stieß einer ins Horn. Schnell wurden spitzige Eisen auf die langen Stöcke gepflanzt, aus dem nahen Erlenholze stürzten noch dreißig Bewaffnete her- bei, man bemächtigte sich der Schloßknechte, holte den flüchtigen Vogt ein und brachte ihn sammt den übrigen Gefangenen über die Grenze. Jetzt loderten die Feuerzeichen von Berg zu Berg; alles Volk in den Waldstätten kam in Bewegung, die Urner machten die Zwingburg dem Erdboden gleich, und Staussacher mit seinen Landsleuten zerstörte die unbewehrte Burg Schwanan auf der kleinen Insel gleiches Namens im Lowerzersee. Am folgenden Sonntage versammelten sich Abgeordnete der drei Länder in Brunnen und erneuerten den alten Bund auf zehn Jahre. Teil soll im hohen Alter bei der Rettung eine-s Knaben im Schächenbache umgekommen seyn. Seine dankbaren Landsleute ließen im Jahre 1388, dreißig Jahre nach seinem Tode, in der Nähe jener Felsplatte, wo er aus dem Schiffe sprang, die be- kannte Tellskapelle erbauen, wo jährlich eine Lobrede auf den wackern Schützen gehalten wird.
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