Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden.
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Wesen und unerinüdeter Thatkraft; groß im Cabinet als kluger Ordner
der Staatsgeschäfte und tapfer im Felde als Führer der Heerschaaren.
Alle Fäden der Politik hielt er in seiner Hand und lenkte sie nach seinen,
in schweigsamer Seele verschlossenen Plänen, bei deren Ausführung ihm
jedes Mittel, selbst Falschheit und Wortbrüchigkeit, dienen mußte.
Zn gleicher Zeit mit Karl herrschten Franz I. von Frankreich und iein
u , , , Nebenbuhler
Heinrich Viii. von England, welche bei aller sonstigen Verschiedenheit
mit ihm den gleichen hochfahrenden despotischen Sinn und gewaltigen
Herrscherwillen hatten. Gerade deßhalb geriethen Karl und Franz mit
einander in Kampf, welchen eine unverkennbare durch die Gleichheit
ihrer Bestrebungen hervorgerufene Eifersucht anfachte und Ehrgeiz und
Ruhmsucht gewaltig in die Länge zog. Die Veranlassung gab das erobert Mat-
reiche Herzogthunl Mailand. Franz hatte es 1515 noch zu Lebzeiten tjnb 1515
Maximilians in der heißen Schlacht bei Marignano dem Herzog
Maximilian Sforza abgewonnen. Kaiser Karl, welcher Mailand, das
alte deutsche Lehen, nicht länger in den Händen seines tapferen aber
leichtsinnigen Gegners sehen mochte, griff zu den Waffen. Auf seiner
Seite standen der Papst Leo X. und Heinrich Viii., und während des
Kampfes trat sogar der Herzog Karl von Bourbon, einer der tapfersten
französischen Generäle, zu ihm über, weil er durch die Ränke der
Königin Mutter von Frankreich um den größten Theil seiner Erbgüter
gebracht worden war. Das französische Heer wurde in der ersten
Schlacht besiegt und zurückgedrängt; der edle Ritter Bayard (le etieva-
lier saus peur et sans reproche) fiel. Bald erholte sich Franz
wieder und eilte selbst nach Pavia; die Schweizer standen in seinem
Solde. Allein die deutschen Landsknechte unter Georg von Frunds-
berg und Sebastian Schärtlin brachten ihm bei Pavia eine entschiedene wird aber in
Niederlage bei. Franz gerieth selbst nach tapferer Gegenwehr, aus
mehreren Wunden blutend, in Gefangenschaft, und konnte wohl 1525 ■
an seine Mutter schreiben: „Madame, Alles ist verloren, nur die s^a»g«n
Ehre nicht!"
Karl zeigte große Mäßigung, als er in Madrid die Siegesbot-
schaft empfing. Er ließ dem gefangenen König die Freiheit anbieten,
wenn er Burgund abtreten, auf Italien verzichten und dem Herzoge
von Bourbon seine Besitzungen zurückgeben wolle. Allein darauf ging
Franz nicht ein, sondern verlangte nach Spanien geführt zu werden,
weil er von einer persönlichen Zusammenkunft mit Karl günstigere Be-
dingungen zu erlangen hoffte. Karl verweigerte ihm aber jede Unter-
redung, und aus Mißmuth verfiel Franz in eine bedenkliche Krankheit,
von der er jedoch bald genas. Die Gefangenschaft war ihm uner-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Heinrich_Viii Heinrich Karl Karl Franz Franz Franz Franz Maximilians Maximilian_Sforza Maximilian Karl Karl Leo_X Leo Heinrich_Viii Heinrich Karl_von_Bourbon Karl Bayard Franz Franz Georg_von_Frunds- Sebastian_Schärtlin Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: England Mailand Maximilians Marignano Mailand Frankreich Pavia Pavia Madrid Burgund Italien Spanien
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 187
in den östreichischen Erblanden Gültigkeit habe, wenn sie nicht vom
Kaiser das „Placet" erhalten habe. Durch das berühmte Toleranzgesetz
gestattete er (1781) in seinen Staaten freie Religionsübung *). Hier-
über gerieth Papst Pins in große Noth und reiste selbst nach Wien Der Papst in
(1782), um den Kaiser auf andere Wege zu bringen. Joseph holte
den heiligen Vater mit den größten Ehrenbezeugungen ein und fuhr
mit ihm unter dem Jubel der Wiener in die Kaiserstadt. Vier Wochen
verweilte Pius in Wien und erhielt von Joseph alle Beweise der Ehr-
furcht und Hochachtung, aber eine Aenderung der getroffenen Einrich-
tungen erreichte er nicht.
Die Bischöfe von Salzburg, Mainz und Würzburg folgten dem Versuch-,-in-
Beispiele des Kaisers und benahmen sich milde und edel in Glaubens- ti^nluirch-zu
lehren. Ganz besonders that sich in kirchlichen Angelegenheiten damals gründen,
der Weihbischof von Trier hervor, Johann Nikolaus von Hontheim, Weite,n-
ein grundgelehrter, äußerst frommer und unbescholtener Mann, welcher
unter dem Namen Justinus Febronius eine Schrift gegen den römischen
Papst geschrieben und den Wunsch rege gemacht hatte, eine von Rom
unabhängige deutsche Nationalkirche zu gründen. Wirklich kamen 1785
mehrere Bischöfe in Ems zusammen, welche die Oberherrschaft des
Papstes verwarfen. Ihre Pläne scheiterten aber an dem Widersprüche
mehrerer Rom ergebener Bischöfe und an Josephs später erkaltetem
Eifer.
Auch die Presse wollte Joseph frei haben und hob, damit Jeder- 3°leph sieht
mann sich freimüthig äußern könne, die Censur auf. Allein er sah sich ^chelt-rn^
durch das Erscheinen einer Menge frecher, unsittlicher und maßloser
Schriften bald genöthigt, diesem Unfug wieder hemmend und zügelnd
entgegenzutreten. Die Todesstrafe verwandelte Joseph in Haft und
Zwangsarbeit. Einen betrügerischen Obersten stellte er an den Pranger,
einen Fürsten, der falsche Banknoten gemacht hatte, ließ er die Straße
kehren, viele vornehme Sträflinge mußten die Schiffe ans der Donau
ziehen. Im Staate sollte Einheit herrschen; überall sollte ein Gesetz,
eine Steuer, ein Gerichtsverfahren gelten, und vor dem Gesetze Alle
*) Fünfzig Jahre vorher hatte der Fürstbischof Leopold von Firmian zu
Salzburg an 20,000 Evangelische, die ihrem Glauben treu blieben und
nicht zur katholischen Kirche zurückkehren wollten, aus seinen Landen aus-
gewiesen. König Friedrich Wilhelm I. von Preußen nahm die vertriebenen
Salzburger freudig in sein Land auf und erhielt an ihnen treue, arbeit-
same Unterthanen. Der traurige Auszug der Salzburger gab Göthe
Stoff und Veranlassung zu seinem bekannten, vortrefflichen epischen Ge-
dichte Hermann und Dorothea.
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Johann_Nikolaus_von_Hontheim Johann Nikolaus Justinus_Febronius Joseph Joseph Leopold_von_Firmian Leopold Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Göthe Hermann Dorothea
Extrahierte Ortsnamen: Wien Wien Salzburg Mainz Würzburg Rom Ems Josephs Donau Salzburg
224
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Ludwig Xvi.
wird vom
Nationalcon-
vent zum
Tode ver-
urtheilt
müthige Sprache erbitterte das französische Volk auss äußerste.
Alles strömte zu den Fahnen, um dem Auslande das Recht zu be-
streiten, sich in die inneren Angelegenheiten Frankreichs zu mischen.
Bei St. Menehould (S. 220) hemmte Dümouriez, der französische
Führer, die Fortschritte der Preußen und ihrer Verbündeten und zwang
sie zu einem unglücklichen Rückzug. Ungünstige Witterung und schlechte
oder kärgliche Nahrung hatten die Ruhr im deutschen Heere verbreitet
und solche Entmuthigung hervorgerufen, daß man alle Eroberungen
wieder aufgeben mußte. Der französische General Cüstiue eilte, von
der günstigen Stimmung der Rheinländer für die Freiheit unterrichtet,
über Speier und Worms nach Mainz, bekam diese wichtige Festung
in seine Gewalt und eroberte auch Frankfurt (1792). Aber von hier
ward er durch die Hessen und Preußen bald wieder vertrieben und
kehrte über den Rhein zurück. Da der König von Sardinien sich den
Verbündeten angeschlossen hatte, so nahmen ihm die Franzosen Nizza
und Sardinien weg.
Die Jakobiner, über die Siege ihrer improvisirten Krieger, welche
mit der kältesten Todesverachtung pfeifend und singend sich in das
Gewühl der Schlachten gestürzt hatten, noch kühner gemacht, leiteten
nun, um Ludwig auf das Schaffot zu bringen, einen Prozeß gegen
denselben ein. Sie klagten ihn des Verrathes und der Verschwörung
gegen Frankreich an. Die Häupter der Jakobiner, Robespierre, Danton,
Marat, Pethion und Andere forderten nach dem ersten Verhöre, in
welchem Ludwig auf eine lange Anklage bezüglich des ihm zur Last
gelegten heimlichen Einverständnisses ruhig und klar geantwortet hatte,
man solle augenblicklich das Todcsurtheil aussprechen; allein die Giron-
disten setzten es durch, daß dem Könige zuvor ein Rechtsbeistand ge-
währt wurde, welcher ihn vertheidigen solle. Ludwig wählte sich den
berühmten Rechtsgelehrten Trouchet; ein früherer Minister, Malesherbes,
schon in hohem Greisenalter, bot ihm freiwillig seine Dienste an, und
beide nahmen den jungen talentvollen Deseze zum Gehilfen. Am
26. Dezember wurde der König nebst seinen Vertheidigern vor den
Convent gefordert. Malesherbes konnte vor Rührung nicht sprechen;
aber Deseze schilderte die Unschuld des Königs mit solcher Klarheit
und Beredtsamkeit, daß ein günstiger Erfolg erwartet wurde. Allein
der Tod des Königs war von den Jakobinern schon im voraus be-
schlossen worden. Der Kampf der Parteien über die Art und Weise
der Verurtheilung währte mehrere Tage und Nächte. Das bestehende
Gesetz, nach welchem ein Angeklagter nur durch zwei Drittel der
Stimmen zum Tode verurtheilt werden konnte, wurde aufgehoben und
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Cüstiue Ludwig Ludwig Danton Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
282
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Der Krieg der venetianische Königreich von Oestreich abgefallen und hatte die Truppen
derlombardet unter ^er Führung des greisen Feldniarschalls Radetzky zurückgedrängt.
Sardinische, römische und toskanische Freischaaren strömten den Lom-
barden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum
Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte ebenfalls
mit 100,000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende
Verstärkungen an sich gezogen, und durch seinen Sieg bei Mortara und
Novara lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers,
sondern nöthigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein
Land. Nach der Eroberung von Brescia wurde der Aufstand in
der Lombardei von Haynau mit blutiger Strenge unterdrückt; Ve-
nedig, welches die Republik proklamirt hatte, wurde eng eingeschlossen
und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung endlich ergeben. Auch
in Mittel- und Süditalien gab es Unruhen. Pius Ix., seit 1846
Papst, mußte in: November 1848 nach Gaeta fliehen, und Rom ward
für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot
eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 zurückkehren. Tos-
cana hatte sich für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Groß-
herzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien,
und:» das sich von Neapel losgerissen, ward wieder unterjocht. In Böh-
Ungarn. men unk ¡n uit£arn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die
ersteren hatte Fürst Windifchgrätz bald gedämpft, die letzteren nahmen
einen so großartigen Charakter an, daß Oestreich allein sich außer Stand
sah, die Ruhe wieder herzustellen. Hier war nämlich der Gedanke an-
geregt worden, den Ungarn die alten Privilegien wieder zu erzwingen,
deren sie sich von je her zu erfreuen hatten, und darum verlangten die
Stände eine selbständige Natioualregierung unter dem Erzherzog Palatin,
eine Reforn: ihrer Verfassung, Minderung der Steuern und für das
ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb ihres Königreichs dienen
zu müssen. Kaiser Ferdinand I. hatte diese Forderungen nicht alle
unbedingt gewähren können, aber die Einsetzung eines besonderen ver-
antwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, dessen Seele der
Finanzminister Ludwig Kossuth wurde. Zwischen den Magyaren und
Slavoniern und Kroaten bestand schon längst Uneinigkeit, und den
Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der
Zeitverhältnisse abgenölhigt hatten, benutzte der Banus Iellachich von
Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche An-
sehen wieder auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des
ungehorsamen Banus verhängen, allein derselbe reiste nach Innsbruck,
wo Ferdinand weilte, und fand daselbst freundliche Aufnahme. Iellachich
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Radetzky Karl_Albert_von_Sardinien Karl Radetzky Mortara Ferdinand_I. Ludwig_Kossuth Ludwig Banus_Iellachich Ferdinand Ferdinand
18
Erste Periode der neueren Geschichte.
während es doch nur auf den Geist ankomme, und eiferten insbesondere
gegen die Kindertaufe. Auch Di-. Andreas Boden stein ließ sich von
seinem Ungestüm hinreißen, schaffte Messe und Beichte ab, hob die
Fastengesetze auf, ließ die Bilder aus den Kirchen entfernen, die
Beichtstühle zertrümmern, Mönche und Nonnen auf öffentlicher Straße
veranlassen verhöhnen rc. Es entstand in kurzer Zeit ein solcher Unfug, daß alle
li,n }ejrfu<ii bürgerliche Ordnung sich aufzulösen schien. Auf die Nachricht hiervon
verließ Luther trotz dem Verbote des Kurfürsten seinen stillen Zuflnchts-
ort, rechtfertigte in einem Briefe an denselben seinen Ungehorsam und
erschien (1522) ganz unerwartet in Wittenberg. Eine Woche lang
predigte er täglich gegen diesen Unfug mit solcher Kraft und so ent-
schiedenem Erfolge, daß sofort die Ruhe wieder hergestellt wurde.
Das Wlnm- Nachdem dies glücklich vollbracht war, arbeitete Luther wieder
wird nicht öffentlich an dem Reformationswerk, weil einstweilen der Kaiser auf
vollzogen, fcie Vollziehung des Wormser Ediktes nicht dringen konnte. Zwar
versuchte der päpstliche Nuntius auf den zwei folgenden Reichstagen zu
Nürnberg (1522 und 1524) die Vollstreckung durchzusetzen, allein
vergeblich. Man überreichte ihm 100 Beschwerden der deutschen Nation
über herrschende Mängel in der Kirche und forderte zur Abstellung
derselben ein Concil. Ein Reichstag, welcher aber nicht zu Stande
kam, sollte entscheiden, wie es bis zum verlangten Concil mit dem
Gottesdienste gehalten werden solle.
6. Kaiser Karl V. und Franz I. von Frankreich.
Güttstlge Man sollte eigentlich erwarten, daß es einem so mächtigen Herrn,'
Zeitverhält- ^ Karl V. war, in dessen Reich die Sonne nicht unterging, ein
Reformation. Leichtes gewesen sei, die neue Lehre mit Gewalt der Waffen im Keime
zu unterdrücken; allein die günstige Verkettung der Zeitverhältnisse
förderte die Reformation und ließ sie feste Wurzeln fassen.
Noch minderjährig hatte Karl die reichen Niederlande als väter-
Karls Macht ' * ' ° '
u. Charakter, liches Erbe erhalten. Nach dem Tode seines mütterlichen Großvaters,
Ferdinands des Katholischen, wurde er Herr der vereinigten spanischen
Monarchie nebst Neapel und Sicilien, der neu entdeckten Länder und
Inseln Amerikas; beim Eintritt in das Mannesalter erbte er die
habsburgisch-österreichischen Staaten, und durch die Wahl der Kurfürsten
siegte er über seinen Gegner Franz !. bei der Bewerbung um die
deutsche Kaiserkrone. Karl war von schwächlichem Körperbau und früh-
zeitig von Krankheit und Gicht abgezehrt; der melancholische Ausdruck
seines Gesichtes ließ den regen Geist nicht ahnen, der in ihm wohnte.
Er war ein Mann von seltener Klugheit, von feinem, verschlagenem
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Personennamen: Andreas_Boden Luther Karl_V. Karl_V. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karl_V. Karl_V. Karl Karl Karls Ferdinands Franz_! Franz Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Nürnberg Karls Neapel Sicilien Amerikas
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Erste Periode der neueren Geschichte.
Die Herzogin
von Etompes
und Karl.
Unglücklicher
Feldzugkarls
gegen die
Seeräuber
1541.
Vierter Krieg
zwischen
Franz u.karl
1542-1544.
den Schmeicheleien des Hofes nicht bethören und entgegnete einmal:
„Das große Lob, das man uns spendet, ist uns darum lieb, weil es
uns daran erinnert, wie wir beschaffen sein sollen." Franz scheint so-
gar versucht zu haben, Karls Vertrauen zu mißbrauchen. Er stellte ihm
eines Tages die Herzogin von Etampes mit den Worten vor: „Diese
schöne Dame gibt niir den Rath, Sie nicht abreisen zu lassen, bevor
Sie nicht den Vertrag von Madrid widerrufen haben." Allein der
Kaiser faßte sich rasch und erwiederte: „Befolgen Sie den Rath, Sire,
wenn er gut ist!" Am folgenden Tage ließ Karl, wie von ungefähr,
einen kostbaren Ring vor der Herzogin fallen. Als diese ihn aushob
und zurückgeben wollte, bat er sie denselben zu behalten. Hierdurch
wurden die Dame und der König bewogen, bei ihrer Politik der Artig-
keit zu beharren, welche sich freilich als nutzlos erwies.
Im Jahre 1541 unternahm Karl einen zweiten Zug gegen die
Seeräuber an der Nordküste Afrikas; vergeblich hatten ihn seekundige
Männer wegen der vorgerückten Jahreszeit davor gewarnt. Am zweiten
Tage nach der Landung erhob sich ein furchtbarer Sturm, begleitet von
Erdbeben und Regengüssen; die Zelte wurden fortgeschwemmt, die
Schießgewehre versagten den Dienst, 130 Schiffe scheiterten. Als sein
Heer von den Feinden überfallen wurde und hungrig und obdachlos
den Rückzug nach der Küste einschlug, theilte der Kaiser alle Beschwer-
den in heldenmüthiger Ausdauer, richtete die Muthlosen durch sein
Beispiel auf und geleitete seine Krieger nach Carthagena.
Sein Unglück verleitete den französischen König zu einem letzten
Versuche, in Verbindung mit dem Sultan, mit Schweden und Däne-
mark den Kaiser zur Aufhebung des Madrider Vertrages zu zwingen.
Fünf Heere griffen den Kaiser an. Allein Karl rückte in die Cham-
pagne ein, drang siegreich bis in die Nähe von Paris vor, und sein
Bundesgenosse, Heinrich Viii.' von England, landete an der französi-
schen Küste. Die Einwohner von Paris flüchteten schon nach allen
Richtungen, da erbot sich Franz zum Frieden, welchen Karl selbst sehr
wünschte, um freie Hand gegen die Evangelischen in Deutschland zu
erhalten. Im Friedeusschlusse zu Crespy (1544) entsagte Karl allen
Ansprüchen auf Burgund, Franz auf die Länder des Kaisers.
Die langwierigen Kriege Karls mit Franz, mit den Türken und
mit den Seeräubern in Nordafrika waren es vorzugsweise, welche ihn
fern von Deutschland hielten und es möglich machten, daß inzwischen
die evangelische Lehre trotz aller feindseligen Neichstagsbeschlüsse festen
Grund und Boden in Deutschland fassen konnte.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Franz_u.karl Franz Franz Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Heinrich_Viii Heinrich Franz Franz Karl Karl Karl Karl Franz Franz Karls Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Artig- Nordküste_Afrikas Carthagena Schweden Paris England Paris Deutschland Burgund Karls Nordafrika Deutschland Deutschland