Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Smb Wá ~ ■ •’ «Awwmk
Pe , . Wfâ ^Uw - Nw
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
cbi'g-t io l'hc 'fi - Secern p Ca v
. I. Airts Meatientmch.
fur den Unkerrichk in den Kealien
in schulgemaher Form.
Herausgegeben von
K. Wowcrck, K. ¿pie&ex,
igeogvaphie) sgeschichte.)
I. K. H^crrrsl und I. Steirrwelterr.
(Naturbeschreibung und Naturlehre.)
Grohere Gesamt-Ausgabe (L).
Fur Zimultan-Zchulkn.
Verlag von Ferdinand Hirt in Greslau,
Koniglicher Universitats- und Werlags-Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Airts_Meatientmch K._Wowcrck Ferdinand_Hirt Ferdinand
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Alle Rechte Vorbehalten.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
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Kirts Wecrbienbuch
Größere Ausgabe (^).
Nr. 3.
Geographie,
bearbeitet von
Hrryo Nowack^
Königl. Seminarlehrer in Diarienburg (Westpreußem.'
2lusgabe ohne Aorten.
Elfte Auflage.
(229.—276. Tausend.)
Ferdinand Hirt,
Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung.
Breslau, t90a
Alle Rechte vorbehalten.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Kirts_Wecrbienbuch
Größere Hrryo_Nowack^
Königl Ferdinand_Hirt Ferdinand
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I. Zur Heimatkunde.
§ 1. Korizont und Kimmetsgegenden, a. *Horlzonr. Stehen wir
im Freien, so erblicken wir einen Teil der Erdoberfläche, welcher kreisrund
ist. Am Rande dieser Scheibe scheint der Himmel an die Erde zu stoßen.
Die Kreislinie, in der sich scheinbar Erde und Himmel berühren, heißt
Gesichtskreis oder Horizont. Verändern wir unsern Standpunkt, so
ist auch der Horizont ein anderer. Je höher der Standpunkt, desto größer
der Horizont. Die Fläche, welche vom Horizonte umschlossen wird, ist die
Horizont fläche. Der Himmel erscheint uns als ein großes Gewölbe,
wie eine hohle Halbkugel.
b. Himmelsgegenden. Die Gegend, wo die Sonne aufgeht, heißt
Morgen oder Osten; die Gegend, wo sie untergeht, heißt Abend oder
Westen. Die Gegend am Horizonte, wo wir des Mittags die Sonne sehen,
heißt Mittag oder Süden, die Gegend, wohin dann unser Schatten füllt,
heißt Mitternacht oder Norden. Diese vier Himmelsgegenden heißen
Haupthimmelsgegenden; zwischen ihnen liegen noch verschiedene Neben-
himmelsgegenden. Zwischen N. u. O. liegt N.o., zwischen O. u. S. liegt
S.o., zwischen S. u. W. liegt S.w., zwischen W. u. N. liegt N.w. Ein
Bild des Horizontes mit Angabe der Himmelsgegenden heißt Windrose.
e. Wenn man im Mittelpunkte der Windrose ans eine senkrecht stehende Stahlspitze
eine Magnetnadel legt, welche sich in wagerechter Ebene frei bewegen kann, so hat man
einen Kompaß. Schisser gebrauchen dieses Instrument, um sich ans dem Meere zurecht-
zufinden.
6. In heiteren Nächten kann man mit Hilfe eines Sternbildes, des Großen Bären,
die Himmelsgegenden auffinden. Dieses Sternbild führt auch den Namen Wagen und
besteht aus sieben großen Sternen; drei stellen die Deichsel und vier die Räder des
Wagens dar. Denkt man sich die beiden Hinterräder durch eine gerade Linie verbunden
und verlängert man dieselbe um das Sechsfache, so trifft die verlängerte Linie einen hellen
Stern, den Polarstern. Er steht immer so ziemlich an derselben Stelle. Die Richtung
von unserm Standpunkt aus auf den Polarstern zu nennt man Norden. Wollen wir uns
überzeugen, ob wir den Polarstern richtig gefunden haben, so müssen wir zusehen, ob
derselbe mit noch sechs andern Sternen eine dem Bilde des Großen Wagens ähnliche
Gruppe bildet, nämlich den Kleinen Wagen oder Kleinen Bären. Im Kleinen
Büren stehen die Sterne näher beisammen und leuchten nicht so sehr; auch ist die Deichsel
in entgegengesetzter Richtung gebogen.
^*§ 2. Per Wohnort. Man unterscheidet Dörfer und Städte.
Größere Dörfer, in denen Jahrmärkte abgehalten werden, nennt man
Marktflecken. Befindet sich in einem Dorfe eine Kirche, so ist es ein
Kirchdorf. Die Bewohner der Dörfer beschäftigen sich zumeist mit Acker-
bau und Viehzucht. Überall wohnen Handwerker, Kaufleute und Beamte.
— Die Häuser eines Ortes sind teils Privathäuser, teils öffentliche
Gebäude (z. B. Kirche, Schule, Rathaus). Sie stehen gewöhnlich in Reihen
Die mit einem * versehenen Paragraphen oder Abschnitte sind besonders für die
Mittelstufe berechnet.
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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§45.
Die Verwaltung im Königreich Preußen.
33
einer ganzen Provinz steht der Oberpräsident, an der Spitze eines Regierungsbezirkes
steht der Regierungspräsident, an der Spitze eines Kreises der Landrat, an der Spitze
einer Stadt der Magistrat, an der Spitze eines Amtsbezirkes der Amtsvorsteher, an der
Spitze eines Dorfes der Gemeindevorstand und an der Spitze eines Gutsbezirkes der
Gutsvorsteher.
In jedem Regierungsbezirke steht unter dem Regierungspräsidenten ein Regierungs-
kollegium. Dasselbe besteht gewöhnlich aus 2 Abteilungen. Die 1. Abt. ist die für
Kirchenverwaltung und Schulwesen, die 2. ist die für direkte Steuern, Domänen und
Forsten. Die Mitglieder des Regierungskollegiums heißen Regierungsräte und werden,
wie der Regierungspräsident und der Oberpräsident, vom Könige ernannt.
Die Provinz verwaltet gewisse Angelegenheiten (Wegebau, Landesverbesserung,
Armenwesen, Irren-, Taubstummen- und Blindenanstalten u. a.) unter der Oberaufsicht
der Staatsbehörden selbständig, wofür ihr aus den Einnahmen des Staatshaushaltes eine
bestimmte Geldsumme überwiesen ist (Provinzial-Landtag, Provinzial-Ausschuß, Landes-
direktor).
Auch der Kreis besorgt manche Angelegenheiten z. B. Wegebauten, Armenpflege,
Entwässerungsangelegenheiten u. a. selbst. Aus den größern ländlichen Gutsbesitzern, den
Land- und Stadtgemeinden werden Personen gewählt, Kreistagsabgeordnete genannt, die
zusammen den Kreistag bilden. Die Beschlüsse des Kreistages hat der Kr ei saus schuß
auszuführen. Derselbe besteht aus dem Landrat und 6 Mitgliedern, welche vom Kreistage
aus der Zahl der Kreisangehörigen auf 6 Jahre gewählt werden.
Der Landrat wird vom Könige ernannt. Beamte des Kreises sind: der Kreis-
schulinspektor, Kreisarzt, Kreiswundarzt, Kreistierarzt, Kreisbaumeister, Kreissteuerein-
nehmer. Zur Ausübung der vollziehenden Polizei stehen dem Landrat Gendarmen zur
Verfügung.
Die Stadtbezirke werden von dem Magistrat und der Stadtverordneten-Versamm-
lung verwaltet. Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister, dem Beigeordneten, dem
Kämmerer und einer Anzahl von Ratsmännern oder Ratsherren (in größeren Städten
Stadträten). Der Bürgermeister und der Kämmerer werden von der Stadt (Stadtverord-
neten-Versammlung) ans 12 Jahre gewählt und beziehen ein Gehalt. Die übrigen Mit-
glieder werden auf 6 Jahre gewählt und beziehen gewöhnlich kein Gehalt; ihr Amt ist
ein Ehrenamt. Alle Magistrats-Mitglieder bedürfen der Bestätigung der Regierung. Der
Magistrat hat auf Ordnung in der Stadt zu sehen, hat mit Hilfe des Kämmerers die
Gelder der Stadt zu verwalten, die Gemeinde-Beamten anzustellen und zu beaufsichtigen,
die Verfügungen der vorgesetzten Behörde auszuführen. — Die Mitglieder der Stadt-
verordneten-Versammlung werden von den Bürgern auf 6 Jahre gewählt. Ohne Bewilli-
gung dieser Behörde darf der Magistrat keine städtischen Gelder verausgaben. Sie hat
auch Beschluß zu fassen über Aufbringung von Gemeindesteuern.
Der Gemeindevorstand auf dem Dorfe wird von der Gemeinde gewählt und besteht
aus dem Schulzen und zwei Schöffen (Schöppen, Gerichtsmännern, Dorfgeschworenen).
Der Amtsvorsteher wird vom Oberpräsidenten ans 6 Jahre ernannt. In denjenigen Amts-
bezirken, die nur aus einer Gemeinde oder einem selbständigen Gutsbezirke bestehen, ist
der Gemeinde- bez. Gutsvorsteher zugleich Amtsvorsteher.
Unter dem Oberpräsidenten steht in jeder Provinz ein Provinzial-Schul-Kollegium,
welches die höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien, Progymnasien) und die Schul-
lehrer-Seminare zu beaufsichtigen hat. — Die Rechtspflege wird durch Gerichte aus-
geübt. Es gibt Amtsgerichte, Landgerichte und Oberlandesgerichte. — Die Angelegenheiten
der protestantischen Kirche werden durch den Oberkirchenrat in Berlin geleitet, unter
welchem in den Provinzen die Konsistorien stehen. Die Mitglieder der letztem sind Kon-
sistorialräte; an der Spitze steht der Konsistorial-Präsident und ein General-Superintendent.
Unter den Konsistorien stehen die Superintendenturen (Diözesen), deren jede mehrere Kirch-
spiele umfaßt. Die Geistlichen einer Diözese stehen unter dem Superintendenten. Die
Katholiken verteilen sich in kirchlicher Beziehung in folgende Bistümer: Ermland, Kulm,
Posen-Gnesen, Breslau, Münster, Paderborn, Cöln, Trier, Osnabrück, Hildesheim, Fulda,
F. Hirts Realienbuch. Nr. 3. 3
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Hirts_Realienbuch
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Kulm Breslau Paderborn Trier Hildesheim Fulda
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10
Europa im allgemeinen.
§9.
die Wandervölker (Nomaden), deren Reichtum in Viehherden besteht, mit
denen sie umherziehen. Bildung verbreitet sich nur dann unter einem Volke,
wenn es feste Wohnplätze hat, Ackerbau, Gewerbe und Handel treibt.
o. Religion. Ganz ohne Religion ist kein Volk der Erde. Die
christliche Religion zählt über 550 Millionen Bekenner. Sie hat sich im
Lanfe der Jahrhunderte in verschiedene Hanptbekenntnisse (Konfessionen,
Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch-katholische, 2) die
griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evnngelisch-reformierte
(zusammen oft die protestantische genannt). Außer diesen gibt es noch
zahlreiche christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott ver-
ehren, gehören außer der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die
m o hammedanische (Islam). Die Völker, welche mehrere Götter verehren,
nennt man Heiden. Die meisten Bewohner Europas bekennen sich zur
christlichen Religion. In N.-Afrika und Vorder-Asien gehört die Mehrzahl
der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und Asien, sowie in
Amerika und Australien sind die Eingeborenen zum größten Teil noch Heiden.
Doch arbeiten unter ihnen Missionare. Juden sind über die ganze Erde
zerstreut. Etwa 740 Millionen Menschen sind noch Heiden.
ck. Gtaatsverfassung. Die Menschen bilden eine Menge von Ge-
sellschaften, die sich unter bestimmten Gesetzen vereinigt haben, um in Ruhe
und Sicherheit miteinander zus leben. Solche Menschengesellschaften nennt
man Staaten. Die Staaten werden entweder von einem erblichen
Fürsten (Kaiser, König, Großherzog usw.) beherrscht und heißen dann
Monarchien (Kaiserreich, Königreich usw.), oder sie wählen sich ein
Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur ans wenige Jahre und heißen
dann Freistaaten oder Republiken. Wenn in einem Staate die Unter-
tanen dem Monarchen gegenüber rechtlos sind, so ist der Staat eine
Despotie (z. B. Persien), der Monarch ein Despot. Hat in einem
Staate der Monarch allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine
unbeschränkte Monarchie (z. B. Rußland). Wird aber der Staat nach
einer Verfassung (Konstitution) regiert, kraft deren auch die Volksvertretung
bei der Gesetzgebung beteiligt ist,'so ist er eine beschränkte oder konsti-
tutionelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umher-
schweifenden Völker bilden keine Staaten; die einzelnen Familien derselben
gehorchen nur ihren Oberhäuptern. Alle lassen sich höchstens von dem
Bejahrtesten oder Stärksten unter ihnen als Häuptling regieren. — Die
Ausdrücke Staat und Volk sind nicht zu verwechseln. Ein Volk kann
mehrere Staaten bilden (z. B. das deutsche Volk); wiederum können in
einem Staate mehrere Völker wohnen (z. B. in Rußland, in Österreich-
Ungarn, in der Türkei).
Iii. Europa.
§ 9. Kuropa im allgemeinen, a. Lage. Europa ist von Asien
durch das Uralgebirge, den Uralfluß und den Kaspischen See getrennt.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas N.-Afrika Afrika Asien Amerika Australien Rußland Ungarn Europa Europa Kaspischen_See
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§§ 49-52.
Das Herzogtum Anhalt. — Das Fürstentum Waldeck.
35
d. Aas Kerzoglum Sachsen-Altensturg. Ein Stück liegt an der Pleiße, das an-
dere an der Saale. 'Die Hptst. ist Altenburg. Da das Land sehr fruchtbar ist, sind
die Bewohner wohlhabend.
6. Aas Fürstentum Neust ältere Linie mit der Hauptstadt Greiz.
f. Aas Aürstentum Neust jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera; ansehnliche
Gewerbtätigkeit, besonders in Wollenwaren und Leder.
g. Die beiden Aürstentümer Kchwarzburg-Mudolstadt u.'Schwarzburg-Sonders-
hausen bestehen aus einer Oberherrschaft, am Thüringer Walde gelegen, und einer Unter-
herrschaft, die im Thüringischen Hügellande liegt. Rudolstadt, in dem schönen Saaltal.
Frankenhausen, Solbad. Im N. der Stadt der Kyffhäuser. — Sondershausen,
a. d. Wipper.
§ 49. a. Aas Kerzoglum Anstatt. Der größere Teil liegt an der Elbe zu beiden
Seiten der Mulde und Saale, der kleinere am Unterharze. Das Land hat vorzüglichen
Boden. Die Hptst. ist Dessau, an der Mulde, mit reizenden Gartenanlagen. Ein Denk-
mal erinnert an den alten Dessauer, den Sieger von Kesselsdorf. In Bernburg und
Köthen residierten früher auch Herzöge von Anhalt. Am Unterharz liegt Ballenstedt.
b. Aas Kerzogtum Mrannschweig. Das Hauptland liegt in der norddeutschen
Tiefebene, nördl. vom Harz, an der Aller und Oker. Darin die Hptst. Braunschweig,
130000 E., sehr gewerbtätig. Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek (Lessing). —
Ein anderer Teil des Herzogtums zieht sich lang und schmal von: Oberharz bis zur Weser
hin. Ein drittes Stück liegt am Unterharz; darin Blankenburg. Bei Rübeland,
einem Dorfe an der Bode, ist die berühmte Baumannshöhle.
§ 50. Iue Growerzogtümer Mecklenburg-Schwerin u. Mecklen-
öurg-Strekitz liegen an der Ostsee, westl. von Pommern und werden von
dem nördl. Landrücken (f. S. 11) durchzogen, der hier den Namen Mecklen-
burger Seenplatte führt. Das Land ist größtenteils recht fruchtbar. Die
Bewohner treiben daher meist Ackerbau und Viehzucht. Trotz der Frucht-
barkeit des Landes ist die Auswandrung sehr stark, da den kleinen Seilten
der Erwerb von eigenem Grundbesitz schwer wird. Fast aller Grund und
Boden gehört großen Gutsbesitzern.
Srädre in Mecklenburg-Schwerin: Schwerin, Hptst., am gleichnam. See ge-
legen. Ludwigslust, 2. Residenz. Wismar, treibt Seehandel. Rostock, Universitäts-
und Handelsstadt, Blüchers Geburtsort. Warnemünde, Hafen für Rostock. Doberan,
Seebad. In der Nähe liegt der Heilige Damm. Er ist eine Stunde lang und besteht
aus losen, runden, glatt geschliffenen Steinen, die durch die Meeresfluten aufgetürmt
worden sind. Parchim, Geburtsort Moltkes.
In Mecklenburg-Srrelitz ist Neu-Strelitz die Hptst. Sie ist in Form eines
Sternes erbaut; voin Markt, dem Mittelpunkt der Stadt, laufen acht Straßen aus.
§ 51. Das chroßsterzogtum Htdenöurg besteht aus drei Stücken. Das Hauptland
liegt an der Nordsee und wird von der Prov. Hannover eingeschlossen. Es hat im N. fetten
Marschboden, im S. Geestland, dazwischen Moor- und Heidestrecken, ist daher schwach
bevölkert. Der Bauer ist schweigsam und schwerfällig. Die Hptst. ist Oldenburg. —
Ein anderes zu Oldenburg gehörendes Stück ist das Fürstentum Eutin in der Nähe
von Lübeck. Der dritte Teil liegt auf dem Hunsrück; es ist das Fürstentum Birken
feld. Darin Oberstein, durch seine Schleifereien bekannt.
tz 52. a. Das Aürstentum Watdeck. In dem größeren Teile, der von Westfalen
und Hessen-Nassau eingeschlossen wird, liegt die Residenz Arolsen. In dem kleineren,
an Lippe grenzenden Teile liegt der berühmte Badeort Pyrmont.
t). Das Aürstentum Lippe, am Teutoburger Walde. Detmold, Hptst. In der
Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal.
a. Aas Aürstentum Schaumsturg-Lippe, nördl. vom vorigen, durch die Weser von
Lippe getrennt. Darin die Residenz Bücke bürg. Im Steinhnder Meer die Festung
Wilhelmstein.
3*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
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12 Die Staaten des Deutschen Reiches. — Die Ostsee u. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12.
und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Haardt eingeschlossen.
Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be-
kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge,
das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald,
das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene,
die im W. schmal ist und nach O. immer breiter wird. Sie wird voit
zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und
eitdigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die
Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin
und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauprftröme Deutschlands
sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel,
der Pregel, die Memel. •— d. 'Klima. Süddeutschland müßte infolge der
südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es
höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig.
In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden
ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreilßen, am
mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe
des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde,
welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in
allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in
den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist
der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub-
wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort.
Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden,
wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar-
toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — f. politisches.
Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871.
Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu-
tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und
dem Rgbz. Hohenzollern in Süddeutschland besteht. Der König von Preußen
ist zugleich deutscher Kaiser.
Z 11. Die Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreichen Preußen, Sachsen,
Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen-
burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig,
Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachscn-Coburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten-
tümer: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie,
Reuß jüngere Linie, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg,
Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen.
*§ 12. I)ie Ostsee und die deutsche Ostseeküste, n. Die Ostsee, ein
Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und
Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den
Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung.
Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische
ist flach, sandig und hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering
(durchschnittlich 60 na). Das Wasser ist kälter als das des Ozeans, lveil
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
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38 Das Großherzogtum Baden. — Der Schwäbische und Fränkische Jura. §§ 56—58.
bar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut. Bewohner vorherrschend deutsch;
nur y6 der Gemeinden hat französisch redende Bevölkerung.
Metz, an der Mosel, Hptst. von Deutsch-Lothringen, 60 000 E., sehr starke Festung.
Um Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festung an der Mosel.
Elsaß-Lothringen, seit 1871 wieder mit dem Mutterlande Deutschland
vereinigt, steht unter einem kaiserlichen Statthalter, der in Straßbnrg seinen
Sitz hat.
§ 56. Das Großljerzogtum Waden (so groß wie das Königreich
Sachsen, mit 1865000 E.) zieht sich lang und schmal vom Bodensee und
dem Rheine bis über den Neckar zum Maine hin. Der westl. Teil liegt
in der Oberrheinischen Tiefebene, der östl. auf dem Schwarzwalde. Das
reich gesegnete Land kann viel Getreide an die Schweiz, viel Vieh an
Frankreich verkaufen, viel Holz den Rhein hinabflößen. Es wird auch viel
Wein, Tabak, Hanf, Hopfen gebaut. Fast 2/3 der Bewohner sind katholisch.
Karlsruhe, Hptst., 95 000 E. Von dem halbkreisförmigen Platze vor dem
Schlosse gehen 11 Straßen in gerader Richtung aus. Mannheim, an der Neckarmün-
dnng, über 140000 E., lebhafte Handelsstadt. Heidelberg, evangel. Universität, herr-
liche Lage am Neckar. Einst war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das
alte Residenzschloß ist jetzt die schönste Ruine Deutschlands. In dem Schloßkeller liegt
das weltberühmte Heidelberger Faß. Es hat eine Länge von 13 m und eine Höhe von
9 m und soll mehr als 20000 Flaschen Wein fassen. Pforzheim, die erste Fabrikstadt
Badens. Rastatt, Festg. zur Deckung der Schwarzwaldpässe. Baden-Baden, be-
rühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kathol. Universität. Konstanz, am Bo-
densce.
§57. Das Großherzogtam Kelsen (halb so groß wie die Prov. Hessen-
Nassau, 1,i Mill. E.) zerfällt in zwei Teile. Der größere und fruchtbarere
Teil liegt am Main und Rhein. Hier wächst schönes Getreide, Obst und
Wein. Das nördliche, kleinere Stück, Oberhessen genannt, wird von der
Prov. Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die Höhen des Vogels-
berges, die mit Buchen und Sumpfwiesen bedeckt sind; aber die fruchtbare
Wetterau liefert viel Getreide.
Darmstadt, Hptst., 70000 E., sehr gewerbtätig. Mainz, an der Mündung des
Maines in den Rhein, 85 000 E., sehr starke Festung und bedeutende Handelsstadt.
Worms, Reichstag 1521. Bingen, Mäuseturm, Bingerloch. Gießen, Universität.
*§ 58. per Schwäbische und Aränkische Iura. Von der Donau-
quelle zieht sich zuerst in nordöstl., dann in nördl. Richtung eine 20 bis
30 lim breite Bergplatte dahin, die fast ausschließlich aus Kalkstein besteht.
Sie ist meist schön bewaldet, aber wasserarm und reich an Höhlen und
trichterförmigen Vertiefungen. Bis zur Altmühl heißt sie Schwäbischer,
von da an Fränkischer Jura. Der ödeste und rauheste Teil liegt zwischen
dem Neckar und der obern Donau und heißt Rauhe Alb. Hier fehlt es
den Ortschaften oft an Quellwasfer, darum müssen sie sich mit Zisternen-
wasser begnügen. Regnet es lange nicht, so trocknen die Zisternen aus, und
die Bewohner mußten früher allgemein das Wasser oft meilenweit in Fässern
holen; jetzt wird das Wasser meist aus den Tälern auf die Höhen gepumpt
und mit Röhren in die Dörfer geleitet. Die Äcker sind mit unzähligen
weißen Kalkstücken übersät. Man baut in der Regel nur Roggen, Hafer,
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