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1. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 8

1872 - Leipzig : Fleischer
Erster Kursus. 8 Dient er besonders zum Anbau von Getreide- und Futter- kräutern, so heißt er Feld oder Acker; trägt er vorzugsweise Gras zun: Abmähen, so nennt man ihn Wiese; ist er mit großen Massen von wildwachsenden Bäumen besetzt, so giebt man ihm den Namen Wald. Aufgaben. 3. Welche Holzarten kommen in den heimathlichen Wäldern am häufigsten vor? — 2. Welche wilde Sträucher wachsen in der Nähe? — 3. Welche Obstarten sind in den Gärten, in öffent- lichen Anlagen und an Wegen angepflanzt? — 4. Welche Strauch arten mit eßbaren Beeren werven angepflanzt? — 5. Welche Getreide- arten werden angebaut? — 6. Welche Fntterkräuter? — 7. Welche Hülsenfrüchte? — 8. Welche Gemüse- und Wurzelgewächse? — 9. Welche Manufaktur- und Handelsgewächse? — 10. Welche Arzneigewächse kommen in der Umgegend vor? — 11. Welche Giftpflanzen? — 12. Welches sind die häufigsten unschädlichen wildwachsenden Pflanzen?—13. Welche Pflanzen sind eigenthünitich: a. dem Sandboden, b. dem Thonboden, c. dem Kalkboden, d. dem Sumpfboden, e. den Rändern der Gewässer, f. den Gewässern selbst, g. den Bergen, h. den Thälern, i. den Ebenen? 4. Außer den Menschen leben mancherlei Thiere auf der Erdoberfläche, nützliche und schädliche. Aufgaben. 1. Welche Thiere werden bei uns als Hansthiere gehalten? — 2. Welches sind die verbreitetsten: n. Säugethicre, b. Vogel, c. Amphibien, d. Fische, e. Krustenthiere, f. Jnsccten, g. Weichthiere, h. Würmer? — 3. Welche Thiere kommen vor: a. int Wasser, b. auf dem Wasser, e. ant Wasser, d. in und an den Sümpfen, 6. ans Bergen, f. in Wäldern, g. in Gärten, k. auf Feldern, i. auf Wiesen? — 4. Welche schädliche Thiere kommen in der Umgegend vor? Sechster Abschnitt. Die Karte der Heimath. 1. Eine Abbildung von der Gestalt der Erdoberfläche ans der ebenen Fläche des Papiers, verbunden mit Angaben, welche die gegenseitige Lage von Gegenständen versinnlichen, mit wel- chen uns die Geographie bekannt macht, heißt eure Karte oder Lan dkarte. 2. Fertige eine Karte von deiner Heimath an! Nimm zu diesem Zwecke einen Bogen Papier, mache mittels eines Zirkels oder eines Papierstreifens einen Kreis von 8 Zoll Durchmesser daraus, und gehe danrit aus einen in der Nähe der Stadt befindlichen erhöheten Punkt, von dem aus die Umgebung gut zu übersehen ist. Nachdem du dort an den Rand des Kreises die Himmelsgegenden geschrieben und den

2. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 64

1872 - Leipzig : Fleischer
64 Zweiter Kursus. 3. Der Pflanzenwuchs nimmt vom Aequator nach den Polen hin an Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit ab, daher fin- den sich in der heißen Zone die meisten und höchsten, in den kalten Zonen dagegen die niedrigsten Pflanzen. In ähnlicher Weise nimmt bei Gebirgen der Pflanzenwuchs an Reichthum ab mit der Erhebung derselben über den Meeresspiegel. Die Schneegrenze ist überall auch die Grenze des Pflanzenlebens. 4. Die Gebirgsgegenden sind reicher an Pflanzenarten, als das ebene Land, weil sie mehr als eine Region darbieten. 5. In der heißen Zone und in der Nähe derselben bleiben die Holzgewächse das ganze Jahr hindurch grün, in den gemüßigten und kalten Zonen dagegen tritt mit dem Winter der Laubfall ein. §. 2. Die Pflanzen Ver verschiedenen Zonen. 1. In der he ißen Zone wachsen die Palmen, Bambus, der Brotfruchtbaum, der Affenbrotbaum, feine Holzarten, die Bananen, Cactusarten, Ananas, Pamswurzel, Bataten, Ma- niok, Reis, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Thee, die schönsten Gewürze, die köstlichsten Balsame und Gummiarten, die duftendsten Blumen. 2. Die g emäß igle Zone hat schattige Bäume und gras- reiche Fluren; im südlichen Theile derselben wachsen die edle Kastanie, Orangen, Feigen, Myrten, Oelbäume, Obst, Wein, Tabak, in ihrem nördlichen Theile vorzüglich Nadelhölzer und Birken, ferner sind ihr eigenthümlich die Getreidearten, Kar- toffel, Flachs, Hanf. 3. Die kalte Zone ist arm an Pflanzen, sie hat nur verkrüppeltes Weiden- und Birkengesträuch, Moose, Flechten und einige Kräuter. Achter Abschnitt. Verbreitung der Thiere. 8- 1- Allgemeine Sätze. 1. Die Thiere hängen ebenfalls vorn Klima ab, sind jedoch nicht so bestimmt daran gebunden, wie die Pflanzen. 2. Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit der Vegetationen, reich- liche Bewässerung und Mangel an Kultur sind günstige Be- dingungen für das thierische Leben einer Gegend. 3. Die Größe, Schönheit und Mannigfaltigkeit der Landthiere nimmt vom Aequator nach beiden Polen hin ab; bei den Seethieren ist es dagegen umgekehrt, indem gerade die kalte Zone die größten Arten beherbergt. ^ 4. Die neue Welt hat jetzt weder so große, noch so starke

3. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 94

1872 - Leipzig : Fleischer
94 Dritter Kursus. Fünfter Abschnitt. Das Pflanzenreich. 8. 1. Daö Alpenland. Man unterscheidet in den Alpen 4 Pflanzenregionen: die Region (Gegend) des Weinstocks, die Waldregion, die untere und die obere Alpenregion. 1. Die Region des Weinstocks beschränkt sich aus einige Thäler des Rheins, auf die Vorhügel Tyrols, Oester- reichs und Steiermarks. Am Südabhange gedeiht er bis 2400', an einigen Stellen noch höher. 2. Die Waldregion geht in der Schweiz bis 5500', in Tyrol bis etwa 5000', in Oesterreich bis 5300'. Sie zer- fällt in folgende Abstufungen: a. Die untere Bergregion geht bis 2500' und wird durch den Wallnußbaum bezeichnet. b. Die obere Bergregion oder die Region der Buche geht von 2500' bis 4000'. Sie enthält den vorzüg- lichsten Holzwuchs, der vorherrschend aus Buchen besteht. Etwa in der Mitte dieser Region fangen die Eichen, Ulmen, Linden und Haselnüsse an zurückzubleiben und mit ihnen auch die Obst- bäume. Der Kornbau reicht in der Schweiz bis 3500', in Tyrol nur bis 2700', in Oesterreich bis 3120'. An diesen schließt sich der Wiesenbau, der durch die vermehrte Nässe sehr begünstigt wird und daher ausgezeichnet ist. o. Die Region der Nadelhölzer geht in der Schweiz von 4000' bis 5500', in Oesterreich bis 4080'. Gegen die obere Grenze hin werden diese Bäume allmählich zum Gestrüpp, und die Alpenmatten mit kräftigen Arzneipflanzen und herrlichen Alpenblumen treten auf. 3. Die untere Alpenregion reicht von der Baum- grenze bis zu der Höhe, in welcher einzelne Schneeflecke vor- kommen, in der Schweiz bis 7000', in Tyrol bis 0000', in Oesterreich bis 5300'. Sie ist besonders durch die Sträucher und namentlich durch die Alpenrosen (Rhododendron) ausge- zeichnet. In dieser Gegend liegen die Hochalpen mit kräftigen Weiden. 4. Die obere Alpenregion geht bis 8200'. Sie ent- hält nur niedrige Alpensträucher. In allen diesen Regionen liegt der Südabhang 1000 bis 1200' höher.

4. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 116

1872 - Leipzig : Fleischer
116 Dritter Kursus. ist die Bora, ein Nordost-Wind, welcher besonders im Karst schrecklich wüthet, die Pflanzen verdorrt und in weiter Aus- dehnung keinen Baumwuchs aufkommen läßt. Das Friaul (Görz und Gradiska) hat im Ganzen fruchtbaren Boden. Hauptprodukte sind Mais, Weizen, Wein, Oliven, Feigen, Me- lonen, Seide, Vieh. Triest, 71,000 E., ist eine reichsunmittelbare und die erste See- handelsstadt des Kaiserthums Oesterreich. Görz, 17,000 E. Pola, mit römischem Amphitheater. Rovigno, 13,000 E., mit lebhaftem Küsten- handel. Hierzu die Inseln Cherso, Beglia und Lussin Piccolo. 8. Die gefürstete Grafschaft Tirol und Land Vorarlberg enthält 533 (Om. und 886,000 E. Das Volk ist kräftig, einfach, offen, redlich, bieder, hängt sehr am Vater- lande, spricht meist (5/e) deutsch, im S. (Z/O italienisch. 5/6 des Landes sind von Gebirgen bedeckt, die sämmtlich den Alpen angehören. Im nördl. Theile ist die Luft stets sehr rauh, im südl. dagegen sehr angenehm und gesund, namentlich um Meran und Bozen. Der Boden ist nur mäßig fruchtbar, das gewonnene Getreide reicht daher für den Bedarf nicht aus. In manchen Gegenden wird starker Wein-, Flachs-, Hanfbau und Seidenzucht getrieben, sehr ausgedehnt und mit Erfolg Viehzucht. An Mineralien gewinnt man Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen, Salz, Marmor. Zu den Ausfuhr- gegenständen gehören Seide, Sammt, Obst, Wein, Hornvieh, Eisen und Eisenwaaren, Holz und Holzwaaren, Käse, Teppiche, Handschuhe. Die Grafschaft zerfällt in vier nach den Hauptstädten benannte Kreise. 1. Innsbruck am Jnu, Hauptstadt, mit 17,000 E., Universität, bedeutenden Seiden-, Tuch- und anderen Fabriken, starkem Trausitohandel. Hall am Inn, mit bedeutendem Salzwerk. 2. Brixen im Pusterthal. Bozen am Eisack, mit 9100 E., bedeutenden Seidenfabrikeil', lebhaftem Handel mit Wein, Seide, Leder, Siidfrüchten. 3. Trient (Trident) an der Etsch, mit 17,000 E., Seideufabriken, Wein- und Trausitohandel, Concil von 1515—1563. Bregenz in der Landschaft Borarlberg am Bodensee. 9. Das Königreich Böhmen hat 944 slsm. und 5.141.000 E., vou denen 2/5 Deutsche und s/5 Czechen sind; 10.000 Protestanten und 90,000 Juden, sonst alle katholischen Bekenntnisses. Es ist ringsum von Gebirgen umschlossen, welche mit ihren Verzweigungen das Innere des Landes nach allen Richtungen durchziehen, sich aber nur streckenweis zur Höhe des Mittelgebirges erheben. Die Bewässerung des Landes ist reich. Die Elbe und die Moldau sind die Hauptflüsse. Das Klima ist größtentheils gemäßigt. Das Land ist reich an Pro-

5. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 111

1872 - Leipzig : Fleischer
Deutschland. 111 Bewohner werden gewöhnlich Schwaben genannt. Sie sind thätig, lebensfroh, muthig und sangeskundig. Melanchthon, Keppler, Schiller, Gustav Schwab, Schelling und Uhland sind Schwaben. Ständische Verfassung. Eintheilung in 4 Kreise. 1. Neckar-Kreiö. - Stuttgart, 94,000 E-, Residenz, Fabriken. Ludwigsburg, 12,500 E. Eßlingen, 16.600 E , Weinbau. Mar- bach, Schillers Geburtsort. Heilbroun, 16,800 E-, Weinbau, Hopfen. Weiusberg, Weibertreue 1140. 2. Schwarzwald-Kreis. — Reutlingen, 14,000 E. Tübin - gen, 0000 E., Universität. 3. Jaxt-Kreis. — Gmünd, 9100 E., Metallwaaren. Schwä- bisch-Hatt am Kocher hat große Salinen. 4. Donau-Kreis. — Ulm, 25,300 E., Münster, Schiffbau, Handel, sonst Bundesfestung. §. 18. Großherzogthum Baden. Es hat 278 bum. und 1,435,000 E. (931,000 Katholiken), Vier Fünftel des Landes sind von Gebirgen erfüllt, das Uebrige von dem oberrheinischen Tieflande. Ueberall herrscht große Frucht- barkeit und Anmuth. Neben Getreide wird Wein, Obst, Hanf, Tabak und Hopfen erzeugt, und der Schwarzwald besitzt einem unerschöpflichen Reichthum an Holz, das auf den wilden Gebirgs- bächen in den Rhein und auf diesem häufig bis in die Nieder- lande geflößt wird. Viele nähren sich von Holzschnitzereien und Uhrenfabrikation. Auch die Viehzucht ist einträglich. Der Bergbau wird nur in mäßiger Ausdehnung getrieben, am meisten auf Eisenerz. Fabriken der mannigfachsten Art sind überall verbreitet, die Bewohner sind im obern Theile des Landes Nachkommen der Alemannen oder Schwaben, im untern der Franken. Baden bildet eine constitutionelle Monarchie und zerfiel sonst in dio vier Bezirke Constanz, Freiburg, Karlsruhe und Mannheim; gegenwärtig wird es in folgende 11 Kreise eingetheilt: (I. Bezirk Constanz) 1. Der Kreis Constan;, mit Con- stanz (Costnitz) am Bodensee. Concil 1414—1418. Huß verbrannt 1415. — 2. Der Kreis Billingen. — 8. Der Kreis Waldshut. — (Ii. Bezirk Freiburg.) 4. Der Kreis Freiburg mit Freiburg, 21.000 E., Universität. Geburtsort von Berthold Schwarz, Erfinder des Schießpulvers. — 5. Der Kreis Lörrach. — 6. Der Kreis Offen- burg. — 7. Der Kreis Baden, darin Baden, mit berühmten Heil- quellen, die sonstige Bundesfestung Rastatt, l0,800 E. Pforzheim, 16,500 E., die erste 'Fabriksladt des Landes, hat allein 140 Bijouterie- und Goldwaarenfabriken. — (Iii. Bezirk Karlsruhe.) 8. Der Kreis Karlsruhe, mir Karlsruhe, 37,500 E., Hauptstadt. — (Iv. Be- zirk Mannheim.) 9. Der Kreis Mannheim, mit Mannheim, 40.000 E., erste Handelsstadt in Baden. — 10. Der Kreis Heidel- berg, mit Heidelberg, 20,000 E., Universität, großes zerstörtes Schloß. — 11. Der Kreis Mosbach.

6. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 117

1872 - Leipzig : Fleischer
Deutschland. 117 dukten aus allen drei Naturreichen; es liefert viele Erze, Edel- steine, Steinkohlen, Getreide, Obst, Holz, Hopfen, Flachs, Hanf, Hornvieh, Pferde und Schafe und besitzt berühmte Gesund- brunnen (Carlsbad, Teplitz, Marienbad, Franzensbrunnen). Dieser Reichthum hat zahlreiche Fabriken und blühenden Han- del hervorgerufen. Das Land zerfällt in 13 Kreise. Die Stadt Prag ist der dortigen Statthalterei unmittelbar untergeordnet. Prag, 157,560 E., älteste Uinv. (1348), Gewerbfleiß und Handel. Hnß. Tycho de Brahe. In der Nähe der weiße Berg, Schlacht 1620. Reichenberg, 22,500 E-, Tuch- und Strumpfwebereien. Collin, Schlacht 1757. Budweis, 17,500 E., Fabriken. Pilsen, 24,000 E. Eg er, 13,500 E., Wallenstein f 1634. Joachimsthal, Silberberg- werk. Kn im, Schlacht am 30. August 1813. 10. Die Markgraffchaft Mähren hat 404 (Um. und 2.018.000 E., größtentheils Slaven. Das Land ist etwa zur Hälfte mit niedrigen Gebirgen bedeckt, fruchtbar, das Klima mild; Flachsspinnerei und Leinweberei sind sehr verbreitet. Es zerfällt in 6 Kreise. Brünn, 74,000 E., Fabriken, Handel. Austerlitz, Schlacht 1805. Olmritz, 15,300 E., Festung. Jglau, 20,200 E-, Tuchweberei, Ge- treidehandel, Silberbergwerk. 11. Das Herzogthum Schlesien hat93^ lum. und 514.000 E. Es ist sehr gebirgig, hat ein rauhes Klima, erzeugt Getreide, viel Flachs, Vieh, namentlich Schafe, Eisen, Blei und Steinkohlen. Seit 1854 zerfällt das Land in 22 Bezirke. Hauptstadt ist Tropp au, mit 17,200 E. Bielitz, 11,000 E. 12. Das Königreich Galizien und Lodomerien mit den Herzogthümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogthum Krakau enthalten 1426 □!. und 5,445,000 Einwohner, von denen dem polnischen Stamme 2,000,000 und dem rußniakischen oder ruthenischen Stamme ebenfalls 2 Mill. angehören, die übrigen Bewohner aber Deutsche, Czechen und Juden sind. Die Polen sind römisch-katholischen Bekenntnisses, die Rußniaken gehören zur griechisch-orientalischen Kirche. Der Boden des Landes ist ein kleiner Theil der großen sarmatischen Ebene; im Süden umgeben die Karpathen das Land. Von den Flüssen sind nennenswerth die Weichsel, der Dnjester und der Pruth. Bodenerzeugnisse: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Flachs, Hanf. Der Viehstand ist bemerkenswerth. Der Reichthum an Salz ist unerschöpflich. Einen ergiebigen Industriezweig bieten die Petroleumquellen im Karpathengebirge um Szünok. Lemberg, 87,000 E., Universität. Krakau, 50,000 E., viele Klöster. Brody, 19,000 meist jüd. E. Bochnia und Vieliczka (spr. Wijehlitschka), umfangreiche Steinsalzwerke.

7. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 127

1872 - Leipzig : Fleischer
Frankreich. 127 bildet eine hohe plateauartige Grundfläche, auf welcher die Gebirge ruhen. Sie zerfällt in eine südliche, mittlere und nördliche Gruppe. Die südliche Gruppe oder Hoch-Frank- reich besteht aus drei Theilen: 1. ans dem Centralknoten oder der Hochterrasse von Gevaudan (schewodang) oder V i v a rais (wiwaräh); 2. aus den Se venu en und 3. aus drei Hochflächen, welche dreizackförmig von dem Central- knoten nach N. auslaufen, nämlich aus dem Hochlande von Auvergne (ohwärnje), dem Plateau (platoh) von Forez (foré) und dem Plateau zwischen Rhone, Saône (söhn') und Loire (loühr'), das bis zum Kanal du Centre (dü ßangt'r, des Innern), Plateau v o n L y o nais (lionäh) und C h a r o l a i s (scharoläh), zwischen diesem Kanal und dem von Burgund aber Cote d'or (koht' d'or, Goldhügel) heißt. Im W. und Norden von Hoch-Frankreich liegen 3 Stufenlandschaften: die Terrasse von Rouergue (ruärg), von Limousin (limosäng) und Marche (marsch'), von Bourbonnais (burbonäh) und Nivernais (niwernäh). Die mittlere Gruppe bildet das Plateau von Langres (langghre) und von Hoch-Burgund; — die nördliche die Vogesen, das Plateau von Lothringen und der Argonnenwald, der Westrand des Plateau's. — Die Hauptflüsse Frankreichs sind: die Rohne mit der Saone (söhn'), die Garonne, Loire (loühr') und Seine (ßähn'), die alle durch Kanäle (86) auf das manuigfaltigste verbunden sind, deren wichtigster und größter der Südkanal (32 M.), zwi- schen der Garonne und dem Mittelmeer, ist. 2. Das Klima ist milder als in Deutschland, vorzüglich im südl. Theile. Es lassen sich drei Regionen unterscheiden, von denen jede drei Breitengrade umfaßt. Die nördliche Region (51—480) bringt vorzugsweise Getreide, in ihrem südl. Rande aber auch Wein, namentlich auf den Kreidehügeln der Champagne (schangpanje). Die mittlere Region (48—45«) hat Wein und Obst als Hauptprodukte, die südliche (45bis 42«) Oliven, Maulbeerbäume und viele der edelsten Südfrüchte. In Folge der höheren Gebirge hat die südl. Region die schroffsten klimatischen Gegensätze. In der Provence (prowangß) ist das Klima italienisch, der Winter sehr kurz, der Frühling wegen der scharfkalten Nordwestwinde oft unangenehm, der Sommer meistens heiß, der Herbst aber lang und mild. 3. Der Boden ist im Ganzen fruchtbar. Die Haupt- produkte des Pflanzenreiches sind Getreide, wovon meistens über den Bedarf gewonnen wird, Wein, Obst und Olivenöl. Die

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 169

1872 - Leipzig : Fleischer
Asien. — China. 169 verschiedenen Völkern zusammengesetzt sind. Die Hauptstadt ist Jli, mit 80,000 E., Mittelpunkt des Handels. 5. Ost-Turkestan, auch die kleine Bucharei oder die hohe Tartarei genannt, liegt zwischen Tübet und der Dsungarei, ist 20,640 sijm. groß und enthält l’/2 Mill. Men- schen. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus persisch redenden T a d s ch i k s und aus T ü r k e n st ä m m e n , namentlich Usbeken. Ihre Religion ist der Islam. Sie treiben Acker- bau, Gewerbe und Handel, sind auch zum Theil Nomaden. Wo die Felder gut bewässert werden können, gewinnt man Weizen, Gerste, Reis, Hirse, Baumwolle, Melonen, Obst und Wein. Die Viehzucht beschäftigt sich mit dem Rind, Schaf, Kameel und Pferd. Die Seidenzucht ist allgemein. Der Bergbau ist er- giebig. Der Handel wird hauptsächlich von chinesischen Kauf- leuten betrieben. Das Land wird in 9 Provinzen eingetheilt. Die bedeutendsten Städte sind: Turfan,Hami, Kasch gar, Aarkand und Khotan. §. 3. Die tributpflichtigen Länder des chinesischen Reichs. 1. Das Königreich Nepal oder Nipal, am Südfuße des Himälaya gelegen, ist 2300 Um. groß und enthält 2v2 Mill. E., die sich theils zum Brahmaismns, theils zum Buddhais- mus bekennen. Der Ackerbau erzeugt Reis, Mais und Baum- wolle. Die Viehzucht beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Schaf. Unter den Gewerben blüht besonders die Fabrikation von Metallwaaren. Handel wird mit dem britischen Indien und mit Tübet getrieben. Die Hauptstadt ist Katmandu, mit 50,000 E. 2. Das Königreich Bhutan liegt ebenfalls am Süd- abhange des Himalaya, östlich von Nepal, ist 1200 Um. groß und hat 1/2 Mill. E., die dem Buddhadienst streng ergeben sind. Die Zweige der physischen und technischen Kultur stehen etwa auf der Entwickelungsstufe wie in Nepal. Tassisudon ist die Residenzstadt. 3. Das Königreich Siam. 4. Das Königreich Anam. Beide sind bereits bei Hinterindien erwähnt worden. 5. Der Staatborneo. Siehe ebenfalls Hinterindien. Der Staatborneo liegt an der nördl. Seite der Insel, ist 1800 Um. groß und hat 900,000 E. Die Hauptstadt ist Borneo. 6. Der Staat Sulu besteht aus dem nordöstl. Ende der Insel Borneo, aus den Sulu-Inseln, der Inselgruppe Cagajan und einem Theile der Insel Palawan. Die Bewohner sind gefürchtete Seeräuber.

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 135

1872 - Leipzig : Fleischer
Italien. 135 Titnen aus kahlen, grauen, dachartig geformten Ketten bestehen. Von den zahlreichen Kegelbergen der Subapenninen sind viele vulkanisch, jedoch bereits ausgebrannt und in den Kratern zum Theil mit Wasser angefüllt. In geringem Zusammenhange mit der Hauptkette oder ganz von ihr getrennt sind auf der Westseite: 1. die apuanischen Apenninen am Golf von Genua, berühmt durch ihren Reich- thum an edlen Steinarten, namentlich durch den Marmor von Carrara; 2. der V e s u v bei Neapel, noch gegenwärtig von Zeit zu Zeit Feuer speiend, und auf der Ostseite 3. die Gebirgs- masse von Monte Gargano, am Meerbusen von Man- fredonia. Tiefebenen finden sich, die große lombardische im Nor- den abgerechnet, nur an den Küsten und sind von geringer Aus- dehnung. Zu den bedeutenderen gehören: 1. die Tiefebene des untern Arno, von der aus sich an der ganzen toskani- schen Küste herab höchst ungesunde Moräste erstrecken, die man Maremmen nennt; 2. die rö mische Cam pagne, welche sich von der untern Tiber bis zum Cap Circello ausdehnt und dort die pontinischen Sümpfe bildet, deren pestilenzialische Ausdünstungen durch Südostwinde bis nach Rom verbreitet werden; 3. die einst so fruchtbare Tiefebene Campaniens am Golf von Gatzta und Neapel, 4. die apulische Tief- ebene, am Golf von Manfredonia. Die italienischen Inseln sind alle ganz gebirgig und meist von vulkanischer Beschaffenheit. (Vergl. S. 41.) Die bedeutendsten Gewässer der Halbinsel gehören der nördlichen Hälfte an. Von den Flüssen gehören hierzu der P o und Arno, in Mittelitalien: die Tiber; von den Seen der Lago maggiore (maddschore), der Comer-See, derjseo- See und der Garda-See. 2. Das Klima Italiens ist wegen der Nähe von Afrika und des Meeres sehr mild und lieblich. Nur wenn der Si- rocco aus Afrika herüber weht, ist der Dunstkreis schwer und drückend. Der Winter ist kurz, der Sommer schon gegen Ende des Mai da. In Süd-Italien sind Schnee und Eis in den Ebenen unbekannt. Diepwebene hat aber continentales Klima. 3. Fast auf der ganzen Halbinsel wird die Viehzucht stark betrieben. Der Büffel dient als Lastthier. Im Süden gedeihen Mais, Reis, Oliven, Orangen, Mandeln, Feigen, Wein, Baum- wolle und Zuckerrohr. Im nördlichen Italien und um Neapel wird das Land sorgfältig angebaut, nachlässig dagegen in Mittel- Italien. An den Küsten ist der Fischfang sehr ergiebig. Auch

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 139

1872 - Leipzig : Fleischer
Die Balkan - Halbinsel. 139 Korinth mit der griechischen Halbinsel verbunden, stellt ein von höhern Randgebirgen eingeschlossenes Plateau dar, dessen Schei- telfläche Arkadien heißt. Die meisten Gebirge der griechischen Halbinsel sind mit ungeheuren Wäldern von Nadelhölzern, Eichen und Kastanien bedeckt, zwischen denen schöne Viehweiden liegen. Das Tiefland der griechisch-türkischen Halbinsel ist von geringem Umfange, und findet sich hauptsächlich an der Süd- seite um das ägäische Meer und in den Thalweitungen der größeren Flüsse. Die zur Halbinsel gehörigen Inseln sind sämmtlich ge- birgig, die Cykladen wohl alle vulkanisch. Der Boden ist überall fruchtbar, aber schlecht angebaut, liefert jedoch noch immer mehr Erzeugnisse, als im Lande gebraucht werden, namentlich Oliven, Wein, Seide und Baumwolle. Der bedeutendste Strom des Landes ist die Donau, die übrigen Gewässer sind nur Küstenflüsse,unter denen die Ma ritz a der bedeutendste ist. 2. Das Klima ist vortrefflich; nur im N. giebt es einen eigentlichen Winter, der meist plötzlich auf heftige Sommerhitze folgt; in den südlichen Gegenden ist jene Jahreszeit nur durch Stürme und Regengüsse bezeichnet. 3. Seit 1827 besteht die Halbinsel aus zwei Reichen. 1. Das türkische oder osmanische Reich. 1. Es enthält 6626 sjm., mit 13 Mill E. Die Be- wohner sind tartarischer Abkunft und haben ihren orientalischen Charakter noch immer treu bewahrt. Sie sind sinnlich, unthätig, abergläubisch und fast ohne wissenschaftliche Bildung. Ihre Sprache ist der arabischen verwandt. Herrschende Religion ist der Islam. Der Ackerbau wird nur stellenweise fleißig be- trieben; die Viehzucht ist dagegen sehr verbreitet; gewerbliche Betriebsamkeit findet sich wenig; der Handel ist in den Händen der Ausländer, namentlich der Griechen, Armenier und Juden. 2. Das Land wird vom Groß-Sultan beherrscht, der die unumschränkteste Macht in Händen hat- Es besteht aus un- mittelharen Ländern und aus solchen, die nur unter türkischer Oberhoheit stehen, aber von eigenen Fürsten regiert werden. Der Hof des Großsultans heißt die hohe Pforte, der Staats- rath Divan, die Statthalter der Provinzen und Befehlshaber der Festungen führen den Namen Pascha.
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