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1. Hellas - S. 275

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Sparta's Vorherrschaft. 275 Zug des Kyros gegen seinen Bruder; der Rckzug der Zehntausend. Das persische Reich hatte den Gipfel seiner Macht unterdareios I. erreicht. Schon unter Xerxes I. sank es von der Hhe seiner Macht und zeigte in den Kmpfen mit Griechenland, wie wenig ein solch ungeheures Reich, das auf Sklavengeist gegrndet ist, gegen ein freies, vaterlandliebendes Volk vermag. Die Herrscher Persiens hatten fortwhrend mit emprten Satrapen zu kmpfen. Der schon erwhnte Prinz Kyros emprte sich nach dem Tode seines Vaters Dareios Ii. Nothos gegen seinen lteren Bruder Artaxerxes Ii. Muemou. Er hatte ein ansehnliches Heer zu-sammengebracht unter dem Vorwande, er msse gegen den ihm feindlichen Tissaphernes rsten. Aus seiner Statthalterschaft Kleinasien zog Kyros gegen Artaxerxes mit seinem Heere, dessen Kern 13,000 griechische Sldner unter dem Spartaner Klearchos bildeten. Dem wegen seiner Leutseligkeit allgemein verehrten Kyros folgten die Griechen gern, obgleich sie nicht genau wussten, wohin der Zug gehe, denn Kyros gab lange vor, gegen die aus-stndischen Pisidier zu ziehen. In Babylonien traf er endlich den Artaxerxes und dessen Heer. Bei Kunaxa, 9 Meilen von Babylon, kam es zu einer 403 groen Schlacht. Kyros selbst fiel, nachdem er seinen Bruder verwundet hatte, und der asiatische Theil seines Heeres ergriff die Flucht. Die Griechen aber blieben Sieger auf ihrer Seite und wiesen alle Aufforde-rungen von Seiten des persischen Knigs, sich zu ergeben, zurck; ja siebe-schloffen, sich durch das feindliche Land nach Kleinasien durchzuschlagen, was ihnen auch gelang. Dieser Rckzug der Zehntausend ist eine der berhmtesten Heldenthaten des Alterthums und wurde von einem der Fhrer, dem Athener Zkenophon beschrieben (s. 77). Wunderbar ist dieses Heldenunternehmen einer Handvoll Griechen, gegenber den persischen Heeresmassen. Sie gingen durch Mesopotamien, Medien, Armenien, am sdlichen Ufer des schwarzen Meeres hin nach Thrakien. Tissaphernes, welcher die Oberstatthalterschaft des Kyros erhielt, schloss einen Vertrag mit den griechischen Truppen, nachdem sie erklrt hatten, mit ihren Waffen in die Heimath abziehen zu wollen. Nach diesem Vertrage sollte Tissaphernes sie schtzend mit einem persischen Heere begleiten, aber in Medien lockte er den Klearchos mit seinen 24 Offizieren in sein Lager, und lie Alle hinrichten. Doch erreichte er seinen Zweck, die fhrer-losen Griechen zur Ergebung zu zwingen, nicht; denn sofort erwhlten dieselben aus ihrer Mitte neue Anfhrer, was sie um so leichter konnten, da in den griechischen Heeren alle Stellen jhrlich neu besetzt wurden, und so mancher kriegserfahrene Fhrer als Gemeiner in dem Heere diente. Xenophon, welcher als Athener die Stelle des obersten Anfhrers ausschlug und sie einem Lakedmonier berlie, war die Seele des ganzen Unternehmens. Durch eine glckliche Benutzung der verschiedenen Waffen-arten erleichterte er sehr die Fortsetzung des Zuges. Namentlich ntzlich erwies sich die Einrichtung einer Schaar rhodischer Schleuderer. Diese trieben die persischen Bogenschtzen, welche das Heer von der Ferne verfolgten und belstigten, zurck. Der schwierigste Theil des Unternehmens war der Durchzug durch das Land der Karduchen (der heutigen Kurden) am oberen Tigris. In der Nhe dieses wilden, ununterworfenen Volkes gaben selbst die Perser die Verfolgung der Griechen auf. ka^en si^nach Armenien. 4 Monate nach der Schlacht von Kunaxa kamen sie endlich an das Meer, das sie mit Jubel und mit Thrnen der Freude begrten. Trapezunt war die erste griechische Stadt, die sie betraten. Ihre Ankunft daselbst L Ovfern und Kampfspielen gefeiert. Von da brachte Tenophn das Heer nach Byzanz, trat mit demselben in Sold bei dem thrakischen Fürsten Seuth es und fhrte es von da nach Lmpsakos in Asien, wo sie noch 6,000 an der Zahl von den Spartanern gegen Persien in Sold genommen wurden. Tenophon selbst war auf dem Zuge so von Mitteln entblt, dass er in Thrakien, wo ihm Seuthes den X,ohn fr die Truppen vorenthielt, fogar sein Pferd verkaufen musste. Die Spartaner lauften ihm aber dasselbe zurck und beschenkten ihn reich, so dass er sich sein Landgut 18*

2. Hellas - S. 288

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
288 Die historische Zeit. Die Thraker hatten das ganze Kstenland inne. Sie waren ein echtes Barbarenvolk, das seine Tage bald in trger Ruhe, bald in Raubzgen verbrachte, Waffentnze, Kriegslieder und Gelage liebte. Die Neugeborenen beklagten sie, die Gestorbenen aber begruben sie mit jubelnder Freude. T>em verstorbenen Manne wurde seine liebste Frau ins Grab nachgeschlachtet. Sie tattowirten*) sich, und hielten Jeden fr unedel, der diese Zierde entbehrte. Zur Zeit der griechischen Vlkerbewegung kam auch eine Abtheilung des dorisch-hellenischen Stammes unter einem heraklidischen Fhrer nach Makedonien. Das makedonische Volk war durch seine bestndigen Kmpfe mit den rohen Nachbarn arm geblieben; es hatte viele hnlichkeit mit den Griechen der Heroenzeit; auch seine Verfassung war die der Griechen in jenem Zeitalter. Wie im alten Griechenland herrschte in Makedonien rege Theilnahme am ffentlichen Leben. Das Leben jedes Einzelnen gehrte dem gefammten Volke an; deshalb war auch die Steinigung die einzige Todesstrafe daselbst, weil sie eine durch die Hand Aller vollzogene Hinrichtung war. Die makedonischen Könige leiteten ihren Ursprung von Herakles ab und durften sich an den olympischen Spielen betheiligen, zu welchen nur solche, die ihre griechische Abkunft beweisen konnten, zuge-lassen wurden. Das makedonische Knigshaus, die Temeniden oder Ar^eaden, leitete seinen Ursprung von Temenos aus Argos ab (f. 39). Ein Sohn desselben, K'rnos, soll von seinen Brdern vertrieben nach Makedonien geflchtet sein, und sich daselbst ein Knigreich gegrndet haben. Zur Zeit der Perserkriege erhielten die makedonischen Könige das Brgerrecht in Athen und standen in dem Verhltnisse der Gastfreund-schaft mit dieser Stadt. Trotzdem wurden die Maked oner, da sie in der Cultur sehr hinter den Griechen zurckgeblieben waren, von diesen als Barbaren bezeichnet. Als Dareios I. von Persien nach Europa kam, mussten sie sich diesem unterwerfen, und ihr König Alexandros I. ward sogar gezwungen, mit den Persern gegen Griechenland zu kmpfen (f. 46). Nach der Schlacht von Plat griff er aber die fliehenden Perser an.^ Im peloponnesischen Kriege standen die makedonischen Könige meistens auf der Seite der Spartaner. König Archelaos 413399 v. Chr. frderte sehr griechische Sitten und Knste in seinem Lande. Er versammelte griechische Knstler und Dichter an seinem Hof. Seinen Pallast in Pella lie er von dem berhmten griechischen Maler Zeuxis ausmalen. Die Makedoner genosien jetzt den Vortheil, zu der heroischen Frische, die sie sich aus der alten Zeit bewahrt hatten, die ganze Geistesbildung, an deren Errmgung die Griechen viele Jahrhunderte lang gearbeitet hatten, mit eins fertig zu berkommen, whrenddem den Griechen ihre Thatkraft abhanden gekommen war. Philippos Il 361 Nach heftigen Thronstreitigkeiten bernahm Philipp (f. 51) die v. Chr. Regierung von Makedonien als Bormund fr seinen Neffen Amhntas, ward 360 gher schon nach einem Jahre als Philippos Ii. vom Volke zum König ti3|l erklrt. Der damals 23jhrige Philipp war ausgestattet mit den reichsten ' Geistesgaben und war von schner, krftiger Gestalt. Er war nach einer Thronstreitigkeit, in der die Thebaner mit entschieden hatten, von Pelopidas als Geiel mit nach Theben genommen worden und hier erhielt er im Umgange mit den groen Mnnern dieser Stadt die geistige Anregung, die Ausbildung, die ihn nachher zu einem so tchtigen Regenten machte. Schon *) Beim tttowiren werden in die Haut Zeichnungen eingeritzt, welche durch ein eigenthmliches Verfahren gefrbt werden, so dafs nicht mehr wegzuwischende Bilder auf der Haut entstehen.

3. Hellas - S. 291

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Unterwerfung Griechenlands unter Makedonien. 291 Philipp in Thrakien. Alexanders Geburt. Unterdessen schritt Philipp immer weiter in der Eroberung thrakischer Lnder und griechischer Pflanzstdte und war dabei von unerhrtem Glcke begnstigt. An dem Tage der Einnahme von Potida wurde ihm zugleich der Sieg seines Feldherrn Parmenin der die Jllyrier, der Sieg seines Biergespannes in Olympia und die Geburt seines Sohnes Alexander ae- 35 meldet (s. 16, Herostratos). v.c! Bei einer Mysterienfeier auf Samothrake hatte Philippos die schne Olym-W * *ter bre Epeirotensrsten Neoptlemos aus dem Geschlechte Achills Ll& J6), kennen gelernt und zu seiner Gemahlin gemacht. Olympias, die Mutter <rv^r J J3 u"v leidenschaftlichem Gemthe; dem geheimnissvollen Dienste dev Dionysos und des Orpheus war sie eifrig ergeben. Aber bei der Besiegung von Methne, der letzten unabhngigen Stadt zwischen Makedonien und Thessalien, verlor Philipp sein rechtes 35 Auge. ^ v.ck Whrend der Belagerung bot ihm ein Bogenschtze seine Dienste an, der sich ^ogelm^luse treffen zu knnen: er forderte aber so hohen Lohn, J 's ^ f-1!6 Lenste ablehnte mit der Versicherung, wenn er einmal mit den Mogeln Krieg fhre, 1 einer gedenken zu wollen. Der beleidigte Schtze trat in die Dienste der belagerten Stadt und entsandte daraus seinen verderblichen Pfeil, auf Zu wohl"erreichte rechtes Auge' geschrieben hatte, und der sein Ziel nur 3m Peloponnes waren um diese Zeit die Städte und Staaten voll Hader untereinander und in steter Furcht vor Sparta. Jn Korinth hatte sich em vornehmer Edelmann Timophnes der Alleinherrschaft bemchtigt, ward aber von fernem eigenen Bruder, dem edlen Timolen gestrzt (f. 56). Der 3 heilige Krieg. Da brach der verderbliche phokische oder der 3. heiliae Kriea 356-aus (f. 42 u. 47). 9 * 346 Thebauer suchten, um ihre eigene Machtstellung zu heben, das' ^ Ansehen des Amphiktyonenbundes (s. 39), welcher im Laufe der Zeit alle Bedeutung verloren hatte, wieder herzustellen. Sie lieen darum den Spartanern nachtrglich eine Gelbbue von 500 Talenten auflegen, weil diese einst den amphikthonischen Eid durch die Besetzung der Kadmeia während emes Religionsfestes gebrochen htten (f. 50). Als die Spartaner die Summe nicht zahlten, schloffen sie dieselben von den phthischen Spielen , fcn rn ^gten sie auch eine bermige Geldstrafe auf, ^,teje ^em Gotte gehrende wste Lndereien angebaut hatten; aber auch diese gehorchten dem Ausspruche nicht, und wurden mit dem Banne belegt; und das Urthext wurde auf eine zu Delphi errichtete Sule*) ein- N7 gegraben. Da reiste der reiche und angesehene Phoker Philmelos nach ^ Sparta, erhielt dort Hlsssurnrnen, warb mit diesen ein Heer von 3,000 Sldnern tm Peloponnes und bemchtigte sich mit diesen Delphi's und der Tempelschatze. Er strich den Bann aus der Sule im Tempel, erklrte *1 5rjettl9e ?ri mit seinen Schtzen und Weihgeschenken unver-rrt ' lre keme Strung in dem Opfer- und Orakelwesen eintreten. Da ergriffen aber dte Thebaner und Thessaler, von den Am- ffil?mo&ef0r?ert' wie um dem Gotte beizustehen", und nun "alte" "e r,c8 in W, w-lch-r dm 8ab *) ^g?at,aerntcr @itte murben Friedensvertrge und andere Beschlsse auf Sulen ein- 19*

4. Hellas - S. 296

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
296 Die historische Zeit, wo er sie zu einem Zuge gegen Persien bestimmte zur Vergeltung fr die einstige frevelhafte Zerstrung der griechischen Heiligthmer. Philipp wurde zum unumschrnkten Oberfeldherrn fr diesen Rachezug ernannt, mit dem Rechte, die Beitrge der einzelnen Staaten an Geld und Truppen zu bestimmen. Rasch erfolgten die Rstungen. Philipp's lang gehegter Lieb-lingsplan schien sich zu erfllen: schon sah er sich im Geiste als" Eroberer des persischen Reiches, denn die Phthia hatte ja den Ausspruch gethan: Siehe der Stier ist bekrnzt zur Opferung; bald wird er bluten." v.chr. Aber Philipp selbst sollte das Opfer sein; er fiel von Mrder-'Hand, ehe er sein Unternehmen ausfhren konnte. Philipp hatte seine Gemahlin Olympias verstoen, und sich mit Kleo-ptra, der Tochter seines Feldherrn A'ttalos vermhlt. Olympias flchtete nach Epeiros, auch, ihr Sohn Alexandros begab sich zu ihr, kehrte aber bald an den Hos seines Vaters zurck. Um Olympias zu vershnen, ehe er nach Asien ging, vermhlte Philipp ihre und seine Tochter Kleopatra mit der Olympias Bruder, dem Epeirotenknig Alexandros. Alle unterworfenen Staaten schickten Ehrengeschenke zu dem mit feierlicher Pracht begangenen Vermhlungsfeste. Als Philipp am 2. Tage sich in festlichem Schmucke nach dem Theater begab und, um vertraulich dem ihm zujauchzenden Volke begegnen zu knnen, sein Gefolge voraus schickte, wurde er am Eingange des Theaters von dem jungen Edelmann Pausanias erstochen. Diesem, der von A'ttalos beleidigt worden war, hatte er Gerechtigkeit verweigert, und Pausanias rchte sich nun an Philipp. Ob er nur das Werkzeug einer von Olympias ausgegangenen Verschwrung war, lie sich nicht ermitteln, da er gleich nach seiner That von der Leibwache des Knigs niedergestoen wurde. Olympias aber lie seine Leiche bekrnzen und weihte seinen Dolch dem Apollon. Die Athener wollten nach dem Tode Philipps ein Freudenfest feiern, ob-leich sie goldene Krnze zu dem Vermhlungsfeste von Philipps Tochter geschickt atten. Der edle Phkin aber verhinderte sie daran, indem er sagte: Schaden-srende sei etwas Unedles, und die Macht, welche ihnen bei Chroneia gegenber ge-standen habe, sei nur um eine einzige Person schwcher geworden. Demo st Heues dagegen erschien bekrnzt in der Volksversammlung, obgleich ihm seine Tochter erst 7 Tage vorher gestorben war. Pausanias ward vom athenischen Volke eines Ehren-kranzes fr wrdig erklrt. Philipps Sohn, Alexandros folgte seinem Vater. Phkin. Anmerk. 1: Phokion lebte von 402318 v. Chr. Er war von so ernstem Charakter, dass ihn Niemand in Athen je lachen oder weinen sah. In seinen Reden suchte er immer mit kurzen Worten das Treffende zu sagen. Demosthen es, der die andern Redner gering schtzte, frchtete ihn, und sagte zu seinen Freunden, wenn Phokion nach ihm auftrat: jetzt kommt die Sichel fr meine Reden!" Denn als Vorfechter der 'makedonischen Friedenspartei war Phokion ein Gegner des Demosthenes. Phokion war friedliebend und hatte kein Vertrauen in die Kraft und Ausdauer des Volkes und in den Bestand der griechischen Freiheit, darum hielt er eine friedliche Einigung unter Philipp's Oberhoheit fr das Beste fr sein Vaterland. Wegen seiner Enthaltsamkeit, Selbstbeherrschung und Pflichttreue wurde er der Recht-schaffeue genannt, und wurde, obgleich er sich nie darum bewarb, 45 mal vom Volke zum Feldherrn erwhlt. Auch bei den Bundesgenossen Athens genoss Phokion groes Ansehen. Als ihn Chabrias einst mit 20 Schiffen ausschicken wollte zur Eintreibung der Tribute von den Inseln, sagte Phokion, wenn er als Feind komme, seien 20 Schiffe zu wenig, als Freund zu viel. So ging er nur mit einer einzigen Triere ab und brachte reichliche Gelder ein, ja die Bundesgenossen betrachteten die Gesandten der Athener als feindlich, wenn ein anderer als Feldherr kam und zogen sich hinter ihre Mauern zurck, dem Phokion aber zogen sie jubelnd entgegen und geleiteten ihn bekrnzt in ihre Städte. Als Philipp 340 v. Chr. Byzanz bela-gerte und die Athener den Chres, einen wsten Sldnerfhrer, als Feldherrn dorthin sandten, nahmen diesen die Byzantier gar nicht in ihre Stadt aus. Als darnach Phokion kam, wurden ihm sofort die Thore geffnet, neuer Muth belebte die Stadt und Philipp wurde gezwungen, seinen Absichten auf den Hellespont zu entsagen. Wie wohlthtig musste ein Manu wie Phokion als Feldherr wirken in liefet Zeit, in der bei den schlechten Geldverhltnissen der Staaten die Truppen oft

5. Hellas - S. 298

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
298 Die historische Zeit. W/ Ar itnfb-r m (*cn. ^hr frhe einen hochstrebenden Sinn- So oft die Nachricht kam, sein Vater habe eine Stadt erobert, freute er sich Sfonbem Wii mir^Ats r" l"? Tn: "^nder, mein Vater wird Alles vorwegnehmen und 5?)p v Glanzendes mit euch zu unternehmen mehr ubria lassen "_ ffļ Erdrsh* " s fo isesrws ?k. Schatten nicht sehen konnte, denn er hatte bemerkt, dass es bei dem Anblick p& -e? r?r gewandt war in allen gymnastischen bungen verschmhte er M.r ** iu roerbm' " ia fi'st Doch waren auch gefhrliche Menschen unter der Umgebung des jungen Alexanders, deren schlimme Einwirkung sich spter fters geltend machte Dtes waren der Schmeichler Lysi mchos, ein Akaruane und der Sophist em Better des Aristoteles, welchen dieser berschtzte und 1 rfvt .Ss als er sich selbst von ihm trennte. Lysimachos baf fer M nicht allein den Helden Homers ?Zcs \ ~&der" ba^ er ^ch sich selbst fr Achilleus und setnen Freund Hephastwn fr Patroklos ansah. 3w 9ralfr?Ilivatt,e Alexandros bei seinem Dolche unter dem Kopfkissen liegen, wk okl er Nicht genugsam glcklich preisen, dass er einen Freund Silr * i und einen Sanger wie Homer gesunden. Den Freund fand Alerander wohl auch, aber den lnger wnschte er sich vergebens. rander Alexanders Thronbesteigung, Unterdrckung der Emprungen. vws i ar Ef? ^^Mndros den Thron bestieg, hatte er gleich mit mancher-v. Chr. le: Aufstanden zu kmpfen. Die Mrder seines Vaters lie er sofort hin- ?2r\5 Utls bh ^^ebuugen nach dem Throne unterdrckte er mit uner-btttlrcher Grausamkeit. <Bhttcht1serias ^ Nebengemahlin Kleop.'tra mit ihrem kleinen Aber auch die auermakedonischen Vlkerschaften, welche Philipps Schwert unterworfen hatte, glaubten sich leicht der Obergewalt des jungen Knigs entziehen zu knnen; namentlich hofften die Griechen nach Philipps gewaltsamem Ende die Freiheit wieder zu erlangen. Alexandras aberzog mtt fernem Heere sogleich nach Botien, und schlug damit alle Kriegs-gedanken der Griechen nieder. Die Athener unterwarfen sich und Alexander versammelte die Abgeordneten aller griechischen Staaten in Korinth, wo :hm die Wrde des Oberfeldherrn fr den schon von seinem Vater geplan-ten persischen Feldzug bertragen wurde. Alle Staaten Griechenlands hatten Abgeordnete nach Korinth geschickt, nur Vertaner mriht tnhom fio r. ...__li ufhren nicht "lexandros v- ,-----... vuucu ^vycutuiicit: imiy orirap g !L J Uicht, indem sie trotzig sagten, sie seien gewohnt anzu Ze2 ?udern zu folgen Bei seiner Anwesenheit in Korinth hatte Aiexanoros auch em Zwiegesprch mit dem berhmten Philosophen Diogenes (s. 79), welcher einer der Vorstdte tn einer Tonne lebte. Er lag gerade in der Sonne vor seinem gaste alv Alexander mit seinem Gefolge zu ihm kam und nachdem sich dieser lngere erm*e? ^tte, forderte er ihn auf, sich eine Gnade zu erbitten. -^)a bitte ich dich, dass du mir aus der Sonne gehest" antwortete ihm der Philosoph, all1 <L m? dass er keiner kniglichen Gnadenbezeugungen bedrfe, k? x Alexand^, wenn ich nicht Alexander wre, mchte ich Diogenes wn, denn fem stolzer Geist begriff, dass die Kraft Alles entbehren zu knnen ein ebenso stolzes Gefhl verleihe, als die Macht Alles zu erreichen.

6. Hellas - S. 300

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
300 Die historische Zeit. .haben." - Alexander aber verwarf den Volksbeschlnss der Athener und erst den 2ten, der chm durch Phokion uberbracht wurde, nahm er an. Phokion sagte dem Komge, wenn er nach Ruhe verlange, mge er dem Krieg ein Ende machen, wenn nach Juthm, mge er sich von den Griechen gegen die Barbaren wenden. r., 3leyartdrog stellte den Phokion so hoch, dass er ihn zu seinem versn- ! J?hf e ^ma?te ,un3 ll? e> Geschenk von 100 Talenten nach Athen schickte. Phokion aber fragte die Ueberbrmger, warum in aller Welt Alexandros ihm allem unter so vielen Athenern em so groes Geschenk mache? Sie erwiederten: weil er dich allein fr einen edlen und braven Mann hlt." Nun gut." sagte Phokion, indem er das Geschenk zurckwies so gnne er mir, dass ich es auch ferner s^ue und sel^ Und er uhrte sie in seine Wohnung, wo die grte Einfachheit ^eine Frau trafen sie gerade beim Kneten des Arodes, und er selbst beeilte sich, das Wasser aus dem Brunnen heraufzuziehen- Diese seine zweite Frau genoss wegen ihrer Verstndigkeit und Einfachheit groen Ruhm bei den Athenern. Sie selbst aber war stolz auf ihren Gemahl. Als ihr einst eine Gastfreundin aus Jrnen einen goldenen mit Steinen besetzten Haar- und Halsschmuck zeigte, sagte sie: der^ Athener^?st welcher jetzt schon 20 Jahre hintereinander Feldherr Rstungen und Aufbruch gegen das Perserreich. Nachdem Alexandros binnen Jahresfrist sein Reich befestigt hatte, berieth er in dem Winter 335 auf 334 v. Chr. mit seinen Generalen den Feldzugsplan nach Persien, denn die Eroberung des Morgenlandes erschien ihm als die Aufgabe seines Lebens. Er, der griechisch erzogene Helden-jngling, wollte die einstige Zerstrung der griechischen Heiligthmer durch die Perser an dem König von Susa rchen; und er wusste seine Makedoner und die Griechen fr diesen Gedanken zu begeistern. Mit warmem Herzens-takte wusste Alexandros alle Völker an sein Unternehmen zu fesseln. Antipntros erhielt die Leitung des makedonischen Staates mit unbeschrnkter Vollmacht anvertraut. Hellas sollte er im Gehorsam erhalten und den König mit Truppen aus Makedonien und Griechenland versorgen. Alexanders Heer bestand aus 30,000 Mann zu Fu und aus 4,000 Reitern. Nach und nach lie er aber noch 150,000 Mann nach Asien nachkommen. Er behielt die Heereseinrichtung Philipp's bei, fgte aber noch eine Truppenart hinzu, welche sowohl zu Pferd als zu Fu kmpfte. Die Kasse Alexanders war sehr schlecht beschaffen. Nach Beendigung der Kriegs-rstungen waren nur noch 70 Talente darin. Er aber vertheilte vor seinem Abmrsche auch noch seine Waldungen und Gter. So war Alexandros jetzt allein auf sein Talent und auf sein Gluck angewiesen; aber er besa treffliche Kriegshauptleute aus seines Vaters Schule an Perdikkas, Krteros, Parmenion, Ptolemaos, Amyntas u. a. und einen geschftskundigen Geheimschreiber in dem gewandten Griechen Eumenes aus Kardia. Perdikkas fragte bei der Gtervertheilung: was bleibt denn dir brig, o König?" Die Hoffnung!" erwiederte Alexander. Und von allen Generalen war Perdikkas allein edel genug, das Geschenk des Knigs auszuschlagen, indem er sagte: lass uns, die Genossen deiner Thaten, auch die Hoffnung mit dir theilen." 3t Im Frhjahr brach Alexander nach Persien auf. Noch auf der ^hr. europischen Seite des Hellespont brachte er auf dem Grabe des Protesilos Opfer dar; Protesilos war ja der erste im trojanischen Kriege auf Seiten der Griechen gefallene Held. Beim Landen an der asiatischen Kste schleu-derte Alexandrvs noch vom Schiffe ans seinen Speer in den von ihm zu erobernden Welttheil; und er. zuerst von Allen sprang in voller Rstung an das Land. Auf der Stelle, wo J^lion einst gestanden, opferte er den

7. Hellas - S. 317

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 317 Demosthenes und Andere wurden der Bestechung angeklagt, zu Geldstrafen verurtheilt und mit Hrp alos ins Gesngniss geworfen. Demosthenes entfloh nach gina. Harpalos entkam nach dem Tnaros im Peloponnes, wo er seine Hauptschtze niedergelegt hatte, raffte dieselben zu-sammeu und schiffte sich nach Kreta ein, wurde aber auf der Ueberfahrt von einem Spartaner ermordet. Die auf der Burg von Athen niederge-legten 300 Talente wurden nach Alexanders Tod von den Athenern zu Rstungen gegen Makedonien verwendet. Der lamische Krieg. Tod des Demofihenes. Nach Alexanders Tod beschlossen die Athener, noch einmal von Vaterlands- und Freiheitsliebe beseelt, in feierlicher Volksversammlung sich von der makedonischen Oberherrschaft zu befreien. Sie thaten diesen Be-schluss allen griechischen Staaten kund und dieselben schloffen sich an sie an mit Ausnahme von Sparta, Korinth und Botien. Damals wurde auch Demosthenes zurckberufen und in einer Triere von gina abgeholt. Als er vo.m Peireus zur Stadt hinaufging, kamen ihm alle Brger mit den Beamten und Priestern entgegen, und erhob seine Hnde empor und pries sich glcklich der diesen Tag. Der Athener Lesthnes, als Fhrer von Miethstruppen bekannt, erhielt den Oberbefehl und zog mit 30,000 Mann nordwrts gegen Anti-p atros. Lesthenes kmpfte mit Glck, die Thessaler schloffen sich an ihn an und er trieb den Antipater in die thessalische Stadt Lamia (jetzt Zeituni), nach welcher der Krieg der lamische genannt wurde. Er fiel aber bei einem Ausfalle Antipaters. In Athen wurde er mit den Ehren eines Halbgottes bestattet, und der berhmte Redner Hypereides hielt ihm die Leichenrede. - Jetzt erhielt Antipater Hlfe aus Kleinasien. Die Griechen hoben auf die Nachricht davon die Belagerung von Lmia auf und Antipater trat den Rckzug nach dem Peneiosthale an, und zog die zurckgekehrten Bete-ranen unter Krateros an sich. Es wurde die Schlacht bei Krannon ge- 322 schlagen. Diese blieb zwar unentschieden, aber Antipater wnsste den Bund 'v. Chr der Griechen aufzulsen, indem er mit jedem Staate einzeln unterhandelte, und drang darauf siegreich vor. Die Athener schickten ihren berhmten Redner Dem ad es mit Phkin an Antipater wegen eines Friedens. Antipater und Krateros empfingen die athenischen Gesandten auf der Kad-meia in Theben*) auf goldenen Sthlen sitzend. Der Friede wurde ge-whrt, aber die Athener mussten ihre Verfassung nach Antipaters Willen ndern, indem ihre Demokratie in eine Geldaristokratie umgewandelt wurde Nur wer 2000 Drachmen (= 460 Thaler) besa, durfte an der Regie-rung Theil nehmen. So sehr war Athen damals verarmt, dass nur 9000 Brger dieser Schtzung Genge leisten konnten; der grere Theil der Emwohner ging der Brgerrechte verlustig, verlie die Vaterstadt und wurde von Antipater in Thrakien angesiedelt. Ferner mussten die Athener eine makedonische Besatzung in den Hasen von Munhchia aufnehmen und mussten den Demosthenes und Hypereides ausliefern. Diese ent-flohen zwar, wurden aber auf des Dem ad es Betreiben mit ihren An-hngern zum Tode verurtheilt. ,Theben war 20 Jahre nach ihrer Zerstrung durch Alexandros von Antipaters Sohn Kassander wieder hergestellt worden.

8. Hellas - S. 306

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
306 Die historische Zeit. zu sterben. Er selbst wirft sich an der Spitze seiner zum Keilangriff aufge-stellten Ritterschaft auf den Feind. Schon werfen sich auch die nchsten Phalangen auf die Schaareu, die den Wagen des Dareios umgeben. Dieser wendet sich verzweifelnd zur Flucht. Unterdessen hatten die griechischen Reiter des linken Flgels die im Lager raubenden Perser zurckgetrieben, und diese strmten dem jetzt linksum dem Parmenion zu Hlse eilen-den Alexandros entgegen. Nach einem furchtbaren Reitergefechte, in dem anch Hephstin verwundet wurde, waren endlich die Perser besiegt. Alexandros jagte nun dem Dareios nach, aber in dem furchtbaren Gemetzel und dem aufgewhlten Staube entkam dieser. Als Alexandros am folgenden Tage nach A^rbela kam, fand er des Dareios Schtze, dessen- Wagen, Bogen und Schild. Dareios hatte sich nach Ekbt na, der Hauptstadt von Medien, gewandt. Ende des Dareios. Alexandros zog nun vor Babylon. Die Beamten, Priester und ltesten der Stadt kamen ihm mit Blumenkrnzen entgegen und bergaben ihm dieselbe. Nachdem das Heer 30 Tage in Babylon geschwelgt hatte, zog Alexandros nach dem 60 Meilen entfernten Snsa, wo er wiederum reiche Schtze vorfand. Auch die von Xerxes einst geraubten Statuen des Harmodios und des Aristogeiton fanden sich hier, welche Alexandros nach Athen zurcksandte. Durch die von einem Satrapen noch mit 40,000 Mann vertheidigten Psse drang Alexander zur Winterszeit mit vielen Beschwerden in die Pro-vinz Persien ein. Persepolis wurde den Flammen bergeben, indem Alexandros selbst die Knigsburg in Brand steckte. Ehe Alexander zur Verfolgung des Dareios aufbrach, wurde er von einem Genossen zu einem Trinkgelage gebeten. Hierbei uerte die Tnzerin T hat's, eine geborene Athenerm, sie wrde es am liebsten sehen, wenn sie die Fackel art das Haus des Serres, welcher einst Athen niedergebrannt habe, legen drft. Da alle Anwesenden ihn bestrmten, lie Alexandros sich fortreien, ging bekrnzt, eine Fackel schwingend, den Andern voran und warf feine Fackel in die Knigsburg. So ward btefe zerstrt. Doch bereute der König batb btefe That und befahl bett Branb zu lschen. Dareios hatte in Ekbtna noch einige Getreuen und ein kleines Heer um sich, da aber der erwartete Zuzug ausblieb, entfloh er nach P a r -thien. Alexandros, nur von Wenigen seines Heeres begleitet, setzte ihm durch die kaspischen Thore", dem nach Parthien fhrenden Gebirgspsse, nach. In hastiger Flucht enteilte der Perserknig. Bald ward er von seinen Satrapen, an deren Spitze Bessos, der Statthalter von Baktrien stand, als Gefangener behandelt. Alexandros jagte in wilder Verfolgung hintvr den Fliehenden her. In btr Wste musste er vom Durste gepeinigt von seinem Rosse steigen, da brachte ihm ein Krieger in seinem Helme einen Trunk Wasser. Alexandros aber sah auf feine mden, erhitzten Begleiter und goss den Trunk in den Sand mit den Worten: fr Einen ist es zu viel, fr uns Alle aber zu wenig. ^ Als das Gefolge des Dareios den Zwischenraum zwischen sich und dem verfolgenden Alexander immer kleiner werden sah, brachten die Satrapen dem Dareios tdliche Wunden bei und entflohen, den kniglichen Leichnam zurcklassend. Alexandros fand denselben in der Wste, deckte tief erschttert seinen Mantel der ihn und lie ihn feierlich in den Knigsgrbcrn von Persepolis beisetzen.

9. Hellas - S. 320

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
320 Die historische Zeit. zum Tode verurtheilen. Die Makedoner weigerten sich zwar, die ihnen im kniglichen Schmucke entgegen tretende Mutter Alexanders zu tobten, aber die erbitterten Verwandten der ermordeten Hundert vollzogen die Strafe. Kmpfe in Asien. In Asien wurden gewaltige Kriegsthaten vollbracht. Der Grieche Eumenes kmpfte immer noch fr die knigliche Familie gegen die nach Selbststndigkeit strebenden Statthalter. Er fhrte das Zelt und den Altar Alexanders mit in seinem Heere und hielt seinen Kriegsrath darin. Aber nach einer Schlacht gegen Antigonos, den Statthalter vom sdlichen Kleinasien, dessen Statthalterschaft er einst von Perdikkas erhalten hatte, und welcher sich dieselbe zurckeroberte, wurde er von seinen eigenen Leuten, deren Weiber und Kinder die Feinde geraubt hatten, indess sie selbst sieg-316 reich kmpften, gegen die Zurckgabe derselben seinem Feinde berliefert. v.chr. Antigonos lie ihn im Gefngnisse niederstoen. Antigonos besa jetzt die Hauptmacht in Asien und suchte die Reichsverweserschaft an sich zu reien; aber bald verbndeten sich die andern Statthalter: Ptolemos von gypten, der zu diesem aus Syrien geflchtete S eleukos und Kssandros gegen ihn. Es entstand ein Welt-krieg, der von den Ostufern des Tigris bis nach Epeiros und von dem Hmos bis nach Kyrene reichte. Die khnsten Thaten wurden vollbracht, Städte erstrmt: die ganze Erde schien ein Kriegslager. Seleukos brach mit noch nicht 2,000 Mann nach Baby lonien auf. Seine Milde und Freundlichkeit hatten ihm ein gutes Andenken daselbst er-halten, und er wurde in Babylonien mit Jubel empfangen. Er nahm Babylon ein und setzte sich in dem Reiche fest. 311 Die Feldherrn schlssen nach vielen Kmpfen einen Vertrag, nach v.chr.welchem Antigonos der Asien, Ptolemos der gypten,Lysimachos der Thrakien und Kssandros bis zur Mndigkeit des jungen Alexandros die Herrschaft der Makedonien haben, die griechischen Städte aber unabhngig bleiben sollten. Des Selenkos wurde in dem Vertrage nicht erwhnt. Ereignisse in Griechenland. Um die Herrschaft bei sich und seinem Hause zu erhalten, lie Kassander in Makedonien die schneroxane und ihren Sohnalexander ermorden. Einen Nebensohn Alexanders, den 17jhrigen Herakles, den Sohn der persischen Frstin Barsine (Memnons Wittwe s. 53) vergiftete Polysperchn bei einem Gelage in Epeiros und erhielt zum Lohne fr diese That von Kassander eine kleine Herrschaft zwischen tolien und Epeiros, wo er seine alten Tage beschloss. Griechenland war in dieser Zeit der Haupttummelplatz der Partei-kmpfe. Fremde Feldherrn kamen auf den griechischen Boden, plnderten und gingen, und andere folgten ihnen. In Athen herrschte Demetrios der Phalereer bereits seit 10 Jahren. Da erschien im Frhjahre Demetrios 307 Poliorketes, des alten Antigonos ritterlicher Sohn, mit Kriegsmann-v.chr. schaft und Sturmgerthen im Peireus, um nach dem Auftrage seines Vaters die Athener von der makedonischen Oberherrschaft zu befreien. Die Stadt jubelte dem heldenhaften Abenteurer, der immer eine groe Vorliebe fr die Mutterstadt der Bildung bezeigte, zu; Demetrios Phaleren's erhielt freien Abzug und begab sich nach gypten, von den Athenern geschmht. Sie stieen die ihm errichteten Ehrensulen um, denn das athenische Volk

10. Hellas - S. 321

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Zeit nach Alexander des Groen Tod. 321 der damaligen Zeit spendete wohl, wo es Geschenke und Lustbarkeiten er-warten konnte; aber nur derjenige, der dies bieten konnte, war so lange es ihm eben mglich war sein Abgott. Demetrios Phalerens erwarb sich in Alexandreia spter noch groe Verdienste um die dortigen wissenschaftlichen Anstalten. Die Athener waren die ersten, welche den Antigonos und den Demetrios als Könige ausriefen. Sie gaben den Beiden sogar den Namen rettende Gottheiten" und nannten das Jahr fortan nicht mehr nach dem ersten Archon, sondern nach dem Priester dieser Gottheit. Sie webten die Bilder des Antigonos und des Demetrios in den heiligen Peplos der Athene (s. 18) neben die Bilder der Gottheiten und nann-ten die Abgeordneten, welche die Städte an Demetrios schickten Theoren, wie die Gesandten in religisen Angelegenheiten hieen. Seine Antworten nannte man Orakel. Doch bezeigten die Götter ihren Unwillen ber.dieses Treiben. Der Peplos zerriss durch einen Windsto, und um die Altre der beiden neugeschaffenen Götter wuchs Schierling. Die Statthalter nehmen den Knigstitel an. Demetrios Poliorketes besiegte den Ptolemos auf Kypros und machte viele Gefangene daselbst, darunter auch die durch ihre Schnheit be-rhmte Fltenspielerin Lmia. Bei der Nachricht dieses Sieges begrten des Antigonos Soldaten in Syrien diesen als König, und Antigonos schrieb auf einen Brief an seinen Sohn, zu dem er trotz der Charakterverschiedenheit der Beiden in dem schnsten Verhltnisse stand, an den König Demetrios." Diesem Beispiele folgten die andern Statthalter und nahmen auch den Titel König an. Dies geschah aber sehr gegen den Willen des Antigonos, denn dieser wollte König der Alle sein. Demetrios lachte der die andern Feldherrn und hrte es gern wenn man beim Trinken die Gesundheit des Knigs Demetrios, des Ele ph antenobersten Seleukos, des Admirals Ptolemos, des Schatzmeisters Lysimachos (Lysimachos hatte Thrakien erhalten) und des Statthalters Agathokles (f. 56) von teilten ausbrachte. Die beiden Könige Antigonos und Demetrios suchten jetzt vor allem305 die Insel Rhodos, die erste Handelsmacht jener Zeit, in ihren Besitz zu 3(^ bringen. Demetrios belagerte die Stadt Rhodos ein ganzes Jahr lang/' * aber trotz der Vortrefflichkeit der Belagerungsmaschinen, *) die er selbst erfunden hatte, richtete er nichts aus gegen die heldenhaft vertheidigte Stadt und schloss einen Frieden mit den Rhodiern, worin er ihre Unabhngigkeit anerkannte. Aus dem Erze seiner zurckgelassenen Wurfmaschine (der Hele-polis) lieen die Rhodier den berhmten Koloss gieen f. 15 it. 65. Die Athener riefen den Demetrios jetzt zu Hlfe gegen Kssaudros. 304 Demetrios kam, vertrieb diesen und zog siegreich durch das hellenische Land^^r. und kam darnach zum 2ten Male nach Athen. Die Athener bestimmten jetzt dem Demetrios den Opisthdomos (das Hin-tergemach) des Parthenon zum Aufenthalte, wo er als Gast der Athene, die er seine ltere Schwester nannte, lebte, das er aber durch seinen ausschweifenden Lebens-Wandel entweihte. Hierauf durchzog er den Peloponnes, wurde auf dem Jsthmos zum 303 Fhrer von Griechenland ausgerufen und nahm dann ein 3tes Mal seinen -^r-Aufenthalt in Athen. Die brigen Feldherrn verbndeten sich jetzt gegen den Antigonos. Demetrios eilte zwar dem Bater zu Hlfe, aber Lysi- *) Besonders Berhmt war die Helepolis (Stdte-Einnehmerin) ein 150' hoher Riesenbau, der auf Rdern oder Rollen ruhte und in 9 Stockwerke getheilt war, von denen aus die Mauerbrecher und die Sturmwaffen gegen die Stadt flogen. Seine Geschicklichkeit bei Belagerungen zog dem Demetrios den Beinamen Poliorketes (der Stdte-Eroberer) zu. 21
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