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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 21

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 21 König Wilhelm in einem Schlchen Namens Bellevue (sprich: Bllwh) gehabt. Gleich danach hatte der greise Preuenknig die Stellung des ganzen deutschen Heeres besichtigt, berall mit unbeschreiblichem Jubel begrt. Dort lag ein groer, starker preuischer Soldat, mit dem Tode ringend. Als er das laute Brausen der Freude hrte, sah er fragend auf. Man sagte ihm den Grund. Da richtete er sich mit aller Anstrengung auf und rief: Hurra!" Hierauf bewegte er noch die Hnde in der Luft, ein Blutstrom quoll aus seiner Wunde, und er brach tot zusammen. Eine That, wie sie die Geschichte noch nicht kannte, war vollbracht; aber König Wilhelm blieb fromm und demtig und pries Gottes Fhrung und Gnade. Im deutschen Vaterlande aber herrschte beispiellose Begeisterung. Alt und jung, groß und klein war von einer mchtigen Freude erfllt. Noch heute feiert man den 2. September alljhrlich in vielen Stdten und Schulen. Nun lasset die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm! Des Flammenstoes Geleucht facht an! Der Herr hat Groes an uns gethan! Ehre sei Gott in der Hhe! E. Geibel. Was donnern die Kanonen? Was kndet der Glocken Mund? Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Lat Siegesfahnen prangen, Die Welt hat wieder Ruh'. Das franzsische Heer ist gefangen Und der Kaiser, der Kaiser dazu! Drum donnern die Kanonen, Drum drhnt der Glockenmund; Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Es ward eine Schlacht geschlagen Bei Sedan auf dem Feld, Davon wird man singen und sagen Bis an das Ende der Welt. Da schlug seine Schicksalsstunde Dem dritten Napoleon, Da blutet aus schwerer Wunde Der Marschall Mac Mahon. Es donnert jubeltuig Hinaus der Land und Meer: Heil Deutschlands Heldenknig! Heil Deutschlands Heldenheer! Fr. Bodenstedt.

2. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 34

1899 - Leipzig : Teubner
34 Ii. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. Wie sah aber sein Brandenburg aus, als er die Herrschaft antrat! Zwei Drittel der Drfer waren verbrannt, die brigen zerfallen, die Felder weithin mit Strauchwerk bewachsen und von den vorberflieenden Gewssern stellenweise berschwemmt und verschlammt. Die kleineren Städte hatten gleich dem platten Lande den grten Teil ihres Besitzes und ihrer Bevlkerung eingebt; Berlin zhlte nur noch 300 Brger, die in baufllig gewordenen Husern wohnten und oft nicht wuten, wie sie sich und ihre Kinder ernhren und die Steuern aufbringen sollten. Selbst das kurfrstliche Schlo war in schlechten Zustand geraten. Die Truppen aber, die das arme Land schtzen sollten, waren den feindlichen Schweden nicht gewachsen und auerdem bel beleumdet wegen ihrer schlechten Zucht; die meisten Regimenter hatten dem Kurfrsten und dem Kaiser zugleich Treue geschworen. 2. Sein Heer. Um wieder Frieden, Ordnung und Gedeihen ins Land zu bringen, schlo Friedrich Wilhelm mit Schweden Waffenstillstand und hielt sich parteilos. Diejenigen Mannschaften, denen er nicht traute, entlie er; die andern hielt sein treuer Oberst Konrad von Burgsdorf, der Befehlshaber von Kstrin, in Gehorsam. Vor allem dachte er daran, sich ein eigenes, tchtiges Kriegsheer zu schaffen, mit dem er seine Besitzungen zu schtzen und Macht und Ansehen gewinnen knnte. Bald hatte er eine tapfere Schar Krassiere, Dragoner, die auch zu Fu fochten, und Infanteristen, dazu auch Geschtze. Mit der Zeit vermehrte er sie auf 28 000 Mann. Seine glnzendsten Feldherren waren Otto Christoph von Sparr und Georg von Derfflinger, den er zum Feldmarschall erhob. Der letztere stammte aus Obersterreich, seine Eltern waren arme Bauersleute gewesen; er selbst soll in seiner Jugend Schneider gewesen sein. Als er einst der einen Flu setzen wollte, konnte er das Fhrgeld nicht bezahlen. Da sah er, wie andere Männer umsonst hinbergeschafft wurden. Flugs fragte er nach dem Grunde. Es sind Soldaten", hie es. Da werd' ich auch einer!" rief er und warf das Bndel, das sein Handwerkszeug enthielt, ins Wasser. Er diente zuerst bei den Sachsen, dann bei den Schweden, schlielich unter dem Groen Kurfrsten, der ihn gegen die hmischen Angriffe seiner Neider stets in Schutz nahm.

3. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 45

1899 - Leipzig : Teubner
7. Friedrich Ii., der Groe. 45 Die Grenadiere strmen, Steil ist der Bergeshang; Kein Siegen ohne Wagen: Drum nicht gefackelt lang! Die Grenadiere strmen, Karttschen prasseln drauf, Und vor den Hgeln trmen Sich Leichenhgel auf. Sie flieh'n. Die alte Erde Bebt selbst, als ob ihr's graut'. Da steigt Schwerin vom Pferde: Mir nach!" so ruft er laut; Er fat die alte Fahne, Noch nie zur Flucht gewandt, Da er den Sieg erbahne Mit seiner Greisenhand. Am Boden liegt vernichtet Schwerins Leibbataillon; Die Hgel find erstiegen, Die Kaiserlichen flieh'n. Ein Eichwald, tief gelichtet, Doch trauervolles Siegen! Im Sterben liegt Schwerin. So steht ein zweites schon, Getroffen sinkt darnieder Gen'ral von Winterfeld, Fnf Kugeln, erzgegofsne, Sie haben ihn zerfetzt! Und die zerschossenen Glieder Nichts mehr im Feuer hlt. Die Fahne, die zerschoff'ne, Sein Bahrtuch ist sie jetzt. Die Truppen zieh'n vorber In dumpfem Trommelschlag; Solch Tag des Glcks ist trber Als je ein Unglckstag. Und als des Krieges Weise Zu feuern nun befiehlt, Von jeder Wange leise c) Robach. Ein zweites sterreichisches Heer kam herbei, Friedrich aus Bhmen zu vertreiben. Bei K oll in traf General Daun, der es befehligte, auf ihn. Hier wurde Friedrich zum ersten Male geschlagen, seine Garde war fast vernichtet. Kinder", sagte der König mit Thrnen im Auge zu denen, die noch brig waren, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen". Die Russen hatten Ostpreuen angegriffen, frhlich und siegesbewut waren die Franzosen der den Rhein heranmarschiert und hatten Hannover erobert, die sterreicher aber standen in Schlesien. Fast schien es, als solle Friedrich und sein Heer er-drckt werden. Zusammen mit der Reichsarmee, alles in allem 60000 Mann, drangen sie gegen die Saale vor. Mit 22000 Preußen stellte sich Friedrich ihnen bei Robach entgegen. Die Sich eine Thrne stiehlt. Th. Fontane.

4. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 53

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Iii. 53 so abgezehrt aus, so zerrissen war ihre Kleidung, da dem Bauers-mann, der sie niederschlagen wollte, die erhobene Rechte niedersank. Ganz Norddeutschland atmete auf, wie eine Feuerflamme ergriff es alle Preußen. Jetzt ist die Stunde gekommen, die Freiheit zurckzuerobern! hie es. In dem Schicksale des groen Heeres Kaiser Napoleons sah man Gottes Finger. Mit Mann und Ro und Wagen, So hat sie Gott geschlagen. Es irrt durch Schnee und Wald umher Das groe mcht'ge Franschenheer. Der Kaiser auf der Flucht, Soldaten ohne Zucht, Mit Mann und Ro und Wagen, So hat sie Gott geschlagen. Da riefen deutsche Dichter das Volk zum heiligen Kriege auf. Theodor Krner sang: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Sicht! Ernst Moritz Arndt dichtete: Zu den Waffen! Zu den Waffen! Als Männer hat uns Gott geschaffen. Auf! Männer, auf! und schlaget drein! Lat Hrner und Trompeten klingen, Lat Sturm von allen Trmen dringen, Die Freiheit soll die Losung sein! König Friedrich Wilhelm Iii. erlie den Aufruf an mein Volk", in dem er es aufforderte, die Waffen zu ergreifen. Und siehe, das ganze Preuenvolk stand auf. Die Gelehrten und Studenten verlieen die Hochschulen, der Edelmann, der Brger, der Bauer, alle, alle kamen freiwillig, wenn sie nicht so wie so schon im Heere dienten; da sah man vornehm und gering, alt und jung neben-einander, alle Unterschiede des Alters und Standes waren auf-gehoben. Selbst mehrere Mdchen traten verkleidet ins Heer. Es wurden auer dem eigentlichen Heere noch Landwehrbataillone ge-bildet, in denen fnfzehn- und sechzehnjhrige Jungen die Trommel und Kriegshrner fhrten; denn jeder Erwachsene sollte die Waffe tragen. Tapfere junge Männer vereinigten sich zu zwei Frei-scharen, von denen das eine Major v. Ltzow befehligte. Da

5. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 57

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Hi. 57 Belle Alliance. Der Blcher war so lahm und wund, Da kaum im Bett er liegen knnnt'; Doch stand er auf, rief nach sein Pferd Und schnallte um fein schartig Schwert. Da kam, um ihn erst einzureiben, Der Feldscher; doch der greise Held Rief: Narr, la heut' dein Schmieren bleiben; Denn geht's in eine andre Welt, Ist's unserm Herrgott einerlei, Ob ich einbalsamieret sei". Rief's, stieg aufs Pferd und kommandiert': Vorwrts, ihr Kinder, nicht geziert! Vorwrts, lat hoch die Fahnen weh'n, Was gehen soll, das mu auch geh'u! Ich hab's dem Wellington versprochen Und Hab' noch nie mein Wort gebrochen. Vorwrts, und wenn zu dick die Reih'n Der Feinde, schlagt mit Kolben dreht!" Und fort ging's mutig drauf und dran, Da ging ein lnst'ges Tanzen an; Die Deutschen nahmen mit den Britten Viel Tausend Franken in die Mitten Und lieen sie nicht frher los, Als bis sie endlich atemlos Vom blutbefleckten Tanzplatz floh'n, Voran ihr Held Napoleon. Und als der Tag vorber war, Umarmte sich das Heldenpaar Und teilte ohne Neid den Kranz Des Sieges bei Belle-Alliance. ^ @turm Noch 25 Jahre herrfchte Friedrich Wilhelm Iii. der fein Preuenvolk. Dann starb er, tief betrauert von allen. Seine irdische Hlle wurde neben der Knigin Lnife beigefetzt.

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 29 unterschrieb er ein amtliches Schriftstck, das ihm Fürst Bismarck, der Treueste seiner Treuen, gebracht hatte, und gab seinem Enkel Prinz Wilhelm wichtige politische Ratschlge. Als man ihn sanft mahnte, sich zu schonen, sagte er, dessen Leben lauter Mhe und Arbeit gewesen, noch kurz vor dem Tode: Ich habe keine Zeit, mde zu sein". Als er dahinging, da war es, als hielte die Welt den Atem an, als erwarte sie, es msse etwas ganz Unerwartetes geschehen, als sei es gar nicht denkbar, da er scheiden knnte. Und die Glocken hallten durchs deutsche Land, klagend und trauernd, und sein Volk und alle die Tausende in allen Lndern der Welt, die ihn kannten und liebten, senkten das Haupt in tiefem Schmerze. Die Stelle am Eckfenster seines Palastes, wo er mittags zustehen pflegte, wenn die Berliner Wachtparade gezogen kam und mit ihr die Menge, um den alten Kaiser zu schauen, sie war nun leer. Zur Mittagsstunde mit Hrnerklang, Die Haltung so kerzengerade, In taktm'gem Schritt zieht die Linden entlang Die Berliner Wachtparade. Doch als sie richten den Blick in die Hh', Da zieht ein unnennbar tiefes Weh Durch die Herzen der Krieger, der braven: Ihr Kaiser, ihr Kaiser entschlafen! Wo bleibst du, geliebter Kriegesheld? Am Fenster noch leer ist die Stelle, Von wo du geschaut stets hinab auf die Welt, Die unten wogt Welle auf Welle. Wo bleibt dein Gren, dein freundlicher Blick, Der die Freude des Volkes, des Volkes Glck, Der dir aller Herzen erworben? Der Kaiser, der Kaiser gestorben! Es eilen die Tausende, Hans' an Haus, In lautlosem, dichtem Gedrnge; Wohl schaut zu dem Fenster des Kaisers hinauf Mit Wehmut im Herzen die Menge; Wohl harren die Treuen so sehnsuchtsvoll, Wohl flieen die Thrnen, der Liebe Zoll: Vergebens! Zu ewigem Frieden Der Kaiser, der Kaiser verschieden!
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