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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 9 Zum Sturme flog das Preuenheer Wie rasselndes Gewitter; Die Schanze fllt, es bricht die Wehr Wie Glas in tausend Splitter. Nur trotzig drut die Schanze Zwei, Sie will dem Sturm nicht weichen, Und ihrer Kugeln Todesblei Schafft Leichen der Leichen. Das schauet Klinke, ein Pionier, Und seine Pulse treiben, Nicht lnger lt die Siegsbegier Den Helden ruhig bleiben; Tritt hin zu seinem Offizier: Im Sumen liegt Verderben! Mag auch einmal ein Pionier Fr die Kameraden sterben!" Er ruft's und strzt mit wildem Grimm Hinab zum Schanzengraben: Ade, lieb Weib, du, Welt, fahr'hin! Wir mssen die Schanze haben!" Zu Boden fliegt die Pulverlast, Die Lunte flammt im Glnze! Ein Blitz, ein Krach in jher Hast! Frei ist der Weg zur Schanze! Zerrissen und zerschmettert liegt Der Preuenheld im Blute; Die Sturmkolonne eilend fliegt Zum Kampf mit grimmem Mute. Im Blitz gestrmet ist der Wall, Vernichtet Dnemarks Krieger, Und der Trompeten Siegesschall Grt jubelnd rings die Sieger. E. Frste. König Wilhelm eilte selbst herbei, um den ruhmbedeckten Dppelstrmern sein Lob auszusprechen. Zwei Monate spter setzten die Preußen nach der Insel Alsen hinber und entrissen auch diese dem Feinde. So mute sich Dnemark zum Frieden bequemen und Schleswig nebst Holstein an König Wilhelm und an den sterreichischen Kaiser abtreten, die diese Lnder vorlufig gemeinsam in Besitz nahmen. 6. Der Krieg mit sterreich (1866). Der Kriegsbund, der soeben Preußen und sterreich vereinigt hatte, war nicht von Dauer. Zwischen beiden Staaten bestand schon lange gegenseitige Eifersucht; denn sterreich gnnte Preußen seine Macht und Gre nicht, und Preußen sah es nicht gern, da es durch sterreich ganz und gar von dem Vorsitz im Deutschen Bunde ferngehalten wurde. Zu diesem Deutschen Bunde gehrten alle deutschen Staaten; zu Frankfurt am Main waren ihre Gesandten versammelt und hielten Rat, es herrschte jedoch wenig Einigkeit unter ihnen. Da es nun zwischen Preußen und sterreich auch noch darber zum Streite kam, was schlielich aus Schleswig-Holstein werden sollte, so muten die Waffen entscheiden. Auf die Seite König Wilhelms traten die kleinen Staaten Norddeutschlands sowie Italien; an

2. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 17

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 17 vermochte auch sein Heer nicht zu widerstehen. Da lie er seine Krassiere gegen die Preußen anreiten. Auf starken, schnen Pferden, mit glnzenden Panzern angethan, auf den Kpfen den Helm mit flatterndem Roschweif, kamen sie einhergestrmt, und der Boden erbebte unter ihrer Wucht. Sie wurden geworfen. Noch einmal erneuerten sie ihren Angriff. Aber von dem Feuer der preuischen Infanterie berschttet, stoben sie auseinander; ihnen nach jagten preuische Husaren. Wilder Schrecken erfate die Welschen. In unaufhaltsamer Flucht eilten sie davon. Wohl muten auch wieder Deutsche den herrlichen Sieg mit ihrem Blute erkaufen, und vielen Mttern und Bruten daheim brach fast das Herz vor Kummer und Leid, aber das Vaterland war nunmehr vor einem Einfall der Fremdlinge, die mehrere Tausende Afrikaner (Turkos) unter sich zhlten, bewahrt; der 9000 Gefangene, 1 Adler, 4 Fahnen, 28 Kanonen und 5 Mitrailleusen fielen in die Gewalt der Sieger. Gar stattlich war die Zahl derer, die das Eiserne Kreuz erhielten; einigen berreichte es der Kronprinz selbst. Ein eisernes Kreuz. Der Kronprinz tritt in das Lazarett, Sein Auge blickt mild und doch trbe: Fr jeden Helden im Krankenbett Hat er ein Wort der Liebe. Und jeder, zu dem er trstend spricht, Hat stolz es im Herzen erfunden. Wie rtet sich freudig manch bleiches Gesicht! Vergessen sind Fieber und Wunden. An jenem Lager steht er still Bei einem Todeskranken. Was wohl seine einsame Thrne will? Sie will einem Sterbenden danken. Das eiserne Kreuz er leise legt Dem bleichen Mann in die Hnde. Des Knigs Dank", so spricht er bewegt, Nimm noch vor deinem Endel" Wo ist der Brave?" so fragt er jetzt, Da richtet der Kranke sich auf; es ruht Der Held, der mit khnem Wagen Sein Aug' auf dem Knigssohne Sein Leben bei Weienburg eingesetzt Mit des fliehenden Lebens letzter Glut, Und die Fahne vorangetragen?" Und er flstert mit bebendem Munde: Meine Pflicht nur that ich in jener Stund'; Nun mag ich sterben in Frieden!" Er pret das eiserne Kreuz an den Mund, Und lchelnd ist er verschieden. Graf Dyherrn. Schenk, Lehrbuch l. Lebensbilder. 2

3. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 21

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 21 König Wilhelm in einem Schlchen Namens Bellevue (sprich: Bllwh) gehabt. Gleich danach hatte der greise Preuenknig die Stellung des ganzen deutschen Heeres besichtigt, berall mit unbeschreiblichem Jubel begrt. Dort lag ein groer, starker preuischer Soldat, mit dem Tode ringend. Als er das laute Brausen der Freude hrte, sah er fragend auf. Man sagte ihm den Grund. Da richtete er sich mit aller Anstrengung auf und rief: Hurra!" Hierauf bewegte er noch die Hnde in der Luft, ein Blutstrom quoll aus seiner Wunde, und er brach tot zusammen. Eine That, wie sie die Geschichte noch nicht kannte, war vollbracht; aber König Wilhelm blieb fromm und demtig und pries Gottes Fhrung und Gnade. Im deutschen Vaterlande aber herrschte beispiellose Begeisterung. Alt und jung, groß und klein war von einer mchtigen Freude erfllt. Noch heute feiert man den 2. September alljhrlich in vielen Stdten und Schulen. Nun lasset die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm! Des Flammenstoes Geleucht facht an! Der Herr hat Groes an uns gethan! Ehre sei Gott in der Hhe! E. Geibel. Was donnern die Kanonen? Was kndet der Glocken Mund? Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Lat Siegesfahnen prangen, Die Welt hat wieder Ruh'. Das franzsische Heer ist gefangen Und der Kaiser, der Kaiser dazu! Drum donnern die Kanonen, Drum drhnt der Glockenmund; Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Es ward eine Schlacht geschlagen Bei Sedan auf dem Feld, Davon wird man singen und sagen Bis an das Ende der Welt. Da schlug seine Schicksalsstunde Dem dritten Napoleon, Da blutet aus schwerer Wunde Der Marschall Mac Mahon. Es donnert jubeltuig Hinaus der Land und Meer: Heil Deutschlands Heldenknig! Heil Deutschlands Heldenheer! Fr. Bodenstedt.

4. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 34

1899 - Leipzig : Teubner
34 Ii. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. Wie sah aber sein Brandenburg aus, als er die Herrschaft antrat! Zwei Drittel der Drfer waren verbrannt, die brigen zerfallen, die Felder weithin mit Strauchwerk bewachsen und von den vorberflieenden Gewssern stellenweise berschwemmt und verschlammt. Die kleineren Städte hatten gleich dem platten Lande den grten Teil ihres Besitzes und ihrer Bevlkerung eingebt; Berlin zhlte nur noch 300 Brger, die in baufllig gewordenen Husern wohnten und oft nicht wuten, wie sie sich und ihre Kinder ernhren und die Steuern aufbringen sollten. Selbst das kurfrstliche Schlo war in schlechten Zustand geraten. Die Truppen aber, die das arme Land schtzen sollten, waren den feindlichen Schweden nicht gewachsen und auerdem bel beleumdet wegen ihrer schlechten Zucht; die meisten Regimenter hatten dem Kurfrsten und dem Kaiser zugleich Treue geschworen. 2. Sein Heer. Um wieder Frieden, Ordnung und Gedeihen ins Land zu bringen, schlo Friedrich Wilhelm mit Schweden Waffenstillstand und hielt sich parteilos. Diejenigen Mannschaften, denen er nicht traute, entlie er; die andern hielt sein treuer Oberst Konrad von Burgsdorf, der Befehlshaber von Kstrin, in Gehorsam. Vor allem dachte er daran, sich ein eigenes, tchtiges Kriegsheer zu schaffen, mit dem er seine Besitzungen zu schtzen und Macht und Ansehen gewinnen knnte. Bald hatte er eine tapfere Schar Krassiere, Dragoner, die auch zu Fu fochten, und Infanteristen, dazu auch Geschtze. Mit der Zeit vermehrte er sie auf 28 000 Mann. Seine glnzendsten Feldherren waren Otto Christoph von Sparr und Georg von Derfflinger, den er zum Feldmarschall erhob. Der letztere stammte aus Obersterreich, seine Eltern waren arme Bauersleute gewesen; er selbst soll in seiner Jugend Schneider gewesen sein. Als er einst der einen Flu setzen wollte, konnte er das Fhrgeld nicht bezahlen. Da sah er, wie andere Männer umsonst hinbergeschafft wurden. Flugs fragte er nach dem Grunde. Es sind Soldaten", hie es. Da werd' ich auch einer!" rief er und warf das Bndel, das sein Handwerkszeug enthielt, ins Wasser. Er diente zuerst bei den Sachsen, dann bei den Schweden, schlielich unter dem Groen Kurfrsten, der ihn gegen die hmischen Angriffe seiner Neider stets in Schutz nahm.

5. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig : Teubner
36 Ii. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. ebenso Holland, das bis vor kurzem mit dazu gehrt hatte. Im Jahre 1672 fiel er mit einem starken Heere in Holland ein, welches vor solch furchtbarer bermacht in eine derartige Not geriet, da man seitdem, wenn irgendwo groe Not ist, zu sagen pflegt: Holland in Not". Das aber mochte Friedrich Wilhelm nicht ruhig mit ansehen, da die stammverwandten Hollnder unterjocht wurden, zumal er mit der bedeutendsten Familie des Landes durch seine Gattin verwandt war. Mit 20000 Mann marschierte er an den Rhein, um ihnen zu helfen. Nachdem er vorbergehend infolge eines Friedens, den er mit Frankreich abschlo, den Kriegsschauplatz verlassen hatte, zog er von neuem das Schwert. Um diesen Gegner loszuwerden, bewog König Ludwig Xiv. die Schweden, von Stettin aus, das ihnen gehrte, einen Einfall in Brandenburg und Hinterpommern zu machen. Ein berhmter Feldherr Namens Karl Gustav Wrangel fhrte sie. Frchterlich hausten sie in dem armen Lande, dessen Fürst und Heer in weiter Ferne waren. Da standen die Bauern auf, machten sich Fahnen mit dem roten brandenburgischen Adler und der Inschrift: Wir siud Bauern von geringem Gut Und bienen unferm gnbigften Kurfrsten und Herrn mit unferm Blut. Aber sie waren nicht im staube, die schlimmen Fremblinge aus dem Lande zu treiben. Unterdessen hatte Friedrich Wilhelm sein Heer verstrkt; mit 6000 Reitern, zwei Regimentern Dragoner und 13 Geschtzen eilte er heran; 1200 Infanteristen wurden auf Wagen nachgefahren. An der Spitze zog Georg von Derfflinger mit den Dragonern. Bei Rathenow kam er an die Havel. Hier stcmb ein Regiment schwebischer Einbringlinge. Whrenb Nebel die Lanb-schaft bebeckte und ein Sprhregen zu fallen begann, ging jener in der Morgenbmmerung mit einigen der Seinen an die Zugbrcke heran. Holla, was fr Volk?" schallte es in schwebischer Sprache von dem Wachthanse herab. Schwebisch Volk" ant-wertete ihm Derfflinger, der einst in schwebischen Diensten ge-stanben hatte und Sprache wie Kriegsbrauch jenes Volkes genau kannte. Mit Mhe war der Posten zu bewegen, fr ihn, einen angeblichen Offizier vom schwebischen Regiment Blow, die Brcke

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 45

1899 - Leipzig : Teubner
7. Friedrich Ii., der Groe. 45 Die Grenadiere strmen, Steil ist der Bergeshang; Kein Siegen ohne Wagen: Drum nicht gefackelt lang! Die Grenadiere strmen, Karttschen prasseln drauf, Und vor den Hgeln trmen Sich Leichenhgel auf. Sie flieh'n. Die alte Erde Bebt selbst, als ob ihr's graut'. Da steigt Schwerin vom Pferde: Mir nach!" so ruft er laut; Er fat die alte Fahne, Noch nie zur Flucht gewandt, Da er den Sieg erbahne Mit seiner Greisenhand. Am Boden liegt vernichtet Schwerins Leibbataillon; Die Hgel find erstiegen, Die Kaiserlichen flieh'n. Ein Eichwald, tief gelichtet, Doch trauervolles Siegen! Im Sterben liegt Schwerin. So steht ein zweites schon, Getroffen sinkt darnieder Gen'ral von Winterfeld, Fnf Kugeln, erzgegofsne, Sie haben ihn zerfetzt! Und die zerschossenen Glieder Nichts mehr im Feuer hlt. Die Fahne, die zerschoff'ne, Sein Bahrtuch ist sie jetzt. Die Truppen zieh'n vorber In dumpfem Trommelschlag; Solch Tag des Glcks ist trber Als je ein Unglckstag. Und als des Krieges Weise Zu feuern nun befiehlt, Von jeder Wange leise c) Robach. Ein zweites sterreichisches Heer kam herbei, Friedrich aus Bhmen zu vertreiben. Bei K oll in traf General Daun, der es befehligte, auf ihn. Hier wurde Friedrich zum ersten Male geschlagen, seine Garde war fast vernichtet. Kinder", sagte der König mit Thrnen im Auge zu denen, die noch brig waren, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen". Die Russen hatten Ostpreuen angegriffen, frhlich und siegesbewut waren die Franzosen der den Rhein heranmarschiert und hatten Hannover erobert, die sterreicher aber standen in Schlesien. Fast schien es, als solle Friedrich und sein Heer er-drckt werden. Zusammen mit der Reichsarmee, alles in allem 60000 Mann, drangen sie gegen die Saale vor. Mit 22000 Preußen stellte sich Friedrich ihnen bei Robach entgegen. Die Sich eine Thrne stiehlt. Th. Fontane.

7. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 53

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Iii. 53 so abgezehrt aus, so zerrissen war ihre Kleidung, da dem Bauers-mann, der sie niederschlagen wollte, die erhobene Rechte niedersank. Ganz Norddeutschland atmete auf, wie eine Feuerflamme ergriff es alle Preußen. Jetzt ist die Stunde gekommen, die Freiheit zurckzuerobern! hie es. In dem Schicksale des groen Heeres Kaiser Napoleons sah man Gottes Finger. Mit Mann und Ro und Wagen, So hat sie Gott geschlagen. Es irrt durch Schnee und Wald umher Das groe mcht'ge Franschenheer. Der Kaiser auf der Flucht, Soldaten ohne Zucht, Mit Mann und Ro und Wagen, So hat sie Gott geschlagen. Da riefen deutsche Dichter das Volk zum heiligen Kriege auf. Theodor Krner sang: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Sicht! Ernst Moritz Arndt dichtete: Zu den Waffen! Zu den Waffen! Als Männer hat uns Gott geschaffen. Auf! Männer, auf! und schlaget drein! Lat Hrner und Trompeten klingen, Lat Sturm von allen Trmen dringen, Die Freiheit soll die Losung sein! König Friedrich Wilhelm Iii. erlie den Aufruf an mein Volk", in dem er es aufforderte, die Waffen zu ergreifen. Und siehe, das ganze Preuenvolk stand auf. Die Gelehrten und Studenten verlieen die Hochschulen, der Edelmann, der Brger, der Bauer, alle, alle kamen freiwillig, wenn sie nicht so wie so schon im Heere dienten; da sah man vornehm und gering, alt und jung neben-einander, alle Unterschiede des Alters und Standes waren auf-gehoben. Selbst mehrere Mdchen traten verkleidet ins Heer. Es wurden auer dem eigentlichen Heere noch Landwehrbataillone ge-bildet, in denen fnfzehn- und sechzehnjhrige Jungen die Trommel und Kriegshrner fhrten; denn jeder Erwachsene sollte die Waffe tragen. Tapfere junge Männer vereinigten sich zu zwei Frei-scharen, von denen das eine Major v. Ltzow befehligte. Da

8. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 55

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Iii. 55 18. Oktober 1813. Die Kanonen krachten so, da die Erde er-bebte und die Fenster der Straen klirrten. Nach furcht-barem Blutvergieen hatte am Abend des ersten Tages der Teil der Blcherschen Truppen, welchen General Jork fhrte, das Dorf Mckern erobert. Am 18. Oktober wurde besonders bei Probstheida gestritten; hier hatte der Franzosenkaiser nahe bei der Windmhle selbst Stellung genommen. Am andern Tage drangen die Verbndeten in Leipzig ein, das die Welschen bereits zu verlassen begannen. Sehr viele kamen in der Elster um, deren Brcke gesprengt war. In unseren Tagen wird Geld gesammelt, damit auf dem Leipziger Schlachtfelde ein gewaltiges Siegesdenkmal erbaut werde. Nun zog der Feind gen Westen, Deutschland bis zum Rhein war wieder frei. Und innig erklang von allen frommen Lippen das Loblied: Herr Gott, dich loben wir, Weit der die Gedanken, weit Herr Gott, wir danken dir! Ging deine Macht und Herrlichkeit. So schallt der Freien Lobgesang Gefochten hat das tapfre Heer Vom Aufgang bis zum Niedergang. Durch deine Kraft zu deiner Ehr'. M. v. Schenkendorf. 8. Der Einzug in Paris. Die Verbndeten marschierten den Franzosen nach. Blcher am Rhein. Die Heere blieben am Rheine stehen. Soll man hinein nach Frankreich geh'n? Man dachte hin und dachte nach, Allein der alte Blcher sprach: Generalkarte her! Nach Frankreich geh'n ist nicht so schwer. Wo steht der Feind?" Der Feind? Dahier!" Den Finger drauf, den schlagen wir! Wo liegt Paris?" Paris? Dahier!" Den Finger drauf, das nehmen wir! Nun schlagt die Brcken bern Rhein! Ich denke, der Champagnerwein Wird, wo er wchst, am besten fem!" Kopisch.

9. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 57

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Hi. 57 Belle Alliance. Der Blcher war so lahm und wund, Da kaum im Bett er liegen knnnt'; Doch stand er auf, rief nach sein Pferd Und schnallte um fein schartig Schwert. Da kam, um ihn erst einzureiben, Der Feldscher; doch der greise Held Rief: Narr, la heut' dein Schmieren bleiben; Denn geht's in eine andre Welt, Ist's unserm Herrgott einerlei, Ob ich einbalsamieret sei". Rief's, stieg aufs Pferd und kommandiert': Vorwrts, ihr Kinder, nicht geziert! Vorwrts, lat hoch die Fahnen weh'n, Was gehen soll, das mu auch geh'u! Ich hab's dem Wellington versprochen Und Hab' noch nie mein Wort gebrochen. Vorwrts, und wenn zu dick die Reih'n Der Feinde, schlagt mit Kolben dreht!" Und fort ging's mutig drauf und dran, Da ging ein lnst'ges Tanzen an; Die Deutschen nahmen mit den Britten Viel Tausend Franken in die Mitten Und lieen sie nicht frher los, Als bis sie endlich atemlos Vom blutbefleckten Tanzplatz floh'n, Voran ihr Held Napoleon. Und als der Tag vorber war, Umarmte sich das Heldenpaar Und teilte ohne Neid den Kranz Des Sieges bei Belle-Alliance. ^ @turm Noch 25 Jahre herrfchte Friedrich Wilhelm Iii. der fein Preuenvolk. Dann starb er, tief betrauert von allen. Seine irdische Hlle wurde neben der Knigin Lnife beigefetzt.

10. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 59

1899 - Leipzig : Teubner
9. Armin der Befreier. 59 harten Strau. Listig wie die Rmer waren, sten sie Zwie-tracht zwischen den einzelnen Stmmen, gewannen einige zu Bundes-genossen und besiegten mit ihrer Hilse die anderen. Es war noch nicht viel Zeit vergangen, da galt schon das Wort ihrer Heer-fhret in Westfalen, Hannover, Hessen und in der Provinz Sachsen, als wenn es das der Herrscher wre. Nun kam Quin-tilins Varus ins Land, um die westlichen Germanen vllig römisch zu machen. 2. Die Schlacht im Teutoburger Walde. Da erstand den alten Deutschen ein herrlicher Held. Zu beiden Seiten der mittleren Weser wohnte der kriegsgewaltige Stamm der Cherusker. Bei ihnen war jung Armin, eines vornehmen Mannes Sohn, zu einem kraftvollen, khnen Jngling aufgewachsen. In Rom selbst hatte er, als Offizier in des Kaisers Leibwache, die Kriegsweise der Fremden kennen gelernt. Man hatte ihn dort hoch geehrt. Aber hher als welsches Lob stand ihm das Vaterland und seines Volkes Freiheit. Er stiftete einen heimlichen Bund wider die Rmer, um sie vom deutschen Boden zu verjagen. Fest standen die Brukterer und Chatten zu ihm. Freilich sein eigener Bruder Flavus hielt es mit den Eindringlingen. Es wurde Varus die Nachricht gebracht, im Osten sei ein Stamm von Rom abgefallen. Alsbald machte sich der Rmerfeldherr mit seinen drei Legionen, deren jede einen silbernen Adler als gemeinsames Feldzeichen hatte, auf den Weg. Als er durch die Wildnis des Teutoburger Waldes marschierte, da standen pltzlich auf den Hhen hinter den Bumen germanische Männer zur Schlacht bereit. Noch harrten sie auf ein Zeichen vom Himmel, das ihnen gttliche Hilfe verhie. Auf einmal flammte ein Blitz, und eine Eiche brach zersplittert zu Boden. Nun drangen die Deutschen, allen voran Armin, auf die Rmer los. Mehrere Tage dauerte der Kampf. Nur ein Teil der rmischen Reiter schlug sich durch, die brigen Fremdlinge wurden gettet oder gefangen. Varus selbst strzte sich verzweiflungsvoll in sein Schwert. Erbittert der die Drangsal, die sie hatten erdulden mssen, opferten die siegreichen Germanen mehrere Gefangene den Gttern. Einige Jahre darauf machte der rmische Feldherr Germanikus den Versuch, die Eroberung der Lnder bis zur
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