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1. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 17

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 17 vermochte auch sein Heer nicht zu widerstehen. Da lie er seine Krassiere gegen die Preußen anreiten. Auf starken, schnen Pferden, mit glnzenden Panzern angethan, auf den Kpfen den Helm mit flatterndem Roschweif, kamen sie einhergestrmt, und der Boden erbebte unter ihrer Wucht. Sie wurden geworfen. Noch einmal erneuerten sie ihren Angriff. Aber von dem Feuer der preuischen Infanterie berschttet, stoben sie auseinander; ihnen nach jagten preuische Husaren. Wilder Schrecken erfate die Welschen. In unaufhaltsamer Flucht eilten sie davon. Wohl muten auch wieder Deutsche den herrlichen Sieg mit ihrem Blute erkaufen, und vielen Mttern und Bruten daheim brach fast das Herz vor Kummer und Leid, aber das Vaterland war nunmehr vor einem Einfall der Fremdlinge, die mehrere Tausende Afrikaner (Turkos) unter sich zhlten, bewahrt; der 9000 Gefangene, 1 Adler, 4 Fahnen, 28 Kanonen und 5 Mitrailleusen fielen in die Gewalt der Sieger. Gar stattlich war die Zahl derer, die das Eiserne Kreuz erhielten; einigen berreichte es der Kronprinz selbst. Ein eisernes Kreuz. Der Kronprinz tritt in das Lazarett, Sein Auge blickt mild und doch trbe: Fr jeden Helden im Krankenbett Hat er ein Wort der Liebe. Und jeder, zu dem er trstend spricht, Hat stolz es im Herzen erfunden. Wie rtet sich freudig manch bleiches Gesicht! Vergessen sind Fieber und Wunden. An jenem Lager steht er still Bei einem Todeskranken. Was wohl seine einsame Thrne will? Sie will einem Sterbenden danken. Das eiserne Kreuz er leise legt Dem bleichen Mann in die Hnde. Des Knigs Dank", so spricht er bewegt, Nimm noch vor deinem Endel" Wo ist der Brave?" so fragt er jetzt, Da richtet der Kranke sich auf; es ruht Der Held, der mit khnem Wagen Sein Aug' auf dem Knigssohne Sein Leben bei Weienburg eingesetzt Mit des fliehenden Lebens letzter Glut, Und die Fahne vorangetragen?" Und er flstert mit bebendem Munde: Meine Pflicht nur that ich in jener Stund'; Nun mag ich sterben in Frieden!" Er pret das eiserne Kreuz an den Mund, Und lchelnd ist er verschieden. Graf Dyherrn. Schenk, Lehrbuch l. Lebensbilder. 2

2. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 21

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 21 König Wilhelm in einem Schlchen Namens Bellevue (sprich: Bllwh) gehabt. Gleich danach hatte der greise Preuenknig die Stellung des ganzen deutschen Heeres besichtigt, berall mit unbeschreiblichem Jubel begrt. Dort lag ein groer, starker preuischer Soldat, mit dem Tode ringend. Als er das laute Brausen der Freude hrte, sah er fragend auf. Man sagte ihm den Grund. Da richtete er sich mit aller Anstrengung auf und rief: Hurra!" Hierauf bewegte er noch die Hnde in der Luft, ein Blutstrom quoll aus seiner Wunde, und er brach tot zusammen. Eine That, wie sie die Geschichte noch nicht kannte, war vollbracht; aber König Wilhelm blieb fromm und demtig und pries Gottes Fhrung und Gnade. Im deutschen Vaterlande aber herrschte beispiellose Begeisterung. Alt und jung, groß und klein war von einer mchtigen Freude erfllt. Noch heute feiert man den 2. September alljhrlich in vielen Stdten und Schulen. Nun lasset die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm! Des Flammenstoes Geleucht facht an! Der Herr hat Groes an uns gethan! Ehre sei Gott in der Hhe! E. Geibel. Was donnern die Kanonen? Was kndet der Glocken Mund? Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Lat Siegesfahnen prangen, Die Welt hat wieder Ruh'. Das franzsische Heer ist gefangen Und der Kaiser, der Kaiser dazu! Drum donnern die Kanonen, Drum drhnt der Glockenmund; Den Deutschen in allen Zonen Wird freudige Mre kund. Es ward eine Schlacht geschlagen Bei Sedan auf dem Feld, Davon wird man singen und sagen Bis an das Ende der Welt. Da schlug seine Schicksalsstunde Dem dritten Napoleon, Da blutet aus schwerer Wunde Der Marschall Mac Mahon. Es donnert jubeltuig Hinaus der Land und Meer: Heil Deutschlands Heldenknig! Heil Deutschlands Heldenheer! Fr. Bodenstedt.

3. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 28

1899 - Leipzig : Teubner
28 I. Aus der Gegenwart und der nchsten Vergangenheit. lesen haben mochte. Da trat Kaiser Wilhelm an sein Schmerzens-lager, sah in das Album und schrieb hinein: Mein Sohn! Gedenke deines treuen Knigs!" Darauf ging er leise hinaus. Der verwundete Soldat erwachte dann wieder und bltterte im Buche; da sah er seines Knigs Gru. Mit Thrnen in den Augen kte er die Buchstaben, die dessen milde Hand geschrieben hatte. Nach einigen Tagen kam der Kaiser wieder ins Lazarett und trat an das Bett des jungen Infanteristen. Dieser lag im Sterben. Schon schien die Seele den Krper verlassen zu habeu. Auf^ einmal raffte er sich noch einmal auf und sprach: Ja, Majestt! Ich werde Ihrer ewig gedenken! Auch dort oben!" Nun sank er zurck und war tot. Amen", sagte Kaiser Wilhelm mit leiser Stimme und drckte ihm tiefbewegt die Augen zu. 10. Sein Heimgang. Unser Leben whret 70 Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es 80 Jahre. Gott schenkte Kaiser Wilhelm I. fast 91 Jahre, Urenkel spielten um ihn herum. Da traf ihn, ehe er in die Ewigkeit einging, noch ein bittres, schweres Herzeleid. Sein Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm, wurde von schwerer Krankheit heimgesucht, und keines Arztes Kunst vermochte ihm zu helfen, so sehr man sich auch um ihn bemhte. Fern von der Heimat, an den Gestaden des Mittel-meeres, bei den Rosengelnden von San Nemo siechte er dahin. Da ich Fritz doch einmal umarmen knnte!" klagte der kaiser-liche Vater voll banger Sorge und Sehnsucht. Es war ihm nicht vergnnt; am 9. Mrz 1888 wurde Kaiser Wilhelm I. seinem Volke genommen. Er war schon einige Tage vorher leidend gewesen. Seine groe Herzensgte war die Ursache, da das bei seinem hohen Alter bedenkliche Leiden einen so schnellen, traurigen Aus-gang nahm. Um den alten Diener, der bei ihm wachte und der ein-geschlafen war, nicht zu wecken, stand der greise Herrscher eines Nachts, von Atembeschwerden geqult, auf, glitt aus, vermochte sich wegen seiner groen Schwche nicht wieder aufzurichten und lag lange am Boden, wodurch er sich eine gefhrliche Erkltung zuzog. Er aber achtete seiner Schmerzen nicht; sein Geist war bei dem kranken Sohn, und oft seufzte der alte Kaiser: Ach, mein Sohn, mein armer Sohn!" Noch in der allerletzten Zeit lag ihm die Wohlfahrt des Reiches am Herzen, mit zitternder Hand

4. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 45

1899 - Leipzig : Teubner
7. Friedrich Ii., der Groe. 45 Die Grenadiere strmen, Steil ist der Bergeshang; Kein Siegen ohne Wagen: Drum nicht gefackelt lang! Die Grenadiere strmen, Karttschen prasseln drauf, Und vor den Hgeln trmen Sich Leichenhgel auf. Sie flieh'n. Die alte Erde Bebt selbst, als ob ihr's graut'. Da steigt Schwerin vom Pferde: Mir nach!" so ruft er laut; Er fat die alte Fahne, Noch nie zur Flucht gewandt, Da er den Sieg erbahne Mit seiner Greisenhand. Am Boden liegt vernichtet Schwerins Leibbataillon; Die Hgel find erstiegen, Die Kaiserlichen flieh'n. Ein Eichwald, tief gelichtet, Doch trauervolles Siegen! Im Sterben liegt Schwerin. So steht ein zweites schon, Getroffen sinkt darnieder Gen'ral von Winterfeld, Fnf Kugeln, erzgegofsne, Sie haben ihn zerfetzt! Und die zerschossenen Glieder Nichts mehr im Feuer hlt. Die Fahne, die zerschoff'ne, Sein Bahrtuch ist sie jetzt. Die Truppen zieh'n vorber In dumpfem Trommelschlag; Solch Tag des Glcks ist trber Als je ein Unglckstag. Und als des Krieges Weise Zu feuern nun befiehlt, Von jeder Wange leise c) Robach. Ein zweites sterreichisches Heer kam herbei, Friedrich aus Bhmen zu vertreiben. Bei K oll in traf General Daun, der es befehligte, auf ihn. Hier wurde Friedrich zum ersten Male geschlagen, seine Garde war fast vernichtet. Kinder", sagte der König mit Thrnen im Auge zu denen, die noch brig waren, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen". Die Russen hatten Ostpreuen angegriffen, frhlich und siegesbewut waren die Franzosen der den Rhein heranmarschiert und hatten Hannover erobert, die sterreicher aber standen in Schlesien. Fast schien es, als solle Friedrich und sein Heer er-drckt werden. Zusammen mit der Reichsarmee, alles in allem 60000 Mann, drangen sie gegen die Saale vor. Mit 22000 Preußen stellte sich Friedrich ihnen bei Robach entgegen. Die Sich eine Thrne stiehlt. Th. Fontane.

5. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 57

1899 - Leipzig : Teubner
8. Friedrich Wilhelm Hi. 57 Belle Alliance. Der Blcher war so lahm und wund, Da kaum im Bett er liegen knnnt'; Doch stand er auf, rief nach sein Pferd Und schnallte um fein schartig Schwert. Da kam, um ihn erst einzureiben, Der Feldscher; doch der greise Held Rief: Narr, la heut' dein Schmieren bleiben; Denn geht's in eine andre Welt, Ist's unserm Herrgott einerlei, Ob ich einbalsamieret sei". Rief's, stieg aufs Pferd und kommandiert': Vorwrts, ihr Kinder, nicht geziert! Vorwrts, lat hoch die Fahnen weh'n, Was gehen soll, das mu auch geh'u! Ich hab's dem Wellington versprochen Und Hab' noch nie mein Wort gebrochen. Vorwrts, und wenn zu dick die Reih'n Der Feinde, schlagt mit Kolben dreht!" Und fort ging's mutig drauf und dran, Da ging ein lnst'ges Tanzen an; Die Deutschen nahmen mit den Britten Viel Tausend Franken in die Mitten Und lieen sie nicht frher los, Als bis sie endlich atemlos Vom blutbefleckten Tanzplatz floh'n, Voran ihr Held Napoleon. Und als der Tag vorber war, Umarmte sich das Heldenpaar Und teilte ohne Neid den Kranz Des Sieges bei Belle-Alliance. ^ @turm Noch 25 Jahre herrfchte Friedrich Wilhelm Iii. der fein Preuenvolk. Dann starb er, tief betrauert von allen. Seine irdische Hlle wurde neben der Knigin Lnife beigefetzt.

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 29

1899 - Leipzig : Teubner
2. Kaiser Wilhelm I., der Groe. 29 unterschrieb er ein amtliches Schriftstck, das ihm Fürst Bismarck, der Treueste seiner Treuen, gebracht hatte, und gab seinem Enkel Prinz Wilhelm wichtige politische Ratschlge. Als man ihn sanft mahnte, sich zu schonen, sagte er, dessen Leben lauter Mhe und Arbeit gewesen, noch kurz vor dem Tode: Ich habe keine Zeit, mde zu sein". Als er dahinging, da war es, als hielte die Welt den Atem an, als erwarte sie, es msse etwas ganz Unerwartetes geschehen, als sei es gar nicht denkbar, da er scheiden knnte. Und die Glocken hallten durchs deutsche Land, klagend und trauernd, und sein Volk und alle die Tausende in allen Lndern der Welt, die ihn kannten und liebten, senkten das Haupt in tiefem Schmerze. Die Stelle am Eckfenster seines Palastes, wo er mittags zustehen pflegte, wenn die Berliner Wachtparade gezogen kam und mit ihr die Menge, um den alten Kaiser zu schauen, sie war nun leer. Zur Mittagsstunde mit Hrnerklang, Die Haltung so kerzengerade, In taktm'gem Schritt zieht die Linden entlang Die Berliner Wachtparade. Doch als sie richten den Blick in die Hh', Da zieht ein unnennbar tiefes Weh Durch die Herzen der Krieger, der braven: Ihr Kaiser, ihr Kaiser entschlafen! Wo bleibst du, geliebter Kriegesheld? Am Fenster noch leer ist die Stelle, Von wo du geschaut stets hinab auf die Welt, Die unten wogt Welle auf Welle. Wo bleibt dein Gren, dein freundlicher Blick, Der die Freude des Volkes, des Volkes Glck, Der dir aller Herzen erworben? Der Kaiser, der Kaiser gestorben! Es eilen die Tausende, Hans' an Haus, In lautlosem, dichtem Gedrnge; Wohl schaut zu dem Fenster des Kaisers hinauf Mit Wehmut im Herzen die Menge; Wohl harren die Treuen so sehnsuchtsvoll, Wohl flieen die Thrnen, der Liebe Zoll: Vergebens! Zu ewigem Frieden Der Kaiser, der Kaiser verschieden!
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