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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 115

1889 - München : Franz
Der erste Kreuzzug 10961099. 115 loren schienen. Da entfachte die Auffindung der heiligen Lanze", die man fr dieselbe hielt, mit der Christus am Kreuze die Seite geffnet worden, eine solche Begeisterung in ihnen, da sie durch einen Ausfall das feindliche Heer in die Flucht schlugen und ihren Weg nach Jerusalem fortsetzen konnten. Als sie die heilige Stadt zum erstenmale erblickten, Ankunft vor warfen sie sich auf die Kniee, kten den Boden, wo Christus gewandelt, Jerusalem, und priesen Gott in Thrnen und Lobliedern'). Aber die Belagerung der Stadt in der waldlosen sonnenverbrannten Gegend schien wenig Aussicht auf Erfolg zu bieten, da es dem Kreuzheere vllig an Belagernngs-Maschinen fehlte. Da fand Tankred eines Tages in einer Felsenhhle versteckte gewaltige Baumstmme, die frher einmal von den gyptern zur Berennnng der Stadt gefllt worden waren. Aus diesen und aus Holz, das man aus einem entfernten Wald herbeischaffte, zimmerte man nun Streittrme, wie sie das Mittelalter zur Belagerung von Stdten verwandte. Sie wurden auf Walzen und Rdern gegen die feindlichen Stadtmauern geschoben, und enterten die Zinne der Stadt durch Fall-brcken, der welche die Strmenden eindrangen^). Nach solchen Vor-bereitungen und einer Belagerung von dreiig Tagen erstrmten die Kreuzfahrer endlich (am 15. Juli) 1099 die Stadt. hnlich wie schon Erstrmung bei der Einnahme von Antiochia war auch hier die religise Begeisterung Jerusalems (zum Teil durch die Erinnerung an die berstandenen Leiden) in solchen 1099' Fanatismus umgeschlagen, da man alle Nichtchristen unbarmherzig abschlachtete Nach diesem allgemeinen Blutbad, von dem sich Gottfried von Bouillon ferne gehalten, zogen die Krieger im Bergewand und Psalmen singend zum heiligen Grabe, um Gott fr feinen Beistand zu danken. Darnach beschlossen die Fhrer, da das eroberte Land von nun an ein christliches Knigreich sein solle, und whlten den Herzog Knigreich Gottfried zum König. Dieser, ebenso tapfer und besonnen, als wahrhaft Jerusalem, fromm und gromtig, weigerte sich, da eine Knigskrone zu tragen, wo der Erlser unter einer Dornenkrone geblutet, und nannte sich nur Be-schtzet des heiligen Grabes". Diesen Namen bewahrheitete er, als etwa ein Monat nach der Einnahme von Jerusalem der Sultan von gypten ein zahlreiches Heer gegen das neue christliche Reich fhrte: bei Askalon Schlacht bei schlug Gottfried die berlegene Streitmacht der gypter, erwarb deit5*faton 1099-Seinen unermeliche Beute und sicherte ihnen den Besitz Palstinas. Aber schon 1100 starb dieser edelste Vertreter des gottbegeisterten Rittertums, Gottfried wie es die Kreuzzge hervorgebracht, von dem fremdartigen Klima und . Bouillon den ungewhnlichen Anstrengungen aufgerieben, und ward in der Kirche 110a des heiligen Grabes beigesetzt. Sein Bruder Balduin folgte ihm in der Herrschaft und war der erste, der sich König von Jerusalem" nannte. Dieses neue Reich war nach dem Muster der abendlndischen, be-Verfassung und sonders des franzsischen, eingerichtet und bertrug so die westludische Lage des Lehensverfaffnng auch nach dem Orient: unter dem König von Jerusalem, Knigreichs dem das eigentliche Palstina unmittelbar gehrte, stunden noch Vasallen- Jerusalem, frsten in Tripolis, Antiochia und Edessa, es dehnte sich somit die ganze ) Gemlde von Wilh. Kaulbach im Treppenhaus des neuen Berliner Museums. , ) Solche Trme nannten die Deutschen Ebenhhe", weil sie die Angreifer in gleiche Hhe mit den Zinnen der feindlichen Mauer brachten. 8*

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 116

1889 - München : Franz
116 Der zweite Kreuzzug 11471149. Herrschaft der lateinischen') Christen zwischen dem mittellndischen Meer und der syrisch-arabischen Wste von der Grenze gyptens durch Palstina und Syrien bis der das Euphratknie aus und war schon wegen dieser langgedehnten Grenzen, die zu Land berall an mnhammedanische Reiche stieen, aber mehr noch wegen der Verschiedenheit der Herren und Unter-thanen, keine lebensfhige Schpfung. Sie konnte sich nur durch fortwhrenden Zuzug aus dem Abendlande halten und war deshalb rettungslos verloren, sobald die Begeisterung fr die Kreuzzugsidee daselbst erlosch. Der zweite Kreuzzug 11471149. Vom Beginne seines Entstehens an war das Knigreich Jerusalem den Angriffen feiner mnhammedanischen Nachbarn ausgesetzt. Den ersten Fall von Edessa bedeutenden Erfolg errangen diese, als sie 1144 von Mosul aus Edessa 1144' zurckeroberten. Die Kunde vom Falle dieser Stadt, die man als die Vormauer der christlichen Herrschaft in Syrien betrachten mute, ri das Abendland zu neuen Anstrengungen fr die Sache des Kreuzes hin. Bernhard von )er hoch angesehene Abt Bernhard von Clairvanx2) gewann zunchst Uaxcoaug. ^en ^n-g Ludwig Vii. von Frankreich, der sein Gewissen beschwert fhlte, da er bei einer Fehde auch eilte Kirche mit 1300 Menschen verbrannt hatte, darauf den anfangs widerstrebenden Konrad Iii. von Deutschland zu einem neuen Zuge nach dem hl. Land. Konrad, der Konrad Iii. sein Heer sich in Regensburg hatte sammeln lassen, kam durch Ungarn von Deutsch- und gie Balkanhalbinsel zuerst nach Konstantinopel, wo er vom griechi-schen Kaiser Manuel (Emanuel), der durch seine deutsche Gemahlin3) ein Schwager Konrads war, mit groem Mitrauen aufgenommen und erst uach laugen Unterhandlungen nach Kleinasien bergesetzt wurde. Konrad whlte nun den Weg quer durch diese Halbinsel, der freilich der krzeste, aber wegen der Wstenstriche im Innern auch der gefhr-Itchere war. Dazu kam die Treulosigkeit der griechischen Fhrer, die das fremde Heer absichtlich den Feinden ans Messer lieferten. Eines Tages sahen sich die Deutschen in einer bum- und wasserlosen Wste, von ihren Fhrern verlassen, von unzhligen Reiterscharen der Seld-schncken umschwrmt. Trotz ihrer tapferen Gegenwehr schmolz ihre Zahl in diesen Kmpfen von 70,000 auf 7000 zusammen und diese muten froh sein, da sie der Nica wieder nach Konstantinopel zurckgelangten. Konrad, selbst von zwei Pfeilen verwundet, wurde jetzt, wo er nicht mehr gefhrlich fchieu, von feinem Schwager Manuel mit groer Freund-lichkeit aufgenommen und gepflegt. Unterdessen war auch das franzsische Ludwig vii. Heer, das sich zu Metz gesammelt hatte, nachgekommen. Ludwig Vii. von Frankreich. mhte dem Kaiser Manuel schwren, alle Orte, die er in Asien erobern wrde, dem griechischen Reich zurckzugeben, und wurde nach Kleinasien bergesetzt. Er whlte nun den weniger gefhrlichen Weg, die Westkste *) = rmisch-katholisch im Gegensatz zu griechisch-katholisch. 2) Clairvaux a/Aube. Bernhard, schon bei seinen Lebzeiten als heilig verehrt, war so angesehen, da er auch in politischen Streitigkeiten als Vermittler auftreten konnte; so stiftete er in Deutschland 1135 zwischen Kaiser Lothar und den Hohenstaufen Friede. 8) Bertha von Sulzbach, Schwester von Konrads Gemahlin Gertrud von Sulzbach.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 171

1889 - München : Franz
Wenzel 13781406 171 dahin nur dem Herkommen unterstanden, endgltig und gesetzlich geregelt. Nach ihr hatten das Recht zu whlen nur die Erzbischfe von Mainz, Kln und Trier (welche die Kanzlertitel von Deutschland, Italien und Burgund fhrten), der Pfalzgraf bei Rhein, der Markgraf von Branden-brg, der Herzog von Sachsewwittenberg und der König von Bhmen (welche die erblichen Inhaber der vier Erzmter waren und zwar Bhmen als Erzschenk, Pfalz als Erztrnchse, Sachsen als Erzmarschall und Brandenburg als Erzkmmerer des Reiches). Ihre Lnder sollten nn-teilbar und, soweit sie weltlich waren, nach dem Recht der Erstgeburt erblich sein. Als Wahlort war Frankfurt, als Krnungsstadt Aachen bestimmt. Das Ausschreiben und die Leitung der Wahl hatte der Erz-bischos von Mainz zu besorgen, in der Zwischenzeit vom Tode eines Knigs bis zur Wahl der Pfalzgraf im Sden, Sachsen im Norden des Reiches das Vikariat zu führen. Durch diese letzte Bestimmung war der Anspruch der Ppste, bel Rckverlegung einem Interregnum die Reichsverwesung zu führen, beseitigt und eutlch=be^Pagpwen land in dieser Hinsicht von auswrtigem Einflu befreit. Um nun auch sront 137ti. das mit dem mittelalterlichen Reich immer noch so eng verflochtene Papsttum aus der Abhngigkeit, in die es Frankreich gegenber geraten war, zu befreien, pflog Karl Iv. lange Unterhandlungen. Endlich 1376 verlegte der Papst (Gregor Xi.) den Stuhl Petri wieder dauernd nach Rom zurck. Den franzsischen König beschwichtigte Karl Iv. dadurch, da er dessen Kronprinzen das Reichsvikariat in der Dauphins bertrug. Damit war der durch die Nationalitt jenes Landes schon bedingte Anfall desselben an Frankreich eingeleitet. Nachdem Karl Iv. noch die Kurfrsten vermocht hatte, seinen Sohn Wenzel zum rmischen Knig1) zu whlen, starb er zu Prag und ward daselbst beigesetzt. Wenzel 1378-1400. Die Anfnge von Wenzels Regierung waren nicht schlecht. Bon seinem Vater sorgfltig erzogen und mit gelehrten Kenntnissen ausgestattet, von Natur rechtlich gesinnt, von offenem, gutmtigem Wesen, lebhaften und witzigen Geistes und von fchoner Erscheinung, gefiel er besonders dem niederen Volk und der Brgerfchaft der Städte, zumal er in seinen ersten Jahren streng auf Wahrung des Landfriedens in Bhmen sah. Auch im brigen Deutschland versuchte er Ordnung zu stiften. Allein hier war die knigliche Gewalt durch das Anwachsen der frstlichen schon so lahm gelegt und das Reich schon so sehr in eine Unzahl von Territorien zersplittert, da Wenzels Versuche, auch hier einen Landfrieden zustande zu bringen, bald scheiterten. Es waren nmlich noch in den letzten Zeiten Karls Iv. zunchst Fehdewesen in Schwaben Kmpfe ausgebrochen, die am deutlichsten die allgemeine unter Karl iv. Zerrttung der Reichsverhltnisse zeigen. Seitdem die knigliche Gewalt u,lb aben8el zu schwach geworden war, um die ihr unterstellten Gewalten im Reich noch niederhalten zu knnen, gerieten diese in dem Bestreben, sich und ihr Gebiet immer weiter auszudehnen, unter sich selbst fortgesetzt in l) So nannte man den noch bei Lebzeiten eines Kaisers bestimmten Nachfolger.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 119

1889 - München : Franz
Erster Zug nach Italien 11541155. 119 nach dem Beispiele Christi und der Apostel aller irdischen Gter und jeder weltlichen Herrschaft entsagen und nur von den freiwilligen Gaben der Glubigen leben solle. Diese seine Lehren kamen so sehr dem da-maligen Verlangen des rmischen Volkes nach brgerlicher Selbstregierung entgegen, da die Rmer den Papst verjagten und ihre alte Republik wieder herstellten. Sie whlten zwei Konsuln, ernannten hundert Sena-toren, richteten einen Ritterstand ein und bestimmten die Rechte der Volksversammlung. Die Seele dieser neuen rmischen Republik uach antikem Muster war Arnold von Breseia, der selbst nach Rom gekommen war Bis hieher verfolgten die Rmer mit den Lombarden dasselbe Riol, Herstellung brgerlicher Selbstverwaltung. In e i n e nt aber wichen sie von ihnen ab: die lombardischen Städte strebten entschieden nach Trennung vom Reich, die Rmer aber sahen nach wie vor ihre Stadt erst recht als den eigentlichen Mittelpunkt des Reiches an und schrieben in diesem Sinne mehrmals schon an Konrad Iii., er solle in Rom als der Hauptstadt der Welt seinen Sitz aufschlagen, wo er nach Vertreibung der Ppste, der rgsten Feinde der Kaiser, freier und besser herrsche knne als irgend einer seiner Vorgnger" 1). Auch an Friedrich hatten die Rmer bald nach seiner Wahl geschrieben, er mge kommen und die Kaiserwrde vom Volk und Senate Roms empfangen. Aber einer solchen Auffassung, wonach dem rmischen Volke _ ein Verfgungsrecht der die Kaiserkrone zuzustehen schien, war Friedrich unzugnglich. Sein Wunsch, nach alter Sitte gekrnt zu werden, begegnete dem Ver-langen des Papstes, die Volksherrschaft in Rom wieder zu brechen, und so zog Friedrich diesem zu Hilfe, so sehr sich auch gerade damals Eifersucht zwischen diesen beiden Gewalten wieder regte. Denn alv der 1155. Papst Hadrian Iv. (ein Englnder von Geburt) mit Friedrich in dessen Lager bei Sntri zum erstenmal zusammenkam und Friedrich dabei unter-lie, ihm beim Absteigen vom Pferde den Bgel zu halten, verweigerte der Papst ihm dafr auch den blichen Friedensku, bis Friedrich auf Zureden lterer Fürsten nachgab und den Dienst, zu dem er sich nicht verpflichtet geglaubt, dem Papste leistete. Friedrich wurde nun von Hadrian Iv. zum Kaiser gekrnt, nachdem er den in seine Gewalt ge-ratenen Arnold von Breseia auf Verlangen des Papstes diesem aus-geliefert hatte. Arnold wurde als Ketzer verbrannt, seine Asche in den Arnold von Tiber gestreut- Die Rmer griffen nun zwar das deutsche Lager an, Bresciafii55, wurden aber hauptschlich durch die Tapferkeit Heinrichs _ des Lwen zurckgetrieben. Auf der Heimkehr des Kaisers nach Deutschland fand er noch einmal bei Verona Widerstand. Die Strae von Italien nach Deutschland fhrt hier die Etsch entlang und wird stellenweise durch Auslufer der Alpen fo eingeengt, da sie nur einen schmalen engpa-hnlichen Durchgang gewhrt, wie ihn die Italiener chiusa, die Deutschen Klause nennen. Als Barbarossa an der Veroneser Klause angelangt Aufenthalt an war, fand er den die Strae beherrschenden Felsen von einem Ritter, der Veroneser Alberich von Verona, und einigen hundert Genossen besetzt, die dem au'e' *) So war das rmische Volk, von Arnold von Breseia fr seine antike Ge-schichte neu begeistert, merkwrdigerweise auf die Lieblingsidee des phantastischen Otto Iii. gekommen. Rmische Republik. Friedrichs

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 121

1889 - München : Franz
Zweiter Zug nach Italien 11581162, 121 gegen Polen, ans dem er der die Oder bis gegen Posen vordrang. Nun unterwarf sich der damalige Polenherzog (Boleslav) und erkannte die Oberherrlichkeit des Reiches an (1157). Da er das gleichzeitig gegebene Versprechen, die Ansprche seiner Verwandten zu befriedigen, nicht vollstndig erfllte, riefen seine Neffen abermals die Vermittlung des Kaisers an und erhielten hiednrch 1163 Schlesien. Der sich hie-durch abzweigende Ast des piastischen Knigshauses suchte und fand an Deutschland, dem er seine Herrschaft verdankte, Rckhalt und befrderte deshalb die deutsche Einwanderung in Schlesien. Da auch er in viele Linien auseinanderging, zerfiel Schlesien durch Erbteilungen in viele Herzogtmer, die schlielich alle den Bhmenknig (Johann von Ltzel-brg) als ihren Schutzherrn anerkannten. Als dieser den Polenknig (Kasimir d. Gr.) zum frmlichen Verzicht auf die Oberhoheit der Schlesien vermocht hatte, war (um 1333) auch das letzte politische Band zwischen Polen und Schlesien gelst und die Germanisierung des letzteren entschieden. Nachdem Friedrich das Ansehen des Reiches Polen gegenber gel- Beatrix von tend gemacht, vergrerte er auch seine eigene Hansmacht. Beatrix, die Burgund. Erbin eines betrchtlichen Teiles von Burgund, ward damals von ihrem Oheim Wilhelm in einem Turme gefangen gehalten, der sich dadurch ihre Besitzungen sichern wollte. Aber Friedrich befreite sie, wie Otto 1. einst die italienische Adelheid, und nahm sie zur Gemahlin, wodurch Burgund wieder fester ans Reich geknpft wurde. Zweiter Zug nach Italien 11581162. Schon war jetzt der Ruf von der Macht des Kaisers so weit ge-drangen, da sich Gesandte aus Italien und Burgund, Frankreich und England, Dnemark und Polen, ja aus dem fernen Spanien und Griechen-land mit ehrenvollen Huldigungen bei ihm einfanden, von denen be-sonders die Botschaft des englischen Knigs in Worten abgefat war, als ob die Zeiten des mchtigen Heinrich Iii. zurckgekehrt seien. Um so dringender mute es Friedrich erscheinen, auch in der Lombardei das kaiserliche Ansehen in vollem Mae wiederherzustellen^ Mit den dortigen Verhltnissen hatte er sich auf seinem ersten Rmerzug nur vorber-gehend befassen knnen: sein Heer war nicht stark genug gewesen, um es mit dem trotzigen Mailand aufzunehmen. Jetzt fhrte er (1158) ein Belagerung strkeres der die Alpen und umlagerte Mailand, das sich nach fnf unrb Unterwochen ergab. Um nun alle Unklarheit der die Rechte der kaiserlichen " "ands Gewalt zu beseitigen, berief Barbarossa einen glnzenden Reichstag auf die roukalischen Ebenen, Hier sollte endgiltig festgesetzt werden, welche Reichstag von Befugnisse dem Kaiser besonders auch den Stdten gegenber Roncalia. zustnden. Deshalb waren auch von den letzteren die (14) vornehmsten durch Abgeordnete vertreten. Der Kaiser, in dem guten Glauben, ber-Haupt nur alte Rechte seiner Krone in Anspruch zu nehmen, erklrte vor den Versammelten, er wolle nicht nach Willkr herrschen, sondern ein gesetzmiges Regiment führen; doch sei das ffentliche Recht mit der Zeit verdunkelt." Um nun den Umfang der kaiserlichen Gewalt rechtlich bestimmen zu lassen, hatte Friedrich die angesehensten Rechtslehrer der

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 122

1889 - München : Franz
122 Zweiter Zug nach Italien 11581162. Rechtsgut- Universitt von Bologna') beigezogen. Diese stellten das ffentliche "Slenr der Recht, wie es vor Alters gewesen, aber durch Unbotmigkeit der Uber-Bologna^""treter, wie durch Versumnis der Kniges selbst erstorben sei," neu zusammen. Dabei legten sie gem der mittelalterlichen Auffassung, nach welcher das rmische Reich deutscher Nation als unmittelbare Fort-setznng des wirklichen rmischen Reiches des Altertums galt, die Gesetz-bcher des byzantinischen Kaisers Justinian zu Grunde, welche zu Zeiteu Kaiser Lothars 3) in Italien wieder entdeckt worden waren und deu Ansto zu einem neuen Rechtsstudium gegeben hatten, infolgedessen zu Bologna und Padua die beideu ltesten Hochschulen Europas enstauden. Da nun im byzantinischen Reiche die kaiserliche Gewalt absolut war, so sprachen die bologneser Juristen nun auch dem rmisch-dentschen Kaiser alle diejenigen Rechte, um die man eben noch gestritten hatte, unter anderm auch das Recht zu, die Konsuln der lombardischen Städte zu ernennen. Die geistlichen und weltlichen Groen wie die Abgeordneten der Städte beschworen diese ronkalischen Beschlsse und der Kaiser schickte Gesandte nach Mailand, um die stdtischen Obrigkeiten daselbst einsetzen zu lassen. Nun hatten die Mailnder aber in dem Vertrage der ihre Unterwerfung die Wahl ihrer Konsuln zugestanden erhalten, unter dem Vorbehalt, da diese nachtrglich vom Kaiser besttigt wrden. Auf diese Kapitulation beriefen sich jetzt die Mailnder, obwohl auch ihre Abgeordneten die ronkalischen Beschlsse beschworen hatten, und be-Aufstand in drohten Leben und Sicherheit der kaiserlichen Gesandten, die aus der Mailand. Stadt fliehen muten. Nun verhngte Friedrich die Neichsacht der Mailand und belagerte es zum zweitenmal. Mit bewundernswerter Ausdauer und ungeheuerer Erbitterung verteidigten sich die Mailnder, bis ihnen die Deutschen auch das Wasser abgruben, wodurch die Not in der Stadt so hoch stieg, da sie sich ergeben mute. Das ganze Volk zog nnn, in hundert Scharen geteilt, barfu und mit Stricken um den Hals in das Lager des Kaisers, vor dessen Thron sie sich nieder-warfen, während der Fahnenmast auf dem Carroceio4) sich neigte und der Wagen zertrmmert wurde. Friedrich befahl nun, da Mailand vom Erdboden vertilgt werde und seine Bevlkerung sich in vier ge-sonderten Flecken neu anbauen solle. Dieser Beschlu, am eifrigste Zerstrung von den Stdten Lodi und Como gebilligt, die einst von Mailand zer-^1162^ strt worden waren, wurde 1162 ausgefhrt. Nun setzte Barbarossa in den italienischen Stdten seine Vgte, sog. Podesta, ein und kehrte nach Deutschland zurck. !) Bologna, das die lteste Universitt Italiens und Europas besitzt und als die Mutter aller Universitten gerne Bologna docens" oder Bologna la dotta" genannt wird, feierte im Juni 1888 das achthundertjhrige Jubilum seiner Hochschule. 2) Hier ist die schwache Seite des mittelalterlichen Kaisertums ganz richtig angedeutet; vgl. S. 93! 3) Als Lothar 1136 gegen Roger von Sizilien kmpfte und Amalsi eroberte, fand man unter der dortigen Beute auch die Gesetzbcher Justinians, wodurch das Studium des rmischen Rechtes wieder erwachte. *) Vgl. S. 87!

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 176

1889 - München : Franz
176 Tie Feme. schu, die sog. Schffen, richteten. Dieses knigliche Volksgericht war unter Karl d. Gr ursprnglich das einzige und allgemeine Gericht in ganz Deutschland; aber schon Karl fing an. verdienten Bischfen und Herrschaftliche bten den Gerichtsbann zu verleihen, wodurch diese vom kniglichen Volks-Gerichte, ober ^ Grafengericht ausgenommen wurden und fr ihre Untergebenen ein eigenes Gericht bildeten. Das sind die Anfnge der herrschaftlichen oder territorialen Gerichte. Deren Zahl nahm immer zu, je mehr geistliche und weltliche Frstentmer im Reich emporkamen und je mehr die Kaiser ihnen Immunitten, d. h. Befreiungen und Exemtionen, d. h. Ausnahmen vom allgemeinen kniglichen Gerichte verliehen. Dadurch ward auch die alte Einteilung Deutschlands in Gaue mehr und mehr durchbrochen, die zur karolingischen Zeit die Grundlage der Regierung, Verwaltung und Gerichtsverfassung bildete und auch unter den Ottonen noch fortbestand, obwohl unterdessen das Herzogtum wieder anfgekom-men war. Zunahme der Nachdem diese Gewalt wieder aufgelebt war, strebte sie teils auf Gewalt" gtliche, teils auf gewaltsame Weise Jahrhunderte lang darnach, ein Knigsrecht um das andere an sich zu bringen und erstarkte neben dem jngeren geistlichen Frstentum durch gnstige Umstnde, wie den Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum allmhlich so, da die knigliche Ge-Abnahme der Malt und mit ihr das allgemeine knigliche Volksgericht mehr und mehr Gewalf" eingeschrnkt wurden. So war eine Unzahl herrschaftlicher Gerichte geist-licher und weltlicher Territorialherrn emporgekommen. Aber gerade ihre Vielheit und Vielgestaltigkeit erschwerte die Handhabung des Rechtes, ganz abgesehen davon, da von ihnen gegen den Landes- und Gerichts-Fehdewesen. Herrn selbst oft kein Recht zu erlangen war. In dieser Zeit, als das Knigtum ohnmchtig, das Frstentum von der Reichsgewalt fast un-abhngig geworden war, und die allgemeine Zerrissenheit unseres Vater-laudes sich in den wilden Fehden der Fürsten, Ritter und Städte in trauriger Weise offenbarte, dehnten die alten kniglichen Volksgerichte Westfalens unter dem Namen der heiligen Femex) ihre Gerichtsbarkeit Die westflische immer weiter aus. Hier hatte sich nmlich auch im Bauernstande die ^eme> altgermanische Gemeinfreiheit und mit ihr das urdeutsche Volksgericht noch am krftigsten erhalten. Mit der zunehmenden Rechtsunsicherheit in Deutschland breiteten nun diese westflischen Volksgerichte ihre Gewalt der alle Lnder deutscher Zunge aus und erlebten um 1400 ihren Hhepunkt. Da sie sich knigliche Freigerichte nannten (wie sie denn selbst von Karl d. Gr. eingesetzt zu sein glaubten), so trat hier eigentlich das Volk fr seinen König ein, als dieser zu schwach geworden war, das Volk gegen die Willkr des Adels zu schtzen. Das Auerordentliche an der Feme war nun zunchst, da sie nicht von der Reichsgewalt eingesetzt war, sondern erst nachtrglich von dieser Heimlichkeit, anerkannt wurde, dann da sie ihr Verfahren mit einer gewissen Heim-lichkeit umkleidete, wodurch sie es erst so gefrchtet und wirksam machte. Alle Richter oder Freischffen" dieser westflischen Freigerichte" bildeten mit den Vorsitzenden des Gerichts, den Freigrafen", zusammen einen ') Das altdeutsche Wort bedeutet Strafe, Verurteilung, Gericht.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 177

1889 - München : Franz
Die Feme. 177 groen Geheimbund, der sich schlielich der ganz Deutschland erstreckte. Wie nur in Westfalen, auf roter Erde" Gericht gehalten wurde, so konnte auch nur ein freier und freigeborener Westfale Freigraf werden/) Freischsfe dagegen jeder freie und freigeborue Deutsche. Er mute sich zu diesem Zwecke nach Westfalen begeben, wo er in feierlicher Versammlung an altheiliger Mahl- oder Gerichtssttte einem Freigrafen knieend den Eid leisten mute, die Satzungen der hl. Acht unbedingt geheim zu halten, worauf ihm Losung und Erkennungszeichen der Wissenden" d. h. Eingeweihten mitgeteilt wurden und er in den Bund aufgenommen ward. Zur Zeit seiner hchsten Macht lieen sich Kaiser und Könige Ort und Zeit wie Ruprecht und Sigismund in denselben aufnehmen. Gerichtet wurde der Verhand-rtitr bei Tage und an den alten Mahlsttten des Volkes, wo unter einer un0en' Linde, Eiche oder unter einem anderen Baume der Steinsitz des Grafen stund, vor welchem ein Steiutifch mit Schwert und Strick und um den die Sitze der Schffen angebracht waren. Der berhmteste dieser Frei-stuhle war zu Dortmund, wo man noch die Femlinde mit dem Sitz und Tisch des Freigrafen zeigt. Die Art der Verhandlung entsprach ganz dem altdeutschen Volks- Art der Ver-gericht, war also auch ffentlich; nur wenn der Angeklagte auf die dritte Handlung. Vorladung nicht erschienen war, oder wenn ein Wissender" selbst an-geklagt war, wurde die heimliche Acht oder das Stillgericht vom Frei-grasen verkndet. Nun muten sich alle, die dem Geheimbund nicht an-gehrten, entfernen; einen heimlichen Lauscher traf im Betretungsfalle die Todesstrafe. Die Feme gab sich in der Regel nur mit schweren Blutgerichts-Verbrechen ab, handhabte also den Blutbaun. Die Hinrichtung wurde barkeit. mit dem Strick und, wenn der Verurteilte erschienen war, gleich nach der Verhandlung vollzogen; hatte er sich nicht gestellt, so erhielten smt-liehe Freischffen den Befehl, denselben, wo sie ihn immer antrfen, zu richten. Doch sollten immer drei Freischffen eine solche Exekution aus-fhren und zum Zeichen, da hier die heilige Feme gerichtet hatte, ihre Dolche in den Baum stoen, an den sie den Verfemten gehngt. Gerade das machte die Feme so furchtbar, da sie wie eine ge- Wirksamkeit heimnisvolle Macht unversehens den Verbrecher ereilte, der sich nirgend der $eme-sicher fhlen konnte, wenn er sich auch den kaiserlichen und landesherr-lichen Gerichten noch so geschickt entzogen hatte. So, d. h. als Ersatz fr ein durchgreifendes, allgemeines deutsches Gericht, das es eben nicht mehr gab, ist die Feme auch allein billig zu beurteilen. Sie war ein Ausnahmezustand, den die allgemeine Rechtsnot hervorgerufen hatte und nur die Not einigermaen rechtfertigen konnte. Immerhin darf dieser groe, aus dem Volke hervorgegangene Gerichtsbund neben den Bnd-nissen der Fürsten, Ritter und Städte als ein Zeichen gelten, welches Leben sich damals allerorten im deutschen Volke regte. Leider da die Reichsverfassung schon so elend geworden war. da sie diese Krfte nicht zu einem groen nationalen Ziele verwerten konnte, so da sie sich alle nur gegenseitig hinderten und nutzlos aneinander zerrieben. Je grer brigens der Fembund wurde, desto mehr Mibruche Ausartung der rissen ein, so da schlielich Fürsten und Städte sich zur Unterdrckung ^eme- *) Auch das Verfahren entsprach den in Norddeutschland geltenden Rechtsgewohn-heiten, die der Schffe Eike v. Repgau um 1230 im Sachsenspiegel" ausgezeichnet hatte. 12

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 125

1889 - München : Franz
Vierter Zug Barbarossas nach Italien 11741177. ' 125 war. So hatte der gewaltthtige Herzog, nachdem er 1156 Bayern er-halten, die dem Bischof von Freising gehrige Brcke bei Fhring. der welche die Salzfuhren (vom Salzkammergut nach dem Augsburgischen) gingen, in einer Nacht niederreien und etwas fluaufwrts eine neue nebst Warenhusern anlegen lassen, so da die Salzzge nun die Abgabe bei berschreitung der Isar nicht mehr dem Bischof, sondern dem Herzog zahlen muten. Als der erstere beim Kaiser klagte, stiftete Friedrich einen Vergleich, wonach die Brcke nun zwar im Gebiete des Herzogs bleiben, dieser aber einen Teil der Geflle dem Bischof zahlen sollte. An dieser neuen bergangsstelle der die Isar, wo schon einige Gebnlichkeiten, den Mnchen" (Mnchen) des Klosters Schftlarn gehrig, lagen, entstand nun eine Stadt, die heute noch den Mnch (im Volksmund das Mnchner Kindt") im Wappen fhrt. Wie in Oberdeutschland die Stadt Mnchen (1158) einer Gewaltthat Heinrichs des Lwen ihre Entstehung verdankte, so brachte er auch in Niederdeutschland Lbeck auf hnliche Weise zu hoher Bedeutung. Hier, wo ursprnglich slavische Fischerhtten an der Mndung der Trave standen, gebot der Graf von Holstein (Adolf von Schauenburg). Heinrich verlangte von diesem die Abtretung des wichtigen Hafenplatzes und schdigte, als der Gras sich dazu nicht verstehen wollte, den Verkehr Lbecks durch Handelsverbote so, da der Graf sich endlich entschlo, den wertlos gewordenen Platz an den Herzog abzutreten. Nun legte dieser daselbst Mnze und Zollsttte an und verlieh der Stadt so viele Privilegien, da Lbeck bald die mchtigste Stadt im ganzen Norden Europas wurde.in Norddeutschland, wo Heinrich vor seiner Residenz zu Braunschweig einen ehernen Lwen als Schreckbild fr seine Feinde errichtete, fand er ein ausgedehntes Feld fr seinen Ehrgeiz und Thaten-drang. Er brachte im stlichen Holstein (Wagrien), Mecklenburg und Pommern die unter den schsischen Kaisern begonnene Christianisieruug und Germanisierung ebenso zum endgiltigen Siege wie sein Zeitgenosse Albrecht der Br*) in dem sdlich davon gelegenen Brandenburg. In diesen Bestrebungen lie der Kaiser Heinrich dem Lwen vllig freie Hand, ja er frderte sie noch dadurch, da er den* Herzog fter von der Heeresfolge nach Italien entband, zu der er als Reichsvasall verpflichtet war. In Folge davon eutwhute sich Heinrich so sehr dieser Entfremdung Jtalienersahrteu, da sie ihm jetzt, wo ihn der Kaiser wieder dazu entbot, zwischen Fried-ebenso drckend als strend erschienen. Er kam zwar auf Barbarossas ^ "nb Gehei aus seinem Herzogtum Bayern nach Chiavenna geritten, aber Sen/ nicht mehr der dankbare Freund desselben, sondern als eiferschtiger Rivale, der die Verlegenheit seines Herrn auszuntzen suchte. Was ihn seinem kaiserlichen Verwandten vollends entfremdet hatte, war Folgendes. Sein Oheim Weif Vi. hatte bei dem groen Sterben in Rom 1167 feinen 1) Ein plattdeutscher Vers sagt: .Hinrik de Leu und Albrecht de Bar, Dorto Frederik mit dem roden Har, Dat waren dree Heeren, De knden de Welt verkehren." Aus dem Landrcken, der stlich von Magdeburg die Elbe zu dem dortigen Bogen zwingt, siedelte Albrecht flmische Kolonisten an, wonach diese Erhebung der Flming heit.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 179

1889 - München : Franz
Die Beseitigung des ppstlichen Schismas. 179 erklrte die beiden Ppste fr abgesetzt und whlte einen neuen Papst. Da aber die beiden frheren ihre Absetzung als unrechtmig verwarfen und ihren Anhang behaupteten, hatte die Kirche nun gar drei Hupter (wie 1410/11 auch das Reich). In dieser Verwirrung erinnerte man sich wieder, da der Kaiser sich Schirmvogt der Kirche nannte, und verlangte von dem neugewhlten Siegmund Abhilfe. Dem kam ein Umstand gnstig entgegen. Papst Johann Xxiii. war nmlich mit dem König von Neapel in Streit geraten und aus Rom vertrieben worden. Ganz auf die Hilfe des Kaisers angewiesen, fgte er sich nun dessen Verlangen und schrieb ein Konzil nach Konstanzl) aus. 1414 fand sich demnach in der Bodenseestadt eine Versammlung ein, die aus Italien, Frankreich, Konzil von England, Deutschland, dessen stlichen und nrdlichen Nachbarlndern Konstanz und nach einigem Zgern auch aus der iberischen Halbinsel beschickt 14u1418-wurde, so da hier von 14141418 zum letztenmal das ganze Abend-land sich als eine groe geistige, vor allem kirchliche Einheit darstellte. brigens waren durchaus nicht blo Geistliche versammelt; unter den 18000 Gsten, welche Konstanz damals sah, waren nebst den Prlaten auch Fürsten, Ritter und Abgeordnete von Stdten, Klstern und Uni-versitten in groer Menge erschienen, wie sich denn die Versammlung durchaus nicht allein mit kirchlichen Fragen beschftigte, sondern soweit sie aus Deutschland beschickt war in gewissem Sinne auch einen Reichstag, auerdem eine Art von europischem Kongre vorstellte, der neben den ernsten Geschften fr Kirche und Staat auch ritterlichem wie anderem Vergngen mit der ganzen sinnlich frohen Lebenslust des aus-gehenden Mittelalters oblag. Die Aufgaben, die sich das Konzil von Konstanz gesetzt hatte, waren: einmal das ppstliche Schisma zu heben, zweitens der kirchliche Lehren, die von dem Englnder Wiclef ausgegangen und von dem Bhmen Johann Hns weitergebildet worden waren, eine Entscheidung zu treffen, drittens eine Reformation, d. i. Umbildung der Kirche, die von vielen Mibruchen gereinigt werden sollte, durchzufhren und endlich auch eine Reformation des gnzlich zerrtteten heiligen rmischen Reiches in An-griff zu nehmen. Von diesen Aufgaben wurden nur die zwei erstgenannten erledigt. Beseitigung des ppstlichen Schismas. Papst Johann Xxiii. hatte das Konzil nur ungern berufen; Johann xxin. leine eigene Vergangenheit und sein nichts weniger als tadelloser Lebenswandel lieen ihn eine Versammlung, die der die Ansprche dreier streitenden Ppste entscheiden sollte, eher frchten als wnschen. Immerhin seitdem er, der Notwendigkeit gehorchend, das Konzil ausgeschrieben hatte, hoffte er durch die Menge seiner italienischen Landsleute unter den Prlaten zu siegen. Aber da beschlo das Konzil, nicht nach Kpfen, sondern nach Nationen zu stimmen, und teilte sich zu diesem Zwecke in Italiener, Franzosen, Englnder und Deutsche, welch letzteren man auch . ,*) Kostnitz ist nicht etwa altdeutsche, sondern tschechische Namensform, also in deutschen Bchern so unpassend als mglich. 12*
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