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1. Teil 2 - S. 17

1890 - Breslau : Hirt
Fortdauer nach dem Tode. 17 muten ruhelos am Ufer umherirren. Jenseit des Totenreiches lag vor dem Eingange in das Schattenreich der furchtbare Cerberus, ein Hund mit drei Kpfen, dessen Schwanz eine Schlange war. Er lie jeden durch das weitgeffnete Thor eintreten; wer aber auf die Oberwelt zurckkehren wollte, dem wies er seine grimmigen Zhne. Die Seelen wurden vor den Thron des Hades gefhrt und erhielten hier ihr Urteil der ihr Leben auf der Oberwelt. Die fr gerecht erklrt wurden, kamen nach Elysium, wo sie frei von Sorge und Schmerz, aber ohne Bewutsein und Erinnerung und ohne den freundlichen Blick der Sonne ihre Tage verbrachten. Die Verdammten kamen in den Tartarus, wo schreckliche Qualen ihrer warteten. (I. 6, 2.) 6. Lykurg, Gesetzgeber in Sparta. 1. Sparta. Die beiden wichtigsten Zweige des griechischen Volkes waren die Jonier und die D ortet. Letztere wohnten anfnglich im Norden Griechenlands, verlieen aber ihre Wohnsitze, zogen nach Sden und eroberten fast den ganzen Peloponnes. Aus dem Kriegslager der Dorier am Flusse Eurotas entstand die Stadt Sparta; smtliche Darier wohnten in der Stadt und hieen deshalb Spartaner. Diejenigen Ein-geborenen, welche sich gleich unterwarfen, behielten einen Teil ihres Landes, muten aber von demselben eine jhrliche Abgabe entrichten und wurden zu Staatsmtern nicht zugelassen, wohl aber zu den Kampfspielen; sie beschftigten sich mit Handwerk, Handel und Ackerbau und muten Kriegsdienste leisten. Sie hieen Periken, d. h. Umwohner. Die meisten Eingeborenen unterwarfen sich aber erst nach langen Kmpfen; sie gerieten deshalb in Leibeigenschaft und erhielten den Namen Heloten. 2. Staatseinrichtung. In Sparta herrschten immer zwei Könige zugleich; aber mit der Zeit ri im Staate Unordnung ein; da stellte Lykurg durch weise Gesetze die Ordnung wieder her. Er stammte aus kniglichem Geschlechte und wurde selber König, als sein lterer Bruder ohne Erben starb. Weil diesem aber nach seinem Tode noch ein Sohn geboren wurde, fhrte Lykurg fr seinen Neffen die Regierung und erzog ihn. Als aber die Witwe seines Bruders und ihre Ver-wandten das Gercht verbreiteten, Lykurg wolle den jungen Knigssohn tten und selber König werden, verlie er freiwillig seine Heimat und besuchte Kleinasien, gypten und andere Lnder, um deren Sitten und Gesetze kennen zu lernen. In Sparta hatte unterdes die Unordnung wieder berhand genommen; deshalb wandten sich viele vornehme Brger an Lykurg und baten ihn, zurckzukehren und Ruhe und Frieden wieder- H offmeyer und Hering, Erzhlungen Ii. (Ausgabe B.) 2

2. Teil 2 - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
Staatseinrichtung; Erziehung. 19 spartanischen Koch kommen, der sie ihm bereiten mute. Als er sie aber kostete, wollte sie ihm nicht schmecken. Da sprach der Koch: Diese Suppe schmeckt nur dem, welcher vorher gebadet und tchtig geturnt hat." 3. Der Erziehung wendete Lykurg besondere Sorgsalt zu. Jedes Kind wurde gleich nach der Geburt von den ltesten besichtigt. Die Namen der gesunden wurden sofort in das Brgerverzeichnis eingetragen, die brigen aber im Gebirge zum Verhungern ausgesetzt! Mit dem siebenten Jahre wurden die Knaben aus dem Elternhause genommen, um gemeinsam erzogen zu werden. Sie wohnten alle in einem ffent-lichen Gebude unter strenger Aufsicht. Zweck der Erziehung war Ab-Hrtung gegen Beschwerden und Schmerzen, unbedingter Gehorsam gegen ltere und Vorgesetzte und Sieg in der Schlacht; daher wurden besonders die Leibesbungen gepflegt, Laufen, Springen, Ringen, Speer- und Diskuswerfen und Kampf mit Waffen. Die Knaben gingen meistenteils nackt und barfu; sie badeten fleiig und schliefen auf Schilf, das sie selbst an den Ufern des Eurotas abbrachen. Ihre Mahlzeit war zur Sttigung kaum hinreichend; doch war ihnen erlaubt, unbemerkt zu stehlen; lieen sie sich aber ertappen, so wurden sie wegen ihrer Ungeschicklichkeit gezchtigt. Um die Knaben in der Ertragung des krper-lichen Schmerzes zu den, wurden sie jhrlich einmal blutig gegeielt, wobei sie keine Miene des Schmerzes zeigen durften. Auf die Aus-bildung des Geistes legte man wenig Wert; nur die Musik wurde ge-pflegt. Lesen und Schreiben aber nicht gelehrt. Schon frh gewhnte man die Jugend an kurze, sinnreiche Rede; eine solche heit noch heute eine lakonische, d. i. spartanische. Die Mdchen lernten nicht blo Musik und Chortnze, sondern betrieben auch unter Aufsicht krper-liche bungen aller Art: Laufen, Springen und Ringen, Diskus- und Speerwurf. Dadurch wurden die Spartanerinnen nicht allein die krftigsten, sondern auch die schnsten Frauen Griechenlands. Ein von Seerubern gefangenes spartanisches Mdchen wurde von einem Manne, der sie kaufen wollte, gefragt: Willst du denn auch stets brav sein, wenn ich dich kaufe?" Auch wenn du mich nicht kaufst!" war die Antwort. Auf die Frage, welche Wissenschaft in Sparta am meisten getrieben werde, antwortete ein Spartaner: Die Kunst, zu befehlen und zu gehorchen." Vor den Greisen muten sich die jungen Leute von ihren Sitzen erheben und ihnen jederzeit Rede und Antwort stehen. Ein bejahrter Fremder, dem in Sparta vielfache Zeichen der Ehrerbietung zu teil wurden, rief aus: Nur in Sparta ist es angenehm, alt zu werden!" Zwei junge Spartaner befanden sich als Gesandte in Athen und besuchten dort das Theater. Ein Greis trat ein, fand die Pltze aber schon^alle besetzt. Sofort standen die beiden Spartaner auf und boten ihm ihren Platz an. Als die Athener ihnen dafr Beifall zuriefen, sagte der Greis: O, die Athener wissen auch, was sich geziemt; sie thun es nur 2*

3. Teil 2 - S. uncounted

1890 - Breslau : Hirt
Georg-Eckert-Institut Bs78 1 070 738 7

4. Teil 2 - S. 21

1890 - Breslau : Hirt
Staatseinrichtung; Erziehung. 21 schaffen. Da gelang es einem Manne, auf friedlichem Wege der Not der Unterdrckten abzuhelfen und den Staat vom Untergange zu retten. Dieser Mann war der weise Solon. 2. Solon; Staatsemrichtung. Solon stammte aus dem Geschlecht 594 des Kodrus. hatte sich auf Reisen viele Kenntnisse erworben und stand Chr. bei seinen Mitbrgern in hohem Ansehen. Deshalb baten sie ihn, durch eine neue Gesetzgebung den Staat zu ordnen. Zuerst linderte er die beklagenswerte Lage der Schuldner. Er lie leichtere Mnzen prgen und zwang die Reichen, von ihren Schuldnern diese leichte Mnze zum vollen Werte anzunehmen. Keiner sollte wegen Schulden zum Sklaven gemacht, noch des Brgerrechts beraubt werden; wer schuldenhalber das Brgerrecht verloren hatte, erhielt es zurck; die Schuldsklaven wurden frei. Dann teilte Solon die Brger nach ihrem Vermgen in vier Klassen. Die der drei ersten Klassen dienten als Schwerbewaffnete, nur sie konnten zu den Staatsmtern gelangen; die der vierten Klasse dienten als Leichtbewaffnete, sie zahlten keine Abgaben. Rstung und Waffen mute sich jeder selbst halten. An der Spitze der Staatsverwaltung standen wie bisher neun Archonten; sie gehrten der ersten Klasse an und wurden alle Jahre neu gewhlt. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vier-hundert. Er wurde ebenfalls jhrlich neu gewhlt, besorgte die Staats-geschste, berwachte die Einnahmen und Ausgaben des Staates, prfte die Gesetze, bevor sie dem Volke vorgelegt wurden, und leitete die Be-ratungen in der Volksversammlung. Diese entschied der An-nhme und Ablehnung neuer Gesetze, der Krieg und Frieden, bestimmte die Abgaben und whlte die Beamten; in ihr konnte jeder athenische Brger mitreden, mitraten und mitbeschlieen. Der hchste Gerichtshof war der Areopag; er bestand aus den Archonten, welche ihr Amt gut verwaltet hatten, berwachte die Sitten der Brger und fhrte die Aufsicht der die Erziehung der Jugend, wie der die Amtsfhrung der Archonten; daher nannte man ihn wohl Auge des Gesetzes." 3. Auf die Erziehung legte Solon ebenso wie Lykurg hohen Wert; aber er wollte Leib und Geist gleichmig bilden. Das neugeborene Kind ward dem Vater vor die Fe'gelegt; hob er es auf, so verpflichtete er sich damit zur Erziehung desselben, lie er es liegen, so wurde es zum Verhungern ausgesetzt. Die Kinder blieben im Hause der Eltern und wurden nicht, wie in Sparta, in ffentlichen Anstalten gemeinsam erzogen. Die Mdchen erhielten nur zu Hause von den Frauen Unterricht; die Knaben besuchten vom siebenten Jahre an frhmorgens die Schule, in der sie Lesen, Schreiben und Musik, Lieder und Denksprche der Weisen,

5. Teil 2 - S. I

1890 - Breslau : Hirt
Erzhlungen aus der Weltgeschichte. Fr den Gebrauch tn Mittelschulen bearbeitet von J,, Koffmeyer, und W. Oering, iranden- fiefyn zu Aurich. Ausgae B. - Heit Ii. Vorsteher der Knigl. Prparanden- Lehrer am Knigl. Seminare. Anstalt, - Cxemplar. Ferdinand Hirt, Knigliche Universitt- und Verlags-Buchhandlung. Breslau, 1890. Alle Rechte vorbehalten. Angekauft von der Kelwingschen Kerragsvuchhandtung in Kannov-r.

6. Teil 2 - S. 23

1890 - Breslau : Hirt
Schlacht bei Marathon. 23 2 Schlacht bei Marathon. Durch diesen Unfall wurde Darius noch mehr zur Rache gereizt; er rstete eine Flotte von 600 Schiffen aus, die ein Heer von der 100 000 Mann trugen. Um das gefhrliche Vorgebirge Athos zu vermeiden, nahm die Flotte den krzeren Weg durch das offene Meer und landete an der Ostkste von Attika. In ihrer Bedrngnis hatten die Athener einen Eilboten nach Sparta gesandt und um Hilfe bitten lassen; es war aber erst im Anfange eines neuen Monats, und da die Spartaner nach alter Sitte nie vor Eintritt des Vollmondes in die Schlacht zogen, konnten sie die erbetene Hilfe nicht gewhren. Die Athener vermochten den 100 000 Persern nur 9 000 Mann entgegenzustellen; dennoch beschlossen sie, den Kampf zu wagen, als-ihnen in letzter Stunde noch 1 000 Plater zu Hilfe kamen. Unter der Fhrung des Atheners Miltiades griff das Huflein der Griechen das an Zahl ihnen berlegene Heer der Perser an, und ihr Heldenmut trug in der Schlacht bei Marathon den Sieg davon. (I. 8.) 490 Nach der Schlacht kamen auch die Spartaner in Eilmrschen herbei; sie besahen das Schlachtfeld, lobten die Tapferkeit der Athener und kehrten dann nach Hause zurck. Die gefallenen Helden wurden auf dem Schlachtfelde beerdigt; auf zehn Sulen waren daselbst ihre Namen noch lange zu lesen. Diese Art der Beerdigung hielten die Griechen fr die hchste Ehre, welche den auf dem Schlachtfelde Gefallenen zu teil werden konnte. Die grte Ehre und Dankbarkeit erntete Miltiades. Das Zutrauen des Volkes zu ihm war so groß, da es ihm auf seine Bitte eine groe Flotte anvertraute, ohne da er sagte, was er damit wolle. Miltiades griff mit derselben die kleine Insel Paros an, weil ihre Be-wohner den Persern geholfen hatten; als er aber unterrichteter Sache nach Haufe zurckkehren mute, verurteilten ihn seine enttuschten und erzrnten Mitbrger dazu, die Kosten fr die Ausrstung der Flotte zu ersetzen. Bevor er aber dieselben abtragen konnte, starb er an einer Wunde, welche er im letzten Kriege davongetragen hatte. 3. Neue Rstungen. Voll Zorn der die Niederlage bei Marathon beschlo Darius, mit einem neuen ungeheuren Heere die Griechen nieder-zuwerfen. Vier Jahre lang wurde aufs eifrigste gerstet; diesmal wollte sich Darius selber an die Spitze seines Heeres stellen. Da ereilte ihn pltzlich der Tod. Sein Sohn und Nachfolger Xerxes beschlo, den von seinem Vater beabsichtigten Rachezug gegen Griechenland auszufhren, und sammelte das grte Heer, das die Welt bis dahin gesehen hatte. Das Landheer war aus 47 verschiedenen Vlkern gebildet, die alle in Wuchs, Kleidung und Waffen von einander verschieden waren, und zhlte mehr als anderthalb Millionen Kpfe. Die Flotte bestand aus 1 200 Kriegsschiffen. Um das gefhrliche Vorgebirge Athos zu ver-meiden, wurde durch die Halbinsel ein breiter Kanal gegraben. Am Hellespont trafen Heer und Flotte zusammen. Als Xerxes den Hellespont

7. Teil 2 - S. III

1890 - Breslau : Hirt
Inhalt 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. _ . Seite Die gypter.................... x Die Phnicier................... 5 Assyrer und Babylonier.................. Meder und Perser....................................1 j Das alte Griechenland und seine Bewohner..........14 Lykurg, Gesetzgeber in Sparta................. Solon, Gesetzgeber in Athen...............20 Die Perserkriege....................................22 Alexander der Groe................................27 Roms lteste Zeit................................31 Rom eine Republik..................33 Die Gallier in Rom .................35 Der Krieg mit Tarent................... Die punischen Kriege ................39 Marius und Sulla; erster Brgerkrieg............42 Pompejus und Csar................... Rom wird ein Kaiserreich.................. Die christliche Kirche zur Zeit der Apostel...........48 Die Zerstrung Jerusalems.................. Weitere Verfolgung des Christentums.............. Sieg des Christentums................... Die alten Deutschen................................56 Die Cimbern und Teutonen................. Eroberungsversuche der Rmer in Deutschland.........61 Alarich................j 64 ........................ Chlodwig..................................68 Mohammed..............................*70 Bekehrung der Deutschen zum Christentum..............13 Karl der Groe................ Otto I., der Groe................ ' 80 Heinrich Iv................................83 Friedrich Barbarossa..............................* 88 Das Ritterwesen............................91 Kaiser Sigismund. (Konzil zu Konstanz.) . ..............93

8. Teil 2 - S. 25

1890 - Breslau : Hirt
Schlachten bei Thermopyl, Salamis und Plat. 25 werfung; die meisten aber, vor allen Sparta und Athen, vereinigten sich zu gemeinsamem Widerstande; den Oberbefehl erhielt Sparta. 5. Schlachten bei Thermopyl und Salamis. (I. 9 u. 10.) Der Spartanerknig Leonidas besetzte mit etwa 6 000 Mann den Engpa von Thermopyl, der zwischen dem tagebirge und dem Meere den 480 einzigen Eingang in Nordgriechenland bildet. Zwei Tage lang hielt die kleine Heldenschar allen Angriffen des weit berlegenen Feindes stand; da zeigte ein verrterischer Grieche Ephialtes hie der Elende den Persern einen geheimen Pfad der das Gebirge. Nun wlzten sich die Scharen der Perser unaufhaltsam vorwrts. Da entlie Leonidas den grten Teil seines Heeres; er selber aber setzte, um dem abziehenden Heere so lange als mglich den Rcken frei zu halten, mit seinen drei-hundert Spartanern den Kampf so lange fort, bis alle den Heldentod frs Vaterland gefunden hatten. Bald nachher rckte Xerxes mit seinen Scharen in Hellas ein; die Athener verlieen eiligst ihre Heimat; Weiber, Kinder und die not-wendigste Habe wurden auf den nahen Inseln Salamis und gina untergebracht; die waffenfhige Mannschaft bestieg die Flotte. Gleich nachher rckten die Perser in Athen ein, erstrmten die Burg, plnderten die Huser und Tempel und zndeten sie dann an. Um den Peloponnes verteidigen zu knnen, hatten die Griechen quer der die Landenge von Korinth eine Mauer gebaut; dort hatte sich ein Heer aufgestellt, dorthin wollten jetzt auch viele Fhrer der griechischen Flotte segeln. Aber Th emistokles wute Xerxes durch eine List zu berreden, die griechische Flotte einzuschlieen und sie dadurch zur Seeschlacht bei Salamis zu 480 zwingen. Die griechischen Schiffe waren lngst nicht so zahlreich und groß, als die persischen, aber viel beweglicher; dazu kmpften die Griechen in bekannten Gewssern und mit grter Begeisterung, fr Weib und Kind, fr Haus und Hof. Es whrte daher nicht lange, so gerieten die schwerflligen persischen Schiffe in Verwirrung; 200 derselben wurden in den Grund gebohrt, die brigen ergriffen die Flucht. Durch diesen entscheidenden Sieg wurde Griechenland aus groer Gefahr errettet; Xerxes kehrte mit dem grten Teile seines Heeres nach Asien zurck. Kurz vor der Schlacht war auch Aristides aus der Verbannung heim-gekehrt und hatte an der Seite seines frheren Gegners tapfer mit-gefochten. 6. Schlacht bei Plat. Xerxes wagte nach der Niederlage bei Salamis keine zweite Schlacht mehr; doch lie er ein Heer von 300 000 Mann unter Mardonius zurck. Dieser versuchte zunchst, die Athener auf seine Seite zu ziehen. Er versprach ihnen vllige Freiheit und wollte ihnen ihre zerstrte Stadt wieder aufbauen lassen; die

9. Teil 2 - S. 1

1890 - Breslau : Hirt
1. Die gypter, 1. Land und Volk. gypten liegt in dem nordstlichen Afrika und wird seiner ganzen Lnge nach von dem Nil durchflssen, der aus dem heien Sden kommt und in das Mittellndische Meer fliet. Der Regen ist in diesem Lande selten; der Boden wrde deshalb von der heien Sonnenglut ganz ausdrren, und kein Gewchs knnte dort ge-deihen, wenn nicht der Strom das Land bewsserte. Dies geschieht alle Jahre zur bestimmten Zeit. Im Frhling fllt in den heien Gegenden, in welchen der Nil entspringt, viel Regen, und auf den hohen Bergen schmilzt der Schnee; dadurch beginnt der Nil zu steigen und tritt im Sommer der seine Ufer. gypten gleicht dann fast einem groen See, aus welchem die Städte und Drfer wie Inseln hervorragen. Im Herbste tritt das Wasser allmhlich wieder zurck und lt auf dem Lande eine dnne Schicht fruchtbarer Schlammerde zurck. Sobald der Boden etwas abgetrocknet ist, beginnt die Aussaat, und wenn bei uns die Erde mit Schnee und Eis bedeckt ist, sieht man in gypten ppige Kornfelder und grne, fette Weiden. Um Ostern beginnt dort schon die Ernte, in unserm Frhjahr stehen dort die Felder leer, und der Boden ist drr und staubig. Am besten gedeiht in dem fetten Boden das Getreide, weshalb gypten in alten Zeiten auch wohl eine Kornkammer genannt wurde; doch wuchsen daselbst auch Baumwolle, Zuckerrohr, Feigen, Datteln und das Papyrusschilf. Die gypter waren ein fleiiges, reinliches und gottesfrchtiges Volk, das nach seiner Beschftigung in verschiedene Stnde oder Kasten geteilt war; der Sohn whlte fast immer wieder die Beschftigung des Vaters. Die erste Kaste bildeten die Priester; sie besorgten den Gottes-dienst, lehrten das Volk, beobachteten die Sterne, waren Ratgeber des Knigs, Richter, rzte und Baumeister. Das Oberhaupt aller Priester war der König, den die gypter Pharao nannten und gttlich ver-ehrten, weil.sie ihn fr einen Sohn ihrer Götter hielten. Am ver-achtetsten waren die Hirten, besonders die Schweinehirten, die fr unrein Hoffmeyer und Hering, Erzhlungen Ii. (Ausgabe B.) ,

10. Teil 2 - S. 2

1890 - Breslau : Hirt
2 Die gypter. galten. Die Ackerbauer und Handwerker waren hher geehrt als die Kaufleute. Der Acker- und Gartenbau stand in hoher Blte; aus Metall und Thon verstanden die gypter schon allerlei zierliche Gerte zu ver-fertigen; sie kannten auch schon die Glas- und Lederbereitung, und aus Baumwolle und Leinen webten sie feine Gewnder, die sie mit Stickereien schmckten. 2. Gtterglauben der gypter. Die gypter waren Heiden; den lebendigen Gott des Himmels und der Erde kannten sie nicht, sondern verehrten die Geschpfe desselben, die Sonne, den Mond, den Nil und auch viele Tiere, sowohl solche, welche ihnen ntzten, als auch solche, welche ihnen schadeten. Besonders wurden die Hunde, Katzen, Krokodile und Ibisse heilig gehalten; wer eins dieser Tiere mit Absicht ttete, wurde mit dem Tode bestraft. Starb in einem Hause eine Katze, so trauerten alle Bewohner desselben. Das gefhrliche Krokodil verehrten die gypter aus Furcht. Am See Mris wurden zwei aufs sorgfltigste gepflegt und verehrt; sie waren gezhmt, trugen goldene Ringe und Spangen und wurden selbst mit Braten und Wein gefttert. Von allen Tieren wurde aber der Apis am hchsten verehrt. Es war dies ein schwarzer Stier, der auf der Stirn einen weien, dreieckigen Fleck, unter der Zunge ein merkwrdiges Gewchs in Gestalt eines Kfers und im Schwnze zweifarbige Haare hatte. Er stand in einem groen Tempel zu Memphis; kniebeugend reichten ihm die Priester die heiligen Speisen; starb er, so trauerte das ganze Land, bis ein neuer Apis gefunden wurde, den man dann mit allgemeinem Jubel begrte. Der Glaube an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode war allgemein; selbst den Krper suchte man vor Verwesung zu schtzen, indem man ihn einbalsamierte. Tausende solcher einbalsamierter Leich-name von Menschen und heiligen Tieren, Mumien genannt, haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Die Leichen wurden in einen hlzernen und dieser meistens wieder in einen steinernen Sarg gelegt, der ganz fest verschlossen wurde, damit niemand den Toten in seiner Ruhe stren knne. Aus demselben Grunde verwandten die gypter auch so groe Sorgfalt auf die Grber, die sie in Felsen einhauten, oder durch starke Mauern schtzten. Die Wohnungen der Lebenden nannten sie nur Herbergen, die Grber dagegen ewige Wohnungen. Sobald der Ge-storbene in das Grab gelegt war, so glaubten die gypter, gelangte die Seele in die Unterwelt vor den Totenrichter. Die Gerechten wurden in die Gemeinschaft der Götter und Seligen aufgenommen; aber nach Jahrtausenden kehrten ihre Seelen auf die Erde zurck und nahmen ihren ersten Leib wieder an. Die Seelen der gottlosen Menschen muten ruhelos zwischen Himmel und Erde umherirren.
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