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1. Mittelalter - S. 191

1896 - Stuttgart : Neff
191 (mit Ausnahme schon bestehender Landfriedensbündnisse zwischen Städten, Fürsten und Herren) und des Pfahl- (Aus-) Bürgertums begünstigt (vielleicht waren die edlen Ausbürger ausgenommen). Dagegen blieben die Verbesserung der Münze und die Minderung der Zölle auf dem Ehein und der Geleite auf dem Lande, was beides im Interesse der Städte gewesen wäre, unerledigt. Judenmord, Schwarzer Tod und Geisselfahrt. 1348—1351. Der schwarze Tod, eine mit brandiger Lungenentzündung verbundene Beulenpest, kam 1348 aus Oberitalien nach Kärnten und Steiermark, 1349 von Südfrankreich nach der Schweiz und dem Eisass. Er wütete in ganz Deutschland , Böhmen und Schlesien ausgenommen. Besonders gross war die Sterblichkeit in den enggebauten, einer regelmässigen Strassenreinigung und Entfernung des Unrats und der Abfälle noch entbehrenden Städten. Die überlieferten Verlustziffern deutscher und nichtdeutscher Städte sind aber beinahe durchaus stark übertrieben. Die Menschenverluste wurden rasch ausgeglichen, und nachhaltig wurde die politische und wirtschaftliche Entwickelung der Städte nicht beeinträchtigt; nur nahm der Besitz der toten Hand zu. Nach dem Vorgang der arelatischen Städte, wo man die Juden der Brunnenvergiftung beschuldigte und auf Grund davon massenhaft mordete, wurden schon 1348 in der Schweiz, im Eisass und in Schwaben „Judenschlachten“ und „Judenbrand“ geübt, noch vor dem Ausbruch der Pest; nur in Norddeutschland, wo es weniger Juden gab, folgte das Judenmorden der Pest nach. Am ärgsten wütete man in dem wirtschaftlich entwickeltsten Südwestdeutschland, Wo der Bat die Juden schützen wollte, erzwangen die Zünfte, auch unter Mitwirkung des Adels, die Verfolgung (z. B. in Basel, Strassburg, Worms). Die dienenden Schichten der Bevölkerung (Gesellen, Knechte) beteiligten sich beim Morden, Zerstören und Plündern zumeist. Vor allem wollte man die jüdischen Schuldbriefe vertilgen. Im Reiche that König Karl, der oberste Schutzherr der Juden, gegen diese Greuel nichts, dagegen verbot er sie 1349 für sein luxemburgisches Stammland. Ja er gewann Städte und Herren, indem er ihnen für den Pall der Entleibung oder Vertreibung der Juden Anweisungen auf das Judengut ausstellte. Später gab er gegen Bussgelder vielen Städten Amnestie für Mord, Einziehung bezw. Verteilung des Judengeldes und Vernichtung der Judenschulden. Das noch vorhandene Judengut verschenkte er kraft seines Judenregals an Städte und Fürsten, Judenhäuser an städtische Geschlechter. Judenschulden schlug er zu Gunsten vieler Herren, auch mancher Städte, Bischöfe und Klöster nieder. Aehnlich verfuhren die Fürsten und Städte, die selbst den Judenschutz hatten. Sehr bald nahm man aber da, wo man die Juden geschlachtet oder gebrannt hatte, Juden wegen ihrer Steuern und ihrer Unentbehrlichkeit für die darlehensbedürftige Bevölkerung wieder auf. Die Geisselfahrten (im Xiii. Jahrhundert unter dem Einfluss der Franziskaner besonders in Italien geübt) begannen Ende 1348 im Südosten mit Auftreten der Pest epidemisch zu werden, Frühjahr und Sommer 1349 erfolgten sie im ganzen übrigen Deutschland, meistens in der Hoffnung, die Pest durch diese ungewöhnlich harte und häufige Askese abzuwenden. Anfangs wurden die Geisslerprozessionen (40—500 Menschen stark) in den Städten feierlich empfangen und von den Bürgern bewirtet und beschenkt; ihre immer mehr hervortretende Feindseligkeit gegen den Klerus und dessen Verwaltung der Gnadenmittel steigerte eher ihre Beliebtheit; an manchen Orten leiteten sie das Judenschlachten ein (z. B. Frankfurt, Mainz, Köln, Brüssel). Mit der Zeit nahmen aber unsaubere und mehr auf den Bettel oder den gewaltsamen Umsturz der Besitzverhältnisse gerichtete Leute unter den Geisslern überhand. Und als auf Andringen Karls Clemens Vi. sie in einer Bulle verdammte, gelang es den geistlichen und weltlichen Obrigkeiten rasch, dem gefährlichen Wesen ein Ende zu machen.
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