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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Theil 2 - S. 251

1864 - Mainz : Kirchheim
251 Und verfolgt von Hohn und Rache muß zerfleischt er endlich weichen, Aus der Luft noch überschüttet von emporgesprengten Leichen. Saragossa! Denk', ein Mädchen hat befreit dich vom Verzagen. Da es Speis' und Trank zum Bräut'gam, ach! zum todten, mußte tragen! Ja, erquick durch ihre Treue und gestärkt mit ihrem Muthe Hat sie dich, als sie den Theuren liegen sah in seinem Blute! D'rum auf ewig deinen Söhnen, deinen Töchtern — neben M in a*) — Preis' in Liedern, Saragossa, deine Heldin Augustin a! Asien wird auf drei Seiten vom Meere bespült: im Norden von dem nördlichen Eismeere, im Osten von dem großen oder stillen Oceane und im Süden von dem indischen Oceane. Im Westen grenzt es mit seinem mittleren und nördlichen Theile an Europa und mit seinem südlichen an Afrika, mit dem es jedoch nur durch die Landenge von Suez in Verbindung steht. Es ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat es einen Flächenraum von 882,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Aequatvr reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Nordsibirien) eine unwirthbare rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Him- malaya ist das höchste Gebirge der ganzen Erde) und ungeheuren Sandwüsten besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europa's hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt wurden, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne, undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Mus- kat-und Gewürznelkenbauin, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestosfe, z. B. der Jrchigo, wel- cher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. — Außer den gewöhnlichen Produkten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant und im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber, so wie den Magnetsiein. — Wie die Pflanzen- welt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europa's, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdthei- *) Mina. ein berühmter, spanischer General. (W.'Smets.) 24. A s i e u.

6. Theil 2 - S. 182

1864 - Mainz : Kirchheim
— 182 — Otto: Ja, das ist schon recht; wenn ich aber eine Birne oder einen Apfel oder Brod in die Sonne oder in die Hitze bringe, so vertrocknen sie ja. Das ist doch keine Ausdehnung! Gustav: Ja, da hast du Recht. Da weiß ich Nichts darauf zu sagen; da hört meine Weisheit auf. Wir werden einmal nachlesen müssen. Halt! da steht: „Wenn tropfbare Flüssigkeiten der Wärme ausgesetzt werden, so gehen mit der Wärme einzelne Theilchen der Flüssigkeiten mit in die Luft; dies nennt man verdampfen und verdünnen." Otto: Aber Birnen, Aepfel u. s. w. sind doch keine Flüssigkeiten! Gustav: Es ist aber Flüssigkeit darin, der Saft; der verdunstet also, und so muß immer weniger von der Birne, dem Apfel u. s. w. übrig bleiben. Otto: Nun, Gustav, das hätte ich Alles so ziemlich verstanden. Du lasest aber vorher: „Ein andrer Stoff, den man Elektricität nennt." Was ist das für ein Stofs? Gustav: Wollen es einmal lesen. „In einigen Körpern," steht hier, „findet sich die Fähigkeit, beim Reiben mit Wolle Funken zu erzeugen und andere Körper anzuziehen. Man fand diese Eigenschaft zuerst beim Bernstein, und da er im Griechischen Elektron heißt, so nannte man diese Kraft die elektrische. Derselbe Otto von Guerike, der die Luftpumpe erfunden hat, hat auch ein Reibezeug erfunden, durch welches man elektrische Funken erzeugen und auf andere Körper überleiten kann; man nennt diese Vorrichtung eine Elektrisirmaschine." Weißt du wohl, Otto, daß der Himmel zuweilen eine große Elektrisirmaschine ist? Otto: Du scherzest wohl? Gustav: Nein, nein! Dein Vater hat den Himmel selbst einmal so ge- nannt, nämlich als ein Gewitter am Himniel stand. Sobald man eine Elektrisir- maschine berührt, sagte er, wenn sie geladen ist, dann fährt ein Funke auf uns über, und wir empfinden einen zuckenden Schlag. Eben so, wenn eine Wolke mit elektrischen Stoffen (welches bei großer Hitze zu geschehen pflegt) geladen ist, und sie kommt mit andern Dingen in der Lust, die sie anziehen, in Berüh- rung, so entsteht der Blitz. Otto: Eine so große Maschine muß freilich einen fürchterlichen Funken und Schlag geben. Woher man nur das Alles weiß? Gustav: Durch Nachdenken arnd Erfahrung. Gott denkt vor, indem er es uns erleben läßt, und wir denken es ihm nun nach; sind wir doch nach seinem Ebenbilde geschaffen. 58. D a s F e u e r. Wohlthätig ist des Feuers Macht, Doch furchtbar wird die Himmelskrast, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, Wenn sie der Fessel sich entrafft, Und was er bildet, was er schafft, Einhertritt auf der eignen Spur, Das dankt er dieser Himmelskraft; Die freie Tochter der Natur.

7. Geschichte - S. 90

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
90 hier wandte er sich nach Hessen und Thüringen und bekehrte, unterstützt von einer Anzahl frommer Männer und Frauen aus England, diese Landstriche. Aus allen Gegenden drängten sich die Heiden zu ihm, um seine ergreifende Predigt des göttlichen Wortes zu hören und sich taufen zu lassen. Auch legte er daselbst Kirche» und Klöster an, damit sich von ihnen aus itach und nach christliche Bildung über das rohe Deutschland verbreite. Als er darauf das zweite mal nach Nom kam, ernannte ihn der Papst znr Belohnung seines apostolischen Eifers zum Erzbischof in Deutschland. Dahin zurückgekehrt verkündete er das Wort Gottes mit neuem Eifer (siehe das Titelbild) und zertrümmerte überall die Götzenbilder. Bei Geismar in Heffen stand eine uralte, dem Douuergott gewidmete Eiche, uuter welcher die heidnischen Bewohner dieser Gegend zu opfern pflegten. Als nun der hl. Mann erfuhr, daß der Baum für unverletzlich gehalten werde, legte er, um den Aberglauben zu zerstören, die Axt an denselben. Erschrocken standen die Heideu umher und blickten bald nach dem Apostel, bald nach der Eiche, ob ihre Götter keine Blitze auf den Frevler herabschleudern würden; aber der Baum siel und der Mann Gottes stand unverletzt. Da entsagten die Heiden solchen nnmächtigen Göttern, welche ihr Heiligthum nicht einmal vor schwachen Menschenhänden schützen konnten, und ließeu sich taufen. Bonifacius aber baute aus dem Holze des gefällten Baumes eine kleine Kapelle. Nach einer dritten Reise nach Rom gründete Bonifacius allenthalben neue Bisthümer und traf weife Verordnungen. Endlich wählte er Mainz zu seinem beständigen Sitze. Dennoch wollte er auch in seinem hohen Alter von 75 Jahren der Ruhe nicht genießen und begab sich 753 noch einmal zu beit Friesen. Sein abermaliges Erscheinen reizte die Wuth der dortigen Feinde des Christenthums in der Art, daß sie einen Anschlag gegen sein Leben faßten. Bonifacius war schon bis in die Nähe des nördlichen Meeres vorgedrungen. Bei Dockum, welches zum Ostgau gehörte, hatte er Zelte aufschlagen lassen, denn er dachte länger dort zu weilen und die auf diesem Boden nie gesehene Firmung zu halten. Die Neugetauften hatte er vorher in ihre Heimat gehen lassen, damit sie sich zum Empfang dieses Sakramentes vorbereiteten und wenige Tage nach dem Psingstseste, welches in diesem Jahre auf deu 25.

8. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 10

1873 - Mainz : Kunze
Den Einfall derdorier 1068 wandte König Kodrns Hel-dentod ab. Nach dieser ruhmvollen Knigsthat wird der Knigsname fr seine Nachfolger abgeschafft, die knigliche Ge-walt mehr und mehr geschwcht: seit 682 werden alljhrlich 9 Archonten auf je 1 Jahr aus der Mitte der Eupatri-den gewhlt, ^viese nmlich, die Besitzer der groen Gter (Pedier), hatten die Regierungsgewalt in Hnden, bedrckten die Kleinbauern (Diakrier), hielten Viele der-selben in Schuldknechtschaft, verkauften andere auer Landes, hielten auch die aufstrebende Brgerschaft in den Ksten-stdten (Paraler) nieder und gnnten weder diesen, noch jenen Antheil ander Regierung des Staats.das Volk, mit der Herr-schastdereupatridenunzufrieden, verlangt geschriebenege-setze: Drakon (um 620) gibt solche, aber von so bertriebener Strenge (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt), da die Unzufriedenheit sich mehrt. Ein Versuch des Eupatriden Ky lo n, sich mit Hlfe des Tyrannen Theagenes von Megara in dem zerrtteten Staate zum Alleinherrscher aufzuwerfen, milingt, seine Anhnger werden an geweihter Sttte getdtet; die Verschuldung der Bauern nimmt berhand; ,dte Insel Salamis geht, weil die Kraft des Staates durch die U u e i u i g k e i t z w i-schen Regierung undvolk gelhmt ist, an diemegarer verloren. Die Heilung des Staates brachte Solon geb. 639. Selbst Eupatride vom hchsten Adel, hat er doch Mitgefhl mit den Leiden des niederen Volks, erringt sich Ansehen, indem er die Brgerschaft zur Wiedereroberung von Salamis be-geistert, bringt es durch seinen Einflu dahin, da die Urheber des klonischen Fluchs," der ruchlosen Tdtuug von Kylons Anhngern, aus dem Lande geschafft werden, die Stadt durch den Propheten Epimenides aus Kreta entsndigt wird. Zum Archou erwhlt (594) ordnet er die Schuldverhltnisse (Seisachtheia, Lastenabschttelnng) und verbietet den Verkauf attischer Brger in die Selaverei. Er verschmht den Rath, sich zum Könige zu machen, legt sein Amt nach Jahresablauf nieder und wird dann aufs neue zum Gesetzgeber gewhlt.

9. Mancherlei für Jung und Alt - S. 30

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
30 sprünglich Altbayern zu seiner Wiege; immerhin ist das Dankschreiben des Abtes Gozbert von Tegernsee (982—1001) an den Grafen Arnold für derlei übersandte Fenster die älteste Urkunde, welche desselben gedenkt. Es entwickelte sich eine ordentliche Kunstschule, und die „Glashütte" bei Kreut sah aus ihrem Glühofen die bewunderten Bilder in vollster Farben- pracht hervorgehen. Unter Abt Beringer (ch 1012) nahm die Anstalt einen solchen Aufschwung, daß der Bischof von Freising, eine Äbtissin und Klöster und Kirchen des Umlandes Bestellungen in Hülle und Fülle machten. Fünf Münstcrfenster nach den Kompositionen des Bruders Wernher bildeten den Stolz der Abtei; noch haben Glasgebilde ans dieser Werkstätte sich im Dom zu Augsburg erhalten. Wir staunen über die Schöpfungen des Mittelalters, wie das Him- melslicht im Glasgewirke zauberhaft gebunden die heiligen Gestalten zur hellsten Verklärung bringt, und die Strahlenbündel der Sonne einen bunten Teppich über den Tempelestrich breiten; wir staunen aber nicht min- der, daß trotz der wunderbarsten Entwicklung dieses Kunstfaches ein schließlicher Verfall bis zur Vergessenheit eintreten konnte. Während Glas- malereien dürftig noch in England gefertigt wurden, verkam dies Fach ans dem Kontinente, weil man ihren Charakter verkannte und die Öl- malerei nachahmen wollte. Die technischen Fertigkeiten gingen bei der üblichen Geheimthnerei zugleich mit dem guten Geschmacke verloren, so die Bereitung des schönen grünen Glasflusses; die Herstellung des Schwarz- lothes blieb noch einzelnen bekannt. Zum Glück rettete die in letzter Zeit schwunghaft betriebene Porzellanmalerei einen Teil der Glasmalertechnik: die Vorliebe für diese war in der Zopfzeit erloschen, die Aufklärung wollte von der mittelalterlichen Verfinsterung durch farbige Fenster nichts mehr wissen. Man zerschlug sie oder überließ sie dem Glaser und zahlte ihm noch die Rechnung für farbloses Fensterglas. Bei einem solchen Glasermeister in Nürnberg kaufte zu Anfang dieses Jahrhunderts zufällig ein Engländer alte und defekte Glasbilder für namhaften Preis, wobei der Verkäufer äußerte: der könnte ein reicher und berühmter Mann werden, wer die Kunst, Glas zu malen, wieder erfände! Dies hörte Siegmund Frank mit an, eines Viktualien- händlers Sohn, der sich mit Zeichnen, Dosenmalen und einer kleinen Porzellanmanufaktur befaßte: da ging ihm der Stern seines Berufes auf. Nach vier Jahren war sein weniges Vermögen auf der Neige, und noch brachte er es mit fortgesetzten Versuchen erst zu unvollkommenen Ar- beiten: endlich lief Bestellung auf eine Reihe Wappen für das Schloß Greifenstein, dann auf 150 Glasbilder für eine englische Kunsthandlung ein, und 1807 malte Frank ans freien Stücken das bayerische Wappen, wofür ihn König Mar I. nicht nur königlich honorierte, sondern ihm auch

10. Mancherlei für Jung und Alt - S. 243

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
243 ihn geliebt und ihm gedient hat in seinen Brüdern, wird sein seliges Wort vernehmen: „Wohlan, du guter und getreuer Knecht, gehe ein in die Freude deines Herrn." Joh. Em. Veith. Das Grab des heiligen Petrus. Als die heiligste Stelle des Abendlandes gilt das Grab des Apostel- fürsten Petrus. Es findet sich dasselbe in der Unterkirche des Peters- domes, gerade unter dem Altare der Confessio st der in Mitte des Kreuz- schisses prangt. Das Grab bildet selbst einen Altar. In der Tumba liegt der Sarg, mit den heiligen Gebeinen, auf welchen man von der Oberkirche durch das vergoldete Gitterwerk Hinblicken kann. Nachdem der Apostelsürst Petrus außerhalb der Mauern des alten Rom das ruhmreiche Martyrium am Kreuze bestanden hatte, soll sein Jünger Anaklet den Leichnam desselben gerettet und in einer Grabkammer niedergelegt haben. Ost fanden sich die Christen an der Stätte ein, um ihre Verehrung den heiligen Überresten zu bezeigen; viele verlangten sehn- süchtig, in möglichster Nähe begraben zu werden. Als dann Konstantin der Kaiser dem christlichen Glauben sich zugewendet, erbaute er hier auf Bitten des Papstes Silvester an der Marterstelle die herrliche Basilika des heiligen Petrus. Die Grabeskammer wurde stattlich aufgeführt und die Gebeine des heiligen Apostels wurden im kostbaren Sarg geborgen. Der Fußboden der Oberkirche hatte eine Öffnung; man sah zum Grabe hinunter, berührte es mit Tüchern, Mützen u. dgl. und legte diese Gegen- stände dann zur Heckung den Kranken auf. Ein Altar stand auch bereits über dem Grabe. Als der bisherige untere Altar baufällig und gebrechlich geworden, hat Papst Calixtus Ii. denselben erneuert und im Beisein der Väter des Konzils im Jahre 1123 konsecriert. Auch Innocenz Iii. hat hier gebaut. Die Goldgitter, welche das Grab gegen außen schließen, sowie das Mosaikbild Christi in der innern Nische stammen von ihm. Der heilige Leib des Apostels und die Kostbarkeiten der Kirche mußten oft geflüchtet werden. Man brachte sie bei feindlichen Einfällen in die geschütztere Stadt, wo sie versteckt wurden. So that es Papst Hadrian I., als der Langobarde Desiderius heranzog; so Johannes Xxii., der aus Furcht vor den Scharen Ludwig des Bayers alle diese Pretiosen im Jahre 1328 in die Kirche S. Maria Rotonda (Pantheon) schleppen und verbergen ließ. Seit dem fünfzehnten Jahrhundert ist der Leib des heiligen Petrus uicht mehr von der Stelle gekommen. Dagegen ist die Krypta selbst noch vielfacher Veränderung unterlegen. Klemens Viii. 1 1 In den Basiliken das Grab des Heiligen, dem die Kirche gewidmet ist. 16*
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