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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 66

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 66 - 2. Festlich geschmckte Jungfrauen empfingen die Sieger am Kapener Thor. An des Knigs Seite schritt Horatius voraus, beladen mit den erbeuteten Rstungen. Seine Schwester jedoch, die mit einem der Curiatier verlobt gewesen, brach beim Anblicke des Waffenrockes, welchen sie dem Brutigam gestickt, in laute Klagen aus. Entrstet stie er sie nieder: So fahre jede R-merin hin, die einen Feind betrauert!" Das war das Ende der Siegesfreude. König Tullus ge-bot den Zweimnnern" zu richten nach altem Gesetz; aber das Volk, dem er die letzte Entscheidung anheimgab, hatte Mit-leid mit dem greisen Vater und begnadigte den jungen Helden. 3. Als aber der albanische Feldherr Rom die Treue brach, lie ihn der König von Pferden zerreien und Alba zerstren; nur die Tempel blieben stehen. Die Einwohner muten nach Rom bersiedeln auf den Berg Clins, der vom Palatin ost-wrts lag. Die vornehmsten wurden dem Adel eingereiht, den von den ursprnglichen Ansiedlern stammenden Patriziern; der Rest vermehrte die Plebs, die zugewanderten Hausstnde: sie genossen nur Duldung unter dem Rechtsschutz patrizischer Patrone, welchen die Plebejer dafr als Klienten in Haus und Feld Ehrerbietung und Dienstleistung schuldeten. 3. Servius Tullius. Der Sturz des Knigtums. 1. Whrend der friedfertigen Regierung des vierten Knigs An kus Marcius fuhr ein adliges Ehepaar aus der Etrusker-stadt Tarquiuii der Tiber zu. Ein Adler nahm dem Manne den Hut weg und brachte dann hoch aus der Luft ihn zurck. Die Frau war, wie alle Etruskeriunen, solcher Zeichen kundig und weissagte ihrem Gatten eine groe Zukunft. In Rom ge-wann er die Freundschaft des Knigs, der ihn zum Vormund seiner Shne bestimmte. Nach der Heimat seiner Gattin Tan a-qnil nannte er sich Lucius Tarquinius. Nach Ankus' Tode beredete er das Volk, ihn selbst zum König zu whlen. Er schmckte Rom mit einem festen Schau-gerste fr die ffentlichen Spiele, dem Circus Maximus, zwischen den Bergen Palatin und Av entin, welchen Ankus berbaut hatte; er legte Abzugskaule an (Kloaken), welche die Feuchtigkeit der Niederung zwischen Palatin und Kapitol in die Tiber leiteten, und schuf auf dem entwsserten Rume den Markt (das Forum). _ . - 2. In seinem Hause gebar eine kriegsgesangene Frstin Servius Tullius. Einst umspielte im Mittagsschlummer eine Flamme des Knaben Locken. Daraus erkannte Tanaqnil seine

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 163

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
163 - der Stadt aus dem griechischen Reich ein lateinisches Kaisertum geschaffen. Es ging bald wieder zu Grunde; aber die Handelswege nach dem Westen blieben geffnet. Nchst den lombardischen blhten die sd- und westdeutschen Städte auf. Die Kauflente aus Wien und Prag, Ulm und Augsburg, Regensburg und besonders Nrnberg besaen in Venedig ein eigenes Handelshaus: das Deutsche Haus", Fondaco bei Tedeschi. Hieher fhrten sie in gemeinsamen Kauf-fahrten die Erzeugnisse des heimischen Ackerbaues und Gewerbe-fleies, um dafr italienische Seidenstoffe und Harnische von Konstantinopel einzutauschen und der Brenner, Septimer und Gotthard in die Handelspltze am Rhein und an der Donau zu verfrachten. 2. Ihre festen Mauern schtzten die Brger; auf ihrem Markte, welchen des Knigs Fahne, Schild, Schwert oder die Rolandssule kennzeichnete, fand der Bauer wie der Handwerker-Absatz fr seine Erzeugnisse. Unter dem Vorsitz eines vom Landesherrn eingesetzten Stadtrichters oder auch des Brger-meisters fllten in selbstndigem Gerichte Schffen das Urteil; vor dem Gericht waren alle Brger gleich. Die Kaufherren ver-einigten sich zu Gilden, die unter einem jhrlich wechselnden Alder-mann gemeinsam Gottesdienste und Feste abhielten, aber auch Wege und Stapel bauten, Wagen, Mae und Mnzen berwachten. Weil aber dem Landfrieden nicht zu trauen", schlssen die Städte wiederholt Bndnisse zum Schutz ihrer Warenzge; im 14. und 15. Jahrhundert rangen sie zh mit den aufstrebenden Fürsten, einem Eberhard von Wrttemberg, den sie bei Reut-lingen schlugen, um ein Jahrzehnt spter ihm und der ritter-liehen Brderschaft der Lwen" auf dem Dffinger Kirch-Hof zu erliegen. 1388 3. Fast noch glnzender entwickelten sich die Städte im Norden. Schon im zehnten Jahrhundert hatten rheinische Handels-leute in London einen Kaufhof gegrndet, die Gildhalle ober den Stahlhof. Gegen jhrliche Abgabe von etwas Tuch und Pfeffer fhrten sie Rheinwein ein und englische Wolle und Fettwaren aus. Die auf den Heiden Flanderns weidenden Schafe gaben die Wolle fr die Webereien in Jeperen, Gent, Brgge, Arras; frh erblhte der flandrische Handel mit England, Frank-reich, Italien und namentlich den deutschen Osterlin gen", die vom Deutschen und Baltischen Meere Honig und Fische, Pelzwaren und Bernstein brachten. Um die Zeit der groen Mongolennot verband sich Bremen mit Hamburg und dann mit Rostock zu gemeinsamer Abwehr ll*

7. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 301

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Tag anschwellenden Verkehrs, die Werksttten groartiger Er-sindungen, welche Gewerbe und Handel in vllig neue Formen gegossen haben. Von Franklins Blitzableiter und der Nh-Maschine bis zu Edisous Telephon und Phonograph, welch eine Kette von Geistesarbeit und Erfolg! Aber während das ungeheure Land in einer Entwicklung ohne gleichen" der Gesittung erschlossen wurde vom Atlantischen zum Stillen Ozean, duldeten die Aankees in ihrer eigenen Heimat die Negersklaverei. Unter Mord und Brand aus dem Boden Afrikas eingefangen wie Raubtiere, durften die Schwarzen ge-zchtigt, gettet werden wie Haustiere; vorenthalten ward ihnen der Trost des Familienlebens, des Eigentums, sogar der Unter-richt: sie sollten unfhig bleiben zur Freiheit. In den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. 2. Im Bunde mit ebeln Mnnern und Frauen hat Wi lliam Lloyd Garrison ans Massachusetts der Abolition", der Befreiung der Neger, seine ganze Arbeitskraft, sein Leben gewibmet. Ursprnglich ein Buchbruckergehlse wie Franklin, prebigte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, die Schdlichkeit der Sklaverei, um seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Er legte sich und den Seinen die hrtesten Entbehrungen auf; wiederholt war sein Leben in Gefahr. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippi er einen von 20 000 Dollars auf seinen Kopf; nichts machte ihn wankend in seinem Streben. Seine Hoffnung schlug fehl, auf friedlichem Wege den Satz der Unabhngigkeitserklrung verwirklicht zu sehen: da alle Menschen gleich geschaffen und von ihrem Schpfer mit gewissen unveruerlichen Rechten ausgestattet sind; da zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glckseligkeit gehre". Da ward Abraham Lincoln aus Illinois zum Prsidenten erwhlt. Gottes Gerichtstag bricht herein der unser schuldiges Volk!" rief Garrison. Die Sklavenhndler des Sdens traten aus der Union aus und bildeten eine eigene Republik der Konfderier-ten Staaten". Die Nordstaaten hielten die Einheit der Union fest. Der Brgerkrieg begann. 3. Lincoln hatte sich vom Hinterwldler Bootsmann und Holzfller emporgearbeitet durch eigene Kraft, fast ohne Unter-richt. Aber seiner schweren Aufgabe erwies er sich voll-kommen gewachsen. Er rief 75000 Freiwillige unter die Waffen und sorgte mit Thatkraft und Umsicht fr ihre Aus-stattung und Verpflegung. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger, unter denen die Deutschen,

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 178

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
178 traten dem Schmalkaldener Bunde bei; der junge Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg bereitete dem Protestantismus den Sieg in Norddeutschland. Nun schickte sich der Kaiser an, die Glaubenseinheit her-zustellen. Ppstliche und spanische Truppen rckten gegen die Schmalkaldener heran; die Reichsacht erging gegen Johanns des Bestndigen Sohn Johann Friedrich und den Land-grasen. Whrend beide mit groen Heeresmassen in Schwaben standen, brach Herzog Moritz von Sachsen, trotz protestantischer Gesinnung dem Kaiser verbndet, in Kursachsen ein. Johann Friedrich eilte heim, und Oberdentschland mit seinen Stdten unterwarf sich dem Kaiser. Nur Konstanz verteidigte auf der Rheinbrcke rhmlich seine Freiheit. 1547 2. Im Frhjahr zog Karl links der Elbe hinunter Moritz zu Hilfe. Whrend Johann Friedrich in Mhlberg dem Sonntagsgottesdienst anwohnte, holten Spanier vom rechten Ufer die zum Brckenbau erforderlichen Khne. Aus der Kirche tretend, sah der Kurfürst sein Heer in voller Flucht. Mittels einer Leiter erstieg er sein Schlachtro, wurde aber gesangen. Der Kaiser empfing ihn ungndig. Mit Seelenruhe nahm er, der Gromtige", sein Todesurteil, wie nachher dessen Umwandlung in ewige Gefangenschaft" ent-gegen. Sein Land mit der Kurwrde erhielt Moritz. Landgraf Philipp that in Halle Abbitte vor dem Kaiser. Auch er wurde in Gewahrsam gehalten. 3. Das verdro seinen Schwiegersohn Moritz, der sich fr seine Begnadigung verbrgt hatte. Zugleich machte ihn Karls Absicht, seinen finsteren Sohn Philipp zum Deutschen Könige whlen zu lassen, um den Bestand des Protestantismus wie um die Freiheit der deutschen Fürsten besorgt. In grter Stille verband er sich mit Fürsten beider Konfessionen, auch mit König Heinrich Ii. von Frankreich, dem er die Bistmer-Metz, Tull und Berduu preisgab. Dann eilte er durch 1552 die Ehrenberger Klause aus Innsbruck, um den alten Fuchs in seiner Hhle" zu fassen. Mit Mhe und Gefahr entkam der kranke Kaiser nach Villach. Die befreiten Fürsten wurden daheim mit Jubel begrt. Das entestinische Haus erhielt die Landschaften, aus denen die schsischen Herzogtmer erwachsen sind. An Johann Friedrichs Seite zog der hochbetagte Maler Lukas Kranach in Weimar ein. Er hatte den Kaiser erst um die Freilassung seines Herrn gebeten und dann freiwillig seine Haft geteilt. 1555 4. Auf einem Reichstage zu Augsburg vereinbarten . schlielich katholische und protestantische Fürsten Augsburger

9. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 197

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
197 Die Bekenntnisse sollten ihren Besitzstand vom 1. Januar 1624 behalten. Bayern behielt die Kurwrde; fr die Nach-kommen des im Elend verdorbenen Pfalzgrafen Friedrich V. wurde eine achte Kur geschaffen. Die deutschen Fürsten er-hielten die Landeshoheit mit dem Rechte, Bndnisse zu schlieen und Krieg zu führen, nur nicht gegen den Kaiser. Das Reich hatte kein Geld, kein Heer; alle wichtigen Reichsangelegen-heiten waren an die einmtige Zustimmung der Reichsstnde gebunden, die man ohne die Stifter und die reichsritterschaft-Uchen Gebiete auf 300 schtzte. Das einzige wertvolle Band des Reiches war das Reichskammergericht zu Speier. Die eigentlichen Herren Deutschlands waren Frankreich und Schweden als Brgen des Friedens. Jenes erhielt fast das ganze Elsa nebst Breisach, dieses Vorpommern samt der Odermndung und das Erzstift Bremen (ohne die Stadt) und das Bistum Verden: das Mndungsland der Elbe und Weser. Die Schweiz und die Niederlande wurden als selb-stndige Staaten anerkannt; letztere erhielten die Schelde-mndnng und beherrschten den Handel mit Belgien wie mit Deutschland, dessen Strme alle auf fremdem Boden mndeten. Der blhende Wohlstand, die geistige und sittliche Kraft unseres Volkes war geknickt. Iv. Ludwig Xiv. und der Groe Kurfürst. 1. Die englische Revolution. Oliver Cromwell. 1. In Grobritannien trumte und schrieb der stotternde, unmnnliche König Jakob I. von einem gttlichen Knigtnme, von dem alles Recht ausgehe; aber neben ihm griff die Lehre der Puritaner um sich, welche die Gleichheit aller Menschen anstrebten. Sie gaben ihren Kindern alt-testamentliche Namen und hielten Weintrinken und Tauz, lange Haare, gestrkte Krgeu fr sndhaft. 2. Doch erst Jakobs Sohn Karl I. geriet mit ihnen in Kampf. Ohne Rcksicht auf Verfassung und Knigseid re-gierte er elf Jahre ohne Parlament. Nach Gutdnken schrieb er Steuern ans, die mit Hrte eingetrieben wurden. der die Vorkmpfer der Volksrechte verhngte die Sternkammer", der die Diffenters, namentlich die Puritaner, die Hohe Kommission" Geldstrafen und Einkerkerung. Schlielich wollte der König den Schotten die angli-kanische Kirchenverfassung aufzwingen. Aber als der erste

10. Theil 2 - S. 251

1864 - Mainz : Kirchheim
251 Und verfolgt von Hohn und Rache muß zerfleischt er endlich weichen, Aus der Luft noch überschüttet von emporgesprengten Leichen. Saragossa! Denk', ein Mädchen hat befreit dich vom Verzagen. Da es Speis' und Trank zum Bräut'gam, ach! zum todten, mußte tragen! Ja, erquick durch ihre Treue und gestärkt mit ihrem Muthe Hat sie dich, als sie den Theuren liegen sah in seinem Blute! D'rum auf ewig deinen Söhnen, deinen Töchtern — neben M in a*) — Preis' in Liedern, Saragossa, deine Heldin Augustin a! Asien wird auf drei Seiten vom Meere bespült: im Norden von dem nördlichen Eismeere, im Osten von dem großen oder stillen Oceane und im Süden von dem indischen Oceane. Im Westen grenzt es mit seinem mittleren und nördlichen Theile an Europa und mit seinem südlichen an Afrika, mit dem es jedoch nur durch die Landenge von Suez in Verbindung steht. Es ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat es einen Flächenraum von 882,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Aequatvr reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Nordsibirien) eine unwirthbare rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Him- malaya ist das höchste Gebirge der ganzen Erde) und ungeheuren Sandwüsten besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europa's hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt wurden, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne, undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Mus- kat-und Gewürznelkenbauin, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestosfe, z. B. der Jrchigo, wel- cher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. — Außer den gewöhnlichen Produkten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant und im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber, so wie den Magnetsiein. — Wie die Pflanzen- welt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europa's, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdthei- *) Mina. ein berühmter, spanischer General. (W.'Smets.) 24. A s i e u.
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