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1. Der neue Kinderfreund - S. 13

1831 - Brandenburg : Wiesike
13 Sohne, da er denn die Erlaubniß bekam, täglich tn die Schule zu gehen. Und weil er Acht gab und sieißig war, so lernte er viel Gutes, Als er und ftin junger Herr grö- ßer wurden, da rettete Karl durch seine Treue und Tapfer- keit seinem jungen Herrn einst das Leben, und dieser setzte ihn, da sein Verwalter starb, an dessen Stelle über seine Güter: denn Karl war klug und treu, und konnte fertig rechnen und schreiben. Sir. 11,21. Vertraue Gott, denn ihm ist es leicht, die Armen reich zu machen. 23. Die gute Magd. Christiane diente bei einer schlimmen Herrschaft, die ih- ren Leuten wenig zu essen, und beständig Scheltworte gab. Christiane war arm aber fromm. Sie betete oft zu Gott und sprach: „Ach! lieber Gott, lenke doch, wenn eö „dein Wille ist, das Herz meiner Brvdherrschaft zu mir, „daß sie mir nicht so hart und lieblos begegne! Aber „vielleicht ist mir diese Trübsal nützlich; wer weiß, wie „ich die guten Tage vertragen würde! Vielleicht würde „ich frech und liederlich, wenn es mir zu wohl ginge. Du „weißt es am besten, Herr, mein Gott! Schenke mir „Geduld, und hilf mir, daß ich treu und fleißig ft«, „wenn eö mir gleich schlecht vergolten wird. Du, Herr, „wirst alles wohl machen, und seiner Zeit mir Freude „schenken." Eine wohlhabende Wittwe beiuerkte Christianens gute Aufführung, nahm sie zu sich, und versetzte sie in gute Umstande. Gott kennt der Freuden rechte Stunden, Er weiß, wann sie uns nützlich ist. Ä^artin 24. Der gute Knecht. war krank, und mußte seinem Knechte die Arbeit anvertrauen. Anstatt daß ein böser Knecht, ohne Auf- sicht, nachläßig und träge gewesen wäre, war die- ser gute Knecht doppelt fleißig, und wendete alle mög- liche Sorgfalt an, alles recht gut zu machen. „Ei," sagte er, „wie wird sich mein Brodherr freuen, wann

2. Der neue Kinderfreund - S. 17

1831 - Brandenburg : Wiesike
half ihm. Seit der Zeit war Hans dem Christian se&r gut, und rühmte es oft, daß er ihm damals in der Noth geholfen hätte. Wer uns in der Noth hilft, der ist unser wahrer Freund. Sir. 6, 7. 15. Wann man Hülfe nöthig hat, muß man mit Be- scheidenheit darum bitten! und wann man Hülfe er- langt hat, die Dankbarkeit nicht vergessen. 31. Die Folgen des Unfriedens. Eine Dorfschaft Bauern lebte lange in Frieden und Wohlstand. Einst aber, als die neue Kirche gebauet wurde, erzürnten sich die Frauen darüber, daß sie sich nicht vereinigen konnten, wer auf der ersten oder zwei- ten Bank sitzen sollte? Da kam Feindschaft und Plau- derei unter die Leute, woraus Zankereien im Umgang und vor Gericht entstanden, also daß sie aus Verdruß und wegen beständiger Processe ihre Wirthschaft ver- säumten und große Unkosten hatten. Und es währte nicht eines Menschen Leben, so hatten sie sich alle arm gezankt. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. Wehre den Plaudereien und ersticke sie im Anfange, sonst ersticken sie dich. Sir. 8, 4. 13. Der Hochmuth ist die Ursache der meisten Feindschaft. Sey nicht begierig nach eitler Ehre« Gal. 5, 26. Der Klügste giebt nach. Verläumde deinen Nächsten nicht! 3 Mose 19,16. 32. Der Vater und der Sohn. Ein Vater sprach einst zu seinem Sohne Wilhelm: „Mein Sohn, du hast jetzt eben gebetet, Gott möchte „die Speise, die er gegeben hätte, segnen und uns ge- deihen lassen. Hat denn Gott die Speise gegeben?" Wilhelm. Ja, Vater. Vater. Ich denke, wir haben sie uns durch Ar- beit verschafft, und deine Mutter hat sie gekocht, und auf den Tisch gebracht? Wilhelm. Aber wir konnten st'e doch nicht wach- sen lassen; wir konnten dazu keinen Regen und Sonnen- schein schaffen, uns auch die Gesundheit nicht selbst ge- B

3. Der neue Kinderfreund - S. 19

1831 - Brandenburg : Wiesike
19 und daß es durchaus und überall keine Gespenster und Hexen gäbe, nichts gehört. Er warf alle die Pflug-Ei- sen eilig weg. sprang und lief, so schnell er konnte, über Graben und Zaune nach Hause. Der Schornsteinfeger, der seiner Furcht spottete, nahm die Pflug-Eisen auf. Als Hansens Herr nach den Eisen fragte, waren sie nicht da. Und Hans hatte sich so erhitzt und geängstet, daß er ein Fieber bekam, woran er beinahe gestorben wäre. Er blieb beständig dabei, er hätte ein schwarzes Gespenst gesehen. Nach einiger Zeit schickte des Schorn- steinfegers Herr dem Bauern die Pflug-Eisen wieder. Die Geschichte kam an den Tag, und Hans ward von Alt und Jung verlacht, und seiner kindischen Furcht we- gen verachtet. Furcht ist beständig bei Unwissenheit und Aberglau- den. Weish. 17, 6. 12. 13. 34. Der Abergläubige. §in Knecht, Namens Fritz, hatte gierig warme Mehl- klöße gegessen, die ihm der Großknccht Bartel auf den Teller gegeben, und war davon krank geworden. Vor einiger Zeit hatten sich beide gezankt, und nun glaubte Fritz, Bartel habe ihn durch die Mehlklöße behext. Um recht gewiß zu seyn, ging Fritz zu einem betrügerischen alten Weibe, das im Dorfe wohnte, und fragte dasselbe für zwei Groschen um Rath. Es sprach, wie gewöhn- lich, gleich von bösen Leuten, die ihm ctwas angethan hatten rc. Nun meinte Fritz, er hätte Recht, und ver- klagte Barteln bei der Obrigkeit. Aber diese war verständiger, und suchte die Ursach der Krankheit in der Ueberladung des Magens durch all zu gieriges Essen der Klöße, und hieß Fritzen ein Brech- pulver einnehmen. Das alte Weib ward mit einer schimpflichen Strafe belegt, weil cs die Dummheit unter den Leuten beförderte. Fritz aber, der durch bessere Be- lehrung und durch den Erfolg des Brechmittels indessen zu Verstände gekommen war, mußte Barteln die Be- schuldigung abbitten und sich mit ihm versöhnen. B 2

4. Der neue Kinderfreund - S. 20

1831 - Brandenburg : Wiesike
3s. Allzuviel ist ungesund. Christoph auf eine Hochzeit oder ein anderes Fest Ungeladen war, so aß und trank er so viel, daß er Sinne und Verstand verlor, und nachher krank wur- de. Während des Trinkens, ehe er völlig betrunken war, fing er mit den Leuten allerlei Händel an, so daß er noch obenein braun und blau geschlagen nach Hause getragen wurde. Denn er glaubte, das beiße einen Eh- rentag feiern, und sich recht lustig machen; und darum würde so gutes Essen und Trinken aufgetragen, damit ein jeder sich krank essen, und. um den Verstand trinken sollte. Aber Christoph hatte auch wenig Gutes von sei- nen Aeltern und in der Schule gelernt, und kein verstän- diger Mensch war gern in fetm" Gesellschaft. Sir. 31, 37*40. — Sey fröhlich bei dem Genuß der göttlichen Gaben; aber laß dich deine Zunge nicht zur Unmäßig- Uit verführen. Halt Maaß in allen Dingen. Unmäßig« feit ist eine größere Sünde, als man gemeiniglich glaubt. Sir. 38, 32. 33- 36. Der böse Knecht. -9ans war von schlechten Aeltern erzogen, und kam in der Jugend zu einem liederlichen Herrn, der auf das Eeinige nicht Achtung gab. Da ward er dann vollends liederlich. Des Nachts lag er im Wirthshause, und des Ta. ges schlief er auf dem Felde bei dem Pfluge, oder wo er sonst allein war. Das Vieh übertrieb und überjagte er; aus der Stadt kam er stets betrunken; und so warm, als das Vieh dann war, so warm brachte er es auch entweder an die Krippe, oder ins Wasser. Sein Gespann bestand auch stets aus lahmen und blinden Pferden l und sein Herr verlor durch seine Liederlichkeit in kurzer Zeit das ganze Gespann Pferde. Endlich starb er elend/ arm und von Niemand beklagt. Nachläßigkeit, Untreue und Liederlichkeit des Ge- sindes verursacht großen Schaden, und bringt um den Segen Gottes und um die Liebe der Menschen. Lit. L, 9. io.

5. Der neue Kinderfreund - S. 26

1831 - Brandenburg : Wiesike
26 der Bursche, „aus Furcht weine ich nicht; aber ich ha« „be eine siebenzigjährige gichtbrüchige Mutter, und eine „Schwester, welche durch die Pocken blind geworden, „und diese beiden habe ich bisher mit meiner Arbeit „ernährt; die jammern mich so sehr." Der Offizier fragte nach, ob dieses sich also verhielte? und als er- es wahr befand, ließ er den Burschen zurück. Nach zwei Monaten starb die alte Mutter, und kur; darauf die blinde Schwester, und nun, sobald sie begraben wa- ren, ging der junge Bursche zum Regiment, und mel- dete sich. Denn er sprach bei sich selbst: Nun hält mich keine andere Pflicht ab, meinem Könige zu dienen, und wenn sich der gute Offizier an mir nicht betrogen findet, so ist er vielleicht gegen andere eben so gütig, wie er gegen mich gewesen ist. Edle Gesinnungen sind an keinen Stand gebunden. 47. Die Straft. einem Dorfe lebte ein Mann, der viel Geld hatte; weil er nun sehr unverständig war, so bildete er sich auf seinen Reichthum viel ein, und wollte alles mit Geld zwingen. Dieser Mensch hatte einmal eine böse Handlung begangen, und sollte andern zum Beispiel ge, straft werden. Die Obrigkeit hatte eine öffentliche kei- besstrafe für ihn bestimmt, um seinen Stolz zu demü- thigen. Gleich war er mit seinem Gelde bereit, und wollte sich von der Strafe loskaufen. „Nein," sagte die Obrigkeit, „du hast öffentlich und aus Uebermuth „gesündiget, du mußt auch öffentlich beschämt und ge- „straft werden. Der Reiche muß eben sowohl Recht „thun, und der Ordnung sich unterwerfen, wie der Ar- „me." Da lobten alle Leute im Dorfe die Gerechtig- keit dieses Ausspruchs und ein jeder ward dadurch zu- frieden gestellt und gebessert. Siehe des Reichen Geschenke nicht an im Gerichte, sondern sey unparteiisch, wenn du richtest. Gottes und der Obrigkeit Gebote müssen Arme und Reiche befolgen. Spr. Sal. 20, zo. Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe Und mit ernsteu Schlägen, die man fühlt. Sir. 5, i.

6. Der neue Kinderfreund - S. 28

1831 - Brandenburg : Wiesike
daß die Speisen, die wohl hätten können mit Dank, sagung gegen Gott gegessen werden, oft verachtet wur- den, und stehen blieben. Er kaufte sich Semmel oder Kuchen und Kaffee, und verbrachte damit liederlich sei. nen Lohn. Lange blieb er auch nicht bei einem Herrn; sondern ward bald abgedankt, weil er allenthalben Ver- druß anrichtete. Als einst eine Theurung kam, bettelte Jacob aus Noth auch vor der Thür einer gewissen Herrschaft, deren Essen er oft verachtet hatte, und er- hielt mit Mühe ein Stück fchimmlichtes Brod. „Ach Gott," sagte er, „das habe ich hier verdient: „wie oft war mir damals sehr gutes Essen zu schlecht! „wie oft habe ich das Essen verachtet! Nun muß ich „darben." Spiegle fiesem jeder an diesem Beispiel. 51. Vom Nutzen der wahren Frömmigkeit und von der Schädlichkeit des Lasters. Ein fröhlich Herz, gesundes Blut, Ist in der That ein großes Gut; Uns hat es Gott gegeben. Ach dankten wir Doch Gott dafür In unserm ganzen Leben. Wer Gott gehorcht, der dankt ihm recht. Geschenk und Gaben sind zu schlecht, Weil Gott das He^ begehret. Wann uns gefällt Was Gott gefällt, Dann wird Gott recht verehret. Gott weiß am besten, was uns nützt; Wer ihm gehorcht, der bleibt beschützt Vor mancher Sorg' und Plage. Wer Gott verlaßt, * Dies glaubet fest! Hat nie zufried'ne Tage. Ein Laster führt zum andern hin; Sich zu verbergen, muß er flieh'n Von Vaterland und Hütte. Die Obrigkeit

7. Der neue Kinderfreund - S. 66

1831 - Brandenburg : Wiesike
66 irienheiten der Addern. Einer trage des Andern Schwach- keilen mit Geduld und Langmuth, so wird das Gebot Christi erfüllet rc. Kurz, alles diese- that und dachte Klaus nicht. Er fuhr die Leute hart an, wollte alles deffrr wissen, und widersprach jedermann. Mit seiner Frau zankte er beständig, seine Dienstboten mußten meh- renthcils nackt und bloß von ihm laufen, und kein ein- ziger Mensch mochte sein Freund seyn; aber cs war auch nichts als Fluch und Unsegen in seinem Hause. Seine Frau hatte sich krank geärgert und gegränit; elende, sie- che Kinder hatte sie geboren, die das Bild des Verdrus- ses, der beständig im Hause war, auf ihrem Gesichte trugen. Sehr oft ward Klaus bestohlen oder hatte Pro- cesse, die ihm viel kosteten, weil er meistentheils Un- recht hatte. Er kam auf keinen grünen Zweig, und hin- terließ seinen Kindern ein sehr geringes Erbgut. Sey freundlich und gefällig gegen jederniann. Liebe, so wirst du auch geliebt werden. Sir. 4, 35. 98. Der große Zank aus kleinen Ursachen. Tagelohncrfamilien wohnten beisammen in einer großen Stube, weil der Leute viel/ und des Platzes we- nig war. Aus Unachtsamkeit hatte die Frau des einen den Schemel der andern, der dem ihrigen ganz ähnlich war, genommen, um sich dessen bei d.-ui Spinnen zu bedie- nen. Bald darauf kam die Eigenthünrcrinn dcs Schemels in die Stube, gewahrte den Irrthum, und nun schalt sic jene Frau sofort für eine Diebinn und schlechte Person. Jene verantwortete sich endlich, und so hätten sie sich bald gar geschlagen, wenn nicht ihre verständigen Män- ner dazu gekommen waren, und durch Vorstellungen dem Zanke ein Ende gemacht hatten. Gal. 6, 1. 99. Der Todtschluger. Ein Knabe ward von einem andern unversehendö im Spiel mit dem Ball am Auge beschädigt. Ein Ver- wandter dieses Beschädigten gcrieth darüber in den hef-

8. Der neue Kinderfreund - S. 77

1831 - Brandenburg : Wiesike
sten Anfällen. — Aber es giebt doch Zeichen, daran man wohl wissen kann, daß Hülfe nöthig sey. Kunz. Und was sind denn das für Zeichen, Ge- vatter? Wilhelm. Die will ich euch sagen. Wenn je- mand nicht essen kann, Drücken in der Herzgrube und einen Übeln Geschmack im Munde hat. Wenn ihm die Glieder, der Rücken und alle Knochen weh thun. Wenn einem das Trinken zuwider ist, oder er Kopfweh und einen harten Leib hat rc. Seht, Gevatter, das sind Zeichen, daß man eine Krankheit brütet, die gefährlich werden kann, wo nicht bald Hülfe geschieht. Kunz. Davon weiß ich nichts; bin auch fast nie- mals krank gewesen, außer an den Blattern, da war ich recht krank. Sie haben mich auch recht zugerichtet, wie ihr sehet. Doch Gottlob! daß ich nur davon kein Krüppel geworden bin, wie so viele, die ich renne. Wilhelm. Wer weiß, ob es bei eurer Tochter nicht die Blattern werden! Besinnt ihr euch noch wohl auf die Predigt von den Blattern? Kunz Ich gab nicht recht Achtung. Aber doch, Gevatter, was brauchte man bei dem Mädchen denn wohl? Sie sprechen immer, man sollte sie warm hal- ten, und hitzige Sachen eingeben, die das Gift vom Herzen wegtrieben. Unsre alte Muhme brachte mir ei- nen Trank, ich glaube, es war Schafkoth in Bier ge- kocht, als ich an den Blattern krank war. — Was mcint ihr, Gevatter? Ob — Wilhelm. Thut doch nicht so übel an eurem Kinde, und braucht au;s Gerathewohl alles, 'was euch unwissende Leute rathen. Geht doch in die Stadt und wendet das an euer Kind, was ihr an euer Vieh wen- den würdet, wenn es krank wäre. Und wenn ihr mir nicht glaubt, so geht zum Prediger und fragt den um Rath. Kunz. Das will ich thun. Gott behüte euch, Ge- vatter. Wilhelm. Und euch auch. ^ Wie köstlich ist es, wenn man seinen Verstand an- wendet, den Unwissenden zu belehren, und allem böfen Wesen abzuhelfen!

9. Der neue Kinderfreund - S. 109

1831 - Brandenburg : Wiesike
— Los „feit Vorsatz erinnern; hilf mir, Gott! daß ich ihn „vollbringe." Al- sie aufstand, nahm sie ein rothes Band, und knüpfte es an ihr Bette, sagte zu sich selbst: „So oft „ich diese- Band sehen werde, will ich mich meines gu, „ten Vorsätze- erinnern." Sie lebte zu ihres Mannes Freude, und brachte Glück und Segen über ih^. Haus. Was dir zu behalten wichtig ist, daran erinnere dich durch Denkzeichen. Eine gute Stiefmutter, sonderlich, wenn sie selbst Kinder hat, ist doppelter Ehren werth, weil es ihr viel Mühe kostet, zwilchen ihren eigenen und ihres Mannes Kindern die nöthige Un'pcwtheilichkcit zu behaupten, und gerecht zu handeln. > r 146. Die 'schlimme Frau. Lucie war so abgünstig, diss sie sich selbst nicht satt 288, und auch nicht leiden mochte, dass jemand in ihrem Hause satt wurde. Sie backte solches Brod, dass eskeiner essen oder verdauen konnte, damit es desto länger vorhalten möchte. Das Zeug wurde nicht oft gewaschen, weil sie Fürchtete, es möchte dünne ge- rieben werden. Ihrekinder sollten, um das Schulgeld zu ersparen, nicht in die Schule gehen. Ihrem etwas schwächlichen Mann begegnete sie hart, und kränkte ihn mit beständigem Schelten und Lärmen, wann er etwa den Schimmel vom Brode schabte , bevor er es anschnitt, oder eines Dienstboten sich annahm, dem offenbar Unrecht geschah. Wann sie Korn mass zur Saat, so strich sie es immer wieder halb aus dem Scheffel, und betrog damit ihren eigenen Acker. Kurz, es war eine recht schlimme Frau. Einstmals kam ein Aschenhändler zu ihr, und sie verhandelte ihm alle ihre Asche. Damitaber dermann doch diejenige nicht bekäme, welche eben auf dem Heerde lag, so raffte sie dieselbe eiligst zusammen, und schüttete sie in eine Bodenkammer. In der Asche war noch eine Kohle, welche Glut fasste und in wenigen Stunden brannte ihrhaus lichterloh. Eine Magd hatte es mit angesehen, als sie dieasche versteckte; diese gab

10. Der neue Kinderfreund - S. 82

1831 - Brandenburg : Wiesike
82 2) Die Füße werden bis an die Knie in ein lauwar- mes Fußbad gesetzt, welche- noch, durch Zugießung eines wärmern Wassers, nach und nach erwärmt werden kann. 3) Der Leib wird mit in kaltes Wasser getauchten Tüchern gelinde gerieben. 4) Man muß sich alle Mühe geben, dem Kranken durch den Mund, der gewöhnlich gesperrt ist, in die Lunge Luft einzublasen, und also die Bewe- gung wieder herzustellen; das Uebrige aber der Ver- ordnung des so schleunig als möglich geholten Arz- tes, oder in dessen Ermangelung, einer andern der Sache wohl kundigen und dazu gesetzten Person überlassen. Von Erfrornen. 1) Man hüte sich, den Körper sogleich, nachdem er gefunden ist, in ein warmes Zimmer oder Bette zu bringen. 2) Vielmehr scharrt man ihn an einem kalten Ort in den Schnee, so daß nur Mund und Nasenlöcher offen bleiben. Der Schnee wird allenthalben fest angedrückt, und sobald er an diesem oder jenem Theile zu schmelzen anfängt, wird frischer Schnee aufgelegt. 3) Trägt sich der Fall bei trockner Kalte zu, so wird der Körper in Tücher, die in geschmolzenes Eis ge- tunkt sind, gehüllt, und damit unermüdet fortge- fahren. 4) Sobald sich Zeichen des Lebens finden, wird der Kranke in ein mäßig gewärmtes Bett gebracht. Das Uebrige aber der Verordnung des indeß ge- holten Arztes oder einer andern verständigen und der Sache kundigen Person überlasse«. 5) Die meisten Leute erfrieren, weil sie, um sich zu ' wärmen, Branntwein trinken. Dieser aber macht, so wie ein hoher Grad der Kälte, schläfrig, und im Einschlafen erfrieren die Leute. Man trinke also in der Kälte, auf Reisen rc. nie Branntwein, sondern lieber warmes Dior mit etwas Ingwer zur Erwärmung.
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