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(Lneviller Friede) 1801. Anno 1804 fegte er sich die Kaiserkrone auf (2 Dec.), dekriegte sterreich 1805 (Ulm, Austerliz), Preußen 1807 (Jena, Eylau, Tilsit, Westfalen), Spanien 1808, sterreich abermals 1809 (Aspern, Edling, Wagram; Andreas Hofer f 1810). Dann lie er sich von seiner Gemahlin Josephine (Beauharnais) scheiden und heiratete die sterreichische Prinzessin Marie Luise, die ihm 1811 einen Sohn, den nig von Rom, gebar. Nun stand er auf der Hhe seines Glcks. Anno i 8 I i zog er gegen Rußland mit 600,000 Kriegern (Smolonsk, Moskwa, Berezina), a/er Hunger, Klte und Schwert rieb sein Heer auf. Preußen erhob sich und auch sterreich trat dem Bnrni gegen Frankreich vi. Strme Blut flen bei Banzen, Ltzen, Jtcrbogk, Dresden, au der Kazbach und in der Leipziger Vlkerschlacht, 1618 Oktober. Napoleon, der den Rhein zurckgeschlagen, mute absanken und erhielt die Insel Elba als souvernes ' Frstenthum. Er landete wiener in Frankreich am 1 Mrz 1815, wurde jedoch von Wellington und Blcher bei Waterloo den 28 Juni besiegt und als Gefangener nach Helena abgefhrt, wo er den 5 Mai 1821 starb.
I m Kriege m i t R l a n d 1812 war Napoleon 1 bis Moskau vorgedrungen. Diese Stadt hatte damals 300,000 Einwohner, 1000 Kirchen und Kapellen, viele Palste und groartige Woaretilager. Das kaiserliche Residenzschlo, der Kreml, war zugleich eine Festung. Die Russen halten die Stadt gerumt, Strflinge steckten sie auf hheren Befehl tu Brand und die Franzosen muten den Rckzug antreten. Dieser verwandelte sich in ein grauenvolles Unglck. Klte, Hunger und Fcinoe rieben das He r vollstndig auf. Tausende starben an Erschpfung, verhungerten, erfroren; grenzenlos war das Elend. Beim bergang der die Beresina drngten sich Fuvolk, Reiterei, Geschz und Tro; die feindlichen Karttschen l,agclteu vernichtend in diewir^ rot Haufe--. Hunderte wurden getdtet, verwundet, zertreten, zer-stampft, in die angeschwollenen Fluten gestrzt. chzen, Angstgeheul, Toben und Fluchen erfllten die Luft. Nun lste vch alle Ordnung auf; Kanonen, Gepck, Beute und Raub, alles gierig zu Grnnde. Die Franzosen und ihre Verbndeten bten 400,000 Mann ein. Napoleon selbst bestieg einen Schlitten und eilte der Wilna, Warschau, Dresden, Leipzig, Mainz nach Paris, um ein neues Heer zu bilden und 1813 ins Feld nach Schlesien und Sachsen zu führen.
Die anno 1813 bis 1815 gegen den franzsischen Kaiser Na-
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer Josephine_(Beauharnais Marie_Luise Napoleon Helena Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Jena Tilsit Westfalen Spanien Aspern Rom Moskwa Berezina Frankreich Dresden Kazbach Rhein Elba Frankreich Wellington Moskau Wilna Warschau Dresden Leipzig Mainz Paris Schlesien Sachsen
poleon 1 von den Deutschen gefhrten Kriege heit man die Frei-h e i t s k r i e g e. Anfangs standen die Ostreicher, Bayern, Sachsen, Wrttemberger, B^denscr und Hessen noch auf Seiten der Franzosen. Der König Friedrich Wilhelm Iii von Preußen (Jork, Stein, Scharn-Horst, Lzow, Blcher) erlie einen Aufruf an fein Volt und Heer (17 Miz) und dieses erhob sich begeistert fr die Befreiung des Va^ terlaudes von der Fremdherrschaft. Bei Ltzen und Bauzen wurde hep tig gekmpft. Da Napoleon im Waffenstillstand vom 5 Juni bis 10 August beu Frieden nicht eingieng, trat auch sterreich, Schweden und Bayern zu den Preußen und Russen der. Nach deu blutigen Kmpfen bei Grobeeren, an der Kazbach, bei Dresden, Kulm und Nol-lendorf, Dennewiz, Wartend in g entschied die Vlkerschlacht bei Leipzig am 16, 18 und 19 Oltober 1813. Die Franzosen zogen ub und die Verbndeten rckten der bcu Rhein in der Nenjahrsnacht 1814. (Bit emie, L.i Rothicre, Monterau, Laon, Arcis sr Anbe). Paris kapi-tnljrte am 31 Mrz, Napoleon entsagte der Krone und erhielt die Insel Elba zum Frstenthum. Ludwig X v 111 wurde König von Frankreich. Aber am 1 Mrz 1815 kehrte Napoleon nach Franko eich zurck. Die Schlacht bei Waterloo oder Belle Atlicin.ce am 18 Juni (Wellington, Blcher) endete sein Regiment. Fliehend fiel er den Englndern m die Hnde, wrbe nach Helena gefhrt und starb hier als Gefangener den 5 Mai 1821. Napoleons Sohn, der Herzog von Reichstdt, f 1832, seine Gemahlin Marie Luise als Herzogen von Parma 1847.
Schiller, Wieland und Gthe sind hechberhmte Dichter. Friedrich Schiller wurde geboren d. 10 Nov. 1759 zu Marbach a. N. und studirte Medizin auf der hohen Korls-Akademie zu Stuttgart. Hernach winde er Professor zu Jena lei Weimar. Unter seinen (Schichten ragen Hervor: Die Glrcee, die Brgschaft, der Taucher, die Kraniche des Jbyk'us; unter seinen Schauspielen: Die Ruber, Wilhelm Tell, Wal-lenitein, Maria Stuart, Fiesko, Dou Carlos, die J.iugfrau vou Orleans ; unter seinen prosaischen Schriften: Die Geschichte des 30jy-rigen Kriegs und des Abfalls der Nieberlanbe. Er starb 1805. Christof Martin Wielanb, ausgewachsen zu Biberach 1733, war zuerst Kanzleibirektor in seiner Baterstabt, dann Erzieher des Prinzen von Weimar und Hosrath und staxb 1813. Von seinen Schnften find zu nennen: Obcron, Agathon, Geschichte der Abderiten und bersezungen von alten Klassikern. Wolfgang Gthe, geboren in Frankfur t 1749 war Minister zu Weimar, er starb 1832. Zahlreich siud feine Werke: Gedichte, Hermann und Dortthea, Iphigenie, Tasfo, Egmont, Gz
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii_von_Preußen_(Jork Friedrich Wilhelm Lzow Napoleon August L.i_Rothicre Napoleon Ludwig_X Ludwig Napoleon Franko Helena Napoleons Marie_Luise Schiller Friedrich_Schiller Friedrich Wilhelm_Tell Wilhelm Maria_Stuart Maria Carlos Christof_Martin_Wielanb Wolfgang_Gthe Hermann Iphigenie
40
nach den deutschen Provinzen auf dem linken Ufer dieses Stroms. Daher wollten sie Deutschland uneinig erhalten und in eitler Selbst-berhebuug beherrschen. Unter leerem Vorwand (Olivier, Benedetti, Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen) erklrten sie am 18 Juli 1870 den Krieg an Preußen; es sollte fr frhere Siege (König grz oder Sadowa) gedemthigt werden. Aber Nord- und Sddeuts ch-laud vereinigten sich zur Abwehr. Napoleon Iii hatte sogar rohe Turkos aus Afrika herbeigezogen. Bei Saarbrcken, Weienburg, Wrth (G Aug-) wurde zueist gekmpft. Die franzsische Nheinarmee unter dein Marschall Mac Mahon wurde geschlagen, Straburg wurde eingcschlos-sen, beschossen und am 25 Sep. bcsezt. Die Deutschen rckten mit starker Macht vor. Bei Mars la Tour (16 August) und bei Grave-lotte (18 August) geschahen mrderische Schlachten. Der Marschall .Bazaine wurde in die Festung Metz getriebm und am 1 und 2 September waren die Deutschen bei Sedan siegreich. Napoleon und 80,000 Franzosen muten sich gefangen geben, jener wurde nach Wilhelmslilie bei Kassel gebracht. ' '
b) Auf diese Nachrichten entstand in Paris eine ungeheure Auf-^gun^. Der Kaiser wurde abgesezt und Jules Favre, Gambetta und Trochu leiteten die neue Republik. Eine starke deutsche Armee um-zmgclte Paris, Metz mute sich am 27 Oktober 1870 mit 173,000 Mann und unermelichen Vorrthen ergeben. Wie Helden kmpften die Deutschen bei Orleans, Tours, Champygni, Amiens. Auch die Freischaaren Garibaldis wurden zersprengt. Bei Mmpelaard und -Msort gab es vom 15 bis 18 Januar blutige Gefechte; General Werder tneb sogar 80,000 Franzosen unter Bonrbaki in die Schweiz, V J* ^ari*' vom Hunger gedrckt und beschossen, kapitnl.rte oan 3xan*a1, 26 Febr. wurde endlich der Friede unterzeichnet. I. ~ lamcn 6um deuischeu Reiche und Frankreich mute 5 Mil-liaiben Franken (1330 Millionen Thaler Kriegskontribution) bezahlen.
"(9 (>0,te 230 Tage gctaucrt. Am 18 Januar 1871 wurde Smg Wilhelm zu Versa ll-S als deutscher Kaisir ausgerufen. Mai-i<J Commune, Brand der Tuilerieu, Thiers: Napoleou f zu Ch>>lhu st, 9 Januar 1873).
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Extrahierte Personennamen: Olivier Benedetti Leopold_von_Hohenzollern-Sigmaringen Leopold Napoleon August August Napoleon Jules_Favre Wilhelm Thiers
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Afrika Weienburg Mahon Sedan Kassel Paris Gambetta Paris Champygni Amiens Frankreich
0
147
Obne feste Haltung wogten am frühen Morgen (23.
Sept. 1322) Oesterreichs Streithaufen an den Anhöhen
Mühldorf herum, erst als Johannes mit fernen Böh.
wen vordrang und die Reiter von Niederbaiern -um
Angriff ansprengten, nahmen sie geschlossene Stellungen.
Mit höchster Anstrengung, mit unglaublicher Ausdauer
kämpften die Schwerbewaffneten bis zum Mittage, viele
unterlagen, keiner wich von der Stelle, unerschütterlich
fochten die Böhmen unter Pfetlwolken, bis sie von den
leichten Geschwadern der Ungarn umzingelt und von den
Rittern Oesterreichs überraunt wurden, ihr König Io.
Hannes verlor daü Pferd unter dem Leib, ein feindli-
cher Ritter half ihm auf, Unordnung und Flucht verbrei.
tete sich im ersten Treffen Ludwigs, viele hundert Böh.
men und Baiern wurden niedergestochen, viele gefangen,
schon vernahm man am blutigen Kampfplatze den Sie.
geöruf der Oesterrcicher. Jetzt führte Schwepper.
mann, mit rußiger Besonnenheit, eine Schaar der ge.
harnischten Ritter Baierns aus der Heeresmilte mit ge.
fällten Sperren gegen die Bogenschützen des Feindes, und
durchbrach ihre Reiben; der eben so schnelle als kräftige
Angriff veranlaßre bei den Oefterretchern ein Zurückwei.
chen, während die fliehenden Böhmen hinter dem vor.
dringenden baierifchen Fußvolk sich wieder sammelten, um
an dem neueröffneten Treffen Theil zu nehmen. Diesen
Zeitpunkt erkennt Schweppcrmanns Fcldherrnsinn
für entscheidend, mit forschendem Blicke beobachtet er ge-
riau die Heerschaar Oesterreichs, er sieht Friedrich
den Schönen im Schimmer der Goldrüstung auf präch.
tigem Streitrossc, wie er mulhvoll und tapfer feine Haufen
befehligt, die Ordnung zu erbalten sucht. Die Sonne
begann sich zu neigen, die Kräfte der Streiter ermüdeten,
da gab der tapfere Schw epp ermann das verabredete
Zeichen; der jenseits des Isen dem Feind Himer Anhö.
hen verborgen gebliebene Burggraf Friedrich von
Nürnberg, Ludwigs Vielgetreuer, brach mit 400
Rittern hervor; täuschend unter Oesterreichs Banner durch,
wadeten diese gerasteten und erprobten Helden den Isen,
und näherten sich der österreichischen Flanke; alle Krieger
Friedrichs jubelten, weil sie Herzog Leopolds Reiter
10 *
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Extrahierte Personennamen: Johannes Hannes Ludwigs Schweppcrmanns_Fcldherrnsinn Friedrich Friedrich Friedrich_von
Nürnberg Friedrich Ludwigs_Vielgetreuer Ludwigs Oesterreichs Friedrichs Leopolds Leopolds
i4a
0
zu erblicken glaubten, wie schrecklich sahen sie sich aber
getauscht/- als die vermeintliche Hilföschaar vernichtend
eindrang; ein mörderischer Kampf beginnt, die Gewalt-
hausen der Oesterreicher sehen sich rasch umrungen, Ver-
zweiflung, Tod oder Flucht zeigt sich in ungeheurer Ver-
wirrung, alles wankt und weicht, Herzog Heinrich von
Oesterreich gibt sich'in großer Lebensnoth mit dem
Banner des Heeres überwunden; nur Friedrich der
Schöne stand unerschüttcrt, als wahrer Heldensohn
Habsourgs, im furchtbaren Getümmel; Rettung wurde ihm
unmöglich; denn der Rückweg zur Brücke von Mühl-
dorf war abgeschnitten; Ritter Conrad Rindsmaul,
Pfleger von Neustadt an der Donau, der Baiern An-
führer, setzte dem schönen Friedrich hart zu, er er-
kannte ihn am prächtigen Wappenrock seines Hauses, ge-
rödter siel Friedrichs Roß, er mußte sich an Rind 6-
maul ergeben, sein tugendlich Ehrenschwerdt empfing
der Burggraf von Nürnberg, welcher den gefange-
nen Gegenkönig aus dem Getümmel führte! — König
Ludwig war stets in der Heeres Mitte seiner Krieger,
er trug einen schlichten blauen Wappenrock mit weißen
Kreuzen besäet, um gegen innere Verrätherei, wie gegen
die auf seine Person besonders gerichteten Angriffe des
österreichischen Adels Sicherheit zu haben; mehrmal war
er demungeachtet in großer Gefahr, und als im zweiten
Treffen ihn mehrere feindliche Reiter hart umgaben, ret-
teten des Kaisers Roß und Leben die tapfern Bäcker-
knechte der Stadt München. Die ganze Vchenwiese
bei A mp fing war mit Erschlagenen und Verwundeten
bedeckt» mehr als 1400 des Adels von Oesterreich, Steuer
und Salzburg wurden, wie im Fischernetze, gefangen;
also entscheidend endete sich für Baiern die Schlacht bei
Mühldorf, eine der merkwürdigsten im ganzen Mittelalter.
K. L u d w i g begrüßte den gefangenen Friedrich holdselig
mit den Worten: — Es freuet mich Oheim, Euch
zu sehen: — In der festen Burg Trauünitz an der
Pfreimt bei Nabburg kam der fürstliche Gefangene in
sichere Verwahrung, ehrlich wurde er hier gehalten, keine
Fesseln drückten ihn, unter strenger Aufsicht blieb er sei-
nem Kummer überlassen/ obwohl von Seite Oesterreichs
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von
Oesterreich Heinrich Friedrich_der
Schöne Friedrich Heldensohn
Habsourgs Conrad_Rindsmaul Friedrich Friedrich Friedrichs Burggraf_von_Nürnberg Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de»
vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am
16. April München besetzten, von wo sich der baieri-
fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte
Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am
18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den
Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19.
April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der
blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be-
geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *),
die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar-
lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die
treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran-
zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen
rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die
Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon
am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte;
um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die
Baiern und Franzosen drangen da über die brennende
Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer
zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während
Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re-
gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands-
hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug
bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit
vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng
Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem
Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im
Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller,
der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr-
bindung mit dem von München kommenden General Jet-
lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern
unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die
*) Napoleons Anrede an die Baiern vor der
Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor.
Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen
Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre
1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der
Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer.
S. 259- Thk.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Hiller Neumark Napoleons
—o— 269
letztern , und dadurch sahen sich die Oefterreicher zum
Rückzüge genöthigt. Am 26. April forcirten Masse na,
Lannes und Besseres den Uebergang über den
Inn. Lefebvre besetzte am 29. April Salzburg.
Der Kriegsschauplatz war nun, mir Ausnahme von Tyrol,
auf österreichischem Boden. Napoleon erschien vor
den Thoren von Wien, wo die wahre Lage der Dinge
streng verschwiegen wurde; mit unbeschreiblichem Jubel
feierte man dort den großen Sieg Oesterreichs bei
Regensburg. Der unglückliche Erfolg des Krieges
konnte nun nicht mehr verheimlichet werden; als man
Anstalten traf, die Hauptstadt der Monarchie gegen den art-
dringenden Feind zu vertheidigen. Doch ohne Schwerdt.
streich zogen sich die Oesterreicher auf das linke Donau-
ufer; die Franzosen besetzten Wien. Bei Aspern bis.
deie sich aber ein für Oesterreichs Waffen ehre
unsterblicher Kampf, der Erzherzog Car! schlug
hier am 21. und 22. Mai 1809 die Franzosen voll-
ständig, deren Verbindung durch die Zerstörung der
Brücken gänzlich abgeschnitten war; so ruhmvoll der
Sieg, so löwenkühn der österreichische Feldherr und seine
kraftvollen Truppen stritten, so wenig entschied der mör.
derische Kampf dieser -Tage über den Ausgang des Krie.
ges. Napoleon mit den Trümmern seines Heeres,
wäre nur bei einiger Verfolgung und Benützung des Sie.
geö, der Gefangene des Erzherzogs Car l geworden. Statt
die Bedeutenbeit dieses großen Sieges zu erkennen, —
ruhte man aus vor der Freude über die Wendung
des Kriegöglückes. Man Ueß Napoleon ungestört bte
Ankunft seiner italienischen Armee erwarten, die Eugen,
der Vicekönig ihm zuführle; er vereinigte sich mit
derselben und gewann die Riesen-Schlacht bei Wagram
(5. und 6. Juli), an deren lange zweifelhaften Entschei-
düng die Barern, unter Wrede6 Führung ruhm-
vollsten Antheil nahmen, und die zuerst bei Znaim eineu
Waffenstillstand; dann den Frieden von Wien (14.
Ocl. 1809) herbetführte. — Im Tyrol wurden die
Baiern, welche dem österreichischen Anführer von Cha*
steler entgegenzogen, bereits am 10. April von deu
Einwohnern deö Pusterthalö angegriffen. Kaum war
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Extrahierte Personennamen: Lefebvre Napoleon Schwerdt Napoleon Napoleon Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Tyrol Wien Oesterreichs Regensburg Wien Wien Baiern
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0
Innsbruck von den Oesterreichern und Tyroler Bauern
am 12. Aprrl besetzt, alü Chasteler den Landsturm
auaemein aufbot» und dessen Bewegung leitete. Die Be-
wohner von Vorarlberg griffen ebenfalls zu den Waf-
fen und machten, vereint mit Tnrolern, räuberische
Etrelfzüge nach Kempten, Memmingen und
Kaufbeuern. Zwei baierische Korps, von dem Kron-
prinzen Baierns und Wrede angeführt, rückten unter
dem Oberbefehl des Marschalls Lefebvre in Tyrol
ein. Dre warnende Proelamalion des letztern vom 1. Mai
blieb ohne Erfolg Die Batern erstürmten am it.
Mai dle Passe Loser und Srub, schlugen die Oester-
reicher am 13. Mai bei Vorgel, nöthigken sie zur Auf.
Hebung der Blokade von Kufstein, zerstörten am 15.
Mai Schwatz, und besetzten Innsbruck. Kaum aber
folgten die Baiern der großen Armee; so entflammte
sich der Aufruhr in Tvrol von neuem, und nöthigte ein
Korps der Baiern wieder nach Tyrol zurück. Selbst
späterhin, als nach dem Waffensitllstande von Znatm,
das österreichische Hilfskorpö Tnrol verlassen hakte, dau-
erte der Aufstand mit blinder Wuth und gräßlichen Ver.
Heerungen unter den berüchtigten Häuptlingen: Teimer
und dem Sandwtrth Andreas Hofer noch fort, und
verbreitete sich biö in die salzbur gischen Gebirge.
Der Wangen und Lindau hatte ein vereinigtes Korps
von Franzosen, Baiern, Wurrembergern und Badnern
gegen die listigen Vorarlberger zu kämpfen. Im
Monat August erlitten die Baiern und die herzoglich
sächsischen Truppen in^er Nahe von Brtren einen be-
deutenden Verlust. Selbst nach abgeschlossenem
Wiener Frieden mußte Tyrol von den Franzosen
und Baiern mit Strenge in seine vorigen Verhiltmsse
zurückgebracht werben; die kurzsichtige Menge nahm die
durch Eugen, Vicekönig von Italien angeborene
Amnestie nicht an. — Da ward endlich daö Land mit
Waffengewalt unterworfen, der böse Rebellengeist gebän-
digt, und Andreas Hofer, der bis zum letzten Flin-
tenschuß, alö kühner Verfechter der traurigen Volkg-
verirrung an der Spitze der Bewaffnung stand, sah
sich plötzlich von seinen Schaaren verlassen; er floh mir
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Extrahierte Personennamen: Chasteler Wrede Lefebvre Andreas_Hofer August Eugen Eugen Andreas_Hofer
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ropas auf deutschem und französischem Boden; —*
wie und wo erfolgte der Friedenöschluß?
Antw. Die ernstlichen Verhandlungen zwischen dem
Kabinet von St. Petersburg und dem französischen Hof,
wegen gewaltsamer Vereinigung des Herzogthums Ol-
denburg mit Frankreich; die von Napoleon an Ruß-
land verlangte Schließung aller Häfen gegen englische
Schiffe, und die von Rußland dagegen gestellte Forde-
rung, daß der preußische Staat und seine Festungen von
französischen Truppen gänzlich geräumt werden sollen,
veranlagte den furchtbaren Kriegszug aller Streitvölker
des Südens von Europa gegen Norden. Gezwungen
durch Frankreichs militärische Allgewalt gab Baiern
sein Bundes Contingent mit 30,oöo Mann, nicht ohne
empfindliche Erklärung der Unannehmlichkeit, für ein
ganz fremdes, auswärtiges Interesse und für Napoleon-
Persönlichkeit, sich anstrengen zu müßen. — Noch einmal
erschollen zu Dresden im Mai 1812 um Napoleon-
goldnen Herrscher. Stuhl die Huldigungen des südlichen
Europas, selbst Oesterreichs Kaiser und Preußens König
erhöhten hier den Glanz des durch seine bewaffneten Völker-
schaaren furchtbaren Imperators; doch traue niemand
dem tückischen Geschick.' es bekränzte hier noch
das Haupt des Günstlings in dem Augenblick, wo es schon
das gezuckte Opferbetl schwang! — Am 24. und 25. Juni
1812 setzte eine unübersehbare Heersäule von 500,000
muthvolleu kräftigen Kriegern gegen Rußland über den
Riemen; Napoleons ganze Macht war in Thätig-
keit, 20,000 Preußen, und 50,000 Oesterreicher unter
Schwarzenberg, schlossen sich an Frankreichs sieggewohnte
Adler an. Die Mehrzahl der Baiern nahm, unter
heftigen Gefechten, feste Stellung gegen Wittgenstein
bei Polozk an der Düna, sie sollten sich in Ver-
bindung mit andern Korps den Weg nach Riga und
Petersburg öffnen; fühlten sich aber im August
schon so erschöpft, daß sie erneuerte Angriffe nicht mehr
wagten. General Deroy, der alte tapfere Krieger, fiel,
mit dem Degen in der Faust, durch Feindes Kugeln! —
Napoleon und Davoust, Prinz Eugen und Mü-
rar drangen mit der Hauptmacht gegen Moskau vor.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Schwarzenberg Wittgenstein August Deroy Napoleon Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Frankreich Europa Frankreichs Baiern Dresden Europas Oesterreichs Frankreichs Baiern Riga Petersburg Moskau
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i. März 4815 gelandet habe» — Dieser politische Blitz
schlug in hie Thurmspttze der europäischen Diplomatie
ein, die gemeinsame Gefahr vereinigte schneit die unzu-
friedenen Gemüther. Vom 13. bis 25. März wurden
nun die Unterhandlungen durch gegenseitige Nachgiebig,
keil geschloffen. Rußland erhielt Polen; Oesterreich
Ostgallizieu, die Oberherrschaft über Italien und den
Besitz fast alter alten Erbstaaten; Preußen Posen und
mehr als die Hälfte von Sachse»/ nebst einem-'Theit des
Niederrhems; das neue Königreich dek^Nieder-
lande wurde als ein starkes Bollwerk gegen Frankreich
errichtet; Genua, obgleich dem Prinzen Eugen zuge-
dacht, siel an Sardinien; auch der Papst wurde
befriediget, und die Deutschen beruhigte man eilig
zum Schluffe noch durch die Errichtung einer Bun-
desacre. — Mit thätigster Anstrengung ward der neue
Feldzug eröffnet. Die Bourbone im Besitz der französi.
scheu Heeresmacht stohen verwirrt aus Paris, Napo.
leon öffnete sich, unter Jubelruf alles Volkes in Frank-
reich frei Len Weg in die Tuillerien, und die Truppen,
die man gegen ihn ausziehen ließ, verherrlichten am 20.
März seinen Triumpheinzug in der Hauptstadt des wie-
Lergebornen französischen Kaiserreichs. In einem Augen-
blick ward dir alte kaiserliche Negierung wieder berge-
stellt, und den Hauptmächten dies Ereigniß durch das
auswärtige Ministerium angekündigt. Am 1. Iunius
4815 wurde Napoleon vom Volke Frankreichs aufs
neue als Kaiser anerkannt und begrüßt; er sam-
melte dann am 14. Juni bei Beau mont rasch
eine furchtbare Streitmacht. Mit bewunderungswürdiger
Schnelligkeit eilten aber auch dir Heere der Verbündeten
Frankreichs Grenzen zu. Napoleon eröffnete am 15.
und 16. Iunius seinen Angriff gegen die Preußen,
hei Thuin, Lobes und Fleurus an der Sambre;
Blücher wurde geschlagen; um nun den Weg von
Dalerloo-uach Brüssel zu gewinnen, wendete sich
Napoleon gegen Wellington, doch der englische
Held leistete am 18. Iunius einen unerschütterlich festen
Widerstand, und besiegte dadurch die ungestümme Lebhaft
tigkeik Napoleons, der dir Schlacht von Waterloo
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Extrahierte Personennamen: Eugen_zuge- Eugen Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich
Ostgallizieu Italien Niederrhems Frankreich Genua Sardinien Paris Frank- Frankreichs Frankreichs Wellington Napoleons