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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

2. Besonderer Theil - S. 761

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 761 Sümpfen umgeben. Prachtvolle Ruinen von Baalbeck [Baalath. Beth-Semes. Heliopö- lis. Diese Namen bedeuten Sonnensta dt]. Im Hochthale Bekla 3,500' h. Besonders prachtvoll find die Ruinen eines Sonnentempcls, der 800' l. und 400' br. war, und einiger anderer Tempel. Von dem Mongolen Hulagu Khan zerstört 1260. Höms semesa]. St. unweit des Orontes. 25,000 E. Biel Industrie. Ruinen eines prächtigen Sonnentempels, an dem der hier geborne römische Kaiser Heliogabalns sf 222 n. Chr.] ursprünglich Sonnenpriester war. Sieg des Kaisers Aurelian über die Kaiserin Zenobia 273 n. Chr. Hamah [Hamath. Epiphanlaj. St. am Oron- tes. 50,000 C. Bebaut. Handelsstadt und Karawanenstation. Westlich davon die Stadt Masiyad mit einer Burg, welche von 1228 bis 1271 die Residenz von den Fürsten der Ismaelier sassassinen der Kreuzfahrers! war, jenes Meuchlerordens, der von der Sekte Hassans, des Alten vom Berge auf der Feste Alamut, abstammt ss. p. 728]. Die Stadt ist noch jetzt der Hauplsitz der geringen Ueberreste der Is- maeller. Die 200,000 Nasarier sansairieh] bewohnen das Gebirgsland zwischen Libanon und Orontes. Sie sind, wie die Ismaelier, aus dem Islam hervorgangen; beide aber hassen sich auf's tödtlichste. Die Rasarier find sauft und sehr arbeitsam, glauben die Gottheit Ali's und die Seelenwanderung und haben viele Geheimlehren. Äntakijeh [Antiochia Epidaphnes]. St. am Orontes, 1 M. vom Meere. 18,000 E. Seidenbau. Sasfiangerberei. 7 warme Quellen. Von Seleucus Nikator zu Ehren sei- nes Vaters Anliochus erbaut 301 v. Chr. Prachtvolle Hauptstadt des seleu- cidisch-syrischen Reiches mit über 200,000 E. von 301 bis 64 v. Chr. Ihre Trümmer liegen innerhalb einer Mauer von fast 5 M. im Umfange. Sieg des dem Antilibanon im O., 3 bis 4 Tagreisen lang, im S. 2, im N. bis 4 Stunden breit. Eine grüne, im Winter oft mit Schnee bedeckte Aue. Der südlichen Senkung des Thales folgt der Nähr el-Litany, der nördlichen der Nähr el-Ahsy. — d. Oest- liche Gebirgszone. aa. Der Antilibanon [= Gegenlibanon. Antilibanus. Dsehe- bei el - Wast. Dschebel es-Schart]. Von 33'/,° bis 34'/,° N. Br. Richtung von S. nach No. Fast genau parallel laufend mit dem Libanon. Steiler West ab fall zumbekaa. Stufeiiarliger Ostabsall zu den Hochflächen Syriens. Dschebel esch- Scheikh 9,000' jl>. p. 752]. Steile und beschwerliche Reitwege über das Ge- birge. Gestein wie im Libanon, mit dem Unterschied, daß die Kreide und der Kreibemergel eine sehr große Verbreitung zeigen,' der Kohlensandstein aber fast ganz verschwindet. Häufige Erdbeben. — bb. Die Hochflächen des östlichen Syriens. Sie hängen im S. mir den Hochflächen Haurans und mit der Hochfläche der syrisch- arabischen Wüste zusammen,, von welch' letzterer sie durch eine Linie vom Dschebel Hauran über Tadmor nach el-Deir am Euphrat geschieden werden. Im O. scheidet sie der Euphrat von den Hochflächen Mesopotamiens. Im N. erhebt sich das wilde Gebirgsland des Taurus zwischen Euphrat und Dschehan. Im W. reicheu sie bis zum Amanus, dem Thäte des Nähr el-Ahsy und bis zum Antilibanon. Die hügeligen und trockenen Hochflächen des östlichen Syriens liegen bei Damaskus 2,180', bei Aleppo 1,185' hoch und senken sich etwas gegen das tief eingeschnitteue Euphratthal. Sie bestehen vorherrschend aus Kreide und tertiären Gesteinen, sind znm Anbau sehr wohl geeignet, aber wegen Mangels an Bewässerung verödet. Wo aber der Boden durch Flüsse oder Kunst bewässert wird, finden sich außerordentlich fruchtbare Land- striche. — e. Das nördliche Syrien llomazene] ist ein hohes, rauhes Gebirgsland zwischen Euphrat und Dschehun, das von einem Theil des Taurus gebildet wird. — 6. Gewässer. — a. Mitt elmeer. aa. Der Nähr s— Fluß] el-Litany snahr el-Kasimiyeh. Eevntes]. 4,000' h. Quelle am Oftabhange des Libanon. Durch- bruch durch den südlichen Libanon, bb. N a h r cl-Kebir großer Fluß. Eleu- therus]. Vom Ostabhauge des Libanon, cc. Nähr el-Ahsy f— der stürmische Fluß. Orontes]. Aus einer Kluft am Ostabhauge des Libanon. Er durchfließt den Kad e s- L-ce ssee von Höms] und verläßt feine nördliche Richtung, um sich in seinem Untcr- lause gegen W. zum Mittelmeere zu wenden. Er nimmt rechts den Kara-su slap- padox] aus, der denak-Denis ssee von Antiochien] durchfließt. — b. Persischer Meerbusen. Der Mittellauf des Euphrat bildet die Grenze zwischen Syrien und Mesopotamien. Mehrere Zuflüsse, darunter der Nähr Sadschur. — c. Kon- tinentale Gewässer, aa. Der Bahr el-Merdsch f— See der Wiesen], im O. von Damaskus, nimmt mehrere Flüsse vom Ostabhauge des Antilibanon auf, wre den Barada sobr^sorrboas], und vom Dschebel Hauran, wie den Wady el- t > w a. bb. Nähr Kuweit [Cbalus]. cc. Der Sabcha-See.

3. Besonderer Theil - S. 780

1856 - Eßlingen : Weychardt
780 Zweite Abtheilung. Asien. wo sich das Volk Israel lagerte; im So. desselben ist die Ebene es Sebaijeh, auf der sich das Volk Israel während der Gesetzgebung befand, b. Das Wiisten- Plateau Tih Beni Israel [= Wüste der Kinder Israel. Wüste Paranch Den Südrand bildet der über 4,000' h. Dschebel et Tih. Er zieht von O. nach W. quer durch die Halbinsel und fällt gegen S. zu der 2,000' h., sandigen Ebene Debbet er Ramleh ab. Von seinem Ostende aus geht ein steiler Gebirgszug gegen N. längs des Busens von Akaba. Die Fortsetzung seines Westendes wendet sich gleichfalls gegen N. und läuft als Dschebel er Rahah parallel mit dem Busen von Suez und weiter hin parallel mit dem Thale der Bttterseen bis zum Mittelmeere. Die mit schwarzen Feuersteinen übersäeten Ebenen des Wüstenplateaus, auf dem oft glühende Südwinde wehen und die Luftspiegelung ihre Trugbilder vorzaubert, find von Kalk- und Kreidehügeln durchzogen und fallen in mehreren Stufen zum Mittelmeere und^ zum Wady Khuberah ab. Die No. Ecke der Wüste ist das Bergland der Azazimeh. Es endet im N. mit dem 4 bis 6 Stunden breiten Wady Murreh [Wüste Zins, durch welchen das Bergland von Palästina geschieden ist. An seinem Westrande liegt die Wüste Kades; in ihr erhebt sich ein nackter Fels, an dessen Fuße der reichlich sprudelnde Quell Ain Kades hervorkommt. Der westliche, größere Theil der Tihwüste sendet seine Regenwasser durch den Wady el Arisch, mit dem sich der Wady el Akabah vereinigt, zum Mittelmeere, die östliche, kleinere Hälfte durch den Wady Dscherafeh und den Wady Murreh, von dem der Wady Fi kr eh ein Seitenzweig ist, in das todte Meer. 2. Landschaft Hedschas. Nördlicher Theil des Westrandes von Arabien zwischen 18° bis 30° N. Br. 230 M. lange Kiiste längs des Busens von Akaba und des rothen Meeres, voller Korallenriffe, Klippen und kleinen Inseln, daher für die Schiffer höchst gefährlich. Das Tehama [— flache Ebenes; 4 bis 5 M. br., flach, sandig und salzig, mit vielen Sümpfen und Lagunen, mit sehr schwüler Hitze und spärlichen Winterregen. Das Dschebal; terrassenförmig gebildetes, 3,000', 6,000' bis 8,000' hohes Bergland, meist aus Urgebirge oder vulkanischen Gesteinen gebildet, von denen letztere besonders häufig zwischen Medina und Mekka vorkommen; häufige Erdbeben; Vulkanbrand bei Medina 1256 n. Chr. Gegen O. schließt sich Hedschas an das Bergland von Nedschd an. Keine Flußsysteme, nur Regenbäche, die in der Regenzeit von December bis April sehr stark anschwellen; wenig Waldungen; schöne und fruchtbare Thäler. Hedschas steht unter nomineller Oberhoheit der Pforte. — 1. Nord-Hedschas. Meist von unabhängigen Beduinenstämmen bewohnt Beden [Mvghair Schoaibj. Ort in einem wasserreichen und fruchtbaren Thale. Hier die Ruinen von Midian; Stadt des Patriarchen und Priesters Jethro [bei den Ara- bern: Schoeibj; Ursitz der Midianiter; ehemals bedeutende Handelsstadt der Nabatäer. Tebük. Wichtige Handelsstadt auf der syrischen Pilgerstraße. El Haura [— die Weiße. Leuce Cöme], Hafenstadt am rothen Meer. Einst große Handelsstadt der Nabatäer. — 2. Scherifat von Medina. Medina en 9teby [= Stadt des Propheten. Jathrippa]. 20 M. vom rothen Meere; 50 M. von Mekka. St. am Bache Ajun Sarkeh, in einer 3,000' h. fruchtbaren Ebene. 20,000 E- Eine der schönsten Städte des Orients mit weitläufigen Vorstädten. Stärkste Festung in Hed- schas mit Citadelle. Das Gebiet der Stadt steht unter einem Scherif und bildet mit Mekka das Hedud el Haram [— unverletzliches Gebiets, das kein Christ, kein Jude, kein Götzendiener betreten soll. Eroberung durch die Wechabiten 1804. Der Juwel der Stadt ist die große Moschee el Haram [= die Unverletzliches oder Med- sched en Neby [= die Moschee des Propheten) mit dem Grabe des hier 632 ge- storbenen Propheten Muhamed und der beiden ersten Chalifen Abubekr und Omar. Häufige Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Der Besuch desselben ist jedoch nicht geboten, wie der der Kaaba zu Mekka, sondern wird nur zu den verdienstlichen Werken gerechnet; von den Pilgern, die Mekka besuchen, geht nur etwa der dritte Theil auch nach Medina. 30 Medressen sgelehrtenschulen). Ianbo el Bahr fckamdia). Feste St. am rothen Meere. 6,000 E. Der Hafen von Medina. Han- del. — Z.'Großscherifat von Mekka. Mekka som el Kora — die Mutter der Städte. El Mosherefe — die Edle. Beleb al Ameyn — die Region der Gläubigen. Sie führt noch über hundert andere prunkvolle Titel). 7 M. v. Dschidda. Feste Hauptstadt des Großscherifats mit starker Citadelle. Geburtsort des Propheten Muhamed 571 n. Chr. Größter Wallfahrtsort der Muhamedaner. 34,000 E-, darunter 4,000 Abessinier und schwarze Sklaven. Die Stadt liegt in einem engen, nur 100 bis 700 Schritte breiten, sandigen, von wüsten Höhen und Sandflächen um- gebenen Thale und ist von sehr geringer Ausdehnung, wenn mau von den lang

4. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 9

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
9 zur Hülfe herbei. So kamen einst Zwerge zu einer Kranken- wärterin in Stadtoldendorf und forderten sie auf, mit ihnen zu gehen und einer kranken Frau Beistand zu leisten. Als die Wärterin sich dazu bereit erklärt hatte, verbanden ihr die Zwerge die Augen und führten sie in den Berg. Hier half sie nach Kräften und wollte dann wieder gehen. Doch das litten die Zwerge nicht, und so blieb sie volle acht Tage im Berge und hatte es recht gut. Beim Abschiede fragten die Zwerge, wie viel sie verdient hätte. Die Frau erwiderte aber, sie wäre mit allem zufrieden, was sie ihr gäben. Da reichten ihr nun die Zwerge eine Diefse Flachs und sagten dabei, da- von möge sie alle Tage spinnen; der Flachs werde niemals alle werden, wenn sie nur das letzte von dem Rocken nicht abspinne. Dann verbanden ihr die Zwerge abermals die Augen und führten sie aus dem Berge wieder heraus. Die Frau that, wie ihr die Zwerge geboten hatten. Den Tag über spann sie fleifsig; war sie aber zu dem letzten Lopp gekommen, so hörte sie auf, und am andern Morgen fand sie die Diefse jedesmal wieder voll Flachs. So spann die Frau lange Zeit und wurde zuletzt recht wohlhabend. Endlich aber dachte sie, da sie nun schon so viel zusammengesponnen habe, so könne sie es wohl einmal wagen, auch den letzten Lopp abzuspinnen. Sie that dies, und da war am andern Morgen auch die Diefse weg und blieb weg. Es ist auch im Keilberge ein tiefes Loch, aus welchem sonst die Zwerge immer Umschau hielten. Einst spielten an dieser Stelle fünf Jungen aus einem benachbarten Dorfe und belustigten sich damit, über das Loch hinüber und herüber zu springen. Da sprang aber einmal einer von ihnen fehl und fiel so in den Berg hinein. Unten war es gar schön, wie in einer Stube. Der Junge hatte keinen Schaden genommen und suchte nun wieder aus dem Berge herauszukommen. Dies ge- lang ihm auch, indem er dem Laufe des Baches folgte, welcher aus dem Berge hervorfliefst. Es war dies derselbe Weg, auf welchem die Zwerge ein- und ausgingen. Für diese war er hoch genug und ganz bequem, weil sie so klein waren. Der Junge aber mufste sich ganz krumm machen, kam jedoch glücklich wieder aus dem Berge heraus ins Freie.

5. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 49

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
42. Das Weiße Sachsenrosz. 1. Es jagt der Sturm im grünen Wald, er reitet und zwängt der Eichen Wucht; die alte Weser muß ihre Wellen vor Zorn und Angst am Fels zerschellen, und vom Gebirg uns aus der Schlucht des Donners Siegesrufen hallt. 2. Ein fränk'scher Mann, gar müd und still, verlassen irrt im fremden Land; die Glieder brechen ihm fast zusammen, doch löscht ihm nichts des Auges Flammen; da steht ein Hüttlein an dem Strand: „Hallo! Ein Fremder Obdach will!" 3. Ein Sachse, hoch, mit stolzem Blick, sieht lang und fremd den Franken an: „Kommst Du um Gastfreundschaft zu bitten, so bist Du sicher in Sachsenhütten!" — Da trat den Herd der Franke an, er nahm den Becher und gab ihn zurück. 4. Sie sitzen ernst am heil'gen Herd, sie sehen einander schweigend an, und stumm bewundert immer wieder ein jeder des andern Heldenglieder. Da hebt zuletzt der Franke an: „Bei Gott, wir sind einander wert! 5. Wenn solcher viel das Sachsenland zum Kampf ob unserm König stellt, so möchte Karol bitter klagen, daß Sachs' und Frank' noch Schlachten schlagen!" Da führt der Sachs' ihn an der Hand Hinaus aufs regengrüne Feld. 6. Ein weißes Roß, gar stark und schön, sprang auf der freien Weide frei. „O laß das schöne Roß uns fangen!" so sprach der Franke mit Verlangen. „Gefangen hat's noch keiner gesehn, doch auf mein Locken kommt es frei!" Voges, Bilder. 4

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

7. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 8

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
8 in der Mitte liegende Moosberg ist. Zwischen den Fichtenbeständen und Laubwäldern giebt es hier und da Moore und schöne Bergwiesen. Die wenigen Bäche, die der Solling hat, nehmen fast alle in der Nähe des Moosberges ihren Anfang und führen strahlenförmig verlaufend in tief eingeschnittenen Thälern ihr Wasser den größeren Flüssen zu. Diese Thäler, welche vom schönsten Buchenwalde eingefaßt sind, sind oft ganz eng, bisweilen lassen sie auch Raum zu langgestreckten Dörfern. Sie er- innern mit ihren oft gewaltig sich erhebenden Abhängen, den prächtigen Waldwiesen und silberklaren Gewässern an manche Thäler des Harzes. Nicht selten wird man auf den Höhen durch eine köstliche Aussicht erfreut. Sehr lieblich und anziehend ist der Blick von dem hochgelegenen Fürstenberg auf die reichen Fluren, durch welche die Weser zieht, auf die großartigen Brücken, die über den Fluß gehen und auf die vielen Ortschaften, welche versteckt im Grün daliegen. Die Bevölkerung dieses Waldgebirges ist nicht sehr zahlreich. Zu einem großen Teile verdienen die Männer ihr Brot durch angestrengte Arbeit im Walde. Das gefällte Holz wird teils zu Bauzwecken die Weser hinabgeflößt, teils dient es als Brennmaterial für die zahlreichen Glashütten des Sollings. Während indes die Berge von den Schlägen der Holzaxt wiederhallen, ziehen Frauen und Kinder mit Körben und Töpfen hinaus, um Heidelbeeren und Himbeeren zu pflücken, welche sie auf langen Wegen zur Stadt bringen und verkaufen. Ein lohnender Verdienst eröffnet sich für manchen Familienvater in den Glashütten, die über das ganze Gebirge verstreut sind. Viele Männer arbeiten auch in den Brüchen, wo der rötliche Sandstein zu Tage gefördert wird. Die stärkeren Blöcke sind ein ge- schätztes Baumaterial; die dünneren dagegen werden unter dem Namen „Sollinger Platten" zur Herstellung von Steigen und Hausfluren wie auch — statt der Ziegel — zum Bedecken der Häuser benutzt. Meyer, Die Provinz Hannover. 11. Die Zwerge im Kellberge. Nahe bei Stadtoldendorf erhebt sich der Keilberg. Hier wohnten vor alten Zeiten Zwerge, von denen noch manche Geschichten erzählt werden. Wenn einer von ihnen eine schwere Krankheit hatte, holten sie gar gern die Menschen

8. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 106

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
106 schwundenen Thiergeschlechtern angehören; die meisten werden dem Höhlenbären zugeschrieben. Nicht nur der wunderbare Bau der Höhle, nicht nur die seltsamen Tropfsteinbildungen erregen unsre Teilnahme, die Führer verstehen auch durch Lichter und Flammen prächtige Avirkungen hervorzubringen. Es gehört dazu das Auslöschen der Lichter bis auf ein einziges, welches der Führer in eine entfernte Abteilung der Höhle trägt, so dafs nur an einer einzigen Stelle, nicht das Licht, sondern der Schein desselben aus den Felsen hervorquillt. Dieser einzige Schein, in der Dunkelheit glühend, gewährt einen zauberhaften Anblick. Noch grössere Wirkung wird erzielt, wenn der Führer in der einen Höhlenabteilung eine farbige Flamme entzündet, wäh- rend wir uns in der nächsten Abteilung befinden. Dadurch werden die zwischen uns liegenden Felsen wunderbar erhellt, und es entsteht mitten in dieser Erdnacht vor unsern Augen eine Landschaft von entzückender Schönheit. In den edelsten Formen erhebt sich vor uns ein Gebirge, scheinbar aus Wolken oder aus den Wogen des Meeres auftauchend, die Gipfel golden von den Gluten der Morgenröte umsäumt. Nach einer Weile, wenn die Flammen im Hintergründe sich mehr dem Erlöschen zuneigen und nur dann und wann wieder aufflammen, scheint es, als ob sich ein schweres Gewitter um die Berggipfel lagere, die von Zeit zu Zeit durch das Auf- zucken matt erhellt werden. Durch eine Reihe von Gängen und kleineren Abteilungen gelangt man endlich an die Stelle, wo ein weiteres Vordringen nicht mehr möglich ist; nur bis hieher ist Bahn gebrochen. Wann diese Höhle entdeckt ist, und woher sie ihren Namen hat, kann nicht mehr nachgewiesen werden. Nur so viel ist gewifs, dafs sie bereits ums Jahr 1550 bekannt und berühmt war. Leibrock. Braunschw. Schulblatt. 76. Die Lachsfischerei in der Weser. Die Lachse oder Salme gehören zu jenen Wanderfischen, welche eigentlich das Meer bewohnen, während des Frühlings aber in die Flüsse hinaufsteigen, um dort zu laichen. So besuchen sie

9. Besonderer Theil - S. 760

1856 - Eßlingen : Weychardt
760 Zweite Abtheilung. Asien. Jskenderun [Alexandria ad Issum. Alexand rettet Hafenstadt, welche den Aus-u. Einfuhrhandel von Aleppo und Diarbekir zur See vermittelt. Von pestilenzialischen donisch. Von 332 bis 323. g. Syrisches Reich unter den Seleuciden. Von 301 bis 64. h. Römisch. Von 64 v. Chr. bis 395 n. Chr. Comagene wurde erst 17 n. Chr. römisch. Palmyrenisches Kaiserthum. Von 260 bis 273. i.by- zantinisch. Von 395 bis 637. Ir. Ein Theil des Khalifats, dem es bald von rebellischen Statthaltern entrissen wurde. Von 637 bis 1098. 1. Christliches Fürsten- thnm Antiochien. Von 1098 bis 1268. m. Aegyptisch. Von 1268 bis 1517. Einsall der Mongolen 1243 und 1260. Einfall Timurs 1394 und 1401. n. Tür- kisch. Seit 1517. Besetzung Syriens durch die Truppen Mehemed Alis, des Vicekönigs von Aegypten, von 1831 bis 1842. — 3. Lage. 33'/,° bis 38° N. Br. 53'/,° bis 58° O. L. ^— 4. Grenzen. Im O.: Mesopotamien. Im N.: Klein- asien. Im W.: Kleinasien; mittelländisches Meer; Phönicien. Im S.: Palästina.— 5. Oberfläche. — a. Die syrische Küste. Vom Nähr el-Kebir bis zum Hintergrund des Golfs von Jskenderun. Nördliche Fortsetzung der phönicischen Küste. In gerader Richtung 30 M. lang. Wild, schroff und malerisch; voll mannigfaltiger Naturschön- heiten und reizender Landschaften. Eine Reihe von höheren und niederen Kapen, hinter denen mehr oder weniger geschützte Buchten, Häfen, Ankerstellen und Ansied- lungspunkte liegen. Ras el-Buseit [Promontorium Posidium]. Ras el-Chansir [Rhossicum Protu.]. Busen von Jskenderun [Linus Issicus]. Die längs der Küste herrschenden Sw. und Südwinde beschleunigen in Verbindung mit der Nordströmnng des Meeres die Fahrt von Aegypten nach den phönicischen und syrischen Häfen, erweitern aber auch die flachen Gestade durch Dünenreihen. Außer- dem wehen die täglich wechselnden Land- und Seewinde. — b. Westliche Gebirgs- zone. — aa. Der Libanon [= weißes Gebirge. Libanus. Dschebel Libnan]. Zwischen dem Nähr el-Litany im S., dem el-Bekaa im O-, dem Nähr el-Kebir im 91. und dem mittelländischen Meere im W. 20 M. lang; 4 M. breit. Richtung von S. nach 9t. Der Westabfall liegt in Phönicien, der Ostabhang in Syrien. Der bis 9,000' h. K amm hat keine Zackengipfel und Hörner, sondern nur flache, einförmige Wellenlinien und sargförmige Berge. Die höchsten Berge berühren die Schneelinie Dschebel Sunnin 7,776'. Dschebel Makmel 8,790'. Dschebel Akkar. Malerischer und terrasfenartiger Weftabfall mit steilen Kapen. Steiler und weniger hoher Ostabfall zum el-Bekaa. Steile und klippige Reitwege über das Gebirge. Der centrale Theil besteht aus Bergkatk, dem Kohlensandstein mit Steinkohlen- lagern aufgelagert ist. Beide werden häufig von Dioritgängen durchsetzt. Die Gehänge bilden Kreide, Kreidemergel und Braunkohlensandstein. Gegen 12 Eisenschmelzen. Die Steinkohlen werden nicht abgebaut. Häufige Erd- beben. Reichthum an Quellen und Küstenflüssen. Reicher Pflanzenwuchs. An der Küste Palmen und Südfrüchte; höher hinauf Oelbäume, Obstbäume, Maul- beerbäume und treffliche Weingärten; alsdann schöne Waldungen von Pistazien, Wall- nnßbäumen, Eichen und Fichten; die Höhen sind mit den buntfarbigsten Blumen ge- schmückt. Ungeheure Cederwaldungen zu Salomo's Zeiten; jetzt noch einige kleine Cederwäldchen. Eines derselben liegt in einem 6,000' h. Thalkessel von '/, Stund im Umfange am 9iordfuß des Dschebel Makmel und besteht aus 400 Ccdern, darunter 10 Stämme, die bis 3000, vielleicht bis 6000 Jahre alt sind. — bb. Der Dschebel Ansairieh [Largsfius], der im 9t. mit dem Dschebel Okrah [— kahler Berg. Mons Castus] und dem Dschebel el-Kuseir endet. Ein fruchtbares und prächtiges Ge- birgsland zwischen dem 9iahr el-Kebir und dem 9tahr el-Ahsy. — ec. Das nörd- liche Küstcngebirge. Vom 9tahr el-Ahsy bis zum Dschehun. Es schließt sich mit seinem Nordende an den Taurus an und bildet die Grenze zwischen Syrien und der fleinasiatischen Landschaft Cilicien. Dschebel Keserik [Pieria Mons] 5,400'J.; vom Vorgebirge el - Chansir bis znm 1,400' h. Paß von Bei lau [Syrische Paye. Pylae Syriae], den man von Jskenderun nach Bagras und Aleppo überschreitet. Güsel Dagh und Akma Dagh [Amänus] bis 6,000' h., mit dem Demir Kapu [— eisernes Thor. Amanicae Portae], einem Paß, über den man von Jssns nach Aintab geht. Der Ghaur-Dagh im S. des Dschehun bis 9,400'. — c. Der syrische Längensyalt. Er durchzieht in der Richtung von S- nach 9t- das syrische Bergland und wird durch das el-Bekaa und das Thal des 9tahr el-Ahsy be- zeichnet. Das el - Bekaa oder el - Bokah [= Thalebene. Coelesyria = hohles Syrien] ist ein 2,500' bis 3,500' h. Längenthal zwischen dem Libanon im W. und

10. Besonderer Theil - S. 811

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten van Südafrika. Nordrand. 811 ger. Im S.: die unbekannten Heidenländer des Innern von Südafrika. — 3. Ober- fläche. Ziemlich einförmige Oberfläche, in dem Hochebenen vorherrschen und nur hin und wieder Hügelzüge und Gebirgsmasseu sich daraus erheben. Nur in der Gegend des Aequators scheint es Gebirgömassen von sehr ansebnlicher Höhe zu geben. 2) — 4. Gewässer. Weißer Nil. See Fittre mit dem Batha. See Tsad mit dem von Nigritien s— Land der Schwär,zens oder vom Sudan fvom Arabischen as- souä schwarzj. Gegen W. hängt Oftnigritien mit der westlichen Hälfte von Nigritien zusammen. J) Oberfläche. — 1. Der größte Theil Nigritiens besteht aus Hochebenen. Sie liegen 1,200' bis 2,000' h. und scheinen die nördliche Fortsetzung der Binneu- ebenen von Südafrika zu sein. Ob die letzter» von den Ebenen Nigritiens durch ein dem Aequator parallel ziehendes Nandgebirge geschieden sind oder nicht, ist ganz unbe- kannt. Zur Regenzeit bilden die Hochebenen prächtige Weideländer, in der trockenen Jahreszeit aber sind sie dürre und nackte Wüsten. Ihre Oberfläche bilden entweder feste Fels g est ein e, die vorherrschend im O. Urgebirgsarlcn, im W. aber rothe Sandsteine sind, oder lose Massen. Letztere bestehen im Thäte des weißen Nils aus unermeßlichen, vom Strome abgesetzten Schlammmassen; zwischen Kordofnn u. dem Nubalande aus einer zähen, lehmigen Dammerde, die mit Trümmern noch lebender Land- und Süßwasserschnecken erfüllt sind, sonst aus einem rothen und zähen Thon oder Sand, in dem überall Knollen von Eisenstein gefunden werden. Große Strecken der Ebenen sind roth, häufig sogar dunkclrvth durch reichliche Beimengun- gen von Eisenoxydhydrat. Durch die Anhäufung des Eisenoxyds erklärt sich die rothe Farbe vieler kleinerer fließenden Gewässer der Ebenen, ja die auffallend ähnliche selbst des Nigers unterhalb Bussa. Im östlichen Theile, im Gebiete des weißen Nils, finden sich große goldführende Schurtablagerungen, die aus der Zerstörung der Gesteine gebildet sind, aus denen die Gebirge dieser Gegenden bestehen. — 2. Eigenthümlich ist die große und tiefeingesenkte, vollkommen flache Ebene zwischen 9° bis 16° N. Br. und 30° bis 35° O. L., in welcher der Tsad-See nur 850' h. liegt und die in ihren übrigen Theilen nicht viel über 900' aufsteigen mag. Diese wohl bewaldete, gänzlich steinlose Alluvialebene ist von höher liegenden Ebenen umgeben n. nur von einigen, 400' bis 700' relativ hohen Grauitkegeln überragt. Erst in größerer Tiefe findet man unter den Alluvionen tertiäre Kalksteinablagerungen mit Süßwasser- couchylien. Sie scheint, gleich dem Riesgau im bayrischen Mittelfranken, in der Vorzeit der Boden eines ungeheuren Süßwassersees gewesen zu sein, von dem der jetzige Tsad nur noch einen verhältnißmäßig kleinen Rest bildet. Die Ebenheit des Landes verursacht die sonderbare Erscheinung, daß.die Oberfläche desselben von unzäh- ligen, seichten Wasserpfuhlen sjnglljamj durchschnitten ist, die nur in der Regen- zeit eine Verbindung und selbst dann einen so trägen Laus haben, daß ihre Richtun- gen kaum erkennbar sind. Einige Verbindungskanäle werden indessen in der nassen Jahreszeit so groß, daß sie mächtigen Strömen gleichen und Boote tragen. — 3. Die meisten aus den Ebenen aufsteigenden Berge und Gebirgsketten bestehen aus Granit, Gneus, Glimmer-, Chlorit- und Hornblendeschiefer, Diorit und Sandstein. Vulkanische Gesteine sind bis jetzt nur an ein paar Punkten gefunden worden, au. Einzelne Berghaufen von 1,000' bis 3,000' relativer Hohe im Lande der Vary, wie Logojl und Belenjl auf dem rechten, Nerkonji, Kannobih und Kugelü auf dem linken Ufer des weißen Nils. bb. Gebirgsland el Perl [= falte« Land. D ür-e l-Bertatj mit den Bergen Belfudi, Beschori, Belamili, K o schau- köru und andern, ce. Erloschener Vulkan D efafau n g h und dcrdinka snjematsj auf dem rechten User des weißen Nils im Lande der Dinka. à Gebirge im Nubalande. Das Gebirge Teggele, 30 M. l. und 20 M. br., mit dem Abul 3.400', Turban 3,200^, Njnknr 3,200', Tira 2,700', Dahäb [— Goldstern 2,700', Dei er 3,000', L.ungur 2,800' rc. Außerdem eine große Anzahl einzelner, mit prachtvollen Tropenwäldern bedeckter Bergstöcke, wie der Bura m, Kulak, Ke g a rc. so. Das kupfer- und eisenreiche Gebirgsland Fertit. ff. Dschebel Mlrrah, eine von S. nach N. streichende Gebirgskette im westlichen Dar-Für. Außerdem zahl- reiche, isolirte Felsmassen, gg. Einzelne Berghaufen in Waday, darunter der Kad- lcheske. bb. Berge in Bagtrmi, wie der Ger. ii. Viele einzelne und malerische Granitberge bis 2,500' h. in Mandara, là. Die isotirten Berge in Ada- mlna. Berg Mendif. Berg Alantika 10,000'. Berg Labul. U. Die qrani- tliche Bergkette in der Landschaft Haussa.
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