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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

2. Besonderer Theil - S. 761

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 761 Sümpfen umgeben. Prachtvolle Ruinen von Baalbeck [Baalath. Beth-Semes. Heliopö- lis. Diese Namen bedeuten Sonnensta dt]. Im Hochthale Bekla 3,500' h. Besonders prachtvoll find die Ruinen eines Sonnentempcls, der 800' l. und 400' br. war, und einiger anderer Tempel. Von dem Mongolen Hulagu Khan zerstört 1260. Höms semesa]. St. unweit des Orontes. 25,000 E. Biel Industrie. Ruinen eines prächtigen Sonnentempels, an dem der hier geborne römische Kaiser Heliogabalns sf 222 n. Chr.] ursprünglich Sonnenpriester war. Sieg des Kaisers Aurelian über die Kaiserin Zenobia 273 n. Chr. Hamah [Hamath. Epiphanlaj. St. am Oron- tes. 50,000 C. Bebaut. Handelsstadt und Karawanenstation. Westlich davon die Stadt Masiyad mit einer Burg, welche von 1228 bis 1271 die Residenz von den Fürsten der Ismaelier sassassinen der Kreuzfahrers! war, jenes Meuchlerordens, der von der Sekte Hassans, des Alten vom Berge auf der Feste Alamut, abstammt ss. p. 728]. Die Stadt ist noch jetzt der Hauplsitz der geringen Ueberreste der Is- maeller. Die 200,000 Nasarier sansairieh] bewohnen das Gebirgsland zwischen Libanon und Orontes. Sie sind, wie die Ismaelier, aus dem Islam hervorgangen; beide aber hassen sich auf's tödtlichste. Die Rasarier find sauft und sehr arbeitsam, glauben die Gottheit Ali's und die Seelenwanderung und haben viele Geheimlehren. Äntakijeh [Antiochia Epidaphnes]. St. am Orontes, 1 M. vom Meere. 18,000 E. Seidenbau. Sasfiangerberei. 7 warme Quellen. Von Seleucus Nikator zu Ehren sei- nes Vaters Anliochus erbaut 301 v. Chr. Prachtvolle Hauptstadt des seleu- cidisch-syrischen Reiches mit über 200,000 E. von 301 bis 64 v. Chr. Ihre Trümmer liegen innerhalb einer Mauer von fast 5 M. im Umfange. Sieg des dem Antilibanon im O., 3 bis 4 Tagreisen lang, im S. 2, im N. bis 4 Stunden breit. Eine grüne, im Winter oft mit Schnee bedeckte Aue. Der südlichen Senkung des Thales folgt der Nähr el-Litany, der nördlichen der Nähr el-Ahsy. — d. Oest- liche Gebirgszone. aa. Der Antilibanon [= Gegenlibanon. Antilibanus. Dsehe- bei el - Wast. Dschebel es-Schart]. Von 33'/,° bis 34'/,° N. Br. Richtung von S. nach No. Fast genau parallel laufend mit dem Libanon. Steiler West ab fall zumbekaa. Stufeiiarliger Ostabsall zu den Hochflächen Syriens. Dschebel esch- Scheikh 9,000' jl>. p. 752]. Steile und beschwerliche Reitwege über das Ge- birge. Gestein wie im Libanon, mit dem Unterschied, daß die Kreide und der Kreibemergel eine sehr große Verbreitung zeigen,' der Kohlensandstein aber fast ganz verschwindet. Häufige Erdbeben. — bb. Die Hochflächen des östlichen Syriens. Sie hängen im S. mir den Hochflächen Haurans und mit der Hochfläche der syrisch- arabischen Wüste zusammen,, von welch' letzterer sie durch eine Linie vom Dschebel Hauran über Tadmor nach el-Deir am Euphrat geschieden werden. Im O. scheidet sie der Euphrat von den Hochflächen Mesopotamiens. Im N. erhebt sich das wilde Gebirgsland des Taurus zwischen Euphrat und Dschehan. Im W. reicheu sie bis zum Amanus, dem Thäte des Nähr el-Ahsy und bis zum Antilibanon. Die hügeligen und trockenen Hochflächen des östlichen Syriens liegen bei Damaskus 2,180', bei Aleppo 1,185' hoch und senken sich etwas gegen das tief eingeschnitteue Euphratthal. Sie bestehen vorherrschend aus Kreide und tertiären Gesteinen, sind znm Anbau sehr wohl geeignet, aber wegen Mangels an Bewässerung verödet. Wo aber der Boden durch Flüsse oder Kunst bewässert wird, finden sich außerordentlich fruchtbare Land- striche. — e. Das nördliche Syrien llomazene] ist ein hohes, rauhes Gebirgsland zwischen Euphrat und Dschehun, das von einem Theil des Taurus gebildet wird. — 6. Gewässer. — a. Mitt elmeer. aa. Der Nähr s— Fluß] el-Litany snahr el-Kasimiyeh. Eevntes]. 4,000' h. Quelle am Oftabhange des Libanon. Durch- bruch durch den südlichen Libanon, bb. N a h r cl-Kebir großer Fluß. Eleu- therus]. Vom Ostabhauge des Libanon, cc. Nähr el-Ahsy f— der stürmische Fluß. Orontes]. Aus einer Kluft am Ostabhauge des Libanon. Er durchfließt den Kad e s- L-ce ssee von Höms] und verläßt feine nördliche Richtung, um sich in seinem Untcr- lause gegen W. zum Mittelmeere zu wenden. Er nimmt rechts den Kara-su slap- padox] aus, der denak-Denis ssee von Antiochien] durchfließt. — b. Persischer Meerbusen. Der Mittellauf des Euphrat bildet die Grenze zwischen Syrien und Mesopotamien. Mehrere Zuflüsse, darunter der Nähr Sadschur. — c. Kon- tinentale Gewässer, aa. Der Bahr el-Merdsch f— See der Wiesen], im O. von Damaskus, nimmt mehrere Flüsse vom Ostabhauge des Antilibanon auf, wre den Barada sobr^sorrboas], und vom Dschebel Hauran, wie den Wady el- t > w a. bb. Nähr Kuweit [Cbalus]. cc. Der Sabcha-See.

3. Besonderer Theil - S. 780

1856 - Eßlingen : Weychardt
780 Zweite Abtheilung. Asien. wo sich das Volk Israel lagerte; im So. desselben ist die Ebene es Sebaijeh, auf der sich das Volk Israel während der Gesetzgebung befand, b. Das Wiisten- Plateau Tih Beni Israel [= Wüste der Kinder Israel. Wüste Paranch Den Südrand bildet der über 4,000' h. Dschebel et Tih. Er zieht von O. nach W. quer durch die Halbinsel und fällt gegen S. zu der 2,000' h., sandigen Ebene Debbet er Ramleh ab. Von seinem Ostende aus geht ein steiler Gebirgszug gegen N. längs des Busens von Akaba. Die Fortsetzung seines Westendes wendet sich gleichfalls gegen N. und läuft als Dschebel er Rahah parallel mit dem Busen von Suez und weiter hin parallel mit dem Thale der Bttterseen bis zum Mittelmeere. Die mit schwarzen Feuersteinen übersäeten Ebenen des Wüstenplateaus, auf dem oft glühende Südwinde wehen und die Luftspiegelung ihre Trugbilder vorzaubert, find von Kalk- und Kreidehügeln durchzogen und fallen in mehreren Stufen zum Mittelmeere und^ zum Wady Khuberah ab. Die No. Ecke der Wüste ist das Bergland der Azazimeh. Es endet im N. mit dem 4 bis 6 Stunden breiten Wady Murreh [Wüste Zins, durch welchen das Bergland von Palästina geschieden ist. An seinem Westrande liegt die Wüste Kades; in ihr erhebt sich ein nackter Fels, an dessen Fuße der reichlich sprudelnde Quell Ain Kades hervorkommt. Der westliche, größere Theil der Tihwüste sendet seine Regenwasser durch den Wady el Arisch, mit dem sich der Wady el Akabah vereinigt, zum Mittelmeere, die östliche, kleinere Hälfte durch den Wady Dscherafeh und den Wady Murreh, von dem der Wady Fi kr eh ein Seitenzweig ist, in das todte Meer. 2. Landschaft Hedschas. Nördlicher Theil des Westrandes von Arabien zwischen 18° bis 30° N. Br. 230 M. lange Kiiste längs des Busens von Akaba und des rothen Meeres, voller Korallenriffe, Klippen und kleinen Inseln, daher für die Schiffer höchst gefährlich. Das Tehama [— flache Ebenes; 4 bis 5 M. br., flach, sandig und salzig, mit vielen Sümpfen und Lagunen, mit sehr schwüler Hitze und spärlichen Winterregen. Das Dschebal; terrassenförmig gebildetes, 3,000', 6,000' bis 8,000' hohes Bergland, meist aus Urgebirge oder vulkanischen Gesteinen gebildet, von denen letztere besonders häufig zwischen Medina und Mekka vorkommen; häufige Erdbeben; Vulkanbrand bei Medina 1256 n. Chr. Gegen O. schließt sich Hedschas an das Bergland von Nedschd an. Keine Flußsysteme, nur Regenbäche, die in der Regenzeit von December bis April sehr stark anschwellen; wenig Waldungen; schöne und fruchtbare Thäler. Hedschas steht unter nomineller Oberhoheit der Pforte. — 1. Nord-Hedschas. Meist von unabhängigen Beduinenstämmen bewohnt Beden [Mvghair Schoaibj. Ort in einem wasserreichen und fruchtbaren Thale. Hier die Ruinen von Midian; Stadt des Patriarchen und Priesters Jethro [bei den Ara- bern: Schoeibj; Ursitz der Midianiter; ehemals bedeutende Handelsstadt der Nabatäer. Tebük. Wichtige Handelsstadt auf der syrischen Pilgerstraße. El Haura [— die Weiße. Leuce Cöme], Hafenstadt am rothen Meer. Einst große Handelsstadt der Nabatäer. — 2. Scherifat von Medina. Medina en 9teby [= Stadt des Propheten. Jathrippa]. 20 M. vom rothen Meere; 50 M. von Mekka. St. am Bache Ajun Sarkeh, in einer 3,000' h. fruchtbaren Ebene. 20,000 E- Eine der schönsten Städte des Orients mit weitläufigen Vorstädten. Stärkste Festung in Hed- schas mit Citadelle. Das Gebiet der Stadt steht unter einem Scherif und bildet mit Mekka das Hedud el Haram [— unverletzliches Gebiets, das kein Christ, kein Jude, kein Götzendiener betreten soll. Eroberung durch die Wechabiten 1804. Der Juwel der Stadt ist die große Moschee el Haram [= die Unverletzliches oder Med- sched en Neby [= die Moschee des Propheten) mit dem Grabe des hier 632 ge- storbenen Propheten Muhamed und der beiden ersten Chalifen Abubekr und Omar. Häufige Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Der Besuch desselben ist jedoch nicht geboten, wie der der Kaaba zu Mekka, sondern wird nur zu den verdienstlichen Werken gerechnet; von den Pilgern, die Mekka besuchen, geht nur etwa der dritte Theil auch nach Medina. 30 Medressen sgelehrtenschulen). Ianbo el Bahr fckamdia). Feste St. am rothen Meere. 6,000 E. Der Hafen von Medina. Han- del. — Z.'Großscherifat von Mekka. Mekka som el Kora — die Mutter der Städte. El Mosherefe — die Edle. Beleb al Ameyn — die Region der Gläubigen. Sie führt noch über hundert andere prunkvolle Titel). 7 M. v. Dschidda. Feste Hauptstadt des Großscherifats mit starker Citadelle. Geburtsort des Propheten Muhamed 571 n. Chr. Größter Wallfahrtsort der Muhamedaner. 34,000 E-, darunter 4,000 Abessinier und schwarze Sklaven. Die Stadt liegt in einem engen, nur 100 bis 700 Schritte breiten, sandigen, von wüsten Höhen und Sandflächen um- gebenen Thale und ist von sehr geringer Ausdehnung, wenn mau von den lang

4. Badisches Realienbuch - S. 125

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
125 3m Süden bildet der Kaukasus zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaspisee einen festgeschlossenen Gebirgswall gegen Asien. Am Ostrande besitzt das Gebirge unerschöpfliche Petroleumquellen; die Petroleumförderung betrug im 3ahre 1911 9 Millionen Raumtonnen. Vom Hauptort Baku wird das Erdöl zum Schwarzen Meer befördert. Südlich vom Kaukasus liegt das geschützte Kaukasien, das sich großer Fruchtbarkeit erfreut. 3n dem schwer zugänglichen Gebirgsland hat sich ein buntes Bölkergemisch eine Schutzstütte gesucht. Aufbau des russischen Bodens. Auch Rußland hat große Ähnlichkeit mit dem Norddeutschen Tiefland. Es ist ein flaches Land, dessen Grundgestein unter einer dichten Decke von eiszeitlichem Schutt, Lehm und Löß verborgen liegt. Drei schwache Höhenrücken durchziehen die Mitte des Landes. Das Land ist aber reich an Gegensätzen des Klimas und der Pflanzenwelt. Welche Klimagegensätze ergeben sich aus der großen Ausdehnung des Landes und seiner weiten Entfernung vom Meer? Das nördliche Rußland liegt in der kalten Zone; Südrußland hat dieselbe Lage wie 3talien. Weil aber der Einfluß des Meeres fehlt, hat Rußland Land- klima; irn Winter herrscht daher selbst in Südrußland große. Kälte; irn Norden gefriert oft das Quecksilber des Thermometers. Die Sommer sind heiß, aber im Norden sehr kurz. Wenn die Wolken vom Meere bis nach Rußland kommen, haben sie ihre Feuchtigkeit bereits verloren. Namentlich im südlichen Rußland ist die jährliche Regenmenge daher sehr gering (20 cm). Teile des Landes. Eismeer Tundra £2 O S w — S Waldland ^ W Ö Schwarzerde r Steppe P Schw. Meer Kasp. Meer Das Tiefland am Eismeer. Das Eismeer greift mit dem vielbusigen Weißen Meer weit in das Land ein. Große Flüsse münden in das Meer, auf denen sich in der eisfreien Zeit ein lebhafter Schiffsverkehr entwickelt. Zwei Drittel des Zahres liegt eine Eis- und Schneedecke über Meer und Land. 3m Sommer wandelt sich das Land in einen unwegsamen Sumpf mit Mooren und Wasserlachen, die Erhebungen bedecken sich mit Flechten und Gestrüpp; das ist die Tundra. Die Tierwelt der Tundra ist der Natur des Landes angepaßt. Außer Renntier, Wolf und Eisbär Hausen hier zahlreiche Pelztiere. Die wenigen Menschen, die das sturmdurchtobte Tundragebiet bewohnen, sind 3äger und Fischer; sie gehören dem aussterbenden Stamm der Samojeden an. Das Waldland. Südlich vom Polarkreis treten Nadelwälder auf. 70°/o des Bodens sind im Norden mit Wald bedeckt; der Waldgürtel reicht bis in die Mitte Rußlands, wo er noch die Hälfte des Bodens einnimmt. Zu den

5. Badisches Realienbuch - S. 198

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
198 Handelsstadt heranwuchs. Darauf wandte er sich wieder nach Asien und besiegte die Perser zum dritten Male bei Gaugamela am oberen Tigris. Der un- glückliche Darius wurde auf der Flucht von einem treulosen Perser ermordet, von Alexander aber mit allen königlichen Ehren bestattet. c) Nun war Alexander Herr über das ganze Persische Reich. Er wählte Babylon zur Residenz, ordnete die Regierung des neuen (macedonischen) Welt- reichs und führte persische Sitten an seinem Hofe ein. Ruhmsucht und Taten- drang ließen ihn jedoch nicht zur Rrihe kommen. Daher unternahm er den berühmten Kriegszug nach Indien, besiegte den mächtigen König Porus und drang bis iu die Nähe des Ganges vor. Als aber seine Krieger sich weigerten, ihm noch weiterhin zu folgen, trat er den Rückzug an und gelangte nach un- säglichen Mühen und schweren Verlusten durch die Wüste Gedrosien (Belutschistan) nach Babylon zurück. Hier plante er weitere kühne Unternehmungen; allein plötzlich raffte ihn der Tod hinweg (323). Perser, Macedonier und Griechen betrauerten aufs tiefste den erst 33 Jahre alten Helden. Seine Feldherren teilten das Reich iu die Staaten Syrien. Ägypten und Macedonien, welche später römische Provinzen wurden. Renne andere Gründer van Weltreichen! C. Die Römer. 11. Die Gründung Roms. 753 v. Chr. Das einst so mächtige Römische Weltreich ist aus unbedeutenden Anfängen hervorgegangen. Uber die Gründung der Stadt Rom. welche Jahrhunderte lang die Herrin des Erdkreises mar, erzählt die Sage: Uber eine Stadt in Mittel- italien herrschten einst gemeinschaftlich zwei Brüder. Amulius. der jüngere, wollte jedoch allein regieren. Er verstieß deshalb seinen Bruder Numitor und tötete dessen Sohn, und als Numitors Tochter Zwillinge bekam, gebot er, diese am Tiberflusse auszusetzen. Aber die Kinder wurden wunderbar am Leben er- halten. Eine Wölfin säugte sie, und ein Hirte, der sie erkannte, brachte sie in seine Wohnung und zog sie auf. Zu kräftigen Jünglingen herangewachsen, er- fuhren sie durch einen Zufall ihre Herkunft. Sie erschlugen nun den Amulius und setzten ihren Großvater wieder als Herrscher ein. Dieser schenkte ihnen zum Danke ein Stück Land am Tiber, auf das sie 753 v. Chr. eine Stadt bauten. Es entstand aber unter den Brüdern, Romulus und Remus, ein Streit, nach wessen Namen sie benannt werden solle. Im Kamps wurde Remus erschlagen, und die Stadt erhielt von Romulus den Namen Rom. Romulus nannte sich König; aber sein Königreich umfaßte nur die Stadt Rom und deren nächste Umgebung. Um die Stadt rasch zu vergrößern, erklärte er sie zu einer Frei- stätte für Fremde und Verfolgte. Nach ihm regierten noch sechs Könige. Den letzten verjagten die Römer seiner Grausamkeit wegen, worauf Rom in eine Republik umgewandelt wurde. All die Stelle des Königs traten zwei Konsuln, die alljährlich vom Volke gewählt wurden. Gib Städtegründer an! 12. Die Punischen Kriege. 264—146 v. Chr. a) An der Nordküste von Afrika (bei Tunis) hatten 880 v. Chr. phönizische Auswanderer die Stadt Karthago gegründet, welche bald zu Wohlstand und Macht gelangte. Die Karthager oder P uni er trieben Handel mit allen Völkern am Mittelmeer und legten viele Kolonien an. Als sie aber die schöne und frucht-

6. Badisches Realienbuch - S. 152

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
152 Das Kaiserreich Indien. 7 mal Deutschland. 300 Millionen E. Das Land. Abenteuerliche Berichte von den Wundern Indiens reizten im Altertum und im Mittelalter immer wieder aufs neue Menschen und Völker zur Fahrt nach Indien. Welches ist der alte Landweg nach Indien? Welche Feldherren suchten Indien zu erobern? (Alexander der Große, Mohammedaner. Mongolen.) Um das Iahr 1500 entdeckte Vasco de Gama den Seeweg nach Indien, der um das Kap der guten Hoffnung herumführt. Welches ist der neue Seeweg nach Indien? Das Karten bild: Größe und Grenzen, Nachbarstaaten. Der Wendekreis teilt Indien in zwei Dreiecke: das Tiefland Hindostan und das Hochland von Dekan. Die Nordgrenze Indiens bildet das weitgestreckte Himalaja-Gebirge. So breit wie die Strecke Basel-Mannheim und 10 mal so lang zieht dieses mächtige Gebirge von Westen nach Osten. Bis zur doppelten Alpenhöhe steigen die Gipfel himmelan. Durch eine große Faltung der Erdrinde ist der Himalaja entstanden; zwischen den Längsfalten strömen mächtige Flüsse dahin. Die Querpässe des Gebirges liegen noch in Alpenhöhe und sind schwer zu überschreiten. Die Pflanzenwelt des Himalaja zeigt alle Vegetationsstufen. Zu Füßen des Gebirges liegt der tropische Palmenhain, dann folgt Laubwald und Nadel- wald. An den Wald schließen sich Alpenmatten und bei 5000 m tritt die Herr- schaft des ewigen Schnees ein. (Wie hoch liegt die Schneegrenze in den Alpen?) Die Südwinde geben am Himalaja große Regenmengen ab. Mächtige Wälder ziehen am Südfuße des Gebirges hin. Drei Riesenströme haben ihre Quellen im Gebirge. Nach Osten fließen Ganges und Brahmaputra, nach Südwesten strömt der Indus. Der Brahmaputra fließt am Nordrand des Gebirges dahin, bricht aber nach Süden durch und vereinigt sich kurz vor der Mündung mit dem Ganges. An der Mündung bilden beide ein Delta mit dicht- bewachsenen Sümpfen. Diese Sümpfe sind die Wohnpläße von riesigen Krokodilen und Schlangen, von Elefanten, Tigern und Nashörnern. Auch der Indus fließt zunächst auf der Nordseite des Himalaja, durch- bricht das Gebirge und eilt dann durch unfruchtbare Trockengebiete. Die große Tiefebene von Hindostan kann als das Auffüllungsgebiet der drei großen Ströme betrachtet werden. Das Hochland von Dekan ist einförmig und öde: nur die Ränder, die zum Tiefland abbrechen, zeigen Pflanzenschmuck. An der Südspitze Indiens, getrennt vom Festland durch eine seichte Meeres- straße, liegt die Insel Ceylon. Im Süden Ceylons erhebt sich ein hohes Gebirge. Die südliche Lage und die Meeresnähe üben auf die Pflanzenwelt Indiens einen günstigen Einfluß aus. Das Pflanzenleben Indiens entfaltet sich auf gutem Boden zu überquellender Fülle. Der Ernährung der dichten Bevölkerung dienen Reis, Getreide und Palmen. Palmen und Feig-en bilden große Wälder. Reis, Pfeffer, Ingwer, Zuckerrohr, Zimmt, Kaffee und Tee haben in Indien ihre Heimat. Auch die indische Tierwelt zeigt eine große Fülle von Arten. Stelle die wichtigsten Tierarten Indiens zusammen! Die Leute. Die Ureinwohner des Landes sind die dunkelhäutigen Drawida. Schon im Altertum drangen die Inder durch die Kabulpforte auf der Halbinsel ein. Die Inder

7. Besonderer Theil - S. 760

1856 - Eßlingen : Weychardt
760 Zweite Abtheilung. Asien. Jskenderun [Alexandria ad Issum. Alexand rettet Hafenstadt, welche den Aus-u. Einfuhrhandel von Aleppo und Diarbekir zur See vermittelt. Von pestilenzialischen donisch. Von 332 bis 323. g. Syrisches Reich unter den Seleuciden. Von 301 bis 64. h. Römisch. Von 64 v. Chr. bis 395 n. Chr. Comagene wurde erst 17 n. Chr. römisch. Palmyrenisches Kaiserthum. Von 260 bis 273. i.by- zantinisch. Von 395 bis 637. Ir. Ein Theil des Khalifats, dem es bald von rebellischen Statthaltern entrissen wurde. Von 637 bis 1098. 1. Christliches Fürsten- thnm Antiochien. Von 1098 bis 1268. m. Aegyptisch. Von 1268 bis 1517. Einsall der Mongolen 1243 und 1260. Einfall Timurs 1394 und 1401. n. Tür- kisch. Seit 1517. Besetzung Syriens durch die Truppen Mehemed Alis, des Vicekönigs von Aegypten, von 1831 bis 1842. — 3. Lage. 33'/,° bis 38° N. Br. 53'/,° bis 58° O. L. ^— 4. Grenzen. Im O.: Mesopotamien. Im N.: Klein- asien. Im W.: Kleinasien; mittelländisches Meer; Phönicien. Im S.: Palästina.— 5. Oberfläche. — a. Die syrische Küste. Vom Nähr el-Kebir bis zum Hintergrund des Golfs von Jskenderun. Nördliche Fortsetzung der phönicischen Küste. In gerader Richtung 30 M. lang. Wild, schroff und malerisch; voll mannigfaltiger Naturschön- heiten und reizender Landschaften. Eine Reihe von höheren und niederen Kapen, hinter denen mehr oder weniger geschützte Buchten, Häfen, Ankerstellen und Ansied- lungspunkte liegen. Ras el-Buseit [Promontorium Posidium]. Ras el-Chansir [Rhossicum Protu.]. Busen von Jskenderun [Linus Issicus]. Die längs der Küste herrschenden Sw. und Südwinde beschleunigen in Verbindung mit der Nordströmnng des Meeres die Fahrt von Aegypten nach den phönicischen und syrischen Häfen, erweitern aber auch die flachen Gestade durch Dünenreihen. Außer- dem wehen die täglich wechselnden Land- und Seewinde. — b. Westliche Gebirgs- zone. — aa. Der Libanon [= weißes Gebirge. Libanus. Dschebel Libnan]. Zwischen dem Nähr el-Litany im S., dem el-Bekaa im O-, dem Nähr el-Kebir im 91. und dem mittelländischen Meere im W. 20 M. lang; 4 M. breit. Richtung von S. nach 9t. Der Westabfall liegt in Phönicien, der Ostabhang in Syrien. Der bis 9,000' h. K amm hat keine Zackengipfel und Hörner, sondern nur flache, einförmige Wellenlinien und sargförmige Berge. Die höchsten Berge berühren die Schneelinie Dschebel Sunnin 7,776'. Dschebel Makmel 8,790'. Dschebel Akkar. Malerischer und terrasfenartiger Weftabfall mit steilen Kapen. Steiler und weniger hoher Ostabfall zum el-Bekaa. Steile und klippige Reitwege über das Gebirge. Der centrale Theil besteht aus Bergkatk, dem Kohlensandstein mit Steinkohlen- lagern aufgelagert ist. Beide werden häufig von Dioritgängen durchsetzt. Die Gehänge bilden Kreide, Kreidemergel und Braunkohlensandstein. Gegen 12 Eisenschmelzen. Die Steinkohlen werden nicht abgebaut. Häufige Erd- beben. Reichthum an Quellen und Küstenflüssen. Reicher Pflanzenwuchs. An der Küste Palmen und Südfrüchte; höher hinauf Oelbäume, Obstbäume, Maul- beerbäume und treffliche Weingärten; alsdann schöne Waldungen von Pistazien, Wall- nnßbäumen, Eichen und Fichten; die Höhen sind mit den buntfarbigsten Blumen ge- schmückt. Ungeheure Cederwaldungen zu Salomo's Zeiten; jetzt noch einige kleine Cederwäldchen. Eines derselben liegt in einem 6,000' h. Thalkessel von '/, Stund im Umfange am 9iordfuß des Dschebel Makmel und besteht aus 400 Ccdern, darunter 10 Stämme, die bis 3000, vielleicht bis 6000 Jahre alt sind. — bb. Der Dschebel Ansairieh [Largsfius], der im 9t. mit dem Dschebel Okrah [— kahler Berg. Mons Castus] und dem Dschebel el-Kuseir endet. Ein fruchtbares und prächtiges Ge- birgsland zwischen dem 9iahr el-Kebir und dem 9tahr el-Ahsy. — ec. Das nörd- liche Küstcngebirge. Vom 9tahr el-Ahsy bis zum Dschehun. Es schließt sich mit seinem Nordende an den Taurus an und bildet die Grenze zwischen Syrien und der fleinasiatischen Landschaft Cilicien. Dschebel Keserik [Pieria Mons] 5,400'J.; vom Vorgebirge el - Chansir bis znm 1,400' h. Paß von Bei lau [Syrische Paye. Pylae Syriae], den man von Jskenderun nach Bagras und Aleppo überschreitet. Güsel Dagh und Akma Dagh [Amänus] bis 6,000' h., mit dem Demir Kapu [— eisernes Thor. Amanicae Portae], einem Paß, über den man von Jssns nach Aintab geht. Der Ghaur-Dagh im S. des Dschehun bis 9,400'. — c. Der syrische Längensyalt. Er durchzieht in der Richtung von S- nach 9t- das syrische Bergland und wird durch das el-Bekaa und das Thal des 9tahr el-Ahsy be- zeichnet. Das el - Bekaa oder el - Bokah [= Thalebene. Coelesyria = hohles Syrien] ist ein 2,500' bis 3,500' h. Längenthal zwischen dem Libanon im W. und

8. Besonderer Theil - S. 811

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten van Südafrika. Nordrand. 811 ger. Im S.: die unbekannten Heidenländer des Innern von Südafrika. — 3. Ober- fläche. Ziemlich einförmige Oberfläche, in dem Hochebenen vorherrschen und nur hin und wieder Hügelzüge und Gebirgsmasseu sich daraus erheben. Nur in der Gegend des Aequators scheint es Gebirgömassen von sehr ansebnlicher Höhe zu geben. 2) — 4. Gewässer. Weißer Nil. See Fittre mit dem Batha. See Tsad mit dem von Nigritien s— Land der Schwär,zens oder vom Sudan fvom Arabischen as- souä schwarzj. Gegen W. hängt Oftnigritien mit der westlichen Hälfte von Nigritien zusammen. J) Oberfläche. — 1. Der größte Theil Nigritiens besteht aus Hochebenen. Sie liegen 1,200' bis 2,000' h. und scheinen die nördliche Fortsetzung der Binneu- ebenen von Südafrika zu sein. Ob die letzter» von den Ebenen Nigritiens durch ein dem Aequator parallel ziehendes Nandgebirge geschieden sind oder nicht, ist ganz unbe- kannt. Zur Regenzeit bilden die Hochebenen prächtige Weideländer, in der trockenen Jahreszeit aber sind sie dürre und nackte Wüsten. Ihre Oberfläche bilden entweder feste Fels g est ein e, die vorherrschend im O. Urgebirgsarlcn, im W. aber rothe Sandsteine sind, oder lose Massen. Letztere bestehen im Thäte des weißen Nils aus unermeßlichen, vom Strome abgesetzten Schlammmassen; zwischen Kordofnn u. dem Nubalande aus einer zähen, lehmigen Dammerde, die mit Trümmern noch lebender Land- und Süßwasserschnecken erfüllt sind, sonst aus einem rothen und zähen Thon oder Sand, in dem überall Knollen von Eisenstein gefunden werden. Große Strecken der Ebenen sind roth, häufig sogar dunkclrvth durch reichliche Beimengun- gen von Eisenoxydhydrat. Durch die Anhäufung des Eisenoxyds erklärt sich die rothe Farbe vieler kleinerer fließenden Gewässer der Ebenen, ja die auffallend ähnliche selbst des Nigers unterhalb Bussa. Im östlichen Theile, im Gebiete des weißen Nils, finden sich große goldführende Schurtablagerungen, die aus der Zerstörung der Gesteine gebildet sind, aus denen die Gebirge dieser Gegenden bestehen. — 2. Eigenthümlich ist die große und tiefeingesenkte, vollkommen flache Ebene zwischen 9° bis 16° N. Br. und 30° bis 35° O. L., in welcher der Tsad-See nur 850' h. liegt und die in ihren übrigen Theilen nicht viel über 900' aufsteigen mag. Diese wohl bewaldete, gänzlich steinlose Alluvialebene ist von höher liegenden Ebenen umgeben n. nur von einigen, 400' bis 700' relativ hohen Grauitkegeln überragt. Erst in größerer Tiefe findet man unter den Alluvionen tertiäre Kalksteinablagerungen mit Süßwasser- couchylien. Sie scheint, gleich dem Riesgau im bayrischen Mittelfranken, in der Vorzeit der Boden eines ungeheuren Süßwassersees gewesen zu sein, von dem der jetzige Tsad nur noch einen verhältnißmäßig kleinen Rest bildet. Die Ebenheit des Landes verursacht die sonderbare Erscheinung, daß.die Oberfläche desselben von unzäh- ligen, seichten Wasserpfuhlen sjnglljamj durchschnitten ist, die nur in der Regen- zeit eine Verbindung und selbst dann einen so trägen Laus haben, daß ihre Richtun- gen kaum erkennbar sind. Einige Verbindungskanäle werden indessen in der nassen Jahreszeit so groß, daß sie mächtigen Strömen gleichen und Boote tragen. — 3. Die meisten aus den Ebenen aufsteigenden Berge und Gebirgsketten bestehen aus Granit, Gneus, Glimmer-, Chlorit- und Hornblendeschiefer, Diorit und Sandstein. Vulkanische Gesteine sind bis jetzt nur an ein paar Punkten gefunden worden, au. Einzelne Berghaufen von 1,000' bis 3,000' relativer Hohe im Lande der Vary, wie Logojl und Belenjl auf dem rechten, Nerkonji, Kannobih und Kugelü auf dem linken Ufer des weißen Nils. bb. Gebirgsland el Perl [= falte« Land. D ür-e l-Bertatj mit den Bergen Belfudi, Beschori, Belamili, K o schau- köru und andern, ce. Erloschener Vulkan D efafau n g h und dcrdinka snjematsj auf dem rechten User des weißen Nils im Lande der Dinka. à Gebirge im Nubalande. Das Gebirge Teggele, 30 M. l. und 20 M. br., mit dem Abul 3.400', Turban 3,200^, Njnknr 3,200', Tira 2,700', Dahäb [— Goldstern 2,700', Dei er 3,000', L.ungur 2,800' rc. Außerdem eine große Anzahl einzelner, mit prachtvollen Tropenwäldern bedeckter Bergstöcke, wie der Bura m, Kulak, Ke g a rc. so. Das kupfer- und eisenreiche Gebirgsland Fertit. ff. Dschebel Mlrrah, eine von S. nach N. streichende Gebirgskette im westlichen Dar-Für. Außerdem zahl- reiche, isolirte Felsmassen, gg. Einzelne Berghaufen in Waday, darunter der Kad- lcheske. bb. Berge in Bagtrmi, wie der Ger. ii. Viele einzelne und malerische Granitberge bis 2,500' h. in Mandara, là. Die isotirten Berge in Ada- mlna. Berg Mendif. Berg Alantika 10,000'. Berg Labul. U. Die qrani- tliche Bergkette in der Landschaft Haussa.

9. Besonderer Theil - S. 826

1856 - Eßlingen : Weychardt
826 Dritte Abtheilung. Afrika. Dritter Abschnitt. Die Staaten von Mittelafrika oder in der Sahara. §. 232. Die Grundmacht. Die Kultur. Die Verfassung. Die Verwaltung. 1. Grundmacht. - 1. Lage. 16° bis 30° N. Br. 0° 30' bis 49° O. L. — 2. Grenzen. Im O.: Nubien; Aegypten. Jm N.: Aegypten; Tripolis; Tunis; Algier; Marocco; Land Süs el Aksa. Im W.: atlantischer Ocean. Im S.: Senegambien; West- und Ostnigritien. — 3. Größe. Länge: 700 M. Breite: 200 M. Flächeninhalt: 120,000 Qm.— 4. Oberfläche, a. Die Sahara s— wüstes Land. I>686i'tuiq Africae] ist kein Tiefland, nicht der Boden eines ausgetrockne- ten Oceans, sondern eine Hochebene von 1,000' bis 2,000' mittlerer Erhebung, deren Niveau gegen S., gegen Nigritien hin abfällt. Sie bildet an vielen Stellen große, völlig ebene, wasser- und pflanzenlose Wüsten, ohne die mindeste Abwechslung, deren Oberfläche theils mit tiefem Sand bedeckt ist, und dann heißen sie Felät oder auch el Bahar billa maa f—meer ohne Wassers, theils mit Kies überschüttet ist, theils aus hartem Salzthon oder ans nacktem und dürrem Felsen besteht, b. Auf den Hochebenen der Sahara erheben sich viele isolirte Berge und große lange Berg- ketten, die bis zu 6,000' und noch höher aufsteigen, c. Die geringe Kultur der Nachbarländer, in Verbindung mit den herrschenden Winden, begünstigen die steten Vergrößerungen der Sahara gegen S., O. und 9k.; sie erweitert sogar gegen W. ihr Gebiet. Hier an der Westküste der Sahara, wo die Kape Mirik, Blanco und Bojador liegen, bildet der Sand außerordentlich hohe Dünen, verschüttet die Landnngsstellen, verflacht den Meeresgrund und hat eine 25 bis 30 M. br. unler- ne e e r i s ch e Sandbank gebildet. Daher ist die flache und einförmige Westküste den Schiffern äußerst gefährlich und berühmt durch die vielen hier zu Grunde gegangenen Schiffe, d. Gestein. Meist höchst regelmäßig horizontal geschichteter, verschieden- farbiger, oft ganz schwarzer Sandstein. In der östlichen Sahara auch Kalksteine. — 5. Gewässer. Wassermangel, aber keine allgemeine Wasserlosigkeit. Große und völlig wasserlose Gegenden in der ganzen Sahara. Fluß- und quell'enreiche Landstriche oder Oasen saltägyptisch: Habs — Wohnung. Griechisch: 0a8is. Arabisch: ^Vabs. Die meisten Flüsse der Sahara sind nur temporäre Regenbäche, nur wenige sind beständige Flüsse, a. Atlantischer Ocean. aa. Der St. John- fluß sst. Juanp bb. Der Goldfluß srio do Ouros. cc. Der Butana. dd. Der rothe Fluß ssakia el - Ham ras. ee. Bei Timbuktü sollen sich 36 Flüsse aus der Sahara mit dem Niger vereinigen, ff. Mehrere Ströme aus dem Berg- lande Wadschunga sollen dem weißen Nil zufließen, b. Viele kontinentale Was- ser. aa. Der Wady Mia mit dem Wady Terir. bb. Vom Südabfall des Atlas kommen zahllose Bäche, welche in der Sahara versiegen, e. Unterirdi- sches Wasser, theils süß und rein, theils salzig und bitterschmeckend, trifft man in Tiefen von 6' bis 100' und darüber, d. Kleine Seen und Teiche in manchen Gegenden. Salzseen von Bilma 1,000'h. — 6. Klima, a. Die Hitze ist bei den senkrecht fallenden Sonnenstrahlen in der schattenlosen Wüste fast das ganze Jahr hindurch den Tag über äußerst beschwerlich und fast unerträglich. Die Nächte mit ihren reichlichen Thauniederschlägen dagegen sind so kalt, daß man Schutz gegen Thau und Kälte sucht. Die kühlsten Gegenden sind wohl das Haggargebirge und das Berglaud Wadschunga, wofür die Pelz - und Wollenbekleidung der Bevölkerung des erstern und die Lederkleibnng der Bewohner des letztern spricht, b. Winde. Westliche See- winde an der Westküste. Trockene und ausdörrende Ostwinde in der innern Sa- hara, die im November beginnen und bei Tage glühend heiß, bei Nacht sehr kalt sind.

10. Besonderer Theil - S. 829

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Ostafrtka. Abessinien. 829 Vierter Abschnitt. Die Staaten von Ostafrika oder in den Nilländern. tz. 234. Pas Kaiserthum Abessinien oder Kabesch. 1. Grundmacht. - 1. Lage. 7° bis 16° N. Br. 53° bis 61° O. L. — 2. Grenzen. Im O. : Golf von Aden; Straße Bab-el-Mandeb; rothes Meer. Im di.: Nubien. Im W.: die grasrcichen Ebenen längs des blauen Nils, des Tniltat u. Jabus. Im S.: die Savannen der Galla und die wüsten Ebenen der Adal. — 3. Größe. 16,000? Qm. — 4. Oberfläche. Nordöstlicher Vorsprung des Hoch- landes von Südafrika. Ein Hochland mit vorherrschender Neigung gegen So., W. und Nw., mit steilem Abfall nach allen Seiten; daher bildet Abessinien eine natürliche Felsenburg, zu der man-nur aus den beschwerlichsten Pässen hinauf steigt. Im S., W. und N. liegt die Ko lla s— heißes Laudfj, ein 6 bis 7 Tage- reisen breites und heißes Sumpsland, mit dunkelschwarzer und fruchtbarer Erde smazagaj bedeckt, voller Urwälder, Elephanten, Raubthiere und Schlangen, aber mit schwacher Bevölkerung. Gegen O. fällt cs zur wüsten und heißen Tiefebene des Ada ll and es und zur heißen Sandebcne Samhlra ab. Der Küsten- sauin längs des indischen Oceanö und längs des rothen Meeres ist einförmig und niedrig; im S. besteht er aus vulkanischen oder plutvnischen Massen, im N. aus jungem Korallenfels. Gute Häfen und sichere Ankerplätze fehlen. Busen von Tad- schurra, Amphila, Howakil und Annesley. Zahlreiche und niedrige kleine Inseln vor der Küste. Der Dahlak-Archipel mit der Insel Dahlak. a. Das Innere. Große und grasreiche Hochebenen von 4,000' bis 10,000' Höhe, häufig von engen, tiefen und schluchtenartigen Thälern zerrissen. Auf den Hochebenen viele sänlen-, Pyramiden- und tafelförmige Felsberge sambafj oder die Schueeregion be- rührende Gebirgsketten. Samengebirge mit dem Detfchem 14,350', dem Abu Jaret 14,000'und dem Buahit 13,500', dem Selkipaß 11,900' und dem Lamalmonpaß 10,000'. b. Gestein. Urgebirgsarten; weniger verbreitet. Horizontal ge- schichtete, von Kalkstein überlagerte Sandsteine sind vorherrschend. Sehr ver- breitet sind auch vulkanische Gesteine. Viele erloschene Kraterberge im südlichen und nördlichen Abessinien; die Inseln im Tsana-See sind erloschene Vulkane. 3 bren- nende Vulkane in der Taltalcbene im S. von Massowah. 3 brennende Vulkane im südlichen Schoa. Häufige Erdbeben. Zahlreiche Thermalquellen. — 5. Ge- wässer. a. Der Aluv |Astäpusj. Quelle am 8,500' h. Berge Giesch in der Pro- vinz Maitscha. Er durchströmt mit großer Heftigkeit den Tsana-See und bildet in seinem spiralförmigen Laufe viele Wasserfälle. Sehr klares und bläuliches Wasser. Wahrscheinlich der Oberlauf des blauen Nils. aa. Zahlreiche rechte Z ufl ü s s e. Der D end er. Der Tacazze satbara. ^.stabvrasj mit dem Mareb rechts. 5b. Sehr viele und große linke Zuflüsse. Der Dschiamma. Der Dedhesa. d. Der ') 1. Name. Abessinien soll von dem abessinischen Wort Häbesch [— Aba'ilaud. Von Sha — Land und Abai, dem Hauptfluß des Landesj abstammen. — 2. Geschichtliches. Habesch ist das alte Aethiopien, das schon zu Salomos Zeiten ein großes Reich gebildet und wohin schon durch den Kämmerer der Mohrenkönigiu Kandake das Christenthum gekommen sein soll. Gewiß ist, daß das Christenthum erst durch Frumentius und Aedesius um 330 eingeführt wurde. Auflösung des Reiches seit dem 16. und 17. Jahrhundert.
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