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1. Vorderasien und Griechenland - S. 32

1874 - Leipzig : Teubner
3. Krösus, von Kyrus vesiegi. 549 v. Chr. Als Krösus vernahm, daß Kyrus sich zum König der Perser gemacht und den Astyages vom Throne gestürzt habe, beschloß er, die Waffen gegen ihn zu erheben. Denn Astyages hatte eine Schwester von ihm zur Gemahlin, und außerdem fürchtete er, die Macht des Persers möchte, wenn er ihm nicht bei Zeiten entgegentrete, allzu groß und ihm gefährlich werden. Bevor er aber den Krieg unternahm, sandte er seinebo-ten an verschiedene Orakel, um zu fragen, ob sein Werk gelingen werde. Ganz besonderen Werth legte er auf die Stimme des Orakels des Apollou zu Delphi in Griechenland; denn das war das berühmteste unter allen, und Krösus hatte sich auch überzeugt, daß es vor allen am sichersten die Wahrheit verkünde. Das delphische Orakel antwortete: „Wennkrösus wider die Perser zieht, so wird er ein großes Reich zerstören," und es rieth ihm zugleich, die mächtigsten unter den Griechen sich zu Freunden zu machen. Krösus hatte eine große Meinung von seiner Macht, und als er jenes Orakel empfing, glaubte er sicher, er werde das Reich der Perser zerstören; daß er auch sein eigenes Reich zerstören könne, daran dachte er nicht. Als Krösus sich zu rüsten begann, trat eines Tages ein kluger Lyder, Namens Sandanis, zu ihm und sprach: „Herr, wider die Perser rüstest du dich zu ziehen, wider Leute, die da lederne Hosen tragen und alle Kleider von Leder? Sie essen nicht, was ihnen beliebt, sondern was sie haben; denn sie bewohnen ein rauhes Land. Außerdem trinken sie keinen Wein, sondern sie sind Wassertrinker; keine Feige haben sie zu essen, noch sonst etwas Gutes. Wenn du sie besiegst, was willst du ihnen nehmen? Wirst du aber besiegt, bedenke, welche Herrlichkeiten dn dann verlierst. Ich danke den Göttern, daß die Perser nicht aus den Gedanken kommen, gegen die Lyder zu ziehen. Du aber bedenke, ob es gerathen ist, sieherbeizuziehn." Krösus jedoch hörte nicht auf den klugen Rath des Mannes und rüstete und suchte sich Bundesgenossen.

2. Römische Geschichte - S. 129

1881 - Leipzig : Teubner
Ii. mithrid. Krieg. Lucullus. Mithridates' Flucht. 129 bot über eine Flotte von 400 Segeln. Die Veranlassung zu neuem Krieg gab Bithynien, dessen König Nikomedes die Römer zu Erben seines Reiches eingesetzt hatte, so daß jetzt die Römer unmittelbare Nachbarn von Pontus wurden. Da Mithridates sich in seiner Herrschaft bedroht sah, rückte er im I. 74 in Bithynien mit gewaltiger Heeresmacht ein und bemächtigte sich auch wieder eines großen Teiles von Kleinasien. Mithridates belagerte eben die Stadt Kyzikos, als L. Lucullus, ein feingebildeter Mann und genialer Feldherr, den der Senat zum Feldherrn in Asien bestellt hatte, gegen ihn heranzog und seine Stellung so gut nahm, daß im Laufe des Winters das ganze gewaltige Heer des Mithridates durch Hunger und Seuchen und die römischen Waffen aufgerieben wurde. Mithridates rettete sich auf die Flotte; dieser aber wurde durch Stürme und die Schiffe der Römer auch so zugesetzt, daß er flüchtend zuletzt fast ganz allein in seiner Hauptstadt Sinope ankam. Nun rückte Lucullus in Pontus selbst ein und trieb den Mithridates, der wieder ein Heer gesammelt hatte, immer weiter nach Osten. Einst lagen die beiden Heere einander längere Zeit unthätig gegenüber; auf die Nachricht aber von neuen Unfällen beschloß plötzlich der König, sich weiter zurückzuziehen. Als aber die Soldaten bei der nächsten Umgebung des Königs die Vorbereitungen zum Ausbruch gewahrten, glaubten sie sich verraten und stürzten voll Zorn und Schreck, das Gepäck des Königs plündernd und seine Leute mordend, in wildester Unordnung aus dem Lager. Der König selbst floh zu Fuß mitten unter dem tobenden Haufen, bis einer seiner Diener ihm fein eignes Pferd gab. Die Römer drangen den Flüchtigen nach, und Mithridates war in steter Gefahr gefangen zu werden. Da rettete ihn ein mit Gold beladenes Maultier, das hinter ihm war. Während die römischen Soldaten sich um das Gold rauften und prügelten, entrann der König. Er floh, nachdem er seine Frauen und Schwestern hatte töten lassen, nach Armenien zu seinem Schwiegersohn, dem König Tigranes. Stoll, Erzählungen. Ii. 9

3. Römische Geschichte - S. 88

1881 - Leipzig : Teubner
88 Krieg m. Makedonien. Kynoskephalä. Flamininus. Auch in den folgenden Tagen kümmerte sich Seipio in seinem stolzen Sinne nicht um die wiederholten Ladungen der Tribunen. Zuletzt ging er voll Unmut über die Undankbarkeit seiner Mitbürger freiwillig in die Verbannung nach seinem Landgut Liuternum in Campanien. Dort starb er ein Jahr nachher, in einem Alter von etwas mehr als 50 Jahren. Auf feinem Sterbebette foll er verlangt haben, daß man ihn nicht zu Rom bestatte. Xx. Die makedonischen Kriege. 200-146 v. Chr. Nachdem die Römer durch den zweiten puuischen Krieg die Herren des westlichen Mittelmeeres geworden waren, wendeten sie ihre Waffen nach Osten gegen die Reiche, welche aus dem Reiche Alexanders des Großen entstanden waren. Noch bevor sie den König Antiochns von Asien demütigten (190), hatten sie mit dem König Philipp V. von Makedonien angebunden, der sich während des hannibalischen Krieges feindselig gezeigt hatte. Kaum war Karthago niedergeworfen, so erklärten sie an Makedonien den Krieg, der von 200—197 dauerte und durch die Schlacht bei Kynoskephalä in Thessalien beendigt wurde. Flamininus, ein höchst talentvoller Mann von kaum 30 Jahren, hatte in dieser Schlacht den Philipp besiegt und diktierte ihm den Frieden. Der König behielt Makedonien, mußte aber alle griechischen Städte in Europa und Asien frei geben, feine Kriegsflotte ausliefern, fein Heer auflösen bis auf 5000 M. und 1000 Talente (1 700 000 Thlr.) Kriegskosten bezahlen. So war Makedonien vor der Hand unschädlich gemacht. Als im I. 196 die Griechen bei Korinth die isthmischen Spiele feierten, verkündete Flamininus, ein begeisterter Hellenenfreuud, dem versammelten Volke, daß Griechenland hinfort frei sein solle. Die Menge erhob in ihrer Überraschung und Freude ein solches Geschrei, daß Raben, welche

4. Römische Geschichte - S. 130

1881 - Leipzig : Teubner
130 Schlacht bei Tigranocerta. Schlacht am Arsanias. Lucullus forderte von Tigranes die Auslieferung des Mithridates. Tigranes war damals der mächtigste König von Asien und nannte sich in seinem unmäßigen Stolz König der Könige. Ein Gefolge von Königen bildete seine Bedienung. Vier derselben waren feine beständigen Begleiter und Trabanten; wenn er ausritt, gingen sie in bloßen Unterkleidern zu Fuß neben seinem Pferde; wenn er auf dem Throne saß, standen sie mit gefalteten Händen nach Sklavenart um ihn herum. Natürlich wies er mit Entrüstung die Forderung des römischen Feldherrn zurück. Deshalb fiel jetzt Lucullus in Armenien ein. Sein Heer bestand höchstens aus 15 000 M., und diese folgten ihm ungern in das ferne unbekannte Land. Als dem Tigranes in seiner neu erbauten Hauptstadt Tigranocerta die Botschaft von dem Herannahen des Römers gebracht ward, ließ er dem Boten den Kopf abschlagen; zuletzt aber, als Lucullus ganz nahe war, schickte er 3000 Reiter und zahlreiches Fußvolk hinaus, mit dem Auftrag, die feindliche Schar niederzumachen und den Feldherrn lebendig vor fein Angesicht zu führen. Die Ausgesandten selbst wurden sämtlich von den Römern niedergemacht. Nun verließ der König seine Hauptstadt und sammelte im Gebirge ein Heer von mehr als 200 000 M., das er gegen den Tigranocerta belagernden Lucullus führte. Dieser ging ihm mit etwa 11000 Mann entgegen. Als Tigranes das Häuslein sah, sprach er spöttisch: „Wenn das Gesandte sind, so sind es ihrer zu viel, als Soldaten aber sind es ihrer gar zu wenige." Bald aber rief er: „Wie, diese Leute kommen auf uns zu!" und ordnete fein Heer hastig zur Schlacht. Als Lucullus au der Spitze von zwei Kohorten sich auf den einen Flügel warf, stob alles mit lautem Geschrei auseinander, und das ganze Heer stürzte sich ohne Gegenwehr in die wildeste Flucht. 100 000 M. wurden getötet, die Römer hatten nur 5 Tote und 100 Verwundete. Nach der Schlacht eroberte Lucullus Tigranocerta, und die Soldaten machten ungeheure Beute (69). Noch einmal im nächsten Jahre brachte Lucullus auf feinem Marsche gegen die alte Hauptstadt

5. Römische Geschichte - S. 86

1881 - Leipzig : Teubner
86 Antiochus. Bei Magnesia. Prusias. Hannib. Tod. Cercina und von da nach Tyrus, der Mutterstadt Karthagos, wo er mit Ehren überhäuft wurde. In Karthago aber sprach man die Verbannung über ihn aus, zerstörte sein Haus und zog seine Güter ein. Von Tyrus begab sich Hauuibal nach Ephesus zu Antiochus, dem König von Syrien oder von Asien, der eben im Begriffe stand Rom zu bekriegen und den großen Römerfeind mit offenen Armen aufnahm. Hannibal hoffte jetzt Gelegenheit zu finden, Rom aufs neue nachdrücklich zu bekämpfen; aber Antiochus, der sich den Großen nennen ließ, war zu klein für Hannibals große und kühne Pläne und mochte aus kleinlicher Eifersucht dem berühmten Feldherrn keine ausgezeichnete Rolle in dem nun folgenden Kriege zugestehen. Der König wurde 190 v. Chr. bei Magnesia am Sipylus völlig besiegt und schloß Frieden. Da unter den Friedensbedingungen sich auch die Auslieferung des Hannibal befand, so entfloh dieser zu Prusias, dem König von Bithynien. Der nahm ihn gerne auf und schenkte ihm ein Schloß zur Wohnung. Doch genoß der flüchtige Greis nicht lange die Sicherheit dieses letzten Asyls. Eine römische Gesandtschaft, an deren Spitze Flamininus stand, verlangte seine Auslieferung, und Prusias, eine niederträchtige, gemeine Natur, schickte Bewaffnete nach der Wohnung des Hannibal, um sich seiner Person zu bemächtigen. Hannibal hatte, da er den Haß der Römer kannte und dem König mißtraute, sein Haus mit verborgenen Ausgängen versehen. Als sein Diener ihm jetzt meldete, daß das Haus von Bewaffneten umringt werde und auch die geheimen Ausgänge besetzt seien, rief er aus: „So will ich denn endlich die Römer von ihrer Angst befreien, da sie den Tod eines alten Mannes doch nicht erwarten können." Er nahm Gift, das er seit langer Zeit beständig bei sich trug, und starb mit dem vollen Haß gegen die Bedränger seines Vaterlandes, wahrscheinlich im I. 183 v. Chr., in einem Alter von 64 Jahren. In demselben I. 183 starb auch Scipio Africauus. Er war von Jugend auf der Liebling des römischen Volkes

6. Römische Geschichte - S. 117

1881 - Leipzig : Teubner
Mithridates. I. mithridatischer Krieg (87—84). 117 grausam und despotisch nach Art eines asiatischen Sultans. Verrat und Mord übte er gegen andere und fürchtete sie von andern; er studierte die Gifte und Gegengifte und versuchte seinen Körper an gewiffe Gifte zu gewöhnen. Seine Größe zeigte sich besonders in seiner außerordentlichen Rührigkeit und der Großartigkeit seiner Entwürfe. Pontns an der südöstlichen Küste des schwarzen Meeres war sein ererbtes Reich; dieses aber hatte er nach allen Seiten hin beträchtlich erweitert. Er strebte nach dem Besitz von ganz Kleinasien, und da ihm hier die Römer im Wege standen, so sah er diese als seine schlimmsten Feinde an. Gegen sie rüstete er sich im geheimen mit aller Macht. Als daher der römische Feldherr Aqnillins mit geringen Truppen einen Krieg mit ihm anfing, wurde er völlig geschlagen, und Mithridates bemächtigte sich in kurzem.fast ganz Kleinasiens. Die Asiaten und Hellenen, der römischen Herrschaft müde, empfingen ihn überall mit offenen Armen und lieferten ihm die römischen Offiziere aus, auch den Aquillius. Mithridates übte gegen den schon bejahrten Mann eine barbarische Grausamkeit. Er ließ ihn bald zu Fuß, an einen Reiter gefesselt, bald aus einen Esel gebunden, durch ganz Kleinasien führen, wobei er gezwungen ward, oft feinen Namen laut auszurufen, und dann ward ihm, damit er seine Habsucht sättige, geschmolzenes Gold in den Hals gegossen, so daß er elendiglich umkam. Hierauf erließ Mithridates durch ganz Kleinasien den Befehl, daß an einem Tage alle Italiker ohne Unterschied des Geschlechts und des Alters ermordet und ihre Leichen den Vögeln zum Fraße hingeworfen werden sollten; und das erbitterte Volk schlachtete 150 000 Italiker hin, Männer, Weiber und Kinder (88). Um die Entscheidung des Krieges außerhalb Asiens zu verlegen, schickte Mithridates seine Heere nach Griechenland, wo sich unter andern auch Athen ihm anschloß. Hier erschien endlich Cornelius Sulla mit seinem Heere im I. 87. Er belagerte und eroberte Athen, das schwer gezüchtigt ward, besiegte die zahlreichen Truppen des Mithridates bei Chärouea und bei Orchomenos in Böotien und ging

7. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 23

1850 - Leipzig : Mayer
Ii. Physische Geographie. §. 30 — 32. 23 qapayyfg , yupudpcu, yüoyaru , fauces) , und wenn sie zugleich Durch- gänge durch’s Gebirge aus einem Lande in das andre bilden , Pässe oder Pforten (ttvt.cu, portae) heissen (wie die caspischen, cilicischen, syrischen, sarmatischen u. s. w.). Die grössten Ebenen der Erde sind öde Sand- wüsten (e'prjya, deserta), die jedoch auch einzelne fruchtbare Striche oder Oasen (avuoeig, oäses) enthalten; nur die grosse europäische Ebene ist we- nigstens zur Viehzucht geeignetes Steppenländ. §. 32. Die Gebirge erscheinen bald als isolirterc Berge, bald als zusammenhängende Bergketten (opy ovveyfj, montes continui, montium continuatio oder series). Ein genauerer Unterschied derselben nach ihrer Höhe (Hochland, Gebirge, Hochgebirge u. s. w.) und Beschaffenheit (Ur- gebirge, Uehergangsgebirge, Flözgebirge, angeschwemmtes Land) wurde von den Alten nicht gemacht, und selbst ihre (zuerst von Dicäarchus, dann von Eratosthenes u. A. angeslellten) Bergmessungen waren sehr unsicher u. man- gelhaft. Für die höchsten Gebirge der Erde (deren Höhe aber doch 10 —15 Stad, nicht übersteigen sollte) galten in Asien der Caucäsus, Paropannsus und Imäus, in Africa der Atlas und das Geb. Theon Ochema (der Götter- wagen), in Europa die Alpen und das sarmatische Gebirge, denen die Py- renäen nachstanden. Alle diese Gebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt, andere wenigstens auf ihren höchsten Spitzen (wie der Tmolus in Lydien, der Olympus in Griechenland, der Argäus in Cappadocien, der Ida auf Creta, der Aetna auf Sicilien , der Hämus in Thracien u. s. w.). Wenn Gebirgszüge in’s Meer ausläufen , so bilden sie Vorgebirge (uy.piovijpiu, promontoria), die, als für die Schiifahrt höchst wichtig, nicht selten be- sondern Gottheiten geweiht waren. Die Gebirge bestehen aus den raan- nichfaltigsten Erd- und Steinarten (Thon, Kreide, Kalk, Schiefer, Granit, Basalt u. s. w.), und enthalten Metalle, Edelsteine, Steinkohlen (besonders in Thracien, daher ).lt}og Gpay.iag, lapis Thracius), Salz, Schwefel, fos- siles Elfenbein und andere Versteinerungen. Viele von ihnen eharakteri- siren sich durch sichtbare (wenn auch nicht mehr feuerspeiende) Krater, Lava, Asche, Bimstein als Vulkane, die als Werkstätten und Wohnsitze Vulkan’s, sowie ihre Umgebungen für Wahlplätze des Kampfes der Gigan* ten und Titanen mit den Göttern galten. Die berühmtesten Vulkane des Alterthums sind der Mosvchlus auf Lemnos, der Aetna, der Vesuvius, die der äolischen und liparischen Inseln, der Chimära bei Phaselis, die hephä- stischen Berge in Lycien , der Theon Ochema in Africa u. s. w. Zu den merkwürdigsten Bergen der Erde werden auch sowohl in Indien als in Aethiopien 2 Felsen gerechnet, von denen der eine als Magnetfelsen alles Eisen anziehen, der andere aber es von sich slossen sollte. In den Bergen (wie in den Tiefen der Erde) finden sich auch grössere und kleinere Höh- len (ßrrrj).atu, 07tylvyytg, üvrpa, xou.a, antra, speluncae), die gewöhn- lich Gottheiten geweiht waren, und unter welchen die corycische am Par- nassus, eine gleichnamige in Cilieien, die bei Neapel (die Grotte des Posi- lippo) u. a. ihrer Grösse wegen am berühmtesten sind. Mehrere derselben enthielten auch Seen oder Lachen und einige waren dureh die schädlichen Dünste berüchtigt, die ans ihnen aufstiegen. Diese nannte man , da sie allen lebenden Wesen, die sich ihnen näherten, verderblich wurden, und namentlich den über sie hinwegfliegenden Vögeln augenblicklichen Tod

8. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 233

1850 - Leipzig : Mayer
Africa. Africa propria. §. 114. 233 hergestellt, u. bald wieder die grösste Stadt dieses Welttheils u. Hauptst. der Provinz Africa, dann, im J. 439 n. Chr. von Geiserich erobert, des Vandalenreichs; nach der Wiedereroberung durch Beiisar Justiniäna ge- nannt, u. im J. 647 durch die Araber abermals zerstört. Castra Cornelia od. Corneliäna (Küotqcc Koqvyxlow, bei Ptol. Koqvyxiov Tlaqepßoxrj, bei Appian Zyunlwvog Xuya'f), nordwestl. neben der Mündung des Bagra- das, y2 St. von Utica. [Der Hafenplalz , wo Scipio nach seiner Landung sein erstes Lager aufschlug.] Utica (’Irvxrj od. Ovrlntj, j. die Ruinen Bu-Shatter), etwas westl. von der Mündung des Bagradas, 27 Mill. nord- westl. von Carthago, die älteste Pflanzstadt der Phönicier an dieser Küste u. nächst Carthago die bedeutendste Stadt des Landes, u. bis zur Wieder- herstellung der letzteren die Hauptst. der röm. Provinz, seitaugustus auch röm. Kolonie, mit einem guten Hafen. [ Letzter Zufluchtsort der republika- nischen Partei gegen Jul. Cäsar u. Todesort des Cato u. A.] Hippo Diar- rhijtus Itvumv /haqqvtog, bei A. wohl richtiger H. Zarytus, auch blos Hippo, Hipponensis Colonia, j. Benzert, Benizert od. Bizerta), 36 Mill. westl. von Utica u. 126 Mill. östl. von Hippo Regius, an einer tiefen Bucht des Meeres (Hipponensis Sinus) u. einem Landsee Ciiznovaig Xipvy), eine tyrische Kolonie, stark befestigt u. mit einem guten Hafen. A) im In- nern von Byzacium: Nepte (j. Neftis), Thusurus (j. Tozer), Thiges (j. Tagius), alle drei an einer aus dem Innern' Africa’s in nordöstl. Richtung nach Capsa führenden Strasse. Capsa (Xcaj.ia, noch j. Cafsa, Gafsa) an der südl. Grenze in einer Oase der Wüste, 44 Mill. südöstl. von Thelepte in Numidien, ein sehr fester Ort u. später röm. Kolonie. [Schatzkammer des Jugurtha. — Zerstörung durch Marius.] Thi/sdrus (Qvodqog, auch Tusdra, oppidum Thysdritänum, j. El Jemme, El Dschemm), in der Mitte zwischen Thenae u. Thapsus, westl. vom Vorgeb. Brachodes, eine feste u. unter den Römern freie Stadt, [wo Gordianus zum Kaiser ausgerufen wurde]. Sufetüla (j. Sebeitla , Sbaitla, Sfaitla mit prächtigen Ruinen), 50 Mill. südl. von Tucca, der Mittelpunkt aller nach dem Innern führenden Strassen. Tucca Terebinthina (Tovy.xu , j. Dugga), ein fester Platz, 12 Mill. von der vorigen, wahrsch. in einer an Terebinthen reichen Gegend. Tuburbum (bei Ptol. &ovßovqßw, Maius u. Minus, noch j.teburba), nordwestl. von Neapolis u. südöstl. von Carthago. Assürae (bei Ptol. 'Aooovyog, bei Plin. Oppidum Azuritänum, j. Zanfur, Haouch-Zanfur, nach A. Keil) im nördlichsten Theile, unweit des Bagradas u. der Grenze Numidiens, 12 Mill. nordwestl. von Tucca. — Unter den Inseln vor der Küste der Pro- vinz Africa sind besonders folgende zu nennen : Meninx (Myviy£) oder Lotophagitis (Awrocpuylzig, Acozocfidycov vijoog, später auch Girba, u. so noch j. Gerbi, Jerbi) mitten in der kleinen Svrte, 200 Mill. von der östlichen Spitze derselben, 8 (nach A. nur 3) Stad, oder 200 röm. Schritte von der Küste, 25 Mill. lang u. 22 Mill. breit, von Lotophagen bewohnt, mit 2 Städten Meninx u. Gerra. [Vaterland der Kaiser Vibius Gallus u. Volu- sianus.] Cercina (Kfqxiva) od. Cercinna (Ktqvuvva, noch j. Kerkein, Kerkeni, Kerkena), ebenfalls in der kleinen Syrte in der Nähe ihrer Westspitze, 25 Mill. lang u. 12 Mill. breit, mit einem guten Hafen, u. mit der nordwestl. neben ihr liegenden kleinern Insel Cercinitis od. Cercinni- tis {Ke^xivvirig) durch einen Damm verbunden. Aegimürus (Aiyipovqog,

9. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 236

1850 - Leipzig : Mayer
236 Zweiter Theil. östl. von Cirta. [Mineralquellen, Aquae Tilbilitänae, j. Hammam Masku- tin, nach A. die etwas nordöstlichem Bäder Hainmain el Berda.] Cirta (Kiqtu, j. Ksentina od. Constantine), auf einem steilen Felsen an einem östlichen Nebenflüsse des Ampsaga (j. Wed-Rummel od. der Sandfluss), 54 Mill. siidwestl. von der vorigen, 94 Mill. von Carthago u. 48 Mill. von der Küste in einer reizenden u. fruchtbaren Gegend, die grösste u. reichste Stadt Numidiens u. Residenz der Könige, später röm. Kolonie (Col. Julia od. Col. Sittianorum , weil Jul. Cäsar dem Sittius u. seinen Soldaten die Stadt mit dem ganzen umliegenden Distrikte geschenkt hatte), von Con- stantin wiederhergestellt u. Constautina genannt. Mileum (j. Milah mit Ruinen), 25 Mill. westl. von Cirta an der Strasse nach Sitifis. Cuicülum od. Culchul (hei Ptol. Kovxkovu, j. Djimilah od. Djemila mit bedeutenden Ruinen) an derselben Strasse, 25 Mill. westlicher u. noch ebenso weit von Sitifis, au der Grenze von Mauritanien u. am Ampsaga. Sigus (j. Ain- Gouya) an der Strasse von Cirta nach Theveste, 25 Mill. südösll. von ersterer. Lamasba (j. Ruinen bei Nic-kuse od. Ben-kuse, nach A. Betna od. Lamaza?), 40 Mill. westl. von Lambese u. 62 Mill. südöstl. von Si- tifis. Lambesa (bei Ptol. Aapßcußa, j.lemba am Djebel Aures mit Rui- nen), 84 Mill. südwestl. von Cirta, nahe an der Grenze Mauritaniens u. am Fusse des Geb. Aurasius, röm. Kolonie. Tamugädis (noch j. Temu- gadi), 12 Mill. südöstl. von der vorigen nach Theveste hin. Tagaste (j. Tajilt am Fl. Hamise od. Sugerast, einem Nebenflüsse desmejerda, mit Ruinen), 53 Mill. südöstl. von Hippo Regius. [Geburtsort des heil. Au- gustinus.] Tipdsa (j. Tebessa, Tifech, Tifesch mit vielen Ruinen) an der Strasse von Cirta nach Musti. Naraggära (Aaya/yaga, j. Edjbel?), 44 Mill. nordöstlich von der vorigen. [Unterredung des Hannibal mit dem Scipio.] Sicca Veneria (Ayxxci Oviveqtu, j. Kef, Keff), 30 Mill. östl. von der vorigen am Bagradas , röm. Kolonie. Musti (Movorrj, j. Sidi Abd-el Rebba mit Ruinen), 32 Mill. nordösll. von der vorigen in der Nähe des Bagradas. Zama (Zäpa, Zarnense oppidum, j. Jama), südl. von der vorigen u. südöstl. von Sicca, 5 Tagereisen südwestl. von Carthago, eine sehr feste Stadt. [Schatzkammer u. gewöhnliche Residenz des Juba. — Schlacht zwischen Scipio u. Hannibal im J. 201.] Lares (als Nonien Plur., bei Ptol. jedoch Aayr/g, j. Larbuss, Lorbus), westl. von Zama am Bagra- das, röm. Kolonie. Admedera (bei Ptol. Appaidaqa od. Agptdaqa, bei Procop. Avuixtqu, j. Gella ei Shnan, nach A. Hydra?), 48 Mill. südwestl. von der vorigen, höchst wahrsch. identisch mit Medaura, der Vaterstadt des Apulejus. [ ln der Nähe, zwischen ihr u. der folgenden, am Fi. Arda- lio Schlacht zwischen Honorius u. Gildo.] Theveste (Ofovtorr], j. Te- bessa), 25 Mill. südwestl. von der vorigen, unweit der Quellen des Bagra- das, später röm. Kolonie u. Anfangspunkt mehrerer nach der röm. Provinz Africa laufenden Strassen. Telepte (Tsxtnxrj, j. Ferreanah, nach A. Haouch el-Khima?), südöstl. von der vorigen, 71 Mill. nordwestl. von Capsa, höchst wahrsch. nicht verschieden von Thala bei Sallust. Ungewiss bleibt die Lage von Thirmida [wo Jugurtha den Hiempsal ermordete] u. Suthul [einem Kastell, wo jener seine Schatzkammer hatte; welches jedoch Einige (wie schon gesagt) für das spätere Calama (oder die Ruinen von Guelma) zwischen Hippo Regius u. Cirta halten].

10. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 182

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Landschaft, das milde Klima im Winter und die kühlenden Lüfte des Sommers. An der mesopotamischen Grenze lagen die römischen Garnisonen zerstreut, während die unterthänigen Wüstenstämme unter eigenen Kommandierenden in den Verband der Neichsarmee gezogen waren. „Dieselben Beduinenstämme, welche sie noch immer bevölkern, hatten daselbst schon im Altertum, zum Teil sogar mit denselben Stammnamen, ihre Weidebezirke und Ansiedlungen. In jenen Zeiten erstreckte sich das Kulturland viel weiter gegen Osten, als in den späteren Jahrhunderten. Wer die Grenzlandschaften der syrischen Wüste von Hims herab gegen Bostra zu durchstreift, wird, wie dies neuestens Burton nachgewiesen hat, überall Spuren antiker Wohnstätten, Trümmer römischer Grenzfesten , ehemalige Wasserbehälter und andere deutliche Anzeichen früherer Menschenanhäufung an jetzt ganz verödeten Stätten finden." (A. v. Krem er, Kulturgeschichte des Orients unter den Chalifen). Noch dachte niemand daran, daß aus dem freien Arabien einstens jene große Umwälzung hervorgehen würde, welche der römischen (beziehungsweise „romaeischen") Herrschaft in diesen Landschaften ein Ende machen sollte. Ein wichtiges Glied in dem Organismus, wie früher des gesamten Reiches, so nachher seiner östlichen Hälfte bildete Ägypten, jetzt die Kornkammer der neuen Hauptstadt Koiistan-tinopel. Durch eine neuerlich aus der mittelägyptischen Stadt As sinne (heute el Faijürn) zu Tage gekommene Papyrusiirkuude sind wir über die Art und Weise der Kornzufuhr genauer unterrichtet. Der Statthalter verteilte die Lieferungen, die nach dem Ertrage der Ernte bemessen wurden (wofür wieder die Höhe des Nil-standes zur Überschwemmungszeit maßgebend war) auf die Gemeinden des Landes. Zugleich ward die Zeit der Ablieferung angesetzt; gewisse Getreidemassen waren nämlich für Alexandria, die ägyptische Hauptstadt, vorbehalten, und diese werden zu einem anderen Termine geliefert worden fein, als die für Byzanz
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