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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
15191556 Kaiser Karl V., Gegner der Reformation. Die Reichstage ! zu Worms (1521), Speyer (1529) und Augsburg (1530). Seine Kriege mit Frankreich und den Trken. 1525 Der Hochmeister des Deutschen Ritterordens Albrecht von Hohenzollern verwandelt den Ordeusstaat Preußen (Ostpreuen) in ein weltliches Herzogtum. Sieg Karls bei Pavia. 1539 I Einfhrung der Reformation in der Mark durch den Kurfrsten Joachim Ii. Sein Erbvertrag mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan (1537). 1555 ! Der Augsburger Religionsfriede beendet den Kampf zwischen dem Kaiser Karl V. und den lutherischen Reichsstnden. 1618 Oschreuen durch den Kurfrsten Johann Sigismund mit Brandenburg vereinigt. Erwerbung von Kleve, Mark und Ravensberg (1614). 16181648 1630 Der Dreiigjhrige Krieg. Tillys Siege am Weien Berge (bei Prag) der Friedrich V. von der Pfalz (den Winterknig) und bei Lutter am Barenberge der König Christian (Iv.) von Dnemark; Sieg Wallen-steins bei Desfcut der Mausfeld. Landung des Schwedenknigs Gustav Adolf in Pom-mern. Brand Magdeburgs. Gustav Adolf siegt der Tilly bei Breitenfeld (1631) und fllt im Kampfe mit Wal-lenstein bei Ltzen (1632). Wallenstein ermordet (1634).

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 36

1911 - Breslau : Hirt
36 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. In der nchsten Friedensperiode (1648-1655) konnte der Kurfürst in der Verfassung seiner Staaten keine nderung vornehmen, da das stndische Regiment wieder in Kraft trat. Nur eine, und zwar wesentliche neue Einrichtung fhrte er durch, er behielt nmlich trotz der Klagen der brandenbnrgischen Stnde der die ihnen auferlegte Last die Regimenter von dem Heere seines Vaters, die er bei seinem Regierungsantritt nicht ent-lassen hatte, auch im Frieden bei, vereidigte sie allein auf seinen Namen, ja er vermehrte sie allmhlich bis auf 28000 Mann. Diese kleine stehende Armee" (miles perpetuus) ist als der Stamm des preuischen Heeres zu betrachten. Der Oberst von Burgsdorff, der Feldzeugmeister von Sparr und der Generalfeldmarschall von Derfflinger haben sich um ihre Einrichtung und Ausbildung verdient gemacht. 21. Der Schwedisch-polnische Krieg (16551660). In Schweden war nach der Abdankung Christines*), der Tochter Gustav Adolfs, ihr Vetter Karl X. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrcken zur Re-gierung gekommen. Da ihn der Polenknig Johann Ii. Kasimir aus dem Hause Wasa nicht anerkannte, kam es zum Kriege zwischen beiden. Karl rckte in Polen ein und verjagte seinen Gegner. Friedrich Wilhelm konnte bei der Lage seiner Lnder zwischen den kmpfenden Parteien nicht unbeteiligt bleiben und schlo mit Karl X. angesichts der schwedischen bermacht den Vertrag zu Knigsberg, in welchem er das Herzogtum Preußen von Schweden als Lehen nahm; spter ging er mit ihm ein Bndnis gegen Polen ein. Die branden-burgischen Truppen erfochten darauf an der Seite der Schweden in drei-tgigem Kampfe den Sieg bei Warschau (1656), worauf Karl dem Kurfrsten im Vertrage zu Labiau die volle Souvernitt (lehnsfreie Herrschaft) in Preußen und Ermelaud zugestand, um sich seinen Beistand auch ferner zu sichern. Da aber die Dnen jetzt am Kriege teilnahmen, so da der Schwedenknig sich gegen sie wenden und Polen verlassen mute, die Polen auch weitere Verbndete an dem Kaiser, Rußland und Holland erhielten, wechselte der Kurfürst unter Vermittlung des Kaisers Ferdinand Iii. die Partei, woraus ihm von Johann Kasimir im Vertrage zu Wehlau die Souvernitt gegen die Rckgabe Ermelands zugestanden ward. Sie wurde ihm im Frieden zu Oliva, den der schwedische Reichsrat nach dem Tode Karls abschlo, besttigt. Der souverne Besitz Preuens wurde die Grundlage fr die sptere Aufrichtung des preuischen Knigtums. Die Anerkennung der Souvernitt, deren Erwerb der Kurfürst als einen groen Gewinn betrachtete, stie aber auf den Widerspruch der o st preuischen Stnde, die bisher in allen Streitigkeiten mit ihrem Herzoge an dem polnischen Oberlehnsherrn einen Rckhalt gefunden hatten. Ihr Widerstand wurde von dem Kurfrsten mit Gewalt gebrochen. Der Schppenmeister Roth wurde lebenslang gefangengehalten, und der Oberst *) Sie wurde spter katholisch und starb in Rom.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 231

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 231 1689 -1725 16971718 17001721 1709 Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht). 862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums. Seit 1613 das Hans Romanow. Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow. Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden. Karl Xii., König von Schweden. Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii. Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.) Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht. Peters Krieg gegen die Trkei. Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab. sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein. Die Pragmatische Sanktion. Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg. Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet. 16*

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 15 20000 Mann an. Nun rumten die franzsischen Heere unter furcht-barer Plnderung Holland und wandten sich gegen die neuen Feinde. In den spanischen Niederlanden behielten sie unter (Sonde, auch als die Englnder sich von ihnen trennten, zuletzt die Oberhand, Ludwig selbst besetzte die Franche Comte, ein drittes Heer unter Tnrenne (fiel im Gefecht bei Sasbach in Baden) verhinderte am Oberrhein die Eroberung des Elsa durch die Kaiserlichen (unter Montecnccoli). Diese letzteren Erfolge hatte Ludwig nur dadurch ermglicht, da er den Groen Kur-frsten vom Rheine, wo er gegen Tnrenne gefochten hatte, abzog, indem er die Schweden veranlate, in Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst eilte in 20 Tagen vom Main gegen Magdeburg, sicherte die Stadt, trennte durch die berrumpelung von Rathenow (unter Dersflinger, dem Sohn eines sterreichischen Bauern) die feindlichen Heer-Haufen und zwang sie zum Rckzge. Am 18. Juni 1675 unterlag die schwedische Gromacht bei Fehrbellin nach zwei Stunden der ungestmen Reiterei des Kurfrsten (Sage vom Opfertode Frobens. Kleists Prinz von Homburg). In den nchsten Jahren eroberten die Brandenburger im Bunde mit Dnemark Pommern samt Stettin, Rgen und Stralsund. Der Winterfeldzug in Preußen der die gefrorenen Haffs endete mit der' Vernichtung des schwedischen Heeres vor den Toren von Riga. Wie groß auch der moralische Erfolg dieses Krieges war, der poli-tische Gewinn blieb hinter den Erwartungen zurck. Inzwischen hatte nmlich Ludwig Xiv. den vorteilhaften Frieden zu Nymwegeu 1678 geschlossen; die Republik der Niederlande erhielt alle verlorenen Besitzungen zurck, Spanien verlor die Franche Comte und wieder zwlf feste Pltze in den Niederlanden, der Kaiser trat Freiburg i. Br. ab, wogegen Ludwig Xiv. das Besatzungsrecht von Philippsburg aufgab. Als das Reich diesen Frieden genehmigte und die Franzosen durch die klevisch-mrkischen Besitzungen bis Bielefeld rckten, gab Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Frieden von St. Germain-en-Laye 1679 an Schweden Vorpommern mit Stettin und Rgen zurck, er behielt nur einen Landstrich auf dem rechten Oderufer. Nach diesen Friedensschlssen war Ludwig Xiv. so mchtig, da er sich gegen seine Nachbarn jede Willkr ungestraft erlauben durfte, zumal da Friedrich Wilhelm, enttuscht der die geringe Untersttzung seiner Ver-bndeten und mit dem Kaiser in der schleichen Erbfolgefrage zerfallen, mit Frankreich ein Bndnis einging, das erst nach drei Jahren gelst wurde. 5. Die Reunionskammeru. Die Besetzung Strasburgs. Da in den Friedensschlssen zu Mnster und Nymwegen die Frage offen gelassen worden war, ob die an Frankreich gemachten Abtretungen im damaligen engeren Sinne oder im frheren weiteren zu verstehen seien, konnte jetzt in Frankreich die Theorie aufgestellt werden, da in den Bestimmungen der Friedensschlsse alle Besitzungen, die jemals zu den abgetretenen Ge-bieten gehrt htten, eingeschlossen seien und demgem wieder mit ihnen

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Rußland. 49 Karl einberufener polnischer Reichstag August Ii. ab und erwhlte S tanis-laus Leszczynski, den Woiwoden von Posen, zum Könige. Darauf fiel Karl in Kursachsen ein und ntigte August Ii. im Frieden von Alt-ranstdt (bei Leipzig) zum Verzicht auf die Krone Polens und zur An-erkennuug des Knigs Stanislaus, erwirkte auch fr die Protestanten Schlesiens die Erlaubnis zum Bau der sechs Friedenskirchen. (Hirschberg, Landeshut, Sagan, Freystadt, Militsch, Teschen.) Kursachsen litt schwer unter den hohen Kriegskontributionen des schwedischen Heeres. Inzwischen hatte Peter die Zeit benutzt, um die polnischen Pro-vinzen, die zu Stanislaus hielten, zu verwsten, hatte darauf Livland erobert, St. Petersburg gegrndet (1703) und sich nach Jngerman-land und Estland gewendet, in diesen Jahren auch ein kriegstchtiges Heer gebildet. Im Jahre 1707 brach Karl Xii. aus Kursachsen gegen Peter auf, ging aber, als sich der Zar, alles verwstend, nach dem Inneren seines Reiches zurckzog, nach den Steppen Sdrulands, weil Mazeppa, der Hetman der Ukraineschen Kosaken, Karl vertragsmig versprochen hatte, ihm alle Kosaken zuzufhren. Obwohl der König bald erkannte, da er getuscht worden war, setzte er seinen Marsch dennoch fort, zuletzt in der Hoffnung, bei den Trken Untersttzung zu finden. Trotz der Erschpfung seiner Schweden griff er im Angesichte eines viel strkeren russischen Heeres die Feftimg Pultawa an, wurde aber vollstndig ge-schlagen (1709); der Rest seiner Truppen mute am Dnjepr die Waffen strecken, er selbst stoh in die Trkei. Die schwedische Armee, die immer noch fr eine der besten in Europa gegolten hatte, ward an diesem Tage vernichtet, Schweden selbst bte die Stellung unter den Mchten ein, die es durch Gustav Adolf gewonnen hatte. Peter fhrte, auf die Hilfe der Christen in den Donaulndern rech-nend, seine Truppen an die Grenzen der Trkei und verlangte von der Pforte die Entfernung Karls, der bei Bender am Dnjestr ein Lager bezogen hatte. So beging er denselben Fehler, dessen sich Karl beim Einmarsch in Rußland schuldig gemacht hatte, er entfernte sich zu weit von den Grenzen des eigenen Landes. Die Trkei erklrte ihm nun den Krieg; ein feindliches Heer schnitt ihm den Rckweg ab und schlo ihn am Prut ein. Durch ein hohes Lsegeld wurde er aber wieder frei und er-langte sogar einen gnstigen Frieden. Darin wurde dem Schwedenknige freie Rckkehr nach Schweden zugestanden. Karl ging jedoch auf diese Bedingung nicht ein und wurde nach Demotika bei Adrianopel bergefhrt. August Ii. hatte inzwischen den König Stanislaus wieder vertrieben und Polen zurckerobert. Der Krieg bedrohte jetzt die zum Deutschen Reiche gehrenden Provinzen Schwedens. Da man das Reich vom Kriege frei erhalten wollte, wurden sie im Haager Konzert fr neutral erklrt. Gegen diesen Beschlu erhob Karl von Demotika aus Widerspruch, wor-auf dnische Truppen die Bistmer Bremen und Verden in Be-sitz nahmen. Pfeifer, Geschichte. Vi. (K.) 4

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 213

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 213 Gotthard Ketteler, der letzte Hochmeister des Schwertordens, hatte sich 1561 zum Herzoge von Kurland gemacht und war Polens Vasall geworden; Livland war unmittelbar an die Krone gefallen. Polen hatte seine glänzendste Zeit, es beherrschte weithin den Ostrand des Baltischen Meeres, und sein Besitz reichte fast bis zur Küste des Schwarzen Meeres. Die Hansa war von Dänemark verdrängt. In der von der Königin Margarete von Dänemark 1397 zu Kalmar begründeten Union der drei Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen sah sie noch keine Gefahr, aber im 15. Jahrhundert wurde der Bund durch die Handelsfeindschaft zwischen flandrischen, rheinischen und preußischen Städten einerseits, Lübeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und löste sich allmählich auf. Die Könige von Dänemark wurden Herzöge in Holstein und gehörten später dem niedersächsischen Kreise an, dehnten also ihre Macht bis in die nächste Nähe Lübecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu behaupten. Christian Ii. war der letzte Unionskönig, aber er führte durch das Stockholmer Blutbad (1520) die Loslösung Schwedens selbst herbei. Schweden. Gustav Wasa, der aus der Gefangenschaft Christians entkommen war, kehrte mit Hilfe der Stadt Lübeck nach Schweden zurück, fand Anhänger, wurde 1523 zum Könige gewählt und eroberte, von einer Mischen Flotte unterstützt, Stockholm. Er führte die Reformation ein. Damals versuchte Jürgen Wnllenwever, Lübeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, und unterstützte einen dänischen Kronprätendenten, um durch ihn in Dänemark große Handelsprivilegien zu erhalten; aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lübeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dänemark, Schweden und Polen Herren der Ostsee. Am Ende dieses Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum Könige in Polen gewählt und trat zur katholischen Kirche über, wurde aber, da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schützen, nicht hielt, hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, später zum Könige von Schweden erhoben. Sein Sohn ist Gustav Adolf (1611—1632), der Gründer der schwedischen Großmacht. Er nahm im Kriege Rußland Jngermanland und Karelien, den Dänen Kalmar und den Polen einen Teil Livlands ab. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseeküste erreichte und er es vorzog, in diesen einzugreifen. Er verband sich nun mit den Feinden seiner Feinde, und so entstand die schwedisch-französische habsburgfeindliche Allianz; der Kampf um die Vorherrschaft am Rheine und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schließlich gleichzeitig aus dem Boden des Deutschen Reiches entschieden.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 215

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 215 2. Der Krieg. § 116, Der Böhmisch-Pfälzische Krieg. Der Dreißigjährige Krieg begann mit dem böhmischen Aufstande 1618. Die Böhmen hatten auch nach den Hussitenkriegen eine kirchliche Sonderstellung behalten; sie hatten sich 1575 zur „böhmischen Konfession" zusammengeschlossen. Ihnen hatte Rudolf Ii., um sein Land zu behalten, 1609 durch den Majestätsbrief freie Religionsübnng eingeräumt, außerdem den drei höheren Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte das Recht des Kirchenbaues; durch den „Vergleich" war dieses Recht auch auf die Untertanen königlicher Güter ausgedehnt worden, und nun rechneten die Böhmen zu den königlichen Gütern die geistlichen Güter, weil der König bei ihrer Besetzung weitgehende Befugnisse hatte. Sie erbauten auch auf geistlichen Herren unterstehenden Gebieten Kirchen, wie in Braunau und Klostergrab. Jene sollte geschlossen werden, diese wurde niedergerissen. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an den Kaiser einreichten, in ungnädigen Formen zurückgewiesen wurden, beschlossen die böhmischen Edelleute, vom Grafen Thnrn aufgewiegelt, Gewalt zu gebrauchen. Sie ergriffen bei einer Audienz, die ihnen die Statthalter auf der Burg gewährten, zwei von diesen, Martinitz und Slavata (und den Schreiber Fabricins), und warfen sie aus dem Fenster. Darauf sagten sie dem Kaiser den Gehorsam auf und vertrieben seine Truppen. Dem Nachfolger des Kaisers Matthias, Ferdinand von Steiermark, verweigerten sie die Anerkennung und übertrugen, während dieser in Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde, dem jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, der mit Elisabeth, der Tochter Jakobs I., vermählt war, die Krone von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz, in der Hoffnung, daß England und die Union ihn unterstützen würden. Hierin täuschten sie sich. Friedrich ließ sich zwar in Breslau huldigen und erschien in Prag, aber hier wurden seine Truppen am Weißen Berge in ein-stündiger Schlacht am 8. November 1620 von dem ligistischen Heere unter dem Wallonen (Johann Tserklaes von) Tilly geschlagen, und damit fand sein Königtum ein Ende. Er flüchtete über Breslau und Berlin nach Holland und verfiel mit seinen Anhängern der Reichsacht. Ferdinand vernichtete den Majestätsbries, ließ die Häupter des Aufstandes hinrichten, zog ihre Güter ein und stellte, wie in seinen übrigen Landen, den katholischen Gottesdienst wieder her. Auch Markgraf Johann Georg von Jägerndorf aus dem Hoheuzolleruhause verlor als Parteigänger des „Winterkönigs" seine schlesischen Besitzungen. Ferdinand Ii. hatte Maximilian von Bayern als Lohn für seine Hilfe alle pfälzischen Länder, die er erobern würde, zugesagt und ließ nun die ligistischen Truppen gegen diese vorrücken. Die Besitzungen des

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 223

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 223 eigenes Heer ins Feld zu stellen. Bernhard von Weimar suchte in französischen Diensten das Elsaß zu gewinnen. Als er nach der Einnahme von Breisach (1639) plötzlich starb, trat sein Heer unter französische Führer. Der Krieg verliert vollends seinen religiösen Charakter, dient den politischen Machtgelüsten der Großen und der Beutegier einer zügellosen Soldateska. Er spielt sich im wesentlichen weiter auf zwei Schauplätzen ab: im Westen suchen die Franzosen vom Oberrhein her nach Bayern, im Osten die Schweden von der See aus an der Elbe und Oder gegen Böhmen und seine Nebenländer vorzudringen. Auf dem ersten Schauplatze erreichten die französischen Feldherren Tnrenne und Coude trotz mancher Niederlagen, die ihnen der bayrische General Johann von Werth beibrachte, schließlich ihr Ziel, zumal sie auch von Osten her durch die Schweden Hilfe erhielten. — Diese waren inzwischen wiederholt unter rücksichtslosen Feldherren von der Wasserkante nach Süden gerückt. Bauer hatte 1636 ein kaiserlich-sächsisches Heer bei Wittstock (in Brandenburg) geschlagen. Im folgenden Jahre kam Kaiser Ferdinand Iii. zur Regierung (1637—57). Auch seine Heere erlitten durch Torsteusou Niederlagen bei Breitenfeld (1642) und Jankan (in Böhmen 1645). In die Zwischenzeit fällt ein Zug Torstensons gegen Christian Iv. von Dänemark, der den Schweden die Inseln Gotland und Ösel überlassen mußte. Torstensons Nachfolger Wrangel zog nach Bayern, um die Franzosen zu unterstützen, und ließ in Böhmen General Königsmark zurück. Dieser war im Begriff, von der Kleinen Seite aus über die Moldau in Prag einzudringen, als die Nachricht vom Abschluß des Westfälischen Friedens dem Kriege ein Ende machte. (Codex argenteus.) § 120, Der Westfälische Friede. Am 24. Oktober 1648 waren nach jahrelangen Verhandlungen die Friedenstraktate zu Münster von den kaiserlichen und den französischen und in Osnabrück zwischen den kaiserlichen, den reichsständischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen worden. Sie enthielten eine große Anzahl territorialer Veränderungen. 1. Schweden erhielt Vorpommern mit den Odermündungen und Rügen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden als Reichslehen, dazu Sitz und Stimme auf dem Deutschen Reichstage. 2. Frankreichs Oberherrschaft über die Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun wurde anerkannt, es erhielt (nicht als Reichslehen, sondern als souveränen Besitz) die Stadt Breisach, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß, den Sundgau und die Landvogtei der zehn vereinigten Reichsstädte im Elsaß. Frankreich und Schweden wurden mit der Durchführung der Bestimmungen des Westfälischen Friedens beauftragt. 3. Die Unabhängigkeit der Niederlande, 4. die Unabhängigkeit der Schweiz wurden anerkannt.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 244

1911 - Breslau : Hirt
244 Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen. 1635 Der Prager Sondersriede. 1635—1648 Der Schwedisch-französische Krieg. 1637—1657 Ferdinand Iii. Baner siegt bei Wittstock. Die schwedischen Generale Baner, Torstenson, Wrangel, Königsmark, die französischen Tnrenne und Conde, der ligistische Johann von Werth. 1648 Westfälischer Friede, geschlossen zu Münster und Osnabrück. Metz, Tonl, Verdun und Teile vom Elsaß kommen an Frankreich. Vorpommern mit den Odermündungen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden an Schweden. Die Schweiz und die Niederlande scheiden aus dem Reichs-verbande aus. Das jus pacis et armorum wird den Reichsständen zugestanden, der Augsburger Religionsfriede erneuert und erweitert. Frankreich und Schweden übernehmen die Garantie des Friedens. Druck von Breittopf & Härtel in Leipzig.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 216

1911 - Breslau : Hirt
216 Aus der Geschichte der Neuzeit. Kurfürsten bestanden aus der Ober- (westlich des Böhmerwaldes) und der Unterpfalz (zu beiden Seiten des Rheins; Heidelberger Schloß). Während Maximilian die Oberpfalz besetzte, drangen Tillys Truppen, unterstützt von Spaniern, in der Unterpfalz vor. Das protestantische Deutschland sah diesen Vorgängen untätig zu, die Union löste sich auf, der Kurfürst von Sachsen stand auf seiten des Kaisers, und nur die Niederlande, deren Krieg gegen Spanien von neuem ausgebrochen war, gewährten dem Kurfürsten Asyl und Unterstützung. Für seine Sache stellten der Graf Ernst von Mansfeld, der jugendliche Christian von Braunschweig, Administrator des Bistums Halberstadt, und der Markgraf Friedrich von Baden-Dnrlach Heere ins Feld, sie wurden jedoch in mehreren Schlachten besiegt. Als Christian von Braunschweig später vou den Niederlanden aus in Westfalen einfiel, wurde er von Tilly bei Stadtlohn vollständig geschlagen (1623). Die Kurwürde sowie einige Jahre später die Oberpfalz und der rechtsrheinische Teil der Unterpfalz wurden Maximilian übertragen. Der Kurfürst vou Sachsen blieb im Besitze der von ihm eroberten Lausitz. § 117. Der Niedersächsisch-dänische Krieg. Nun warben die Mitglieder des niedersächsischen Kreises ein Heer zu ihrem Schutze. Ihr Kreisoberst König Christian Iv. von Dänemark schloß mit deu Niederlanden und Jakob I. von England, der den vertriebenen Kurfürsten oder wenigstens seine Kinder in die Pfalz zurückführen wollte, ein Bündnis, und so brach der Krieg von neuem, und zwar iu Niederdeutschland aus. Die Größe der Gefahr sowie die Abhängigkeit von der Liga bestimmten den Kaiser, diesmal ein eigenes Heer ins Feld zu stellen. Der böhmische Edelmann Albrecht von Wallenstein erbot sich, ihm auf eigene Kosten ein Heer von 40000 Mann aufzubringen, das er durch planmäßig augeordnete Brandschatzungen zu unterhalten gedachte. Wallenstein (oder Waldstein), der Sohn eines böhmischen utraquistischen Edelmanns, war, früh verwaist, in einem Jesuitenkonvikt erzogen worden und daselbst zur katholischen Religion übergetreten. Während des böhmischen Aufstandes hatte er Ferdinand wichtige Dienste geleistet und bei dem Verkauf konfiszierter Güter einen großen Komplex von Besitzungen erworben. Er war zum Herzog der Herrschaft Friedlaud (am Jsergebirge) erhoben worden. Ferdinand ging auf Wallensteins Vorschlag ein und ernannte ihn zum kaiserlichen General. Im Feldzuge des Jahres 1626 schlug Wallenstein einen Angriff Mansfelds auf seine Stellung an der Des sau er Brücke ab und verfolgte den geschlagenen Gegner durch Schlesien nach Mähren und Ungarn, wo dieser Hilfe von dem kalvinistischen Woywoden von Siebenbürgen, Bethlen Gabor, erwartete. Diese blieb indes aus, und Mansfelds Heer löste sich infolge einer Pest auf. Mansfeld selbst starb auf dem Wege nach der adriatischen Küste. Tilly besiegte Christian Iv. in demselben Jahre bei Lutter am Barenberge.
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