: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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— 40 —
Pelz, Ohren, Grabschaufeln usw. Totengräber. Bedeutung des Toten-
gräbers in der Natur. Honigtragende Bienen. Beobachtung, wie
die Bienen in die Blüten der Saubohnen kriechen. „Höschen". Ange-
schwemmte Sand- und Steinhaufen. Insel mit Gras; Entstehung:
der Fluß als Jnselbauer, der Wind als Säemann. Wasserfall an
der Werremühle. Gang über die Werrebrücke. Mühle. Schöne Lage.
Art der Ausnutzung der Wasserkraft. Unterwaschung der Werreufer.
Steingrube rechts an der Straße; Schichtung. Uferschwalben. Schutz
der Werreufer durch Bäume, Pfähle und Flechtwerk. Eisenbahndamm;
Erdwall, Brücken, Durchlaß. Kosten des Bahnbaues. Spinnerei
von Schönfeld. Weberei von Knemeyer & Co. Wäfchefabrik von
Elsbach & Co. Bahnhof. — Stand der Sonne.
12. Spaziergang: Lübbertor. 1 km bis zur Schule Mindener
Straße. 1 qkm. Durchschnittseinwohnerzahl auf 1 qkm. Hinter Sieker:
Spuren des Hochwassers. Steine im Flußbett. Ortsiekerweg. Auf
einer hohen Stelle: die verschiedenen auf Herford zulaufenden Täler
und ihre Richtung. Husaren, Artillerie usw. beim letzten Manöver
dort. Unter Führung eines Schülers einer andern Klasse unserer
Schule, der dort wohnt, Gang an einem Bächlein aufwärts. Oberlauf.
Berg- und Wiesenufer; sumpfige Wiese; abgeschwemmte Erde. Quellen
am steilen Ufer; alte Nester. Absuchen des Baches nach Krebsen.
Erlen am Bach. Baumstämme mit Jahresringen. Findlinge. Quellen
in einem Teiche bei Quests Hofe. Sumpfgas. Beginn eines Tales.
Art der Entstehung. Kranke Stellen an einer Birke. Stechpalmen.
Aufspringen eines Hasen; Aufsuchen und Beschreibung des Lagers.
„Pötte." Spiel: Fuchs aus dem Loch. Feuersalamander. Lockerts
Fischteiche. Gang über den Damm. Wasservögel; Springen der
Fische. Marsch am Bach abwärts. Richtung. Seitenzuflüsse aus
den Feldern. Flußgebiet. Stand der Sonne.
13. Spaziergang: Bergertor. Insel. Schräger Abfluß nördlich
der beiden Brücken. Hinweis auf Stromschnellen. Stistberg. Wald-
sriedenstraße. Brücke in der Niederung. Mittellauf des Bächleins
von Steinmeier, den wir schon bis zum Goldfischteich unterhalb Stein-
meier begangen hatten. Erinnerung daran und Aufsuchen der Stelle.
Vergleich des Mittellaufs mit dem Oberlauf. Maulwurfshaufen.
Bau und Gänge einer Maulwurfswohnung. Erinnerung an die
früheren Maulwurfsfunde. Fischteich am Waldfrieden. Schöne Lage
des Ausflugsortes. Frösche im Teiche. Winterschlaf; jetzt ragen ihre
Köpfe eben aus dem Wasser. Orfen und Lederkarpfen im Teich.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
England.
19
2. England.
Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast.
9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten.
Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien".
Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach.
Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen.
2*
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Heinrichs Maria_Stuart Maria Jakob_Vi
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich England Schottland England Schottland Irland England
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
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Extrahierte Personennamen: Raule
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Kleve Ostpreuen Berlin Duisburg Schweden Deutschland Ostsee Fehrbellin Holland Pillau Emden Frankreich
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
146 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
sterreich durch Metternich vertreten. Als Ratgeber Kaiser Alexan-ders in den deutschen Angelegenheiten hatte sich der Freiherr vom Stein eingefunden. Es war die glnzendste Versammlung, die Europa seit langen Zeiten gesehen hatte. Feste und Vergngungen aller Art
unterbrachen den Gang der Geschfte. , n
In den Verhandlungen zu Wien wurden die Grenzen der Staaten Europas geregelt. Neugebildet wurde em Knigreich der Nieder-lande das die heutigen Niederlande und Belgien umfate. Die suddeutschen Fürsten behielten ihre Lnder m dem Umfange den ihnen Napoleon gegeben hatte. In Italien wurden die frheren Regierungen hergestellt; die Lombardei und Venedig blieben bei Osterreich, Genua
kt ^ie^meiste Schwierigkeit machte die Wiederherstellung Preuens. Preußen hatte durch den Tilsiter Frieden seine Erwerbungen aus der zweiten und der dritten Teilung Polens und dazu seme Besitzungen au dem linken Elbufer verloren. Der König hatte nicht den Wunsch, d e polnischen Besitzungen wiederzugewinnen, glaubte aber wenigstens auf der Rckgabe des Teils, der die natrliche Verbindung zwischenl Ost-preueu und Schlesien bildet, die heutige Provinz Posen nebst Thorn und Tmtnm besteben zu mssen; er nahm berdies an, da er das qanze Knigreich Sachsen erhalten werde. Um das Schicksal Sachsens und Polens kam es zu so weitgehenden Meinungsv^schiedenheiterc zwischen den anwesenden Fürsten, da ein Krieg auszubrechen drohte. Emer-seits wollte Kaiser Alexander ganz Polen mit Rußland vereinigen, andrerseits der Fürst Metternich wenigstens emen Teil Sachsens als selbstndigen Staat retten. Nach langen Verhandlungen kam es Ff. aender Gestaltung des preuischen Staatsgebietes. Es wurden damuls die sogenannten acht allen P^vmzeu abgerundet. Von den po mschen Erwerbungen behielt Preußen Westpreuen und Posen; den Rest von Vorpommern erhielt es von Dnemark, das e fr die Abtretung Jco weaens erworben hatte. Dafr erhielt Dnemark das frhere hanrw-versche jetzt preuisch gewordene Lauenburg. Das von dem Knigreiche Sachsen abgetretene Gebiet verwandte Preußen zur Abrundung der Pro-viuzeu Schlesien, Brandenburg und Sachsen, ^m Westen erhielten die Provinzen Westfalen und Rheinprovinz ihre jetzigen Grenzen. Es tra Ostfriesland, Hildesheim, Nieder-Lmgen und den nordlichen Teil von Mnster ab an das zum Knigreich erhobene Hannover gegen Lauen-bura ferner Ansbach und Baireuth an Bayern fr x5uhch und Berg. Dazu erwarb es die kurklnischen und die linksrheinischen kurwerischen Lande. Teile von Luxemburg und Limburg, das^ Frstentum'hemberg einige linksrheinische Grafschaften, die freien Reichsstdte Sollt, Aachen und Wetzlar. Der Staat zerfiel also in zwei durch Hannover Braum schweig und das Kurfrstentum Hessen voneinander getrennte Teile, einen greren Mich-n und einen estlichem Preußen -rh.el mcht g nz w <Sire des Gebietes und die Einwohnerzahl zurck, die es vor iue
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Dnemark
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
148 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
die verlorene Schlacht zu einer vernichtenden Niederlage. Um den fliehenden Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen, setzte ihm Gneisenan mit preni-schen Truppen die ganze Nacht hindurch nach, so da er am Morgen zwei Meilen vom Schlachtfelde entfernt stand, freilich nur noch von wenigen Mannschaften umgeben. Ihnen fiel der Staatswagen Napoleons und ein Schatz an Gold und Diamanten im Sitzkasten in die Hnde.
Die energisch fortgesetzte Verfolgung machte jede Sammlung der feindlichen Truppen unmglich; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris.
In seinen Hoffnungen vollstndig gescheitert, dankte Napoleon zu-guusteu seines Sohnes ab. Flchtend kam er zum Hafen von Rochefort und begab sich an Bord der englischen Flotte. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gefhrt, wo er am 5. Mai 1821 starb. (Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine im Jnvalidendom zu Paris beigesetzt.)
85. Der zweite Pariser Friede. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich eine Reihe, wenn auch nur kleiner, Gebietsabtretungen gefallen lassen, darunter Saar-louis und Saarbrcken, die an Preußen fielen. Elsa und Lothringen dagegen wurden auf den Einspruch Rulands hin nicht wieder zurck-gegeben. Frankreich mute eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte, und die geraubten Kunstschtze zurckgeben. Eine Armee von 150000 Mann der Verbndeten blieb noch drei Jahre in den nordstlichen Provinzen zurck.
Mit dem zweiten Pariser Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus vernderte. Mit ihm beginnt eine neue Zeit.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Paris Paris Paris Frankreich Lothringen Rulands Frankreich Europas
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
150 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
A. Die Wichtigsten Ereignisse in der Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. (18151861).
1. Europa (auer Deutschland).
a) 1815-1848.
Noch in Paris hatte Alexander I. die Heilige Allianz" der siegreichen Mchte gestiftet, deren Aufgabe es sein sollte, nach christlichen Grundstzen den Frieden in Europa zu erhalten und jede revolutionre Bewegung zu unterdrcken. Aber die Heilige Allianz konnte nicht ver-hindern, da die Ruhe in Europa schon in der nchsten Zeit wiederholt von Aufstnden und Kriegen erschttert wurde; jedoch hielten die Mchte die revolutionren Bewegungen noch von ihren eigenen Grenzen fern.
86. Unruhen in Sdeuropa. Italien. Im Jahre 1820 brachen in Neapel und in Piemont Aufstnde gegen das unumschrnkte Knig-tum aus; doch gelang es sterreichischen Truppen nach dem Kongresse zu Laibach rasch, sie zu unterdrcken.
Schwieriger war es, die Ruhe in Spanien herzustellen.
Hier hatte Ferdinand Vii. nach seiner Rckkehr die freie Ver-fassuug der Cortes von 1812 aufgehoben und den Absolutismus wieder eingefhrt. Als ihm ein Militraufstand die Herstellung der frheren konstitutionellen Verfassung abgentigt hatte, kamen ihm auf Be-schlu des Kongresses zu Verona franzsische Truppen zu Hilfe. Von ihnen aus den Hnden der Aufstndischen befreit, unterdrckte der König die Gegner des absoluten Regiments mit groer Hrte.
Nach seinem Tode (1833) erschtterten die Kmpfe der Christinos und der Kar listen die Ruhe der Halbinsel. Nach dem geltenden Rechte htte auf Ferdinand sein Bruder Don Carlos folgen mssen, aber der König hatte die Thronfolgeordnung zugunsten seiner Tochter Jsabella umgestoen, fr die ihre Mutter Marie Christine die Regentschaft fhrte. Ihre Partei behielt schlielich die Oberhand.
Im zweiten und im dritten Jahrzehnt bten Spanien und Por-tugal die sdamerikanischen Kolonien ein. Von Spanien lsten sich Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien und Uruguay und in Nordamerika Mexiko als selbstndige Staaten los.
Brasilien wurde unter Dom Pedro selbstndiges Kaiserreich.
England unter Lord Canning war der erste europische Staat, der die Selbstndigkeit der amerikanischen Republiken anerkannte und seinem Handel durch den Abschlu von Vertrgen mit ihnen groe Vor-teile sicherte.
87. Der Griechische Freiheitskampf. (18211829.) Der Wunsch nach nationaler Selbstndigkeit rief bald nach dem zweiten Pariser Frieden die christlichen Völker der Balkanhalbinsel in den Kampf gegen
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Deutschland.
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einen Verrter in ihm sahen und die Arbeiterpartei ihn hate; wiederholt bedrohten Attentate und Verschwrungen sein Leben. Ein langwieriger Aufstand des Emirs Abd-el-Kader in Algier wurde 1847 unterdrckt.
89. Der belgische Aufstand 1830. Das katholische, flmischwallonische, von franzsischer Bildung beherrschte Belgien stand in steter Uneinigkeit mit dem protestantischen, niederdeutschen Holland, mit dem es auf dem Wiener Kongre zu einem Staatswesen verbunden worden war. Unter dem Eindrucke der Julirevolution kam es in Brssel zu einem Aufstande, vor dem sich die hollndischen Truppen zurckziehen muten. Im November erklrte ein belgischer Nationalkongre die Unabhngigkeit des Landes, die im Januar 1831 von der Londoner Konferenz anerkannt wurde. Leopold I. aus dem Hause Sachsen-Kobnrg wurde zum König gewhlt (18311865). Der Krieg mit Holland zog sich noch mehrere Jahre hin. Belgien erhielt eine konsti-tntionelle Verfassung, die spter in anderen Lndern als Vorbild diente.
2. Deutschland.
90. Der Deutsche Bund. Der Pariser Friede und der Wiener Kongre hatten die Wnsche der deutschen Patrioten auf Wiederher-stelluug des Deutschen Reiches unter einem Kaiser nicht erfllt. Nur ein drftiges Band der Einheit stellte die Deutsche Bundesakte vom Jahre 1815 her (ergnzt durch die Wiener Schluakte 1820). Darin vereinigten sich die souvernen Fürsten und freien Städte Deutsch-lauds zu einem bestndigen Bunde. An diesem Deutschen Bunde" nahm Osterreich nur mit seinen deutschen Staaten, Preußen nur mit seinen ehemals zum Reiche gehrenden Provinzen teil (also nicht mit den Provinzen Posen und Preußen). Der König von Dnemark gehrte ihm als Herzog von Holstein und der König der Niederlande als Groherzog von Luxem-brg an. Zweck des Bundes war, die uere und innere Sicherheit Deutschlands und die Unabhngigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten zu erhalten. Die Angelegenheiten des Bundes wurden durch den Bundestag in Frankfurt, d. h. eine dauernde Versammlung der Regierungsbevollmchtigten, besorgt. Alle Mitglieder versprachen, so-wohl ganz Deutschland als auch jeden einzelnen Bundesstaat gegen Angriffe in Schutz zu nehmen, und verbrgten sich gegenseitig ihre smtlichen unter dem Bunde begriffenen Besitzungen. sterreich fhrte als Prsidialmacht" den Vorsitz.
An dem Bunde nahmen folgende deutsche Staaten teil: 1 Kaiserreich (sterreich), 5 Knigreiche (Preußen, Sachsen, Bayern, Hannover, Wrttem-berg), 7 Groherzogtmer (Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Luxemburg), 1 Kurfrstentum (Hessen), 10 Herzogtmer (Anhalt-Dessan, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Kothen, Braunschweig, Sachseu-Gotha, Sachsen-Kobnrg, Sachsen-Meiningen,
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I.
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