: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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— 40 —
Pelz, Ohren, Grabschaufeln usw. Totengräber. Bedeutung des Toten-
gräbers in der Natur. Honigtragende Bienen. Beobachtung, wie
die Bienen in die Blüten der Saubohnen kriechen. „Höschen". Ange-
schwemmte Sand- und Steinhaufen. Insel mit Gras; Entstehung:
der Fluß als Jnselbauer, der Wind als Säemann. Wasserfall an
der Werremühle. Gang über die Werrebrücke. Mühle. Schöne Lage.
Art der Ausnutzung der Wasserkraft. Unterwaschung der Werreufer.
Steingrube rechts an der Straße; Schichtung. Uferschwalben. Schutz
der Werreufer durch Bäume, Pfähle und Flechtwerk. Eisenbahndamm;
Erdwall, Brücken, Durchlaß. Kosten des Bahnbaues. Spinnerei
von Schönfeld. Weberei von Knemeyer & Co. Wäfchefabrik von
Elsbach & Co. Bahnhof. — Stand der Sonne.
12. Spaziergang: Lübbertor. 1 km bis zur Schule Mindener
Straße. 1 qkm. Durchschnittseinwohnerzahl auf 1 qkm. Hinter Sieker:
Spuren des Hochwassers. Steine im Flußbett. Ortsiekerweg. Auf
einer hohen Stelle: die verschiedenen auf Herford zulaufenden Täler
und ihre Richtung. Husaren, Artillerie usw. beim letzten Manöver
dort. Unter Führung eines Schülers einer andern Klasse unserer
Schule, der dort wohnt, Gang an einem Bächlein aufwärts. Oberlauf.
Berg- und Wiesenufer; sumpfige Wiese; abgeschwemmte Erde. Quellen
am steilen Ufer; alte Nester. Absuchen des Baches nach Krebsen.
Erlen am Bach. Baumstämme mit Jahresringen. Findlinge. Quellen
in einem Teiche bei Quests Hofe. Sumpfgas. Beginn eines Tales.
Art der Entstehung. Kranke Stellen an einer Birke. Stechpalmen.
Aufspringen eines Hasen; Aufsuchen und Beschreibung des Lagers.
„Pötte." Spiel: Fuchs aus dem Loch. Feuersalamander. Lockerts
Fischteiche. Gang über den Damm. Wasservögel; Springen der
Fische. Marsch am Bach abwärts. Richtung. Seitenzuflüsse aus
den Feldern. Flußgebiet. Stand der Sonne.
13. Spaziergang: Bergertor. Insel. Schräger Abfluß nördlich
der beiden Brücken. Hinweis auf Stromschnellen. Stistberg. Wald-
sriedenstraße. Brücke in der Niederung. Mittellauf des Bächleins
von Steinmeier, den wir schon bis zum Goldfischteich unterhalb Stein-
meier begangen hatten. Erinnerung daran und Aufsuchen der Stelle.
Vergleich des Mittellaufs mit dem Oberlauf. Maulwurfshaufen.
Bau und Gänge einer Maulwurfswohnung. Erinnerung an die
früheren Maulwurfsfunde. Fischteich am Waldfrieden. Schöne Lage
des Ausflugsortes. Frösche im Teiche. Winterschlaf; jetzt ragen ihre
Köpfe eben aus dem Wasser. Orfen und Lederkarpfen im Teich.
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Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Ludwig Xiv.
13
erhielt die leichte Bajonettflinte mit Steinschlo, die Artillerie wurde selb-stndiger und beweglicher) und schuf ein dem Könige unbedingt ergebenes Offizierkorps. Er brachte die Strke des stehenden Heeres auf mehrere hunderttausend Mann. Louvois entfaltete eine stauueuerregeude Ttigkeit, entwarf die meisten Feldzugsplne selbst, leitete ihre Ausfhrung durch regelmigen Briefwechsel mit den Marschllen und sorgte fr die Ver-pflegung und Ergnzung der Truppen. Unter der Fhrung groer Generale, wie Conde, Tnrenne, Luxemburg u. a., stand die franzsische Armee unbertroffen da. Die Festungen wurden von Vaubau nach einem von ihm selbst ausgebildeten Systeme umgebaut (Stile).
Die Marine ist Colberts Schpfung. Untersttzt von diesen Mnnern, vollendete Ludwig Xiv. die absolute Monarchie (l'etat c'est moi) und gab seinem Staate die Vorherrschaft in Europa.
3. Der erste Raubkrieg gegen die spanischen Niederlande (Devo-lutionskrieg) *) (16661668. Es war das Ziel der auswrtigen Politik Ludwigs, die spanische Monarchie, auf die er einen Anspruch zu haben glaubte, da er den bei Abschlu ihrer Ehe geleisteten Verzicht seiner Gemahlin auf ihr Erbrecht fr nichtig erklrte, ganz oder teil-weise zu erwerben. In erster Linie kam es ihm darauf an, die Grenzen seines Reiches zu verbessern, denn er war der Meinung, da Paris der Nordostgrenze Frankreichs zu nahe liege und von dort aus berraschend angegriffen werden knne. Er besetzte daher beim Tode Philipps Iv. Teile der spanischen Niederlande und die Frauche Comte. Aber die raschen Fortschritte seiner Waffen hatten zur Folge, da die Niederlande, England und Schweden, Mchte, die frher seine Verbndeten gewesen waren, zum Schutze der spanischen Besitzungen die Tripelallianz schlssen. Vor ihrem Bunde wich Ludwig zurck, gab im Frieden zu Aachen die Franche Comte heraus, behielt aber zwlf feste Pltze in den Nieder-landen, darunter Lille.
4. Der zweite Raubkrieg, zunchst gegen Holland (16721678). Da der Widerstand gegen seine Plne von der Republik der Nieder-lande ausgegangen war, beschlo Ludwig Xiv., sie zu erobern.
*) 1. Jsabella v. Frankreich Philipp Iv. 2. Maria Anna v. sterreich
Maria Theresia Margarete Theresia Karl Ii.
Gem. Ludwig Xiv. Gem. Leopold I.
Nach dem in Brabant gltigen Devolutionsrecht gehrten den Kindern erster Ehe die während dieser Ehe erworbenen Vermgensteile des Vaters ausschlielich und devolvierten" (gingen der) auf sie im Augenblicke einer zweiten Vermhlung des Vaters, der nur noch den Niebrauch bis zu seinem Tode behielt. Nun hatte aller-dings Philipp Iv. zur Zeit der ersten Ehe. der die Gemahlin Ludwigs Xiv. entstammte, die Niederlande geerbt; aber Ludwig behandelte willkrlich das Privatrecht als Lehnsrecht; berdies hatte seine Gemahlin ausdrcklich auf die Erbschaft verzichtet.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Louvois Conde Colberts_Schpfung Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Philipps Philipps Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Jsabella Philipp_Iv Philipp Maria_Anna_v Maria Maria_Theresia_Margarete_Theresia_Karl_Ii Maria Theresia Theresia Karl Ludwig_Xiv Ludwig Leopold_I. Philipp_Iv Philipp Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Europa Frankreichs Niederlande England Schweden Aachen Lille Holland Frankreich Brabant Niebrauch
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
England.
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2. England.
Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast.
9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten.
Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien".
Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach.
Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen.
2*
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Heinrichs Maria_Stuart Maria Jakob_Vi
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich England Schottland England Schottland Irland England
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
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TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Raule
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Kleve Ostpreuen Berlin Duisburg Schweden Deutschland Ostsee Fehrbellin Holland Pillau Emden Frankreich
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die Entstehung der preuischen Gromacht.
57
teilen gleichmig gehandhabten, straffen Disziplin, und wenigstens die Infanterie erlangte dank den unermdlichen Bemhungen Friedrich Wil-Helms I. und des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessan eine Gewandtheit im Aufmarschieren und raschen Feuern und eine Sicherheit in der gleich-migen Angriffsbewegung in langen Linien, wie sie bisher nirgends er-reicht worden war. Die Kavallerie bestand hauptschlich aus den nach dem Vorbilde Gustav Adolfs gebildeten Dragonern (jetzigen Krassieren).
Zugleich erfuhr die Zusammensetzung sowohl des Offizierkorps als auch der Mannschaften tiefgreifende Wandlungen. War der Offi-zier noch in den Heeren des Dreiigjhrigen Krieges in erster Linie von dem Obersten seines Regiments abhngig gewesen, von dem er angeworben und in Eid und Pflicht genommen wurde und seinen Sold erhielt, so wurde er in der brandenbnrgisch-preuischen Armee aus dieser Abhngig-feit gelst und trat in den unmittelbaren Dienst seines Landes- und obersten Kriegsherrn.
Friedrich Wilhelm I. zog vor allen die jngeren Shne des Land-adels zum Dienste im Heere heran, er lie sie, die bisher oft ohne jede Bildung aufgewachsen waren, in seinen Kadettenhusern erziehen. Mit seiner durchgreifenden Energie berwand er die anfangs vorhandene starke Abneigung vieler Familien gegen die militrische Laufbahn, bis es fr die Shne des Adels eine selbstverstndliche Ehrenpflicht wurde, in die Armee einzutreten. Der König verstand es, das Offizierkorps von unwrdigen Subjekten zu reinigen, ihm ein hohes Ehrgefhl anzuerziehen und einen aristokratischen Charakter aufzuprgen. Aus einem Adel, der in stndischen Interessen aufgegangen war und sich dem Landesherrn bei jeder Gelegenheit widersetzt hatte, wurde ein Adel, der sich dem Dienste des Staatsganzen hingab und durch seine Opferwilligkeit im Siebenjhrigen Kriege den Dank und die Bewunderung des groen Knigs erwarb.
Whrend das Offizierkorps fast ganz aus Landeskindern bestand, setzten sich die Mannschaften nur zur Hlfte aus Inlndern, zur andern Hlfte aber aus geworbenen Fremden zusammen. Das Kanton-reglement vom Jahre 1733 wies einem jeden Regimente einen bestimmten, in der Nhe seiner Garnison gelegenen Bezirk (Kanton) zu, aus dem es unter Mitwirkung der Zivilbehrden seinen Bestand an inlndischen Mann-schaften ergnzte. Die Gestellungspflicht beschrnkte sich auf die Land-und niedere Stadtbevlkerung. Der Inlnder war zwanzig Jahre lang dienstpflichtig, ward ein Jahr lang bei der Fahne ausgebildet, dann in die Heimat beurlaubt und nur noch zweimal einberufen. Es war dies der erste Schritt zur praktischen Durchfhrung der allgemeinen Wehr-Pflicht. Der Auslnder war zeitlebens Soldat und blieb dauernd beim Regiment. Die Armee bestand also zum Teil aus Shnen des Land-Volkes, zum Teil aus Berufssoldaten. Die ganze Einrichtung bewhrte sich, bis sie am Ende des Jahrhunderts infolge der berhandnehmenden Befreiungen und des Anwachsens eines schlechten Materials an Aus-lndern verfiel.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wil-Helms_I. Friedrich Leopold_von_Anhalt-Dessan Leopold Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Friedrich Wilhelm_I.
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Der Siebenjhrige Krieg.
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Theresia, die in einer fast hoffnungslos erscheinenden Lage ihrer Monarchie, ohne Geld, ohne Kredit, ohne Armee", einen unbeugsamen Mut bewhrte und den ausgezwungenen Kamps siegreich durchfhrte. Die Franzosen errangen allerdings in den sterreichischen Niederlanden und in Holland Ersolge, als aber ein russisches Heer gegen sie durch Deutschland rckte, schlssen sie 1748 den Frieden zu Aachen. Die Pragmatische Sanktion wurde anerkannt, Parma und Piaceuza von sterreich an den spanischen Infanten Don Philipp abgetreten.
Der Siebenjhrige Krieg (1756 1763).
Um den Besitz Schlesiens und Preuens Stellung als Gromacht hat Friedrich Ii. noch einmal im Siebenjhrigen Kriege kmpfen mssen, nachdem er sich auf einen neuen Waffengang mit sterreich in den zehn Friedensjahren von 17461756 gerstet hatte.
40. Borbereitungen zum Kriege. Die Friedenszeit nach dem zweiten Schleichen Kriege benutzte der König dazu, nach dem Vorbilde seines Vaters fr die Wohlfahrt seines Landes, insbesondere Schlesiens, zu sorgen und seine Armee zu vergrern. Er brachte sie ans 150000 Mann und hielt sich nun fr stark genug, einen Kampf mit sterreich auch ohne Bundesgenossen durchzufechten.
[Die Lehren aus seinen beiden Kriegen hat Friedrich in der kritischen Darstellung, die er davon gab, gezogen und praktisch in der Friedens-arbeit verwertet. In den Generalprinzipien vom Kriege" hat er sie niedergelegt, zu einem Felddienstreglement verarbeitet und seit 1753 in den groen Feldmanvern eingebt. Hier wurde der Angriff in der schiefen Schlachtordnung ausgebildet. Man verweigert dem Feinde den einen Flgel und verstrkt den, der angreisen soll. Mit diesem macht man alle Anstrengungen gegen einen Flgel des Feindes und fat ihn in der Flanke." Alle Evolutionen, die eingebt wurden, bezweckten, die Schnelligkeit der Truppen zu erhhen und dem Feinde durch den Angriff zuvorzukommen. Das grte Gewicht wurde darauf gelegt, den Aufmarsch der Armee aus der Kolonne zur Linie zu beschleunigen.
Der Kavallerie hatte der König schon vor dem zweiten Schlesischen Kriege ihr Verhalten vorgeschrieben. Es wurde den Ossizieren bei in-samer Kassation verboten, sich vom Feinde attackieren zu lassen, die'preuen sollen allemal attackieren".
Die Entscheidung der Schlacht wird nicht durch das Feuern der Infanterie vorbereitet, sondern das Fuvolk soll m groen Schritten vorrcken, nicht schieen, sondern immer weiter strmen.
Man konnte zwar nach damaliger Anschauung den Krieg entweder durch die Schlacht oder durch Manver entscheiden, und Friedrich lie beide Wege gelten, aber er zog die Schlacht als das schneller zum Ziele fhrende Mittel vor. Denn einmal erlaubte ihm die geringe Finanz-kraft des Staates keine langen Kriege, andrerseits schien auch die lange
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Extrahierte Personennamen: Theresia Philipp Philipp Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_lie Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Holland Deutschland Aachen Parma Schlesiens Schlesiens
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die europischen Mchte beim Ausbruch der Franzsischen Revolution. 87
Ein brauchbares Reichskriegsheer gab es nicht; die Mobilmachung im Jahre 1757 und die klglichen Leistungen der Reichskontingente bei Robach brachten den ganzen Verfall der Kriegsverfassung ans Licht.
Das Reichskammergericht konnte die eingegangenen Prozesachen schon lngst nicht mehr aufarbeiten, da die Zahl der Richter hierzu nicht ausreichte und es an Mitteln, die Richterstellen zu vermehren, fehlte; auch hatten sich in seine Rechtsprechung so schwere Mngel eingeschlichen, da Kaiser Joseph endlich eine Untersuchung darber einleitete; er stellte einige Mistnde ab, konnte aber eine Reorganisation des Gerichts, die den Bedrfnissen der Zeit entsprochen htte, nicht einfhren.
Lebendiger Fortschritt zeigte sich nicht im Reichs ganzen, sondern nur in den Einzelstaaten.
Viele Fürsten hatten ihre landesherrlichen Rechte im Geiste des herrschenden Absolutismus weitergebildet und sie zur Unterdrckung der Rechte ihrer Stnde gebraucht, auch ihre Untertanen nach Willkr be-handelt. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden aber despotische Regie-ruugshandluugen, die etwa noch vorkamen, von der ffentlichen Meinung verurteilt, da sich der Geist der Aufklrung und Humanitt in allen Kreisen einbrgerte. Auch an den Hfen, geistlichen und weltlichen, regte er sich; man wollte Reformen einfhren und das Los der Unter-tanen verbessern. Aber nur selten fand sich zu dem Willen auch die Kraft, etwas Neues zu schassen.
Unter den Freunden der aufblhenden Nationalliteratur und den Frderern der jungen Talente finden sich viele Mitglieder des Reichsfrsten- und Grafenstandes und der Ritterschaft.
Im gesellschaftlichen Leben nahm der Adel eine bevorzugte Stellung ein, nur in seinen Kreisen fanden sich Männer und Frauen von einer freieren Weltbildnng. Im Brgerstande gab es wohl Männer von gediegenen Kenntnissen und groer Arbeitskraft, aber nur wenige hatten zu diesen tchtigen Eigenschaften auch eine leichtere und geflligere Lebens-art erworben. Unendlich aber war die Sehnsucht der jungen Dichter und Schriftsteller, die engen Schranken des Berufes und Herkommens zu durchbrechen und sich zu einem freieren Dasein zu erheben.
sterreich und Preußen.
50, sterreich unter Joseph Ii. (17801790.) In sterreich hatte Maria Theresia mit Klugheit, Einsicht und fast mnnlicher Festigkeit regiert und, von aufrichtigem Wohlwollen gegen die Bewohner ihrer Staaten geleitet, sich bemht, die vorhandenen Schden abzustellen. Gleiche, ja noch weitergehende Bestrebungen zeigte ihr Sohn Joseph Ii.
Dieser hatte einen aufgeweckten Geist, rasche Fassungsgabe und den grten Eifer, das, was er als gut und recht erkannt hatte, auch durch-zufhren. Er war davon durchdrungen, da der Fürst als Verwalter des Staates nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht habe, fr das
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii