: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 51 —
Grund: Trockenheit des letzten Sommers. — Uferbefestigung durch
hohe, starke, zementierte Mauern: warum so fest und sorgfältig? Klein-
bahn. — Die vom Fluß angeschwemmten, auch bei den Wasserfällen
losgerissenen Steine; Geröll, Sand, Schlamm. — Blick von der Lübber-
torbrücke 1. flußaufwärts, 2. flußabwärts. Betrachtung des Tals.
Richtung. — Die unter und in der Nähe der Brücke angeschwemmten,
teilweise auf den Ufern liegenden Sand-, Stein- und Schlammhaufen:
viel oder wenig? Im vorigen Jahre nach dem andauernden Regen
war es noch viel, viel mehr. — Erweiterung des Werretals: Schräge,
grasbewachsene Ufer mit Bäumen. — An der Brücke die Gas- und
außerdem die Kabelrohre für den an der Mindener Straße unterirdisch
liegenden Draht für die Fernschreibleitung. — Marsch nach der Uhr.
Richtung. Beachtung des Wegweisers: 29 km von Minden. Beachtung
von 1 km nach den Zahlen auf den km-Steinen 29,0 bis 28,0. — Auf
dem Marsche Beachtung des Schutzes der Baumreihen an der Straße:
wo, wo nicht, warum? Sägewerk von Althoff und Lakemeier: Säure-
geruch. Lager des Althändlers Rose: altes Eisen, Blech, Draht, Töpfe,
Röhren, Kessel, Fensterrahmen usw. Möbelfabrik links: ^-Träger.
— Bestimmung der Windrichtung nach dem Rauch der Fabrikschorn-
steine und nach einer Wetterfahne. — Ernstmeiers Fabrik. Was sind
die Appreturen, die dort gemacht werden? — Putgemühlenbach.
Name. An einer Stelle künstlich überdeckt, Gartenland darüber. Aus-
gewaschenes Flußbett; Beweise: Spuren der Ab- und Unterwaschung
und Abbröckelung der Ufer, Höhe der an die Ufer sich anschließenden
Felder und Gärten. — Angeschwemmt: Steine, Schlamm, Sand, Blätter,
Zweige, Sack, Kaffeekessel, Unterhose: der Fluß als Sammler, der alles
mitnimmt, was er erreichen kann. — Baumwurzeln als Uferschutz. —
Verlauf des Baches ober- und unterhalb der Brücke. Gesichtskreis.
Putgemühle: Aufstauung des Wassers, um größere Kraft zu
sammeln: Wasser als billige Triebkraft: viel Wasser — große Er-
sparnis an Kohlen für den Müller. Jetzt niedriger Wasserstand wegen
der Trockenheit des letzten Sommers. — Bei km-Stem 28,0 an-
gelangt, sind wir 25 Minuten gegangen, solange, weil wir zu den
Beobachtungen verweilen mußten; sonst 1 km in 10 bis 12 Minuten
zu gehen, wovon wir uns nachher überzeugen. Auf den beachteten
Steinen stand: 29,0, 28,9, 28,8, 28,7 usw. Entfernung von
einem Stein zum andern = 100 m. km-Steine als Anhaltspunkte
zum Entfernungsschätzen. — Beachtung des besonders tief ein-
geschnittenen Flußbettes des Putgemühlenbaches rechts an der Straße;
Beweise dafür, daß dies die Arbeit des Wassers selbst ist: das hohe
4*
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— 55 —
Mergel und Kalksteine auf das Land, die im Winter und Frühjahr
schnell verwittern. Die beim Pflügen im Herbst noch harten Furchen
sind im Frühling mürbe und weich. — Aufsuchen von stark ver-
witterten Steinstücken. — Welche Steine verwittern schnell? Mergel,
Kalksteine; die mittelharten Sandsteine schon viel langsamer, am
schlechtesten die harten Basaltsteine und Granite. — Verwittern diese
ganz harten Steine überhaupt? Untersuchung darauf hin an einem
im Graben liegenden Findling; auch da sind ganz kleine Stückchen
abzubröckeln, obwohl kaum zu sehen: selbst die stärksten und härtesten
Steine fallen, wenn auch ganz langsam, schließlich der Verwitterung
zum Opfer. Hinweis aus das durch Wasser, Frost und Hitze be-
wirkte, mit lautem Krachen gleich Kanonenschüssen erfolgende Platzen
und Zerspringen der Felsblöcke im Hochgebirge und in Wüsten.
Weiteres Zerbröckeln der Steine durch das Abstürzen und Nieder-
rollen: Moränenschutt der Hochgebirge. — Straßenwalze, die da lag.
zum Bau des neuen Weges über den Homberg. — Bäume bei
Reinkensmeier: Pappeln, Eichen, Obstbäume. — Eicheln. Eicheln
als Viehfutter. Eichenwaldungen und Schweinezucht in Serbien. —
Wie man auf den Kelchen der Eckern laut flöten kann. — Boden-
bewegung bei der Anlage einer neuen Straße. Teure Anlage und,
wie wir vorhin gesehen haben, teure Unterhaltung: Straßen kosten
viel Geld.*) — Die Rinnsale an den Böschungen des noch frischen
Wegdammes, trotz des im letzten Sommer seltenen Regens sehr tiefe
Auswaschungen. Die Schüler messen mit ihrem Stock 30 cm, 35 cm
bis fast 1j2 m Tiefe der ausgewaschenen Furchen! — Wo ist die Erde
hingeflossen? Stammt die dort liegende Anschwemmung nur von
der neuen Straße? Nach Farbe und Art auch vom Acker selbst;
schräge Lage des Feldes, Spuren der Abschwemmung. Warum ist
soviel Erdreich ab- und zusammengeflossen, daß es mit Wagen fort-
gefahren werden muß, wie Wagenspuren nachweisen und ein gerade
ankommender Wagen bestätigt? Weicher Untergrund, starkes Gefälle!
Der Satz: „Je weicher der Untergrund und je stärker das Gefälle
ist, desto stärker ist die Wirkung der auswaschenden und fortspülenden
Wasserkraft" wird noch an mehreren Stellen veranschaulicht und ein-
geprägt. — In der Nähe von Menckhoff hat das Waffer, obgleich es
wenig geregnet hat, eine breite und tiefe Auswaschung an der west-
lichen Böschung des neuen Straßendammes gespült, die fast bis an
*) Die Ausgaben des Landkreises Herford für die Unterhaltung seines
Straßennetzes betrugen im Jahre 1911 = 201570 Jt
„ 1912 = 210000 J6
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— 72 —
Da kommen wir auf Grund unserer heimatkundlichen Spazier-
gänge, Beobachtungen und beurteilenden Betrachtungen nach beiden
Seiten hin zu einer Umformung des Begriffes Heimatkunde:
1. Der Umfang wird erheblich eingeschränkt,
2. der Inhalt wird ganz außerordentlich bereichert.
Was ist denn unsere Heimat?
Das Elternhaus und seine Nachbarschaft, der Garten mit seinen
Wegen, Bäumen, Blumen, Büfchen und Hecken, die Plätze, Straßen,
Wagenschuppen, Scheunen, Verstecke und Stellen, wo die Kinder
spielen und ihre Streiche ausüben, die nahe Fabrik, die Arbeitsstelle,
die Werkstatt, der Lagerplatz, der nächste Bach, der Teich, die Wiese,
die Gräben, die Felder, der Wald — also die nächste Umgebung
des Wohnhauses, die uns durch genaue persönliche Bekannt-
schast vertraut und lieb wird und uns allen, Kindern und Er-
wachsenen, Dinge, Fragen und Aufgaben auf Schritt und Tritt in
solcher Fülle bietet, daß wir immer zu tun haben, um sie kennen
und verstehen zu lernen.
Die engste Heimat ist es, die dem Menschen am meisten
gibt, ihn am tiefsten beeinflußt und bildet und ihn am
innigsten fesselt; dort liegen die stärksten Wurzeln seiner
Kraft, ihr verdankt er das Beste in seinem Leben.
Hat das die Schule in der Tat, d. h. durch die Stoffe und durch
die Art ihres Unterrichts, bisher genügend beachtet?
Hat sie die nächstliegenden Dinge und Ausgaben, unsere
eigensten Angelegenheiten, Arbeiten, Pflichten, Sorgen, Erfolge, Ein-
richtungen usw. zum Gegenstand ihrer Betrachtung und Lehre ge-
macht, daran das Wissen bereichert, den Geist geübt und gebildet,
das Können versucht und groß gemacht, den Willen veredelt und
gekräftigt?
Auch im schulunterrichtlichen Sinne verstehen wir unter Heimat
grundsätzlich nur den Heimatort und seine Umgebung so weit, als sie
auf Spaziergängen und an halben Tagen durch Fußwanderungen
kennen gelernt werden kann.
Höchstens darf man noch dabei an das denken, was aus Turn-
fahrten und ähnlichen Tagesausflügen aufzusuchen ist.
Was nicht gesehen und untersucht werden kann, scheidet
aus der Heimatkunde aus.
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— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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— 40 —
Pelz, Ohren, Grabschaufeln usw. Totengräber. Bedeutung des Toten-
gräbers in der Natur. Honigtragende Bienen. Beobachtung, wie
die Bienen in die Blüten der Saubohnen kriechen. „Höschen". Ange-
schwemmte Sand- und Steinhaufen. Insel mit Gras; Entstehung:
der Fluß als Jnselbauer, der Wind als Säemann. Wasserfall an
der Werremühle. Gang über die Werrebrücke. Mühle. Schöne Lage.
Art der Ausnutzung der Wasserkraft. Unterwaschung der Werreufer.
Steingrube rechts an der Straße; Schichtung. Uferschwalben. Schutz
der Werreufer durch Bäume, Pfähle und Flechtwerk. Eisenbahndamm;
Erdwall, Brücken, Durchlaß. Kosten des Bahnbaues. Spinnerei
von Schönfeld. Weberei von Knemeyer & Co. Wäfchefabrik von
Elsbach & Co. Bahnhof. — Stand der Sonne.
12. Spaziergang: Lübbertor. 1 km bis zur Schule Mindener
Straße. 1 qkm. Durchschnittseinwohnerzahl auf 1 qkm. Hinter Sieker:
Spuren des Hochwassers. Steine im Flußbett. Ortsiekerweg. Auf
einer hohen Stelle: die verschiedenen auf Herford zulaufenden Täler
und ihre Richtung. Husaren, Artillerie usw. beim letzten Manöver
dort. Unter Führung eines Schülers einer andern Klasse unserer
Schule, der dort wohnt, Gang an einem Bächlein aufwärts. Oberlauf.
Berg- und Wiesenufer; sumpfige Wiese; abgeschwemmte Erde. Quellen
am steilen Ufer; alte Nester. Absuchen des Baches nach Krebsen.
Erlen am Bach. Baumstämme mit Jahresringen. Findlinge. Quellen
in einem Teiche bei Quests Hofe. Sumpfgas. Beginn eines Tales.
Art der Entstehung. Kranke Stellen an einer Birke. Stechpalmen.
Aufspringen eines Hasen; Aufsuchen und Beschreibung des Lagers.
„Pötte." Spiel: Fuchs aus dem Loch. Feuersalamander. Lockerts
Fischteiche. Gang über den Damm. Wasservögel; Springen der
Fische. Marsch am Bach abwärts. Richtung. Seitenzuflüsse aus
den Feldern. Flußgebiet. Stand der Sonne.
13. Spaziergang: Bergertor. Insel. Schräger Abfluß nördlich
der beiden Brücken. Hinweis auf Stromschnellen. Stistberg. Wald-
sriedenstraße. Brücke in der Niederung. Mittellauf des Bächleins
von Steinmeier, den wir schon bis zum Goldfischteich unterhalb Stein-
meier begangen hatten. Erinnerung daran und Aufsuchen der Stelle.
Vergleich des Mittellaufs mit dem Oberlauf. Maulwurfshaufen.
Bau und Gänge einer Maulwurfswohnung. Erinnerung an die
früheren Maulwurfsfunde. Fischteich am Waldfrieden. Schöne Lage
des Ausflugsortes. Frösche im Teiche. Winterschlaf; jetzt ragen ihre
Köpfe eben aus dem Wasser. Orfen und Lederkarpfen im Teich.
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— 52 —
Gelände rechts und links; das Wasser kann sich den Weg nur ganz
langsam ausgewaschen und durchgemessen haben. Hinweis auf die
vom Wasser eingesägten, schwindelerregend tiefen Canons in Amerika.
— Der jetzt infolge der langen Trockenheit leere Arm des Putge-
mühlenbaches, der hinter Sieker durch die Wiese seinen Weg nimmt.
— Teilung des Putgemühlenbaches am Ortsiekerweg. Kantige und
abgerollte Steine, Sand, Schlamm: woher? Enges, durch Buschwerk
und Bäume fast verstecktes Flußbett des andern Armes des Putge-
mühlenbaches, der hinter den Häusern an der Oftseite der Mindener
Straße her fließt. — Weitermarsch auf der Mindener Straße; Beachtung
der Km-Steine; mehrfaches Abschreiten von 100 m — wieviel Zeit, wie-
viel Schritte? Gesichtskreis. Ein Schüler macht darauf aufmerksam, daß
er vor einigen Tagen gesehen hat, daß dort aus dem Teiche rechts an der
Straße 14 Fuder Schlamm ausgefahren worden sind. — Beachtung
der aus dem Straßengraben ausgeschlämmten Erde; Größe und Zahl
(etwa 160) der ausgeworfenen Haufen = sicher reichlich 100 Wagen
voll. — Woher stammt die Erde? Nachweis aus Farbe und Art
der Erde und aus den Rinnsalen auf der Straße und den Feldern:
Sand und Schlamm von der Straße, Erde von den angrenzenden
Feldern, durch Wasser abgespült. — Gesichtskreis. Da kommt zufällig
der Wegewärter vorbei; die Gelegenheit wird benutzt, um ihn nach
mancherlei zu fragen. Ich nehme Notizbuch und Bleistift zur Hand und
schreibe die wichtigsten der folgenden Angaben des Wegewärters nieder:
Ausfchlammung des Grabens = alle zwei Jahre und häufiger.
Die Erdhaufen auf 100 „laufende Meter" — die Haufen zwischen
zwei km-Stemen werden für 50 Pfennige verkauft.
Im Straßenschlamm ist Kalk enthalten; deshalb wird er als
Düngemittel für Gärten und Felder benutzt.
Die Steinhaufen zur Aufschüttung auf die Decke sind aus Exter
und Schwarzenmoor — „Keupersteine" und aus der Gegend von
Kassel = „Basaltsteine".
1 cbm Steine aus hiesiger Gegend kostet in der Grube 3,50 M,
das Anfahren für 1 cbm — 3,50 M, 1 cbm an der Straße also
= 7,00 M.
Die Decke aus der Straße — 4^2 m breit.
Auf 100 laufende m kommen 45 cbm Steine.
1 cbm zu schlagen kostet 3,00 M>
1 „ auszumetern „ 0,25 „
1 „ aufzuschütten „ 0,70 „
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ortsiekerweg Kassel
— 54 —
Weitermarsch. Auf der Höhe bei Uffelsmeier: Gesichtskreis; Blick in
das Tal östlich der Straße. Fischteiche: woher kommt das frische Wasser?
Hinweis aus die verschiedenen kleinen Täler, die auf die Teiche zuführen
und Zuflüsse senden. Aus den Teichen kommt ein Quellfluß des
Putgemühlenbaches. — Erster Steinhaufen an der Straße: welche
Steine lassen sich in Platten zerschlagen oder spalten? Schicht-
gesteine. — Art des Ausmeterns, warum nur 1/2 m hoch? 1 cbm =
^2 m hoch, 2 m lang, 1 m breit.
ebw-Jnhalt des ersten Steinhaufens. Preis. — Bestimmung des
ebm-Jnhalts und des Preises jedes Steinhaufens, den wir antreffen:
erst geht das langsam und geschieht durch die besten Schüler, nach und
nach auch durch die schwachen. Nachdem wir mehrere Steinhaufen
ausgemessen und ihren Wert berechnet haben, erlangen die Schüler
eine ziemliche Schnelligkeit und Sicherheit; sie brauchen oft nur genau
hinzusehen oder nur eben abzuschreiten, um sofort Rauminhalt und
Preis ziemlich sicher angeben zu können. Staunen, wie teuer die
für fast wertlos gehaltenen Steinhaufen sind: rund 13 M, 30 M,
20 M usw. —
Beachtung der dunklen und hellen Streifen an manchen Stein-
stücken. — Bienenstöcke bei Klostermeier. Honigtragen der Bienen im
Sommer. Wo sind dann Honigblüten? Wovon leben die Bienen im
Winter? Jetzt die Früchte auf den Lindenbäumen. Aussuchen ab-
gefallener Früchte. — Sind hier Fabriken? Keine Industrie. Wo-
mit beschäftigen sich denn die Leute hier? Ackerbau in Gärten und
Feldern. Was wird hier besonders angebaut? Korn, Gemüse, Kar-
toffeln. — Viehzucht. Welches Vieh haben wir heute schon draußen
gesehen? Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine, Hühner. — Vogel-
beeren. Ebereschen: fchöne Bäume mit grünen Kronen und roten
Beeren. — Obstbäume bei den Häusern und an den Landstraßen. —
Beachtung der von den Vogelbeeren abfliegenden Vögel, besonders
Drosseln. — Säulenartige Steine zum Schutze an der Böschung
des Straßengrabens bei Reinkensmeier, bei denen die Art nicht
sicher zu erkennen ist, weil sie gekalkt sind; nach einer abgekratzten
Stelle Basalt. — Härte der Steine. — Ein Schüler bringt ein
mürbes Stück Mergelstein. Warum so mürbe, daß es zwischen
den Fingern vor den Augen der Schüler leicht zerbröckelt? Ver-
Witterung: Regen, Schnee, Tau, Hagel — Niederschläge, Frost im
Winter, Zersprengungen der Stücke durch das Eis in den kleinen
Spältchen und Rissen, Hitze im Sommer: Platzen der Steine. Aus-
Nutzung der Verwitterung durch den Landwirt: er bringt im Herbst
4
verstehen sein? (Längenlinie, Breitenlinie Windrose, Kompaß.) Woran erkennt
man draußen die Himmelsrichtung, etwa im Walde? (Verwendung der Taschenuhr
als Kompaß.) Nach welchen Himmelsgegenden liegen die Wände des Schulzimmers?
In welcher Richtung liegen von hier der Spielplatz, der Schulgarten, die Pfarr-
kirche, das Rathaus? Nach welcher Himmelsrichtung führen die Hauptstraßen
deines Wohnortes? Den aus Norden wehenden Wind nennt man Nordwind-
wie wird nun der aus S, W, Sw, No kommende Wind heißen? (Wetterfahne,
Zug der Wolken, Richtung des aufsteigenden Rauches, herrschender Wind.) Bei
welchen Winden haben wir Regenwetter, wann Sturm, wann Kälte, wann
trockenes, ständiges (oder festes) Wetter zu erwarten? (Barometer, Thermometer,
Wetterschlag, feuchte Mauern, Wärme, Orkan, Nutzen und Schaden des Windes.)
4. Der Wohnort. Wie heißt dein Wohnort? Ist er auch dein Geburts-
ort oder deine Heimat? Ist dein Wohnort eine Stadl, ein Flecken, ein Dorf,
ein Weiler oder eine Bauerschaft? Nenne die Hauptstraßen oder Plätze deines
Ortes! Wie viele Einwohner zählt er? Welcher Religion gehören sie an? Welche
Gewerbe treiben sie? Wie viele Kirchen und Kapellen finden sich in deinem
Orte? (Beschreibung der Pfarrkirche.) Wie viele Scbulen gibt es hier? Welche
andere öffentliche oder merkwürdige Gebäude gibt es noch in deinem Orte?
(Beschreibung derselben, geschichtliche Erinnerungen.) Was weißt du aus der
Vergangenheit deines Ortes? Nenne Sagen, die sich an deinen Wohnott
knüpfen! Finden sich in oder bei dem Orte Bauernhöfe, Mühleu, Burgen,
Schlösser? Auch Fabriken und Bergwerke? Was wird in den letzteren verfertigt
und gewonnen? Alle Bewohner eines Ortes bilden eine Gemeinde. Wer steht
an der Spitze der Gemeinde? Wer steht dem Qrtsvorsteher zur Seite? Wofür
hat der Schulvorstand (die Schuldeputation) zu sorgen? der Kirchenvorstand?
5. Die Umgebung des Wohnortes. Ist dein Wohnort von Gärten,
Wiesen, Weiden oder Feldern umgeben? Gibt es in der Nähe des Ortes Sümpfe,
Moore, Brüche, Gebüsche, Wälder, Heiden, Felsen, Steinbrüche, Sand- oder
Steinflächen? Liegt dein Wohnort auf einer Hochebene, in einer Tiefebene, in
einem Tale, in einer hügeligen oder bergigen Gegend? Wie hoch liegt er über
dem Spiegel des nächsten Meeres? Welche Meereshöhe haben die höchsten
Punkte deiner Umgebung? Was versteht man unter Fuß, Abhang (Absturz)
und Gipfel eines Berges? Was ist eine Böschung? Was versteht man unter
Abdachung? Welche Erd- und Steinarten finden sich in oder bei deinem Wohn-
orte? Welche Garlengewächse kennst du? Gib Sträucher und Bäume an, die
in den Gärten und Feldern, Wiesen und Wäldern deines Wohnortes wachsen!
Welche Früchte werden auf euren Feldern gezogen? Gib wildwachsende Pflanzen
an, die sich in Gärten und Feldern, auf Mauern, Dächern und Schutthaufen,
an Wegen, Hecken und Bäumen, in Sümpfen und Gewässern finden! Nenne
Tiere, die sich in oder an unfern Wohnungen, in Gärten, Wiesen und Weiden,
in Feldern und Wäldern, im oder am Wasser aushalten!
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