.19121913 Die beiden ersten Balkankriege; Friede von Bukarest.
1914, Ermordung des sterreichisch-ungarischen Thronfolgers 28. Juni und seiner Gemahlin in Serajewo.
Ausbruch des Weltkrieges (31. Juli/1. August).
Einmarsch der deutschen Heere in Belgien und Frank-reich. Erstrmung der Festung Lttich (7. August).
Schlacht zwischen Metz und den Bogesen (21. Aug.); Eroberung der Festung Ncunur. Niederlagen der Englnder bei Maubeuge und bei Tt. Quentin (27. Aug.).
Seit der Marneschlacht (7. bis 11. Sept.) Begiuu des Stellungskrieges.
Durch den Fall der groen Festung Antwerpen (9. Okt.) gert fast ganz Belgien in deutschen Besitz; deutsches Generalgouvernement Brssel.
Nach anfnglich siegreichen Grenzkmpsen der Deutschen und sterreicher im Osten Einbruch der Russen in Ostpreuen und Galizien (Lemberg). Siege des Generals von Hindenburg bei Tannenberg (26. bis 28. Aug.) und an den masurischen Leen (9./10. Sept.).
Vormarsch auf Warschau und Rckzug. Schlacht bei Lowitsch.
Die Russen belagern vergeblich Przemysl.
Einrcken der sterreicher in Serbien und in Monte-negro; Belgrad vorbergehend von ihnen besetzt. Eintritt der Trkei in den Weltkrieg (Ende Oktober).
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1916 Angriff auf Verdun (Douaumont, Vaux). Kmpfe an der Somme. Ein englisches Herr in Knt el Amara Mesopotamien) von den Trken zur bergabe ge-zwungen.
sterreichs Angriff auf Italien durch erneuten Russen-einfall in Galizien und der Bukowina zum Stehen gebracht. Deutscher Seesieg am Skagerrak (31. Mai).
Rumniens Eintritt in den Weltkrieg (Ende August) und Zusammenbruch (Schlacht am Argesul); Eroberung von Bukarest (6. Dezember).
Grndung des Knigreichs Polen (5. November).
Friedensangebot des Vierbundes von den Feinden ab-gelehnt.
1917 I Verschrfter Ii-Bootkrieg (1. Februar).
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: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
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Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
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17
Montjoie- St. Bich oder Malmedy. 8. Düren-Jülich- 9. Düren-Neuß. 10.
Düren-Euskirchen. 11. Düren-Heimbach. 12. Lindern-Heinsberg. 13. Kohlscheid-
Würselen-Stolberg. 14. Stolberg-Jülich. 15. Stolberg-Walheim. 16. Euskirchen-
Gerolstein. 17. Call-Hellenthal. 18. Herzogenrath-Sittard. Den nördlichen Teil
des Bezirks, in dem Ackerbau, Viehzucht. Waldwirtschaft, Bergbau und Industrie
betrieben werden, wird die 36,1 km lange, mit 6,25 Million M. erbaute und
am 15. Dezember 1911 eröffnete Bahnlinie Jülich-Dalheim, dem allgemeinen
Verkehr mehr anschließen und namentlich die Aufschließung der reichen Stein-
kohlen- und Tonlager fördern. Zur Hebung des Verkehrs im südlichen Teile
des Bezirks wäre notwendig, daß die Vennbahn Anschlüsse erhielte an die Rur-
bahn über Heimbach hinaus nach Montjoie und an die Urftbahn über Hellen-
thal hinaus nach Bulgenbach. — In mehreren Kreisen des Bezirks hat man
zur Förderung des Verkehrs Klein- oder Industriebahnen angelegt ^Aachen-
Stadt und -Land, Geilenkirchen, Erkelenz, Jülich, Düren). Von den Verkehrs-
kräften sind zu nennen Last- und Zugtier (Pferd, Ochs, Esel), Dampf und
Elektrizität. — Durch den Telegraphen oder Fernschreiber, dessen Drahtleitung
an allen Eisenbahnen und auch an vielen Landstraßen zu sehen ist, werden
Mitteilungen und Nachrichten in wenigen Minuten auf große Entfernungen
gelragen. Das Telephon oder der Fernsprecher befördert nicht bloß den Verkehr
innerhalb einer größeren Gemeinde, sondern auch zwischen nahen und entfernten
Orlen. Die Funkentelegraphie dient vorzugsweise dem Verkehr zwischen Punkten,
von denen einer oder beide beweglich sind.
Eine schöne Veranstaltung, die den Verkehr schnell und sicher vermittelt,
ist die Post. Was befördert die Post? Was ist eine Brief-, Paket-, Geld-,
Personenpost? Was eine Boten-, Tauben-, Telegraphen-, Telephonpost?
Wo ist das nächste Postamt? Welche Personenposten gehen von deinem Wohn-
orte oder deiner Kreisstadt aus? Welche Orte berühren sie?
Schriftl. Ausg.: Wie viele Arten ron Verkehrswegen gibt es? Wie
heißen sie? Nenne die ältesten Landstraßen des Bezirks! Welche Eisenbahnen
durchschneiden den Bezirk? In welchen Kreisen des Bezirks gibt es Klein-
bahnen? Was befördert die Post? Gib die Landstraßen, Eisenbahnen und
Kleinbahnen deines Kreises an!
Viii. Die Bewohner des Regierungsbezirks.
Unser Regierungsbezirk zählte am 1. Dezember 1910 690 777 Einwohner.
Demnach kommen durchschnittlich auf ein qkm 150 Bewohner. Sie verteilen sich
nicht gleichmäßig auf den Bezirk. Die Bevölkerung ist dichter im Flach- und
Hügellande als in den Gebirgskreisen. Warum wohl? — Der Abstammung
nach gehören die Bewohner des Bezirks meistens dem deutschen Volke
an, etwa 12 000 Bewohner des Kreises Malmedh sprechen wallonisch.
Müllermeister, Heimaikunde.
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39
versaust und gute Geschalte gemacht; in seinem Freude hatte er dann etw^s tief
ins Gläschen geschaut. Da kam ihn plötzlich die Lust an, auch noch ein Tärz-
chen zu wagen. In seiner Trunkenheit rief er den Schwarzen an, ihm une
Tänzerin zu bringen. Alsbald erschien die häßliche, alte Jungfrau und tanzte
mit ihm in tollen Sprüngen über Feld und Flur, bis sie plötzlich am Rande
des Wurmbaches standen. Da kam dem Bauer die Besinnung zurück; er rief
den Namen Jesus an, und die Tänzerin entwand sich seinen Arnim.
5. Erkki, die Gründerin von Erkelenz.
In Mehlbusch, einem kleinen Orte bci Erkelenz, finden sich ncch heute die
Überreste einer alten Feste. Hier wobnte die Jungsrau Erka, deren Bild auf
dem Rathause zu Erkelenz gezeigt wird. In der rechten Hand hält dort Erka
ein entblößtes Schwert, in der linken einen Schild. Eine Inschrift auf diesem
besagt, von der Erka als Mutter solle eine Tochter abslammen, die Erkelenz
genannt werde. Eine andere Jnschrisl nennt sie: Erka, ein Mannweib, der
Erkelenzer Festung Patronin. Eifa war ein „Edell Frauwe, ein männlich
Weiss." Einst wurde Erkelenz belagert; hoch stieg die Not in der Festung. Da
gab Erka allen Männern ein Beispiel heldenhafter Tapferkeit. Wie eine Löwin,
die der feindlichen Geschosfe nicht achtet, wenn sie für ihre Jungen sich dem
Tode preisgibt, so griff Erka die Feinde an. Dadurch ermutigt, griffen auch
alle Bewohner zu den Waffen, und Stadt und Festung wurden gerettet.
6. Der Schneider von Linnich.
Hans Dumpfen, ein Schneider in Linnich, konnte sich wegen seines Zipper-
leins in den Beinen an dem Kampfzuge seiner Mitbürger gegen die Geiderner
(1444) nicht beteiligen. Eigne Neugierde und die Stichureden der Weiber trieben
ihn gleichwohl hinaus. Mit Mühe kam er bis zur Linde an dem Wege nach
Lindern, wo der kränkliche Herzog Gerhard von Jülich mit banger Sorge des
Ausgangs der Schlacht harrte. Auf seine Bitte half Gerhard dem Schneiderlein
bis zu den untern Baumästen, worauf es dann bis zum Gipfel allein (mpor-
krabbelte. Von feinem hohen Sitze machte es dem Herzog genaue Mitteilung
von dem Stande der Schlacht. Der siegreiche Gerhard äußerte nach der Schlacht,
als er Linnich aus Dankbarkeit für die geleistete Hilfe Siadtrvchte verlieh, lachend:
„Und daß ich nicht vergesse, Hans Trumpf, der Name dein,
Der soll das Wappenzeichen der jungen Freistatt sein."
Deshalb will das Volk im Linnicher Stadtwappen das Bild einer Maul-
trommel (mundartlich Trump) finden; wahrscheinlich sieht es den Ring, woran
das Wappen hängt, für die unerläßliche Maultrommel an.
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Extrahierte Personennamen: Erkki Erka Eifa Hans_Dumpfen Schneider Gerhard_von_Jülich Hans_Trumpf
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
England.
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2. England.
Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast.
9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten.
Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien".
Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach.
Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen.
2*
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Heinrichs Maria_Stuart Maria Jakob_Vi
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich England Schottland England Schottland Irland England
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37
von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg.
22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4).
Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich.
Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig.
Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Raule
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Kleve Ostpreuen Berlin Duisburg Schweden Deutschland Ostsee Fehrbellin Holland Pillau Emden Frankreich
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
104 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Prenischdeutscheu Geschichte.
garde, die das Schlo verteidigen wollte, fanbte er den Befehl, nicht zu feuern; beim Abzge aus dem Schlffe wrbe das treue Regiment niebergemacht. (Der Lwe zu Luzern.) Darauf wrbe die knigliche Gewalt suspendiert, der König nach dem Temple bergefhrt und hier gefangengehalten. Die gefetzgebende Versammlung ordnete die Wahl einer neuen Versammlung an, des Nationalkonveuts, der dem Volke eine neue Verfassung geben sollte.
Um dies durch Schrecken einzuschchtern und die Mehrheit in den knftigen Versammlungen sich zu sichern, lieen der jakobinische Gemeinderat von Paris und der Justizmiuister Danton, die jetzt die vollziehende Gewalt ausbten, die politischen Gefangenen in den Pariser Gefngnissen, darunter Frauen und Kinder, ohne Proze und Urteil ermorden. (Sep-tembermorde.)
Der Krieg. Sobald dem Kaiser Franz Ii. der Krieg erklrt worden war, setzte auch Friedrich Wilhelm Ii. dem Pillnitzer Vertrage gem einen Teil seines Heeres auf Kriegsfu. Die verbndeten Fürsten gaben bekannt, da sie nicht gegen die Franzofen, fondern nur gegen die Jakobiner zu kmpfen beabsichtigten, um den König zum Wohle seines Volkes aus ihren Hnden zu befreien. Der Herzog Ferdinand von Braunschweig, in dessen Hauptquartier sich der König befand, fhrte ein nicht sehr starkes preuisches Heer nach der Champagne. Er marschierte moselanswrts und, unterwegs verstrkt durch eine Abteilung sterreicher, der die Ardemteit nach Verdun. Bei dem Dorfe Valmy stie er am 20. September auf die franzsischen Truppen unter Dnmonriez. Es erfolgte eine Kanonade, aber die Infanterie fetzte der Herzog nicht zum Angriff ein. Der erste Zusammensto zwischen der Armee Friedrichs des Groen und den un-geordneten Scharen der Republik blieb ohne Entscheidung. Er wurde zu einer Niederlage der preuischen Armee, als der Herzog zwei Tage spter den Rckzug antrat. Infolge des anhaltenden Regenwetters und der schlechten Verpflegung entstand eine Ruhrepidemie im Heere, das in stark aufgelstem Zustande den Rhein erreichte*).
Die franzsischen Truppen folgten den Verbndeten unmittelbar auf dem Fue. Dumouriez besetzte die sterreichischen Niederlande, (Sustitte nahm Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt durch Handstreich. Der Major von Nchel rettete durch feine Entschlossenheit Ehrenbreitenstein. Furchtbar rchte sich hier der Verfall der Reichs-kriegsverfaffuug.
Diese Wendung des Krieges lief allen Erwartungen, die diesseits und jenseits des Rheines gehegt wurden, zuwider, verbreitete im westlichen Deutschland den grten Schrecken und erfllte die Republikaner in Frankreich mit stolzem Selbstgefhl.
*) Im Gefolge des Herzogs Karl Angnst von Weimar nahm Goethe an dieser Kampagne in Frankreich teil. Er bezeichnete den Tag von Valmy als einen Wende-pnnkt in der Weltgeschichte.
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