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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

2. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

3. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 17

1917 - Aachen : Jacobi
17 Montjoie- St. Bich oder Malmedy. 8. Düren-Jülich- 9. Düren-Neuß. 10. Düren-Euskirchen. 11. Düren-Heimbach. 12. Lindern-Heinsberg. 13. Kohlscheid- Würselen-Stolberg. 14. Stolberg-Jülich. 15. Stolberg-Walheim. 16. Euskirchen- Gerolstein. 17. Call-Hellenthal. 18. Herzogenrath-Sittard. Den nördlichen Teil des Bezirks, in dem Ackerbau, Viehzucht. Waldwirtschaft, Bergbau und Industrie betrieben werden, wird die 36,1 km lange, mit 6,25 Million M. erbaute und am 15. Dezember 1911 eröffnete Bahnlinie Jülich-Dalheim, dem allgemeinen Verkehr mehr anschließen und namentlich die Aufschließung der reichen Stein- kohlen- und Tonlager fördern. Zur Hebung des Verkehrs im südlichen Teile des Bezirks wäre notwendig, daß die Vennbahn Anschlüsse erhielte an die Rur- bahn über Heimbach hinaus nach Montjoie und an die Urftbahn über Hellen- thal hinaus nach Bulgenbach. — In mehreren Kreisen des Bezirks hat man zur Förderung des Verkehrs Klein- oder Industriebahnen angelegt ^Aachen- Stadt und -Land, Geilenkirchen, Erkelenz, Jülich, Düren). Von den Verkehrs- kräften sind zu nennen Last- und Zugtier (Pferd, Ochs, Esel), Dampf und Elektrizität. — Durch den Telegraphen oder Fernschreiber, dessen Drahtleitung an allen Eisenbahnen und auch an vielen Landstraßen zu sehen ist, werden Mitteilungen und Nachrichten in wenigen Minuten auf große Entfernungen gelragen. Das Telephon oder der Fernsprecher befördert nicht bloß den Verkehr innerhalb einer größeren Gemeinde, sondern auch zwischen nahen und entfernten Orlen. Die Funkentelegraphie dient vorzugsweise dem Verkehr zwischen Punkten, von denen einer oder beide beweglich sind. Eine schöne Veranstaltung, die den Verkehr schnell und sicher vermittelt, ist die Post. Was befördert die Post? Was ist eine Brief-, Paket-, Geld-, Personenpost? Was eine Boten-, Tauben-, Telegraphen-, Telephonpost? Wo ist das nächste Postamt? Welche Personenposten gehen von deinem Wohn- orte oder deiner Kreisstadt aus? Welche Orte berühren sie? Schriftl. Ausg.: Wie viele Arten ron Verkehrswegen gibt es? Wie heißen sie? Nenne die ältesten Landstraßen des Bezirks! Welche Eisenbahnen durchschneiden den Bezirk? In welchen Kreisen des Bezirks gibt es Klein- bahnen? Was befördert die Post? Gib die Landstraßen, Eisenbahnen und Kleinbahnen deines Kreises an! Viii. Die Bewohner des Regierungsbezirks. Unser Regierungsbezirk zählte am 1. Dezember 1910 690 777 Einwohner. Demnach kommen durchschnittlich auf ein qkm 150 Bewohner. Sie verteilen sich nicht gleichmäßig auf den Bezirk. Die Bevölkerung ist dichter im Flach- und Hügellande als in den Gebirgskreisen. Warum wohl? — Der Abstammung nach gehören die Bewohner des Bezirks meistens dem deutschen Volke an, etwa 12 000 Bewohner des Kreises Malmedh sprechen wallonisch. Müllermeister, Heimaikunde.

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 54

1917 - Aachen : Jacobi
54 Ostturkestan und Tibet (Lasa), letzteres das höchste Land der Erde. Am West- ufer des Gelben Meeres das deutsche Pachtqebiet Kiautschou (Tsingtau). Das Japanische Jnselreick, das asiatische England, umfaßt 4 große und viele kleine Inseln, auf Hondo die Hauptstadt Tokio und die Hafenstadt Jokohama. Nord- oder Russisch-Asien: Sibirien (Tobolsk, Jrkütsk), Turan (Taschkent) und Kaukasien (Tiflis, Baku). Die große sibirische Eisenbahn fährt über Tomsk und Jrkutsk nach Wladiwostock am Großen Ozean ^ Afrika. Lange ein wenig durchforschter Erdteil, 3 mal so >roß wie Europa, liegt meist in der heißen Zone. Der südliche Teil Hochland, der nördliche größten- teils Wüste (Sahara). Bedeutendste Flüsse: Nil, Kongo, Orange, Niger. Dürre und Regen bilden die Jahreszeiten, Produkte sind: Gold, Edelsteine; Palmen, Baumwolle, Südfrüchte aller Art. Löweu, Elefanten, Krokodile, Giraffen, Strauße. Die 140 Mill. Bewohner sind meist Neger, die noch im Heidentum? leben (Missionen). Afrika ist der Erdteil der Kolonialregierung. Unter türkischer Herrschaft stehen Ägypten mit den blühenden Handels- städten Kairo und Alexandria (Leuchtturm auf Pharus): Nubien mit Chartum, ferner Tripolis und Tunis (Karthago). Den Franzosen gehört das frühere Kaiserreich Marokko und das ehemalige Königreich Algerien (Algier), das reiche und schöne Kapland (Kapstadt) mit Transvaal den Engländern. Unter deutscher Schutzherrschaft stehen die Kolonien: Deutsch-Togo, Deutsch- Kamerun, Deutsch-Südwestasrika und Deutlch-Ostafrika. Bedeutende Inseln: Madagaskar, größer als das Deutsche Reich, St. Helena, Kanarische Inseln. Amerika. Die Neue Welt, ursprünglich von Asien aus bevölkert, wurde von Europa aus im 10. Jahrhundert durch die Normannen und 1492 n. Chr. durch dte Spanier (Christoph Kolumbus) wieder entdeckt. Es ist 4 mal so groß wie Europa, erstreckt sich durch alle Zonen, zerfällt in Nord-, Mittel- und Süd- amerika. Gebirge: Felsengebirge und Kordilleren. Größte Ströme der Erde: Miss ssippi, Amazonenstrom; ferner Lorenzostrom mil Niagmasall Produkte: Gold, Quecksilber, Petroleum; Pfeffer, Chinarinde, Kaffee, Zucker, Tabak; Affen, Jaguar, Kondor, Kolibri, Klapperscklange, Riesenschildkröte. 180 Mill. Bew. sind Indianer, Neger, Europäer. In Amerika ist die Staatsform der Republik vorherrfchend. Von den Staaten in Nordamerika sind zu merken: die Vereinigten Staaten, eine Republik so groß wie Europa, mit den Städten Neuyork, Philadelphia, Washington, Baltimore: se'ner das Goldlaud Mexiko mit Kali- formen. Mittelamerika besteht aus dem Festlande mit 6 Freistaaten und aus Westindien mit den brei Inselgruppen: Bahamainseln. Großen Antillen und Kleinen Antillen. Panamakonal. Südamerika zerfällt in 10 Republiken und 3 Kolonialgebiete. Von elfteren sind zu merken: Brasilien mit Rio de Janeiro, Chile, Argentinien und Peru. In ganz Amerika wohnen viele Deutsch?, namentlich in den Städten Neuyork und Chtkago.

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
England. 19 2. England. Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast. 9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten. Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien". Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach. Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen. 2*

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 93

1911 - Breslau : Hirt
Die europischen Mchte beim Ausbruch der Franzsischen Revolution. 93 In dem Kampfe zweier Vasallen des Nizams von Haiderabad, der der Sdindien die Oberherrschaft ausbte, .begnstigte Frankreich den einen, England den andern Prtendenten. Anfangs waren die Fran-zosen unter Dupleix im Vorteil, bis Lord Elive die Franzosen ent-scheidend schlug, das von ihnen belagerte Madras entsetzte und in Bengalen eindrang (1757). Obwohl im Jahre 1763 die Franzsisch-Indische Kompanie die wichtig-sten Punkte ihrer Herrschaft zurckerhielt, lste sie sich gleichwohl wenige Jahre spter aus, und damit war die englische Kompanie ohne Wettbewerb. 2. Ansiedlnngen und Kmpfe in Nordamerika. Whrend Sd-und Mittelamerika den romanischen Nationen zugefallen waren, wurde der Norden noch im 16. und mit steigendem Erfolge im 17. Jahrhundert von England aus kolonisiert. Virginia und Neu-England waren die ersten Kolonien. Unter den ersten Stuarts wanderten die Puritaner nach den Neu-Euglaud-Staateu, unter den spteren fhrte William Penn die Quker in das nach ihm benannte Pennsylvanien. Neu-Amsterdam wurde von den Niederlndern abgetreten, das von da an New Jork hie. Dem mehr demokratischen Norden gegenber entstanden die aristokratischen Kolonien Nord- und Sd-Carolina, in denen ausgedehnter Plantagenbau durch Sklaven betrieben wurde. Es war das wirtschaftliche Ziel Englands, eine Blte der Kolonien nur so weit zuzulassen, als sie den eigenen Interessen entsprach; diese sollten nur Rohstoffe produzieren, die. Fabrikate dagegen dem Mutter-lande entnehmen und keinen Handel treiben. Um den germanischen Osten Nordamerikas legte sich dann ein Kranz romanischer Kolonien herum. An der Linie Lorenzstrom-Kanadische Seen-Mississippi hatten sich Franzosen, in Florida Spanier niedergelassen. Das Vorrcken der Englnder nach Norden und Westen fhrte zu fortgesetzten Reibereien mit den Franzosen. Diese verloren im Utrechter Frieden Akadien (Neuschottland), Neufundland und die Hudsonbai-lnder. Ein schwerer Kolonialkrieg, der zeitlich mit dem Siebenjhrigen Kriege in Deutschland zusammenfllt, verdrngte sie auch vom Lorenzo und Mississippi. George Washington eroberte 1758 das Fort Duquesue, seitdem Pittsburg genannt, 1759 siegte der General Wolfe bei Quebec, und bald darauf wurde diese Stadt selbst sowie Montreal erobert. Im Pariser Frieden 1763 wurden Kanada und Florida englisch, dafr erhielt Spanien einen Teil von Louisiana. 55. Der Freiheitskrieg der Bereinigten Staaten. Nun aber nderte sich das freundschaftliche Verhltnis zwischen Mutterland und Kolonien. Als England unter Georg Iii. begann, die Kolonien zur Tilgung der Nationalschuld mit heranzuziehen, verlangten diese bei ihrer Besteuerung gefragt zu werden. Sie bestritten einem Parlament, in dem sie nicht vertreten waren, das Recht, sie zu besteuern, und in der Tat

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 94

1911 - Breslau : Hirt
94 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. mute eine Stempelsteuer, die man ihnen aufzuerlegen versuchte, bald wieder aufgehoben werden. Ein Edikt des Parlaments, das dem eng-tischen Parlamente die hchste gesetzgebende Gewalt in Nordamerika vor-behielt, steigerte die Erregung, so da [auch die meisten Zlle, die er-hoben werden sollten, wieder beseitigt werden muten und nur ein niedriger Teezoll beibehalten wurde. Als aber im Dezember 1773 drei Teeschiffe der Ostindischen Kompanie in Boston vor Anker lagen, wurden sie von Bewohnern der Stadt, die als Indianer verkleidet waren, berfallen und die Ladung der Bord geworfen. Darauf er-klrte das Parlament den Hafen von Boston sr gesperrt und sandte Truppen in die Kolonien, aber hier zeigte sich kein Widerstand. Im September 1774 traten die Vertreter der dreizehn Kolonien Massachusetts, New Jork, Rhode Island, New Hampshire, Pennsylvanien, Maryland, Virginia, Nord- und Sd-Carolina, Connecticut, Georgia, New Jersey und Delaware) zum Kongre in Philadelphia zusammen und erklrten sich zwar fr den Anschlu an das Mutterland, forderten aber die Aufhebung einer Reihe von Parlamentsakten sowie Freiheit und Gerechtigkeit fr die Kolonien. Zugleich verpflichteten sie sich, Waren aus England und Irland weder ein- noch dahin auszufhren, solange ihre Beschwerden nicht abgestellt seien. Als daraus das Parlament den Anfrnhrznftand in Massachusetts erklrte und jeden Handelsverkehr mit Neu-Eugland verbot, begann im Jahre 1775 der offene Kampf. Zunchst hatte England das Uber-gewicht, da es den Kolonien an geschulten Truppen, Heeresbedarf und Geld fehlte, auch die Einigkeit unter ihnen nicht immer vorhanden war. George Washington, der den Oberbefehl fhrte, konnte den englischen Truppen schlielich nicht mehr standhalten. Deshalb fuhr der betagte Ben-jamin Franklin nach Frankreich und knpfte hier Verbindungen an. Am 4. Juli 1776 nahm der Kongre die Unabhngigkeits-erklrnng an. Unter Darlegung der natrlichen Grundrechte des Menschen erklrten sich die vereinigten Kolonien fr freie und unab-hngige Staaten. Zwei Jahre spter errang Washington einen ersten groen Erfolg, als er englische Truppen bei Saratoga zur Kapitulation zwang. Trotz seiner zerrtteten Finanzen schlo Frankreich einen Freund-schasts- und Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten. Zunchst blieb England noch im Besitze der Ostkste, während Washington das Alleghany-gebirge behauptete. Ein Umschwung trat erst ein, als franzsische Hilss-truppen landeten und zugleich ansehnliche Geldsummen zur Untersttzung ihrer Bundesgenossen mitfhrten. Nun erzwang 1781 die franzsisch-amerikanische Armee unter Washington und Lafayette die Kapitulation von Aorktown (an der Chefapeakebai). Obgleich England zur See die Ober-haud behalten hatte, schlo es doch aus Geldnot und mit Rcksicht auf die Kmpfe in Ostindien 1783 den Frieden zu Versailles, in welchem es die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte, ihnen bessere Grenzen und das Recht der Fischerei in den Neufundlandbnken gewhrte.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 148

1911 - Breslau : Hirt
148 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. die verlorene Schlacht zu einer vernichtenden Niederlage. Um den fliehenden Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen, setzte ihm Gneisenan mit preni-schen Truppen die ganze Nacht hindurch nach, so da er am Morgen zwei Meilen vom Schlachtfelde entfernt stand, freilich nur noch von wenigen Mannschaften umgeben. Ihnen fiel der Staatswagen Napoleons und ein Schatz an Gold und Diamanten im Sitzkasten in die Hnde. Die energisch fortgesetzte Verfolgung machte jede Sammlung der feindlichen Truppen unmglich; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris. In seinen Hoffnungen vollstndig gescheitert, dankte Napoleon zu-guusteu seines Sohnes ab. Flchtend kam er zum Hafen von Rochefort und begab sich an Bord der englischen Flotte. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gefhrt, wo er am 5. Mai 1821 starb. (Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine im Jnvalidendom zu Paris beigesetzt.) 85. Der zweite Pariser Friede. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich eine Reihe, wenn auch nur kleiner, Gebietsabtretungen gefallen lassen, darunter Saar-louis und Saarbrcken, die an Preußen fielen. Elsa und Lothringen dagegen wurden auf den Einspruch Rulands hin nicht wieder zurck-gegeben. Frankreich mute eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte, und die geraubten Kunstschtze zurckgeben. Eine Armee von 150000 Mann der Verbndeten blieb noch drei Jahre in den nordstlichen Provinzen zurck. Mit dem zweiten Pariser Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus vernderte. Mit ihm beginnt eine neue Zeit.
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