Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 11

1912 - Breslau : Hirt
§5. I. Die Ostseeküste und das Knftenvorland, 11 lauf der Recknitz liegt am rechten Ufer Lange. 2513 Ew. Flußabwärts am linkeu Ufer Tessin. 2765 Ew. An der rechtwinkligen Wendling der Recknitz, wo der Fluß (2 m über dem Meer) das Pommersche Grenztal erreicht, liegt Sülze. 2156 Ew. Salzquelle, Gradierwerk, Bad und Kinderheilanstalt. Flußabwärts am linken, hohen Flußufer finden wir Marlow, nächst Brüel die kleinste Stadt in Mecklenburg-Schwerin, mit 1841 Ew. Unweit der Mündung der Recknitz liegt aus dem f.-w. höheren Ufer der Ribnitzer Binnensee Ribnitz. 4620 Ew. Als Seestadt ist sie von geringer Wichtigkeit. Die Bedeutung der Lage beruht anf dem paß- artigen Übergang über die Recknitz, unmittelbar vor deren Verbreiterung. Von der Halbinsel, welche der Ribnitzer Binnensee und ihre östlichen Fortsetzungen von der Ostsee trennen, gehört nur das cm eigentümlichen Gebräuchen reiche Fisch- laud zu Mecklenburg. In diesem das stadtähnliche Dorf Wustrow, Wohnsitz vieler von Rostock fahrender Schiffer. Navigationsschule. Zwischen Wustrow und Warne- münde Seebad Müritz. An der Sw.-Seite der Ribnitzer Heide das Jagdschloß Gelbensande. Weiter w. kommen wir in das Gebiet der Warnow. Sie ist mit 130 km der längste Küstenfluß Mecklenburgs, doch gehört nur ihr Unterlauf dem Küsten- Vorland an. An einem rechten Zufluß, der Nebel, liegt Güstrow, die viert- größte Stadt des Laudes, die Vorderstadt des Wendischen Kreises. 17 809 Ew. Die Nebel ist von hier bis zu ihrer Mnnduug kanalisiert. Die Stadt ist be- günstigt durch ihre Lage, fast geuau in der Mitte des Landes, daher ein Haupt- Mittelpunkt des Verkehrs. Lange Zeit war sie die Residenz der Werleschen, später der Güstrower Linie (bis 1695). 1628/29 war sie Residenz Wallensteins. Das von Herzog Ulrich erbaute schöne Schloß ist jetzt Landesarbeitshaus. G. ist auch Sitz eiues Land- und des Schwurgerichts. Etwas oberhalb der Nebelmünduug ebenfalls in guter Verkehrslage befindet sich Bützow. 5840 Ew. 3 m über dem Meere, 40 km vou der Warnowmündnng. Tie Warnow ist bis hier für kleine Dampf- schiffe befahrbar. Ehemals befand sich hier ein Schloß der Bischöfe von Schwerin, vorübergehend auch die Universität (1760—89). Zeutralgesäuguis. 2 km u.-w. die Landesstrafanstalt Dreibergen. 12 km flußabwärts liegt am liukeu Ufer Schwann. 4120 Ew. In der Nähe lag auf dem rechteu Ufer Niklots Burg Werle. 13 km vor der Mündung ändert sich auf einmal das Aussehen der Warnow. Während der Fluß bis dahin in einem breiten Wiesental dahinfließt, dem früheren Flußbett, ist dieses von hier an völlig von Wasser angefüllt und bildet die Uuterwarnow. An dieser günstigen Stelle entstand Rostock, die größte Stadt des Landes. 65377 Ew. (Bild 16.) Ihr Name bedeutet Verbreiterung des Flusses. Schon 1161 erhob sich hier eine wendische Siedlung, 1218 wurde R. mit Lübischem Recht bewidmet. Es war eines der ältesten und angesehensten Mitglieder des Hansebundes und hat sich bis heute eine fast selbständige Stellung bewahrt. R. entwickelt sich immer mehr zur ersten Handelsstadt des Landes. Die Reederei war früher die bedeutendste der Ostseeküste,- ist aber jetzt zurückgegangen. 1910: 44 Schiffe mit 22452 Registertonnen. Der Seeverkehr betrug 1909 mit Einschluß der regelmäßig zwischen Warnemünde und Gjedfer verkehrenden Eisenbahnfähren 3020 eingegangene und 3018 ausgegangene Schiffe. Die Haupteinfuhrartikel find Holz, Kohlen und Kolonialwaren. Bedeutend ist anch das Großgewerbe. Die Neptuuwerft stellt Schiffe bis 10000 Registertonnen her. R. ist der Sitz des Oberlandesgerichts, eines Landgerichts, der Universität, des Hanptsteneramts. Tie alten Wälle, in Spazierwege verwandelt, sind zum Teil uoch erhalten nebst

2. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 12

1912 - Breslau : Hirt
12 Landschaftskunde. A. Mecklenburg - Schwerin. 8 5. vier Stadttoren (Kröpeliner Tor). Der Turm der Petrikirche, 126 in, ein weithin sichtbares Schifferzeichen, ist der höchste im Lande. Denkmal Blüchers, der hier 1742 geboren ist. „In Hcirren und Krieg, in Sturz und Sieg, bewußt und groß, so riß er uns von Feinden los." Rechts der Warnow liegt die Landesirrenanstalt Gehlsheim. Der Vorhafen Rostocks für größere Seeschiffe ist der Flecken Warnemünde am linken Ufer der Warnow, die sich vorher zu dem haffartigen Breitling erweitert. Zwei große Steinmolen schützen die Einfahrt. Eisenbahnfähre nach Gjedser in Däne- mark. Leuchtturm. Sehr besuchtes Seebad. 4530 Ew. — Zwischen Warne- münde und der Wismarschen Bucht ist eine hafenlose, glatte Küste. Die Städte liegen etwas landeinwärts. Westlich von Rostock treffen wir zunächst Doberan. 5222 Ew. (Bild 17.) Es ist erst seit 1879. Seine Entstehung verdankt es dem Kloster D., das zuerst in dem 3 km entfernten Althoff begründet wurde. Die Klosterkirche von D., Mecklenburgs schönste Kirche, ist die Grabstätte vieler Mit- glieder des Fürstenhauses. Das Seebad am Heiligen Damm ist das älteste Seebad Deutschlands (1793). Es hat seinen Namen von einer eigentümlichen Küsten- Bildung, einem 3 km langen, 2 bis 5 m hohen Steinwall. Derselbe besteht aus schön abgerundeten Steinchen (Feuerstein, Granit, Sandstein u. a.), welche die Brandung aus zwei parallel unter der See entlang streichenden Geröllriffen herausgelöst, abgeschliffen und übereinander geschichtet hat. — Weiter westlich finden wir die rasch aufblühenden Seebäder Brunshaupteu und Arendsee am Fuß der Diedrichshäger Berge mit der schluchteureichen Kühlung. Unweit davon erhebt sich der Bastorser Leuchtturm, und an der Wurzel der Halbinsel Wustrow liegt das kleine Seebad Alt-Gaarz. Landeinwärts finden sich die beiden Landstädte Kröpelin (2471 Ew.) und Nenbukow (1950 Ew.). — An der nun im Westen folgenden Wismarschen Bncht liegt am südlichsten Punkte der Ostsee (53° 54') Wismar, die zweite Seestadt des Landes. 24378 Ew. (Bild 14 n. 15.) 1229 wurde es Stadt, war dann ein Jahrhundert lang Hauptresidenz der Fürsten und entwickelte sich zu einem mächtigen Mitglieds der Hansa. Der Versall, der, wie bei Rostock, seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eintrat, wurde durch die Abtretung an Schweden vollständig. Die starken Befestigungen wurden nach dem Nordischen Kriege geschleift. Seit es 1803 wieder in den Besitz Meckleu- burgs kam, hat es sich langsam erholt, besonders ist in den letzten Jahrzehnten ein Aufschwung eiugetreteu. Die Reederei besaß 1910: 23 Schiffe mit 10895 Registertonnen. Der aus drei Bassins bestehende Hafen hat genügende Tiefe für Schiffe bis zu 6m Tiefgang. Sehr sichere Reede. Der Schiffsverkehr betrug 1909: 734 eingekommene, 738 ausgegangene Schiffe. In den Jahren 1564 bis 1582 wurde W. durch eine mit großen Kosten hergestellte Kanalanlage, den söge- nannten Wallensteingraben, mit dem Schweriner See verbunden. (12 Schleusen für eiu Gefäll von 37 m auf 13 km.) Sie verfiel jedoch bald. Im Eisen- bahngüterverkehr nimmt W. die erste Stelle ein. Auch das Großgewerbe ist bedeutend. Maschinenbau und Waggonfabrik. Wismar ist wohl gleich bei seiner Gründung sehr regelmäßig angelegt. Von manchen wird es wegen seiner schönen alten Kirchen und Giebelhäuser mit Lübeck verglichen. Alte Schule. Fürstenhof. Das Mittelschiff der Nikolaikirche, 37 m hoch, gehört zu den höchsten in Deutsch- laud. (Kölner Dom 44 m, Lübecker Marienkirche 42 m.) An der Westseite der Bucht, x/2 Stuude vou W., das kleine Seebad Wendorf, im Eingange znr engeren Bncht die kleine, zur Schwedeuzeit stark befestigte Insel Walfisch. Nach

3. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

4. Bodenständiger Unterricht - S. 17

1913 - Leipzig : Dürr
— 17 — Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu- sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen. Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg- lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf 1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken und gewissenhafte Arbeit verlangten. So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen » billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem Meere zu verfrachten. Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da fährt. Es sind meist l1/2 cbm. Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf- gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren, 20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte. *) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben: Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec. 2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „ 3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „ **) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl. Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der Jahre 1895—1910 = 717,1 mm, als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!) ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!) ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !) Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm, im August 1912 überhaupt 126 mm! Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m, Assam am Himalaja 12 m! Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2

5. Bodenständiger Unterricht - S. 18

1913 - Leipzig : Dürr
— 18 — Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa, der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus- wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder. Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen. So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült und in das Meer geschleppt werden. Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!) ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt; daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund 23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde, der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen Fuder für 280000000 Pferde, der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen Fuder für 630000000 Pferde, Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt, daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde, daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist. Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter, unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden, und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären. *) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz, Stuttgart. **) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 17

1917 - Aachen : Jacobi
17 Montjoie- St. Bich oder Malmedy. 8. Düren-Jülich- 9. Düren-Neuß. 10. Düren-Euskirchen. 11. Düren-Heimbach. 12. Lindern-Heinsberg. 13. Kohlscheid- Würselen-Stolberg. 14. Stolberg-Jülich. 15. Stolberg-Walheim. 16. Euskirchen- Gerolstein. 17. Call-Hellenthal. 18. Herzogenrath-Sittard. Den nördlichen Teil des Bezirks, in dem Ackerbau, Viehzucht. Waldwirtschaft, Bergbau und Industrie betrieben werden, wird die 36,1 km lange, mit 6,25 Million M. erbaute und am 15. Dezember 1911 eröffnete Bahnlinie Jülich-Dalheim, dem allgemeinen Verkehr mehr anschließen und namentlich die Aufschließung der reichen Stein- kohlen- und Tonlager fördern. Zur Hebung des Verkehrs im südlichen Teile des Bezirks wäre notwendig, daß die Vennbahn Anschlüsse erhielte an die Rur- bahn über Heimbach hinaus nach Montjoie und an die Urftbahn über Hellen- thal hinaus nach Bulgenbach. — In mehreren Kreisen des Bezirks hat man zur Förderung des Verkehrs Klein- oder Industriebahnen angelegt ^Aachen- Stadt und -Land, Geilenkirchen, Erkelenz, Jülich, Düren). Von den Verkehrs- kräften sind zu nennen Last- und Zugtier (Pferd, Ochs, Esel), Dampf und Elektrizität. — Durch den Telegraphen oder Fernschreiber, dessen Drahtleitung an allen Eisenbahnen und auch an vielen Landstraßen zu sehen ist, werden Mitteilungen und Nachrichten in wenigen Minuten auf große Entfernungen gelragen. Das Telephon oder der Fernsprecher befördert nicht bloß den Verkehr innerhalb einer größeren Gemeinde, sondern auch zwischen nahen und entfernten Orlen. Die Funkentelegraphie dient vorzugsweise dem Verkehr zwischen Punkten, von denen einer oder beide beweglich sind. Eine schöne Veranstaltung, die den Verkehr schnell und sicher vermittelt, ist die Post. Was befördert die Post? Was ist eine Brief-, Paket-, Geld-, Personenpost? Was eine Boten-, Tauben-, Telegraphen-, Telephonpost? Wo ist das nächste Postamt? Welche Personenposten gehen von deinem Wohn- orte oder deiner Kreisstadt aus? Welche Orte berühren sie? Schriftl. Ausg.: Wie viele Arten ron Verkehrswegen gibt es? Wie heißen sie? Nenne die ältesten Landstraßen des Bezirks! Welche Eisenbahnen durchschneiden den Bezirk? In welchen Kreisen des Bezirks gibt es Klein- bahnen? Was befördert die Post? Gib die Landstraßen, Eisenbahnen und Kleinbahnen deines Kreises an! Viii. Die Bewohner des Regierungsbezirks. Unser Regierungsbezirk zählte am 1. Dezember 1910 690 777 Einwohner. Demnach kommen durchschnittlich auf ein qkm 150 Bewohner. Sie verteilen sich nicht gleichmäßig auf den Bezirk. Die Bevölkerung ist dichter im Flach- und Hügellande als in den Gebirgskreisen. Warum wohl? — Der Abstammung nach gehören die Bewohner des Bezirks meistens dem deutschen Volke an, etwa 12 000 Bewohner des Kreises Malmedh sprechen wallonisch. Müllermeister, Heimaikunde.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
England. 19 2. England. Whrend in Frankreich das absolute Knigtum in vollkommenster Form ausgestaltet wurde, gewann in England die parlamentarische Verfassung in den inneren Kmpfen des 17. Jahrhunderts die Herrschast. 9. Jakob I. (16031625.) Auf Elisabeth folgte als nchster Verwandter der Tndors (Nachkommen Heinrichs Vii.) der Sohn der K-night Maria Stuart und Darnleys, Jakob Vi. von Schottland. Mit ihm bestieg das Haus der Stuarts den englischen Thron. Uuzuver-lssige Charaktere, verschwenderisch, die spteren zum Katholizismus neigend, haben sie die Liebe des englischen Volkes nicht zu gewinnen verstanden. Sie wollten hnlich wie die Tndors fast unumschrnkt regieren, obwohl sich die Verhltnisse gendert hatten. Jakob I. vereinigte die Kronen von England und Schottland, aber seinem Plane, beide Reiche zu einem Staatswesen zu verschmelzen, versagte das Parlament die Zustimmung. Es bestand also nur eine Personalunion; seit 1604 fhrte er den Titel König von Grobritannien". Damals wurde Irland nach mehreren Versuchen, sich loszulsen, der englischen Herrschaft von neuem unterworfen. Aber die ausgedehnte Einziehung von Landgtern, ihre Verleihung an protestantische Englnder und Schotten, die furchtbare Hrte, mit der die Iren behandelt wurden, hielt in ihnen den Ha gegen ihre Unterdrcker wach. Die englische Verfassung. In England regiert das Parla-ment; es besteht aus dem Könige, dem Hause der Lords (Oberhaus), dem die Prinzen des kniglichen Hauses, die Peers nach Erbrecht, einige der obersten Richter und einige Bischfe der anglikanischen Kirche an-gehren, und dem Hause der Gemeinen (Unterhaus), dessen Mitglieder gewhlt werden. Die Regelung und Abgrenzung der Rechte dieser drei Faktoren gegeneinander, wie sie heute die Verfassung aufweist, war im 17. Jahrhundert noch nicht mit gleicher Klarheit und Schrfe durch-gefhrt. Widerstreitende Auffassung der den Umfang der Rechte, bergriffe in die Rechtssphre des anderen riefen unaufhrliche Reibungen zwischen König und Parlament (im engeren Sinne) hervor, aus denen sich schlielich der Brgerkrieg entzndete. Insbesondere stand dem Parla-mente das Recht der Steuerbewilligung zu, die auf ein Jahr oder auf lngere Zeit erteilt werden konnte; das Parlament mute durch den König berufen werden, beffen freiem Ermessen es berlassen blieb, ob und wann er dies tun wollte. Die ersten Stuarts haben mehrmals ohne Parlament auszukommen versucht, da sie aber wohl die einmal bewilligten Steuern, Zlle und Abgaben erheben, aber weder durch neue vermehren noch sie erhhen durften, wurden sie schlielich durch Geldverlegenheiten gezwungen, wieder ein Parlament zu berufen. 2*

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 148

1911 - Breslau : Hirt
148 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. die verlorene Schlacht zu einer vernichtenden Niederlage. Um den fliehenden Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen, setzte ihm Gneisenan mit preni-schen Truppen die ganze Nacht hindurch nach, so da er am Morgen zwei Meilen vom Schlachtfelde entfernt stand, freilich nur noch von wenigen Mannschaften umgeben. Ihnen fiel der Staatswagen Napoleons und ein Schatz an Gold und Diamanten im Sitzkasten in die Hnde. Die energisch fortgesetzte Verfolgung machte jede Sammlung der feindlichen Truppen unmglich; schon vierzehn Tage spter stand Blcher vor Paris. In seinen Hoffnungen vollstndig gescheitert, dankte Napoleon zu-guusteu seines Sohnes ab. Flchtend kam er zum Hafen von Rochefort und begab sich an Bord der englischen Flotte. Er wurde als Gefangener behandelt und nach der Insel St. Helena gefhrt, wo er am 5. Mai 1821 starb. (Im Jahre 1840 wurden seine Gebeine im Jnvalidendom zu Paris beigesetzt.) 85. Der zweite Pariser Friede. Nach der Einnahme von Paris kehrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. In dem zweiten Pariser Frieden mute sich Frankreich eine Reihe, wenn auch nur kleiner, Gebietsabtretungen gefallen lassen, darunter Saar-louis und Saarbrcken, die an Preußen fielen. Elsa und Lothringen dagegen wurden auf den Einspruch Rulands hin nicht wieder zurck-gegeben. Frankreich mute eine Kriegsentschdigung zahlen, die zum Bau von Festungen an der deutschen Westgrenze verwendet werden sollte, und die geraubten Kunstschtze zurckgeben. Eine Armee von 150000 Mann der Verbndeten blieb noch drei Jahre in den nordstlichen Provinzen zurck. Mit dem zweiten Pariser Frieden schliet die ungeheuer bewegte Zeit, die mit dem Jahre 1789 begonnen hatte und sowohl die uere Gestalt als besonders die inneren Verhltnisse fast aller Staaten Europas von Grund aus vernderte. Mit ihm beginnt eine neue Zeit.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 150

1911 - Breslau : Hirt
150 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. A. Die Wichtigsten Ereignisse in der Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. (18151861). 1. Europa (auer Deutschland). a) 1815-1848. Noch in Paris hatte Alexander I. die Heilige Allianz" der siegreichen Mchte gestiftet, deren Aufgabe es sein sollte, nach christlichen Grundstzen den Frieden in Europa zu erhalten und jede revolutionre Bewegung zu unterdrcken. Aber die Heilige Allianz konnte nicht ver-hindern, da die Ruhe in Europa schon in der nchsten Zeit wiederholt von Aufstnden und Kriegen erschttert wurde; jedoch hielten die Mchte die revolutionren Bewegungen noch von ihren eigenen Grenzen fern. 86. Unruhen in Sdeuropa. Italien. Im Jahre 1820 brachen in Neapel und in Piemont Aufstnde gegen das unumschrnkte Knig-tum aus; doch gelang es sterreichischen Truppen nach dem Kongresse zu Laibach rasch, sie zu unterdrcken. Schwieriger war es, die Ruhe in Spanien herzustellen. Hier hatte Ferdinand Vii. nach seiner Rckkehr die freie Ver-fassuug der Cortes von 1812 aufgehoben und den Absolutismus wieder eingefhrt. Als ihm ein Militraufstand die Herstellung der frheren konstitutionellen Verfassung abgentigt hatte, kamen ihm auf Be-schlu des Kongresses zu Verona franzsische Truppen zu Hilfe. Von ihnen aus den Hnden der Aufstndischen befreit, unterdrckte der König die Gegner des absoluten Regiments mit groer Hrte. Nach seinem Tode (1833) erschtterten die Kmpfe der Christinos und der Kar listen die Ruhe der Halbinsel. Nach dem geltenden Rechte htte auf Ferdinand sein Bruder Don Carlos folgen mssen, aber der König hatte die Thronfolgeordnung zugunsten seiner Tochter Jsabella umgestoen, fr die ihre Mutter Marie Christine die Regentschaft fhrte. Ihre Partei behielt schlielich die Oberhand. Im zweiten und im dritten Jahrzehnt bten Spanien und Por-tugal die sdamerikanischen Kolonien ein. Von Spanien lsten sich Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien und Uruguay und in Nordamerika Mexiko als selbstndige Staaten los. Brasilien wurde unter Dom Pedro selbstndiges Kaiserreich. England unter Lord Canning war der erste europische Staat, der die Selbstndigkeit der amerikanischen Republiken anerkannte und seinem Handel durch den Abschlu von Vertrgen mit ihnen groe Vor-teile sicherte. 87. Der Griechische Freiheitskampf. (18211829.) Der Wunsch nach nationaler Selbstndigkeit rief bald nach dem zweiten Pariser Frieden die christlichen Völker der Balkanhalbinsel in den Kampf gegen
   bis 10 von 68 weiter»  »»
68 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 68 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 2
3 1
4 17
5 21
6 2
7 2
8 7
9 0
10 1
11 2
12 1
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 7
25 2
26 1
27 1
28 7
29 1
30 1
31 19
32 0
33 1
34 9
35 0
36 22
37 5
38 2
39 9
40 2
41 2
42 8
43 1
44 0
45 2
46 3
47 0
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 5
5 2
6 1
7 1
8 1
9 20
10 3
11 0
12 3
13 0
14 0
15 7
16 7
17 8
18 0
19 15
20 18
21 1
22 0
23 13
24 1
25 4
26 0
27 0
28 4
29 2
30 0
31 0
32 3
33 0
34 3
35 0
36 1
37 1
38 1
39 1
40 0
41 6
42 1
43 6
44 0
45 6
46 0
47 1
48 1
49 1
50 1
51 3
52 0
53 0
54 18
55 0
56 6
57 0
58 3
59 6
60 1
61 2
62 1
63 0
64 4
65 1
66 0
67 7
68 3
69 2
70 1
71 1
72 4
73 13
74 8
75 1
76 10
77 5
78 4
79 1
80 0
81 1
82 4
83 4
84 0
85 1
86 4
87 8
88 0
89 2
90 1
91 2
92 5
93 0
94 14
95 2
96 6
97 3
98 3
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 66
1 3
2 5
3 12
4 11
5 29
6 6
7 44
8 1
9 34
10 31
11 9
12 23
13 11
14 19
15 0
16 25
17 44
18 25
19 55
20 1
21 25
22 0
23 0
24 11
25 43
26 14
27 0
28 3
29 29
30 30
31 17
32 9
33 28
34 8
35 33
36 5
37 0
38 4
39 34
40 26
41 4
42 4
43 8
44 42
45 6
46 5
47 29
48 18
49 9
50 32
51 17
52 40
53 3
54 131
55 26
56 8
57 15
58 14
59 12
60 40
61 19
62 23
63 2
64 4
65 9
66 44
67 34
68 4
69 0
70 36
71 17
72 34
73 29
74 5
75 5
76 7
77 27
78 7
79 21
80 45
81 57
82 6
83 4
84 5
85 1
86 10
87 8
88 29
89 19
90 4
91 58
92 0
93 43
94 6
95 23
96 5
97 31
98 14
99 40
100 21
101 3
102 31
103 42
104 1
105 28
106 9
107 7
108 0
109 5
110 23
111 7
112 6
113 1
114 16
115 12
116 3
117 6
118 17
119 39
120 5
121 48
122 11
123 11
124 12
125 12
126 21
127 32
128 13
129 11
130 3
131 27
132 20
133 11
134 3
135 18
136 99
137 3
138 1
139 9
140 47
141 16
142 54
143 30
144 16
145 30
146 0
147 6
148 53
149 1
150 27
151 11
152 6
153 5
154 3
155 25
156 18
157 25
158 22
159 5
160 4
161 7
162 0
163 0
164 3
165 13
166 12
167 9
168 5
169 20
170 17
171 33
172 63
173 22
174 20
175 16
176 51
177 22
178 1
179 11
180 5
181 7
182 29
183 151
184 6
185 1
186 5
187 9
188 23
189 0
190 2
191 20
192 16
193 4
194 9
195 1
196 24
197 23
198 19
199 47