: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Pfeifer: Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten
Bearbeitet unter Bercksichtigung der Heimatgeschichte, mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln sowie kulturgeschichtlichen Bilderanhngen zu den Teilen I Iii und kunstgeschichtlichen Bilder-anhngen von Dir. Prof. vr.p.brandt zu den Teilen Iv-Vi.
Das Buch bleibt in allen Ausgaben bis auf weiteres unverndert bestehen,
entsprechend dem Erla des Herrn Ministers, da neue Lehrbcher - zu denen stark vernderte zu rechnen sind - zunchst nicht eingefhrt werden drfen.
Zeittafel fr die unteren Klassen. 16 Seiten auf Schreibpapier. 1917. In Umschlag geheftet .30 M.
I. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groen. Rmische Geschichte bis zum Tode des
Augustus. 5. Auflage. 1916. Kartoniert 1 M.
Ii. Teil: Das Rmische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preuische Geschichte bis 1740.
Iia: Fr parittische und evangelische Anstalten. Z.auflage. 1912. Kartoniert 1.80 M.
Iib: Fr katholische und parittische Anstalten. Z.auflage. 1916. Kartoniert 1.80 M.
Ih. Teil: Preuische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart.
4. Auflage. 1915. Kartoniert 1.30 M.
Iv. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groken und der rmiscken Geschichte bis Augustus. 3. Auflage. 1913. Gebunden 2 M.
V. Teil: Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges. Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Ausgabe A: Fr Ostdeutschland. Bearbeitet von Professor Dr.a.christoph und Professor P.dittrichf. 1911. Ausgabe L: Fr Westdeutschland. Bearbeitet von Provinzialschulrat Dr. F. Cramer. 1911.
Ausgabe L: Fr Schlesien. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann. 1911.
Ausgabe v: Fr Westdeutschland. Unter Mitwirkung von Direktor Philipp Hafner bearbeitet von Prof.
Dr. C. Bruchmann und Professor A. Ruppersberg. 1912.
Ausgabe E: Fr Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. von der Osten. 1912.
Ausgabe F: Fr Posen. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Professor P. Beer. 1912. Ausgabe G: Fr Thringen. Bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Oberlehrer E. Fleischer. 1912. Vi. Teil: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der Preuisch-deutschen Geschichte seit 1648.
Dieser Teil ist in denselben Ausgaben erschienen und von denselben Verfassern bearbeitet wie Teil V.
Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Fr das Groherzogtum Hessen wird Teil Vi mit einem Anhang: Kurzer Abri der Geschichte und Ver-fassung des Groherzogtums Hessen von Professor K. Henkelmann zum gleichen Preise geliefert. Einzelausgabe des Anhanges. Kartoniert .30 M.
Ruppersberg, Prof. Albert, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2., durchgesehene Aufl., ergnzt durch eine bersicht der die Verfassung der brigen Gromchte sowie durch eine kurze Erluterung der Volkswirtschaftslehre. 1912. 56 S. Kartoniert .50 M
Dreist, Prof. Dr. Georg, Territorialer Aufbau des Brandenburgisch-Preuischen Staates. 51 S. 1910
Kartoniert .80 M.
Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Rmisch-germanische Studien. Gesammelte Beitrge zur rmisch-ger-manischen Altertumskunde. Mit einer Karte des Limesgebietes. 1914. Viii und 263 S. gr. 8.
Steif geheftet 6.80 M.; Leinwandband 8. M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Der Weltkrieg. bersicht der den Verlaus des Krieges jste Gche Dezember 1915. Eine Ergnzung geschichtlicher Lehrbcher, vorzugsweise des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte. 2. Auflage. 1916. 32 S. Gefzelt .80
Druck von Breitkopf & Hrtel in Leipzig.
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TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Alexanders Augustus Friedrichs Alexanders Augustus F._Cramer C._Bruchmann Philipp_Hafner Philipp C._Bruchmann C._Bruchmann C._Bruchmann P._Beer C._Bruchmann Fleischer K._Henkelmann Georg Cramer Franz Franz Cramer Franz Franz Breitkopf_&_Hrtel
— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 32 —
2. Spaziergang: Schulhof. Gesichtskreis. Stand der Sonne.
Bestimmung der Lage des Schulhauses und der Nachbargebäude, der
Windrichtung nach dem Hahn der Münster- und Neustädter Kirche und
dem Rauch aus Stüssels und Kopkas Fabrikschornstein. „Sieben Sonnen"
an der Münsterkirche und ihre Sage. Grabsteinplatten mit Figuren in
den Mauern der Kirche. Spitz- und Rundbogen. Wolderuskapelle.
Efeu daran. Zigarrenfabrik von Böckelmann (jetzt Rathaus Iii).
Färberei von Höpker. Blick durch die halbgeöffneten Fenster in die
Färbebottiche. Post; Uhr, Hermes, Turm für die Fernschreib- und Fern-
sprechleitungen. Herforder Bank. Gesichtskreis. Bowerre: Flußlauf, Ufer;
Gang in den Hof der Höpkerfchen Fabrik; Ausnutzung der Wasser-
kraft durch Caafe Nachfolger. Auf der andern Seite der Hämelinger
brücke, neben Steinmeier: Mündung der kleinen Werre. Neustädter
Kirche: Spitzbogen, Wasserspeier, Glocke über dem Zifferblatt, Schall-
löcher; die Giebel der alten Häuser von Titgemeier aus dem Jahre 1695,
von Ellersiek (zwischen Titgemeier und Kaiserhof), Biermann und Recken-
dorf (Ratskeller). Große Fuhrwerkswage vor Biermann. Eßwaren-
gefchäft von Maßmann. Ledergeschäft von Weingarten. Altes Haus von
Schlachter Reckendorf in der Komturstraße. Katholische Schule und
Kirche. Synagoge. Katholisches Waisenhaus. Gegenüber altes Haus
von Bäcker Titgemeier aus dem Jahre 1731. Bowerre: Blick von der
Brücke auf den Fluß hinter dem katholischen Waisenhaus: Hinweis auf
die Wasserstraßen in Venedig; Blick nach der Abzweigung der Bowerre
und der kleinen Werre. Menckhoffs Leinenfabrik. Wäscherei von Landre.
Gesichtskreis.
3. Spaziergang: Stand der Sonne. Aufsuchen eines Buchfinken-
nestes, das ich an der Vlothoer Straße — sie läuft von der Abzweigung der
Waldfriedenstraße an etwa 300 m ziemlich genau nach Osten — wußte.
Zuerst fanden es zwei Knaben, beide vom Lande; zuletzt blieben noch fünf
Schüler übrig, die es überhaupt nicht finden konnten, darunter aber auch
einer vom Lande. Schutzfarbe. Art des Nestes. Beobachtung eines
Buchfinken, seine Farbe; wie er von einem Baume Raupen absuchte.
Nutzen der Vögel. — Wasserbehälter des Städtischen Wasserwerks.
Wasserleitung. Gesichtskreis. Steingrube, Schichtenlagerung. Ver-
Witterung der Steine durch Sonne, Frost, Waffer. Bei Steinmeier:
Holztauben, Kaninchen, Lachtauben. Prachtvolle Aussicht nach Westen
und Süden. — Steinbruch: wieder Schichtenlagerung, Verwitterung;
viele Quellen aus den Wänden; Entstehung dieser Quellen. Feuer-
salamander. — Gang am Oberlauf des Baches, von der Quelle bis
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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8
Ii. Reise um die Erde.
rechten Ufer grüßen die schönen Blan-
keneser Hügel, die hier im Flach-
lande, wo Erhebungen gegen 100 m
selten sind, als „Berge" bezeichnet
werden. Dann folgen einförmige Tief-
landsufer mit Flußinseln. Schwim-
mende Tonnen und feststehende Holz-
gerüste, „Baken", bezeichnen das
Fahrwasser. Wir legen längsseit
der „Kaiserin Auguste Viktoria" an.
Während uns eine Kabine ange-
wiesen wird, werden die Anker mit
der Dampfmaschine gelichtet, die
mächtigen Doppelschrauben greifen
aus, und die Fahrt meerwärts be-
ginnt (Bild 8, 9).
§ 12. Die Flachküste der Nordsee und
die Ufer unserer Ströme werden durch
Dämme oder Deiche gegen die Flut
geschützt (Bild 10). Diese Erdwälle
steigen von der Wasserseite her sanft
bis gegen 9 m Höhe an. Deiche sind
kostspielig, aber nötig, um den frucht-
baren Marschboden mit seinen Vieh-
Herden und Feldern zu schützen. Die
Marsch ist, bevor die Deiche standen,
aus den im Wasser der Flüsse und
des Meeres mitgeführten Sandkör-
nern und Tonteilchen allmählich in
die Höhe und ins Meer hinaus ge-
wachsen. Sie ist immer ganz flach.
Das Vorbild der Deiche sind die
Dünen, weiche die Inseln der Nordsee
umsäumen und hier bis 30 m hoch
werden (Bild 11). Es sind Hügel aus
weißlichem Sande, den die Welle des
Meeres ans Ufer gespült und den der
Wind aufgehäuft hat. In den Dünen
liegen die Stationen der „Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü-
chiger" mit ihren Raketenwerken und
Rettungsbooten. Bringen doch die
Sandbänke» namentlich solche, die über
8. Die Länge des Riesendampfers „Kaiserin
Auguste Viktoria" der Hamburg Amerika-
Linie im Vergleich zur Höhe der Wartburg.
Das Schiffs 214 m lang, würde, auf das Heck gestellt,
die Höhe der Wartburg über Eisenach <183 m) um
31 m überragen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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12
Ii. Reise um die Erde.
§14. Es wird Abend. Aber es ist für alle Bedürfnisse gesorgt, 2500 Passa-
giere finden Unterkunft in Kajüten und im Zwischendeck. „Salons" mit
elektrischem Licht versammeln beim Klange der Musik die Reisenden, die
auf dem Dampfer verpflegt werden wie im besten Gasthaus.
Am Morgen durchkreuzen wir ganze Flotten von Fischerfahrzeugen,
Seglern und Dampfern, die hier namentlich dem Schellfisch nachstellen. Es
sind Engländer, Holländer, Norweger, Dänen und Deutsche. Weiter im N
fischen noch größere Flotten auf der „Hochsee" mit Netzen von mehreren
hundert Metern Länge nach Heringen. Die vom langsam fahrenden Schiffe
gezogenen Schleppnetze fegen sogar den Meeresgrund. Die Nordsee ist näm-
lich im südlichen Teile meist nur 20, selten über 40 m tief. Mittelhohe Kirch-
türme würden ihren Spiegel, d. i. die Oberfläche des Gewässers, meist über-
ragen. Die Farbe der See ist hier graugrün. Spritzwellen schlagen über
den Vordersteven und füllen einen Eimer. Wir kosten das Wasser. Welch
abscheulicher Geschmack! Bitter, faulig, besonders sehr salzig. Alles Meer-
wasser ist salzig, in Meeren wie der Ostsee allerdings viel weniger, da
diese mit dem salzreichen Weltmeere nur durch schmale Straßen verbunden
ist und viele Flüsse ihr süßes Wasser in sie ergießen.
Ein in das Wasser hineingestelltes Thermometer zeigt 15°, das Wasser
ist also kühler als die Lust auf dem Lande. Es erwärmt sich viel lang-
samer als das Land, hält aber dafür die Wärme länger fest. So wirkt
das Meer im Herbst erwärmend, im Frühling abkühlend auf die umliegenden
Länder (Seeklima).
§ i5. Viele Schiffe begegnen uns, andere werden von uns überholt. Nicht
wenige zeigen die deutsche Flagge, noch mehr aber das britische blau-weiß-
rote Kreuz, den „Union Jack" [jumört bfchäcf]. Großbritannien besitzt nämlich
die größte Flotte der Erde. Allmählich zweigen sich von unserem Kurse
immer mehr Schiffe nach rechts ab. Sie gehen in den Themsefluß
und streben nach London, der größten Handelsstadt der Erde, die rund
Millionen Einwohner zählt (Eroß-Berlin hat fast 4 Millionen).
Die Nordsee verengt sich zu einer Straße (H 29), an der links das fran-
zösische Calais [kala], rechts das englische Dover [dow'r] liegt. Nach
beiden Städten wird die Straße benannt. Dampfer durchqueren sie
in einer Stunde. Am „Steuerbord", d. h. zur Rechten des fahrenden
Schiffes, erheben sich die weißen Kreideklippen von England, wie der
südliche Teil der Insel Großbritannien heißt. An ihnen steuern wir ent-
lang. Vor uns taucht die anmutige Insel Wight [uett] auf. Zahlreiche
Kriegsschiffe künden die Nähe von Portsmouth [portsm'ß] an, des Kriegs-
hafens, der die ganze britische Flotte aufnehmen könnte. Abends
legt unser Dampfer vorsichtig am hohen, mit dicken Holzbalken gegen
harten Anstoß gesicherten Pier (d. i. Hafendamm) von Southampton
[ßaußcntrt'n] an.
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordsee London Eroß-Berlin Dover England Portsmouth Southampton
Helgolanö. 50 km vom Festland entfernt, erhebt sich die 0,S qkm große Sandsteinscholle der Insel, der Rest des „Heiligen Landes", aus den grünblauen
Wogen der Nordsee. Wir erblicken von Nw das 50 m hohe, jäh ansteigende Nordkap und die von der Insel abgelöste „Lange Anna". Die mit dem Kabel
verankerte Telegraphenboje und das mächtige Kriegsschiff reden von der neuen Bedeutung, die das stark befestigte Eiland für den Schutz unserer Küste ge-
wonnen hat. Das Segelboot umfährt in weitem Bogen die dem Nordkap vorgelagerten, gefährlichen Klippen und wendet dann nach So, um das Unterland,
das niedrige, engbewohnte Ostgestade, zu erreichen. Segelboote der Badegäste, die sich auf der östlich vorgelagerten Düneninsel im erfrischenden Naß des Salz-
wasjers erquickt haben, streben ebenfalls dahin zurück.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
14
Ii. Reise um die Erde.
Wenige Bewohner der See tauchen jetzt noch neben unserem Schiff auf. Es
zeigt sich wohl in der Ferne der Wasserstrahl wandernder Wale, oder zwei pfahlartige
Flossen folgen beständig dem Schiffe. Das ist der Hai, der gierig nach den reichlich
hinausgeworfenen Speiseabfällen schnappt. Aber ein großer Dampfer hat keine Zeit,
sich um diese Tiere zu bekümmern. Rastlos arbeiten die Doppelschrauben mit einer
Maschinenkraft von 17 500 Pferdestärken und bringen uns stündlich im Durchschnitt
um 33|- km vorwärts, d. h. so sagen die „Landratten". Der Seemann spricht von
Seemeilen, von denen eine die Strecke von 1852 m bedeutet. Unser Schiff
läuft 18 Seemeilen, wofür man auch 18 Knoten sagt.
Von Southampton bis New 5)ork sind es etwa 3200 Seemeilen. Also
dürfen wir hoffen, unser Ziel in 7|- Tagen zu erreichen1.
15. Telegraphenkabel auf dem Meeresgrunde.
§ 18. Eine längere Seefahrt wird immer etwas eintönig. Nichts als Luft
und Wasser entdeckt der Blick am Horizont, der hier völlig seinen Namen
„Gesichtskreis" verdient^. Da ist es ein Ereignis, daß sich in der Ferne
. ein langer Rauchstreifen zeigt, der einen Dampfer verrät. Das Schiff selbst
sehen wir nicht, weil es uns durch die Krümmung der Erde noch verborgen
wird (§ 40, Fig. 33).
Der Rumpf des Dampfers taucht auf, und die Flagge mit gekreuztem
blauen Schlüssel und Anker im Topp erweist, daß es ein Schiff des „Nord-
deutschen Lloyd" [leut>] aus Bremen ist, der zweitgrößten deutschen Schiff-
fahrtsgesellschaft. Flaggengruß und Flaggensignale, Tücherwinken, Hurra-
rufen, Musik! Bald verschwindet der Rumpf des Dampfers wieder. Da wird
auf unserem Schiffe der Apparat für drahtlose Telegraphie in Tätigkeit ge-
setzt. Durch ihn erfahren wir, daß wir bald in Nebel kommen werden.
1 Die „Deutschland" macht 234 Knoten und gebraucht nur 5£ Tage.
2 „Horizont" bedeutet: der begrenzende (Kreis).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
B. Von Southampton nach New Jork.
15
Wir haben fast immer westliche, namentlich südwestliche Winde gehabt. §119-
Schwere Regenwolken ziehen auf ihren Fittichen nach Europa hin. Das
ist das verdunstete Meerwasser aus der warmen Gegend am Äquator.
Dichte Nebel steigen jetzt auf. Alle zwei Minuten brüllen die Dampfpfeifen
oder die Sirenen, um nahende Schiffe zu warnen. Wir sind nicht fern von
Neufundland. Hier stößt der warme Golfstrom, der zum Teil aus dem
Golfe von Meriko kommt — daher sein Name —, zusammen mit einem kalten
Strome aus dem N, der gefährliche, riesige Eisberge aus der Gegend von
Grönland mitführt (Bild 45). Wo beide Strömungen sich berühren, ent-
stehen unendliche Nebelmassen, durch die auf der Bank, d. i. Untiefe, von
Neufundland die Fischer tagelang in Dunkel gehüllt werden. Der Golfstrom
zieht weiter nach No und erwärmt und befeuchtet Europas westliche und
nördliche Güsten.
16. „Wolkenkratzer" von New Port, vom Hudson aus gesehen.
Der feste Felsboden tritt unmittelbar an das Ufer des Hudson und an die Meeresküste. Die Mündung
des schiffbaren Flusses bildet einen der besten Naturhäfen der Erde, der sehr tief und vor hohem See-
gang geschützt ist. An ihm hat sich das riesige Geschäftsleben zusammengedrängt. Am Strande des
Hudson liegen in endloser Reihe Dock an Dock und Speicher an Speicher. Da der Baugrund auf der Insel
Manhattan, auf der Nero Bork gegründet wurde, beschränkt und äußerst teuer ist, sind auf ihr gewaltige
Hochbauten mit 20 und mehr Stockwerken, die „Wolkenkratzer", entstanden. Sie überragen die gewöhn-
lichen, an sich schon großen Häuser wie riesige Türme. Elektrische Aufzüge befördern die Menschen
schnell in jedes Stockwerk.
Der letzte Tag der Fahrt verläuft im Sonnenlichte. Das Auftauchen § 20.
zahlreicher Schiffe verkündet, daß wir uns einem großen Hafen nähern.
Die rot und weiß gestreifte Flagge mit einer Anzahl von weißen Sternen
im blauen Felde der oberen inneren Ecke ist das Zeichen der großen Repu-
blik der „Vereinigten Staaten von Amerika", und die Zahl der Sterne
entspricht der ihrer 48 Staaten.
Durch das Fernrohr sehen wir bald im Nw einen Nebelstreifen, der
rasch bestimmtere Umrisse annimmt. Amerika! Noch ein paar Stunden,
und wir dampfen in den Hafen hinein. Auf einem Jnselchen erhebt sich
die riesige Bildsäule der Freiheit 93 m hoch (der Kölner Dom 156 m, der
Eiffelturm in Paris 300 m). Sie trägt in einer Hand eine Fackel, die bei
Nacht als Leuchtfeuer dient. Rechts erblicken wir Brooklyn [brüfürt]. Diese
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