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1. Hannoverscher Kinderfreund - S. 15

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
15 schmollen, als seine Unfreundlichkeit gedauert hätte. Als dies einigemal geschehen war, lernte er die Häßlichkeit seines Fehlers einsehen, und besserte sich. 16. Das Ackerwerk Gottes. (11.) Otto, ein Landwirth, sprach eines Tages zu seinem Nachbar Gotthold: Ich habe seit vielen Jahren deinen Wandel und dein Wesen beobachtet, aber eins dünkt mir vor allen köstlich und zugleich befremdend. Obwohl deine Schicksale oft wunderbarlich wechselten und viel und man- cherlei Leid und Trübsal dich und dein Haus betroffen haben; so bleibst du dennoch gleich heiter und still in deinem Angesicht und Wesen, an dem bösen wie am gu- ten Tage. Lehre mich, wie du solches vermögest. Da lächelte Gotthold, und sprach zu Otto: das läßt sich mit wenigen Worten sagen. Mich lehrt es mein ei- gener Beruf und die tägliche Arbeit. Siehe, ich betrachte mich selbst und mein Leben als ein Ackerwerk. Als bei diesen Worten Otto ihn ansah, als ob er Gotthold nicht verstände, fuhr dieser fort: Siehe, mein Brnder, wenn eine Trübsal kommt, so denke ich an den Pflug und die Egge, die den Erdboden aufreißen, damit das Unkraut ersterbe und das Saamenkorn Wurzel fassen möge. So forsche ich nach dem wüsten Fleck in meinem Innern, und nach dem Unkraut, das in mir wohnen möge. Dieses muß vertilgt, aber jener bearbeitet werden, wenn die Frucht wachsen und gedeihen soll. Zuweilen sehe ich auch auf meine Trübsal wie auf ein Gewitter, welches schwarz und drohend herauf ziehet, hernach aber Regen bringt und die Lust abkühlt, und denke dabei: wenn es vorüber ist, wird die Sonne wieder scheinen. Siehe, so betrachte ich mich selbst und mein Leben als ein Acker- werk. Darf auch der Acker zu dem Pflüger sagen: Was magst du? Und wer ist deines Ackers Herr und Pfleger ? fragte Otto. Wer anders, antwortete Gotthold, als Er, der Reif und Schnee und Thau und Regen und Sonnenschein auf unsere Acker sendet. Wen er züchtiget, den hat er lieb.

2. Hannoverscher Kinderfreund - S. 17

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
17 Silber, Salz, Honig, Seide, Raupe, Mehl , Roggen, Biene, Schaf, Biber, Hut, Wolle, Messer, Stiefel, Leder, Leiche, Säge, Zobel, Aal, Stock, Holz, Flinte, Thurm, Uhr, Buch, Papier, Gras, Heu, Stadt, Dorf, Sonne. 18. Weiser Gebrauch des Lebens. (13). Heilig, heilig sind die Stunden, Die uns Gott zur Weisheit gab. Sind sie ungenützt verschwunden, Stehst du seufzend einst am Grab. Siehe, deine Tage fliehen, Wie am Himmel Wolken ziehen; Wahrheit, Tugend, reiner Sinn Bieten ewigen Gewinn. Unser Ziel steht nicht am Grabe; Unsern Geist hält Feine Gruft; Seufze nicht am Wanderstabc, Wenn die ernste Stunde ruft. Einst wird Gott, in hohem Welten, Jedem nach Verdienst vergelten; Dort empfängt, vor Gottes Thron, Jeder seiner Thaten Lohn. Führe uns den Weg zum Leben Heilige Religion! Laß uns nach Vollendung streben: Weisheit bringt den schönsten Lohn! Laß uns lernen, laß uns hören, Und der Aussaat Frucht vermehren; Wuchern für die beßre Welt, Gleich dem guten Ackerfeld. Is. Die Ähre und die Distel. (14.) Ein frommer Landmann mit silberweißem Haar wan- delte mit seinem Enkel, einem Jüngling, auf dem Felde zur Zeit der Ärndte. Da scherzte der Greis mit den Schnittern, wie sie nur Kinder gegen ihn seien, der mehr denn sechzig Ärndten gewältigt. Da reichte einer der Schnitter ihm eine Senfe, der Greis aber nahm sie und mähete einen Schwaden zu Boden, wie ein rüstiger Jüngling. Und die Schnitter jauchzten und strichen die Sensen ihm zu Ehren. £

3. Hannoverscher Kinderfreund - S. 21

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
21 Zwei harte Steine mahlen nicht gut. In einem Hause wohnten drei Menschen beisammen. Einer unter ihnen war tugendhaft und sanft, die beiden andern aber waren heftige und harte Menschen, die nie nachgaben. Bei jeder Kleinigkeit geciethen sie in Streit, selten fand die nöthige Einigkeit und der nöthige Friede unter ihnen statt. Der Nachgiebige und Sanfte unter den dreien lebte mit diesen beiden fast immer in Friede und Einigkeit; denn, war etwas da, worüber die andern Zank und Streit anfangen wollten, so gab er nach so viel als möglich; und dadurch ward der Friede fast immer erhalten. Der Hehler ist so gut wie der Stehler. Mit gegangen, mit gefangen, mit gehangen. Klaus und Hinz gingen des Nachts hin, um zu stehlen. Peter mußte außerhalb des Hauses bleiben, wo die andern beiden eingebrochen waren, und Schildwache stehen, damit er sogleich ein Zeichen geben könnte, wenn jemand kom- men sollte. Am andern Tage fürchteten sie, daß umgesucht und die gestohlenen Sachen bei ihnen gefunden werden möchten. Sie entdeckten es daher Kunz, und baten ihn, die Sachen so lange in seinem Hause zu verbergen, bis Alles wieder ruhig wäre. Zugleich versprachen sie ihm einen Theil der gestohlenen Sachen. Kunz war bereit und nahm die Sachen auf. Aber der Diebstahl ward nachher doch entdeckt, und alle vier wurden gefangen ge- nommen. Vor Gericht entschuldigte sich Peter, und sagte: ich habe ja nichts gestohlen, ich bin ja nur Schildwache gewesen. Kunz sagte: ich habe mit der ganzen Sache Nichts zu thun; ich habe Nichts gestohlen, sondern nur die Sachen, die mir gebracht sind, in mein Haus aufge- nommen. Sollten Peter und Kunz wol ungestraft ge- blieben sein? Suchet euch nun zu folgenden Sprichwörtern den Sinn selbst. Sehet aber auch vorzüglich darauf, ob sie etwas Wahres oder Falsches enthalten. — Kehre zuerst vor deiner Thür. Stille Wasser sind oft tief.

4. Hannoverscher Kinderfreund - S. 23

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
23 Die Glocken läuten Horen, aber nicht wissen, wo sie hängen. Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann. Laß Fünf gerade sein. Viel Geschrei und wenig Wolle. Ein räudiges Schaf steckt die ganze Heerde an. Keine Rose ohne Dornen. Hunger ist der beste Koch. Eine Hand wäscht die andere. Brätst du mir die Wurst, so losch ich dir den Durst. Treue Hand geht durchs ganze Land. Ein gutes Wort findet einen guten Ort. Thue recht, scheue Niemand. Schiebe nicht bis morgen auf, was heute geschehen kann. Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Hüte dich vor der That, der Lügen wird wol Rath. Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus. Lust und Liebe zum Dinge, macht Müh' und Arbeit geringe. Aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Wer den Kern haben will, muß die Nuß aufmachen. Nicht mehr thun, ist die beste Abbitte. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Man muß in den sauren Apfel beißen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Narren und Betrunkenen muß ein Fuder Heu aus ' dem Wege fahren. Wer unter Wölfen ist, muß mit heulen. Es ist nichts so fein gesponnen, es kömmt doch end- lich an die Sonne. Morgenstunde hat Gold im Munde. Der Schlüssel zur Armuth ist die Faulheit. Wohlgeschmack bringt Bettelsack. Lerne dich selbst kennen. Armuth schändet nicht, aber Thorheit und Laster. Richte dich nicht nach den Meisten, sondern nach den Besten. Der Verräther schläft nicht. Erfahrung macht klug.

5. Hannoverscher Kinderfreund - S. 32

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
32 faules Obst; heißt das auch, das Holz oder das Obst ar- beiten nicht gern und mit Lust? Laß nie den Müßiggang dir deine Zeit verzehren: Der Faule kommt zu nichts, der Fleißige, zu Ehren. Weil ich jung bin, soll mein Fleiß Eifrig sich bestreben, Daß ich möge einst als Greis Recht zufrieden leben. Spr. Sol. 6, 6—8. Gehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise an, und lerne. Ob sie wol keinen Fürsten, noch Hauptmann, noch Herrn hat, bereitet sie doch ihr Brot im Sommer, und sammelt ihre Speise in der Erndte. 27. Arbeiten, arbeitsam sein. (21.) Was arbeiten heißt, weiß ich wol, sagte ein kleiner Knabe in der Schule. Arbeiten heißt Etwas thun. Der Dieb, sagte der Lehrer, thut auch Etwas, wenn er stiehlt; die Knaben, die unvorsichtig mit Steinen werfen, thun auch Etwas; folglich arbeitet der Dieb auch, wenn er stiehlt, und die Knaben arbeiten auch, wenn sie unvorsich- tig mit Steinen werfen? — So meinte ich es auch nicht, sagte der Knabe: wenn jemand etwas Schlechtes thut, so arbeitet er nicht. Nun sagt mir, sprach der Lehrer, ist es etwas Schlechtes, wenn ihr Knaben mit dem Balle, und ihr kleinen Mädchen mit der Puppe spielt? Ihr sagt gewiß nein! Und doch sage ich nicht, wenn ihr dieß gethan habt: ihr habt gearbeitet. Hierauf antwortete ein Kind: ja, das geschieht auch nur zum Vergnügen, das wird einem gar nicht sauer. Oft wird es ellch wol sauer, wenn ihr bloß zum Vergnügen Etwas thut, sagte der Lehrer, aber das ist doch noch keine Arbeit, sondern nur Spiel. Sagt mir einmal, will der Gärtner bloß Ver- gnügen haben, wenn er im Garten steht und gräbt? — Ich weiß es, was arbeiten ist, sagte ein aufmerksames Kind, man arbeitet, wenn man Etwas thut, um etwas Nützliches hervorzubringen. Gut Acht gegeben, sagte der

6. Hannoverscher Kinderfreund - S. 43

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
43 schlagen. Die Altern hatten ihm schon oft gesagt, daß er das nicht thun möchte; aber er hörte wenig danach. Einst schlug er einen großen Hund, dieser kehrte sich aber um und biß den Knaben. "Das hätte ich nicht gedacht, daß der Hund so böse wäre," sagte er, und ging wei- nend zu Hause. Bald nachher ging er nahe hinter ein Pferd und schlug es. Das Pferd schlug hinten aus und traf ihn so, daß er ohnmächtig zu Boden siel. ,/Das hätte ich nicht gedacht,,, daß ein Pferd so böse wäre," sagte er, als ihm seine Ältern wieder sagten, wie unrecht er daran thue, daß er ihnen nicht folge. Noch oft ging es ihm so, und jedesmal sagte er: "das hätte ich nicht gedacht;" aber er ward durch seinen eigenen Schaden nicht klüger. Als er größer wurde, arbeitete er nicht fleißig, war nicht sparsam und ward arm. Er ging in böse Gesellschaften, lernte Böses und übte es aus. Es dauerte nicht lange, so war er ungesund und elend. Bald starb er als ein unglücklicher Jüngling. "Das ■ hätte ich nicht gedacht," sagte er auch da noch, als er dem Tode nahe war, „daß ich so unglücklich geworden wäre, und so jung hätte sterben müssen." Das haben wir wol gedacht, sagten alle vernünftigen Leute. Es konnte nicht anders kommen; denn ein Kind, das seinen Ältern nicht folgt, das nicht auf ihre War- nungen und Ermahnungen hört, das nicht einmal durch seinen eigenen Schaden klug wird, dem kann es nicht gut gehen. 40 Hellmuth. Hellmuth war ein Friedensstörer, Und that selten seine Pflicht; Machte seinem braven Lehrer Viel Verdruß und, folgte nicht. Mahnt' sein Lehrer ihn, so dachte Hellmuth: Sprich du nur! und lachte, Widerspenstig war er, träge ' Zu der Zeit des Unterrichts. Gut' und böse Worte, Schläge, Denkt! selbst Schläge halsen nichts.

7. Hannoverscher Kinderfreund - S. 102

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
102 Und eh' sie des Flosses Bau vollendet, Haben längst im Fluthengrab geendet Jene, die um Rettung fleh'n. Doch wer ist's, der mit verhängtem Zügel Dort herab vom nah' geleg'nen Hügel Einem Pfeile gleich, hernieder schoß? 'S ist ein Greis von mehr denn siebzig Jahren, Der, umlockt von silberweißen Haaren, Niedersprengt auf stolzem Roß! Wer kennt nicht den edlen Woltemade? — Er, er ist's! und dort auf dem Gestade Angelangt mit hohem Edclmuth, Menschen -- ruft er — laßt uns retten, Brüder Spornt das Roß, und stürzt vom Ufer nieder In die wilde Meeresfluth. Und ein Gott krönt segnend sein Bemühen. Ob die Wellen tobend ihn umziehen, Glücklich langt er bei dem Wracke an. Aller Augen schauen voll Entzücken Und mit festen, unverwandten Blicken, Hoffend auf den Biedermann. Auf, ihr Brüder! Nicht den Muth verloren! Ich ward euch zum Retter auserkoren, — Ruft er nun zu dem Verdeck hinan. Zwei von euch laßt schnell herniedcrspringcn Und den Schweif des Rosses fest umschlingen, Ob ich so euch helfen kann. Wird's mit Gottes Hülfe mir gelingen, Sie zum fernen Ufer hinzubringen, Schnell dann kehr' ich rettend euch zurück, Hol' auf's Neue Zwei aus eurem Kreise i Alle noch hoff' ich auf diese Weise Zu erretten, will's das Glück. Wie ein Ruf aus höherm Geisterchore Tönt des Retters Stimme sanft zum Ohre Der Bedrängten aus der Fluth hinauf. Zwei schon sind vom Wrack herabgesprungcn, Und als sie des Rosses Schweif umschlungen, Wendet er zurück den Lauf.

8. Hannoverscher Kinderfreund - S. 153

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
153 land8 Rettung entschieden. Das Blutbad war an dieser« Tage so entsetzlich, daß die Kämpfenden an mancher Stelle zuletzt nicht mehr über die Haufen der Erschlagenen hin- weg steigen konnten. Die Verbündeten trugen den voll- ständigsten Sieg davon. Am 19. früh. begann der Rück- zug der ganzen französischen Armee, dem Rheine, Frank- reich, zu. Die Verbündeten folgten ihr, drangen in Frankreich ein, nahmen Paris, und hielten ihren Einzug daselbst am 14. März 1814. Napoleon ward abgesetzt, nach der kleinen Insel Elba bei Italien verwiesen, und der rechtmäßige König von Frankreich, Ludwig Xviii., auf den Thron gerufen. Es wurde Friede geschlossen, und die Ruhe schien auf lange Zeit gesichert. Plötzlich aber entschlüpfte Napoleon am 26. Februar 1815 von der In- sel Elba, und landete in Frankreich mit wenigen Beglei- tern. Jauchzend nahmen ihn Soldaten und Bürger wie- der auf, und gedachten nicht des Ludwig Xviii. geleiste- ten Eides. Ludwig Xviii. mußte stiehen, und Napoleon bestieg wieder den Thron. Das konnten die Bundesfür- sten nicht dulden. Sie erklärten Napoleon in die Acht, und brachen mit ihren Heeren zum neuen Kampfe gegen ihn auf, der schon am 15. Juni 1815 begann. In den Niederlanden standen Engländer, Holländer, Hannovera- ner und Braunschweiger, geführt vom englischen Feldherrn Wellington. Auch ein preußisches Heer war da, geführt von Blücher. Am 15. griff Napoleon zuerst eine Abthei- lung Preußen an, die der Übermacht weichen mußten, aber nicht bestegt wurden. Am 16. ward Blücher selbst ange- griffen, wobei der tapfere Feldherr beinah' das Leben ver- loren hätte. Auch er war genöthigt, sich vor der Über- macht zurückzuziehen, doch war er nicht besiegt, und der Feind wagte nicht, ihn zu verfolgen. An demselben Ta- ge ward auch Wellington angegriffen, ohne besiegt zu wer- den. Unter ibm kämpften auch die Hannoveraner und Braunschweiger. An diesem Tage fand der Herzog von Braunschweig, Friedrich Wilhelm, seinen Tod im Kampfe. Am 18. Juni griff Napoleon das Heer Wellington's vom neuen an, und glaubte sich des Sieges gewiß; doch Wel- lington's Heer kämpfte mit Muth, und wies alle An-

9. Hannoverscher Kinderfreund - S. 159

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
159 Ellen langen Rüssel, den er aber auch bis auf eine Elle einziehen kann, und bedient sich desselben mit vieler Ge- schicklichkeit. Er holt mit demselben Athem, brüllt, riecht, schlürft Wasser damit, nimmt damit sein Futter, löset Knoten damit auf und kann Nadeln damit aufheben. Er wird den Menschen sehr nützlich. Außer dem Elfenbein, woraus Kämme, Knöpfe und dergleichen verfertigt werden, wird auch sein Fleisch und seine Haut benutzt. Gegen 20 Centner kann er auf einmal tragen. Sehr schnell kann man weite Reisen mit ihm machen, denn sein Trapp bringt eben so schnell weiter, als der Galopp des Pferdes. Er ist von sanfter Natur, aber furchtbar, wenn er heftig wird. Das Rennthier. Es lebt in den nördlichsten Gegenden der Erde, wird kaum über 3 Fuß hoch und hat viele Ähnlichkeit mit dem Hirsche. Es nährt sich von Sträuchern und vom Moose. Wenn im Winter die Erde mit Schnee bedeckt ist, scharrt es das Moos mit seinem schaufligen Geweihe hervor. Es ist der Lappländer ganzer Reichthum. Sie essen sein Fleisch, trinken seine Milch und bereiten mehrere Arten Käse daraus. Aus seinem Geweihe werden allerlei Ge- räthe gemacht; aus seiner Haut verfertigen sie Kleider, Betten und Zelte. Seine Knochen dienen zu Nadeln und dergleichen, seine Gedärme und Sehnen zu Zwirn. Im Sommer wird es zum Lasttragen gebraucht, und im Win- ter zum Ziehen des Schlitten. Es läuft so schnell, daß man in einem Tage 20 bis 30 Meilen im Schlitten da- mit zurücklegen kann. Ohne dies Thier würden die nörd- lichsten Länder von Europa unbewohnbar sein. Wie weise und gütig sorgte Gott für Alles! Der Löwe. Er wird wegen seines Ansehens und seiner Stärke oft der König der Thiere genannt. Sein Vaterland sind die heißen Gegenden der Erde in Asien und Afrika. Er wird gegen 4 Fuß hoch und 8 —9 Fuß lang, hat einen großen Kopf, funkelnde Augen, dicke lange Mähnen am Halse und an der Brust. Sein Schwanz wird 3 bis 4 Ellen «

10. Hannoverscher Kinderfreund - S. 69

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
69 65. Der Fund. Steffen, ein armer sächsischer Bauer, fand auf der Landstraße 4000 Thaler. Sogleich ging er nach der Obrigkeit, und ließ den Fund öffentlich bekannt machen. Es meldete sich Niemand. Da sagte Steffen zur Obrig- keit: ich will für das Geld ein Gut kaufen, dasselbe be- wirthschaften, und davon Rechnung ablegen. Wenn sich dann noch früher oder später der Eigenthümer findet, so gebe ich ihm Alles zurück. Die Obrigkeit genehmigte dies. Das Gut ward gekauft und zweckmäßig benutzt. Zehn Jahre nachher zerbrach ein reisender Kaufmann bei diesem Gute ein Rad am Wagen. Steffen half ihm in der Noth. Diese Gegend, sagte der Kaufmann, uno ge- rade diese Stelle ist für mich doch immer unheilbringend; denn vor 10 Jahren verlor ich hier 4000 Thaler. — Freudig ergriff Steffen den Arm des Kaufmanns, zeigte ihm sein Haus, sein Vieh, seine Felder und Wiesen, und sagte dann: dies Alles gehört Ihnen. Ich bin der Fin- der Ihres Geldes, und habe für dasselbe mit Bewilligung der Obrigkeit, dies Gut gekauft, um früher oder später es dem wahren Eigenthümer zurück zu geben. — Der reiche Kaufmann, welcher Steffens Ehrlichkeit bewunderte, machte aus Dankbarkeit dem Finder mit dem Gute ein Geschenk. 66. Der Blitz. An einem heißen Sommertage baten Conrad und Wilhelm ihren Vater, daß er ihnen erlauben möchte, in den nahen Wald zu gehen, um dort Heidelbeeren zu pstücken. Der Vater erfüllte die Bitte der Kinder. Freudig verließen beide Knaben das Haus des Va- ters und wandelten unter angenehmen Gesprächen in den Wald. Der Eine hatte sich mit einem Topfe, der An- dere mit einem Körbchen versehen, um die schwarzen Beeren in diese Gefäße zu sammeln. Eine Stunde waren sie im Walde herumgestrichen, hatten Heidelbeeren im Überfluß gefunden, so daß nicht
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